DeLonghi Maestosa im Test | 2500 Euro für einen Vollautomaten …

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Wie wir testen | Unser Team

Gerade habe ich im Leitartikel zum Kaffeevollautomaten Test philosophiert, dass sich die besten Kaffeevollautomaten momentan im Bereich zwischen 500 und 800 Euro tummeln, da kommt DeLonghi um die Ecke und knallt euch ein 2500-Euro-Gerät auf die Theke.

DeLonghi Maestosa Uebersicht

Gerade habe ich im Leitartikel zum Kaffeevollautomaten Test philosophiert, dass sich die besten Kaffeevollautomaten momentan im Bereich zwischen 500 und 800 Euro tummeln, da kommt DeLonghi um die Ecke und knallt euch ein 2500-Euro-Gerät auf die Theke.

Der DeLonghi Maestosa ist so neu, dass es ihn bisher nur bei Media Markt gibt. Das Coffeeness-Team hat das Ding bereits auf der IFA 2018 als Beta-Gerät kennengelernt – und war ziemlich fasziniert. Denn der Maestosa ist der erste Kaffeevollautomat der Welt mit elektronisch verstellbarem Mahlwerk.

Ja, und? Rechtfertigt das den Preis? Jein. Einerseits handelt es sich um eine echte Revolution. Andererseits muss der Vollautomat natürlich in allen Testfaktoren ordentlich vorlegen, damit die Kalkulation stimmt. Kann er das? Findet es heraus!

So viel vorab: Aus unseren eigenen Coffeeness-Bohnen hat der Maestosa das schokoladige Aroma voll und ganz herausgekitzelt. Damit das bei euch auch klappt, habe ich die optimalen Einstellungen am Gerät aufgeschrieben. In so eine hochpreisige Maschine solltet ihr auch nur hochwertige Bohnen schmeißen, ansonsten braucht ihr euch so ein Luxusmodell gar nicht erst zulegen.

Und wenn wir schon dabei sind: unterstützt bitte fair gehandelten Kaffee. Viele namhafte Hersteller können ihr Preis-Dumping nur aufgrund grausamer Produktionsbedingungen betreiben. Wir haben bei unserer Kreation in Zusammenarbeit mit einer der renommiertesten Röstereien Deutschlands auch auf eine gerechte Wertschöpfungskette geachtet.

Elektronisches Flaggschiff

DeLonghi Maestosa

Game Changer mit riesigem Preisschild

Zwei elektronische (!) Mahlwerke

Hervorragender Espresso und Milchschaum

Ausnehmend hochwertige Verarbeitung

Super gestaltete App

Tolle Spielereien möglich

Der (gerechtfertigte) hohe Preis

DeLonghi Maestosa Kaffeevollautomat im Überblick – Überzeugend eitler Fatzke

Irgendwie ist es mein neues Hobby, manisch auf den Testgeräten rumzutatschen. Im DeLonghi Maestosa Testvideo (dem ersten von vielen!) habe ich mir dafür besonders viel Zeit gelassen, weil dieser Premium-Vollautomat mit reichlich Edelstahl wirklich ausgesprochen hochwertig verarbeitet ist.

Das Ganze erinnert nicht nur haptisch an Espressomaschinen wie die Rancilio Silivia. Auch das Gewicht beider Geräte ist nahezu identisch. Ein Vollautomat mit fast 17 Kilo Eigengewicht ist eine absolute Ausnahme. Zum Vergleich: Das Premium-Modell Miele Kaffeevollautomat CM 6350 wiegt beispielsweise unter 13 Kilo.

DeLonghi Maestosa
Testmodell

ECAM 960.75.GLM

Gehäusematerial

Edelstahl

Verfügbare Farben/Designs

Silber, Schwarz

Milchschaumsystem

Automatisches (integriert) und manuelles Milchschaumsystem

Lautstärke (eigene Messung)

Brühgruppe herausnehmbar

Display

Touch

App

Benutzerprofile

6 Profile

Wassertank

2,1 l

Minimale Auslaufhöhe

9,0 cm

Maximale Auslaufhöhe

14,5 cm

Mahlwerk

2 x Scheibenmahlwerk Edelstahl

Elektronisches Mahlwerk

Bohnenfach

290 g

Zwei Bohnenfächer

Mahlgrade

Stufenlos (+ Adaptiv)

Kaffeepulverfach

Kannenfunktion

Kaffeegetränke auf Knopfdruck

20

Kaffeestärke einstellbar

5 Stufen

Temperatur Kaffee einstellbar

4 Stufen

Temperatur Milchschaum einstellbar

2-Tassenfunktion

Heißwasserfunktion

Heiße-Milch-Funktion

Nur Milchschaum beziehen

Wasserfiltereinsatz

Wird mitgeliefert

Gewicht

16,8 kg

Maße (Höhe x Breite x Tiefe)

40,5 x 29,0 x 46,8 cm

Sonstiges

Mixkaraffe (für bspw. heiße Schokolade), Teefunktion

Aktueller Preis

2.299,00 €

Alle Spezifikationen

Für den Preisvergleich und Test kann uns das Gewicht aber erst einmal schnuppe sein. Viel wichtiger ist, was euch DeLonghi für den schmerzhaft vorlauten Preis so anbietet. Und das ist eine ganze Menge:

  • Zwei getrennte elektronische Scheibenmahlwerke aus Edelstahl

  • Farbiges, klappbares TFT-Touchdisplay (5 Zoll)

  • Integriertes Milchschaumsystem plus Heißwasserdüse und Mixkaraffe

  • Mehr als 20 voreingestellte Getränke und 6 individuelle Profile

  • Jede Komponente (Temperatur, Füllmenge, Schaumkonsistenz, Kaffeemenge) recht feinteilig einstellbar

  • Vollständige Steuerung über App möglich

Über die Besonderheit der Mahlwerke reden wir gleich. An dieser Stelle ist erst einmal wichtig, dass es zwei sind. Denn dann werden die Bohnen aus den zwei getrennten Fächern niemals vermischt. Das ist auf jeden Fall ein HighEnd-Feature, das einen wichtigen Teil des Preises ausmacht.

DeLonghi Maestosa Bohnenfaecher

Auch das Touch-Display ist nicht zu verachten. Ob es eine kleinere Version nicht auch getan hätte, lasse ich mal dahingestellt. Auf jeden Fall habt ihr viel Touch-Platz und die Menüs sind großzügig und übersichtlich. Die Klappfunktion ist sicher nur ein Gimmick, doch finde ich das für die Bedienung ziemlich komfortabel.

DeLonghi Maestosa Display aufgeklappt

Auf der IFA 2019 hatte DeLonghi den Maestosa wieder im Gepäck und dieses Mal einen Promoter engagiert, den man konstant knuddeln wollte. Denn er hat uns die Funktionen der speziellen Mixkaraffe mit einer solchen Begeisterung präsentiert, dass man Lust bekam, die Maestosa nur deswegen zu kaufen.

Im Grunde verwandelt sich der Kaffeevollautomat damit in einen All-in-One-Quirl, mit dem ihr heiße und kalte Schokolade, Eiskaffee und einen ganzen Haufen anderer Spielereien zubereiten könnt. Der Promoter versicherte uns, dass er darin auch schon ein Snickers für seine Tochter in Milch geschmolzen hat.

DeLonghi Maestosa Shake aus Mixkaraffe

Bei den Einstellungen und funktionellen Features reißt die Maestosa zwar nicht nach oben aus, liefert euch aber umfangreiche Eingriffsmöglichkeiten in praktisch alle Aspekte von Kaffee und Espresso – und das genauso gut am Gerät wie in der übersichtlichen App.

Lasst euch aber nicht zu sehr von den mehr als 20 voreingestellten Getränken blenden. Hier werden Einzel- und Doppelportionen sowie mehrere Teewassertemperaturen einzeln abgefeiert.

Wirklich erwähnenswert ist vorrangig die Long Coffee-Funktion für ein größeres Kännchen Kaffee in einem Rutsch, dessen Zubereitung recht nah am typischen Filterkaffee liegt – zumindest in Sachen weniger Druck und Brühzeit.

Wenn wir die Mahlwerke mal außen vor lassen, entspricht der DeLonghi Maestosa in etwa ähnlich hochwertigen Vollautomaten wie dem Siemens EQ.9 (mit Connect-App) oder noch stärker dem Miele CM 7550.

Miele ist für sein Premium-Image berühmt-berüchtigt und ich habe schon viele positive Erfahrungen mit den hochwertigen Maschinen sammeln dürfen.

Doch DeLonghi arbeitet erst seit kurzem am Bild als HighEnd-Anbieter, weswegen ich auch der Meinung bin, dass die Maestosa wesentlich härter arbeiten muss, um den Preis zu rechtfertigen. Das mag sehr subjektiv sein, doch so funktioniert nun einmal Branding.

Den Maestosa einstellen – Teamwork für Einsteiger

Kommen wir zum Punkt Revolution und damit den elektronischen Mahlwerken in der Maestosa. Bisher galt folgender Grundsatz: Um den Mahlgrad zu verstellen, musstet ihr die beiden Kegelkomponenten oder Scheiben per Drehkopf aufeinander zu-, oder voneinander wegbewegen. Es gab keine sinnvolle Möglichkeit, das elektronisch zu steuern.

Die Argumente: Eine solche Steuerung würde einen Kaffeevollautomaten größer, schwerer und teurer machen, zudem gab es keine Möglichkeit, die Mahlung sinnvoll mit den anderen Funktionen (etwa der Brühgruppe) zu verknüpfen.

Dieses Problem hat der DeLonghi Maestosa jetzt offensichtlich gelöst. Hinter dem sexy Dumpfbacken-Marketingbegriff „Adaptive Grinding Technologie“ verbirgt sich nicht nur eine manuell steuerbare Mahlgradeinstellung über Touch oder App, sondern auch die Tatsache, dass sich das jeweils angewählte Mahlwerk gern allein justiert.

Damit fällt schon einmal einer der wichtigsten und schwierigsten Elemente für perfekten Espresso aus dem Vollautomaten weg, vor dem Anfänger immer wieder ratlos stehen. Und ja, das ist genial.

DeLonghi Maestosa Espresso von oben

Damit ihr dennoch das Gefühl habt, Herr und Meister eurer Maschine zu sein, könnt ihr euch bei jedem Aspekt der Espresso- und Kaffeezubereitung austoben und an übersichtlichen Skalen rumfuhrwerken.

Wollt ihr die Temperatur einstellen, habt ihr zum Beispiel vier Möglichkeiten, bei der Kaffeestärke sogar fünf. Bei der Wassermenge seid ihr relativ frei, ein einfacher Espresso ist schon ab 20 Milliliter zu haben.

Ihr seid völlig frei, ob ihr lieber das Touch-Display bemüht oder gemütlich von der Couch mit der App ans Werk geht. Ich finde, dass gerade bei der Ersteinstellung der Maestosa die vollständige Steuerung über App ein riesiges Pro-Argument ist.

DeLonghi Maestosa Bedienung Touch-Display

Denn sie ist nicht nur ausnehmend übersichtlich, sondern erlaubt euch zum ersten Mal in der KVA-Geschichte eine vollständige elektronische Einstellung.

So gehen Maschine und Benutzer fast so etwas wie eine Symbiose ein. Nur das Problem „Tasse drunterstellen nicht vergessen“ ist immer noch nicht gelöst.

Die Bedienungsanleitung – Schön, dass sie da ist …

…. Aber so richtig nötig ist sie nicht. Die Anleitung der Maestosa ist vollgepackt mit Infos zur Maschine, doch ich komme viel besser ohne zurecht – gerade in der App.

Dass die Kaffeemaschine generell etwas komplizierter ist, dürfte klar sein. Die On Board-Menüs machen euch das Lernen aber einfacher als die Bedienungsanleitung.

Es lohnt sich dennoch, mal in die Bedienungsanleitung als PDF reinzuschauen, um zum Beispiel herauszufinden, wie ihr die Brühgruppe am sichersten entnehmt oder was zu tun ist, wenn es eine Fehlermeldung gibt.

Espresso – Der Tod der schlechten Bohne

Für hibbelige Tester mit dem Hang zum überkritischen Herumprobieren ist der DeLonghi Maestosa nichts. Nicht einmal den Mahlgrad müsst ihr verstellen, um einen anständigen Espresso zu bekommen! Wo gibt’s denn sowas?!

DeLonghi Maestosa Espressobezug

Ihr müsst nur die App herunterladen (oder den Espresso im Menü finden), die gewünschte Menge und die Temperatur einstellen und das richtige Mahlwerk ansteuern. Dann kommt der Espresso ausnehmend leise und sogar mit Fortschrittsanzeige in die Tasse.

Nicht nur im Testvideo habe ich zwei völlig unterschiedliche Espressobohnen verwendet, um zu schauen, ob der Kaffeeautomat tatsächlich so adaptiv ist. Ja, ist er. Er hat beide Aromaprofile sauber herausgearbeitet – und trotz unterschiedlicher Bohnenumstände die gleiche Menge mit exakter Extraktion und Temperatur produziert.

Ihr könnt also langfristig gar nicht anders, als euch für den Maestosa mit anständigem Vollautomaten-Kaffee in akkurater Röstung einzudecken. Denn hier merkt ihr noch schneller und mit noch weniger Wissen, dass Scheißbohnen auch immer einen Scheißkaffee produzieren. Egal, wie teuer die Maschine ist, durch die sie laufen.

Bester Kaffee für den DeLonghi Maestosa

Coffeeness Kaffee für Vollautomaten DeLonghi Maestosa

Wir haben einen Kaffee extra für Kaffeevollautomaten entwickelt. Er ist hervorragend geeignet für alle Getränke aus dem DeLonghi Maestosa. Das haben wir selbst getestet. So gelingt der Espresso und die knapp 20 weiteren Kaffeegetränke. Hier geht es zu unserem Shop für unseren Kaffeevollautomaten Kaffee.

Denn mit altem und schlechtem Kaffee bringen auch die besten Einstellungen nichts. Nur wer oben was Gutes reinkippt, bekommt auch unten was Gutes raus!

Das sind die richtigen Einstellungen für unseren Kaffee mit dem DeLonghi Maestosa:

  • Einfach machen lassen. Das adaptive Mahlwerk macht seinen Job wirklich gut.

  • Die Kaffeestärke habe ich auf 2-3 gesetzt.

Umso beknackter wirkt hier das obligatorische Kaffeepulverfach, das sogar mit einem Messlöffel für vorgemahlenes Kaffeepulver ausgestattet ist. Zwei Bohnenfächer, zwei babyeierleichte Mahlwerke in geringer Lautstärke – wozu um alles in der Welt wäre vorgemahlener Kaffee noch nötig?

DeLonghi Maestosa Kaffeepulver Fach

Milchschaum – die Sekundenverwirrung

Beim integrierten Milchaufschäumer habt ihr die Wahl zwischen vier Schaumstufen und könnt die Menge verstellen. Allerdings war der Programmierer wohl verkatert. Denn er hat dem Schaumvolumen keine Mengen- sondern eine Zeitangabe verpasst.

Frage: Welche Umrechungsformel gilt für eine „Milchmenge“ von 17 Sekunden?

Zwar denken Baristas beim Espresso in Durchlaufzeit und nicht Menge, aber Milchschaum hat schon von Hause aus andere Fließeigenschaften. Hier kommt ihr ums Ausprobieren und den ein oder anderen Schwabber-Unfall nicht herum.

Im Video habe ich es nicht gemerkt, später schon: Mal wieder wird hier der Cappuccino „falschrum“ produziert. Es kommt also erst Milchschaum in die Tasse, bevor der Espresso draufgekippt wird. Das ist wohl ein technisches Problem, doch handelt es sich damit um einen Latte Macchiato – egal, was das Display behauptet.

DeLonghi Maestosa Latte Macchiato Milchschaum

Das Ganze passiert aber wirklich abenteuerlich leise. Und ich finde es außerdem ziemlich gut, dass der Milchschaumauslass einen eigenen „Arm“ hat, den ihr individuell über dem Gefäß platzieren und auf Wunsch beiseite hebeln könnt. Das lässt euch viel Freiraum bei den gewünschten Gefäßen.

DeLonghi Maestosa Milchsystem Arm ausgeklappt

Noch so ein cleveres Detail ist die kleine Nachfüllklappe für den Wassertank. Da ihr diesen nur nach vorne entnehmen könnt und dafür eine Serviceklappe öffnen müsst, spart ihr euch mit der Klappe längere Unterbrechungen.

ABER: Das verführt natürlich dazu, das Ding immer wieder auf diese Weise nachzufüllen. Das sorgt schneller für Algenbildung als bei einem Wassertank, den ihr besser entnehmen könnt.

Uneingeschränkter Hammer ist aber die Möglichkeit, euch das automatische Milchschaumsystem komplett zu sparen und über die anklickbare Heißwasserdüse Wasserdampf zu beziehen. Damit habt ihr die volle Kontrolle über die Milchschaumkonsistenz und Temperatur und könnt euch wie ein echter Barista fühlen. Außerdem sorgt so eine Schaumlanze für weniger Dreck und Milchrückstände.

Dafür müsst ihr aber ein Zugeständnis an den Aktionsradius der Düse machen. Diese bewegt sich nicht so frei auf einem Kugellager wie bei einer guten Siebträgermaschine. Sie ist also eindeutig nur ein Zusatzangebot – aber eines, auf das ich ab und zu garantiert gerne zurückkommen werde!

Heiße Schokolade aus dem Vollautomaten – Bestes Argument für Spielkinder

Kommen wir kurz zur anklickbaren Mixkaraffe. Ich muss dem DeLonghi-Promoter recht geben: Das Ding macht unheimlich Spaß. Ihr könnt fast jeden flüssigen Krempel damit mixen oder eben einen Schokoriegel eurer Wahl zum Shake verarbeiten. Der Promoter-Drink besteht am liebsten aus Banane, Milch und Bailey’s. Nom.

DeLonghi Maestosa Mixkaraffe Bananenshake

Der eigentliche Witz ist aber, dass der Maestosa den Mix auf Wunsch und Tastendruck langsam erhitzt und je nach Getränk fluffig aufplustert.

Ich nenne das Ganze Kaba-Funktion. Ja, das ist eine Spielerei. Nein, kein Mensch braucht das. Aber kein Mensch braucht auch wirklich einen Vollautomaten. Die Mixkaraffe, die ihr anstelle des Milchschaumsystems anklickt, ist jedoch ein hervorragendes Argument, um den Preis des Maestosa vor euch selbst zu rechtfertigen.

Reinigung des DeLonghi Maestosa – Bitte etwas Respekt!

Auch wenn der DeLonghi Maestosa in vielen KVA-Punkten besser ist als der Durchschnitt: Bei der Hygiene verlangt sie euch etwas mehr ab. Schließlich müsst ihr hier nicht nur ein, sondern zwei Mahlwerke sauber halten und zudem auch noch sehr viel Zubehör reinigen.

Ein Wasserfilter ist zwar an Bord, doch könnt ihr davon ausgehen, dass auch hier öfter mal ein Reinigungsprogramm nach entkalken schreit. Und ich finde auch, dass so manches Bauteil ein bisschen blöd versteckt ist.

Anders gesagt: Ihr habt für das Teil rund 2500 Euro bezahlt – behandelt es also auch entsprechend mit Reinigungsrespekt!

Brühgruppe und Wassertank – Das Matroschka-Prinzip

Wie ich schon erwähnte, müsst ihr euch zum Wassertank über die Serviceklappe vorarbeiten. Die Brühgruppe erreicht ihr erst, wenn ihr das erledigt habt und noch eine weitere Serviceklappe an der Seite öffnet.

Ich habe den Verdacht, dass diese Matroschka-Bauweise der Tatsache zu schulden ist, dass in einem recht durchschnittlich großen Gehäuse wesentlich mehr Technik untergebracht werden muss. Darum werden oft zu reinigende Bestandteile auch etwas umständlich „gestapelt“.

DeLonghi Maestosa Bruehgruppe herausnehmen

Mein Appell lautet hier noch einmal: Vergesst nicht, dass der Wassertank nicht nur aus der Nachfüllklappe besteht, sondern täglich geleert, gesäubert und getrocknet werden sollte.

Wenn ihr schonmal dabei seid, macht doch einfach noch die zweite Klappe auf, holt die Brühgruppe raus und spült sie unter Wasser ab. Schwer ist das nicht, nur ein bisschen umständlich.

Maestosa Maestosa entkalken

Wie üblich sagt ihr dem Kaffeeautomaten am Anfang, welche Wasserhärte bei euch herrscht, damit er euch sagen kann, wann er entkalkt werden will. Das Ganze dauert mit rund 45 Minuten etwas länger, was grundsätzlich auf Gründlichkeit hindeutet.

Außerdem ist der Wassertank mit 2,1 Liter nicht gerade klein und muss beim Entkalken mehrfach vollständig durchgeleert werden.

DeLonghi Maestosa Wassertank

Trotz der Zeitinvestition gilt auch hier: 2500 Euro !!! – also bitte respektiert den Wunsch des Maestosa nach Sauberkeit!

Kleinteile und Zubehör reinigen

Die Formel ist simpel und klug: Da viele Teile des Maestosa ausgetauscht werden können, lassen sie sich auch gut reinigen. Schließlich könnt ihr etwa die Heißwasserdüse mal schnell unter heißem Wasser durchspülen, ohne die Maschine dafür nutzen zu müssen.

So ziemlich jedes bewegliche und unempfindliche Bauteil darf in die Spülmaschine – wie zum Beispiel alle Bestandteile der Mixkaraffe sowie der Tresterbehälter.

DeLonghi Maestosa Trester

Mein Fazit zum DeLonghi Maestosa – Eine Preisfrage?

Um auch nur eine halbwegs vergleichbare Bewertung für den DeLonghi Maestosa Vollautomaten abzugeben, sollten wir kurz mal vergessen, was er kostet.

Elektronisches Flaggschiff

DeLonghi Maestosa

Game Changer mit riesigem Preisschild

Zwei elektronische (!) Mahlwerke

Hervorragender Espresso und Milchschaum

Ausnehmend hochwertige Verarbeitung

Super gestaltete App

Tolle Spielereien möglich

Der (gerechtfertigte) hohe Preis

Dann steht da ein absolut durchdachter und vielseitiger Kaffeevollautomat vor uns, der in praktisch jedem Bereich in der absoluten Oberliga spielt. Tatsächlich kann da kein Gerät im Kaffeevollautomaten Test mithalten – egal, wie viel Mühe es sich gibt.

Das liegt nicht nur am elektronischen Mahlwerk, sondern auch an der durchdachten Steuerung und einer App, die nicht überflüssig sondern sauklug ist. Das liegt an den vielen Zubehörteilen, die den Vollautomaten fast zur ausgewachsenen Küchenmaschine machen. Und es liegt an der kompromisslos hochwertigen Verarbeitung und den kompromisslos guten Tassenergebnissen.

DeLonghi Maestosa Latte Macchiato und Espresso im Vergleich

Jetzt denken wir uns das aktuelle Preisschild wieder dazu. Und schon werde ich ein wenig weniger euphorisch. Sollte irgendjemand auf diesem Planeten so viel Geld in einen Vollautomaten investieren?

Ganz ehrlich: Nein. Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür – Vollautomaten um die 500 Euro begeistern mich schließlich genauso oft.

Der DeLonghi Maestosa darf den Preis aber gerechtfertigt verlangen, weil er der einzige mit diesem Gesamtpaket an Features ist. Das ist das Gesetz des Marktes. Ich bin mir jedoch hundert pro sicher, dass der Rest der Herstellerbande bald nachziehen wird – selbst, wenn die Maestosa kein Verkaufshit wird.

Denn ein elektronisches Mahlwerk ist einfach der nächste logische Entwicklungsschritt in der Vollautomatenwelt. Und wenn alle mitmachen, wird sich der Mondpreis der Maestosa bald erledigt haben.

Mit jedem Euro weniger wird meine Meinung „Geile Maschine, aber braucht ihr nicht“ auf jeden Fall mehr ins Wanken kommen. Rein nach meiner Erfahrung halte ich einen Preis von um die 1.800 Euro langfristig für realistisch.

Das ist immer noch meilenweit von einer „vernünftigen“ Kaffeemaschine entfernt. Aber ich glaube, so richtig um Vernunft geht es im Bereich über 1.000 Euro eh nie. Oder?!

Was sagt ihr? Wir treffen uns in der Kommentarspalte!

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