Wenn ihr bei den ganzen kryptischen Zahlenwerken, die Philips für seine Geräte vergibt, nicht mehr durchschaut, seid ihr damit nicht allein. Ich musste auch erst dreimal hinschauen, welchen Entsafter ich nun eigentlich gerade auf der Arbeitsfläche stehen habe.
Wenn ihr bei den ganzen kryptischen Zahlenwerken, die Philips für seine Geräte vergibt, nicht mehr durchschaut, seid ihr damit nicht allein. Ich musste auch erst dreimal hinschauen, welchen Entsafter ich nun eigentlich gerade auf der Arbeitsfläche stehen habe.
In diesem Testbericht geht es um den Philips HR1855/00 Entsafter aus der „Viva Collection“, der mit seinen aktuell 99,90 Euro bei Amazon die Einsteigerklasse in der Zentrifugen-Kategorie von Philips darstellt.
Dabei macht er durchaus alles richtig, was zum Beispiel auch der Rolls Royce aus dem Hause Philips, der Philips HR1921/20 Entsafter, überzeugend hinkriegt. Genauso macht er aber auch das Gleiche falsch – und lässt es an dem ein oder anderen Mini-Detail missen, das sich im Nachhinein als gar nicht mehr so mini herausgestellt hat.
Philips HR1855/00 Entsafter
Gutes Preis-/Leistungsverhältnis
Schnelle & gute Saftausbeute
Sehr einfach zu reinigen
Komfortabel und sicher zu bedienen
Angenehme Lautstärke – wenn auch laut
Gutes Saftaroma
Kein Tropfstopp
Erhöht die Temperatur der Zutaten
Die Philips Entsafter im Überblick
In unserer aktuellen Entsafter-Runde haben wir gleich drei der momentan verfügbaren Philips-Modelle getestet. Und tatsächlich verstecken sich hinter den drei Versionen zur Abwechslung einmal wirklich unterschiedliche Modelle, die für eine bestimmte Zielgruppe ideal sind. In der Übersicht sieht das so aus:
Philips HR1921/20 Entsafte | Philips HR1855/00 Entsafter | Philips HR1869/01 Entsafter | |
---|---|---|---|
Nennleistung | 1.100 Watt | 700 Watt | 900 Watt |
Durchmesser Einfüllschacht | 80 mm | 75 mm | 80 mm |
Geschwindigkeitsstufen | Intelligent | 1 | 2 |
Größe Saft-/Tresterbehälte | 1 Liter/ 1 Liter (?) | 1 Liter/ 1 Liter (?) | 1,5 Liter / 1,6 Liter |
Saft pro Durchgang | 3 Liter | 2 Liter | 2,5 Liter |
Zubehör | Rezeptbuch App-Zugang „FiberBoost“-Einstellungsmöglichkeit | - | Rezeptbuch |
Reinigung | QuickClean Vorspülfunktion | QuickClean | QuickClean |
Gewicht | 4,54 kg | 4,19 kg | 6,0 kg |
Preis (Preis zum Kaufzeitpunkt) | 349,00 Euro (157,99 Euro) | 349,00 Euro (77,99 Euro) | 349,00 Euro (169,99 Euro) |
Der Philips HR1855/00 Entsafter ist in diesem Dreiklang ganz klar ein Einsteigermodell – lässt es aber trotzdem nicht an der tollen Quick-Clean-Funktionalität missen. Außerdem ist er nicht so groß, schwer und wuchtig wie seine Kollegen.
Erster Eindruck und Lieferumfang zum Philips HR1855/00 Entsafter
Wenn ein Gerät nur die Hälfte wie das Spitzenmodell kostet, dann solltet ihr beim Lieferumfang auch nicht allzu viel erwarten. Der Philips HR1855/00 Entsafter jedenfalls bringt absolut nichts an zusätzlichem Material mit – doch wen stört das schon?
Viel wichtiger ist, dass die 1855-Version wesentlich schlanker und leichter als die 1921-Variante ist. Auch wenn wir nur von absoluten Zahlen um die 400 Gramm weniger reden, macht sich das dennoch in jeder Hinsicht bemerkbar.
Beim Philips HR1855/00 Entsafter wurde dafür mehr Kunststoff verbaut, was aber dennoch hochwertig und haltbar wirkt. Damit der runde Entsafter absolut sicher auf der Arbeitsplatte steht, besitzt er sehr kräftige Saugfüße, die so fest zupacken, dass ich ihn zwischendurch nicht mehr abbekommen habe.
Die Betriebsanleitung könnt ihr auch hier im Karton lassen, denn das Gerät wird abermals vollständig zusammengebaut geliefert und ist nach dem gleichen Stapel-Prinzip aufgebaut wie seine Kollegen.
Will heißen: Ihr setzt alle Bestandteile von unten nach oben aufeinander, und weil es dafür eindeutige Positionen gibt, müsst ihr niemals rätseln, ob die Richtung stimmt. Als Sicherheitsverschluss dienen hier zwei Klick-Elemente, die ihr am Ende einrasten lasst. Fertig.
So wird schon im Vorfeld deutlich, dass auch der Philips HR1855/00 Entsafter mal wieder eine QuickClean-Funktionalität aufweist. Das heißt nichts weiter, als dass alle Komponenten ohne Ecken und Kanten auskommen und so selbst unter fließendem Wasser schon fast vollständig sauber werden – der spacigen Ufo-Form sei dank.
Bei der Motorleistung geht es dieser Entsafter mit 700 Watt zwar bescheidener an, aber inzwischen weiß ich nach einigen Tests, dass kaum ein Gerät seine Super-Power wirklich benötigt. Selbst bei eher harten Zutaten braucht es nicht einmal die Hälfte, um daraus Saft zu machen.
Wie es sich für ein Einsteigermodell gehört, hat dieser Entsafter nur eine Geschwindigkeitsstufe und dürfte damit den typischen, relativ dünnen Saft produzieren, den auch ähnliche Modelle liefern. Das fand ich beim Spitzenprodukt 1921 wesentlich besser gelöst, durftet ihr euch doch aussuchen, welche Konsistenz der Saft haben soll – die Geschwindigkeit wurde automatisch angepasst.
Aber für derlei Spielereien ist der Preis dann doch zu gering. Darum lässt sich locker verknusen, dass der Saftauffangbehälter „nur“ 1,2 Liter fasst und das Gerät auch „nur“ 2 Liter Saft in einem Durchgang liefern können soll. Solange ihr keine Kompanie versorgt, muss man zwei Liter erst einmal wegtrinken.
Nur eine Kleinigkeit habe ich schon beim Angucken und Zusammenbauen registriert: Hier gibt es keine Version eines Tropfstopps. Der Saftauslass lässt sich nicht bewegen – und glaubt mir, ich habe es probiert. Das dürfte bedeuten, dass ihr jedes Mal durchaus ein paar Flecken Saft vom Tisch entfernen müsst.
Das ist zwar kein Riesenaufreger, hat sich bei allen anderen getesteten Geräten aber bisher als absolut brauchbar herausgestellt.
EINTRAG | WERT |
---|---|
Gerätename | Philips HR1921/20 Entsafter |
Gerätetyp | Zentrifuge |
Nennleistung in Watt | 700 |
Abgerufene Leistung in Watt | 150 |
Auch für ganze Früchte?* | ✔ |
Durchmesser Einfüllschacht in mm | 75 |
Anzahl Geschwindigkeitsstufen | 1 (keine Angabe RPM**) |
Größe Tresterbehälter in Liter | 1,2 |
Größe Saftauffangbehälter in Liter | 0,8 |
Maximale Saftmenge pro Durchlauf | 2 Liter |
Tropfstopp | X |
Zubehör | X |
Saftausbeute*** | 279 /150 |
Saftkonsistenz | Dünn-aromatisch |
Angegebene Lautstärke | k.A. |
Tatsächliche Lautstärke in Dezibel | 70 bis 73 |
Spülmaschinenfest | ✔ |
Gewicht in kg | 4,19 |
Maße in cm | 25,5 x 25,5 x 45,7 |
Preis (Preis zum Kaufzeitpunkt) | 99,90 Euro (77,99 Euro) |
* geeignet laut Herstellerangabe
**RPM –revolutions per minute; Umdrehungen pro Minute
*** Einwaage Zutaten in g zu Saft in ml
Die Erkenntnisse zum ersten Eindruck im Überblick:
- Kompakter und leichter als die Königsklasse
- Sehr einfach zusammenzubauen
- Hochwertiger Eindruck
- Gelungene Optik
- Durchdachte Features
- Gute Saft-Voraussetzungen
- Kein Tropfstopp
- Kein Zubehör
Vorbereitung und Inbetriebnahme beim Philips HR1855/00 Entsafter
Jede Frucht ist anders. Und obwohl ich wieder die exakt gleichen Testäpfel für den Testsaft genommen habe, konnte ich sie dieses Mal trotz weniger Umfang des Einfüllschachtes mit Stumpf und Stiel und ohne Vorschneiden in die Maschine geben. Das hat nicht mal der riesige 80 mm-Philips geschafft.
Wiederum ist auch hier der Einfüllschacht angenehm lang, sodass ich mir keine Sorgen um meine Finger beim Nachlegen machen muss. Und herausspringen dürfen die Früchte auch nicht.
Wie immer lautet mein wichtiger Tipp:
Spült alle Komponenten vor dem ersten Einsatz gut ab und lasst das Ding einmal im Leerlauf nuddeln. Außerdem muss die Maschine auch schon laufen, bevor ihr das erste Stück Frucht in den Schacht werft.
Der Saftbehälter lässt sich hervorragend unter dem Ausguss positionieren – und auch, wenn ihr andere Becher verwenden wollt, ist das hier bei der Auslaufhöhe absolut kein Problem. Checkt nur noch einmal, ob die beiden Klick-Verschlüsse in Position sind, und dann kann es auch schon losgehen.
Die Erkenntnisse zur Vorbereitung und Inbetriebnahme im Überblick:
- Breite, lange Einfüllöffnung mit vertrauenserweckendem Stopfer
- Bei entsprechender Fruchtgröße müsst ihr nicht einmal die Zutaten durchschneiden
- Keine besonderen Vorarbeiten nötig (außer Abspülen und einmal Leerlauf)
- Schneller Sicherheitscheck auf einen Blick möglich
Der Philips Philips HR1855/00 Entsafter im Einsatz
Solltet ihr den Philips HR1855/00 Entsafter an einem besonders heißen Tag einsetzen, liefert er unbeabsichtigt einen Ventilator gleich mit. Die Lüftung ist sehr aktiv und pustet kalte Luft direkt aus der Vorderseite des Geräts und auf eure Körpermitte. Das kann man mögen – oder auch nicht.
Der Ton ist schon im Leerlauf definitiv lauter als beim 1921-Modell, was sich auch beim Messen der Dezibelzahl bestätigt hat. Allerdings ist die „Soundqualität“ absolut in Ordnung, denn es gibt keine Sägegeräusche, sondern nur ein gleichmäßiges akustisches Bild, das nicht nervt.
Die technischen Aspekte des Philips HR1855/00 Entsafter sehen in der Übersicht so aus:
Eintrag | Lautstärke Leerlauf in dB | Lautstärke Entsaften In dB | Abgerufene Leistung in Watt | Einwaage Zutaten In | Saftausbeute In ml |
---|---|---|---|---|---|
Wert | 70 | 70 bis 73 | 150 | 279 | 150 |
Damit ihr den Unterschied zum Spitzenmodell HR1921/20 besser beurteilen könnt, hier nochmal dessen Wertetabelle:
Eintrag | Lautstärke Leerlauf in dB | Lautstärke Entsaften In dB | Abgerufene Leistung in Watt | Einwaage Zutaten In g | Saftausbeute In ml |
---|---|---|---|---|---|
Wert | 60 | 67 bis 70 | 245 | 300 | 210 |
Das habe ich vor allem am Trester bemerkt, der beim Philips HR1855/00 um einiges feuchter war und schon auf leichten Druck noch erheblich Feuchtigkeit abgegeben hat. Der größte (und wichtigste) Unterschied ergibt sich auf jeden Fall in der Saftausbeute. Auch wenn wir dabei die individuellen Reifegrade der Früchte in Betracht ziehen müssen und die Umrechnung so nicht ganz stimmt, hat der 1921 tatsächlich mehr Saft aus den Zutaten gezogen.
Daraus können wir sicherlich auch schließen, dass die geringere Motorleistung definitiv einen Unterschied macht, auch wenn ich oberflächlich bei der Geschwindigkeit des Entsaftens nicht sagen könnte, welches Gerät schneller ist.
Dank Ausgussform und gutem Schaumabscheider im Auffangbecher hielt sich auch das Schaumaufkommen ziemlich in Grenzen. Wie immer, wenn mir ein Gerät gefällt, habe ich am Ende noch weitere Früchte verwurstet, einfach, weil ich schon vorher wusste, dass ich am Ende guten Saft im Glas haben werde. Darunter war auch eine Aprikose. Und die wird uns gleich noch einmal beschäftigen.
Die Erkenntnisse zum Einsatz im Überblick:
- Annehmbare Geräuschkulisse
- Gute Saftausbeute
- Bequemes Nachlegen von Zutaten
- Laufruhig und sicher
- Schnell
Das Ergebnis im Glas
Wie erwartet, fielen Saftaroma und Konsistenz dünner aus als beim Spitzenmodell. Doch an Aroma mangelte es dem Saft aus dem Philips HR1855/00 trotzdem nicht. Die Minze hatte hier wieder keine Chance, auch wenn ich mir eingebildet habe, dass sie mehr zutage trat als beim 1921.
Fest und Flüssig haben sich hier jedoch sehr schnell voneinander getrennt und wiederum musste ich feststellen, dass Schnelligkeit und Zentrifugen-Technologie leider auch bedeuten, dass die Maschine den Saft stärker erwärmt, als mir lieb ist.
Daran zeigt sich, dass selbst ein günstiger Slow Juicer, wie zum Beispiel der Aicok Entsafter Mastizierender Slow Juicer da wesentlich zärtlicher ans Werk geht und damit auch Vitamine und Nährstoffe nicht so sehr mit Hitze traktiert.
Wie schon erwähnt, war der Trester dafür um einiges feuchter, hatte sich aber ordentlich im dafür vorgesehenen Ringsystem gesammelt und nicht in der gesamten Maschine verteilt. Ich habe darin komische „Kügelchen“ gefunden, die auf die schon benannte Aprikose zurückzuführen sind. Sie waren sehr dicht, sehr feucht und gleichzeitig kniepschig.
Das liegt an der Stärke und dem starken Zuckergehalt in diesen Früchten – und sollte sich nachher bei der Reinigung noch als sehr nervig herausstellen.
Die Erkenntnisse zum Ergebnis im Überblick:
- Aromatischer Saft mit dünner Konsistenz
- Maschine erhöht die Temperatur des Saftes spürbar
- Für Kräuter nur sehr bedingt geeignet
- Trester mit relativ hoher Restfeuchte
Die Reinigung
Im Ratgeber Entsafter Test habe ich mehrfach darauf hingewiesen, dass stärkehaltige Zutaten nicht in eine solche Maschine gehören. Das gilt vorrangig für Bananen – aber nach meiner Erkenntnis definitiv auch für Aprikosen.
Denn die Stärke plus Zucker plus Trestermatsch ergeben ewiges Schrubben am Sieb. Da ihr hier keine Reinigungsbürste zur Verfügung habt, musste ich zum meinem Profi-Flaschenreiniger greifen und habe eine lange Zeit an den Sieblöchern rumgemacht.
Darum nochmal: Nix mit Stärke in den Entsafter!
Denn eigentlich ist auch der Philips HR1855/00 ein Träumchen in Sachen Reinigung. Ihr baut alle Teile von oben nach unten auseinander, spült sie gründlich unter fließendem Wasser ab und wärt damit theoretisch schon fertig. Soll’s gründlicher werden, stellt ihr die ganze Bagage einfach in die Spülmaschine.
Im Gegensatz zum Philips HR1921/20 Entsafter sind die Teile hier auch wesentlich weniger kratzempfindlich. Hatte die weiche Seite eines Schwamms dort eindeutige Spuren hinterlassen, habe ich hier absolut nichts bemerkt.
Nur der fehlende Tropfstopp war dann doch nervig. Schließlich dauert es eine Weile, bis ihr euch zum entsprechenden Bauteil vorgearbeitet habt. Und dabei wäre der Saftbehälter nur im Weg. Also tropft es aus dem Auslass fröhlich vor sich hin.
Darum erhält der Philips HR1855/00 ebenfalls wieder fast volle Punktzahl bei der Hygiene, dieses Mal mit Abstrichen für die eingesaute Arbeitsplatte.
Die Erkenntnisse zur Reinigung im Überblick:
- Alle beweglichen Bestandteile dürfen in die Spülmaschine
- Bestandteile sind so gut geformt, dass sie auch unter fließendem Wasser sofort sauber werden
- Kein Tropfstopp
Fazit zum Philips HR1855/00 Entsafter
Müsste ich mich zwischen dem Philips HR1855/00 Entsafter und dem Philips HR1921/20 Entsafter entscheiden, wäre das ein langer Prozess mit vielen Wenns und Abers. Das Spitzenmodell macht mich aufgrund der wählbaren Saftkonsistenz im Ergebnis mehr an, ist dafür aber wesentlich wuchtiger und teurer.
Philips HR1855/00 Entsafter
Gutes Preis-/Leistungsverhältnis
Schnelle & gute Saftausbeute
Sehr einfach zu reinigen
Komfortabel und sicher zu bedienen
Angenehme Lautstärke – wenn auch laut
Gutes Saftaroma
Kein Tropfstopp
Erhöht die Temperatur der Zutaten
Der Philips HR1855/00 ist dafür aber genauso schnell, hygienisch sehr gut und genauso sinnvoll zu handhaben. Und das eben für nicht einmal die Hälfte des Preises. Darum finde ich ihn in Sachen Preis-Leistung fast noch besser und würde ihn für kleinere Küchen vorbehaltloser empfehlen als den großen Bruder.
Darum gibt’s dafür auch ein Krönchen, außerdem darf sich dieser Philips hinter das Spitzenmodell in der Kategorie Reinigung einreihen. Wenn ich euch das noch näher erklären darf, hinterlasst mir gerne einen Kommentar!