Silent Mixx – leises Mixen. Das ist mal eine Ansage von Bosch. Bisher hatte ich es immer mit Mixern zu tun, die man am besten nur tagsüber laufen lässt. Jedenfalls wenn einem das Verhältnis zu den Nachbarn wichtig ist.
Silent Mixx – leises Mixen. Das ist mal eine Ansage von Bosch. Bisher hatte ich es immer mit Mixern zu tun, die man am besten nur tagsüber laufen lässt. Jedenfalls wenn einem das Verhältnis zu den Nachbarn wichtig ist.
Bosch hat jetzt nach eigenen Angaben ein Gerät geschaffen, das sehr leise sein soll. Ob es so leise ist, dass man damit dann auch nachts arbeiten kann, weiß ich noch nicht.
Ich habe den SilentMixx auf jeden Fall ausgiebig für euch getestet. Alle Standmixer Tests auf Coffeeness im Überblick.
Bosch SilentMixx
Überraschend leise, überraschend clever.
Großer Glaskrug
Sehr kleine Mindestmenge
Sehr leise
Einfache Bedienung
Fairer Preis
Wenig Power
Inhaltsverzeichnis
Erster Eindruck
Die Produktbilder des Silent Mixx sehen vielversprechend aus. Die elegante, weiß-silberne Station mit dem Drehknopf wirkt hochwertig. Der Knopf erinnert mich übrigens ein bisschen an den Wahlknopf in einem BMW. Der große Krug thront auf der Station und wirkt massiv.
Beim Auspacken wird der Mixer den Bildern nicht gerecht. Auf den ersten Blick sieht man in der Realität leider, dass hier ziemlich viel Kunststoff verbaut wurde. Dieser wirkt stellenweise wirklich sehr billig. Der Knopf sieht aber auch in echt aus wie aus einem bayerischen Auto.
Die Bodenstation des Mixers ist ziemlich groß. Mit 23,7 x 19,6 Zentimetern braucht man schon ordentlich Stellfläche für das gute Stück. Die Höhe von 43,7 Zentimeter ist auch nicht zu verachten. Unter einem Hängeschrank kann es da mit dem Befüllen schon mal eng werden.
Der Krug ist aus Glas und ziemlich massiv. Laut Hersteller soll er 2,3 Liter fassen. Das kann ich mir beim ersten Betrachten durchaus vorstellen. Der Krug wird von einem weißen Gummi-Deckel verschlossen, der in der Mitte einen weiteren, kleinen Deckel hat. Das Weiß des Deckels gefällt mir persönlich gut. Im Langzeit-Test muss sich allerdings zeigen, ob er auch seine Farbe behält.
Beim Zusammenbauen fällt mir auf, dass sich der Krug schwer auf den Sockel setzen lässt. Da hat wohl jemand nicht weit genug ausgefräst. Vielleicht liegt es auch an der eher ungewöhnlichen fünfeckigen Form des Aufsatzes.
Im Lieferumfang sind noch zwei Zusätze enthalten, ein Häcksel-Aufsatz und ein Smoothie-Sieb. Auf die Beiden werde ich im späteren Test noch genauer eingehen.
Produktdaten
Eintrag | Wert |
---|---|
Nennleistung | 800 Watt |
Max. Umdrehungen | k.A. |
Anzahl Klingen | 4 |
Anordnung Klingen | sternförmig |
Material Behälter | Glas |
Volumen Behälter* | 2,3 Liter |
Mixstufen | stufenlos |
Pulse-Funktion | ✓ |
Smoothie-Funktion** | ✓ |
Crushed Ice-Funktion*** | ✓ |
Reinigung in der Spülmaschine | ✓ |
Extras | Smoothie Sieb, Häckselaufsatz |
Ersatzteile erhältlich | ✓ (Amazon) |
Preis in Euro | 71,65 Euro |
* Maximalfüllmenge laut Hersteller
**voreingestelltes Programm mit fester Laufzeit
*** voreingestelltes-Pulse-Programm mit festen Intervallen
Die 800 Watt Nennleistung sind für einen Mixer gehobenes Mittelfeld. Ihr könnt mit dieser Leistung schon ordentlich arbeiten, es reicht aber wohl nicht für Luftsprünge.
Zu den Umdrehungen macht Bosch keine Angabe. Ich schaue mir das im Test später genauer an und gebe dann meine Meinung dazu ab.
Vier Klingen bietet der Mixer. Das ist für mich das Minimum, wenn ich ein gutes Mix-Ergebnis erzielen will.
Der Krug ist aus massivem Glas, wie oben schon erwähnt. Die 2,3 Liter Fassungsvermögen ermöglichen es euch, richtig große Portionen für die gesamte Familie herzustellen. Glas ist zudem sehr hygienisch, weil es sich gut reinigen lässt. Außerdem schont es die Umwelt, ein Aspekt, der mir persönlich immer wichtig ist.
Der Silent Mixx ist stufenlos verstellbar. Er bietet zudem eine Pulse-, Smoothie- und Crushed-Ice-Funktion. Ihr könnt das Gerät also auch für euch arbeiten lassen, wenn ihr die Intervalle nicht selber per Hand einstellen wollt.
Laut Hersteller ist die Reinigung in der Spülmaschine möglich. Das schaue ich mir natürlich im Test noch mal ganz genau an.
Mit N/A ist der Mixer relativ günstig. Beim Kauf habe ich aber auch ein sehr gutes Angebot erwischt. Originalpreis sind 150 Euro. Das ist ein normaler Preis für ein Gerät mit diesen Funktionen.
Befüllen
Wie bei jedem Test, fange ich auch hier mit dem Befüllen an. Ich will ja keinen leeren Mixer testen. Ich entscheide mich für einen Apfel, eine Banane, Eiswürfel und Wasser.
Wenn ich den Deckel abnehme, habe ich sehr viel Platz zum Befüllen.
Performance
Mir fällt auf, dass der Messerblock hier flach im Mixer liegt und einen großen Radius hat. Bei vielen anderen Mixern ist er kegelförmig. Die flache Lage der Messer hat zum Vorteil, dass auch sehr kleine Mengen fast ohne zusätzliche Flüssigkeit verarbeitet werden können. Bisher habe ich das noch bei keinem anderen Mixer gesehen.
Das Bedienelement des Bosch ist übersichtlich gestaltet. Trotz des großen Sockels kann man alle Funktionen direkt erkennen und auswählen.
Beim Starten des Silent Mixx werde ich angenehm überrascht. Er macht seinem Namen alle Ehre und ist wirklich sehr leise. Ich würde ihn immer noch nicht nachts starten, aber am frühen Morgen können sich meine Nachbarn jetzt nicht mehr beschweren.
Die 800 Watt nehmen also sehr geräuscharm ihre Arbeit auf. Jedenfalls theoretisch, denn mein Messgerät zeigt mir gerade mal 180 Watt an. Gemessen habe ich wie immer mit dem Strommessgerät. So eine große Differenz ist nicht normal, passiert aber immer mal wieder. Im Schnitt habe ich bei den Geräten fast immer um die 400 Watt Abweichung (Tendenz eher nach oben). Die Umdrehungszahl reicht auch nicht aus, um die fehlende Kraft auszugleichen.
Die geringe Power merke ich auch daran, dass nicht alle Zutaten gegriffen werden. Erst beim Betätigen der Pulse-Funktion kommt der gesamte Inhalt unter die Messer.
Durch die fehlende Kraft wird auch das Ergebnis nicht schön. Es bleiben immer noch Stückchen übrig.
Positiv fällt mir auf, dass der Smoothie nicht warm wird. Die Nährstoffe bleiben also erhalten.
Schauen wir uns noch das Zubehör an. Der Häcksel-Aufsatz ist dafür gedacht, Obst- und Gemüse-Portionen klein zu machen, aber nicht zu pürieren. Er eignet sich zum Beispiel, um eine ganze Zwiebel klein zu hacken. Das ginge natürlich auch mit dem großen Krug. Im Aufsatz lassen sich die Stücke aber besser auffangen und ihr habt am Ende weniger zu spülen.
Das Smoothie-Sieb soll den fertigen Smoothie noch feiner machen, indem es zu große Stücke herausfiltert. Die weißen Fäden einer Orange oder der ein oder andere verlorene Apfelkern werden so daran gehindert, in das Getränk zu kommen. An sich ist das eine noble Überlegung. Mich stört aber, dass ich dann noch mehr zum Spülen habe. Denn das Sieb wird im Gegensatz zum Häcksel-Aufsatz nicht anstatt, sondern zusätzlich zum Krug genutzt. Gerade bei so feinen Sieben fällt dann viel Arbeit beim Putzen an.
Meiner Meinung nach sind sowohl der Häcksel-Aufsatz als auch das Smoothie-Sieb mehr Spielerei als Notwendigkeit. Sie machen beide einen guten Job, wirklich erforderlich sind sie aber nicht.
Reinigung
Die abnehmbaren Teile des Silent Mixx sind laut Herstellerangabe spülmaschinenfest. Das Auseinanderbauen klappt leider nicht so gut wie beschrieben. Einige Teile muss ich deshalb zusammen lassen.
Außerdem fällt mir auf, dass viele Einzelteile Rillen und Einkerbungen haben. Das sind tendenziell immer Stellen, an denen sich Schmutz sammelt, der sich dann hartnäckig hält. Leider findet sich dort dann auch schnell Schimmel.
Testergebnis
Vor der Punktevergabe, werfen wir noch mal einen Blick auf die Pros und Kontras des Bosch.
Pro
- Großer Glaskrug
- Sehr kleine Mindestmenge
- Sehr leise
- Einfache Bedienung
Kontra
- Wenig Power
- Bei größeren Menge schnell stückig
- Viele Rillen für Reste
Für die Handhabung gebe ich dem Silent Mixx 85 Punkte, ein „Sehr gut“.
Das Befüllen klappt sehr gut und die Bedienelemente sind übersichtlich und klar geordnet. Die stufenlose Einstellung der Mixstärke gefällt mir sehr gut.
Die Mixleistung ist für mich mit 95 Punkten „Ausgezeichnet“.
Mir gefällt besonders die Möglichkeit, schon kleine Mengen ohne zusätzliche Flüssigkeit zu verarbeiten. Durch die spezielle Anordnung der Messer flach im Behälter geht dies problemlos.
Auch die Reinigung ist für mich „Ausgezeichnet“ – ebenfalls mit 95 Punkten.
Da alle Teile spülmaschinenfest sind, kann man sie problemlos in selbige hinein tun. Die Maschine erledigt dann die ganze Arbeit. Meiner Meinung nach ein klarer Pluspunkt.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist für mich „Sehr Gut“ mit 85 Punkten.
Der Mixer ist ein gutes Gerät, das tolle Ergebnisse liefert. Ich hätte mir noch etwas hochwertigere Materialien bei der Verarbeitung gewünscht. In dieser Preisklasse zeigen Konkurrenzprodukte deutlich weniger Plastik.
Einsatzgebiet
Der Bosch SilentMixx ist für Privathaushalte besonders geeignet. Er bietet die Möglichkeit, für wenige Personen kleine Portionen zu machen. Gleichzeitig könnt ihr mit ihm aber auch Rationen für eine ganze Familie zubereiten.
Fazit
Beim SilentMixx hat mich besonders die Anordnung der Messer überzeugt. Diese ist wirklich etwas Spezielles, was ich bei meinen Tests so noch nicht gesehen habe. Das Zubereiten von reinen Obst-Kreationen ist damit auch ohne den Zusatz von Saft oder anderen Flüssigkeiten möglich.
Bosch SilentMixx
Überraschend leise, überraschend clever.
Großer Glaskrug
Sehr kleine Mindestmenge
Sehr leise
Einfache Bedienung
Fairer Preis
Wenig Power
Spannend wird es zu beobachten, wie lange der Mixer überlebt. Der Motor kommt auf Grund seiner geringen Leistung schnell an seine Leistungsgrenze. In diesem Bereich muss er dann aber durchgehend arbeiten. Das ist natürlich nicht so gut, wenn das Gerät lange halten soll. Hier findet ihr noch mal alle Standmixer Tests auf Coffeeness im Überblick.
Auch der verarbeitete Kunststoff wird mit Sicherheit nicht zur Langlebigkeit beitragen. Etwas mehr Edelstahl wäre an dieser Stelle besser gewesen.
Alles in allem gefällt mir der Bosch Silent Mixx sehr gut. Er liefert eine gute Leistung zu einem vernünftigen Preis. Ich kann ihn daher mit gutem Gewissen empfehlen.