Kaffeevollautomat Test & Vergleich 2024: Die besten Testsieger, Hersteller & Tipps
Ich teste seit über 15 Jahren die besten Kaffeevollautomaten. Ich habe mehr als 100 Geräte der bekanntesten Hersteller komplett durchgetestet.
Der immer noch beste günstige Vollautomat ist der DeLonghi Magnifica S ECAM 22.110.
Zuletzt aktualisiert: 2. Januar 2024 Wir haben einen Fact-Check in unseren Redaktionsprozess integriert, um sicherzustellen, dass wir euch stets mit den aktuellsten und verlässlichsten Informationen versorgen. Da sich Preise oder Verfügbarkeiten kurzfristig ändern können, überprüft unser Team regelmäßig alle relevanten Fakten und aktualisiert jeden Artikel entsprechend. So seid ihr immer Up to date! Wenn euch dennoch etwas auffällt, freuen wir uns über einen Kommentar. Vielen Dank für euren Support. Fakten-Check von Simona Ivanovski
Von Menschen für Menschen geschrieben
Zuletzt aktualisiert: 2. Januar 2024 Wir haben einen Fact-Check in unseren Redaktionsprozess integriert, um sicherzustellen, dass wir euch stets mit den aktuellsten und verlässlichsten Informationen versorgen. Da sich Preise oder Verfügbarkeiten kurzfristig ändern können, überprüft unser Team regelmäßig alle relevanten Fakten und aktualisiert jeden Artikel entsprechend. So seid ihr immer Up to date! Wenn euch dennoch etwas auffällt, freuen wir uns über einen Kommentar. Vielen Dank für euren Support. Fakten-Check von Simona Ivanovski
Von Menschen für Menschen geschrieben
Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.
Ich bin immer wieder erstaunt, dass mich neue Maschinen in meinem Kaffeevollautomat Test 2024 überraschen können – im Guten wie im Schlechten.
Mich erstaunt, dass Hersteller immer wieder neue Mittel und Wege finden, wie sie uns einen Newcomer als besten Kaffeevollautomaten schmackhaft machen können – während sie uns gleichzeitig weiß machen, dass wir unbedingt ein neues Modell brauchen.
Meine Erfahrung aus unzähligen Kaffeevollautomat-Vergleichen: Häufig drehen sie am Design, modernisieren etwas die Bedienung und Handhabung oder tauschen Knopfdruck gegen Touch.
So kommt Gefühlt jeden Monat ein neuer Vollautomat-Testsieger auf den Markt, den ich natürlich unbedingt testen und meiner unabhängigen Bewertung unterziehen muss. Und jetzt schauen wir in den Testbericht und machen den Vergleich.
Worauf es beim Kauf zu achten gilt, habe ich euch ja bereits in meinem Guide zum Thema Kaffeevollautomaten kaufen verraten.
Darum war es längst mal wieder an der Zeit, meinen großen Ratgeber zum Maschinen- und Preisvergleich zu aktualisieren. Alte Kaffeevollautomaten habe ich auf den sprichwörtlichen Friedhof gebracht, gute Klassiker aus einem neuen Blickwinkel betrachtet und Neuheiten auf ihren Innovationsfaktor untersucht.
So ist mein neues Ranking entstanden. Schaut euch jetzt die Plätze der 10 besten Vollautomaten aus dem Test an.
Vergleich: Die 10 besten Kaffeevollautomaten aus dem Test
Ich habe eine Mission: Guter Kaffee aus guten Maschinen. Dafür testet das Coffeeness-Team Neuheiten, Klassiker und Innovationen. Wir sind ehrlich, fair und lassen uns nicht kaufen.
Neuheiten: Top 5 Kaffeevollautomat-Testsieger 2023
Das Jahr ist zu Ende und es wird Zeit für eine Bilanz: Die Hersteller haben erstaunlich wenig Murks und stattdessen sinnvolle neue Innovationen präsentiert.
Einen ultimativen Kaffeevollautomat-Testsieger 2023 kann ich nicht küren. Denn meine Top 5 konzentrieren sich jeweils auf andere Aspekte:
Nivona NIVO 8’ mit brandneuer Brühgruppe und den besten Ergebnissen der Marke
Als letztes Modell habe ich zum Jahresabschluss 2023 noch ein brandneues High-End-Gerät von Jura für euch getestet. Dort bekommt ihr den Sirup-Aufsatz der J8 und zwei Mahlwerke wie bei der Giga 10. Trotzdem ist der Kaffeevollautomat nicht vollelektronisch ausgestattet. Ist das gut? Ist das schlecht? Oder einfach nur genau das Richtige für euch? Das verrät euch mein Jura J8 Twin Test.
Kaffeevollautomat Testsieger 2022
Manche Kaffeevollautomaten schneiden generell eher durchschnittlich ab, glänzen aber in einer Spezialdisziplin so sehr, dass sie aus der Masse herausstechen udn eine bestimmte Zielgruppe ansprechen.
Unser Kaffeevollautomat Testsieger 2022 ist der Melitta LatteSelect. Zwar gibt es Mankos beim Display, doch das Modell ist extrem leise und produziert dabei im Flüstermodus köstlichen Kaffee und Milchschaum. Auchh wenn man den Vollautomat nicht hört, wir möchten ihn nicht vergessen.
Kaffeevollautomat Testsieger 2021
Ja, es gibt Evergreens und ja, es gibt Preisklassen. Aber es gibt auch jedes Jahr irgendeinen Kaffeevollautomaten-Kracher, der neu auf den Markt geschmissen wird. Die reiten zwar nicht immer in die Hall of Fame ein, sind aber für den Moment absolute Highlights. Der Italiener hat sich seinen Platz jedoch gesichert:
Unser Kaffeevolautomat-Testsieger im Jahr 2021 ist der Delonghi PrimaDonna Soul. Bei Qualität und Geschmack stechen sich Espresso und Milchschaum gegenseitig aus. Und endlich endlich kommt das elektronsiche Mahlwerk in der bezahlbaren Oberklasse an.
Der beste Kaffeevollautomat im Test ist nur der beste Vollautomat, wenn der Kaffee…
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Mein Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.
Natürlich klären wir auch weiterhin die Frage, was für einen tollen Espresso, Latte Macchiato oder Kaffee aus dem Vollautomaten wirklich entscheidend ist:
Spoiler: Es sind die richtigen Kaffeebohnen für Vollautomaten. Wir haben unsere Kaffeebohnen in Brasilien jüngst besucht und dabei das inoffizielle Motto im Kaffeevollautomat Test hautnah erlebt:
Nur, wenn wir oben was Gutes reinkippen, kommt unten was Gutes raus!
Außerdem führen wir immer mal wieder Faktenchecks durch und rechnen mit Mythen ab. Was sagen die neuesten Kaffee-Trends? Ist der Protein-Espresso wirklich das Non-Plus-Ultra?! Und Kaffee als Stoffwechsel-Booster zum Abnehmen unschlagbar?
Kaffeevollautomat-Testsieger nach Preisklasse: Die Bestenliste von Günstig bis High-End
Machen wir uns nichts vor: Der beste Kaffeevollautomat existiert nicht. Auch nicht in meinem Test. Jedes Modell kann eine exzellente Bewertung erhalten und zum Testsieger gekürt werden. Denn die Frage lautet stets, was ihr für ein Modell ausgeben wollt und wie viel ihr dafür erwarten könnt.
Generell gilt: Je geringer der Preis, desto weniger investieren die Hersteller in Funktionen, eine angenehme Lautstärke oder ein schickes Design. Das ist im Grunde alles.
Solange der Vollautomat aus Wasser und Kaffeepulver einen guten Espresso oder Kaffee auf Knopfdruck machen kann und vielleicht sogar anständigen Milchschaum hinbekommt, spielt der Preis für die Bewertung pro Klasse keine Rolle.
Natürlich ist es auch schön, wenn ihr euch bei Bedienung und Handhabung nicht die Haare raufen müsst und das Modell vergleichsweise leise arbeitet.
Acht Vollautomaten-Sieger im Test: Der Markt wird höchst individuell
Hatte ich früher nur drei Kaffeevollautomaten als Preis-Testsieger für
Einsteiger,
Mittelklasse und
Luxussegment
identifiziert, hat sich der Markt inzwischen feinteiliger gestaffelt. Das liegt vor allem an uns Kunden.
Wir wissen mehr über Kaffeevollautomaten, kennen unseren Geschmack und unsere Vorlieben, haben ein Gefühl für Qualität entwickelt und wissen genau, nach welchen Kriterien wir die Angebote vergleichen.
Das hat die Hersteller zu größerer Diversifizierung veranlasst und damit auch die Preisspannen aufgebrochen. Gut so!
Für mich gibt es derzeit acht Testsieger, die in ihrer jeweiligen Preisklasse genau das liefern, was diese Klasse ausmacht. Allerdings gibt es auch Modelle, die für eine bestimmte Zielgruppe ganz besonders passend sind. So wie die besten Kaffeevollautomaten für Senioren.
Bester Kaffeevollautomat unter 300 Euro: DeLonghi ECAM 22.110
Auch wenn es im Vergleich noch günstigere Modelle gibt, sind es nicht zwingend bessere Geräte als der DeLonghi ECAM 22.110.
Seit mehr als zwölf Jahren ist der DeLonghi-ECAM-Vollautomat trotz viel Plastik und „simpler“ Milchaufschäumdüse ein maßgebliches Top-Gerät. Das zeigt sich schon daran, dass es ihn immer noch gibt, während andere Klassiker von DeLonghi ECAM längst von der Bildfläche verschwunden sind.
Der Magnifica S bietet unter anderem 13 Mahlgrade in einem DeLonghi-typisch hochwertigen Edelstahlmahlwerk.
Er ist nicht gerade leise, aber auch nicht übertrieben laut. Ihr bekommt Kaffee und Espresso auf Knopfdruck sowie sinnvolle Einstellungen mit der einfachsten Bedienung der Welt.
Obwohl sein Plastikgehäuse weder vor Design schreit, noch nach Qualität aussieht, ist mein Modell seit Jahren im Einsatz und läuft wie ein sehr kompaktes Uhrwerk.
Direkte Konkurrenten wie der Philips EP2220/10 SensorTouch oder der milchschaumlose Melitta Caffeo Solo können sich zwar jeweils mit einer moderneren Bedienung und einem schickeren Design positionieren. Nur werden Kaffee und Espresso hier nicht so gut wie bei DeLonghi.
DeLonghi Magnifica Start
Die Italiener machen sich gerade daran, ihren eigenen König zu entthronen. Bisher ist der neue DeLonghi Magnifica Start allerdings preisintensiver als 300 Euro – und ändert nichts am simplen Kernkonzept der Magnifica-Dominanz.
Das Start-Modell sieht etwas zeitgemäßer aus, hat bei ein paar Einstellungen gespart, liefert euch dafür aber verschiedene Versionen mit jeweils etwas anderen Kaffeegetränken auf Knopfdruck.
Leider ist das Mahlwerk lauter geworden, was zwar nervt, aber den super Gesamteindruck nicht stört. Vor allem, weil Kaffee und Espresso aus dem Magnifica Start noch etwas voller und “moderner” schmecken als im Vorgänger.
Ob ihr auf den Klassiker oder den Neuling setzt, ist daher im Vergleich fast egal. Der Preis zählt.
Ich habe den Philips 3300 LatteGo EP3347/90 in meiner Test-Küche gehabt. Der Mittelklasse-Vollautomat kommt fancy mit Touch-Display, App-Steuerung und einer Funktion für das Brühen von kaltem Kaffee um die Ecke. Damit hatte mich auch schon die Marketing-Kampagne des Herstellers angefixt – wollen wir doch mal sehen, ob die halten, was sie versprechen…
…nun ja. Der Kaffee schmeckt und sticht beim Espresso mit seinem nussig-süßen Aromenprofil hervor, wobei dabei auch immer die Kaffeebohnen eine Rolle spielen. Wir haben im Test unsere hauseigenen Coffeeness-Bohnen verwendet.
Bei der Zubereitung fällt auf, dass sich der Philips 3300 kinderleicht bedient und ein sehr sehr leises Mahlwerk besitzt. Das LatteGo-System benötigt keine Schläuche und spielt so den ohnehin schon simplen automatisierten Reinigungsprozessen in die Hände.
Warum habe ich „nun ja“ gesagt? Nun ja, der Gesamteindruck stimmt. Zwar liegt der Philips 3300 leicht über der 500-Euro-Schwelle, aber das verzeihe ich ihm gerne bei dem tollen Kaffeegeschmack. Aber das Marketing-Geschwurbel ist wieder genau das geblieben, was es ist: Geschwurbel.
Willkommen zurück, Saeco Kaffeevollautomaten! Nach Jahren der Funkstille melden sich diese Italiener erstmals mit einem Mittelklasse-Modell und treffen mit dem Saeco GranAroma nach meiner Ansicht direkt ins Schwarze.
Zwar ist er für meinen Geschmack etwas klobig und ein bisschen laut. Dafür holt er bewährte Luxus-Funktionen in die vernünftige Preis-Liga von um die 700 Euro. Die Bedienung ist super, die Handhabung selbsterklärend, die Verarbeitung sehr gut.
Viel wichtiger ist, dass der Espresso hervorragend schmeckt, während der Milchschaum auf Knopfdruck tatsächlich herausragend ist.
Allerdings handelt es sich in dem Sinne nicht um eine völlig neue Maschine. Der GranAroma ist ein sanftes Design- und Funktions-Update des ehemaligen Flaggschiffs Saeco Xelsis, das übrigens auch ein tolles Upgrade bekommen hat. Dazu später mehr.
Wer früher also mit einem Saeco Xelsis geliebäugelt hat, aber den damals hohen Luxus-Preis nicht zahlen wollte, kann sich diesen Wunsch jetzt mit dem Saeco GranAroma erfüllen.
Bester Kaffeevollautomat um 800 Euro: Siemens EQ.6 Plus s700
Als einer der wenigen Hersteller im Kaffeevollautomat Test ist Siemens mit einer im Vergleich ollen Kamelle weit vorn im aktuellen Ranking. Das spricht sowohl für die Maschine als auch für die Marke.
Obwohl die Preisklasse um 800 Euro vielleicht keine übliche Schwelle ist, ist sie doch interessant.
Denn bis auf den Siemens EQ.6 s700 als Sieger und den ähnlich guten (und ähnlich älteren) Melitta Caffeo Barista TS Smart gibt es derzeit kein Modell mit 800-Euro-Marke. Warum eigentlich nicht?
Diesen Preis sollten wir gerade bei einem Modell von Siemens nicht unterbewerten. Während die EQ-Klassiker über die Jahre nichts von ihrer Qualität, Hochwertigkeit und Zuverlässigkeit eingebüßt haben, fallen die Preise kontinuierlich in den Keller.
Für viel Edelstahl, viele Funktionen und eine ziemlich moderne Bedienung zahlt ihr also lächerlich wenig.
Allerdings hat auch der EQ.6 das Problem vieler älterer Siemens Kaffeevollautomaten: Die Milchschaum-Temperatur könnte für viele etwas heißer sein. Ich bezeichne sie jedoch als „trinkoptimal“.
Der Preis für einen Siemens EQ.6 liegt derzeit etwa 600 Euro unter dem vormaligen UVP. Tendenz fallend.
Achtet jedoch unbedingt darauf, welche EQ.6-Version und Auflage angeboten wird. Dazu habe ich meinen Testbericht vor einiger Zeit sehr detailliert überarbeitet und die verschiedenen Modelle eingeordnet.
Bester Kaffeevollautomat bis 1.000 Euro: Nivona NICR 825
Die Meister der einfachen Bedienung und Handhabung, des hübschen Designs und der besonderen Herangehensweise an das Aroma meiner Kaffeebohnen sind eine klare Empfehlung. Fast durchweg.
Das gilt vor allem für den Nivona NICR 825, der den sonst eher etwas schiefen Vergleich von Preis und Leistung bei Nivona Kaffeevollautomaten perfekt balanciert.
Besonders gefallen mir sein leises Mahlwerk, der sehr gute Milchschaum und eben der Espresso, der mit meinen Bohnen sogar erfrischende Zitrusakzente abbekommt.
Bis auf ein paar Spinnereien (Hallöchen, „Barista in a Box“) sparen sich die Nürnberger alle unnötigen Funktionen und setzen lieber auf Qualität und eine intensive Kaufberatung.
Das einzige wirkliche „Manko“ dieses Kaffeevollautomaten ist, dass ihr in den „Fachhandel“ traben müsst, um ihn zu kaufen.
Bester Kaffeevollautomat um 1.000 Euro: DeLonghi PrimaDonna Soul
Mit einem Preis knapp über 1.200 Euro ist der DeLonghi PrimaDonna Soul am unteren Ende dieser Preiskategorie angesiedelt – und deswegen preislich-funktionell umso überzeugender.
Er war der erste italienische Oberklasse-Vollautomat mit einem elektronischen Mahlwerk für deutlich unter 2.000 Euro. Damit hat der PrimaDonna einen Standard gesetzt, dem nun auch andere Hersteller nacheifern.
Auch wenn es mit der eher überflüssigen Bean Adapt Technology und einem etwas zu lauten Mahlwerk ein paar Abzüge gibt, kann dieser Vollblut-Automat nicht nur Kaffee und Espresso auf Knopfdruck, er nutzt alle derzeitigen Möglichkeiten in der Steuerung mit App (und ohne) perfekt aus.
Dabei bleibt er angenehm kompakt und lässt sich super reinigen. Die Verarbeitung überzeugt mit Hochwertigkeit und Langlebigkeit, das Display mit Touch ist ausgesprochen modern. Kaufen? Gerne.
Zwischen 1.000 und 2.000 Euro passiert zwar viel, aber derzeit nicht unbedingt viel Besonderes. Erst mit dem Sprung über die nächste Tausendergrenze wird es wieder spannend:
Den Jura Z10 muss man allerdings wollen und nutzen. Ansonsten könntet ihr die rund 2.100 Euro auch besser investieren. Zudem zahlt ihr nicht nur für ein top Design, eine hochwertige Verarbeitung und eine moderne Bedienung. Ihr zahlt auch für den ersten Kaffeevollautomat mit Cold Brew-Funktion.
Wenn wir mal davon absehen, dass es sich hierbei zwar um Cold, aber nicht um Brew handelt, ist meine Bewertung eindeutig:
Sensationeller Kaffee, genauso sensationeller Milchschaum und ein hervorragendes elektronisches Mahlwerk machen den Luxusschlitten zu einer meiner liebsten Maschinen – und zwar überhaupt.
Auch wenn wir zuletzt auf der IFA 2022 ein eher unangenehmes Erlebnis mit Jura hatten, bleibt die Marke an sich ein König of Kaffee auf Knopfdruck im Kaffeevollautomat Test.
Mir ist schon klar, dass niemand einen Kaffeevollautomaten für 3.000 Euro braucht. Ich behaupte, noch nicht einmal im Büro.
Aber der Jura Giga 6 und sein Nachfolger Jura Giga 10 sind einfach zu gut, um sie nicht zu erwähnen.
Doppeltes elektronisches Mahlwerk, Jura-typisch hervorragende Ergebnisse bei Espresso und Milchschaum und eine hochwertige Verarbeitung im unverwechselbaren Design sprechen für sich.
Beim neuen Giga 10 hat Jura zwar ein völlig sinnlos dreigeteiltes Touch-Display integriert und sich bei der App immer noch nicht mit Ruhm bekleckert. Trotzdem sind diese beiden Übermonster von einem Kaffeevollautomaten ihren (abenteuerlich hohen) Preis absolut wert.
Bestenliste nach Kategorien: Diese Kaffeeautomaten sind wahre Spezialisten
Mit Touch oder Knopfdruck, zwei Bohnenbehältern oder leiser Zubereitung, gute Bedienung oder gutes Design, großer Wassertank oder großes Display …
Nicht nur in meinem Kaufberater „10 Dinge über Kaffeevollautomaten“ habe ich festgehalten, dass es den besten Vollautomaten nicht gibt. Jeder hat andere Ansprüche an Dinge wie den Milchschaum, die Verarbeitung, die Bedienung, den Geschmack usw.
Deshalb finde ich es wichtig, meine besten Testkandidaten auch in wichtige Kategorien einzuteilen, um die es in jedem Kaffeevollautomaten Test geht.
Bester kleiner Kaffeevollautomat: Kompaktes Design für Mini-Küchen
Immer mehr Kaffeevollautomaten beweisen, dass sie klein, schmal und trotzdem funktionsstark sein können. Meinen Test der besten kleinen Kaffeevollautomaten muss ich ständig aktualisieren, weil mich irgendein neues Single-Küchen-Gerät überzeugt.
Denn inzwischen haben die Hersteller erkannt, dass ein kleiner Haushalt ebenso gern auf auf automatisches Milchschaumsystem oder mehr als ein vorprogrammiertes Getränk setzt. Kaffeevollautomaten für Singles brauchen aber keine 20 Nutzerprofile.
Allen voran beweist Melitta seit Jahr und Tag ein Herz für Kleinküchen. Beim Melitta Caffeo Solo oder Melitta Purista müsst ihr noch auf Latte Macchiato und Cappuccino verzichten. Mit dem Melitta Latticia gibt es nun sogar einen Cappuccinatore – und super Ergebnisse im Test.
Mit dem Philips 3300 hat es die etwas piefige Traditionsmarke Philips endlich geschafft, kompakte Maße, ein schlauchloses, integriertes Milchschaumsystem und eine superleise Zubereitung zu verbinden. Hatte ich vorher Beschwerden zu Milchschaum oder Kaffee, bin ich jetzt praktisch restlos begeistert.
Unser Kompaktklassen-Testsieger DeLonghi ECAM 22.110 darf nicht fehlen, auch wenn ihr hier euren Milchschaum per Düse selbst herstellen müsst. Ich sehe das als dicken Pluspunkt, weil ihr die Konsistenz beeinflussen könnt.
Sollte euch trotzdem nach Knopfdruck in allen Facetten sein, erhaltet ihr mit dem neuen DeLonghi Magnifica Start ECAM222.60.BG ein Design- und Funktionsupdate.
Generell halte ich auch viele Krups Kaffeevollautomaten für eine gute Kompakt-Single-Wahl, auch wenn sie im Vergleich mehr Arbeitsfläche einnehmen.
Unterwegs auf Reisen: Die besten Urlaubs-Kaffeevollautomaten für Camping & Wohnmobil
Kompake Abmaße sind schon mal eine gute Voraussetzung, damit ein Vollautomat eure praktische Reisebegleitung werden kann. Doch auch der Stromverbrauch und das Eigengewicht sind entscheidend.
Außerdem gibt es ein paar logistische Angelegenheiten zu klären: Wie befestigt ihr das Gerät? Wie wollt ihr es betreiben? Gibt es wichtige Funktionen und was ist mit Sicherheitsrisiken? Ich habe mir angeschaut, welche Kaffeevollautomaten fürs Wohnmobil praktisch sind.
Bester leiser Kaffeevollautomat: Mahlwerk & Milchschaumsystem im Pssst-Modus
Es gibt nichts Schöneres als einen Kaffeevollautomaten, der euch laut und eindeutig signalisiert, dass er läuft. Nicht.
Das seht ihr genauso wie ich: Noch vor vielen anderen Faktoren für die Bewertung wollt ihr stets wissen, wie laut oder leise ein Modell ist.
Darum bin ich dazu übergegangen, zumindest den Mahlvorgang genau zu messen. Bisher haben sich hier sechs Maschinen als leisester Kaffeevollautomat nach vorne geschlichen:
Dezibel allein machen einen Vollautomaten weder laut noch leise. Zwei Dezibel höher oder tiefer auch nicht. Es ist sogar egal, ob das Modell ein Keramikmahlwerk hat oder nicht (auch wenn der leise Siemens-Sieger natürlich eins hat).
Am Ende ist die Qualität des Geräuschs ausschlaggebend – nervt es oder nicht, ist es kreischig oder sägend?
Design und Verarbeitung haben einen starken Einfluss auf die Lautstärke, wobei alle sechs Top-Geräte eine ähnlich hohe Qualität haben, viel Edelstahl am Gerät statt im Gerät verarbeiten und sich um eine gute Isolierung kümmern.
Deswegen haben Siemens Kaffeevollautomaten auch keine speziellen Leise-Namen nötig. Das überlassen sie anderen. Dem Miele CM 5310 Silence zum Beispiel. Dieses ansonsten schöne Modell ist zwar alles andere als laut. Mit gemessenen 69,6 Dezibel schafft es trotzdem nicht den Sprung in die Top 6.
Der Gegenbeweis: Wenn uns ein Jura ENA 4 mit 74,5 Dezibel anschreit oder Philips Kaffeevollautomaten aus der älteren 5er-Serie nachgearbeitet wurden, weil das Milchschaumsystem so laut war, merken wir die Unterschiede auf jeden Fall!
Bester Kaffeevollautomat für mehr Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit und Kaffee wachsen immer enger zusammen. Das gilt nicht nur für Bohnen, sondern auch für Maschinen. Zumindest sehe ich das aus Kundensicht so. Darum integriere ich das Kriterium ab sofort in meinen Kaffeevollautomat Test. Die Industrie hat bisher verschämt geschwiegen. Doch wenigstens machen Krups Kaffeevollautomaten einen ersten zaghaften Anfang.
Es wäre leicht, den Testsieg in dieser Kategorie von der Leistung abzukoppeln. Umso schöner ist es, dass der Krups Evidence ECOdesign EA897B nicht nur ein grüneres Modell als die Konkurrenz ist, sondern auch sonst eine hohe Bewertung kassiert.
Für sich genommen kann der kompakte Automat auch mit tollem Kaffee, einfacher Bedienung und leckerem Milchschaum überzeugen. Sein Design ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, es gibt kein Display und etwas merkwürdige Einstellungen.
Auch sollten wir den Eco-Anteil im Eco-Vollautomat nicht überbewerten. Oder zumindest anders, als es der Hersteller gern hätte.
Die angegebenen 62 Prozent Recyclingkunststoff beziehen sich naturgemäß ausschließlich auf Bauteile, die aus Kunststoff bestehen. Also Wassertank, Gehäuse usw. Diese machen jedoch nur 31 Prozent der gesamten Maschine aus. Krups-Vollautomaten haben zum Beispiel eine Brühgruppe aus Metall. Das senkt den Anteil im Vergleich zu anderen Geräten mit herausnehmbarer Brühgruppe schon einmal enorm.
Viel wichtiger ist für mich, dass die Verpackung völlig ohne Plastik auskommt und damit beweist, dass die Styroporschlachten anderer Geräte bei Lieferung überflüssig sind.
Außerdem bietet euch Krups für seinen grünen Automaten zwei Jahre internationale Garantie und 15 Jahre Reparaturfähigkeit – will also die Ersatzteile mindestens lange vorhalten.
All diese Punkte sind top und ein guter Schritt in die richtige Richtung. Auch wenn wir festhalten müssen, dass der funktionell fast identische Krups Evidence im Vergleich etwas besser dasteht – sowohl im Preis als auch als Maschine.
Ich bin jedenfalls gespannt, wann und wie die anderen Hersteller in Sachen Nachhaltigkeit nachziehen. Es ist schließlich höchste Zeit.
Bester Spezialist für ein besonderes Kaffeearoma
Seitdem ich langsam beginne, Nivona Kaffeevollautomaten nicht sofort nach dem Testen wieder zu vergessen, ist mir etwas sehr Interessantes aufgefallen:
Wenn ihr meine Kaffeebohnen zum Beispiel im Nivona 550 Kaffeevollautomat aus der markeneigenen Einstiegsklasse zubereitet, erlebt ihr eine Überraschung.
Das sonst so schokoladige Gerüst meiner Röstung erhält hier einen Touch Frische und spritzige Zitrusakzente, die *eigentlich* nur ein Siebträger extrahieren kann. Diese Fähigkeit zieht sich durch alle Klassen der Nürnberger.
Ob es am Zusammenspiel der Komponenten oder den Einstellungen liegt, kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass Nivona-Geräte zu den benutzerfreundlichsten Maschinen aller Zeiten gehören. Vielleicht macht es hier einfach mehr Spaß, das Modell gescheit einzustellen?
Auch wenn das Preisniveau vergleichsweise hoch ist, bekommt ihr erstklassige Qualität, eine top Verarbeitung, ein zeitloses Design und viele Einstellmöglichkeiten.
Den 550-Automaten wähle ich dabei als Testsieger, weil er für die Marke günstig und funktionell überzeugend ist. Hier geht es tatsächlich weniger um Masse als um Klasse.
Beste Reinigung: Sauberer Kaffeevollautomat, aromatischer Kaffee
Die gute Nachricht zuerst: Nahezu jedes Modell in meinem Kaffeevollautomat-Test erzielt inzwischen eine hohe Bewertung bei der Reinigung. Unserer Faulheit sei Dank!
Die Hersteller haben offensichtlich erkannt, wie sehr wir es hassen, eine Maschine zu reinigen. Also versuchen sie, uns dabei möglichst kräftig unter die Arme zu greifen.
Die Maschinen spülen, als gäb’s kein Morgen mehr, wollen nach jeder Tasse Kaffee irgendwas reinigen und erinnern euch daran, wenn ihr die herausnehmbare Brühgruppe auch mal wieder rausnehmen oder die Maschine entkalken solltet.
Die schlechte Nachricht: Das ändert nichts daran, dass ihr beim Wassertank, dem Bohnenbehälter, der Tresterschale und ab und zu beim Mahlwerk selbst Hand anlegen müsst. Für die meisten ist vor allem das Entkalken eine nervige Aufgabe.
Diese haben nämlich nicht nur jede Menge automatische Reinigungsprogramme, sondern auch eine automatische Entkalkungsfunktion an Bord.
Darüber hinaus spülen sie das Milchschaumsystem mit einem cleveren Doppelschlauch-Verfahren. Ihr müsst den Schlauch dazu nicht einmal aus dem Behälter nehmen. Nivona und Jura machen das auch. Allerdings behauptet Miele, es erfunden zu haben. Mir egal, ich bin von allen diesen Geräten Fan.
Wenn wir die Reinigung des Milchschaumsystems als Maßstab nehmen, darf auch die gesamte Range an Philips LatteGo-Automaten nicht fehlen.
Diese kommen völlig ohne Schläuche aus. Der integrierte Milchbehälter lässt sich in drei Teile zerlegen und bis in den letzten Winkel von Hand spülen.
Wer hier irgendwann ranzige Rückstände in der Maschine findet, ist selbst schuld. Am besten gefällt mir das Prinzip derzeit beim Philips 5447/90 LatteGo.
Bester Milchschaum: Latte Macchiato & Cappuccino vom Reißbrett
Wie weit die Entwicklung bei Kaffeevollautomaten vorangeschritten ist, sehen wir vor allem am Milchschaum. Zeigten die meisten Modelle hier früher klare Schwächen, fällt es mir heute umso schwerer, einen eindeutigen Testsieger zu küren.
Schon deshalb hat Mauricio im Kaffeevollautomat Test das „Drei-Finger-Maß“ eingeführt. Will ein Modell ihn mit einem Latte Macchiato wirklich begeistern, muss die oberste Schaumschicht mindestens zwei, besser drei Finger breit sein.
Zwar sagt das Volumen nichts über den Geschmack, das Mundgefühl oder die Temperatur aus. Doch ein volles großes Glas Milchschaum mit stabiler, cremiger Schichtung ist eben erst seit einigen Jahren ein erwartbarer Standard.
Herausheben will ich aber ein Gerät, das gegen die ganzen hochpreisigen Leistungsmonster fast unscheinbar wirkt: Der DeLonghi Perfecta Evo macht exzellenten Milchschaum aus einem integrierten Milchbehälter.
Dieser Milchbehälter erlaubt euch sogar das Einstellen der Konsistenz. Diese besondere Funktion verlangt jedoch nach einer speziellen Düse. Daher könnt ihr im Perfecta Evo leider keine zwei Kaffeegetränke mit Milchschaum gleichzeitig zubereiten.
Das geht zwar (etwas) auf Kosten der Bequemlichkeit im Alltag. Doch das 500-Euro-Modell macht dies in vielerlei Hinsicht mühelos wett.
Solltet ihr dasselbe Prinzip, aber in einer bewährten DeLonghi-Serie mit noch mehr Funktionen suchen, schaut euch mal den DeLonghi Dinamica Plus für rund 600 Euro an.
Einen ähnlich unerwarteten Wow-Effekt in Sachen Milchschaum erzeugt auch der Krups Intuition Preference+ EA875E für rund 600 bis 700 Euro. Der neue Intuition Experience+ EA877D setzt hier noch mal einen drauf, kostet jedoch auch etwas mehr. Die Bedienung wurde auch noch mal verbessert. Apropos …
Beste Bedienung: Einmal drücken, fertig?
Die Formel für die optimale Bedienung jedes Kaffeevollautomaten ist ganz einfach: Je weniger ihr nach Funktionen, Getränken oder Einstellmöglichkeiten suchen müsst, desto besser.
Krups Kaffeevollautomaten haben diese Maxime zum Credo erhoben und versprechen euch, dass ihr für keine Einstellung in ein Untermenü müsst. Das funktioniert tatsächlich hervorragend.
Wenn sie aber von diesem Schema abweichen – siehe der eben erwähnte Krups Intuition Preference+ EA875E – dann fallen andere Nachteile an den Geräten auf.
Auch wenn uns viele Hersteller eine App als das Nonplusultra einfacher Bedienung verkaufen, kommt meine aktuelle Testsieger-Maschine in dieser Kategorie ganz ohne Smartphone bestens zurecht:
Der Saeco Xelsis Suprema mit seinem riesigen 7,8-Zoll-Touchscreen macht vor, wie moderne Bedienung direkt am Kaffeevollautomaten funktionieren sollte:
Das Display ist nicht nur fast so responsiv wie ein Smartphone-Touchscreen, ihr habt auch reichlich Fläche zum Angucken, Touchen, Einstellen und Überprüfen. Ob mit oder ohne Sehschwäche, ob müde oder nicht.
Das wiederum animiert euch geradezu dazu, jeden Fitzel rund um euren Kaffee zu erkunden, Neues auszuprobieren und die Maschine wirklich kennenzulernen.
Wie wichtig (und verkaufsfördernd) ein großer, schöner Touchscreen ist, erkennen wir daran, dass immer mehr Firmen in dieser Hinsicht nachlegen. Etwa der Jura Giga 10 will ebenso auf Touch-Größe setzen, teilt sein Display aber aus unerfindlichen Gründen in drei Felder.
Andersherum ist ein Touchscreen jedoch nicht zwingend nötig. Manchmal braucht es nicht mal ein Display. Der Siemens EQ.500 integral mit seinen hinterleuchteten Touch-Bild-Tasten lässt sich nicht weniger einfach handhaben.
Als völlig neue Kandidaten im Einfachheitscheck (und gesamten Test) können sich auch Gaggia Kaffeevollautomaten hervortun. Sie stammen vom Erfinder der Espressomaschine und fallen sowohl funktionell als auch im Design komplett aus der Zeit.
Dafür machen sie uns die Bedienung so leicht, wie es nur geht. Das gilt vor allem für den Gaggia Magenta Milk, der sich auch gleich noch einen zweiten Mini-Sieg abholen kann…
Beste Temperatur: heißestes Getränk mit Milchschaum
Es ist keine Kunst, Kaffee und Espresso heiß zuzubereiten. Kommt Milchschaum ins Spiel, sieht die Sache schon anders aus. Denn perfekter Schaum sollte etwa 65 Grad Celsius nicht überschreiten, alles darüber zerstört die Eiweißmoleküle und die Milch schmeckt verbrannt.
Irgendwie schafft es der Gaggia Magenta Milk, dennoch, diese Formel zu sprengen und einen für viele von euch entscheidenden Balanceakt hinzukriegen:
Cappuccino und Latte erreichen beide deutlich über 70 Grad Celsius, der Milchschaum ist trotzdem ausgesprochen lecker und cremig. Wer bis jetzt immer sein Getränk nochmal in die Mikrowelle stellen musste, kann sich das mit dem Gaggia-Gerät ab sofort sparen.
Beste Einstellbarkeit: Mehr Stufen, feinerer Kaffee?
Im direkten Zusammenhang mit Bedienung und Handhabung stehen die Abstufungen pro Einstellungsgrößen für euren Kaffee, Espresso oder Latte Macchiato.
Je mehr Stufen pro Parameter eine Maschine zur Verfügung stellt, desto eher ist der Kaffeevollautomat für unterschiedliche Bohnen und Geschmäcker geeignet. Zu den wichtigsten Faktoren gehören:
Das Mahlwerk: Die Bandbreite reicht von 5 Stufen bis stufenloses Elektronikmahlwerk
Die Kaffeestärke: Typischerweise 3 bis 5 Stufen für die Kaffeepulvermenge pro Bezug
Die Temperatur: Meist in drei Stufen oder in 5er-Schritten einstellbar
Die Füllmenge: Je nach Maschine von 20 ml bis zur vollen Kaffeekanne um 800 ml (mit mehreren Bezügen)
Hier könnt ihr gerne klotzen, statt kleckern. Zum Beispiel mit DeLonghi Kaffeevollautomaten, die selbst im untersten Preissegment nie weniger als 13 Mahlgradstufen besitzen.
Beim Nivona NICR 1040 könnt ihr eure Einstellungen sogar in 18 Benutzerprofilen individuell abspeichern und habt in allen Aspekten der Zubereitung eine im Vergleich enorme Wahlfreiheit. Zudem könnt ihr jedes Getränk sogar live programmieren, während es schon durchläuft.
Darum gehört diesem Modell im Grunde auch der Testsieg, selbst wenn es nicht allein mit einer hohen Bewertung bei der Einstellbarkeit protzen kann.
Beste Bandbreite Funktionen: Angebote übertreffen die Nachfrage?
Mit dieser Kategorie widerspreche ich mir ein wenig selbst. Schließlich sage ich im Kaffeevollautomat Test permanent, dass die Anzahl der Funktionen weder etwas über die Qualität der Maschine noch über Stärken und Schwächen aussagt.
Zudem predige ich, dass ihr (höchstwahrscheinlich) 90 Prozent der Funktionen gar nicht oder nur einmal benutzt.
Wer täglich nur eine Tasse Cappuccino, vielleicht noch einen Espresso und höchstens mal ein bisschen heißes Wasser bezieht, braucht das bunte Funktionen-Geraffel teurer Maschinen nicht.
Trotzdem veranstalten die Hersteller ein regelrechtes Wettrüsten in Sachen programmierte Kaffeespezialitäten und Sonderfunktionen:
Der DeLonghi Maestosa hat einen extra Milchbehälter für Getränke mit Kakao (oder Rührei)!
Der neue Jura J8 besitzt eine aufsteckbare Sirupdüse für süßen Milchschaum!
Liebe Hersteller, beruhigt euch. Aber schleunigst. Natürlich probiere ich die besonderen Funktionen in jedem Testbericht aus. Meist geben sie jedoch null Ausschlag für meine Bewertung.
Sucht euch lieber ein Modell zum angemessenen Preis, das alles mitbringt, weswegen ihr euch überhaupt einen Kaffeeautomaten anschafft.
That said, finde ich es natürlich besser, wenn ihr viele Funktionen für wenig Geld bekommt. In dieser Hinsicht finde ich den aktuellen DeLonghi Eletta Explore genauso gut wie zum Beispiel den Klassiker Melitta Caffeo Barista TS Smart. Der ist zwar nicht so aufregend, aber erstaunlich vielfältig.
Falls ihr euch jetzt fragt, ob ich tatsächlich Rührei gesagt habe – ja, habe ich. Was mal als Scherz gemeint war, lief erstaunlich gut …
Bester Kaffeevollautomat fürs Büro: Her mit dem Kaffeeansturm!
Das Büro-Thema hat in letzter Zeit ziemlich Fahrt aufgenommen. Kaffee ist schließlich der wichtigste Mitarbeiter. Darum habe ich eine eigene Artikelserie zum Thema „Vollautomaten für Büro und Gastronomie“ verfasst.
Dort reden wir übers Mieten und Leasen, Abschreiben und Anschaffen, Für und Wider bestimmter Kaffeevollautomaten usw.
Grundsätzlich ist ein Modell für den Consumer-Markt eher nicht fürs Büro geeignet. Gute Kaffeevollautomaten überleben zwar eine reduzierte Bürogemeinschaft, nicht aber eine ganze Abteilung.
Umso überraschender ist, dass ausgerechnet die Underdogmarke Nivona diese Regel bricht. Der Nivona NICR 1040 hängt sogar die GIGA-Serie von Jura ab.
Dieser Kaffeevollautomat ist nämlich das erste Gerät in der Consumer-Klasse, das den hohen Tassendurchsatz in einem durchschnittlichen Büro bewältigen kann.
Andere Varianten knicken sowohl bei der Geschwindigkeit der Zubereitung als auch in Sachen Wassertank-Größe und Bohnenfach ein.
Laut Hersteller ist der NICR 1040 in der Lage, 60 bis 65 Tassen Kaffee, Espresso und Latte Macchiato pro Tag zu beziehen. Zum Vergleich: Echte Gastronomieautomaten beginnen bei diesem Wert und gehen bis auf 200 Tassen und mehr hoch.
Ein Consumer-Modell bekommt schon bei spätestens 30 Tassen große Schwierigkeiten bzw. einen Hitzeschlag. Um 65 Tassen Kaffee zu schaffen, besitzt der NICR 1040 einen Wassertank mit ganzen 3,5 Litern, einen Bohnenbehälter mit 600 Gramm Fassungsvermögen und die schon erwähnten 18 Profile.
Natürlich gibt es auch eine heißgeliebte Kannenfunktion, ohne die im Büro gar nichts geht. Wenn ihr das Modell einmal richtig eingestellt habt, muss sich nur jemand darum kümmern, dass der Wassertank genug Wasser und das Bohnenfach genug Bohnen hat. Alles andere ist deppensicherer Knopfdruck.
Trotz dieser Power braucht das Gerät keinen eigenen Schrank, keinen Festwasseranschluss, keine Nische für den Einbau oder ein altes Bezahlsystem. Mit knapp 2.000 Euro ist das Modell für seine Leistung sogar ausgesprochen günstig.
Sowohl der GIGA 6 als auch der GIGA 10 müssen in dieser Kategorie passen, weil sie den Tassendurchsatz des Nivona-Konkurrenten nicht hinbekommen und auch nicht dermaßen intuitiv sind, dass alle Kollegen damit zurechtkommen, ohne gleich wieder alles kaputtzumachen. Ihr kennt das.
Noch mehr zum Thema und den gesamten Komplex an Fragen, Faktoren und Finanzamtsproblemen findet ihr in meinem Ratgeber „Kaffeevollautomat Büro“.
Bester Kaffeevollautomat Design
Über Geschmack lässt sich zwar streiten, bei einem schönen Design sind sich aber alle einig. Bei Vollautomaten verläuft die Grenze zwischen hübsch und hässlich in etwa zwischen Plastik und Edelstahl, integrierter Verarbeitung und funktionsorientierter Ästhetik, alten und neuen Maschinen.
Auch wenn das Design nicht in meine Bewertung einfließt, fällt ein gelungenes Modell sofort auf. Das gilt zum Beispiel für praktisch alle Miele Vollautomaten. Der Miele CM 5500 führt das spezielle Design der Marke hervorragend vor: minimalistische Optik in angesagten Farben bei gleichzeitig hoher Leistung.
Wenn wir nach Schlichtheit gehen, hat sich auch der Melitta Caffeo Solo ein Sternchen verdient, auch wenn ihr ohne Milchsystem leben müsst.
Ansonsten hat jede Marke ein eigenes Design, das man individuell mögen kann oder nicht. Während etwa alle auf das schlichte Jura-Design abgehen, mag ich die komischen Looks bei Krups im Vergleich manchmal lieber.
Philips, Melitta und DeLonghi sind mal gut und mal hässlich, Siemens sieht immer nach Siemens aus und einen Nivona würde ich genauso wenig aus der Küche schubsen wie einen Saeco.
Bester Kaffeevollautomat für Sirup-Fans
Selten habe ich so viele Anfragen erhalten wie zum Jura J8. Seit Ende 2022 auf dem Markt, beantwortet dieser Kaffeevollautomat einen Bedarf, von dem ich gar nicht wusste, dass er so dringend ist:
Mit einer ansteckbaren Sirupkartusche liefert er gesüßten Milchschaum auf Knopfdruck. Das klappt auch hervorragend.
Die Idee dahinter ist, dass sich euer geliebter Kaffeezusatz nicht mehr als Pfütze am Gefäßboden absetzt. Ihr müsst also nicht rühren und erhaltet bei jedem Schluck den Geschmack eurer Wahl.
Abgesehen von diesem Detail (und mehr ist es am Ende nicht) überzeugt das Gerät für einen Preis von deutlich über 1.000 Euro auch ohne Zuckerzusatz als hochwertiger, funktionell durchdachter Kaffeevollautomat.
Seid euch aber darüber im Klaren, dass ihr einen Großteil des Geldes hier tatsächlich für den Innovationswert zahlt. Wer nur ab und zu Kaffeesirup verwendet, hat mit dieser Maschine nicht viel gewonnen. Dann ist etwa der S8 eine bessere Alternative.
Evergreens & Dauerbrenner im Kaffeevollautomat-Test: Diese Geräte haben kein Verfallsdatum!
In jeder vorherigen Version dieses Ratgebers habe ich einen Vollautomat einfach nicht mehr groß erwähnt, nachdem ein anderer seinen Sieg geklaut oder seinen Platz eingenommen hat. Schwachsinn! Darum ändert sich das jetzt in diesem Kaffeevollautomat Test.
Auch wenn zahllose Modelle inzwischen zum „alten Eisen“ gehören und im Vergleich nicht mehr so modern und aufregend wirken, bleiben sie am Ende doch immer ein Vollautomat, der Kaffee macht.
Das klingt selbstverständlich, ist aber etwas, das unser Denken über Updates und Upgrades ändern sollte: Mehr Funktionen verändern nicht das Maschinenprinzip.
Eine einfache, verständliche Bedienung bleibt immer eine einfache, verständliche Bedienung. Guter Kaffee bleibt guter Kaffee, eine gute Verarbeitung sowieso.
Mit dieser Einstellung will ich euch ein paar Klassiker präsentieren, die nicht nur ihren Wert und ihre Bewertung verteidigen, sondern für all die Qualität immer günstiger werden. Behaltet sie im Hinterkopf, wenn ihr nach einem echten Schnäppchen sucht!
Siemens EQ.3 & EQ.300
Mit der Überarbeitung seiner Vollautomatenriege hat Siemens dem EQ.3 einen neuen Namen verpasst: Als Siemens EQ.300 kann er genau das, was er vorher konnte, passt aber besser in die Reihe von 300 über 700 bis 900.
Mich wundert dabei vor allem, dass bisher kein anderer Hersteller das innovative Milchschaumsystem des Siemens EQ.3 (oder EQ.300) „zitiert“ oder weiterentwickelt hat.
Denn die Idee der Milchschaumlanze ist clever: Ihr müsst nur die Tasse unterstellen, den charakteristischen Rüssel in die Milch schieben, einen Knopf drücken und auf Schaum warten. Es handelt sich sozusagen um eine „manuelle Automatiklanze“.
Die macht zwar nicht den besten Schaum aller Zeiten, aber einen verlässlich guten Schaum, den ihr auch bis zu einem gewissen Punkt beeinflussen könnt. Außerdem ist auch der EQ.3 ein gekonnter Siemens-Mix im Edelstahl-Design-Look. Er macht schönen Kaffee, ist dank Keramikmahlwerk nicht zu laut und begeistert mit einfacher Reinigung.
Das gesamte Funktionskonzept ist sauber, schnell und macht diesen Kaffeevollautomaten auch noch angenehm kompakt. Früher lag die EQ.3-Maschine preislich in der Mittelklasse bei ungefähr 500 bis 600 Euro. Heute zahlt ihr auch beim 300er meist nur noch um die 350 Euro. Klingt nach einem überlegenswerten Schnäppchen? Absolut!
Melitta Caffeo CI
Wahrer Melitta-Klassiker
Melitta Caffeo CI
Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und durchdachte Funktionalität
Keine Ahnung, ob und wann Melitta mit neuen Kaffeevollautomaten um die Ecke kommt. Vielleicht sind sie (wie ich) der Meinung, dass ihre etablierten Geräte (immer noch) gut genug sind.
Das gilt insbesondere für den Melitta Caffeo CI, der zu den ältesten noch verfügbaren Melitta-Maschinen auf dem Markt gehört.
Mein ehemaliger Mittelklasse-Testsieger bietet für einen Preis von jetzt knapp 800 Euro 2 Bohnenbehälter, sinnvoll überschaubare Einstellungen und einen sehr schönen Kaffee.
Wollt ihr es etwas moderner, schlägt der Melitta CI Touch mit einem Preis von etwa 780 Euro in dieselbe Kerbe. Achtung, nicht vom Namen blenden lassen: Touch ist hier nichts. Zumindest nicht im digitalen Sinne. Das „Touch“ bezieht sich auf die Touch-Tasten. Bescheuertes Marketing!
Miele CM 6350
Immer noch aktuell
Miele CM 6350
Durchdachter Kaffeevollautomat für gehobene Ansprüche.
Bei Miele Kaffeevollautomaten ist es gleichzeitig vermessen und witzig, von veralteten Modellen zu sprechen. Denn von Neuerungen hält die ostwestfälische Nobelmarke generell nicht viel. Allerdings ist es für euren Geldbeutel gut, wenn sich Miele doch mal was Neues ausdenkt.
Der Miele CM 6350 aus der Einsteigerklasse der Marke kostet bei den wenigen verfügbaren Händlern noch um die 1.000 Euro. Sein Nachfolger Miele CM 6360 kostet etwa 1.300 Euro.
Grundsätzlich begeistert mich der 6360 mit stufenlosem Edelstahl-Mahlwerk und sehr heißen Getränken mehr als das ältere Modell, allerdings sind meine Vorbehalte gegen den Vorgänger 6350 im Laufe der Zeit geschrumpft.
Der 6350 hat zwar keinen Wasserfilter im Wassertank und lässt sich an seinem Edelstahl-Mahlwerk nur in fünf Stufen verstellen. Auch fehlen ihm ein paar Touch-Spielereien an Display und Bedienpanel, die den 6360 moderner machen.
Doch Langlebigkeit, sehr guter Espresso und Milchschaum sowie ein überragend zeitloses Design gehören bei Miele fest zur Marken-DNA und bilden die Grundlage aller Geräte. Warum sollten wir uns also nicht über eine Ersparnis von rund 300 Euro freuen?
Der Melitta Caffeo Solo als Vollautomat ohne Milchschaumsystem ist ein hartnäckiger Bursche. Obwohl er mit dem Melitta Purista längst einen noch besseren Nachfolger besitzt und sich gegen den (schlechteren) Bestseller Tchibo Esperto Caffè oder behaupten muss, ist er ein wahrer Dauerbrenner. Auch mein Tchibo Esperto2 Test ändert daran nichts
Der Caffeo Solo ist superkompakt, besitzt ein schönes Design, eine einfache Handhabung und eine wertige Verarbeitung. Espresso und Kaffee werden sehr gut – und das zu einem Preis von unter 300 Euro.
Ich persönlich bevorzuge zwar den Purista, weil er mehr Einstellmöglichkeiten hat und Kaffee auf moderne Weise versteht. Aber im Vergleich ist der Solo nun einmal günstiger. Andersherum kann ihm der Tchibo-Kollege einfach nicht das Wasser reichen, zumal dieser für gute Kaffee-Ergebnisse ein bisschen ausgetrickst werden muss.
Miele CM 5500
Nicht nur im Design top
Miele CM 5500
Kleiner Kaffeevollautomat mit sehr gutem aber reduziertem Umfang.
Ich glaube, dass der Miele CM 5500 in Roségold das erste Modell auf dem Kaffeevollautomaten-Markt gewesen ist, das den Design-Aspekt mit aller Macht in den Vordergrund gespielt hat. Und trotzdem keine Abstriche bei den Funktionen akzeptiert hat – getreu dem inoffiziellen Miele Motto von „Style and Substance“.
Inzwischen gibt es mit dem Miele CM 5310 Silence einen Nachfolger, der je nach Shop aber genauso viel kostet wie der 5500 – um die 900 Euro.
Beide Maschinen reißen mich zwar nicht vom Hocker, aber das erwarte ich von ihnen auch nicht. Ich erwarte alles, was ich eben schon zu den anderen Miele-Empfehlungen gesagt habe.
Beide 5er-Modelle sind für ostwestfälische Kaffeevollautomaten mit etwas versnobter Attitüde ausgesprochen empfehlenswert und im Vergleich mit ihren sonstigen Kollegen sogar überraschend günstig.
Man muss jedoch nach meiner Ansicht ein bisschen Fan der Marke sein, um aus dem Stand auf diese Miele-Automaten zu setzen. Die Konkurrenz ist lauter und abwechslungsreicher. Aber ein solches Image ist ja nichts Schlimmes.
Der Jura E8 war der erste Kaffeevollautomat, der mich davon überzeugt hat, dass die Schweizer echt was können. Beim Jura E60 war ich noch skeptisch, beim C60 war der Test eine einzige Katastrophe.
Der Jura E8 hingegen hatte bereits alle Features an Bord, die mich bei Jura Kaffeevollautomaten heute begeistern: Viele Einstellungsmöglichkeiten treffen auf einen hervorragenden Kaffee, der Milchschaum setzte schon bei Erscheinen der Maschine Maßstäbe und ich kam mit der Bedienung bestens zurecht.
Ein Jura-Modell der neueren Generation ist vielen anderen Marken in Sachen Verarbeitung und Wertstabilität weit voraus. Darum ist es auch okay, dass der E8 trotz seines relativen Alters immer noch einen Preis knapp unter 1.000 Euro hat.
Doch nicht umsonst unterstelle ich ihm Dauergültigkeit und einen Klassiker-Status: Mit jedem weiteren Tag (und immer neuen Jura-Maschinen) fällt sein Preis, während die Funktionen und generellen Testergebnisse gleich bleiben.
Einziges wirkliches Manko des E8 ist die Tatsache, dass ihr keine zwei Latte Macchiato oder Cappuccino gleichzeitig machen könnt. Das liegt leider in der Natur der Milchaufschäum-Sache.
Übrigens gibt es mit dem Jura E80 auch noch eine etwas kompaktere Version. Diese kostet bei seriösen Anbietern jedoch kaum weniger als der E8. Hier würde ich zum ausgewachsenen Modell raten.
Wenn ihr das Ganze in einer moderneren Variante mit einem sehr schönen Preis-Leistungs-Verhältnis erleben wollt, schaut euch mal meinen etwas unscheinbaren Jura S8 Testbericht an. Aus irgendeinem Grund bin ich derzeit ganz vernarrt in ihn.
Über den DeLonghi Dinamica habe ich vor wenigen Jahren richtig laut gejubelt: Was für eine Bandbreite an Funktionen! Was für eine tolle Idee, den Milchschaum „einstellen“ zu können! Was für ein Preis für so viel Leistung und Design!
Ich jubele inzwischen zwar nicht mehr so enthusiastisch. Dafür ist zu viel Zeit vergangen und die Maschine ist nur noch in Outlets verfügbar.
Aber wie auch bei den anderen Klassiker-Kaffeevollautomaten ändert das nichts an der grundsätzlichen Überzeugungskraft und Bewertung dieser Maschine.
Wenn ihr sie noch bekommt, dann kostet sie euch um die 500 Euro – fast derselbe Preis, den sie immer hatte. Das sagt einiges über ihre anhaltende Beliebtheit, vielleicht auch über ihre Qualität aus.
Um den Erfolg nicht abreißen zu lassen, gibt es mit dem DeLonghi Dinamica Plus Kaffeevollautomaten längst ein Update.
Der Dinamica Plus hat einen Preis um die 600 Euro, was für sich genommen erneut ein absolutes Schnäppchen ist. Hier ist die Bedienung sogar noch intuitiver, der Milchschaum für Cappuccino und Latte Macchiato aber toll wie eh und je.
Nur der Vergleich von Preis und Leistung ist am Ende einfach nicht mehr so überragend. In dieser Hinsicht hatte das vorherige Dinamica-Modell einfach Maßstäbe gesetzt. Aber das macht den Dinamica Plus keineswegs schlechter!
Warum es nicht (mehr) für einen Testsieg reicht? DeLonghis Dominanz ist langsam gebrochen, Dinamica Plus und Dinamica bekommen aus vielen Richtungen massive Konkurrenz. Ich wiederhole mich gern: Gut so!
Ich wollte mir schon eine völlig absurde Kategorie ausdenken. Oder für die Ergebnisse bei Milchschaum und Espresso nicht ganz so moderne Maßstäbe anlegen. All das nur, um dem Melitta Caffeo Barista TS Smart eine etwas größere Bühne zu geben.
Seitdem es um Melitta Kaffeevollautomaten still geworden ist und wir uns mit der bereits vorhandenen Modellpalette zufriedengeben müssen, geraten viele der Modelle einfach nicht mehr so auf meinen Radar.
Das ist für den TS Smart als ein weiterhin maßgeblicher Kaffeevollautomat mit App ziemlich schade. Diese App taugt nämlich was. Sogar mehr als die eigentliche Bedienung am ehemaligen Oberklasse-Gerät.
Trotzdem kann es weiterhin mit 21 vorprogrammierten Kaffeesorten und einem Feuerwerk an Einstellungsmöglichkeiten protzen, denen andere Geräte in einer ähnlichen Preislage nicht das Wasser reichen können.
Nun waren Melitta-Geräte zwar noch nie hochpreisig, die aktuell 800 Euro für einen TS Smart sind trotzdem ein ganz schöner Schnapper für ein so erstaunlich zeitloses Gerät.
Wir müssen jedoch einschränken, dass laut vieler Kundenmeinungen die Getränke gern heißer und das Display bzw. die Bedienung gern intuitiver sein könnten. Das stört euch nicht? Prima, dann schaut euch dieses smarte Modell genauer an.
Bei all meinem persönlichen Hype um den neuen Saeco Xelsis Suprema sollten wir seinen Vorgänger nicht ignorieren – auch wenn er mit Saeco GranAroma bereits in seinen Grundfesten als neuer Mittelklasse-King auferstanden ist.
Der ursprüngliche Saeco Xelsis wird dadurch nicht schlechter, aber günstiger. Wiederum gilt, dass Bedienung, Funktionen und Design relativ zeitlos sind, während der Automat in den vergangenen Jahren preislich um bis zu 700 Euro auf jetzt knapp über 800 Euro gefallen ist.
Wenn ihr auf ein modernes Touch-Konzept verzichten könnt und stattdessen lieber maximale Einstellbarkeit sucht, solltet ihr auch den etwas älteren Saeco-Modellen eine Chance geben.
Weitere Kaffeevollautomat Tests bei Coffeeness: Vollautomaten & Neuheiten mit aktueller Bewertung
Nicht alle Kaffeevollautomaten hinterlassen beim Testen bleibende Eindrücke – im Guten oder Schlechten. Manche Kaffeemaschinen sind zwar gut, aber nicht herausragend. Manche haben übersehbare Schwächen, die euch vielleicht weniger interessieren als mich. Manchmal dreht sich auch einfach alles um meinen Geschmack.
Übers Jahr verteilt stehen so viele Geräte in meiner Küche zum Vergleich, dass ich nicht jeden Kandidaten in diesem Ratgeber ausführlich besprechen kann oder will. Trotzdem sollt ihr stets wissen, was es Neues gibt.
Darum findet ihr ab sofort eine kurze Übersicht über weitere Testberichte zu den derzeitigen Modellen. So könnt ihr euren eigenen Vergleich starten oder einzelne Aspekte nochmal nachlesen:
Jura E6: Zwischenstufe der Erfolgsserie, wird aber nicht wirklich gebraucht
Friedhof der Vollautomaten: Meine Top 10 alter Testberichte zum Nachlesen (oder Lachen)
Im Coffeeness-Team gibt es einen inoffiziellen Dauerwettbewerb: Wer findet die ältesten Beiträge? Der momentane Sieger ist von 2010 und dreht sich um meine Kaffeepflanze Hugo.
Auch bei unseren Testberichten gibt es ein paar Klassiker, die ich euch nicht vorenthalten will. Sie haben zwar keinen oder kaum noch einen Wert in Sachen Kaufberatung. Aber sie sind ein schönes Beispiel für die Entwicklung des Marktes und die Entwicklung unserer Arbeit. Lesen auf eigene Gefahr!
Marken, Macher, Milchschaumschläger: Die wichtigsten Hersteller im Kaffeevollautomaten-Test
Obwohl der Geschmack, die Qualität in der Tasse, die Handhabung usw. generell nichts mit der Marke zu tun haben, könnt ihr viele Geräte desselben Herstellers über einen Kamm scheren.
Jede Marke hat Eigenheiten, immer wieder dieselben Schwächen und Vorzüge – und im besten Fall eine bestimmte Design-Signatur, die sich in ein tolles Anwendungskonzept übersetzt.
Ich habe schon öfter bemerkt, dass viele Käufer von Kaffeevollautomaten eine extrem hohe Markentreue haben.
Das finde ich zwar nicht verwunderlich, möchte euch aber dazu animieren, die Angebote und eure Treue zu hinterfragen. Und zwar nicht nach Marke, sondern nach Stand der Technik.
So waren im Vergleich früher zum Beispiel Miele Kaffeevollautomaten eine Selbstverständlichkeit für alle, die Qualität und distinguiertes Design wollten. Heute wirken Miele-Geräte im Vergleich zum direkten Konkurrenten Jura sehr altbacken.
Hätte ich bei einer Empfehlung für hochwertige Funktionsmonster früher reflexartig „Siemens!“ gebrüllt, brülle ich jetzt immer öfter auch „Saeco!“ oder „DeLonghi!“.
Geht es um einen anständigen Preis für reichlich Leistung in der (unteren und oberen) Mittelklasse, muss sich DeLonghi inzwischen viel Konkurrenz von Krups gefallen lassen.
Darum zoomen wir mal raus und stellen nicht nur einzelne Maschinen, sondern die Marken und ihre DNA zum Vergleich. So finden wir zumindest heraus, in welche Richtung wir uns für Top-Angebote bewegen müssen.
Nach Jahren in der Einstiegsklasse und teils fragwürdigen Kaffeevollautomaten (wie dem ur-ollen DeLonghi ESAM 5500) ist der Italiener inzwischen ein Garant für Tausendsassas zu jedem Preis.
Trotzdem hat sich die Billigstrategie mit Maßstabsgeräten wie dem DeLonghi Magnifica S ausgezahlt. Das Image ist so solide und breit aufgestellt, dass DeLonghi laut Herstellerbilanz allein im Jahr 2021 allein bei Vollautomaten ein Umsatzplus von 19 Prozent erzielen konnte.
Hier spielt zwar der Corona-Home-Office-Faktor eine große Rolle. Trotzdem ist der Zuwachs auch klar auf das breitere und bekannte Maschinensortiment zurückzuführen. Dabei überzeugen die neuen DeLonghi Kaffeevollautomaten (und die bewährten Klassiker) durchweg mit:
Sehr gutem Verhältnis von Preis, Leistung und Qualität
Hohem Innovationsgrad
Vielen Einstellmöglichkeiten
Hochwertigem und feinteiligen Mahlwerk aus Edelstahl in jeder Klasse
Schönem Espresso und Kaffee
Milchschaum für Cappuccino und Co zwischen genial und ausbaufähig
Kompakter Bauweise
Einfacher Reinigung (herausnehmbare Brühgruppe)
Einfacher Bedienung mit und ohne Display
Der Durchlauf an neuen und ausgetauschten Kaffeevollautomaten bei DeLonghi ist enorm. Viele Serien und Modelle haben längst Nachfolger erhalten, die alten Versionen geistern trotzdem noch durch die Shops.
Bis auf den Evergreen DeLonghi ECAM 22.110.B solltet ihr am besten stets den neuesten Kaffeevollautomaten in Erwägung ziehen. Derzeit gehören dazu:
Wenn es euch in den Fingern juckt, und ihr zum Beispiel den Unterschied zwischen ECAM- und ESAM-Kaffeevollautomaten verstehen wollt, könnt ihr euch auch noch folgende Testberichte reinziehen:
Generell könnt ihr euch merken, dass gute DeLonghi-Kaffeevollautomaten ein ECAM-Kürzel tragen, während ihr vor allem ältere ESAM-Kaffeevollautomaten fast blind ignorieren könnt.
Krups Kaffeevollautomaten waren mir und dem Markt zwischenzeitlich total egal. So richtig. Die Marke des französischen Konzerns Groupe SEB stammt ursprünglich aus Solingen und spielte in unserer Branche früher vor allem in der Plastik-Einsteiger-Liga.
Fest verbaute Brühgruppe aus Metall für heiße Getränke
Gutes Verhältnis von Preis und Leistung bei übersichtlicher Funktionalität
Noch fehlt es (mir) an einer überragenden Krachermaschine, die das Image von Krups völlig neu definiert und der Konkurrenz Angst macht. Aber ich habe das Gefühl, das könnte sich ändern.
Genauso habe ich das Gefühl, dass an der Sache mit der fest verbauten Metall-Brühgruppe etwas dran sein könnte. Die Krups-Getränke werden wirklich, wirklich heiß, die Extraktion im Vollmetallkörper scheint auch mit eher halbgaren Einstellungen ein brauchbares Ergebnis zu produzieren.
Wir sollten bei Krups also sehr genau hinschauen, gute Ideen gibt es hier zuhauf. Allein der Fakt, dass diese Marke den Anfang bei nachhaltigeren Kaffeevollautomaten macht, ist ein Bienchen wert. Auf der anderen Seite können wir viele alte Ideen wie den Krups EA8298 getrost ignorieren.
Die Ostwestfalen von Miele gehören zum deutschen Markenverständnis und unserer Konsumkultur genauso dazu wie Melitta oder Hipps Babybrei.
Dabei ist die Grenze zwischen Pöbel und Palast ziemlich eindeutig: Melitta macht Kaffeemaschinen fürs Fußvolk, Miele macht Kaffeemaschinen für richtig dicke Taschen.
Ich finde es schon fast niedlich, wie sehr sich das Unternehmen in der Rolle des versnobten Küchenausstatters gefällt, der alles für Qualität tut, aber bei Innovationen verhalten bleibt. Auf der IFA 2022 sagte eine Promoterin in etwa: „Wir sind konservativ und das bleibt auch so.“
Zwar habe ich das Gefühl, dass sich Miele Kaffeevollautomaten in den kommenden Jahren schwertun werden, neuen Kundennachwuchs zu finden.
Denn die Stammkäufer werden immer älter und weniger, während die kommenden Generationen auf soviel Snobismus (und etwas Weltabgewandtheit) allergisch reagieren. Trotzdem wissen wir, dass hinter all dem Gehabe auch klare Argumente stehen:
Hochwertiges Design mit enormem Wiedererkennungswert
Wenig Kunststoff, viel Edelstahl
Sehr solide, zuverlässig und langlebig
In den höheren Klassen sogar automatische Entkalkung
Mahlwerk aus Edelstahl wird vor jedem Bezug leer gemahlen
Die Geräte haben praktisch kein Verfallsdatum
Ich persönlich habe keinen wirklichen Favoriten, kann aber alle meine bisher getesteten Geräte fast vorbehaltlos empfehlen. Wenn ihr das nötige Geld investieren wollt.
Eine solche Allround-Empfehlung muss dieser Marke erst einmal jemand nachmachen. Schaut euch also bei Interesse folgende Kaffeevollautomaten genauer an:
Übrigens sind die Ostwestfalen die bisher einzigen, die im Consumer-Segment auch Kaffeevollautomaten für den Einbau anbieten.
Mit diesem Prinzip habe ich absolut nichts am Hut, auch wenn es natürlich toll ist, dass ihr kein Wasser nachfüllen oder zwischendurch irgendwas leeren müsst. Dafür braucht ihr jedoch erstens die passende Küche und zweitens das nötige Kleingeld.
Mit Kaffeevollautomaten von WMF begrüßen wir einen Neuling im Consumer Markt, aber ganz sicher keinen Neuling in Sachen Kaffeevollautomaten. WMF hat sich bisher ausschließlich auf Gewerbegeräte für die Gastronomie und Hotellerie konzentriert.
Zusammen mit Tchibo und vielleicht noch Melitta ist WMF der König der Kaffee-auf-Knopfdruck-Fraktion im Gewerbeformat. Da möchte man doch meinen, dass dieser Status mit dem ersten Endkundengerät auch in unserem Segment bestätigt wird.
Das Debut-Modell WMF Perfection 880L hat mich jedoch weder total begeistert noch total abgestoßen.
Design, Bedienung, Kaffee und Espresso haben überzeugt. Insbesondere die schnelle Zubereitung ist ganz klar ein Vorteil, den sich die Marke bei ihrem Gastro-Automaten abgeguckt hat.
Bisher finde ich allerdings den Preis zu hoch und habe zudem noch keinen echten WMF-Charakter entdecken können. Obwohl, teuer-hübscher Küchenkram ist in allen Kategorien eine echte WMF-Spezialität!
Trotzdem fehlt mir ein genereller Grund, warum diese Marke in unserem Segment bisher gefehlt haben sollte. Mit dem WMF Perfection 840L steht bereits die nächste Maschine in den Startlöchern für meinen Kaffeevollautomat Test.
Natürlich ist mir klar, dass ein Gerät noch überhaupt nichts aussagt und dass es zu früh für ein abschließendes Urteil ist. Doch irgendwie bin ich (bisher) noch etwas skeptisch.
Melitta aus Minden macht Kaffee schon seit 1908 zum Genuss, also seit Firmengründerin Melitta Benz die geniale Idee mit dem Kaffeefilter für Filterkaffee hatte.
Daraus ist in mehr als 110 Jahren eine Gesellschaft mit über 4.000 Mitarbeitern und einem Milliardenumsatz geworden. Das Heile-Welt-Mutti-Image hat das Unternehmen dabei nie abgelegt – was gerade in Hinblick auf das Genussprodukt Kaffee ziemlich schlau ist.
Um Melitta Kaffeevollautomaten ist es in letzter Zeit dennoch ziemlich ruhig geworden. Liegt’s an mir oder der Marke? Keine Ahnung. Ich glaube jedenfalls nicht, dass ich eine bahnbrechende neue Melitta-Maschine verpasst habe.
Fakt ist, dass sich Melitta ähnlich wie Krups sehr auf eine einfache Bedienung konzentriert und scheinbar sehr gut darin ist, seine Zielgruppe in Untergruppen zu unterteilen und mit passenden Vollautomaten zu versorgen.
Das zeigt sich zum Beispiel am Melitta Caffeo Solo und seinem Nachfolger Melitta Purista. Beide Automaten können nur Kaffee und Espresso, sind dafür aber auch besonders schlank, kompakt, einfach und günstig. Ideal also für Singles.
Aber auch bei Geräten mit Milchschaum und allen Schikanen orientiert sich Melitta letztendlich immer am Nutzer und einem familienfreundlichen Preis. Hier kostet kein Automat über 1.000 Euro.
Die meisten Maschinen gibt es seit Jahren unverändert und überall. Das spricht für das Selbstbewusstsein und die Dauergültigkeit von Vollautomaten wie:
Allerdings müssen wir festhalten, dass Milchschaum-Konsistenz und Espresso-Geschmack ein wenig aus der Zeit gefallen sind und einem technischen Stand entsprechen, den andere Hersteller schon seit Jahren überwunden und weiterentwickelt haben.
Aber eine bahnbrechende, weltverändernde Innovation pro Unternehmen reicht ja auch! Danke für den Kaffee, Mama Benz.
Siemens Kaffeevollautomaten sind Dauergast bei Coffeeness – buchstäblich. Obwohl ich vergleichsweise wenige Maschinen des Urberliner Riesenkonzerns teste, werden die Geräte von mir stets und ständig als Referenz herangezogen.
Bis vor Kurzem musste ich mich mit den drei klassischen Referenzmodellen zufrieden geben, die ihr aber immer noch bedenkenlos kaufen könnt:
Doch der Münchner Riesenkonzern hat eine Update-Offensive gestartet und präsentiert uns in fast jeder Klasse nun ein moderneres Gerät.
Den Anfang machte der Siemens EQ.500 integral mit seinem Super-Einfach-Bedienkonzept mit bunten Bildchen.
Der Siemens EQ.700 ist ein klares Update der 6er-Kaffeevollautomaten und bietet viele Funktionen, leichte Bedienung sowie tolle Ergebnisse in der Tasse. Mich stört nur, dass sich wichtige Parameter für die Zubereitung – von der Kaffeestärke bis zur Temperatur – nur sehr grob einstellen lassen.
Andererseits wurde hier eines der Siemens-Hauptprobleme gelöst: Der etwas zu kalte Milchschaum früherer Kaffeevollautomaten hat euch in den Wahnsinn getrieben. Das könnt ihr euch bei den neuen Versionen sparen.
Mit dem brandaktuellen Siemens EQ.900 fliegt der Hersteller nun auf höchster Funktionshöhe. Neben einem riesigen Touchscreen bietet er auch ein oder zwei elektronische Mahlwerke und die gesamte Palette an Einstellungen und Funktionen.
Trotz aller Neuerungen atmen auch diese Kaffeevollautomaten die typischen Siemens-Charaktermerkmale, für die die Marke zurecht einen höheren Preis verlangen darf:
Mehr Edelstahl als Kunststoff
Sehr hochwertige Komponenten
Sehr langlebig und zuverlässig
Teilweise extrem leises Keramikmahlwerk
Umfassende Funktionen mit vielen vorprogrammierten Getränken
Übrigens: Die Preise für die älteren Kaffeevollautomaten fangen mittlerweile im unteren Drittel des mittleren Segments an – massiver Schnäppchenalarm!
Wenn ich in meinem Kaffeevollautomat-Test einen Preis für die Kategorie tiefste Hassliebe vergeben müsste, hätten Jura Kaffeevollautomaten uneinholbar den ersten Platz verdient.
Ich liebe die gesamte aktuelle Produktpaletteaus diversesten Gründen. Ich hasse das Marketing und die Hochnäsigkeit, mit der die Marke aus der Schweiz seinen Kunden gegenübertritt.
Jura Kaffeevollautomaten machen für mich den besten Kaffee und teilweise sensationellen Milchschaum. Darüber hinaus beweisen sie sich mit:
Edlem Design und einfacher Bedienung
Starkem und innovativem Funktionsumfang
Riesigem Angebot an verschiedenen Kaffeevollautomaten-Klassen
Fest verbauter Brühgruppe (die trotzdem sauber wird, wie mein Dauer-Schimmel-Test beweist)
Etwas schiefem Preis-Leistungs-Verhältnis
Mancher (sinnlosen) Innovation
Wenn ihr rundum glückliche Vollautomaten-Tester sehen wollt, müsst ihr nur Mauricio und mir dabei zusehen, wie wir auf einer der aktuellen Jura-Empfehlungen rumtatschen. Und zwar egal, welcher:
Nicht so richtig warm bin ich bisher mit der „Single“-Baureihe ENA geworden. Die Gründe dafür findet ihr im Bericht zum Jura ENA 4 und zum (besseren) Jura ENA 8. Die Kaffeevollautomaten sind zwar gut, können aber ihre Existenz für mich nicht rechtfertigen.
Ansonsten hätten wir noch folgende (ältere) Maschinen im Angebot, die ihr jedoch getrost bestellen könnt. Jura hat seine Qualität seit einigen Jahren so hochgeschraubt, dass die Kaffeevollautomaten kaum noch ein Verfallsdatum haben:
Falls ihr einen meiner ersten Jura-Tests mit Hasstirade lesen wollt, schaut euch mal den Klassiker Jura Impressa c60 Test an. Meinen neuesten Jura-Rant lest ihr im Bericht zum Jura Ono Test 2023.
Gäbe es einen Pokal für die bekloppteste “Neuerfindung” auf dem Markt, wäre der Ono Testsieger. Denn hier zahlt ihr viel Geld, um alles selber machen zu müssen.
Und falls ihr euch fragt, welche Funktionsmonster besser zu euch passen, schaut mal in meinen Vergleich Jura vs. DeLonghi.
Die Marke Nivona existiert seit 2005 und ist Meister der Fachhandels-Exklusivität. Die Nürnberger Kaffeevollautomaten sind nur im stationären Handel oder bei sehr wenigen Onlineshops zu finden. Davon kann man halten, was man will.
Die wichtigsten Bauteile liefert jedenfalls das Unternehmen Eugster/Frismag aus der Schweiz, das auch für Jura produziert. Es ist also kein Wunder, dass ich immer wieder den Vergleich „Nivona oder Jura?“ ziehe.
Je nach Tagesform gewinnt mal die eine, mal die andere Marke. Nivona ist jedoch grundsätzlich um Längen sympathischer. Sowohl menschlich als auch bei den Maschinen.
Nach Jahren totaler Ignoranz haben es die Nürnberger inzwischen sehr umfangreich in meinen Kaffeevollautomat Test geschafft – inklusive Updates:
Nivona baut zwar keine außergewöhnlichen Kaffeevollautomaten – aber außergewöhnlich gute. Sie haben sich auf klare Merkmale eingeschossen, die sie in meinem Kaffeevollautomat Test immer wieder unter Beweis stellen:
Wirklich einfache Bedienung
Besonderes Kaffeearoma – kitzeln aus meinen Bohnen Zitrusakzente heraus
Sehr gründliche Reinigung
Schlank-schickes Design
Preis-Leistung stark von der Klasse abhängig
Sinnvolle Automatisierung – mit Abstrichen
Cappuccino und Co teils während der Zubereitung programmierbar
Wenn ihr auf Leistung im Hypermodus steht, sind Jura-Geräte zwar besser. Aber die klare Einfachheit bei Nivona findet zurecht viele Liebhaber. Eine Gesamtübersicht plus Infos und Vergleich findet ihr in meinem Ratgeberartikel zu Nivona Kaffeevollautomaten.
Hatte ich Saeco Kaffeevollautomaten in der vorherigen Auflage dieses Ratgebers nur noch als Teil der Dachmarke Philips genannt, dürfen sie jetzt wieder allein auftreten. Und zwar kräftig. Nach Jahren der totalen Abstinenz startet Philips mit Saeco wieder frisch durch.
Dabei kommen nicht mehr nur Oberklasse-Geräte und obere Mittelklassekönner auf den Markt, das Verhältnis von Preis und Leistung wird immer besser. Mit dem Saeco Xelsis Suprema hat die Marke jüngst eine geniale und logische Idee auf den Markt gebracht:
Das riesige Touch-Display erleichtert euch die Bedienung und Zubereitung enorm, weckt den Spaß am Experimentieren und passt perfekt zum hochwertigen Saeco-Vollautomaten. Darüber hinaus steht der Saeco GranAroma als leicht aktualisierte Version des alten Saeco Xelsis in den Läden.
Den Saeco GranAroma finde ich auch toll, auch wenn er im Vergleich vor allem den Preis korrigiert, die Technik jedoch nah am originalen Xelsis belässt.
Wie sehr Saeco früher eine Rolle gespielt hat, seht ihr schon an den vielen älteren Maschinen in meinem Kaffeevollautomat Test. Einige davon waren einmal richtungsweisend und maßgeblich.
Die Testberichte spielen für eine Kaufempfehlung zwar keine Rolle mehr, sie können euch aber einiges in Sachen Vollautomaten lehren:
Meine neue Freude an der Marke Saeco erkennt ihr übrigens auch daran, dass ich ein Duell der Italiener ausgerufen habe und Saeco vs. DeLonghi antreten lasse. Wer gewinnt? Das müsst ihr schon selbst nachlesen.
Philips Kaffeevollautomaten sind eher für den kleinen Geldbeutel gemacht. Manche Ideen wie das schlauchlose Milchsystem in allen Geräten mit Namen „Philips Latte Go“ funktionieren hervorragend.
Doch immer wieder zeigen die Geräte auch Macken. Schon deshalb haben sie es bisher nicht geschafft, DeLonghi das Wasser in der Einsteigerklasse abzugraben.
Philips-Geräte sind allerdings um einiges moderner als viele DeLonghi-Einsteiger und bieten euch zum ähnlichen Preis häufig ein Display oder mehr Funktionen zur Zubereitung.
Dennoch fällt auf, dass Philips Maschinen häufig in der Beliebigkeit verschwinden. Ihr müsst also die jeweilige Bewertung genauer lesen, falls euch eines der Modelle näher interessiert:
Kaffee und Philips sind trotzdem ein starkes und überzeugendes Duo in meinem Test. In Sachen Kaffeemaschinen mag ich den Traditionalisten häufig sehr viel lieber als andere Hersteller. Im Kaffeemaschinen-Test funktioniert das Einfachheitsprinzip nämlich von vorn bis hinten.
Beim ein oder anderen Gaggia Kaffeevollautomaten müssen wir zweimal auf das Modelljahr gucken. Denn die Italiener, die gerade erst den deutschen Markt erobern, bauen Maschinen, die nicht retro, sondern überholt aussehen.
Beim Gaggia Anima Prestige haben wir sogar richtige Flashbacks. Denn er wirkt identisch zum uralten Saeco Incanto. Ein solch verqueres Debüt habe ich lange nicht erlebt. Doch wir sollten einige Geräte der Erfinder der Espressomaschine (ja, wirklich!) nicht unterschätzen.
Der Gaggia Magenta Milk macht beispielsweise die heißesten Milchgetränke im gesamten Kaffeevollautomaten Test. Gleichzeitig ist die Bedienung genial einfach, wenn auch nicht einfach genial.
Eigentlich will ich für den Kaffeebohnen-Erpresser keine „Werbung“ machen. Tchibo ist im eigentlichen Sinne auch kein Hersteller von Kaffeevollautomaten, sondern ein Whitelabel-Wiederverkäufer, der sich unter anderem bei Severin bedient.
Ich kann mir den Erfolg ausschließlich über den Preis erklären. Sonst wüsste ich nicht, warum sich so viele einen Kaffeevollautomaten ohne Milchschaumsystem in die Küche stellen würden – zumindest nicht, wenn wir die eigentliche Aufgabe dieser Maschinen betrachten.
Hier spielt sicher auch eine gewisse Werbe- und Marktmacht hinein. So hat die Stiftung Warentest den Tchibo Esperto Caffè jüngst unter „verdächtigen“ Umständen in den Himmel gelobt. Das könnt ihr in meiner aktuellsten Analyse zum Vollautomaten Test der Stiftung nachlesen.
Der Esperto ist ein Whitelabel des Severin KV 8090. Ob mit oder ohne Tchibo: Die Maschine ist okay, aber längst nicht so gut wie der Melitta Caffeo Solo.
Der Tchibo-Hype nervt, weil ich das wirtschaftliche Fundament, auf dem dieser Erfolg ruht, wirklich hasse. Billigste Kaffeebohnen aus halbseidenen Quellen sind eine Schweinerei. Selbst, wenn die Maschinen überzeugen sollten.
Ich habe nichts für oder gegen Bosch Kaffeevollautomaten. Ich bin mir nur nicht sicher, ob es überhaupt (noch) welche gibt.
Ich nenne Bosch trotzdem, weil der Bosch Veroaroma 700 Test einer meiner ältesten Berichte auf Coffeeness ist und er schon deswegen eine Erwähnung verdient hat.
Zudem sollten wir niemals nie sagen: Nur, weil Bosch inzwischen lieber Bohrmaschinen macht, heißt das nicht, dass sie nicht irgendwann wieder bei Kaffeevollautomaten ankommen. Siehe Saeco oder der neue Schub bei Krups.
Der Kaffeevollautomaten-Ratgeber: Das müsst ihr wissen!
Obwohl ich davon lebe, euch bei der Entscheidung für einen Kaffeevollautomaten zu unterstützen, finde ich es genauso wichtig, euch auch bei der Entscheidung gegen einen Kaffeevollautomaten zu helfen.
Schließlich ist nichts sinnloser, als viel Geld für etwas auszugeben, das ihr nicht braucht, nicht benutzt, oder an das ihr falsche Erwartungen habt.
Darüber hinaus sollt ihr nicht nur die Modelle im Vergleich kennenlernen, sondern auch das Prinzip dahinter verstehen.
Hier findet ihr alle Tipps, die ihr für einen informierten Kauf, ein langes Maschinenleben und den perfekten Kaffee braucht. Doch der muss eben nicht unbedingt aus einem Kaffeevollautomaten kommen!
Will ich wirklich einen Kaffeevollautomaten kaufen?
Es scheint hohl, in einem Ratgeber über Kaffeevollautomaten eine solche Frage zu stellen. Schließlich seid ihr hier, weil ihr das beste Modell für euren Geschmack sucht und einen Testsieger kaufen wollt.
Doch wenn ihr ganz ehrlich zu euch seid, fahrt ihr unter Umständen mit einer Kaffeemühle für vielleicht 130 Euro und einer günstigen French Press für gerade einmal zwanzig Euro besser als mit einem Kaffeevollautomaten für 500 Euro oder mehr.
Andersherum kann es genauso gut sein, dass ihr eigentlich auf Espressomaschinen aus seid, euch aber aus irgendeinem Grund nicht an diese Technik traut.
Ein Kaffeevollautomat verursacht auch nach dem Kauf hohe Zusatzkosten – fürs Wasser, die Reinigung, für seinen hohen Bedarf an Kaffeebohnen, für Strom usw.
Darum empfehle ich einen Vollautomaten nur denjenigen unter euch, die folgende Fragen (uneingeschränkt) mit „Ja“ beantworten:
Gibt es bei mir viele Kaffeetrinker, die unterschiedliche Kaffeevarianten bevorzugen?
Bin ich bereit, mich mit der Bedienung und Zubereitung vertraut zu machen?
Bin ich bereit, in Sachen Hygiene und Reinigung diszipliniert zu sein?
Bin ich bereit, etwas über Kaffeebohnen und Röstungen zu lernen? (Dann schaut mal in meinen Kaffeebohnen Test 2024)
Bin ich bereit, mehr Geld für wirklich gute Kaffeebohnen auszugeben?
Viele versprechen sich von einem Kaffeevollautomaten einen Kaffeegenuss auf Knopfdruck wie in der Kaffeebar. Das stimmt zwar ein bisschen – und mit neuen Technologien immer mehr.
Trotzdem ist ein Vollautomat keine Espressomaschine – egal, was euch die Hersteller weiß machen. Das liegt in der Natur der Funktionsweise, die wir uns gleich genauer anschauen.
Ich habe für euch 10 Tipps zum „Kaffeevollautomat kaufen“ zusammengestellt, die euch ebenfalls weiterhelfen dürften. Sie sollen die Frage noch weiter eingrenzen, ob ihr wirklich ein solches Gerät möchtet.
Was ist ein Kaffeevollautomat?
Kaffeevollautomaten tragen ihren Namen, weil sie vieles vollautomatisch erledigen, was an einem Siebträger, einem Milchaufschäumer oder einer Kaffeemühle Handarbeit ist. Gute Kaffeevollautomaten setzen folgende Punkte selbstständig um:
Kaffee mahlen (dafür braucht ihr beim Siebträger eine extra Kaffeemühle)
Zum Kaffeepuck verdichten (dafür braucht ihr an der Siebträgermaschine einen Tamper)
Den Kaffeepuck richtig positionieren (dafür braucht ihr beim Siebträger etwas Erfahrung)
Milch aufschäumen (dafür braucht ihr beim Siebträger VIEL Erfahrung)
Espresso-Getränke anständig zusammenbauen (dafür benötigt ihr Barista-Fertigkeiten)
Kaffeepuck „entsorgen“ (das müsst ihr beim Siebträger selbst erledigen)
Maschine reinigen (das kann beim Siebträger ewig dauern)
In diese Automatisierung könnt ihr bis zu einem gewissen Punkt eingreifen – je nachdem, welche Funktionen euch der Hersteller zur Verfügung stellt.
Ob die Verdichtung zum Kaffeepuck klappt, könnt ihr zum Beispiel überhaupt nicht beeinflussen. Genauso wenig könnt ihr bei den meisten Kaffeevollautomaten etwas an der Milchschaumkonsistenz oder Temperatur ändern. Ihr müsst also nehmen, was kommt.
Solange die Maschine anständig konstruiert ist und der Hersteller mitgedacht hat, werdet ihr bestimmte Einflussmöglichkeiten nicht vermissen.
Passt euch das Ergebnis jedoch nicht, müsst ihr euch damit arrangieren – oder noch mehr Geld für einen anderen Kaffeevollautomaten ausgeben. So oder so ist die komplette Automatisierung ein Kompromiss aus Freiheit und Faulheit.
Welche Vorteile haben Kaffeevollautomaten?
Bereiten (KVA-)Espresso, Kaffee und Milchschaum auf Knopfdruck
Besitzen eine einfache Bedienung
Bieten Kaffee-Varianten für jeden Geschmack
Bieten viele Funktionen zum Ausprobieren
Eignen sich für die SB-Gastronomie (je nach Ausrichtung)
Gehen zunehmend auch auf Profi-Ansprüche ein
Als Maschine mit Mühle kompakter als im Einzelkauf
Mahlen Kaffeebohnen immer frisch
Bei entsprechender Qualität und Verarbeitung extrem langlebig
Preis pro Tasse ist höher als bei Filterkaffee oder Handaufguss, aber wesentlich günstiger als bei Pads und Kapseln
Welche Nachteile haben Kaffeevollautomaten?
Müssen regelmäßig gereinigt werden (REGEL-mäßig!)
Qualität von Kaffee und Milchschaum ist „festgelegt“
Einstellmöglichkeiten begrenzt
Können keinen Filterkaffee
Können keinen echten Espresso
Sind unter Umständen laut (nervt in Firmen)
Sind nicht generell hochwertig
Wer billig kauft, hat nichts davon
Verursachen deutliche laufende Kosten
Was sind die Unterschiede zur Espressomaschine?
Die generellen Funktionen einer Siebträgermaschine erkläre ich euch im Ratgeber zum Espressomaschinen Test. Für uns ist im Vergleich Espressomaschine vs. Kaffeevollautomat vor allem ein Punkt interessant – der Brühvorgang:
Bei einer Siebträgermaschine wird Wasser mit ca. 90 Grad Celsius durch einen hoffentlich ideal verdichteten Kaffeepuck gepresst. Der Kaffee wird besonders fein gemahlen, um einen Widerstand gegen das Wasser aufzubauen und damit Druck zu ermöglichen.
Habt ihr den Kaffee korrekt gemahlen und verdichtet, schießt das Wasser mit einem Druck von 9 Bar durch den Siebträger. Dieser Siebträger befindet sich außerhalb der Maschine, der fertige Espresso läuft direkt in die Tasse darunter.
Durch dieses druckbasierte Verfahren entsteht ein Espresso, dessen auffälligstes Merkmal die Crema ist. Diese Schaumschicht ist ein Zeichen dafür, dass der Brühvorgang korrekt abgelaufen ist.
Ganz wichtig: Die Crema baut sich in der Tasse auf und hat einen eigenen Geschmack – und damit Einfluss auf den Geschmack eures Espresso an sich.
Kaffeevollautomaten imitieren diesen Vorgang – allerdings nicht bis ins Detail. Sie mahlen die Kaffeebohnen grundsätzlich etwas gröber. Ganz gleich, wie gut das Mahlwerk ist. Sonst würde das Kaffeepulver unter Umständen Leitungen verstopfen oder die Pumpe blockieren.
Auch Vollautomaten verdichten den Kaffeepuck, erledigen dies jedoch automatisch in der Brühgruppe, die wie ein Stempel funktioniert. Dieses Bauteil befindet sich jedoch nicht an, sondern in der Maschine.
Der fertige Kaffee muss daher noch von der Brühgruppe durch verschiedene Schläuche bis zum Auslass, unter dem eure Kaffeetasse steht.
Dieser längere Weg sorgt dafür, dass keine Crema entsteht. Wir erinnern uns: Sie müsste beim Direktbrühen unter Druck in der Tasse wachsen können.
Damit aus diesem „falschen“ Brühprozess trotzdem ein ansehnlicher „Espresso“ mit einer Cremaschicht entsteht, haben sich die Hersteller etwas ausgedacht:
Bevor der Kaffee aus dem Auslass kommt, wird er mit einem Quirl oder einer Düse „aufgeschlagen“. Das erzeugt auch eine Art von Crema. Sie trägt jedoch keinen besonderen Geschmack in sich und ist das Ergebnis von Luft, die unter den Kaffee gemischt wird.
Allein diese Kleinigkeit macht „Espresso“ aus dem Kaffeevollautomaten zu einer eigenständigen Kategorie. Die Anführungszeichen setze ich jedoch nur, wenn ich die Unterschiede genau erklären möchte. Im Alltag (und in der Tasse) merkt ihr nur etwas, wenn ihr sehr präzise auf echten Espresso trainiert seid.
Abseits aller Technik stehen Espressomaschinen stärker für Genuss und Ritual, Lernwille und eine besondere Wertschätzung für Kaffee und seine Zubereitung.
Beim Kaffeevollautomaten als Konsumgerät zählt das Ergebnis, nicht der Weg dahin. Das ist keine Wertung, nur eine Tatsache.
Was sind die Unterschiede zur Kaffeemaschine?
Meine Erfahrung lehrt, dass zu dieser Frage die größten Missverständnisse existieren. Vielleicht aber auch nur in Deutschland. Wenn wir an Kaffee denken, denken wir an Filterkaffee. Und zwar in rauen Mengen. Ob das Gewöhnung oder Kulturerbe ist, lasse ich dahingestellt.
Tatsache ist aber, dass viele Kaffeevollautomaten unsere Lust auf Filterkaffee mit einer sogenannten Kannenfunktion beantworten möchten – auf die ihr unheimlich abfahrt.
Das funktioniert bis zu einem gewissen Punkt. Doch grundsätzlich sind die Geräte in meinem Kaffeemaschinen Test 2024 von Vollautomaten meilenweit entfernt. Genauso wie Kaffeemaschinen mit Mahlwerk. In vielerlei Hinsicht sind sie sogar gegensätzlich:
Kaffeemaschinen filtern Kaffee ohne Druck, Kaffeevollautomaten arbeiten mit einem Direktbrühverfahren mit Druck.
Der Kaffeefilter ist dabei wesentlich entscheidender als der Druck. Er hält Fette und Öle zurück, die bei Espresso zum Grundgerüst gehören.
Außerdem fließt hier mehr Wasser aufs Gramm Kaffee. Daraus ergibt sich ein völlig unterschiedlicher Geschmack und ein völlig anderes Trinkerlebnis:
Könnt ihr euch vorstellen, 250 Milliliter Espresso auf einmal zu trinken? Eher nicht. 250 Milliliter Kaffee auf einmal sind jedoch kein Problem.
Wie ihr in meinem Labortest zum Koffeingehalt nachlesen könnt, hat Espresso aufs Gramm gerechnet deutlich mehr Koffein als Kaffee aus dem Filter, während ihr bei einer typischen Portionsgröße mehr von einer Tasse Kaffee habt.
Wenn nun ein Kaffeevollautomat eine Kanne Kaffee ansetzt, wird immer noch nichts gefiltert. Vielmehr wird mehr Wasser pro Bezug verwendet, um den Espresso zu verdünnen. Gleichzeitig wird etwas Druck rausgenommen. Für eine ganze Kanne werden zudem mehrere Brühvorgänge gestartet.
Auch hier gibt es keine Bewertung von mir. Ihr müsst selbst wissen, ob ihr nicht lieber jeden Morgen einen ganzen Bottich Kaffee mit weniger Wumms und mehr feinen Noten trinken wollt.
Fakt ist, dass euch die Kaffeemaschine auch in Sachen laufende Kosten wesentlich günstiger zu stehen kommt als jedes Modell aus dem Kaffeevollautomat-Test – falls ihr keine fancy Espresso-Getränke braucht.
Wichtig ist jedoch, dass ihr nicht einfach vorgemahlenen Supermarkt-Kaffee in die Maschine schmeißt, sondern euch entweder eine Kaffeemühle und frische, ganze Bohnen, oder eine Kaffeemaschine mit eingebautem Mahlwerk holt.
Tatsächlich ist der Wechsel von der Krönung zu frischem Kaffee für viele eine Offenbarung – selbst, wenn sie nur eine sehr günstige Kaffeemaschine verwenden.
Das Thema „Milchschaum“ fällt bisher bei Kaffeemaschinen flach. Aber dafür könnt ihr euch einen ebenso günstigen, externen Milchaufschäumer besorgen.
Zu den wichtigen Unterschieden zwischen den Maschinen-Kategorien und als Entscheidungshilfe habe ich vor einer Weile einen Videovergleich erstellt:
Espresso & Milchschaum ganz nach Geschmack: Welche Getränke können Kaffeevollautomaten zubereiten?
Nachdem wir geklärt haben, was Kaffeevollautomaten nicht können, widmen wir uns nun ihren Stärken. Der wichtigste (Preis-) Unterschied zwischen Modell A und Modell B besteht meist in der Anzahl der vorprogrammierten Getränke.
Den Vogel schießt hier aktuell der DeLonghi Eletta Explore mit 40 Varianten ab. Allerdings solltet ihr euch von den reinen Zahlen niemals blenden lassen.
Generell werden Einzel- und Doppelshots einzeln gezählt, heißes Wasser in verschiedenen Temperaturstufen ebenfalls. Kann ein Kaffeevollautomat wie der Eletta Explore auch kalten Milchschaum, zählen die kalten Varianten ebenfalls einzeln.
Zudem sind die Unterschiede zwischen zwei speziellen Kaffeevariationen häufig entweder sehr gering – oder die Zubereitung im Kaffeevollautomaten ist unmöglich.
Das hat nichts mit dem Espresso-Widerspruch zu tun, sondern vielmehr mit der Tatsache, dass ein Kaffeevollautomat eben mal keinen Filterkaffee kann.
Nicht zuletzt solltet ihr euch immer darüber klar sein, dass ihr wenigstens die Hälfte der angebotenen Getränke nicht nutzen werdet. Nichtmal zum Ausprobieren. Wenn ihr stets direkt zu Latte Macchiato oder Cappuccino steuert, braucht ihr Exoten einfach nicht.
Getränkepulver mit heißer Milch (mit oder ohne Schaum).
Ja und nein. Meist nur sinnvoll bei Geräten mit Dampfdüse.
Für einige Getränke aus dem Kaffeevollautomaten habe ich eigene Ratgeber verfasst, die sich mit den Besonderheiten (und Macken) der Zubereitungsmethode auseinandersetzen:
Wenn euch diese Ratgeber gefallen, verfasse ich gern weitere Hilfestellungen zu anderen Kaffee-Versionen. Lasst es mich in den Kommentaren wissen! Schaut euch auch gerne mal meine Sektionen zu Kaffee-Rezepten und Starbucks Getränken zum Selber machen an.
Zur Frage, was Kaffee aus dem Automaten wirklich bedeutet, könnt ihr euch auch folgenden Beitrag anschauen:
Vom Milchaufschäumer bis zur Brühgruppe: Wichtige Bauteile erklärt
Nachdem wir lang und breit erklärt haben, was Kaffeevollautomaten machen, finden wir heraus, wie sie es tun.
Je genauer ihr wisst, welches Bauteil welche Funktion hat, desto genauer könnt ihr Angebote nach wichtigen Faktoren scannen und im Ernstfall entscheiden, ob sich Reparaturen oder Ersatzteile lohnen.
Mahlwerk
Eine Kaffeemühle ist der erste und vielleicht wichtigste Schritt auf dem Weg zu perfektem Kaffee. Gleich nach den Kaffeebohnen. Analog dazu ist das Mahlwerk eines der wichtigsten Elemente im Kaffeevollautomaten:
Es soll das Kaffeepulver homogen mahlen, um eine gleichmäßige Extraktion zu ermöglichen.
Es hat einen großen Anteil daran, wie laut oder leise der Kaffeevollautomat ist.
Es muss absolut hochwertig und langlebig sein.
Vollautomaten-Mahlwerke gibt es in zwei grundsätzlichen Versionen:
Kegelmahlwerk aus Edelstahl
Scheibenmahlwerk aus Keramik
Edelstahl-Scheiben oder Keramik-Kegel gibt es auch, sie sind jedoch eine Seltenheit. In Sachen Material und Form gibt es zwei Denkschulen: Den einen ist es vollkommen egal, die anderen schließen daraus auf die Qualität eines Kaffeevollautomaten.
Ich gehöre zur ersten Gruppe. Nach all meinen Erfahrungen mit verschiedenen Bauweisen habe ich festgestellt, dass es für mich nur darauf ankommt, wie viele Mahlstufen ein Mahlwerk hat, ob diese brauchbar sind und wie es mit der Lautstärke aussieht.
Keramikmahlwerke stehen im Ruf, leiser als Edelstahl zu sein. Das ergibt durchaus Sinn. Trifft Metall auf Metall, kann es laut werden.
Allerdings zeigen verschiedene Kaffeevollautomaten, dass es letztendlich nur darauf ankommt, wie das Gehäuse drumherum isoliert.
Ein Keramikmahlwerk soll zudem eine hohe Haltbarkeit besitzen, doch dabei kommt es stark auf die Verarbeitung an. Hier hat Edelstahl definitiv die Nase vorn.
Trotzdem wurde Stahl bislang am liebsten in unteren Preiskategorien eingesetzt. Das ändert sich jedoch schon seit längerem – auch hochpreisige Geräte wie der DeLonghi Maestosa setzen auf Edelstahl.
Ein Scheibenmahlwerk besteht aus zwei aufeinander liegenden Scheiben. Je geringer der Abstand zwischen den Scheiben, desto feiner wird der Kaffee gemahlen.
Je größer dabei die Scheiben sind, desto geringer ist die Zeit, die das Mahlen beansprucht – die Kaffeebohnen werden weniger erhitzt, das Aroma bleibt bestehen. Dafür sind die Kaffeevollautomaten meist größer.
Das Kegelmahlwerk besteht aus zwei ineinander fassenden Teilen – einem Positiv und einem Negativ. Das benötigt weniger Platzaufwand. Kegelmahlwerke sind daher für ein geringes Platzangebot bzw. kompakte Kaffeevollautomaten wie geschaffen. Siehe zum Beispiel Melitta Caffeo CI oder auch der DeLonghi ECAM 22.110.B.
Sehen wir es also so: Ein Keramikmahlwerk kann im Vergleich dieselben Schwierigkeiten machen wie die Edelstahl-Variante. Entscheidend ist vielmehr, dass ihr sie möglichst fein – am besten stufenlos – einstellen könnt. Das macht ihr ausschließlich im laufenden Betrieb, sonst sorgt ihr für Schäden!
Außerdem solltet ihr folgende Tipps berücksichtigen:
Stellt das Mahlwerk richtig ein – nicht irgendwie.
Unterzieht es einer regelmäßigen und gründlichen Reinigung.
Baut es ruhig auch mal richtig aus – obacht: nur, wenn ihr wisst, was ihr tut, ansonsten könnt ihr die Garantie vergessen.
Achtet beim Einfüllen der Bohnen darauf, dass keine Steinchen oder Ähnliches drin sind. Diese können jedes noch so gute Mahlwerk beschädigen.
In Sachen Reparaturen ist ein Mahlwerk zwar für einige ältere Kaffeevollautomaten erhältlich, kostet aber je nach Produkt als Gesamtbauteil sehr viel.
Für Jura Kaffeevollautomaten findet ihr zum Beispiel viele Ersatzteile. Allerdings müsst ihr hier die Generation und das Modell genau abchecken – und handwerkliches Geschick haben. Bringt eure Maschine im Zweifelsfall also lieber in die Werkstatt.
Thermoblock
Für Kaffee brauchen wir nicht nur fein gemahlene Bohnen, sondern auch heißes Wasser. Für Milchschaum oder Tee ebenso, für die Reinigung erst recht.
All das kommt im Kaffeevollautomaten aus dem Thermoblock. Früher waren hier klassische Boiler verbaut, die allerdings Temperatur-technisch zu ungenau und außerdem ziemlich wuchtig sind.
Moderne Kaffeevollautomaten setzen praktisch alle auf das „Blockheizkraftwerk“. Der Thermoblock soll Wasser in (mindestens) zwei Temperaturstufen liefern: Einmal rund 94 Grad Celsius für den Brühvorgang, einmal knapp 100 Grad Celsius für Wasserdampf, der aus Milch Milchschaum macht.
Dieser Wechsel hat keine großen Nachteile – es sei denn, ihr wollt viele Tassen Cappuccino, Latte Macchiato oder Kaffee schnell hintereinander zubereiten.
Um das Wasser von der Temperatur für die Milch wieder auf die Temperatur für Kaffee runterzukühlen, braucht der Kaffeevollautomat eine Pause.
Darum setzen Gastronomie-Automaten für Firmen auf zwei unabhängige Thermoblöcke – einer kümmert sich nur um das Wasser für Kaffee, einer nur ums Wasser für Milchschaum. Das Ergebnis: Tasse auf Tasse im Eiltempo.
Für Consumer-Kaffeevollautomaten ist das meist weder nötig noch gut für einen verträglichen Preis. Geht es aber bereits in Richtung Kaffeevollautomaten fürs Büro, sieht das anders aus. Darum haben etwa der Büro-King Nivona NICR 1040 oder der Jura Giga 6 zwei Thermoblöcke am Start.
Streikt der Thermoblock, ist der Kaffeevollautomat definitiv ein Fall für die Werkstatt – vielleicht sogar ein Tauschkandidat. An ihm rumzuschrauben ist, wenn überhaupt, wirklich nur etwas für Profis.
Brühgruppe
Wenn das Mahlwerk die Grundlage ist, ist die Brühgruppe das Herzstück jedes Kaffeevollautomaten. Sie ist Tamper, Brühkammer und ein Kaffeereste-Transporter.
Hier wird das Kaffeepulver zum Puck verdichtet, durch den heißes Wasser mit hohem Druck schießen kann. Anschließend gibt sie den Kaffeepuck frei und lässt ihn in den Tresterbehälter fallen.
Geht es um die Brühgruppe, lassen sich Kaffeevollautomaten eindeutig in zwei Kategorien unterteilen:
Kaffeevollautomaten mit fest verbauter Brühgruppe (Jura, WMF, Krups)
Die drei Sonderlinge begründen ihren Einbau so: Wenn die Brühgruppe fest in der Maschine sitzt, kann man sie kompakter und präziser bauen. Das sorgt für einen besseren Kaffee.
Bei Krups Kaffeevollautomaten kommt noch hinzu, dass diese Brühgruppe aus Metall besteht und deshalb auch in Sachen Temperatur besser abschneidet als herausnehmbare Versionen.
Wer sich (wie ich) Sorgen um die Reinigung macht, wird beruhigt: Die Maschinen besitzen eine hohe Selbstreinigungswirkung und arbeiten so ordentlich, dass niemand an diesem entscheidenden Bauteil eines Kaffeevollautomaten rumfummeln sollte.
Und soll ich euch mal was sagen? Sie haben recht. In so ziemlich allem.
Ich habe einen Dauerschimmel-Test gemacht, um die Behauptung zur Reinigung auf die Probe zu stellen. Sowohl mein Jura-Testgerät als auch der Krups-Vertreter waren erstaunlich sauber, als ich sie nach einem Jahr Dauerbenutzung zerlegt habe.
Bei Krups Kaffeevollautomaten werden die Getränke wirklich heiß. Und alle drei festen Vertreter machen außerdem exzellent extrahierten Kaffee.
Warum baut also überhaupt noch jemand Kaffeevollautomaten mit herausnehmbarer Brühgruppe? Weil es genauso sinnvoll ist!
Nehmen wir als Beispiel Melitta Kaffeevollautomaten: Hier wird pro Bezug eine überdurchschnittlich große Menge Kaffee gemahlen. Der Puck passt mitunter nicht mehr richtig in die Brüh-Stempel-Kammer, sobald ihr die Kaffeemenge hochdreht. Also purzelt Kaffee daneben. Der schimmeln kann.
Könnt ihr die Brühgruppe herausnehmen, habt ihr immer die volle Kontrolle über Reinigung und Hygiene. Zudem ist die Auswahl an Kaffeevollautomaten mit dem Herausnahme-Feature größer.
Drittens gibt es bei flexiblen Brühgruppen vergleichsweise günstige Ersatzteile zum selber Tauschen. Bei festen Modellen müsst ihr wiederum Schrauber sein oder den Profi ranlassen.
Die meisten Defekte entstehen, weil die Brühgruppe falsch entnommen wurde. Einfach Serviceklappe auf, Brühgruppe rausnehmen und mit Wasser abspülen? Ihr solltet euch nicht wundern, wenn ihr sie nachher nicht mehr einsetzen könnt oder die Mechanik nicht funktioniert!
Merkt euch: Die Brühgruppe darf nur in der Parkposition entnommen werden. Diese nimmt die Maschine nur ein, wenn ihr sie ausstellt und zusätzlich den Hauptschalter (meist an der Rückseite) betätigt.
Außerdem dürft ihr nicht vergessen, die Brühgruppe ab und zu einzufetten, damit die Scharniere an der Stempel-Mechanik weiterhin wie geschmiert laufen. Dazu später nochmal mehr.
Milchaufschäumer
Über das beste Milchsystem habe ich im Laufe der Jahre mehrfach meine Meinung geändert. Die Hersteller von Kaffeevollautomaten übrigens auch.
Galt früher ein integriertes Milchschaumsystem mit Behälter direkt an bzw. in der Maschine als Nonplusultra, stehen selbst hochpreisige Vollautomaten inzwischen fast ausschließlich mit Cappuccinatore im Laden – also einem Milchschlauch mit externem Milchbehälter.
Nur ein Milchsystem fristet weiterhin ein Dasein als ungeliebtes Kaffeevollautomat-Zubehör der Einsteigerklasse: Wer wenig Geld für seinen Kaffeevollautomaten ausgeben will, bekommt „nur“ eine Milchaufschäumdüse bzw. Dampflanze.
Alle drei Milchaufschäumer machen dasselbe: Wasser wird zu Wasserdampf erhitzt, der Luft unter die Milch schlägt und dabei Eiweißmoleküle zu einem Wolkengebilde umbaut – also zu Milchschaum.
Während integrierte und halb integrierte Milchaufschäumer dies im Kaffeevollautomaten tun und den Schaum direkt in die Tasse oder das Latte-Macchiato-Glas fließen lassen, braucht ihr für eine Dampflanze einen Extrabehälter – am besten einen Pitcher aus Edelstahl.
Die Vorteile und Nachteile der drei Milchaufschäumer sind eine Mischung aus objektiven Faktoren und subjektiver Bewertung. Hier gibt es mehr zu Kaffeevollautomaten mit Milchbehälter oder Milchschlauch.
Obwohl etwa Jura Kaffeevollautomaten mit Cappuccinatore herausragende Ergebnisse produzieren, heißt das nicht, dass voll integrierte Varianten wie bei hochwertigen DeLonghi Kaffeevollautomaten das Nachsehen haben. Genauso ist die Milchschaumdüse besser als ihr Ansehen.
In der Profi-Gastronomie wird übrigens gerne auf Kaffeevollautomaten mit Milchkühler gesetzt. Aber vielleicht ist das auch was für euch, wenn ihr Zuhause unfassbar gerne irgendwelche Iced-Kreationen trinkt.
Manueller Milchaufschäumer
VORTEILE
Volle Kontrolle über Milchschaum-Temperatur und Konsistenz
Sehr einfache und hygienische Reinigung
Auch für Getränkepulver und Co
NACHTEILE
Aufschäumen muss geübt werden
Ihr müsst die ganze Zeit an der Maschine stehen
Halb integrierter Milchaufschäumer
VORTEILE
Produziert die derzeit besten Ergebnisse im Kaffeevollautomat Test
Milchschlauch kann direkt in die Milchtüte gehängt werden
Viele Hersteller bieten eine Reinigung ohne Umstecken
NACHTEILE
Maschine hat insgesamt mehr Platzbedarf
Konsistenz lässt sich nicht beeinflussen
Integrierter Milchaufschäumer
VORTEILE
Macht Kaffeevollautomaten schmaler
Bietet Möglichkeiten zur Regulierung der Konsistenz
Voll integrierte Reinigung
NACHTEILE
Oft keine zwei Latte Macchiato oder Cappuccino gleichzeitig möglich
Je weniger integriert das Milchsystem ist, desto einfacher und günstiger ist es, im Bedarfsfall Ersatz zu beschaffen. Ein einfacher Milchschlauch kostet fast nichts, teurer wird es oft, wenn ihr einen Milchbehälter braucht. Reparieren lässt sich der Milchaufschäumer meist schnell.
Pumpe
Die Pumpe wird von uns Kunden in der Regel nicht beachtet. Für die Hersteller (und die Maschine) ist sie jedoch ausgesprochen wichtig.
Sie erzeugt den notwendigen Brühdruck, der bei Kaffeevollautomaten zwischen 15 und 19 Bar betragen kann. Allerdings ist das ein wenig Augenwischerei:
Ein perfekter Espresso benötigt einen Druck von rund 9 Bar. Außerdem heißt eine hohe Pumpenleistung nichts, solange das getampte Kaffeemehl in einem sehr feinen Mahlgrad nicht auch den entsprechenden Widerstand aufbauen kann.
Darum ist es auch völlig egal, ob Kaffeeautomaten 15 oder sogar 19 Bar schaffen. Nichts davon spricht für oder gegen die Kaffeequalität.
Als Ersatzteil ist die Pumpe genauso problematisch wie ein Thermoblock oder das Mahlwerk. Ist sie kaputt, lohnt in vielen Fällen nicht einmal mehr die Reparatur.
Bohnenbehälter
Der Bohnenbehälter hat zwar keine aktive Funktion im Kaffeevollautomaten, trotzdem wäre die Kategorie ohne ihn sinnlos. Ähnlich wie bei der Anzahl vorprogrammierter Kaffeespezialitäten wollen die Vollautomatenbauer hier oft mit großen Zahlen locken.
Ein großes Bohnenfach ist jedoch nur nötig, wenn ihr pro Tag einen entsprechenden Durchlauf an Kaffee habt. Ansonsten verlieren die Kaffeebohnen im Plastikgefäß an Aroma. Laut einer Studie des deutschen Kaffeeverbandes werden in Deutschland pro Kopf durchschnittlich 3,8 Tassen täglich getrunken.
Viele Automaten besitzen einen Aromaschutzdeckel – der Behälter ist abgedunkelt. All das ergibt beim Kaffee aufbewahren durchaus Sinn, ist aber nicht die beste Lösung. Die heißt Kaffeetüte, Kaffeeklammer drauf und möglichst schnell verbrauchen!
Nur, wenn ihr Kaffeevollautomaten fürs Büro wie den NICR 1040 einsetzt, ist ein großes Bohnenfach in Ordnung. Die 600 Gramm sind meist schon vor Feierabend alle.
Wassertank
Analog zum Bohnenbehälter setzen viele einen guten Wassertank mit einem großen Wassertank gleich. Schließlich brauchen wir Wasser nicht nur für Kaffee und Milchschaum, sondern auch zum (möglichst häufigen) Durchspülen.
Frisches Leitungswasser ist die Grundlage für guten Kaffee, weil wir den Sauerstoff und die Zusammensetzung direkt aus dem Hahn (oder Filter) benötigen.
Wenn ihr also einen Kaffeevollautomaten für zwei Personen kauft oder eure Maschine täglich zum Frühstück benutzt, bleibt das Wasser in einem großen Tank stehen. Dann wird es alt, fördert die Algenbildung und senkt die Qualität eures Kaffees.
Genauso wie beim Bohnenbehälter gilt anderes für den Wassertank im Büro. Hier dürfen ruhig viele Liter Wasser auf ihren Einsatz warten, auch sie werden schnell verbraucht.
Ob nun jung oder älter: Jeder Kaffeevollautomaten-Nutzer sollte den Wassertank vor jedem Wiederbefüllen ausspülen, ihn am Ende des Tages gründlich reinigen, durchtrocknen lassen und ihn erst dann wieder befüllen.
Bei immer mehr Modellen darf der Tank auch in die Spülmaschine. Miele Kaffeevollautomaten sind hier ganz vorn dabei.
Ich könnte mich unterdessen nicht entsinnen, jemals einen Wassertank als Ersatzteil gesucht oder gefunden zu haben. Könnt Ihr?
Einige Jahre später habe ich immer noch dieselbe Antwort: „Ja, nein, vielleicht.“ Kalk im Wasser ist vor allem in Großstädten ein echtes Ärgernis und regional sehr unterschiedlich. Kalk verschiebt die Wasserqualität in den sauren Bereich, kann Leitungen verstopfen und Düsen verkleben.
Hat der Kaffee keine Crema, ist in nicht wenigen Fällen ein verkalkter Kaffeevollautomat daran schuld. Die viel beworbenen Wasserfilter – zum Beispiel von der Marke Claris – sollen diesen „Kalkbefall“ im Wassertank verringern. Damit soll es besseren Kaffee und weniger Aufwand beim Entkalken geben.
Stimmt alles. Allerdings gilt auch eine Wahrheit: Einen Wasserfilter müsst ihr regelmäßig austauschen, damit er funktioniert. Die meisten von uns denken nicht daran. Außerdem heißt das nicht, dass der Filter das Entkalken spart.
Die gesamte „Entkalkungsanlage“ eines Kaffeevollautomaten lebt davon, dass ihr regelmäßig alle Programme durchlauft, die richtigen Reiniger oder Reinigungstabletten benutzt und auf das hört, was euch die Maschine sagt. Daher also: Schön, wenn ein Wasserfilter dabei ist oder der Wassertank wenigstens den Einbau erlaubt. Ein Verkaufsargument ist es nicht.
Tresterbehälter & Auffangschale
Diese beiden Bauteile haben kaum Einfluss auf die Bewertung und den Kauf – außer, wenn sie zu sehr zusammengeschrumpft für die Leistung des Kaffeevollautomaten sind.
Maschinen, die oft und viel spülen, brauchen eine große Auffangschale. Wenn viel Kaffee zubereitet wird, muss der Kaffeesatzbehälter entsprechend geräumig sein.
Eigentlich fällt das im Kaffeevollautomat Test nur auf, wenn das Verhältnis nicht stimmt. Zum Beispiel beim Miele CM5500 oder beim Melitta Caffeo Solo, dessen Auffangschale schnell mit Wasser voll ist – obwohl er nicht einmal Milchschaum-Wasserdampf benötigt. Dafür fällt der Melitta Caffeo Barista T Smart mit besonders großen Behältern positiv ins Gewicht.
Display & Bedienung
Moderne Kaffeevollautomaten brauchen mindestens ein Display, noch besser einen Touchscreen.
Beim DeLonghi Magnifica S sind die vermeintlich vorsintflutlichen Drehknöpfe absolut eindeutig.
Der Siemens EQ.500 integral hat zwar ein sehr fitzeliges, buntes Display, aber die bunten Tasten-Bildchen reichen im Grunde auch schon.
Ein Display oder gar Touchscreen ist nur nötig, wenn euer Kaffeevollautomat sehr viele Funktionen und Zubereitungsmöglichkeiten besitzt.
Ob ihr auf die Display-Tasten-Kombination oder gleich die modernste Variante setzt, ist tatsächlich eine Frage der Umsetzung.
Ein Touchscreen macht nur Spaß, wenn er entsprechend groß und wenigstens halbwegs responsiv ist. Zwar können wir noch nicht erwarten, dass ihr über die Maschine so einfach wischen könnt wie über euer Smartphone. Aber der in dieser Hinsicht derzeit führende Saeco Xelsis Suprema kommt schon verdächtig nahe heran.
Bei jedem Display kommt es außerdem auf die Größe an. Ohne pubertierende Witze. Ein Negativbeispiel ist der Melitta Latte Select.
Die Neuauflage des Caffeo CI hat nicht nur ein minimiertes, sondern auch ein kontrastarmes Display. Scheint die Sonne in die Küche, könnt ihr kaum etwas erkennen. Auch beim Miele CM 5310 Silence braucht ihr für einige Einstellungen eine Lupe.
Für viele Hersteller gehört zur modernen Bedienung auch eine App. Ich benutze sie beim Testen sehr häufig, bin aber nicht immer zufrieden. Bisher gefielen mir die Versionen von Melitta oder Nivona echt gut, während Jura und Miele Nachholbedarf haben.
Am Ende halte ich es jedoch wie Philips-Saeco: Solange wir immer noch eine Tasse unter den Kaffeevollautomaten stellen müssen, ist die Bedienung an der Maschine alles, was für die Bewertung zählt!
Besondere Features
Die folgenden Eigenschaften geben zwar nicht unbedingt den Ausschlag für eine Bewertung oder Empfehlung, sie runden den Eindruck eines Kaffeevollautomaten jedoch häufig ab.
Nicht jedes dieser Features ist sinnvoll oder gar hochwertig. Manche sind sogar komplett gaga. Aber wenn sie uns die Handhabung erleichtern, den Vollautomaten aufwerten oder sogar ein Multifunktionsgerät daraus machen, bin ich dafür zu haben:
Praktisch alle modernen Kaffeevollautomaten bestehen meinen Ikea-Glas-Test und bieten mindestens 14 Zentimeter Auslaufhöhe. Bei Jura wird nicht nur regelmäßig die 15-Zentimeter-Marke gesprengt. Hier könnt ihr sogar die Breite verstellen – perfekt für riesige Milchkaffee-Schalen.
Andersherum brauchen wir auch eine möglichst geringe Minimalhöhe, damit der Espresso nicht aus großer Höhe ein kleines Espresso-Glas platschen muss.
Krups überzeugt hier mit durchschnittlich 6 Zentimeter, während etwa DeLonghi erst bei 8 Zentimeter loslegt. Dafür hat der DeLonghi Eletta Explore aber ein ausklappbares „Treppchen“, über das ihr die Tasse näher an den Auslauf bringen könnt.
Die Oberseite eines Kaffeevollautomaten bietet meist Abstellfläche für eure Tassen. Im Idealfall ist diese aktiv beheizt. Eine vorgeheizte Tasse ist gerade für Espresso wichtig, damit sich der Schluck Kaffee im Porzellan oder Glas nicht zu schnell abkühlt.
Das ist zum Beispiel beim DeLonghi Dinamica Plus oder beim Miele CM 6350 der Fall. Es gibt auch passive Tassenwärmer, bei denen die Maschine an der Oberseite weniger gut isoliert ist, um die Betriebswärme zu nutzen.
Hier ziehe ich klare Grenzen zwischen sinnvoll und sinnlos: Eine Beleuchtung am Auslauf – wie bei hochwertigen Miele Kaffeevollautomaten – ist sinnvoll. So seht ihr bei jedem Lichtverhältnis, was euer Kaffee gerade macht.
Eine bunte LED-Disko am Wassertank oder als „Unterbodenbeleuchtung“ wie beim Jura Z10 finde ich total bescheuert. Aber der Z10 bietet zumindest ebenfalls eine Lampe für die Tasse.
2-Tassen-Funktion meint, dass ihr mit einem Knopfdruck zweimal dasselbe Getränk gleichzeitig zubereiten könnt. Hier gibt es Kaffeevollautomaten, die das nur für Kaffee hinbekommen, und solche, die das auch mit Cappuccino und Latte Macchiato schaffen. Manche sind explizit nur für ein Getränk ausgelegt.
Welche Version ihr bekommt, hängt vom Milchsystem ab. Integrierte Milchaufschäumer können meist nur einen Latte Macchiato auf einmal machen, während ein System mit Milchschlauch in den meisten Fällen zwei Cappuccino kann.
Achtung! Es gibt Ausnahmen von der Milchschlauch-Regel. Etwa der Jura ENA 8 kann grundsätzlich nur ein Getränk mit Milch gleichzeitig. Der Jura ENA 4 kann sogar nur einen Kaffee gleichzeitig, er besitzt sowieso keinen Milchschlauch.
Der Nivona NICR 550 wiederum fällt nochmals aus der Rolle, weil ihr zum Milch aufschäumen die Tasse rücken müsst – das Schaumsystem mit Milchschlauch ist extra verbaut.
Dieser Begriff schwirrt durch alle Beschreibungen und ist ziemlich verschwurbelt. Er meint, dass ihr euer Getränk mit Milchschaum ohne Tassenrücken oder manuellen Zwischenschritt zubereiten könnt. Daraus folgt: Der eben genannte NICR 550 hat demnach keine One-Touch-Funktion.
Schnell mal zwischen normalen Kaffeebohnen und entkoffeiniertem Kaffee wechseln? Kein Problem, wenn euer Vollautomat zwei Bohnenkammern und zwei Mahlwerke hat. Zwei Bohnenkammern sind zwar ein guter Anfang. Fallen die Bohnen jedoch in dieselbe Kammer, mischen sie sich.
Zwei Mahlwerke sind aber besonders preisintensiv – und sollten daher auch genutzt werden. Melitta ist Meister der zwei Bohnenkammern – zum Beispiel beim Caffeo Barista. Für zwei Mahlwerke müsst ihr schon in Richtung DeLonghi Maestosa, Siemens EQ.900 und andere Leistungsmonster schauen.
Die folgenden Zubehörteile und Funktionen halte ich für unerheblich, auch wenn uns die Hersteller weismachen wollen, dass wir sie brauchen. Das könnt ihr jedoch selbst entscheiden:
Sirupaufsatz für süßen Milchschaum (im Jura J8)
Mixkaraffe für alles Mögliche (im DeLonghi Maestosa)
Kaffeevollautomaten einstellen: So gelingt der beste Kaffee!
Die besten Kaffeevollautomaten nützen nichts, wenn ihr die Maschine auf Werkseinstellung belasst. Denn diese ist meist zu grob, zu ungenau, setzt auf zu viel Wasser und berücksichtigt weder die Bohnen noch euren Geschmack.
Sobald der Karton bei euch eintrudelt, solltet ihr alle Teile vom Wassertank bis zum Bohnenbehälter kurz säubern und dann jede Einstellung individuell anpassen.
Sammelt Erfahrungen mit unterschiedlichen Kombinationen und macht euch mit der Handhabung bis ins letzte Detail vertraut. Was habt ihr davon? Natürlich besseren Kaffee mit schöner Crema und vor allem mehr für euer Geld!
Der Einstell-Guide: Übersicht der wichtigsten Parameter
Auch wenn jedes Modell anders ist und euer Geschmack beim Einstellen die Hauptrolle spielt, haben sich beim Testen einige Standards etabliert, die euch für einen ersten gelungenen Kaffee oder Cappuccino weiterhelfen. Mit diesen Ausgangswerten könnt ihr die Getränke anschließend individuell anpassen.
Verstellt stets nur einen Wert auf einmal in nur einem Schritt bzw. einer Stufe. Bezieht einen Kaffee und schaut euch das Ergebnis an.
Gefällt euch die Qualität noch nicht, regelt ihr den nächsten Wert hoch oder runter. Dabei geht ihr stets vom Grundsätzlichen zum Detail – ihr beginnt also beim Mahlgrad, die Temperatur regelt ihr zum Schluss.
EINSTELLUNG
EMPFEHLUNG
Wasserhärte
Eher härter
Mahlgrad
Möglichst fein (z.B. Stufe 1 bis 2 von 5)
Kaffeepulvermenge
Stärker (z.B. 3 von 3)
Füllmenge
Espresso – 25 ml (Einzel) oder 40 ml (Double)
Kaffee – 120 ml
Temperatur
Höchste (meist 3 von 3)
Seitdem ich selbst Kaffeebohnen rösten lasse und sie verkaufe, erhaltet ihr zu jedem Kaffeevollautomaten eine kurze Empfehlung zu den besten Einstellungen für meine Kaffeebohnen. Zu einigen ausgewählten Maschinen könnt ihr im Coffeeness-Onlineshop detaillierte Einstell-Guides in verschiedenen Formaten kaufen.
PS: Wenn ihr Interesse an weiteren solchen Guides für euren Favoriten habt, hinterlasst gern einen Kommentar!
PPS: Alles war köstlich, doch so langsam schmeckt der Kaffee aus dem Vollautomaten nicht mehr? Dafür kann es mehrere Gründe geben. Checkt noch mal, ob ihr eure gewöhnlichen Einstellungen verändert habt. Nein? Dann klickt mal oben auf unseren Artikel zur Problemlösung.
Wasserhärte einstellen
Diese grundsätzliche Einstellung wird beim ersten Anstellen der Maschine abgefragt. Hier geht es – wie beim Wasserfilter – um das Thema „Kalk im Wasser“.
Indem ihr die Wasserhärte einstellt, sagt ihr dem Kaffeeautomaten eigentlich nur, in welchen Intervallen er nach Entkalken schreien soll. Dafür zählt er die Bezüge. Je härter ihr das Wasser deklariert, desto öfter müsst (dürft) ihr entkalken. Denn: Je härter das Wasser ist, desto mehr Kalk löst sich bei jedem Heizvorgang und wandert vom Wassertank über die Schläuche durch die gesamte Maschine.
Die Einstellung des Härtegrades erfolgt üblicherweise in 3 Stufen. Welche Härte das Wasser bei euch tatsächlich hat, könnt ihr über eine schnelle Online-Abfrage bei den jeweiligen Wasserwerken erfragen. Generell sieht die Einteilung so aus:
Stufe
Härtebereich
Millimol Calciumcarbonat
je Liter
Grad deutscher Härte
Wie oft entkalken?
1
Weich
weniger als 1,5
weniger als 8,4 °dH
Selten (ca. alle 3 Monate)
2
Mittel
1,5 bis 2,5
8,4 bis 14 °dH
Mittel (ca. alle 2 Monate)
3
Hart
mehr als 2,5
mehr als 14 °dH
Oft (ca. alle 4-6 Wochen)
Grundsätzlich rate ich euch, die Automatik des Kaffeevollautomaten enger zu takten. Mehr Entkalken schadet nicht. Auch wenn die Stiftung Warentest anderes behaupten wollte.
Sie hat vor einiger Zeit übertriebenen Alarm geschlagen und festgestellt, dass sich aus nicht näher definierten Krups Vollautomaten beim Entkalken Nickel gelöst habe.
Dabei ließ sie in den Headlines jedoch unter den Tisch fallen, dass sich das mit einmal Spülen sofort erledigt hatte und die „Schuld“ für erhöhte Werte eher beim Entkalker, als bei der Maschine zu suchen gewesen sei. Typisch Stiftung Warentest? Dazu später mehr.
Wenn Kalk, Wasser, Reiniger und Metalle aufeinandertreffen, findet jedenfalls eine chemische Reaktion statt, bei der auch mal etwas Blödes herauskommen kann. Allerdings gilt das auch, wenn ihr eure Tasse mit Spüli auswischt.
Lasst euch von Horror-Stories daher nicht kirre machen. Anständiges Entkalken ist unumgänglich, wenn ihr euren Kaffeevollautomaten länger behalten wollt. Zum Thema „Kalk und Wasser“ habe ich mich übrigens auf Coffeeness erschöpfend ausgelassen. Unter anderem findet ihr mehr Informationen hier:
Es klang bereits an: Der Mahlgrad ist die wichtigste Stellschraube für guten Kaffee aus dem Vollautomaten. Theoretisch müsstet ihr den Mahlgrad individuell an unterschiedliche Röstungen anpassen, sobald ihr Bohnen nachfüllt – je heller, desto feiner bzw. je dunkler, desto gröber.
In Kaffeevollautomaten mit elektrischen Mahlwerken reicht es jedoch, wenn ihr den Mahlgrad möglichst fein einstellt.
In Kaffeevollautomaten mit elektronischem Mahlwerk passt die Technik den Mahlgrad häufig automatisch an. Allerdings könnt ihr eingreifen, falls die Qualität in der Tasse nicht stimmt.
Ob die Maschine mit dem feinsten Mahlgrad klarkommt, erkennt ihr am Auslauf und der Lautstärke bei der Zubereitung: Fängt der Vollautomat an zu rumpeln, ächzt er laut und lässt nur widerwillig Kaffee in die Tasse laufen, wählt lieber die zweitfeinste bzw. eine etwas gröbere Stufe. Die Faustregel „ein bis zwei Stufen vor superfein“ hat sich beim Testen oft als Allrounder-Einstellung bewährt.
Im Idealfall stellen euch Kaffeevollautomaten nicht nur viele Mahlgradstufen zur Verfügung, das Ganze lässt sich sogar stufenlos verändern. Das Mahlwerk darf jedoch nur im laufenden Betrieb verstellt werden. Sonst greift es nicht richtig und kann sogar kaputtgehen.
Um zu checken, ob der Mahlgrad stimmt, hilft euch letztendlich auch ein Blick auf die Crema: Ist sie zu dünn oder nicht vorhanden, solltet ihr erst einmal einen feineren Mahlgrad wählen. Wirkt der Kaffee wie Sirup und ist die Crema superdunkel, stellt das Mahlwerk lieber etwas gröber.
Kaffeepulvermenge einstellen
Sorgt mehr Kaffeepulver pro Bezug für mehr Geschmack? Meistens ja.
Je mehr Kaffeepulver verwendet wird, desto größer wird der Widerstand in der Brühgruppe. Das sorgt für mehr Druck und einen intensiven Kaffee mit mehr Geschmack.
Allerdings ist die Grenze zwischen intensiv und zu stark fließend. Die meisten Hersteller wollen euch nicht mit Grammzahlen verwirren, sondern setzen auf eine einfache Bohnenskala: eine Bohne gleich wenig Kaffeepulver, fünf Bohnen gleich volle Kanne Kaffeepulver.
Viele Modelle besitzen fünf Stufen für Kaffeepulver, manche nur drei. Das macht aber kaum einen Unterschied, solange ihr im Vergleich aller Stufen deutliche Unterschiede im Geschmack und der Konsistenz bzw. Dichte eures Kaffees feststellen könnt.
Ganz wichtig ist die Kaffeemenge im Zusammenspiel mit der Mahlung. Hier kommt es häufig zu Kombinationsfehlern:
Läuft der Kaffee zu schnell durch und wird wässrig, könnte das an einer zu groben Mahlung mit zu geringer Kaffeemenge liegen.
Erhaltet ihr Teer, schaut auf die zu feine Mahlung mit zu hoher Kaffeemenge.
Bevor ihr also alle anderen Komponenten verstellt, findet erst einmal eine individuelle Kombi aus diesen beiden Faktoren.
Füllmenge einstellen
Mit Füllmenge meine ich zuallererst meine Empfehlung für einen optimalen Espresso oder Kaffee. Bei Cappuccino oder Latte Macchiato meinen wir damit natürlich auch den Anteil an Milch.
Die Milchmenge hat jedoch kaum etwas mit dem Geschmack zu tun. Auch wenn mir die Cappuccino-Hüter aus Italien da sicher widersprechen. Hier geht es mir nur darum, dass der Cappuccino nicht über den Tassenrand hinausläuft.
Bei der Füllmenge für Kaffee geht es jedoch um alles – Geschmack, Crema, Konsistenz, Temperatur. Die meisten Kaffeevollautomaten sind hier ab Werk völlig falsch eingestellt. Vor allem in Sachen Espresso.
Ein hervorragender Einzelbezug hat eine Menge von 20 bis 25 Milliliter. Für meine Tests habe ich mich auf einen Doppelbezug mit 40 Milliliter eingeschossen, weil ihr so besser seht, wie der Kaffee wird – und weil wir so mehr probieren können.
Die kompakte Menge von 25 Milliliter ist trotzdem die bessere Wahl für die Kalibrierung, da sie auch in den meisten Kaffeegetränken und Spezialitäten verwendet wird.
Verlängerter Kaffee ist für die meisten Kaffeevollautomaten eine ganz schöne Herausforderung. Wie wir schon gesagt haben, wird hier mehr Wasser pro Bezug verwendet. Das macht den Kaffee schnell wässrig.
Mit einer Füllmenge von 120 Milliliter kommen die meisten Modelle gut klar und liefern Ergebnisse mit vollem Geschmack. Wollt ihr mehr in der Tasse, solltet ihr auch hier einen Doppelbezug mit zwei Mahlvorgängen starten.
Beim Milchschaum ist das Einstellen so eine Sache: Manche Kaffeevollautomaten geben die Menge (sinnvoll) in Milliliter an. Jura Kaffeevollautomaten von ENA 8 bis Z10 messen den Bezug in Sekunden. Ich habe nachgerechnet:
1 s heiße Milch = 6 g = 5,8 ml
1 s Milchschaum = 4 bis 5 g
Hochgerechnet auf übliche 200 Milliliter Milch für einen großen Latte Macchiato ergeben sich rund 35 Sekunden. Für einen Latte Macchiato im Ikea-Glas (mit Doubleshot Espresso) sind 33 Sekunden jedoch besser.
Für einen Cappuccino benötigt ihr rund 14 Sekunden Milch – oder allgemein 100 Milliliter Milch, die zu 125 Milliliter Schaum aufgeschlagen werden.
Früher habe ich die Temperatur bei praktisch allen Kaffeevollautomaten immer hochstellen müssen. Inzwischen ist daraus eine Kann-Bestimmung geworden.
Das liegt zu einem großen Teil am Wechsel vom Boiler zum Thermoblock – und sicher auch an den Beschwerden der Kunden.
Siemens ist ein Prachtbeispiel: Die hervorragenden Testergebnisse für den Siemens EQ.6 und den Siemens EQ.9 wurden für viele durch zu kalten Kaffee und Milchschaum getrübt.
Das gilt jedoch nicht für alle. Ich zum Beispiel empfand die Temperatur stets als sofort trinkbar, Mauricio hat seinen Latte Macchiato aus einem Siemens-Gerät jedoch immer nochmal in die Mikrowelle gestellt.
Der Hersteller hat uns erhört: Bei den neuen Siemens Kaffeevollautomaten EQ.500 und EQ.700 werden die Getränke auf Wunsch nun richtig, richtig heiß.
Meist könnt ihr die Temperatur in drei Stufen verstellen. Beim Testen beginne ich stets mit der Werkseinstellung und drehe im Bedarfsfall höher. Niedriger praktisch nie.
Beim Thema Milchschaum-Temperatur scheiden sich die Geister. Ich plädiere für sofort trinkbare Temperaturen unter der Denaturierungsgrenze von 65 Grad Celsius. Ihr wollt es richtig heiß. Ganz ehrlich: Macht, wie ihr wollt. Es ist euer Cappuccino oder Latte Macchiato.
Reinigung einstellen
Jeder noch so geschrumpfte Vollautomat spült gern und häufig mit Wasser durch. Beim Anstellen. Beim Ausstellen. Nach jedem Bezug. Beim Auffüllen oder Leeren von Wassertank und Auffangschale. Sie spülen den Milchschlauch und die Kaffeedüsen, den integrierten Milchaufschäumer und was nicht alles.
Einige Geräte sind gefühlt extrem spülfreudig – andere machen es überhaupt nicht. Ein Totalreinfall in dieser Hinsicht war der Krups EA8108, den ich in Grund und Boden bewertet habe.
Bei vielen Kaffeevollautomaten könnt ihr die automatische Reinigung bzw. die Reinigungsintervalle für bestimmte Kategorien ein- und ausstellen. Auch wenn es euch in den Fingern juckt – lasst den Vollautomaten machen!
Je mehr heißes Wasser durch die Windungen gejagt wird, desto sauberer und hygienischer ist das Gerät. Und zwar ohne, dass ihr mehr tun müsst, als den Wassertank nachzufüllen!
Falls ihr nicht ständig die Auffangschale leeren wollt, stellt euch einen Behälter neben die Maschine. Sobald ihr die Spülintervalle kennt, könnt ihr den Behälter blind zum richtigen Zeitpunkt unter den Auslauf stellen.
Welche Kaffeebohnen für Kaffeevollautomaten?
Zunächst wollte ich die Frage nach dem besten Kaffee für Vollautomaten im Einstell-Guide unterbringen. Doch sie braucht viel mehr Raum. Schließlich ist nichts wichtiger für einen hervorragenden Geschmack als die richtigen Bohnen.
Zum Thema „beste Kaffeebohnen für Vollautomaten“ gibt es nur eine richtige Antwort:
Nehmt hochwertige Bohnen, deren Herkunft und Herstellung ihr nachvollziehen könnt!
Warum gebt ihr 1.000 Euro oder mehr für einen Vollautomat mit Mahlwerk aus, wenn ihr am Ende 3,50-Euro-Bohnen in den Bohnenbehälter kippt? Kaffeevollautomaten sind nur Mittel zum Zweck, die Bohnen sind das Herzstück der Zubereitung.
Ich will nicht schon wieder gegen Supermarktkaffee wettern. (Doch, will ich). Selbst wenn etwa Tchibo mit Single Origins wirbt oder auf Packungen von Lavazza über Rossmann bis Jacobs inzwischen Bio-Kaffee steht, sind diese Bohnen weit vom Ideal entfernt.
Dieses Ideal heißt gleichzeitig Specialty Coffee, Kaffee aus Direkthandel und nachhaltiger Kaffee. Auch wenn der Begriff „Specialty Coffee“ hipsterverseucht ist, beinhaltet er doch alle wichtigen Aspekte, die für tragbare Kaffeebohnen mit Geschmack entscheidend sind:
Direkt, transparent & fair gehandelt
Nach Bio- & Nachhaltigkeitsstandards produziert
Zurückverfolgbar bis zu Farm, Bohne & Strauch
Frisch geröstet
Auch wenn es bei diesen Bedingungen hauptsächlich um einen angemessenen Preis für ein luxuriöses Naturprodukt geht, haben all diese Anstrengungen einen großen Einfluss auf den Geschmack und die Qualität in der Tasse.
Je mehr Mühe sich die Kaffeebauern von der Auswahl der Kaffeesorte bis zur Verarbeitung in der Rösterei geben, desto sensationeller kann ein Kaffee schmecken.
Einen solchen Aufwand betreiben immer mehr hervorragende Kaffee-Initiativen und Röstereien.
Sie folgen damit einem Ideal, das auf Dauer die einzig tragfähige Lösung ist, falls wir noch länger Kaffee anbauen wollen. Stichwort Klimawandel und so. Immer mehr Mitstreiter folgen damit einem Motto, das ich inzwischen zum inoffiziellen Slogan für den Kaffeevollautomat Test erhoben habe:
Nur, wenn ihr oben etwas Gutes reinkippt, kommt unten etwas Gutes raus.
Sch… auf Bedienung, Handhabung, Verarbeitung, Größe der Bohnenkammer. Am Ende zählt im Vergleich nur, was ihr im Kaffeevollautomaten verarbeitet!
Welche Röstung passt zum Kaffeevollautomaten?
Grob werden Bohnen in Arabica und Robusta sowie in helle Filter- und dunkle Espresso-Röstungen eingeteilt. Umgangssprachlich reden wir von Kaffeebohnen vs. Espressobohnen – auch wenn das Quatsch ist.
Ein- und dieselben Kaffeebohnen können sowohl für einen Espresso als auch für einen Filterkaffee geröstet werden.
Es kommt immer darauf an, welcher Röstgrad zur jeweiligen Kaffeesorte, zur Ernte oder sogar zum jeweiligen Sack Kaffee passt. Wie Fante von Ocafi so schön sagte: „We follow the coffee – it tells us what to do”.
Aufgrund der Machinen-Verwandtschaft mit Siebträgermaschinen werden Bohnen für Kaffeevollautomaten meist ebenfalls etwas dunkler geröstet. Allerdings gibt es zahllose Abstufungen. Denn hell ist nicht gleich hell, dunkel nicht gleich dunkel.
Falls ihr gerade euren ersten Kaffeevollautomaten erstanden habt und nicht wisst, welche Kaffeebohnen ihr dazu kaufen sollt, fragt in der Rösterei eures Vertrauens am besten nach:
Einer eher dunklen Espressoröstung
Aus Arabica (vielleicht mit einem winzigen Schuss Robusta)
Mit Dessertaromen wie Schoko, Nuss, Kuchen
Mit wenig bis keiner Säure
Viele Röstereien bieten House Blends und Omniroasts an, die sich für die ersten Getränke aus dem Kaffeevollautomaten hervorragend eignen.
Immer mehr Röstereien bieten sogar Vollautomaten-Blends an, die auf die Zubereitung in der Maschine abgestimmt wurden. Das Profil und der Geschmack entsprechen dabei sehr oft meiner eben genannten Empfehlung.
Mit einem Schuss Robusta in den Bohnen erzielt ihr eine stabilere Crema, die auch bei unzureichenden Funktionen oder älteren Kaffeevollautomaten für das richtige Espresso-Feeling sorgen kann.
Auch wenn Qualität für Kaffeevollautomaten-Bohnen wichtig ist, solltet ihr es nicht übertreiben. Superseltene Single Origins, der gehypte Geisha Kaffee und spezielle Microlots sind zu schade für den Vollautomaten. Um ihre Aromen herauszuarbeiten, solltet ihr auf sensiblere Zubereitungsmethoden setzen.
Auch wenn der Preis nicht viel über die Qualität aussagt, kosten gute Kaffeebohnen für Vollautomaten im derzeitigen Preisklima um die 30 Euro pro Kilo.
Sobald ihr euch mit eurem Kaffeevollautomaten angefreundet und euren Geschmack auf guten Kaffee justiert habt, könnt ihr ein bisschen „abenteuerlustiger“ werden. Das heißt meist, auf Espresso oder Kaffee mit hellerem Profil und (etwas) mehr Säure umzusteigen.
Säure solltet ihr nicht als Essig missverstehen. Wie bei einem guten Gericht, das durch etwas Säure mehr Tiefe und Umami erhält, geben frische Akzente einem Kaffee eine unwahrscheinliche Tiefe und Lebendigkeit. Säure ist ein gutes Gegengewicht zu Süß- und Bitterstoffen.
Mit den chemisch-geschmacklichen Feinheiten von Kaffee – ob für Kaffeevollautomaten oder nicht – beschäftige ich mich unter anderem in den Ratgebern „Chlorogensäure im Kaffee“ und „Schwarzer Kaffee“.
Woher kommen die besten Kaffeebohnen für Vollautomaten?
Kaffee und Wein ähneln sich in vielen Punkten. So sorgt eine bestimmte Herkunft häufig für ein Geschmacksprofil, das Profis fast blind erkennen. Andersherum macht euch die Herkunft die Auswahl eurer Bohnen leichter, auch wenn ihr keine Ahnung habt.
Einer der größten Vollautomaten-Kings sind Kaffeebohnen aus Brasilien. Brasilianischer Arabica besitzt typischerweise ein sehr schokoladig-süßes Profil, das in der Vollautomaten-Zubereitung sehr gut zum Tragen kommt.
Der größte Kaffeeexporteur der Welt glänzte früher eher mit Masse statt Klasse. Die Qualität brasilianischer Bohnen wird jedoch immer besser, die Aromen werden abwechslungsreicher. So dürfen sich immer öfter frische Akzente breitmachen, die früher rigoros weggeröstet wurden.
Wenn ihr Brasilianer inzwischen zur Genüge kennt, könnt ihr euch anderswo auf dem Globus umgucken. Wenn ihr zum Beispiel den anhaltenden Trend zum spritzigen Ostafrikaner in den Kaffeevollautomaten übersetzen möchtet, schaut euch mal Bohnen aus Kenia an.
Sie sind geschmacklich runder und wärmer als Äthiopien-Bohnen, erinnern häufig an gesüßten Fruchttee mit Milch und werden von Haus aus etwas kräftiger geröstet.
Ein Sidamo-Espresso aus Äthiopien kommt dem sehr nah, spielt aber intensiver mit seinen Beerenakzenten und Fruchtnoten. Knackige Sidamos gehören zu meinen Allzeitfavoriten.
All das sind jedoch nur Anreize! Mit einem tollen Kaffeevollautomaten steht euch die ganze Welt der Bohnen offen.
Inspirationen findet ihr nicht nur in meinem Coffeeness-Shop, sondern auch in meinem Kaffeebohnen-Test und im Espresso-Test. Richtig ausführlich werde ich auch im Ratgeber „Kaffee für Vollautomaten“.
Welche Milch ist für Kaffeevollautomaten geeignet?
Für vergleichbare Testergebnisse bereite ich Cappuccino und Latte Macchiato in jeder Maschine stets mit Kuhmilch zu. Allerdings wäre das längst nicht mehr nötig.
Pflanzliche Milchalternativen gibt es inzwischen in Massen. Sie kommen je nach Eiweiß-Fettgerüst sehr nah an klassische Milch heran und produzieren einen entsprechend schönen Milchschaum.
Grundsätzlich gilt:
Der Eiweißgehalt bestimmt die Stabilität und das Schäumverhalten.
Der Fettgehalt bestimmt die Cremigkeit und das Mundgefühl.
Darum sind Milchpackungen, auf denen etwas von „optimalem Fettgehalt“ für Latte Art oder Barista-Schaum steht, auch nichts weiter als Marketing-Nepp:
Entrahmte Milch lässt sich nicht wegen des fehlenden Fetts schlecht aufschäumen, sondern wegen des damit abgeschöpften Eiweißes! 3,8-prozentige Wiesenmilch fühlt sich nicht nur schön cremig auf der Zunge an, sie hat auch im Vergleich zur fettlosen Milch eine Menge Eiweiß an Bord.
Im Vergleich zu Kuhmilch kommen Soja- und Mandelmilch beim Schäumen und der Stabilität sehr gut weg.
Hafer braucht meist etwas Unterstützung. Das ist auch ein Grund, warum Barista-Editionen von Marken wie Oatly existieren. Hier wird die Hafermilch mit Stabilisatoren ergänzt, die das Eiweißproblem lösen sollen.
Stiftung Warentest & Kaffeevollautomaten: Bewertung ohne Sinn & Verstand
Müsste ich mein Verhältnis zur Stiftung Warentest und ihrem Umgang mit Kaffeevollautomaten, Espresso-Maschinen und Kaffeebohnen in einem Wort zusammenfassen, wäre es
Hassssssssss…
Die Stiftung Warentest mag für manche Kategorien die richtige Anlaufstelle für unabhängige Testergebnisse und eine faire Bewertung sein. Für unsere Branche ist sie es nachgewiesenermaßen nicht.
Seit Beginn von Coffeeness habe ich jeden Vergleich der Stiftung Warentest analysiert und kommentiert. Jedes Mal bin ich dabei auf Ungereimtheiten und völlige Ahnungslosigkeit gestoßen.
Manche der Ergebnisse aus dem Test – insbesondere bei Kaffeebohnen – halte ich im besten Fall für unreflektiert und im schlimmsten Fall für rhetorische Brandstiftung. Meine Hauptkritikpunkte an der Stiftung Warentest:
Der Vergleich beruht auf undurchsichtigen Kriterien
Die Ergebnisse werden oft verzerrt oder verfälscht dargestellt
Die Stiftung Warentest zeigt eine eklatante Nähe zur Industrie
Es besteht der Verdacht, dass mindestens ein Test von Tchibo „gesponsert“ wurde
Bei Kaffeebohnen zählt für die Stiftung Warentest ausschließlich der Preis
Sie kennt nicht mal die Unterschiede zwischen Vollautomaten und Siebträgermaschine
Falls ihr jeden einzelnen dieser Punkte genauer unter die Lupe nehmen wollt, könnt ihr alle meine Berichte hier nachlesen:
Einzig bei den Aspekten „Schadstoffe“, „Sicherheit“ und „technische Prüfung“ finde ich die Einschätzungen der Stiftung Warentest hilfreich. Ansonsten bleibe ich dabei:
Wenn ihr einen Kaffeevollautomaten kaufen wollt, fragt jeden – außer die Stiftung Warentest!
Wie testet Coffeeness Kaffeevollautomaten?
Wenn ich schon gegen die Stiftung Warentest und ihre undurchsichtige Bewertung schieße, muss ich meine Herangehensweise natürlich offenlegen.
Das ist allerdings ziemlich einfach – eben weil ich nicht so tue, als würden Kaffeevollautomaten unter Laborbedingungen benutzt werden:
Mauricio und ich kaufen einen Kaffeevollautomaten, machen damit Espresso, Kaffee und Milchschaum und sagen euch, was uns daran gefällt oder nicht. Das ist alles.
Einige Kaffeevollautomaten werden uns vom Hersteller zur Verfügung gestellt, was aber nichts an unserer totalen Unabhängigkeit und Ehrlichkeit ändert. Damit habe ich mir schon oft Ärger eingehandelt. Doch das ist mir egal.
Jammernde Marketingmenschen finde ich nämlich völlig in Ordnung. Verarschte Kunden nicht. Ein schlechter Testbericht soll am Ende immer dafür sorgen, dass sich die Hersteller mehr Mühe geben. Ich bilde mir ein, dass das ab und zu schon geklappt hat.
Für den Vergleich aller Kaffeevollautomaten im Test verwende ich erstens stets meine Kaffeebohnen für Vollautomaten und stelle zweitens immer dieselben Fragen:
Wie stehen Preis und Leistung zueinander?
Welche Funktionen bekommt ihr für euer Geld?
Wie einfach sind Handhabung und Bedienung?
Wie lässt sich die Maschine einstellen – was lässt sich einstellen?
Wie laut oder leise sind Mahlwerk und Milchschaumsystem?
Wie schmecken Espresso, Kaffee, Cappuccino, Latte Macchiato?
Was müsst ihr bei der Reinigung beachten?
Insgesamt ist es mir wichtig zu erkunden, ob die jeweilige Maschine eine Daseinsberechtigung für eine x-beliebige Küche hat und zu wem sie passt.
Das gilt vor allem, wenn es sich um ein Upgrade einer erfolgreichen und etablierten Serie handelt. Siehe zum Beispiel den Unterschied zwischen Dinamica und Dinamica Plus bei DeLonghi.
Darum versuchen euch die Hersteller bei der Reinigung unter die Arme zu greifen. Automatisierungen oder eine einfach herausnehmbare Brühgruppe sind jedoch das eine. Euer Verhalten und eure Sorgfalt, das andere.
Euer erster Blick in Sachen Reinigung sollte stets in die Betriebsanleitung gehen – selbst, wenn ihr sie für die Bedienung nicht braucht.
Wenn es um die Reinigung geht, hat sie immer recht. Nur eine Frage wird dort nicht beantwortet: Warum eigentlich so pingelig?
Gegenfrage: Würdet ihr euren Cappuccino aus einer Tasse trinken, die seit Monaten nicht gespült wurde?
Kaffeereste und Milch in einer mit Wasserdampf arbeitenden Maschine sind ideale Nährböden für Schimmel und Keime – von geschmacksverändernden Substanzen ganz abgesehen. Wer sich mal ekeln will, kann sich dieses Video anschauen: „Die Wahrheit über spezielle Kaffeevollautomaten!“
Es ist zwar ultra-tendenziös, veraltet und will gute Hersteller von Kaffeevollautomaten an den Pranger stellen. Und zwar ohne wirkliche Beweise. Es ist jedoch tolles Anschauungsmaterial dafür, warum ihr lieber mehr als weniger reinigen solltet.
Wie oft muss ich meinen Kaffeevollautomaten reinigen?
Ihr müsst einen Kaffeevollautomaten öfter reinigen, als ihr glaubt – aber weniger, als ihr fürchtet. Ich unterscheide zwischen täglichen Routineaufgaben, die nicht einmal Minuten beanspruchen, und größeren Reinigungsaktionen, die ihr turnusmäßig in Angriff nehmen solltet.
Hersteller haben unterschiedliche Vorstellungen davon, was wann an ihrer Maschine zu reinigen ist. Ich folge bei jedem Kaffeevollautomaten aus meinem Test derselben Formel:
Wer seinen Kaffeevollautomaten täglich nutzt, sollte ihn täglich routiniert und mindestens wöchentlich gründlich reinigen.
Das klingt viel, ist es aber nicht. In der folgenden Tabelle habe ich die wichtigsten Aufgaben und den Turnus zur Reinigung zusammengefasst:
Arbeitsschritt
Wie oft reinigen?
Wassertank leeren, spülen, trocknen lassen
Täglich /bei jedem Nachfüllen
Tresterbehälter leeren, spülen, trocknen lassen
Täglich /bei jedem Leeren
Auffangschale leeren, spülen, trocknen lassen
Täglich /bei jedem Leeren
Brühgruppe entnehmen, spülen, trocknen lassen
Hoher Durchsatz – täglich
Niedriger Durchsatz – wöchentlich
Bohnenbehälter auswischen
Bei jedem Bohnenwechsel
Milchbehälter ausspülen
Täglich /bei jedem Nachfüllen
Maschine spülen (lassen)
Beim Einschalten
Beim Ausschalten
Nach jedem Bezug von Kaffee und Milch
Mahlwerk reinigen
Ab und zu
Brühgruppe einfetten
Spätestens, wenn’s in der Maschine quietscht
Vollautomat entkalken
Nach Ansage /etwa 1x monatlich
Noch ein Extratipp: Bevor ihr in den Urlaub fahrt, solltet ihr alle zur Verfügung stehenden Reinigungsprogramme durchlaufen. Auch die Entkalkung. Sonst kommt ihr zurück und habt ein neues Biotop in eurem Vollautomaten gezüchtet. Und das ist keine Übertreibung.
Reinigung der Brühgruppe
Eine herausnehmbare Brühgruppe sollte auch herausgenommen werden. Logisch. Allerdings nicht erst, wenn die Maschine streikt oder der Kaffee einen komischen Geschmack annimmt!
Ich habe mir angewöhnt, sie nach jedem Benutzungstag aus dem Kaffeeautomaten zu nehmen. Ihr müsst nichts weiter tun, als die Maschine vollständig herunterfahren (On-Off-Knopf plus Hauptschalter), die Brühgruppe entnehmen, sie unter heißem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen.
Dafür brauche ich zum Feierabend vielleicht zwei Minuten. Eben weil die Brühgruppe als Herzstück eines Kaffeevollautomaten funktioniert, sollten wir sie auch besonders oft reinigen, oder?
Nebenbei könnt ihr mal kurz das Innere der Maschine auswischen. Lasst die Serviceklappe über Nacht offen stehen. Damit stellt ihr zugleich sicher, dass die Restfeuchtigkeit aus dem Inneren des Kaffeevollautomaten entweicht. Zwei Fliegen, eine (Service-) Klappe.
Wer die Brühgruppe nicht täglich reinigen will, sollte wenigstens nach einer Woche seine Faulheit besiegen. Oder ein Gerät von Jura, Krups oder WMF kaufen.
Die Marken mit fest verbauter Brühgruppe haben eigene Spül- und Reinigungsroutinen entwickelt. Folgt hier den Ansagen auf dem Display und tut, was die Maschine verlangt. Immer. Falls ihr mehr zur Reinigung der Brühgruppe erfahren wollt, schaut einfach mal hier:
Reinigung des Bohnenbehälters
Der Bohnenbehälter wird bei der Reinigung gern vergessen. Bohnen ohne Kontakt zu Wasser produzieren schließlich keinen Schimmel.
Aber: Kaffee- und Espressobohnen sind je nach Herkunft und Röstung unterschiedlich ölig. Dieses Öl kann sich im Behälter ansammeln und mit der Zeit ranzig werden. Dieser Ranz überträgt sich auf jede neue Portion Bohnen, die ihr nachkippt.
Deswegen empfehle ich, den Bohnenbehälter nur mit wenig Kaffeebohnen zu befüllen, die schnell verbraucht werden. Das hat mehrere Vorteile:
Eine regelmäßige Reinigung des Behälters wird möglich.
Die Bohnen werden weniger oft erhitzt.
Ihr könnt leichter zwischen unterschiedlichen Röstungen wechseln.
Die Reinigung des Behälters ist allerdings einfach. Ich würde den Bohnenbehälter trocken mit einem Haushaltstuch auswischen. Mehr eigentlich nicht.
Kaffee nimmt alle Gerüche und Geschmäcker an, deswegen würde ich auf Reinigungsmittel verzichten. So kann auch nichts ins Mahlwerk laufen.
Apropos: Bei vielen Kaffeevollautomaten befindet sich das Rädchen zum Einstellen des Mahlwerks im Bohnenbehälter. Achtet also beim Reinigen darauf, nichts daran zu verstellen!
Reinigung von Tresterbehälter & Auffangschale
Zur Reinigung von Tresterbehälter und Auffangschale gibt es zwei Routinen: bei jedem Leeren und am Tagesende. Sie ähneln sich jedoch.
Spült die Bauteile bei jedem Leeren aus und lasst sie am Ende des Tages an der Luft trocknen. Mehr ist es auch hier nicht.
Obwohl etwa Miele Kaffeevollautomaten den Einsatz der Spülmaschine für diese Bestandteile ausdrücklich erlauben, finde ich das eigentlich unnötig.
Sollte etwas wirklich verschmutzt sein, ist es jedoch schön, wenn ihr euch auf die automatische Reinigung verlegen könnt.
Die meisten Vollautomaten weisen darauf hin, wenn die Behälter voll sind. Je nach Modell geht das mal mehr, mal weniger fix.
Eine audiovisuelle Troubleshooting-Lektion habe ich in diesem Zusammenhang für euch auch schon erstellt:
Wassertank reinigen
Analog zu den Auffangschalen solltet ihr den Wassertank bei jedem Nachfüllen kurz spülen und bei Einsatzende an der Luft trocknen lassen. Wasser ist ein Nährboden für Algen, zudem könnt ihr mit der Zwischenreinigung einige Kalkreste aus dem Wassertank entfernen.
Den Wasserfilter reinigt ihr dabei zwar mit, das macht ihn aber nicht sauberer oder länger haltbar. Wann es Zeit ist, einen neuen Wasserfilter einzusetzen, erfahrt ihr aus der Kombination eurer Wasserhärte und den Empfehlungen des Herstellers.
Ich würde mir stets etwas mehr Zeit lassen, weil den Wasserfilter-Verkäufern natürlich daran gelegen ist, mehr Wasserfilter zu verkaufen. Ein paar Tage mehr Kalk im Wasser macht jedoch für den Kaffee keinen Unterschied. Für den Geldbeutel hingegen schon.
Milchsystem reinigen
Reiniger für Milchaufschäumer & Milchleitungen
Sorgt für gründliche Reinigung und maximale Hygiene
Weiter oben habe ich im Vergleich verschiedener Milchaufschäumer festgehalten, dass die Bauweise auch für riesige Unterschiede bei der Reinigung sorgt.
Die vermeintlich einfachste Lösung – die Schaumlanze – lässt sich am besten reinigen. Eine integrierte Lösung mit Milchbehälter ist im Vergleich am aufwändigsten.
So oder so solltet ihr das Milchsystem nach jedem Bezug mit heißem Wasser durchspülen – ob automatisch durch die Maschine, per Knopfdruck nach Aufforderung oder komplett manuell durch Drehen eines Hebels.
Ist der Tag vorbei und will keiner mehr Cappuccino trinken, baut ihr jedes Milchsystem nach der automatischen Reinigung durch den Kaffeevollautomaten so weit es geht auseinander.
Ihr nehmt den Milchschlauch ab, entfernt den Behälter oder baut den kompletten Satz auseinander, wie es zum Beispiel bei Philips Kaffeevollautomaten mit LatteGo-Milchsystem möglich ist.
Schaut auch nach, ob sich die Düsen am Auslass, am Milch-Ansauger und jeder anderen Milch-Schnittstelle ausbauen lassen. Falls nicht, setzt wenigstens ab und zu mal eine sehr feine Düsenbürste an. Verkrustete Milch ist erstens hartnäckig und zweitens eklig.
Alles, was ihr am Ende der Ausbauerei in der Hand habt, befreit ihr von jeglichen Milchresten. Große Behälter können oft in die Spülmaschine, Mikro-Bauteile würde ich aufgrund der Verlustgefahr und Gründlichkeit selbst mit Hand und Bürste säubern.
Es gibt auch spezielle Reiniger für Milchsysteme, die jedoch eher auf Gastrospezialisten ausgelegt sind. Haltet ihr euch an eine gute Pflegeroutine, sind solche Spezialmittel für euren Kaffeevollautomaten zu Hause etwas überflüssig.
Mahlwerk reinigen
Ob Edelstahl- oder Keramikmahlwerk: Das Mahlwerk auseinanderzubauen ist leichter, als ihr glaubt. Per Klick- und Drehmechanismus lassen sich viele Mahlwerke zumindest in groben Teilen auseinanderbauen und damit auch gründlicher reinigen.
Das müsst ihr nur sehr selten machen. Bevor ihr etwas auseinander nehmt, könnt ihr euch die Arbeit leichter machen, indem ihr im Bohnenbehälter die Staubsaugerdüse ansetzt.
Mit dem Aussagen holt ihr sehr viel Kaffeemehl aus dem Mahlwerk und spart euch so zum Beispiel den häufigen Einsatz teurer Reinigungstabletten.
Diese sind eine Mischung aus trockenem Scheuermittel und Schwamm. Sie werden in der Maschine vermahlen und nehmen dabei Feuchtigkeit und Kaffeereste auf. Das ist gut so, aber nicht zwingend bzw. nur selten nötig.
Wenn ihr dieses Geld sparen wollt, könnt ihr auch den Schraubendreher ansetzen. Das ist aber nur etwas für geschickte Bastler und kostet euch im Ernstfall die Garantie. Näheres zur Gesamtproblematik erfahrt ihr im Ratgeber „Mahlwerk reinigen“.
Welche Reiniger für Vollautomaten?
Herstellerprodukte top, alles andere nicht? Das würde ich bei Kaffeevollautomaten nur halb unterschreiben. Denn es gibt keinen Grund, unbedingt einen Markenreiniger und vor allem ein Mittelchen für jede Reinigungsaufgabe zu kaufen.
Wollt ihr günstige Drittanbieter-Mittel verwenden, achtet stets auf eine identische Zusammensetzung zur Herstellervorgabe. Das spart euch im Zweifelsfall Probleme.
So reagieren einigen Maschinenbestandteile praktisch allergisch auf Mittel, die in anderen Geräten einwandfrei funktionieren.
Wenn ihr die falschen Reiniger oder Hausmittel wählt, macht ihr den Vollautomat unter Umständen kaputt. Leitungen werden porös, Metalle oxidieren und überhaupt geht alles daneben.
Ich weiß, dass ihr dieses Thema bzw. diese Aufgabe mit jeder Faser eures Seins hasst. Geht mir genauso. Aber warum eigentlich?
Sauber entkalkte Vollautomaten bieten Kaffee mit hervorragendem Geschmack und exzellenter Qualität. Drücken wir uns davor, sorgen wir buchstäblich dafür, dass unser schönes, teures Modell verstopft und kaputtgeht.
Unsere Abneigung gegen das Entkalken kommt daher, dass wir für den (langen) Vorgang mit mehreren Arbeitsschritten in der Nähe der Maschine bleiben müssen, um irgendeinen Knopfdruck auszuführen, Behälter zu leeren oder den Anweisungen auf dem Display zu folgen.
Trotzdem bleibe ich hart: Will die Maschine entkalkt werden, entkalkt ihr die Maschine. Ohne Wenn und Aber. Egal, wie top euer Wasserfilter ist. Egal, wie wenig oder viel ihr euren Kaffeevollautomaten benutzt.
Um euch zu zeigen, dass es einfacher ist, einen Vollautomaten zu entkalken als Milchpulver in echten Cappuccino zu verwandeln, habe ich alle Schritte sowohl im Text als auch im Bewegtbild vorgeturnt. Und zwar mit dem DeLonghi Magnifica S, dem unautomatischsten Automaten im gesamten Test.
Hier habt ihr nämlich weder ein Display noch eine wirklich automatische Routine. Ihr müsst die Betriebsanleitung bereitlegen, Lampencodes entschlüsseln und selbst Hand anlegen. Trotzdem funktioniert das Ganze in einer überschaubaren Zeit.
Das regelmäßige Einfetten der Brühgruppe ist wichtig, damit die Press- und Brühmechanik wortwörtlich wie geschmiert laufen. Das Fett ist nicht nur für die Schienen, sondern auch für die Scharniere gedacht. Wer täglich seine Brühgruppe reinigt, sollte sie einmal monatlich nachfetten.
Wie das geht, seht ihr meist in der Betriebsanleitung. Oder in meinem Youtube-Kanal. Wichtig ist, ein Multi-Silikonfett ohne Geruchs- oder Geschmacksentwicklung zu nutzen. Also spart euch das Zeug für Fahrräder. Ich persönlich mag das OKS 1110-100G Multi-Silikonfett NSF H1.
FAQ im Kaffeevollautomat Test: Ihr fragt, Coffeeness antwortet
Auch wenn ich nicht jeden einzelnen Kommentar sofort oder überhaupt beantworte – ob in meinem Kaffeevollautomat-Test, auf Coffeeness.de, auf unserer Facebook-Seite, in der Facebook-Gruppe, bei Instagram oder sonstwo – habe ich eure regen Diskussionen und Fragen immer auf dem Schirm.
Bei einem Vollautomat kommt es immer auf eure Ansprüche an. Wichtigste Kaufkriterien sind der Preis, die tatsächlich genutzten Funktionen und das Platzangebot in eurer Küche.
Besser nicht. Ihr wisst nicht, wie gut die gebrauchte Kaffeemaschine gepflegt wurde. In Vollautomaten setzt sich schnell Schimmel fest.
Bei Vollautomaten in der Gastronomie lohnt sich das Leasing – aber nur für Profi-Maschinen von WMF, Tchibo und Co. Ein Kaffeevollautomat für zuhause ist mit dem (Raten-)Kauf besser finanziert.
Nein. Er wurde ab Werk auf seine Funktionstüchtigkeit geprüft. Dabei wird Kaffee gemahlen. Kleine Rückstände hinter der Brühgruppe sind kein Problem.
Insbesondere bei selbstgemachten Milch-Alternativen ist die Gefahr hoch, dass Leitungen und Düsen im Kaffeevollautomaten verstopfen. Wenn ihr Probleme mit einer Maschine habt, ist ein günstiger externer Milchaufschäumer eine clevere Lösung.
Nicht mehr. Ältere Maschinen wie der Siemens EQ.9 s300 oder der Siemens EQ.6 plus s700 hatten etwas zu kalten Milchschaum. Bei Geräten wie dem Siemens EQ.500 und erst recht dem Siemens EQ.900 wurde deutlich nachgebessert.
Mit 17 cm ist der DeLonghi Eletta Explore der derzeit höchste Ausläufer und rangiert in der Preisklasse um 1.000 Euro. Alle anderen Geräte liegen um die 15 Zentimeter.
Je nach Hersteller gibt es viele Ersatzteile für Vollautomaten. Das ist das Maß für die Reparatur: Lässt sich das Teil einfach ersetzen, müsst ihr keinen neuen Vollautomaten kaufen. Ganz wichtig: Dank einer neuen EU-Verordnung müssen sich bald alle Geräte einfacher reparieren lassen – ob durch euch oder eine Werkstatt.
Solange euer Kaffeevollautomat weder von Jura noch von Krups oder WMF kommt, könnt ihr die Brühgruppe entnehmen. Ist das nicht der Fall, ist sie vermutlich nicht in der Parkposition. Das passiert, wenn ihr den Stecker zieht oder den Hauptschalter ausmacht, ohne die Maschine „runterzufahren“. Dann hilft einschalten, am Betriebsknopf ausschalten, kurz warten. Klemmt’s immer noch, hilft vielleicht der Kundenservice weiter.
Nein. Wenn die Zusammensetzung mit dem Produkt des Herstellers übereinstimmt, könnt ihr jeden Entkalker oder Reiniger für Kaffeevollautomaten nehmen.
Diese FAQ-Rubrik ist ein wachsendes Gebilde. Und nicht immer kann ich euch in den Kommentaren sofort antworten. Für alle, die sich zum Beispiel die Frage stellen „Ist Modell X besser als Modell Y?“ und „Welche Maschine ist für mich die richtige“, empfehle ich euch die beste Kaffeevollautomaten Facebook Gruppe.
Hat euch mein Kaffeevollautomat-Test gefallen? Hinterlasst mir gerne weiter fleißig Kommentare und stellt eure Fragen. Sobald ich Antworten, neue Maschinen und neue Erkenntnisse habe, melde ich mich schleunigst.
Aktualisiert: 2. Januar 2024
Update unserer Kaffeevollautomat-Empfehlungen.
Weitere Updates
21. November 2023
Wir haben unsere Top 10 Liste der empfehlenswertesten Kaffeevollautomaten auf den aktuellen Stand gebracht.
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Dein Kaffee-Experte
Arne Preuss
Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.
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