Espressokocher Test 2025 – Der Siebträger für den Herd? Ein Vergleich.
In meiner Hitliste der Kaffeezubereitung konnte der Espressokocher nie wirklich punkten. Warum eigentlich? In meinem Testbericht geht es um Alu vs Edelstahl, Bialetti vs alle anderen und ob „Espresso“ Etikettenschwindel ist.
Zuletzt aktualisiert: 3. Dezember 2024 Wir haben einen Fact-Check in unseren Redaktionsprozess integriert, um sicherzustellen, dass wir euch stets mit den aktuellsten und verlässlichsten Informationen versorgen. Da sich Preise oder Verfügbarkeiten kurzfristig ändern können, überprüft unser Team regelmäßig alle relevanten Fakten und aktualisiert jeden Artikel entsprechend. So seid ihr immer Up to date! Wenn euch dennoch etwas auffällt, freuen wir uns über einen Kommentar. Vielen Dank für euren Support. Fakten-Check von Simona Ivanovski
Von Menschen für Menschen geschrieben
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Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.
Ja, der Espressokocher ist ein Klassiker der Kaffeezubereitung. Und trotzdem konnte ich mich lange nicht entscheiden, ob ich die italienische Herdkanne gut finden soll. Denn eins kann die Espressokanne schon aus Baugründen nicht: Espresso zubereiten!
Wenn wir das mit veganer Wurst vergleichen, ist das eindeutig Etikettenschwindel. Das scheint die Italiener aber nicht zu stören und ich verstehe auch, warum. Ein Espressokocher ist schließlich
Günstig
Einfach zu benutzen,
Outdoor-tauglich und
Passt in jede Küche.
Also Etikettenschwindel hin oder her – ich weiß, dass der Kaffeezubereiter bei euch eine breite Fan-Base hat und es lohnt sich, die Zubereitungsmethode genauer anzuschauen. Eine Kurzanleitung findet ihr übrigens in meinem Video:
Weil es mal wieder Zeit für ein Update meines Espressokocher-Tests war, hab ich einige neue Kannen und Hersteller ergänzt und mir ernsthaft die Frage gestellt: Sollte Bialetti nicht irgendwann mal Platz auf dem Espressokocher-Thron machen?
Spoiler: Nein! Alle Details zur Bewertung, zu den Geräten, meinen Testkriterien und Espressokochern im Allgemeinen findet ihr in meinem Testbericht.
Übersicht & Preisvergleich: Alle Modelle aus dem Espressokocher Test in der Vergleichstabelle
Damit aus eurem Espressokocher auch Kaffee rauskommt, muss das Ding natürlich auf den Herd – zumindest in den meisten Fällen. Deswegen ist es sinnvoll, die Espressokocher zum Vergleich in drei Kategorien aufzuteilen.
Von meinem Testsieger bis zum beliebten Grønenberg Espressokocher ist Edelstahl momentan das Material der Wahl. Das schicke Metall ist immerhin spülmaschinenfest und kann vor allem Induktion.
Die Edelstahl-Modelle aus meiner Top 10 im Überblick:
Rustikales, plastikfreies Design mit Echtholz-Griffen
39,90
Auch wenn Edelstahl immer beliebter wird, setzen einige Traditionsbewusste immer noch auf Aluminium. Warum das Material umstritten ist und wer den Vergleich Edelstahl vs Aluminium gewinnt, dazu später mehr.
Innovative Herdkanne für Espresso direkt in die Tasse inkl. Tassenhalter
21,50
Es geht aber auch ganz ohne Herd; elektrische Espressokocher brauchen dafür eine Steckdose und funktionieren vom Prinzip her ähnlich wie ein Wasserkocher.
In meinen Espressokocher Test schaue ich mir zwei Modelle an:
Perkolator-Kaffeemaschine aus gebürstetem Edelstahl
88,22
Von Edelstahl bis Style-Ikone: Die besten Espressokocher nach Kategorien
Auch wenn sie alle nach dem gleichen Prinzip funktionieren – Espressokocher ist nicht gleich Espressokocher. Je nachdem, was ihr sucht, solltet ihr euch auf verschiedene Kriterien fokussieren.
Ich verschaffe euch einen Überblick, wie verschiedene Hersteller in unterschiedlichen Kategorien abschneiden. Außerdem ziehe ich den Vergleich zwischen Aluminium und Edelstahl und schaue, ob das Original von Bialetti immer noch die Nase vorn hat.
Beste Espressokocher von Bialetti: Zwei Testsieger vom Original
Was Tempo für Taschentücher ist, ist Bialetti für Espressokocher, seitdem Alfonso Bialetti in den 30er Jahren den ersten Espressokocher für zu Hause auf den Markt brachte. Ich kann also gar nicht anders, als meinen Kategorie-Vergleich mit dem Original zu starten.
Selbst nachdem ich meinen Espressokocher Test schon zum dritten Mal upgedatet habe, stellen die Italiener immer noch den Testsieger. Gleichzeitig sehen wir an den Bialetti-Kannen aber auch, welche Hauptkategorien es unter den Espressokochern gibt:
Bialetti Moka Express: Die Aluminium-Mutter aller Espressokocher mit dem typischen 8-eckigen Design
Bialetti Venus: Die Weiterentwicklung aus Edelstahl ist auch für Induktion geeignet & bleibt mein Testsieger
Espressokocher 2.0: Neue Modelle wie Bialetti mit Cremaventil oder Bialetti Mini Express
Den Moka Express mit dem Bialetti Männchen muss ich keinem hier mehr erklären. Der Espressokocher ist in allen Größen von einer bis 18 Tassen erhältlich und liegt preislich zwischen 24 und 65 Euro*.
Der Aluminium-Espressokocher ist zwar schön leicht, aber weder für Induktion geeignet noch hält er den Kaffee besonders lange auf Temperatur. Spülmaschine oder Entkalken mit Zitronensäure ist ebenso wenig drin.
Der Grund: Spülmittel oder Säure können Partikel aus dem Material lösen, die auf jeden Fall den Kaffeegeschmack beeinflussen. Außerdem gibt es viele Vorbehalte gegen Aluminium als Gesundheitsrisiko.
Ich enthalte mich hier einer tiefergehenden Meinung. Wenn ihr mehr wissen wollt, könnt ihr beim Bundesinstitut für Risikobewertung eine ausführliche FAQ-Liste einsehen.
Diese Liste ist übrigens auch die Grundlage für die Stiftung Warentest, wenn es um Kaffeemaschinen und Kaffeevollautomaten geht. Espressokocher hat das Institut aber meines Wissens nach noch nicht geprüft.
Aber: Vorbehalte hin oder her, die Moka Express ist und bleibt der Klassiker unter den Espressokochern.
Vielleicht wäre die Moka Express sogar immer noch mein Testsieger, wenn es die Bialetti Venus nicht gäbe. Das Edelstahl-Update ist nicht ganz so flexibel und bietet „nur“ eine Füllmenge zwischen zwei und zehn Tassen.
Dafür hat es aber auch keinen der anderen Aluminium-Nachteile und er funktioniert auch auf dem Induktionsherd. Mit einer Preisrange* von 30 Euro (zwei Tassen) bis 45 Euro (10 Tassen) ist der Venus nur unwesentlich preisintensiver.
Wenn überhaupt etwas fehlt, ist es maximal das 8-eckige Bialetti-Design. Auch wenn ich behaupten würde, dass die Venus sich mittlerweile einen eigenen Kult-Status erarbeitet hat.
Neben den beiden Platzhirschen gibt es von Bialetti eine ganze Kiste an Farbvarianten, bei denen die Unterschiede allerdings marginal sind. Dazu gehört z. B. der Bialetti Moon, der eine elegantere Version des Venus sein soll.
Interessanter sind da Modelle, die Espressokocher-Probleme lösen wollen.
Die Bialetti Brikka versucht z. B. mit einem speziellen Ventil Crema zu erzeugen, damit der Nicht-Espresso aus dem Espressokocher dem Original näherkommt. Mein Vorbehalt hat sich allerdings nicht geändert:
Die Bohnen bekommen im Espressokocher sowieso zu hohe Temperaturen ab
Das Cremaventil baut noch mehr Druck auf & verschiebt den Siedepunkt des Wassers
Dadurch verkürzt sich die Zubereitsungszeit (gut), aber der Kaffee wird schnell überextrahiert (nicht gut)
Ich weiß, dass es hier viele Fans der Brikka in Silber-Schwarz gibt. Aber aus meiner Sicht ist die Funktion kein Mehrwert. Immerhin gab es seit der ersten Brikka ein Design-Update und zumindest optisch gefällt mir die neue „Brikka New“ tatsächlich besser.
Interessanter finde ich aber die Bialetti Mini Express, die euch zwei Portionen Kaffee direkt in die Espressotasse schickt. Das ändert nichts am Ergebnis oder an der Funktionsweise, ist aber eine Variante, die mal was wirklich Neues bietet und stylisch aussieht.
Beste Espressokocher aus Edelstahl: Die besser Alternative für Induktion
Die Frage nach Moka Express vs Venus könnte also quasi auch die Frage nach Aluminium vs Edelstahl sein. Wenn es nach mir geht, ist Edelstahl für Espressokocher aktuell das Material der Wahl. Alu ist zwar günstiger, aber Edelstahl lebt länger, ist besser zu reinigen und die Gesundheitsvorbehalte sind auch vom Tisch.
Das Problem ist nur – obwohl Edelstahl grundsätzlich die bessere Option ist, hängt vieles an der Legierung und noch mehr an der Verarbeitung.
Das zeigt sich z. B. am Modell von Godmorn oder dem weit verbreiteten Cilio Espressokocher. Der Cilio liegt preislich mit dem Bialetti Venus gleichauf, wird aber für seine unzureichende Verarbeitung kritisiert.
Es gibt aber auch hochwertige Versionen, die mehr Vertrauen erwecken. Dazu gehört natürlich mein Testsieger Bialetti Venus, aber auch der Grønenberg Espressokocher. Ich hab seinerzeit das Modell GR-04 getestet, allerdings gibt es jetzt die Version GR-05. Unterschiede konnte ich keine feststellen.
Beim Thema Verarbeitung ist auch wichtig, dass Edelstahl nichts zwangsläufig bedeutet, dass ein Espressokocher in die Spülmaschine kann oder sollte. Alle Edelstahl-Produkte in meinem Test haben aber vom Hersteller ein Go bekommen, selbst der günstige Milu 6598 EK-SS Espressokocher. Trotzdem solltet ihr immer die Produkthinweise prüfen.
Die Produkthinweise sind auch wichtig, wenn es um euren Herd geht. Edelstahl ist zwar meistens für Induktionsherde geeignet, aber nicht immer. Die Espressokocher von Ilsa und Giannini sind es z. B. nicht. Der Preis gibt euch hier auch keine gute Orientierung, denn für den Giannini mit um die 100 Euro* könnt ihr euch mindestens zwei Bialetti Venus zulegen.
Damit ein Espressokocher auf dem Induktionsherd funktioniert, muss das Material magnetisch sein. Edelstahl ist nur in bestimmten Legierungen magnetisch, die nicht jeder Hersteller verwendet.
Und noch der Vollständigkeit halber: Auch die elektrischen Espressokocher in meinem Test sind aus Edelstahl. Das ist aber eine eigene Kategorie, die wir uns später noch genauer anschauen.
Beste Aluminiumkanne für den Herd: Der Klassiker ohne Induktion
Auch wenn ich persönlich ein Edelstahl-Groupie bin, will ich natürlich der Mutter der Espressokocher nicht ihre Existenzberechtigung absprechen. Ich weiß, dass viele von euch immer noch auf den guten alten Alu-Kocher schwören und das sei euch gegönnt.
Ich glaube aber, auch das Traditionsbewusstsein spielt eine gewisse Rolle. Viele schwören auch, dass der Kaffee aus einem Bialetti Moka Express einfach besser schmeckt als aus einem Venus – Gesundheitsvorbehalte hin oder her.
Außerdem sind die Espressokannen leichter und im Vergleich preiswerter. Wenn es ultragünstige Espressokocher von Cucina di Modena, Kela oder Pezetti schon für rund 10 Euro* gibt, warum solltet ihr euch ein Edelstahl-Modell zulegen?
Zum Beispiel, weil ihr auf die Reinigung in der Spülmaschine besteht oder einen Induktionsherd habt. Beides ist mit Aluminium nämlich nicht drin. Dafür kann Alu aber in der Regel alle anderen Herdarten von Gas bis Cerankochfeld.
Unter den Aluminium-Modellen findet ihr aber immer noch die größte Vielfalt an Espressokochern – von der Füllmenge bis zum Design.
Ganz vorne spielen natürlich Marken wie Bialetti mit, deren Sortiment immer noch zu 60 Prozent aus Alu-Kannen in allen Farben und Formen besteht. Von bunt überzogenen Varianten würde ich euch allerdings abraten. Farbüberzüge haben mit der Zeit die Tendenz, sich abzulösen.
Unter den Alu-Modellen findet ihr auch die kleinsten und größten Espressokocher. Rekordhalter in beide Richtungen ist mit einer (La Mokina) bis 18 Tassen (Moka Express) immer noch Bialetti.
Vor allem bei den kleinen Varianten ist aber einiges an Konkurrenz dazugekommen. In meinem Test-Update konnte mich z. B. die Tognana Espressokanne überzeugen. Die kostet rund 10 Euro* weniger als das Original und liefert euch das gleiche Ergebnis.
Wie bei den Edelstahl-Kollegen solltet ihr bei Alu ebenfalls auf die Verarbeitung achten. Ein Beispiel ist die Lavazza Carmencita. Gerade von den Italienern würde ich erwarten, alles richtigzumachen.
Allerdings scheinen dem Hersteller die Löcher im Sieb etwas zu groß geraten zu sein, was zu einem krümeligen Mundgefühl führen kann. Kaffee aus dem Espressokocher hat zwar immer etwas Textur, aber Körner haben in der Tasse nichts zu suchen.
Beste elektrische Espressokocher: Power aus der Steckdose
Wenn ich den Kaffee abziehe, funktioniert ein Espressokocher ähnlich wie ein Wasserkessel. Da liegt es nahe, beide Geräte ähnlich weiterzuentwickeln. Der Wasserkessel wird zum Wasserkocher und die Espressokanne gibts auch in elektrisch, mit eingebautem Heiz-Strom-Element.
Der Vorteil ist, dass ihr euch über Diskussionen zu Material und Herdart keine Gedanken machen müsst, weil ihr keinen Herd braucht. Im Büro oder Wohnmobil ist das praktisch. Außerdem schalten sich die Geräte sogar automatisch ab.
Der Nachteil ist, dass ihr beim Reinigen aufpassen solltet – in die Spülmaschine dürfen, wenn überhaupt, nur gewisse Teile. Und ihr braucht Strom – das kann z. B. beim Wohnmobil-freien Camping ein Problem sein.
Der erste elektrische Espressokocher in meinem Test war seinerzeit ein Modell von Cloer, das mich ziemlich begeistert hat. Mittlerweile hat sich aber einiges getan und fast alle großen Marken haben irgendeine strombetriebene Version im Sortiment.
Ob das Modell jetzt allerdings WIK, San Fabio, Bialetti oder WMF Espressokocher heißt, ist mir letztendlich schnurz. Wichtig ist, dass der elektrische Espressokocher ein paar Standard-Kriterien erfüllt, z. B.:
Schlanke Form, damit er nicht zu viel Platz wegnimmt
Automatische Abschaltung & Kabelaufwicklung im Fuß
Edelstahl als Material für die Kanne
Produziert genügend Tassen
Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt
Im Vergleich Alu vs Edelstahl vs elektrisch haben die strombetriebenen Apparate durchschnittlich das größere Preisschild. Das ergibt auch Sinn, schließlich ist hier quasi ein Herd mit verbaut.
In meinem Espressokocher Test habe ich zwei neue Modelle ausprobiert, die alle für alle Kriterien punkten konnten: der Rommelsbacher EKO und der C3 30-32000 Perkolator.
Den elektrischen Espressokocher von Rommelsbacher gibt es in zwei Größen, als Modell 364/E für zwei bis vier Tassen oder als Modell 366/E für drei bis sechs Tassen. Ich hatte die größere Version im Test.
Der C3 30-3200 Perkolator war kein absolutes Neuland für mich, weil ich vor einiger Zeit schon seinen Vorgänger, den C3 Perkolator Basic im Test hatte. Das neue Modell ist genauso schlank, hat aber ein Design-Update mit gebürstetem Edelstahl bekommen.
Mein Fazit für beide elektrischen Espressokocher lautet: Die Handhabung ist mehr als easy, die Verarbeitung hochwertig und der Kaffee wird auch was, wenn ihr nicht genau wisst, was ihr tut.
Beste Espressokocher für Einsteiger: Damit könnt ihr nichts falsch machen
Das Gute an einem Espressokocher ist: Auch wenn ihr noch nie einen in der Hand hattet, könnt ihr kaum was falsch machen. Aus meiner Sicht fällt die Herdkanne in eine Kategorie mit der French Press. Für beide solltet ihr euch einmal mit der Zubereitung auseinandersetzen, dann klappt es ohne Probleme oder Vorkenntnisse.
Ein paar Tipps für den Anfang: Setzt auf ein Modell, das…
Preisgünstig,
Einfach zu reinigen und
Genauso groß ist, wie ihr es benötigt.
Dafür muss es dann auch nicht direkt ein Bialetti sein. Wollt ihr Espressokocher erstmal nur ausprobieren, reicht vielleicht schon die günstige Mini-Kanne von Tognana.
Auch der Milu Espressokocher ist für den Anfang eine gute Wahl. Der besteht aus Edelstahl und ihr könnt ihn einfach in die Spülmaschine packen. Außerdem hat er einen Dosierlöffel und eine Reinigungsbürste als Zubehör dabei.
Theoretisch finde ich auch die elektrischen Espressokocher sehr anfängertauglich, weil die Geräte Fehler bei der Kaffeezubereitung besser verzeihen als Herdkannen. Allerdings müsst ihr dann auch zu einem kleinen Investment bereits sein.
Beste Espressokocher mit großer Füllmenge: Für Büros & Familienfeiern
Für die große Kaffeerunde schmeiße ich normalerweise meine Filterkaffeemaschine an, statt fünf Runden mit dem Espressokocher zu drehen. Es gibt in meinem Test aber zwei Geräte, die ihr auch bei mehr Kaffeebedarf einsetzen könnt.
Zum einen ist da die Bialetti Moka Express, die in der Version für 18 Tassen Espresso wie ein Elefanten-Stiefel aussieht. Dafür produziert ihr damit 800 Milliliter Kaffee auf einmal.
Der C3 30-32000 Perkolator schafft sogar 12 Tassen (à 150 ml) bzw. 1,8 Liter in einem Rutsch. Weil der das elektrisch und ohne Herd kann, ist der C3 meine Empfehlung fürs Büro.
Beste umweltbewusste Espressokocher: Mit ohne Plastik
Nachhaltigen Kaffee gibt es nicht, wie ich immer wieder feststelle. Und was für Bohnen gilt, gilt erst recht für Espressokocher, die aus Metallen und Plastik hergestellt werden. Genauso gilt aber: Nachhaltig ist vielleicht nicht möglich, nachhaltiger aber schon.
Geht es um Espressokocher, gilt für mich deswegen: je langlebiger und je weniger Plastik, umso umweltschonender.
Einen Anfang macht hier z. B. der Grønenberg Espressokocher, der komplett auf Plastik als Verpackungsmaterial verzichtet. Außerdem ist auch der Griff aus Edelstahl.
Beim Griff geht auch der Waldwerk Espressokocher mit und setzt auf Echtholz. Das erhitzt sich nicht und greift sich auch schön angenehm.
Beste Espressokocher für unterwegs & auf Reisen: Outdoor-Optionen
Eins habe ich in den letzten Jahren gelernt: Kaffeezubereitung unterwegs bedeutet für jeden was anderes. Während ich auf Gaskocher und Handfilter setze, wollen einige von euch sogar die Espressomaschine oder einen Vollautomaten im Wohnmobil transportieren.
Ein Espressokocher für unterwegs ist zwischen diesen beiden Welten ein guter Kompromiss. Wichtig ist, dass ihr dafür entweder eine Hitzequelle (aka Herd, Gaskocher o. Ä.) oder Stromzufuhr braucht.
Habt ihr die Hitzequelle zur Verfügung, könnt ihr so ziemlich jeden Espressokocher aus Aluminium oder Edelstahl verwenden, den ihr in meinem Test findet.
In diesem Szenario spreche ich mich auch ausnahmsweise mal für Aluminium aus, weil es leichter ist. Ich habe beim Campen normalerweise eine Bialetti Moka Express dabei. Ist euch das Gewicht egal, nehmt Edelstahl. Unkaputtbar sind sie alle.
Wollt ihr im Hotel morgens frischen Kaffee trinken, sind Herd oder Gaskocher natürlich keine Option – dafür gibt’s aber eine Steckdose. Das gilt auch für die meisten Wohnmobile, weshalb hier ein elektrischer Espressokocher ein guter Griff ist.
Sowohl der Rommelsbacher EKO wie auch der C3 Perkolator sind dafür eine gute Wahl, weil schlank und robust bei geringem Stromverbrauch.
Besonders stylische Espressokocher: Von fancy Formen bis Kupfer-Optik
Einen Espressokocher kann man so oder so betrachten. Für mich ist er ein Gebrauchsgegenstand, bei dem mich vor allem die Funktionalität interessiert. Bei einer Bratpfanne suche ich ja auch nicht nach zig Farbvarianten.
Andere trinken gar keinen Kaffee, stellen sich aber einen Bialetti in die Küche, weil er schick aussieht. Wichtig ist, dass der Espressokocher guten Kaffee kocht. Ein fancy Design braucht kein Mensch, aber schaden tuts auch nicht, solange das Ergebnis stimmt.
Abseits der klassischen Moka Express und der endlosen Farbvarianten finde ich den Bialetti Mini Express interessant. Auch, weil er das Konzept Espressokocher ganz neu denkt und den Kaffee direkt auf zwei Tassen verteilt.
Ähnlich funktioniert auch der Kamira Espressokocher, der sogar wie eine Handhebelmaschine aussieht. Hier noch ein paar Vorschläge, wenn ihr die normalen Espressokocher langweilig findet oder nach neuer Deko für die Küche sucht:
Unterschied: Kaffee aus dem Espressokocher vs klassischer Espresso
Wie ich schon erwähnt habe, lassen sich alle meine Vorbehalten gegen Espressokocher auf ein Wort zusammen dampfen: Espresso.
Für die Zubereitung von Espresso braucht es einen Druck von mindestens 9 Bar. Diese Leistung schaffen nicht mal Vollautomaten und erst recht kein Espressokocher.
In der Espressomaschine wird dieser Druck in zwei Schritten aufgebaut:
Im Siebträger wird Espressopulver (feiner Mahlgrad) verdichtet
Eine Pumpe in der Maschine drückt heißes Wasser durch diese Barriere
Wie funktioniert ein Espressokocher?
Ein Espressokocher funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip wie eine Espressomaschine, setzt aber auf Physik statt auf eine Pumpe:
Kaffeepulver wird im Siebeinsatz verdichtet & bildet Widerstand gegen das Wasser
Wasser wird im Wasserbehälter der Kanne erhitzt, bis es am Siedepunkt als Dampf durch das Steigrohr nach oben steigt
Es wabert durch das Kaffeepulver & kühlt dabei ab, bis es als flüssiger Kaffee im oberen Teil des Kochers landet
Dabei entstehen maximal 1,5 Bar Druck. Und überhaupt ist das ganze Zubereitungsprinzip eigentlich das eines Perkolators und keiner Espressomaschine. Theoretisch ist die Bezeichnung Espressokocher also Etikettenschwindel.
Ob diese Unterschiede für euch wichtig sind, dürft ihr selbst entscheiden. Den Begriff nutzen wir der Einfachheit halber weiter. Schließlich hat er auch eine historische Bedeutung.
Als die Espressomaschine 1884 in Italien erfunden wurde, wollten alle gerne aromatischen Espresso mit Crema haben. Doof nur, dass sich kaum einer eine Siebträgermaschine für zu Hause leisten konnte.
Als in den 30er Jahren Bialetti mit der Moka Express um die Ecke kam, hat also keiner zweimal überlegt. Ähnliches Prinzip, ähnliches Ergebnis, viel kleinerer Preis.
Crema & Koffeingehalt: Wie viel Espresso kommt aus dem Espressokocher?
Wenn wir es also ganz genau nehmen, ist und bleibt der Espressokocher ein rumpeliger Abklatsch des Espresso-Prinzips. Trotzdem haben der Kaffee aus der Herdkanne und der italienische Klassiker einiges gemeinsam:
Kaffeebohnen werden ähnlich fein gemahlen
Kaffeepulver wird im Siebeinsatz verdichtet
Dunklere Röstungen sind ideal für typische Espressonoten
Aber eins kann der Espressokocher nicht faken: eine echte Crema. Dafür braucht es Druck, den der Espressokocher nicht hat – auch wenn Bialetti noch fünf weitere Cremaventile in der Brikka verbaut.
Ich weiß allerdings, dass viele von euch den Fake-Espresso sowieso nicht pur trinken, sondern als Basis für Milchschaumgetränke verwenden. Da ist die Crema dann sowieso zweitrangig.
Auch wenn es um den Koffeingehalt geht, kann der Espressokocher nicht mit dem Siebträger mithalten. In meinem Koffein-Test landet er nur auf dem vierten Platz hinter Espressomaschine und Vollautomat, wenn es um die Zubereitungsmethode geht.
Gehen wir von der typischen Verzehrmenge aus, landet er sogar auf dem letzten Platz. Das liegt aber auch daran, dass wir von 30 Millilitern sprechen. Trinkt ihr einen ganzen Kaffeebecher voll, sieht das Ranking anders aus.
Ein weiteres, heikles Thema ist die Verträglichkeit. Viele klagen über Magenbeschwerden, wenn sie Kaffee aus dem Espressokocher trinken. Ich äußere mich auf keinen Fall pauschal zur Verträglichkeit von Kaffee aus irgendeiner Zubereitungsmethode.
Bestimmte Zubereitungen können bestimmte Reaktionen begünstigen. Die Faktoren und Gründe dafür sind allerdings hochindividuell. Wollt ihr mehr wissen, könnt ihr in meinen Artikel zu der Frage nachlesen, ob Kaffee gesund ist und ob Chlorogensäure im Kaffee enthalten ist.
Welcher Kaffee für den Espressokocher?
Ob der Espressokocher jetzt also richtigen Espresso zubereitet oder nicht – wichtig ist am Ende des Tages, dass das Ergebnis schmeckt. Und dafür sind wir dem Kaffee gute Bohnen schuldig, zumindest bei Coffeeness.
Es liegt nahe, wie für einen italienischen Espresso erstmal auf ganz dunkle Röstungen zu schielen. Die haben allerdings die Angewohnheit, bitter und verbrannt zu schmecken, wenn ihr nicht ganz sorgfältig vorgeht.
Das wiederum ist bei einer Zubereitung, die möglichst einfach sein soll, nicht unbedingt Sinn der Sache. Dunkel ist aber grundsätzlich eine gute Wahl, wenn ihr ein paar Punkte beachtet:
Säure sollte nur eine minimale Rolle spielen. Damit Fruchtigkeit im Espresso-Kontext funktioniert, bräuchte es mehr Druck und ganz genaue Zubereitungsparameter.
Genauso wie der Kaffee aus dem Espressokocher schnell zu sauer werden kann, kann er auch fix zu bitter werden. Wenn es um die Aromen geht, liegt ihr mit Dessernoten wie Schoko oder Nougat richtig. Kakao oder Nuss weisen eher auf viele Bitterstoffe hin.
Meine eindeutige Empfehlung: 100 % Arabica. Robusta-Bohnen haben für den Espressokocher zu viel Wumms und stehen auch eher für Bitterstoffe.
Die Zubereitungsempfehlungen geben euch leider nur eine bedingte Orientierung, weil einige Röster verschiedene Geräte einfach undifferenziert in einen Topf werfen. Was garantiert im Siebträger funktioniert, fällt für den Espressokocher oft flach.
Ein guter Hinweis ist, wenn in den Zubereitungstipps Espresso gleichberechtigt neben Filtermethoden erwähnt wird. Dann habt ihr eine Omniroast-Sorte vor euch, die ihren Namen nicht umsonst trägt.
Neben den passenden und frischen (!) Bohnen als wichtigstem Kriterium, solltet ihr auch den Mahlgrad beachten. Der sollte fein bis mittelfein sein – also etwas gröber als Espresso, aber feiner als Filterkaffee. So stellt das Pulver dem aufsteigenden Wasser genügend Druck entgegen, ist aber noch durchlässig.
Hat eure Kaffeemühle eine Skala von eins bis zehn, liegt ihr mit einem Mahlgrad von zwei bis drei richtig. Probiert am besten verschiedene Einstellungen aus, weil der optimale Grad auch von eurem Espressokocher abhängt.
Anleitung: Zubereitung mit der Espressokanne Schritt für Schritt
Für mich bleibt es dabei: Einer der wichtigsten Vorteile eines Espressokochers ist und bleibt die einfache Zubereitung. Dafür müsst ihr keine Bedienungsanleitung studieren und auch kein Barista sein. Ihr solltet euch aber einmal grundsätzlich mit dem Gerät und der Zubereitung vertraut machen.
Frisch geröstete Kaffeebohnen in der Kaffeemühle frisch mahlen (Mahlgrad mittelfein, zwischen 2 und 3 auf einer Skala bis 10)
Espressokocher mit Wasser (am besten warm oder heiß, dann gehts schneller) bis unter dem Sicherheitsventil oder Füllstrich (falls vorhanden) füllen
Sieb einsetzen & mit Kaffeepulver füllen (voll, aber ohne Haufen)
Für eine ebene Oberfläche Kaffeepulver leicht (wirklich leicht!) tampen bzw. andrücken; nie zu stark, sonst baut sich zu viel Druck auf & der Espressokocher fliegt euch eventuell um die Ohren
Dichtungsring checken, den oberen Teil der Kanne gerade & fest aufschrauben
Espressokocher auf den Herd stellen (Induktion nur, falls geeignet) & Brühvorgang starten
Warten, bis der Kaffee von unten nach oben blubbert (Achtung: in der Nähe bleiben & genau hinhören!)
Brühvorgang ist beendet, sobald das Blubbern aufhört oder kein Kaffee mehr durch das Ventil kommt (Deckel ganz vorsichtig öffnen, falls nötig)
Sobald der Brühvorgang zu Ende ist, solltet ihr den Espressokocher sofort vom Herd nehmen und den Kaffee in Tassen füllen. So könnt ihr den Doppelkoch-Effekt verhindern, der den Kaffee verbrennt und bitter macht.
Wichtig: Ist euer Espressokocher neu, solltet ihr ihn als erstes gründlich ausspülen und am besten mehrmals mit Wasser durchlaufen lassen.
Wenn das Ergebnis nicht schmeckt, liegt es meistens an der Vorbereitung und nicht am Brühvorgang an sich. Dann solltet ihr folgende Punkte checken:
Kaffee zu sauer? Versucht den Mahlgrad etwas gröber zu stellen, aber tastet euch vorsichtig Stufe für Stufe heran.
Kaffee zu bitter? Versucht weniger Pulver zu verwenden bzw. den Mahlgrad ebenfalls etwas gröber zu stellen und nehmt den Espressokocher schnellstmöglich vom Herd.
Kaffee schmeckt verbrannt? Nehmt den Espressokocher früher vom Herd; die kontinuierliche Hitzezufuhr sorgt sonst für einen Doppelkoch-Effekt und entsprechend verbrannte Brühe.
Und noch ein Tipp aus unserer Community:
„Das Sicherheitsventil dient dem Abbau von Überdruck, wenn das Sieb verstopft ist – z.B. durch zu fein gemahlenen Kaffee! Tritt also Dampf aus dem Ventil aus, den Kocher sofort vom Kochfeld nehmen.“ Amen.
Die Mini-Kochplatte für Aluminium-Kocher
Stellen wir uns mal folgendes vor: Ihr habt einen Induktionsherd, wollt aber aus Nostalgie-Gründen einen Espressokocher aus Aluminium verwenden. Oder ihr habt einen Edelstahl-Kocher gekauft, der nicht für Induktion geeignet ist.
Dafür haben die Hersteller eine Lösung und verkaufen euch Adapterplatten für Induktionsherde. Das Modell von Bialetti kostet allerdings rund 23 Euro*, die ihr meiner Meinung nach besser in einen induktionsgeeigneten Venus investiert.
Aber sie existieren und ich will euch diese Option nicht vorenthalten.
Reinigung: Was darf in die Spülmaschine?
Wenn eins noch einfacher ist als die Zubereitung von Kaffee im Espressokocher, dann ist es die Reinigung. Und wenn ihr bei der Pflege eures Espressokochers ein paar Kleinigkeiten beachtet, dann hält das Teil auch mal locker Jahrzehnte.
Wichtig ist natürlich, den Espressokocher nach jeder Benutzung zu reinigen. Theoretisch reichen lauwarmes Wasser und Spüli dafür aus. So ist die Kanne in Sekunden sauber und muss nur noch trocknen. Die Spülmaschine ist aus meiner Sicht überflüssig.
Wo Leitungswasser zum Einsatz kommt, kann ab und zu außerdem ein Entkalken nicht schaden. Hier eine Übersicht, was geht und was ihr lieber lassen solltet:
Aluminium
Edelstahl
Dichtungsring
Spülmaschine
Nein
Ja
Nein
Entkalken mit Zitronensäure
Nein
Ja
Nein
Bei elektrischen Espressokocher dürfen nur bestimmte Teil in den Spüler und natürlich nicht das Heiz-Strom-Element.
Wollt ihr euren Edelstahl-Espressokocher entkalken, geht das so:
2 bis 3 Esslöffel pro Liter Wasser (also ca. 1 Teelöffel pro Espressokocher)
Anstatt von Wasser in den Wasserbehälter einfüllen & durchlaufen lassen
Vorgang mit klarem Wasser wiederholen, abspülen & trocknen lassen
Beachtet auch, dass ein Aluminiumkocher im Laufe der Zeit immer seine Farbe verändert, weil das Metall oxidiert. Ihr könnt die Flecken mit einem Schwamm abwischen, solltet aber nicht zu sehr daran rum kratzen. Das Oxid bildet nämlich eine Schicht auf dem Aluminium, die dazu beiträgt, dass weniger Teilchen in euren Kaffee gelangen.
Ratgeber für den Kauf: Auf diese Kriterien solltet ihr achten
Ein Testbericht ist natürlich keine vollständige Kaufberatung. Trotzdem habe ich inzwischen genug Fake-Espresso aus genug Espressokochern getrunken, damit ich euch ein paar Kriterien ans Herz legen kann.
Material & Verarbeitung: Aluminium oder Edelstahl?
Der erste Punkt auf meiner Espressokocher-Checkliste ist: Welches Material soll es sein. Ihr könnt euch schon denken, dass mein Herz für Edelstahl schlägt. Vor allem, wenn ich mir die Vorbehalte gegen Aluminium anschaue. Hier ein Vergleich:
Aluminium
Edelstahl
Aufwärmen
Schneller
Langsamer
Gewicht
Leichter
Schwerer
Langlebigkeit
Geringer
Höher
Spülmaschine
Nein
Ja
Herdarten
Alle außer Induktion
Alle inkl. Induktion (je nach Legierung)
Geschmack
Kann Geschmack beeinflussen
Geschmacksneutral
Schadstoffe
Risiko möglich, siehe Bundesinstitut für Risikobewertung
Gilt als sicherer, wenn hochwertig & zertifiziert
Preis
Preiswerter
Etwas preisintensiver
Nostalgie-Faktor
Hoch, das Original
Moderner
Den Showdown gewinnt aus meiner Sicht ganz deutlich Edelstahl. Das Plus auf dem Preisschild habt ihr schnell wieder raus, wenn der Espressokocher dafür länger lebt und flexibler einsetzbar ist.
Wenn die Espressokocher-Welt früher nur aus Aluminium und Edelstahl bestand, beobachte ich aktuell einen Trend zu Borosilikatglas. Aus meiner Sicht macht die Glaskanne bei einem Espressokocher noch weniger Sinn, als bei einer French Press.
Schließlich annullieren die Hersteller damit eines der wichtigsten Argumente für den Espressokocher: seine Unzerstörbarkeit. Eigentlich sehe ich nur den Vorteil, dass ihr seht, wann der Kaffee durchgelaufen ist, ohne den Deckel zu heben.
Habe ich ihr was verpasst? Falls ihr Fans von Glas-Espressokochern seid, überzeugt mich gerne in den Kommentaren!
Funktionsweise: Herd oder elektrisch?
Alle Espressokocher funktionieren grundsätzlich gleich nach dem Perkolator-Prinzip. Die Frage sollte also eigentlich eher sein, welche Wärmequelle eure Kanne nutzen soll. Denn ohne geht es nicht. Ihr solltet euch also daran orientieren, was euch zur Verfügung steht.
Edelstahl-Espressokocher sind am flexibelsten und funktionieren auf jedem Gerät, von Campingkocher bis zu Induktion (auf die Legierung & Herstellerangaben achten!)
Aluminium-Espressokocher funktioniert überall außer auf einem Induktionsherd
Habt ihr keinen Herd zur Verfügung (z. B. im Büro), aber Strom, dann ist ein elektrischer Espressokocher die einzige Option. Der hat ein eingebautes Heiz-Strom-Element und funktioniert quasi wie ein Wasserkocher.
Preis: High-End- oder Basic-Modell kaufen?
Die Preisunterschiede bei Espressokochern sind enorm. Allein in meinem Test hab ich Modelle zwischen fünf und 100 Euro* ausprobiert. Die Höhe des Preises wird von verschiedenen Kriterien beeinflusst:
Größe bzw. Fassungsvermögen: Umso größer, umso preisintensiver
Material: Alu ist im Schnitt günstiger als Edelstahl
Funktionsweise: Elektrische Modelle sind meist teurer als Herdkannen
Marke: Mit einem schicken Namen ist meist teurer
Als grobe Orientierung könnt ihr mit rund 35 Euro* für ein Edelstahl-Gerät für ca. 6 Tassen rechnen. Mein Testieger Bialetti Venus ist etwas preisintensiver, der Preis-Leistungs-Sieger von Milu ist etwas günstiger. Warum ein WMF Espressokocher fast 90 Euro kosten soll, kann ich nicht nachvollziehen.
Für eine Aluminium-Kanne in der gleichen Größe könnt ihr mit 25 bis 30 Euro* etwas weniger kalkulieren. Wenn Bialetti draufsteht, wirds natürlich wieder etwas teurer. Mini-Espressokocher wie das Modell von Tognano sind sogar schon für 13 Euro* zu haben.
Bei den elektrischen Varianten solltet ihr mindestens 50 Euro* einplanen. Mein Testgerät von Rommelsbacher war mit rund 60 Euro* eher günstig. Der C3 Perkolator ist wesentlich größer, mit rund 90 Euro* aber auch etwas preisintensiver.
Größe & Tassen: Wie viel Fassungsvermögen?
Als Faustregel gilt: Kauft euren Espressokocher genauso groß, wie ihr ihn benötigt. Schwankt euer Bedarf zwischen zwei Tassen im Alltag und zehn Tassen für die Kaffeerunde, dann kauft euch lieber zwei Kannen.
Das Problem liegt hier schlicht und einfach in der richtigen Dosierung. In der Anleitung betone ich, wie einfach die Zubereitung für ein akzeptables Ergebnis funktioniert. Das gilt aber für ein volles Sieb und einen vollen Wasserbehälter.
Schließlich sind die Proportionen der Kannen genau auf dieses Verhältnis zwischen Wasser und Kaffeepulver ausgelegt. Wenn ihr das eine oder andere reduziert, passt das Verhältnis nicht mehr. Das Ergebnis ist entweder geschmacklose Plörre oder ein Kaffee, in dem der Löffel stehen kann.
Einige Hersteller denken mit und liefern euch einen Einsatz für das Sieb, sodass ihr die Dosierung gezielt anpassen könnt. Deswegen kann der Rommelsbacker EKO z. B. auch drei oder sechs Tassen zubereiten.
Ein weiterer Punkt, auf den ihr achten solltet, ist die Serviermenge. Die meisten Espressokocher geben eine Einheit von einer Tasse an, was 30 bis 40 Millilitern oder einem Espresso-Glas entspricht.
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Der C3 Perkolator verteilt hingegen ganze 1,8 Liter auf nur 12 Tassen, was 150 Millilitern pro Tassen entspricht. Deswegen auch hier wieder: Seid realistisch mit eurem Bedarf und lest die Herstellerangaben.
Alternativen zu Espressokochern? Mokkakanne & Co
Gibt es Alternativen zum Espressokocher? Das kommt darauf an, was ihr sucht.
Die French Press ist ähnlich einfach zu bedienen, funktioniert aber im Immersionsverfahren. Weil der Kaffee hier viel länger mit dem Wasser in Kontakt bleibt, hat das Ergebnis mehr Körper. Mit ein paar Tricks könnt ihr mit der French Press sogar ebenfalls eine Art French-presso zubereiten.
Espressokocher werden außerdem häufig fälschlicherweise als Mokkakannen bezeichnet, obwohl dahinter vollkommen unterschiedliche Zubereitungsmethoden stecken.
Für Mokka wird staubfeines Kaffeepulver direkt im Wasser gekocht (oft sogar zweimal) und anschließend gewürzt. Das Ergebnis ist viel wuchtiger, fruchtiger und der Kaffeesatz wird im Mokkakocher nicht gefiltert.
Mein Fazit zum Espressokocher Testbericht: Unkompliziert & alltagstauglich
Auch nach einem guten Testergebnis sehe ich weiterhin keinen Grund, auf einen Espressokocher zu setzen. Das liegt aber auch daran, dass in meiner Küche genug Kaffeevollautomaten und Siebträger herumstehen, die können, was der Espressokocher nur halbherzig versucht.
Ich will dem Espressokocher aber auch kein Unrecht tun. Vielleicht ist ein bisschen Etikettenschwindel im Spiel, aber dafür ist er unkaputtbar, unkompliziert und ihr müsst bei der Zubereitung nicht jedes Körnchen auf die Kaffeewaage legen.
Wie steht ihr dazu? Ist der Espressokocher genau das richtige Maß an „einfach“ oder doch einfach nur grobschlächtig? Schreibt mit in den Kommentaren.
*Alle Preise Stand November 2024
FAQ zu Espressokochern
Espressokocher sind induktionsgeeignet, wenn sie magnetisch sind. Das gilt nicht für Aluminium, aber für bestimmte Legierungen aus Edelstahl. Um sicherzugehen, solltet ihr immer die Herstellerangaben prüfen.
Alle Bialetti Espressokocher, die aus Edelstahl gefertigt sind, können auf den Induktionsherd. Dazu gehört z. B. mein Testsieger, der Bialetti Venus. Für Aluminium-Kocher bietet Bialetti eine Adapterplatte an.
Der Espressokocher wird in Italien Caffettiera genannt. Genauso wie wir hierzulande aber oft den Markennamen Bialetti stellvertretend für alle Espressokocher verwenden, nennen die Italiener die Herdkanne oft Moka (wie die Moka Express).
Der beste Espressokocher ist aus meiner Sicht der Bialetti Venus. Der Testsieger aus Edelstahl überzeugt mich mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis und einer zuverlässig hochwertigen Verarbeitung.
Aktualisiert: 3. Dezember 2024
Dein Kaffee-Experte
Arne Preuss
Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.
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