Standmixer Test 2023 | Die besten Matschmischer für jede Küche

Mixer haben zwar nichts mit Kaffee zu tun, in meiner Küche kann ich dennoch nicht ohne sie leben. Im Standmixer Test überzeugt der Philips Pro Blend 6 3D HR3655 als bester Allrounder.

Bosch SilentMixx Pro

Philips HR2195/08

Vitamix Pro750

WMF Kult X Mix & Go

Philips HR3655

AEG Perfect Mix SB 2400 Mini Mixer

Bosch SilentMixx

Russel Hobbs Mix & Go

WMF Kult Pro Power

Profi Cook Universalmixer

Stellt seinen Vorgänger gekonnt in den Schatten.

Hochwertige Verarbeitung

Großes Fassungsvermögen

Einfache Bedienung

Etwas klobig

Überzeugend in der Leistung, enttäuschend beim Realitätscheck der versprochenen Features.

Gutes Mix-Ergebnis

Einfache Bedienung

Einfache Reinigung

Sehr laut

Profi-Leistung, Profi-Langlebigkeit, Profi-Preis.

Starker Motor

Sehr gutes Mix-Ergebnis

Langlebigkeit

Hoher Preis

Effizient mit abenteuerlicher Lautstärke.

Hochwertige Verarbeitung

Elegante Optik

Einfache Bedienung

Sehr laut

Toller Mixer für ambitionierte Nutzer.

Solide Basis mit ruhigem Stand

Großes Gefäß aus Glas

To-Go-Becher

Hohe Mindestfüllmenge

Sehr groß

Leistungsstarker kleiner Mixer mit eingeschränkter Anwendungsempfehlung.

Schnelles Mixen

Cremiges Ergebnis

Schickes Design

Schwierige Reinigung

Kleine Öffnung des Behälters

Überraschend leise, überraschend clever.

Großer Glaskrug

Sehr kleine Mindestmenge

Sehr leise

Wenig Power

Günstiger kommt man kaum zu einem hochwertigen Smoothie Maker.

Einfache Handhabung

Hochwertige Optik

Günstiger Preis

Wenige Funktionen

Relativ laut

Power-Tool mit einigen Macken.

Schönes Mix-Ergebnis

Ordentliche Power

Sehr einfach zu reinigen

Hoher Preis

Schwachstelle zwischen Messerblock & Krug

An diesem Universalmixer ist nichts universal.

Furistisches Design

Vernünftiger Preis

Sehr groß

Schwache Leistung

Benötigt viel Wasser

Noch vor wenigen Jahren haben wir dazu Babynahrung gesagt: Zermatschtes Obst und Gemüse heißen heute Smoothie und liegen weiterhin voll im Trend. Entsprechend hoch sind die Verkaufszahlen von Standmixern, Smoothie-Maker als „Neuerfindung“ führen das Feld an.

Auch wenn diese Kategorie nichts mit Kaffee zu tun hat, teste ich Standmixer gern und häufig. Schließlich benutze ich sie auch gern und häufig in meiner Küche.

In der aktuellen Testauswahl gewinnt der Philips Pro Blend 6 3D HR3655 als funktionelle Mischung aus Standmixer und Smoothie-Maker. Doch das Treppchen gehört ihm nicht allein: Der Bosch SilentMixx Pro ist unschlagbar leise und überzeugt mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis. Und auf den Vitamix Pro750 will ich privat nie mehr verzichten.

Wie immer gibt es gute Gründe, die einen Testsieger ausmachen. Und auch bei Standmixern gibt es Details, die euch in der Produktbeschreibung niemand erklärt. Dafür gibt es diesen ausführlichen Ratgeber.

Denn eine Trendwelle wie der Smoothie-Hype ruft leider immer auch überteuerten Quatsch auf den Plan. Ich verrate euch, welche Mixer wirklich abliefern und worauf ihr beim Mixer-Kauf achten solltet.

Der beste Allrounder: Philips Pro Blend 6 3D HR3655

Es wäre Quark, im Standmixer-Test von einem Gesamtsieger zu reden. Unterschiedliche Kundenansprüche und eine massive Bandbreite an Bauformen, Funktionen und Preisklassen lassen sich schwer vergleichen.


Philips HR3655

Toller Mixer für ambitionierte Nutzer.

Solide Basis mit ruhigem Stand

Großes Gefäß aus Glas

To-Go-Becher

Ordentliche Power für ein gutes Ergebnis

Hohe Mindestfüllmenge

Sehr groß

Der Philips Pro Blend 6 3D HR3655 hat sich deswegen einen Sieg als bester Allrounder verdient. Denn er vereint mehrere Bauformen und Funktionen. Dank verschiedener Mixeraufsätze taugt der leistungsstarke Riese auch als Smoothie-Maker. Die Unterschiede erkläre ich später ausführlich.

Der HR3655 kommt zwar etwas klobig daher, überzeugt aber mit Standfestigkeit und Leistung. Der riesige Glaskrug fasst zwei Liter und lässt euch große Portionen in einem Durchgang zubereiten. Die zwei mitgelieferten To-Go-Becher könnt ihr als Mixeraufsatz für Smoothies und Pestos verwenden.

Philips Pro Blend 6 3D HR3655 Glaskrug und Klingen

Einziges Manko des Alleskönners ist sein recht hohes Preisschild von sichtbar über 100 Euro. Wenn ihr euren Mixer häufig für größere und kleinere Portionen verwendet, kann sich die Investition aber lohnen. In meinem Testbericht findet ihr alle Infos zum Philips HR3655.

Der beste Smoothie-Maker: Russell Hobbs Mix & Go Steel

Die Vorteile eines Smoothie-Makers liegen auf der Hand: kompakte Größe, kleiner Preis, einfache Bedienung. Ein Smoothie-Maker ist ein Mini-Mixer mit sparsamer Leistung, der nur auf Knopfdruck loslegt.


Russel Hobbs Mix & Go

Günstiger kommt man kaum zu einem hochwertigen Smoothie Maker.

Einfache Handhabung

Hochwertige Optik

Günstiger Preis

Sehr gute Mix-Leistung

Wenige Funktionen

Relativ laut

Dieses einfache Prinzip können fast alle Anbieter problemlos umsetzen, kein Testmodell tanzt negativ aus der Reihe.

Den besten Gesamteindruck hinterlässt für mich der Russell Hobbs Mix & Go Steel. Er liefert ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis und punktet vor allem mit seiner Freihand-Mixfunktion. Bei allen anderen Smoothie-Makern müsst ihr den Knopf für den Betrieb gedrückt halten.

Russell Hobbs Mix & Go Steel mixen

Aber auch bei anderen Smoothie-Makern droht euch kein Fingerkrampf. Ihr könnt auch guten Gewissens auf den WMF Kult X Mix & Go oder den AEG PerfectMix SB 2400 setzen.

Nur am Nutribullet habe ich etwas auszusetzen. Er tut mit viel Zubehör und noch mehr Gelaber so, als wäre er etwas Besonders. Er ist aber nur ein überteuerter Smoothie-Maker, um den viel heiße Marketing-Luft gemacht wird.

Der leiseste Mixer: Bosch SilentMixx Pro

Quasi konkurrenzlos schnappt sich der Bosch SilentMixx Pro den Titel des leisesten Mixers. Sein Betriebsgeräusch ist nicht nur wesentlich leiser als beim Rest, es ist auch am angenehmsten. Darüber hinaus punktet er mit Hochwertigkeit, Standfestigkeit und dem Mixergebnis.


Bosch SilentMixx Pro

Stellt seinen Vorgänger gekonnt in den Schatten.

Hochwertige Verarbeitung

Großes Fassungsvermögen

Einfache Bedienung

Unschlagbar leise

Großartiges Mixergebnis

Etwas klobig

Im Vergleich zum gelungenen Vorgänger Bosch SilentMixx verdient er sich außerdem direkt noch den Titel „Bestes Produktupdate“. Für nur rund 20 Euro mehr (Stand Januar 2020) bekommt ihr bei der Pro-Variante ein Power-Paket, das wie ein Profigerät anmutet.

Bosch SilentMixx Pro Standmixer Lautstaerke Bosch SilentMixx Pro Standmixer Uebersicht Verpackung

Im Direktvergleich liegt für mich der Philips HR3655 trotzdem vorn, weil er nicht ganz so übertrieben groß und klobig ist.

Der beste Profi-Mixer: Vitamix Pro750

Standmixer findet ihr in jeder Preisklasse – und nach oben scheint es kaum Grenzen zu geben. Der Vitamix Pro750 kostet mal eben knapp 1.000 Euro.


Vitamix Pro750

Profi-Leistung, Profi-Langlebigkeit, Profi-Preis.

Starker Motor

Sehr gutes Mix-Ergebnis

Langlebigkeit

Sehr stabile Station

Große Portionen möglich

Hoher Preis

Wenn ihr (warum auch immer) einen Großteil eurer Mahlzeiten mixt – oder aus einem anderen Grund einen zuverlässigen Hochleistungsmixer braucht – ist der Vitamix meine klare Empfehlung.

Meine Langzeittests bestätigen, dass er jahrelang ohne die kleinsten Anzeichen von Materialermüdung oder Leistungsverlust vor sich hin matscht. Dennoch: Der Preis ist nicht ohne, die Tendenz in Richtung Profieinsatz klar.

Vitamix Pro750 Standmixer fertig gemixt Arne

Beste Mixer von WMF: Zwischen Kult und Murks

WMF ist für viele ein Synonym für hochwertige Küchengeräte. Ich habe bei WMF oft die Befürchtung, viel Geld für wenig Gerät auszugeben. Denn allzu oft werdet ihr nur fürs Image zur Kasse gebeten.

Die aktuellen WMF Standmixer hören auf den Seriennamen Kult und schaffen es nur bedingt, dieses Vorurteil aufzulösen.

WMF Kult X Mix & Go: Leistungsstarker Schreihals

Der WMF Kult X Mix & Go Smoothie-Maker ist eines der wenigen WMF-Beispiele für ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Mini-Mixer überzeugt mich genauso wie die anderen Smoothie-Maker im Test.

WMF Kult X Standmixer Uebersicht Verpackung

Er besitzt vier statt nur der üblichen zwei Klingen. Entsprechend schnell und effizient frisst sich der Smoothie-Maker durch sämtliche Zutaten. Ohne zusätzliche Flüssigkeit zaubert er euch in nur 30 bis 40 Sekunden ein perfektes Pesto – je nach Füllstand und Zutatenmix.

WMF Kult X Standmixer Zutaten

Dass es so schnell geht, ist allerdings auch wichtig – für eure Ohren und den Haussegen. Denn der WMF-Mini macht mit knapp 80 Dezibel einen Krach, der selbst die Giganten im Standmixer-Test übertrifft.

WMF Kult X Standmixer Lautstaerke

WMF Kult Pro Power: Kraftvolle Kurzzeit-Romanze

Beim Kult Pro Power hat WMF besonders tief in die Trickkiste gegriffen. Zahlreiche Kunden berichten, dass der Mixer direkt nach der Garantie hinüber ist. Ein solch vorprogrammiertes Todesdatum ist eine häufige Sollbruchstelle bei Haushaltsgeräten.

Besonders fies daran: Im Test erweist sich der Kult Pro Power als echtes Kraftpaket mit überzeugenden Ergebnissen. Allerdings übersetzt der Mixer seine geballte Power von 1.400 Watt in nur 24.000 Umdrehungen. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Motor auf Dauer nicht mitspielt.

WMF Kult Pro Standmixer beim Mixen

Beweisen kann ich das vorprogrammierte Verfallsdatum zwar nicht. Bei einem saftigen Preis von knapp 200 Euro (Stand Januar 2020) für ein mittelmäßiges Gerät rate ich euch aber dennoch, solche Kundeneinschätzungen ernst zu nehmen.

WMF Kult Pro Multifunktionsmixer: Multiples Funktionsversagen

Der WMF Kult Pro Multifunktionsmixer ist beim ersten Blick auf die Eckdaten ein ziemlich cooler Allrounder für einen sinnvollen Preis von rund 90 Euro.

KategorieEintrag
Nennleistung1200 W
Umdrehungen pro Minute30000
Anzahl Klingen6
Material KrugKunststoff
Maximale Füllmenge1,2 l
Leistungsstufen6
Crushed Ice-FunktionJa
Pulse-FunktionJa
Weitere FunktionenHacken
Extras2x To-Go-Mixflaschen, 1x kleiner Mixbehälter plus Klingenblock,
2x Trinkdeckel, 1x Aufbewahrungsdeckel, LC-Display
Reinigung in der SpülmaschineJa
Maße13,4 x 15,8 x 40,8 cm
Gewicht (Aufsatz plus Sockel)
3,5 kg

Die erste Enttäuschung kommt aber schon beim Auspacken. Der Krug besteht aus billigstem Kunststoff und wirkt weder langlebig noch vertrauenerweckend. Der Sockel hingegen sieht elegant aus, das Bedienelement ist übersichtlich und intuitiv.

Spätestens beim ersten Mixdurchgang wird klar, dass der Preis leider nicht günstig, sondern billig ist. Das Gerät wackelt besorgniserregend und kreischt um sein Leben. Zudem braucht der Kult Pro einen ordentlichen Schwall an zusätzlicher Flüssigkeit, um die Zutaten überhaupt in Bewegung zu kriegen. Statt Pesto gibt’s deswegen auch Kräutersuppe.

WMF Kult Pro Multifunktionsmixer Uebersicht mit Zubehoer

Der Kult X Mix & Go aus demselben Haus kommt ohne zusätzliche Flüssigkeit aus. Und das, obwohl er ein reduzierter Smoothie-Maker und kein leistungsstarker „Multifunktionsmixer“ ist.

Das suppige Mixgut im „Pro”-Modell bleibt auch noch ausgezeichnet am Plastik kleben. Eine ordentliche Reinigung ist fast unmöglich, selbst frisch aus der Spülmaschine fühlt sich der Krug nicht wirklich sauber an.

Pro

  • Viele Funktion
  • Gutes Display/Bedienung
  • Üppige Ausstattung

Contra

  • Billiger Kunststoff
  • Wackelt im Betrieb
  • Wird nicht recht sauber

So ist der WMF Kult Pro Multifunktionsmixer ein weiteres Beispiel dafür, dass ihr euch vor dem Kauf unbedingt Testberichte durchlesen solltet. In diesem Fall bekommt ihr sonst einen teuren Multifunktionsversager.

Beste Mixer von Philips: Achtung, Verwechslungsgefahr!

Bei Philips müsst ihr aufpassen. Sonst kauft ihr statt eines Mixers einen Kaffeevollautomaten. Das Unternehmen hat nämlich die blöde Angewohnheit, seinen Geräten nichtssagende Seriennummern statt klarer Bezeichnungen zu verpassen. Vielleicht würfeln sie ihre Produktnamen, keine Ahnung.

Unsere beiden aktuellen Philips-Geräte im Test heißen zum Beispiel HR3655 und HR3556. Ja nee, ist klar. Die Beinamen „Pro Blend 6 3D“ und „Viva Metal“ sagen zwar auch nicht viel aus, liefern aber einen Hinweis auf die Stärken von Philips.

Der Viva Metal war im Test nicht besonders spektakulär, weshalb ich ihn euch an dieser Stelle etwas genauer vorstelle, statt ihm einen Einzelbericht zu widmen. Wir haben schließlich genug zu tun.

Philips Viva Metal HR3556: Blasse Schwester des Testsiegers

Der Philips Viva Metal HR3556 ist eine kleinere Ausgabe unseres Allround-Siegers HR3655. Beide sind jedoch Standmixer, die ihr durch kleinere Mixflaschen zum Smoothie-Maker umfunktionieren könnt.

Philips HR3556/00 Standmixer Krug auf Sockel

Im direkten Vergleich ist der Viva Metal etwas schwächer, dafür aber auch ein wenig günstiger als der Pro Blend 6 3D.

Philips Avance ProBlend 6 3D HR3655Philips Viva Metal 3556
Nennleistung1.400 W900 W
Umdrehungen pro Minute35.000 27.000
Anzahl Klingen66
Material BehälterGlasGlas
Volumen Behälter2 l2 l
MixstufenStufenlosStufenlos
Pulse-FunktionJaJa
Crushed Ice-FunktionJaNein
Reinigung in der SpülmaschineJaJa
Extras2 Trinkflaschen nebst Verschluss, Spatel-
Maße44,4 x 32,6 x 25,217 x 19 x 20 cm
Gewicht (Aufsatz plus Sockel)5,29 kg3,99 kg

Im Test braucht der HR3556 recht viel zusätzliche Flüssigkeit als Starthilfe. Dieses Problem haben viele Mixer – oft, weil das Verhältnis von Behältergröße zu Leistung oder Füllmenge nicht passt. Beim Philips scheitert es aber eindeutig an der fehlenden Leistung. Er läuft nicht wirklich rund, macht dabei ordentlich Krach und braucht relativ lange für ein gutes Ergebnis.

Insgesamt ist der Philips Viva Metal HR3556 für seinen Preis von rund 80 Euro (Stand Januar 2020) dennoch ein brauchbares Gerät.

Pro

  • Sehr standfest und sichere Anwendung
  • Hochwertige Materialien
  • Hohe Funktionalität
  • Braucht nur wenig Flüssigkeit für gute Mixergebnisse

Contra

  • Geringere Leistung drückt sich in rachitischem Betriebsgeräusch aus
  • Braucht relativ lange für das Zerkleinern

Vergleich zum Testsieger Philips Pro Blend 6 3D HR3655

Es gibt zwar in meinem Standmixer Test 2023 keinen wirklichen Gesamtsieger, aber der Philips HR3655 hat einen bleibenden positiven Eindruck hinterlassen. Der Nachfolger HR3556 kann da schlicht nicht mithalten. Dass er weniger Leistung hat, fällt in der Praxis deutlich auf.

Der Unterschied ist schon beim Wassertest sichtbar. Während der HR3655 einen halbwegs gleichmäßigen und vor allem kräftigen Strudel erzeugt, ist es beim Nachfolger ein wildes Durcheinander.

Auch der Sound verrät nichts Gutes. Mit knapp 68 Dezibel liegt der Viva Metal nicht nur im oberen Lautstärkebereich, er klingt dabei auch noch ziemlich rachitisch.

Wenn euch die Kombination aus Standmixer und Smoothie-Maker gefällt, euch der HR3655 aber zu kostenintensiv ist, findet ihr im HR3556 jedoch eine günstige Alternative.

Beste Mixer von Russell Hobbs: Zweischneidige Klinge(n)

Mit Russell Hobbs habt ihr zumindest immer ein hübsches Gerät in eurer Küche. Der Mix aus Retroschick und schlichter Moderne ist einfach ein Hingucker.

Dass die Briten auch mehr als Schönheit können, haben sie spätestens im Wasserkocher Test 2023 bewiesen. Und auch im Standmixer-Vergleich schlagen sie sich gut. Zumindest teilweise.

Russell Hobbs Mix & Go Steel Smoothie-Maker: Mini-Testsieger

Mit dem Mix & Go Steel hat Russell Hobbs den besten Smoothie-Maker im Standmixer Test 2023 abgeliefert. Zwischen allen guten Testergebnissen sticht er mit freihändigem Mixen und einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis heraus.

Russell Hobbs Mix & Go Steel Wasser einfuellen

Der Mix & Go Steel ist hochwertig verarbeitet und durchdacht konstruiert. Auch die Reinigung gelingt euch leicht, denn die Trinkflaschen-Aufsätze sind geräumiger als bei der Konkurrenz.

Russell Hobbs Glas Steel 2-in-1: Wackelige Irreführung

Mit dem Russell Hobbs Glas Steel 2-in-1 Standmixer zeigen die Engländer hingegen auf ganzer Linie, wie es nicht geht. Das beginnt schon beim Namen. Der will uns nämlich glaubhaft machen, dass das Gerät aus Glas und Edelstahl besteht.

Tatsächlich bringt das Gerät einen mittelgroßen Glaskrug mit. Der Sockel besteht aber aus Kunststoff, lediglich die Oberfläche ist aus Metall.

Russell Hobbs Glas Steel 2 in 1 Standmixer Uebersicht

Der irreführende Name wäre mir relativ wurscht, wenn sich der negative Eindruck nicht durch den Test ziehen würde.

Das Gerät erinnert euch nämlich während des Mixens nachdrücklich daran, dass nicht an Kunststoff gespart wurde. Der Mixer verpasst eurer Küche den Duft einer Reifenfabrik. Und das auch noch mit abenteuerlich lauten 73 Dezibel.

Russell Hobbs Glas Steel 2 in 1 Standmixer Lautstaerke

Zudem ist der Glas Steel 2-in-1 im Betrieb unheimlich wackelig unterwegs. Das liegt vor allem daran, dass es keine feste Verbindung zwischen Krug und Sockel gibt. Ihr setzt den Glaskrug ohne jegliche Arretierung auf.

Kein Wunder, dass das Ergebnis durchwachsen ausfällt. Der Mixer braucht recht viel zusätzliche Flüssigkeit, um alle Zutaten zu zerkleinern. So habt ihr am Ende eine zu flüssige, nach Gummi duftende Pesto-Pampe. Guten Appetit, wa?!

Russell Hobbs Glas Steel 2 in 1 Standmixer Pesto

Bei aller Kritik hat der Mixer mit dem blöden Namen einen entscheidenden Vorteil: Er beweist wenigstens, dass ein ordentlicher Standmixer seinen Preis haben muss. Für rund 50 Euro (Stand Januar 2020) liefert der Glas Steel 2-in-1 nämlich nur das, was ihr für das Geld erwarten dürft.

Pro

  • Viele Funktionen
  • Hochwertiger Glaskrug
  • Einfach zu verwenden

Contra

  • Kaum Sicherheitsvorkehrungen
  • Durchwachsenes Mixergebnis
  • Plastikmief im Betrieb

Standmixer, Smoothie-Maker oder was?

Im aktuellen Test ist vom überzeugenden Alleskönner über Marketing-Bullshit bis hin zum leisesten Mixer der Welt alles dabei. Aber warum heißen sie alle anders? Einen recht guten Überblick findet ihr auch in bisherigen Testberichten zu Geräten, die nicht mehr verfügbar sind:

Alle diese Geräte unterscheiden sich nicht nur im Ergebnis, sondern auch in der grundsätzlichen Bezeichnung.

Doch jeder Smoothie-Maker ist ein Standmixer, jeder Standmixer kann auch Smoothies machen. Hä? Dann kommt noch ominöses Marketing-Blabla dazu und die Verwirrung ist perfekt. Bringen wir also mal Ordnung in die Bude.

Standmixer: Alleskönner für Zuhause

Wie der Name schon sagt, ist der Standmixer ein Gerät, das dort stehen bleibt, wo ihr es hinstellt. Logisch, oder? Ein recht großer Unterbau, in dem der Motor steckt, sorgt für Stabilität. Ein Krug aus Glas oder Kunststoff dient als Mixgefäß.

Ein guter Standmixer bringt ordentlich Power mit, um auch harte Zutaten kleinzukriegen. So könnt ihr viele Rezepte umsetzen und immer gute Ergebnisse erwarten.

Bosch SilentMixx Pro Standmixer Mixergebnis

Der Krug hat eine recht hohe Füllmenge und eignet sich nur zum Mixen und anschließendem Umfüllen. Ihr werdet den Mixeraufsatz eher selten mit euch herumtragen wie die Trinkflasche eines Smoothie-Makers.

Wenn ihr viele verschiedene Rezepte in eher größeren Portionen herstellen wollt, ist ein Standmixer unverzichtbar. Ab rund 80 Euro gibt es bereits gute Geräte wie den Bosch SilentMixx Pro.

Smoothie-Maker: Mobiler Mini

Auch Smoothie-Maker haben einen Sockel, einen Messerblock und einen Mixeraufsatz. Die Unterschiede zum Standmixer liegen in Größe, Leistung und Mobilität. Der Smoothie-Maker ist ein kompaktes Gerät, das wenig Platz in eurer Küche einnimmt. Der Mixeraufsatz ist gleichzeitig eine To-Go-Flasche.

WMF Kult X Standmixer Krug

Smoothie-Maker haben im Vergleich zu großen Mixern eine geringere Leistung. Sie eignen sich daher eher für weiche Zutaten. Einen Eiswürfel oder eine Nuss sollten sie aber kleinkriegen.

Natürlich sind die Mini-Mixer nur eine Antwort auf den Smoothie-Hype. Sie haben aber einen entscheidenden Vorteil. In der Regel kommt ein Smoothie-Maker mit wenigen Zutaten und wenig Flüssigkeit besser zurecht als ein großer Standmixer.

Der fordert nämlich schon aufgrund der Mindestfüllmenge häufig Zusatzflüssigkeit, die in einem fruchtigen Smoothie oder cremigen Pesto nichts zu suchen hat. Zudem ist ein guter Smoothie-Maker meist günstiger.

Wenn ihr also häufig kleine Portionen ohne zusätzliche Flüssigkeit zubereiten wollt, könnt ihr für wenig Geld mit einem Smoothie-Maker glücklich werden. Für die meisten von euch wird er einen ordentlichen Standmixer aber nicht ersetzen.

Einige Hersteller haben durch verschiedene Mixeraufsätze eine Kombination aus Standmixer und Smoothie-Maker erschaffen. Unser Testsieger Philips HR3655 zeigt, dass das eine wirklich harmonische Sache sein kann.

Blender, Extraktor und Hochleistungsmixer: Die Sprachverwirrer

Ein Standmixer heißt auf Englisch Blender. Im deutschsprachigen Raum ist ein Blender aber eher ein Mischgerät, das flüssige oder weiche Zutaten vermischt, sie aber nicht zerkleinert. Damit könnt ihr Drinks mixen oder Sahne steif schlagen.

Für den langfristigen Dauereinsatz gibt es Hochleistungsmixer. Mit dem Vitamix Pro 750 habe ich eines der Profi-Geräte getestet. Ein Hochleistungsmixer kostet ab 800 Euro aufwärts und ist für den wirklich intensiven Gebrauch in der Gastronomie oder Profi-Küche gedacht.

Vitamix Pro750 Hochleistungsmixer Krug

Der Award für die dämlichste Wortschöpfung im Standmixer Test 2023 geht an den „Extraktor“. So nennen manche Hersteller ihre Smoothie-Maker und rechtfertigen damit den viel zu hohen Preis. Das Ergebnis ist dann überteuerter Schrott wie der Nutribullet.

Gemixt = Gesund? Der Mythos um die Mikronährstoffe

Gesunde Ernährung liegt im Trend. Find ich prima, mach ich mit. Die Hersteller haben es dabei geschafft, den Mixer als unverzichtbares Tool für diesen Lebenswandel zu positionieren.

Geschicktes Marketing vermittelt manchmal den Eindruck, als mache allein die bloße Anwesenheit eines Mixers gesünder. Ein Mixer ist dazu da, Zutaten zu schreddern und in einen Brei zu verwandeln. So gesehen könntet ihr auch Schnitzel mit Pommes pürieren. Macht aber irgendwie keiner.

Damit Gesundes aus dem Mixer rauskommt, müsst ihr auch Gesundes reinkippen. Klassische Smoothie-Zutaten aus Obst und Gemüse enthalten Vitamine, Aminosäuren, Spurenelemente und Mineralstoffe. Kurz gesagt: Mikronährstoffe.

Bosch SilentMixx Pro Standmixer Zutaten

Unser Körper braucht Mikronährstoffe für den Zellaufbau und Grundfunktionen unseres Stoffwechsels. Ein guter Mixer arbeitet die Nährstoffe so aus dem Produkt heraus, dass wir sie besser aufnehmen und verarbeiten können. Arbeitet der Mixer schlecht, sind die Mikronährstoffe schnell futsch.

Damit ihr mit dem Mixer also das Beste und Gesündeste aus euren Zutaten rausholt, muss er effizient arbeiten. Ein gutes Gerät:

  • Entwickelt kaum Hitze: Mineralstoffe sind hitzestabil, aber die meisten Vitamine degenerieren bei zu hohen Temperaturen. Antioxidantien sterben sogar schon bei geringer Hitze ab.
  • Liefert feine Ergebnisse: Manche Mikronährstoffe sind in den Zutaten gut verpackt. Chlorophyll oder Beta Carotin beispielsweise kann unser Körper nur aufnehmen, wenn die Zellwand vorher aufgebrochen wird. Dazu muss der Mixer die kleinen Zellen aber erstmal erwischen.
  • Arbeitet schnell: Sind die Zutaten erstmal verarbeitet, geht’s sofort los mit dem Verfall. Der Vitamin-C-Gehalt eurer Smoothies zum Beispiel sinkt binnen 15 Minuten um 10 Prozent.

Erledigt das Gerät seinen Job schnell, wird dabei nicht heiß und häckselt die Zutaten möglichst klein, habt ihr die perfekte Nährstoff-Pampe. Doch ganz ehrlich: Das ist weniger wichtig als ein gutes Mixergebnis an sich.

Denn wie ihr wisst, reagiere ich auf abenteuerliche Gesundheitsargumente für bestimmte Geräte oder Produkte allergisch. Siehe das Thema „Ist Kaffee gesund?“.

So habe ich getestet: Pesto für ein Jahr

Es wäre unfair, von einem Smoothie-Maker Crushed Ice zu verlangen oder einen Riesen-Mixer gegen eine Banane und zwei Erdbeeren in den Kampf zu schicken.

Um die Geräte bestmöglich vergleichen zu können, habe ich mich für Pesto als Test-Matsche entschieden. So muss jeder Mixer im Test feste Zutaten wie Nüsse und Pflanzenfasern kleinkriegen.

Die Ergebnisse lassen sich hervorragend vergleichen. Ihr erkennt sofort, ob das Pesto eher grob und stückig oder sehr fein wird. Braucht der Mixer extra Flüssigkeit als Starthilfe, wird es vielleicht sehr flüssig.

Bosch SilentMixx Pro Standmixer Pesto

Pesto als Testrezept finde ich auch deswegen so prima, weil es in jeder Konsistenz gut schmeckt. Außerdem muss ich es nicht gleich essen, sondern kann es auf Vorrat produzieren. Und davon habe ich jetzt reichlich.

Außerdem könnt die Zutaten quasi willkürlich austauschen und in der Menge variieren. Mein Grundrezept sieht folgendermaßen aus:

  • Eine Handvoll Rucola
  • 2 EL Pinienkerne
  • ½ Knoblauchzehe
  • 60 ml Öl (Sorte nach Geschmack)
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack

Bevor er sich an den Pesto-Zutaten beweisen darf, muss jeder Mixer erstmal durch den Wassertest. Dafür fülle ich das Mixgefäß zu etwa zwei Dritteln mit Wasser und starte das Gerät. Das spült nicht nur den Paket-Mief ab, ich prüfe auch erste Kriterien:

  • Handhabung des Geräts
  • Geräuschkulisse während des Mixens
  • Dichtheit des Deckels
  • Standfestigkeit des Mixers
  • Funktionalität während des Betriebs (Einfüllstutzen, Wechseln der Mixstufen, etc.)
  • Unangenehme Gerüche oder Geräusche

Je ruhiger der Wasserwirbel, desto besser. Der erzeugte Wirbel zieht die Zutaten nach unten und sorgt dafür, dass die Klingen keine Zutat verpassen. Ein ruhiger, spritzfreier Wassertest spricht also für eine effiziente, gleichmäßige Laufleistung.

Bosch SilentMixx Pro Standmixer Wassertest

Der Standmixer Kauf: Darauf kommt’s an

Wie immer liefere ich euch eine allgemeine Checkliste für den Mixerkauf, falls das perfekte Gerät für euch noch nicht in meinem Test aufgetaucht ist. Und wie immer sind die Angaben im Datenblatt dabei unser erster Kompass.

Die Leistung eines Mixers erkennt ihr an der Wattzahl und den Umdrehungen pro Minute. Mehr Watt und mehr Umdrehungen bedeuten aber nicht zwingend eine stärkere Mixleistung. Es kommt auf die richtige Kombination an.

Beim AEG Smoothie-Maker beispielsweise ist es wahrscheinlich, dass 23.000 Umdrehungen bei 300 Watt den Motor auf Dauer killen. Das Verhältnis stimmt einfach nicht. Zum Vergleich: Der große Philips Pro Blend 6 3D HR3655 verwandelt 1.400 Watt in 35.000 Umdrehungen. Das ist stimmig.

Für viele Umdrehungen braucht das Gerät auch viel Energie. Zu viele Umdrehungen mit zu wenig Energie sind entweder unerreichbar oder sorgen für einen baldigen Totalschaden am Gerät.

AEG Perfect Smoothie Maker mixen

Ein weiterer Faktor ist die Behältergröße. Ein großer Mixer wird mit 300 Watt ziemlich lange herumrödeln, bis er irgendetwas klein kriegt. Ein kleiner Smoothie-Maker würde mit vierstelliger Wattzahl vermutlich wortwörtlich an die Decke gehen.

Dazu kommt, dass die Hersteller zur Ermittlung der Nennleistung keine Vorgaben erfüllen müssen. Sie können den Mixer einfach mit Wasser laufen lassen. Da wird er natürlich mehr Umdrehungen schaffen, als wenn er sich durch gefrorene oder feste Zutaten kämpfen muss.

Grundsätzlich würde ich von einem großen Mixer ab 20.000 Umdrehungen pro Minute ordentliche Ergebnisse erwarten. Als Faustregel könnt ihr euch merken:

Kleine Geräte können mit niedriger Nennleistung tolle Ergebnisse erzielen. Je größer der Mixer, desto höher sollte die Leistung sein. Und alle drei Faktoren müssen in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen.

Ein Handwerker kann noch so gut sein – mit einem Spielzeughammer wird er kein Haus bauen. Ähnliches gilt für den Mixer und seine Messer.

Die Anzahl der Klingen ist nicht absolut entscheidend. Grundsätzlich erwischen mehr jedoch Messer mehr Zutaten. Der Russell Hobbs Mix & Go Steel liefert aber auch mit zwei Klingen ordentlich ab.

Wichtiger ist die Anordnung der Klingen im Messerblock. Sternförmig angeordnete Messer zerkleinern die Zutaten von mehreren Seiten. Das funktioniert noch besser, wenn die einzelnen Klingen wie beim Bosch SilentMixx Pro gebogen sind. Dann können die Zutaten nicht so leicht nach oben oder unten ausweichen.

Bosch SilentMixx Pro Standmixer Klingen nah

Beim Silentmixx Pro – genauso wie beim Vorgänger Bosch SilentMixx – liegen die Messer außerdem flach im Mixer. Bei den meisten Geräten sitzt der Messerblock auf einem kleinen Hügel im Gerät. Feige Zutaten nutzen den Freiraum unter den Klingen gerne zum Verstecken und bleiben dort als Halbmatsch-Pampe kleben.

Die meisten Klingen bestehen aus rostfreiem Stahl. Leider sagt das allein noch nichts über die Qualität und Langlebigkeit aus. Orientiert euch hier ruhig ein wenig am Preisschild. Besonders günstige Geräte werden eher nicht die hochwertigsten Messer bieten. Ist klar.

Beim Behälter gibt es viel mehr zu beachten, als ihr zunächst vielleicht denkt. Zuerst muss die Behältergröße im richtigen Verhältnis zur Leistung und den Klingen stehen. Nur die richtige Kombination aller Komponenten erzeugt den optimalen Sog, der alle Zutaten erwischt.

Auch Rillen im Gefäß können sich – richtig angeordnet – positiv auf den Zutaten-Strudel auswirken. Dafür sind sie beim Reinigen oft lästig. Der aktuelle Test hat gezeigt, dass ein guter Mixer auch ohne den Sauberkeits-Endgegner Rille auskommt. Der Krug des Bosch SilentMixx Pro ist komplett rillenfrei.

Das Material ist fast schon eine Glaubensfrage. Die Smoothie-Maker-Flaschen sind meist aus Kunststoff. Besonders hochwertig ist das beim WMF Kult X Mix & Go eingesetzte Tritan. Dieses Material hat sich im Test als stabil und leicht zu reinigen erwiesen.

WMF Kult X Standmixer Krug

Die großen Mixkrüge gibt es aus Kunststoff und Glas. Ich persönlich bevorzuge Glas, weil es umweltfreundlicher und hygienisch unbedenklich ist. Glas ist aber auch zerbrechlich und schwer.

Bei Kunststoff solltet ihr darauf achten, dass es kein Billig-Plastik ist. Dann ist es nämlich eine Frage der Langlebigkeit. Eine Zeit lang war das „BPA-frei“-Siegel ein guter Indikator für Schadstofffreiheit. Mittlerweile wird BPA von den Herstellern gerne durch das noch giftigere BPB ersetzt. Dann steht immer noch „BPA-frei“ drauf, Gift ist aber trotzdem drin.

Bei einem Mixer mit Kunststoffbehälter würde ich alles direkt nach dem Mixen in ein anderes Gefäß umfüllen. Schlussendlich müsst ihr aber selbst entscheiden, welches das Material eurer Wahl sein soll.

Glas ist

  • hygienischer
  • lebensmittelecht
  • umweltfreundlich
  • schwer, gibt dadurch zusätzliche Stabilität
  • nicht so schnell warm
  • zerbrechlich
  • schwer, was in der Handhabung nervig ist

Kunststoff ist

  • leicht
  • bei den To-Go-Flaschen mit Deckel gut zu transportieren
  • unzerbrechlich und robust
  • unhygienischer
  • schlecht für die Umwelt
  • mitunter verseucht mit Schadstoffen und Weichmachern
  • weniger lebensmittelecht

Jeder Mixbehälter sollte eine Linie als Kennzeichnung der maximalen Füllmenge haben. Schließlich wollt ihr nicht, dass euch alles um die Ohren fliegt – was bei einem randvollen Mixer zwangsläufig passieren würde.

Bei einem großen Krug sollte der Deckel eine kleinere, extra verschließbare Öffnung haben. Durch sie könnt ihr im laufenden Betrieb Zutaten hinzufügen, ohne den Vorgang anzuhalten oder eine Sauerei anzurichten.

Philips HR3655 Standmixer Deckel mit Oeffnung

Beim Smoothie-Maker gibt es einen Deckel mit Messerblock für den Betrieb und einen Deckel mit Trinköffnung zum Verschließen.

Achtet in jedem Fall darauf, dass der Deckel dicht schließt und gleichzeitig einfach zu öffnen ist. Sonst geht euch das ewige Gefriemel bald gehörig auf den Geist. Der Deckel des Philips HR3655 ist die perfekte Mischung aus leichtgängig und dicht.

Ein guter Sockel gibt euch ein ordentliches Sicherheitsgefühl beim Mixen. Er beherbergt nicht nur den Motor und das Bedienfeld. Der Standfuß nimmt auch entscheidenden Einfluss auf den Mixvorgang und nicht zuletzt die Ergebnisse.

Für einen wackelfreien Betrieb und gleichmäßiges Mixen muss der Sockel standfest sein. Dafür ist einerseits das richtige Material entscheidend. Edelstahl ist schwerer und stabiler als Kunststoff. Zusätzlich ist Metall auch langlebiger und robuster. Bei einem Unterbau aus Edelstahl in Verbindung mit einer massiven Glaskaraffe mache ich mir keine Sorgen, dass mir das Gerät davonläuft.

Eine harmonische Verbindung zwischen Mixeraufsatz und Standfuß ist ebenfalls unerlässlich. Es ist keine Überraschung, dass der Russell Hobbs Glas Steel 2-in-1 Standmixer beunruhigend wackelt – bei ihm setzt ihr den Krug ohne jegliche Arretierung auf.

Russell Hobbs Glas Steel 2 in 1 Standmixer Standfuss

Saugfüße am Boden können dem Mixer zusätzliche Standfestigkeit verleihen. Aber auch Saugnäpfe funktionieren nur in Verbindung mit ausreichendem Sockelgewicht. Ist der Unterbau zu leicht, können die Saugfüße den Halt verlieren. Und dann wird es richtig gefährlich.

Grundsätzlich seid ihr mit einem breiten Unterbau mit großer Stellfläche und viel Edelstahl auf der sicheren Seite. Erfreulicherweise haben sich die meisten Geräte im Test durchaus standhaft präsentiert.

Die großen, schweren Mixer wie der Bosch SilentMixx Pro haben damit am wenigsten Probleme. Der Russell Hobbs Mix & Go Steel beweist, dass auch die Minis einen wackelfreien Freihandbetrieb hinkriegen.

Volle Power ist nicht immer die beste Lösung. Für manche Rezepte – und Mikronährstoffe – ist eine schonende Zubereitung von Vorteil.

Wie zärtlich ihr mit euren Zutaten umgehen könnt, entscheidet die Anzahl der Mixstufen und die Art der Steuerung. Smoothie-Maker bringen grundsätzlich nur eine Geschwindigkeit mit. Sie geben also immer Vollgas. Bei den großen Standmixern hängt es sehr stark vom Preisschild ab, wie viel Einfluss ihr auf die Geschwindigkeit habt. Am liebsten ist mir eine stufenlose Verstellbarkeit wie beim Bosch SilentMixx Pro.

Bosch SilentMixx Pro Standmixer Bedienung

Die stufenlose Regelung funktioniert besonders gut in Verbindung mit der Pulse-Funktion. Sie aktiviert die höchstmögliche Geschwindigkeit genau solange, wie ihr den Knopf gedrückt haltet. Dadurch könnt ihr auch Zutaten untermengen, ohne sie zu zerhäckseln.

Der pulsierende Antrieb sorgt zudem dafür, dass ihr euer Mixgut immer wieder in die richtige Position bringen könnt. Während gute Standmixer die Pulse-Taste als Sonderfunktion mitbringen, ist sie die grundsätzliche Bedienform jedes Smoothie-Makers.

Mein Tipp: Investiert lieber ein paar Euro mehr und holt euch einen Mixer mit stufenloser Regelung oder zumindest mehreren Mixstufen und Pulse-Funktion. Bei vielen Rezepten werdet ihr froh darüber sein.

Neben dem kurzfristigen Beschleunigen dank Pulse bieten viele Mixer noch zusätzliche Automatikprogramme an und verkaufen diese als Sonderfunktionen. Doch in den meisten Fällen handelt es sich um Marketingtricks.

Wozu braucht ein Mixer eine Smoothie-Funktion? Smoothies sind zermatschtes, vermengtes Obst und Gemüse. Wenn der Mixer das nicht kann, gehört er sowieso in die Tonne.

Die Smoothie Funktion ist nicht mehr als ein Timer, der den Mixer an-, und nach einer vorprogrammierten Zeit wieder abschaltet. Beim WMF Kult Pro Power liegt die voreingestellte Zeit bei einer Minute, bei anderen Geräten sind es zwei oder drei Minuten.

Ihr wollt mit eurem Mixer unterschiedliche Rezepte zubereiten. Manche werden schneller fertig sein als andere. Daher ist der programmierte Timer eine ziemlich unnütze Funktion.

Eine weitere Sonderfunktion ist „Crushed Ice“. Das ist nichts anderes als eine automatisierte Pulse-Funktion. Sie soll Eiswürfel zerhäckseln, damit ihr schicke Drinks servieren könnt. Der Bosch SilentMixx Pro setzt diese Funktion gut um. Damit ist er aber eher die Ausnahme.

Entweder entsteht beim Mixen meist zu viel Reibung und Hitze – die Eiswürfel schmelzen, bevor sie auch nur ansatzweise crushed sind.Oder der Mixer rödelt sich auf höchster Stufe ab, der Motor macht das nur ein paar Mal mit. Abgesehen von der Pulse-Taste sind die meisten Sonderfunktionen also zu vernachlässigen.

Russell Hobbs Glas Steel 2 in 1 Standmixer Wassertest

Irgendwelche Goodies und Zugaben sollten nie das einzige Kaufargument für ein wichtiges Küchengerät sein. Ihr würdet schließlich auch kein Auto wegen der hübschen Fußmatten kaufen.

Extras wie Smoothie-Sieb und Häcksel-Aufsatz beim Bosch SilentMixx landen meist schnell in irgendeiner Schublade. Zusätzliche Messerblocks und unterschiedliche Mixeraufsätze sind schon praktischer. Lasst euch von solchen Extras aber nicht ablenken.

Ein positives Beispiel ist der Philips HR3655. Durch seine Extras könnt ihr ihn zum Smoothie-Maker umfunktionieren – und das ergibt tatsächlich Sinn. Ohne ginge es aber auch.

Zum Großteil habt ihr es selbst in der Hand, eure Geräte ordentlich sauber zu halten. Beim Mixer macht ihr euch das Leben leichter, wenn ihr ihn direkt nach Gebrauch zumindest ausspült. Angetrocknet sind Smoothies und Pesto nämlich nicht mehr appetitlich, sondern lästig.

Beim Mixer ist das Säubern schnell erledigt. Etwas Wasser und Spüli rein, kurz durchmixen und schon habt ihr die gröbsten Reste entfernt. Die gründliche Reinigung kann da schon komplizierter sein.

Philips HR3655 Standmixer reinigen

Ein wichtiger Faktor ist die Spülmaschinentauglichkeit. Besonders Deckel und Krug sollten in die Maschine dürfen. Spült die Teile aber unbedingt vorher ab, falls ihr die Maschine nicht sofort einschaltet. Sonst nutzen die Reste die Auszeit zum Antrocknen.

Die großen Mixkrüge könnt ihr meistens auch gut von Hand spülen. Damit alles richtig sauber wird, solltet ihr den Mixer auseinanderbauen können. Besonders der Messerblock muss unbedingt abnehmbar sein, da ihr die Unterseiten der Messer sonst praktisch nicht sauber bekommt.

Passt beim Reinigen der Klingen bitte gut auf und vergesst nicht, dass ihr es (bei einem guten Mixer) mit richtig scharfen Messern zu tun habt. Im Standmixer Test 2023 habe ich mir einige hübsche Schnitte geholt – allesamt beim Hantieren mit dem Messerblock.

Die To-Go-Flaschen der Smoothie-Maker sind schwierig per Hand zu reinigen. Sie sind normalerweise so schlank, dass ihr nicht ganz hineinkommt. Der Russell Hobbs Mix & Go Steel mit seinen besonders geräumigen Flaschen bildet eine Ausnahme .

Gerade die To-Go-Flaschen habt ihr oft stundenlang im Einsatz, sodass Reste gemütlich antrocknen können. Am besten füllt ihr sie mit Wasser und Spüli, schüttelt den Mix einmal gut durch und dann ab in die Maschine.

Krüge und Flaschen aus Kunststoff können sich übrigens bei häufiger Verwendung verfärben. Das ist bis zu einem gewissen Grad zwar unschön, aber unbedenklich. Irgendwann solltet ihr aber darüber nachdenken, sie auszutauschen. Sofern das möglich ist.

Je nach Anschaffungspreis kann es sinnvoll sein, unscharfe Messer oder kaputt gegangene Teile zu ersetzen. Das werdet ihr beim 35-Euro-Matscher nicht machen. Wird der Kaufpreis dreistellig und ihr seid mit dem Gerät zufrieden, kann es aber eine Alternative zur Neuanschaffung sein.

Für den Vitamix bekommt ihr Ersatzteile, auch Philips bietet Zubehör zum separaten Kauf an. Messerblöcke und Kunststoffbehälter könnt ihr so relativ günstig austauschen. Auf euren Glaskrug solltet ihr aber gut aufpassen. Den bekommt ihr nämlich – wenn überhaupt – nur sündhaft teuer.

Einen Motorschaden könnt ihr als geschickte Bastler vielleicht selbst reparieren. Eine Reparatur durch den Fachmann wird sich in den meisten Fällen eher nicht lohnen.

Fazit: Einheitsbrei für Jedermann

Im Standmixer Test 2023 konnten die meisten Geräte überzeugen.


Philips HR3655

Toller Mixer für ambitionierte Nutzer.

Solide Basis mit ruhigem Stand

Großes Gefäß aus Glas

To-Go-Becher

Ordentliche Power für ein gutes Ergebnis

Hohe Mindestfüllmenge

Sehr groß

Der Philips HR3655 ist ein wahrer Alleskönner, der sich prominent in eurer Küche platziert. Der Bosch SilentMixx Pro ist ein gelungenes Produktupdate und arbeitet unschlagbar leise.

Die Smoothie-Maker nehmen sich nicht viel. Der Russell Hobbs Mix & Go Steel sticht mit freihändigem Mixen heraus. Der WMF Kult X Mix & Go ist vor allem preislich eine positive Überraschung.

In jeder Küche sollte Platz für einen Mixer sein. Ob ihr euch einen mittelpreisigen Standmixer zulegt, den Hochleistungsmixer täglich stundenlang rödeln lasst oder euch nur hin und wieder einen Smoothie macht: Mindestens einen Grund zum Matschen haben wir alle. Dass wir uns deshalb gesünder ernähren, bezweifle ich. Ist mir aber auch wurscht.

Ein guter Mixer muss eure gewünschten Zutaten – von der Himbeere bis zum Schnitzel – klein kriegen und in einen Einheitsbrei nach eurem Geschmack verwandeln. Das haben die meisten Geräte im Test auch gut hinbekommen.

Welcher Mixer in unserem Test überzeugt euch am meisten? Oder habt ihr schon den perfekten Küchen-Schredder für euch gefunden? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar!

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