Ich habe mich zuletzt in unserem Milchaufschäumer-Test mit der Firma Aicok beschäftigt und war nicht sehr begeistert von dem Schrott, den mir die Marke aus China (?) verkaufen wollte.
Ich habe mich zuletzt in unserem Milchaufschäumer-Test mit der Firma Aicok beschäftigt und war nicht sehr begeistert von dem Schrott, den mir die Marke aus China (?) verkaufen wollte.
Deshalb habe ich die alte Tester-Weisheit wieder angewandt und mich erst einmal aktiv von meinen Vorurteilen über die Firma befreit.
Der Aicok-Entsafter „Wide Mouth“ mit Zentrifugentechnologie hat mir definitiv geholfen. Und das, obwohl ich ihn direkt nach dem sehr beeindruckenden Philips HR1921 / 20 Entsafter hatte.
Das Aicok-Gerät ist viel günstiger, viel kompakter und insgesamt einfach viel bescheidener. Das geht meiner Meinung nach eindeutig auf Kosten der Gerätequalität und des Saftes, aber darüber kann ich bei diesem Preisschild hinwegsehen.
Ich möchte nur gleich zu Beginn eine Warnung aussprechen:
Weil sich der dominante Plastikgeruch des Geräts sofort auf das fertige Produkt überträgt, riecht der Trester wie ein brennender Reifenberg – und so schmeckt er auch. Laut Bedienungsanleitung soll sich das aber schnell verflüchtigen, der Zentrifugalentsafter ist angeblich BPA-frei.
Also habe ich vor dem eigentlichen Entsafter-Test einen gründlichen Testlauf gemacht – fair ist fair. Sonst hätte der Aicok-Entsafter „Wide Mouth“ keine Chance gehabt und ich hätte ihn sofort wieder eingepackt.
Aber jetzt bin ich wirklich froh, dass ich es nicht getan habe.
Aicok Entsafter
Preis/-Leistungssieger
Schickes Design
Kompakt
Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
Hohe Saftausbeute
Angenehme Betriebslautstärke
Etwas schwierig zu reinigen
Unbequeme/unsichere Handhabung
Erster Eindruck und Lieferumfang für den Aicok-Entsafter „Wide Mouth”
Nach den Monstermaßen der Philips-Zentrifuge sah der Aicok-Entsafter „Wide Mouth” schon beim Auspacken geradezu fischig aus. Könnte man aber auch sagen: Er ist einfach schön kompakt, das Gewicht passt zum Gerät und wirkt stabil.
Er wurde komplett montiert geliefert, was das Herausfinden der Zusammensetzung theoretisch überflüssig machte. Da mir der Geruch aber schon aufgefallen ist, habe ich es aufgeräumt und auseinandergenommen. Dazu später mehr.
Der Tresterbehälter, für den es keine Größenangabe gibt, sitzt hier als Behälter an der Rückseite des Gerätes, der Saftbehälter ist außen unter dem Auslauf platziert. Dieser Auslauf hat „Schiebequalität“, endet aber halbwegs bündig mit dem Auslauf des Behälters – zumindest im Trockenlauf.
Der Saftbehälter ist mit 350 ml geradezu winzig – zumindest im Vergleich zum Philips HR1921 / 20 Entsafter – und sieht auch nicht halb so gut aus. Dennoch soll der Aicok-Entsafter „Wide Mouth” als Zentrifugenmodell schnell entsaften können und in einer Betriebszeit von 60 Sekunden viel Saft produzieren, zumindest laut den Werten.
Es könnte also sein, dass man hier einen zweiten Behälter braucht, der aber nicht zu hoch sein darf – denn der Auslauf ist sehr niedrig. Dazu passt auch, dass der Entsafter nur 400 Watt Leistung haben soll – aber je nach Frucht braucht man das vielleicht gar nicht, wie uns der Philips mit seinem intelligenten Motor lehrte.
In Sachen Zubehör bleibt der Aicok „Wide Mouth” Entsafter praktisch. Hier gibt es nur eine Reinigungsbürste. Saftrezepte oder Apps werden Sie hier nicht finden. Aber ich wüsste nicht, warum diese unbedingt nötig wären.
Anders als bei Philips muss man selbst entscheiden, wie hart und widerspenstig die Zutaten sind und dementsprechend eine der beiden Geschwindigkeitsstufen am gut platzierten Drehknopf nutzen.
Das war’s an Ausstattung, aber ich finde, dass das für aktuell N/A bei Amazon absolut ausreichend ist und das Gerät noch nach viel mehr aussieht. Das gelingt vor allem durch die Blenden in Edelstahloptik und das moderne, schlichte Design.
EINTRAG | WERT |
---|---|
Gerätename | Aicok Entsafter, Wide-Mouth |
Gerätetyp | Zentrifuge |
Nennleistung | 400 Watt |
Abgerufene Leistung | 200 Watt |
Auch für ganze Früchte?* | ✔ |
Durchmesser Einfüllschacht | 65 mm |
Anzahl Geschwindigkeitsstufen | 2 (12.000 bis 18.000 RPM**) |
Größe Tresterbehälter | k.A. |
Größe Saftauffangbehälter | 350 ml |
Maximale Saftmenge pro Durchlauf | 3 Liter |
Tropfstopp | ✔ |
Zubehör | Reinigungsbürste |
Saftausbeute*** | 297 g /200 ml |
Saftkonsistenz | Eher dünn |
Angegebene Lautstärke | k.A. |
Tatsächliche Lautstärke | 66 bis 67 dB |
Spülmaschinenfest | X (laut Hersteller) |
Gewicht | 3,1 kg |
Maße | 29,4 x 20,2 x 31,2 cm |
Die Ergebnisse für den ersten Eindruck auf einen Blick:
- Sehr kompakt und einfach aufgebaut
- Unangenehmer Kunststoffgeruch
- Optisch ansprechend
- Reduziertes Zubehör, aber nützlich
- Nützlicher Saftbedarf
- Angemessener Preis
Vorbereitung und Inbetriebnahme des Aicok-Entsafters
Ich habe bei der Vorbereitung auf den Test zweimal gelacht. Zunächst über die Ankündigung „Wide Mouth“. Denn mit einem Durchmesser von 65 mm ist der Füllschacht definitiv zu klein für meinen Testapfel. So zu klein, dass ich die Frucht tatsächlich mehrmals durchschneiden musste.
Ansonsten ist im Entsafter alles erlaubt – Kerne, Schalen, sogar der Stiel, wenn man will. Das Gleiche galt für den Ingwer und meine „Kontrollminze“. Mehr dazu finden Sie in der Entsafter-Testanleitung .
Wie schon erwähnt, war ich dieses Mal mit der Vorbereitung auf den eigentlichen Test beschäftigt, denn ich habe erst einmal alles gründlich gereinigt. Das hat bei dem Geruch sehr geholfen. Deshalb habe ich noch einmal in der Bedienungsanleitung nachgeschaut, ob es noch etwas gibt, was ich beachten sollte.
Leider ist sie nicht online verfügbar, aber hier wartete der zweite Lacher – und ein Stirnrunzeln. Im besten Google-Übersetzer-Deutsch hieß es, dass „Geruch und Funken“ am Anfang normal sind und darauf hinweisen, dass das Gerät gerillt hat.
Funken? Hallo??? NEIN! Wenn ein elektrisches Gerät anfängt zu funken, schalte ich es aus und nehme es nie wieder heraus. Egal, was in der Betriebsanleitung steht! Gott sei Dank ist das hier nicht passiert. Aber trotzdem…
Mir fiel schon bei den Trockenübungen auf, dass der Einfüllschacht wirklich sehr kurz ist. Die Reibe, die sich bei einem Zentrifugal-Entsafter mit Schwung dreht, war mir viel zu nahe an der Oberfläche. Aber wenigstens machte der Stopfer einen halbwegs soliden Eindruck.
Wiederum spreche ich eine Standard-Warnung für alle Entsafter aus:
Wenn ihr mit dem Entsaften beginnen möchtet, muss die Maschine schon laufen, bevor ihr die ersten Zutaten zugebt.
Vergewissert euch außerdem, dass der Ausguss in der richtigen Position ist. Beim Aicok Entsafter „Wide Mouth“ muss er gerade in seiner Verankerung stehen. Ist er nach oben geklickt, befindet er sich im „Tropfstopp“ – was ich übrigens für einen sehr durchdachten Einfall halte.
Ansonsten solltet ihr nur noch schauen, dass der Sicherheitsbügel in seine Halterungen an der Entsafter-Oberseite eingerastet ist. Erst dann ist das Gerät wirklich „dicht“ und einsatzbereit.
EINTRAG | WERT |
---|---|
Gerätename | Aicok Entsafter, Wide-Mouth |
Gerätetyp | Zentrifuge |
Nennleistung | 400 Watt |
Abgerufene Leistung | 200 Watt |
Auch für ganze Früchte?* | ✔ |
Durchmesser Einfüllschacht | 65 mm |
Anzahl Geschwindigkeitsstufen | 2 (12.000 bis 18.000 RPM**) |
Größe Tresterbehälter | k.A. |
Größe Saftauffangbehälter | 350 ml |
Maximale Saftmenge pro Durchlauf | 3 Liter |
Tropfstopp | ✔ |
Zubehör | Reinigungsbürste |
Saftausbeute*** | 297 g /200 ml |
Saftkonsistenz | Eher dünn |
Angegebene Lautstärke | k.A. |
Tatsächliche Lautstärke | 66 bis 67 dB |
Spülmaschinenfest | X (laut Hersteller) |
Gewicht | 3,1 kg |
Maße | 29,4 x 20,2 x 31,2 cm |
* geeignet laut Herstellerangabe
**RPM –revolutions per minute; Umdrehungen pro Minute
*** Einwaage Zutaten in g zu Saft in ml
Die Erkenntnisse zur Vorbereitung und Inbetriebnahme im Überblick:
- Gründliche Vorreinigung nötig
- Zutaten müssen recht klein geschnitten werden
- Sehr kurzer Einfüllschacht
- Sicherheitscheck auf einen Blick möglich
Der Aicok Entsafter „Wide Mouth“ im Einsatz
Sobald ihr den Aicok Entsafter „Wide Mouth“ einschaltet, schnurrt er mit einem angenehmen Sound, der nur einen Hauch lauter als bei Philips ist. Das möchte bei den Maßen und der geringeren Motorleistung aber bitte auch sein. Hier habt ihr weniger Einblick in die Maschine, was uns aber wurscht sein kann, solange die technischen Werte überzeugen:
Eintrag | Lautstärke Leerlauf | Lautstärke Entsaften | Abgerufene Leistung | Einwaage Zutaten | Saftausbeute |
---|---|---|---|---|---|
Wert | 66 dB | 67 dB | 200 Watt | 297 g | 200 ml |
Die Lautstärke blieb wirklich praktisch konstant, selbst als der härtere Ingwer ins Spiel kam. Nur fiel mir sofort auf, dass der Ausguss keine Meisterleistung ist. Ich kann es echt nicht leiden, wenn ich nach einem Test erst einmal die Klamotten wechseln muss!
Ich sag nur: Spritzel, sprotzel, klecksel. Dass dabei noch Saft im Behälter landete, war schon fast ein Wunder. Ich übertreibe, aber ihr wisst, worauf ich hinaus will. Dieser Aufbau ist definitiv dafür verantwortlich, dass der Schaum hier ziemlich deutlich ist und sich im Behälter sofort an der Oberfläche als dicke Schicht absetzte.
Dennoch war die Saftausbeute sehr hoch. Gerade aus dem Ingwerstück machte der Aicok Entsafter „Wide Mouth“ eine wirklich unerwartete Menge Saft. Insgesamt ähnelte die Ausbeute dem Philips Vertreter und das sogar bei noch geringerer abgerufener Leistung.
Nur das Nachlegen der Zutaten war absolut kein Vergnügen. Denn weil der Einfüllschacht so kurz ist, treffen längere Fruchtstücke bereits auf die Reibe, während ihr den Stopfer noch gar nicht auflegen könnt.
Das Ergebnis: Ein paar Wände in der Küche durfte ich auch gleich noch putzen. Und Angst um meine Finger hatte ich ebenfalls ein wenig. Aber fix ging es trotzdem, auch wenn der Philips-Gigant noch wesentlich schneller unterwegs war.
Die Erkenntnisse zum Einsatz im Überblick:
- Sehr gute Geräuschkulisse
- Sehr hohe Saftausbeute
- Sehr unbequemes Nachlegen von Zutaten
- Laufruhig
- Schnell
- Spritzen am Ausguss
- Starke Schaumbildung
Das Ergebnis im Glas
Wie ich erwartet hatte, war der Saft aus dem Aicok Entsafter „Wide Mouth“ dünnflüssiger als aus dem Philips. Schließlich könnt ihr hier keine Konsistenz wählen.
Einen Vorteil kann der Aicok Entsafter „Wide Mouth“ aber definitiv für sich verbuchen: Er scheint die Zutaten beim Verarbeiten kaum zu erhitzen. Die gekühlten Früchte kamen als ebenso kühler Saft aus dem Ausguss – was dem Vitamingehalt nur guttun kann.
Um an den Trester zu kommen, musste ich nur den Deckel etwas anheben. Denn der Trester scheint in der ganzen Maschine verteilt – nur nicht im Behälter. Auch hier hatte ich eine sehr kompakte Masse in der Hand, die nur wenig Restfeuchtigkeit abgegeben hat.
Schnabulieren wollte ich das Ganze nicht, weil sich gerade im Obstabfall der Plastikgeruch hartnäckig hielt.
Die Erkenntnisse zum Ergebnis im Überblick:
- Zurückhaltend aromatischer Saft, der sogar die Minze durchließ
- sehr dünnflüssig
- Maschine erhöht die Temperatur des Saftes offenbar kaum
- Für Kräuter bedingt geeignet
- Trester mit sehr guter Restfeuchte
Die Reinigung
Mit der Reinigung hatte ich ja beim Aicok Entsafter „Wide Mouth“ schon Erfahrung, bevor es überhaupt an den eigentlichen Test ging. Aber so richtig einfach macht es euch das Gerät nicht.
Wie schon erwähnt, fliegt der Trester durch die ganze Maschine. War der Sockel bei Philips vollkommen unberührt, musste ich hier auch davon Fruchtreste entfernen. Die Bestandteile ließen sich ausreichend kleinteilig auseinandernehmen.
Ob ihr die Bestandteile in die Spülmaschine stellen dürft, ist nicht gesagt. Die Betriebsanleitung sagt „Nein“, aber ich wüsste nicht, warum das bei den Kunststoffbestandteilen problematisch sein sollte.
Die Reinigungsbürste war zwar recht gründlich, kam aber nicht in alle Ecken und Windungen der Bestandteile, weshalb ich auf mehrere (!) feine Flaschen- und Strohhalmbürsten zurückgegriffen habe.
Wenn man in Betracht zieht, dass die Reinigung beim Aicok Entsafter „Wide Mouth“ wirklich unheimlich wichtig ist, gibt es hier also nur eine sehr eingeschränkte Punktzahl.
Die Erkenntnisse zur Reinigung im Überblick:
- Trester klebt in der ganzen Maschine
- Säubern ist umständlich
- Reinigungszubehör eingeschränkt nutzbar
- Laut Hersteller nicht spülmaschinengeeignet
Fazit zum Aicok Entsafter „Wide Mouth“
Sobald ich mir nicht ganz sicher bin, was ich von einem Gerät halte, konsultiere ich immer noch einmal das Preisschild. Und das macht beim Aicok Entsafter „Wide Mouth“
sehr viel her und noch viel mehr wieder wett.
Aicok Entsafter
Preis/-Leistungssieger
Schickes Design
Kompakt
Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
Hohe Saftausbeute
Angenehme Betriebslautstärke
Etwas schwierig zu reinigen
Unbequeme/unsichere Handhabung
Denn bei nicht einmal 50 Euro kann ich gerade noch so über den Plastik-Mief, die schlechte Reinigung und die umständliche bzw. Schmutz verursachende Anwendung hinwegsehen.
Denn die Saftausbeute ist sehr hoch, der Saft hat ein ausgewogenes Aroma und wird auch nicht sinnlos erhitzt.
Darum kann ich mir den Aicok Entsafter „Wide Mouth“ in kleineren Küchen vorstellen, auch wenn ihr einplanen müsst, dass sich der Reinigungsaufwand nur lohnt, wenn ihr viel Saft auf einmal produziert.
Dennoch gibt es beim Preis-Leistungs-Verhältnis in diesem Fall nicht viel zu meckern, was für einen Testsieg in dieser Kategorie reicht. Ein kleines Krönchen für die Saftausbeute ist ebenfalls angebracht. Genauso wie ein Sternchen in der Kompaktklasse.
Nur wenn es um den Geruch und die „Gefahren“ eines solchen Billig-Dings geht, lasse ich mich nicht diskutieren. Und ihr? Habt ihr eine Meinung zu diesem Entsafter? Dann schreiben Sie doch einfach einen Kommentar!