DeLonghi Eletta Explore ECAM 450.86 Test 2024: Kaffeevollautomat mit Cold Brew Funktion

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Wie wir testen | Unser Team

Wenn zwei sich zanken, ist der Kunde manchmal der lachende Dritte: Auch wenn ich das Duell Jura vs. DeLonghi selbst ausgerufen habe, scheinen die beiden innovativen Marken im Kaffeevollautomaten Test 2024 tatsächlich genau darauf zu schielen, wie sich neue Modelle des anderen verkaufen.

Wenn zwei sich zanken, ist der Kunde manchmal der lachende Dritte: Auch wenn ich das Duell Jura vs. DeLonghi selbst ausgerufen habe, scheinen die beiden innovativen Marken im Kaffeevollautomaten Test 2024 tatsächlich genau darauf zu schielen, wie sich neue Modelle des anderen verkaufen.

Der Jura Z10 mit „Cold-Brew“-Funktion hat nicht nur in meiner Review mächtig abgeräumt. Also hat sich DeLonghi wohl gedacht, dass sie das besser können. Und ich bin (fast) geneigt, ihnen zuzustimmen. Mit der Neuauflage des DeLonghi Eletta Explore präsentieren uns die Italiener einen DeLonghi Kaffeevollautomat, der nicht mehr nur kalten Milchschaum, sondern auch Cold Brew kann.

Ich frage mich allerdings, ob sich DeLonghi mit dem vollsten Vollautomaten aller Zeiten durchsetzen kann. Denn die Neuauflage passierte fast klammheimlich.

Nachdem ihr mich zurecht darauf hingewiesen habt, dass meine Review die Unterschiede zwischen Eletta-Kaffeevollautomat ohne und mit Cold Brew nicht ganz klar gemacht hat, werde ich jetzt nochmal genauer. Welchen ihr kaufen und mit meinen Kaffeebohnen für Vollautomaten füttern solltet? Das entscheidet ihr selbst.

Der neue Eletta Explore wurde uns von DeLonghi zur Verfügung gestellt. Das hat natürlich null Einfluss auf meine Bewertungsergebnisse. Das Video vom Vorgänger gibts hier: 

Alle Getränke in heiß & kalt

DeLonghi Eletta Explore Cold Brew

Kann praktisch alles – und das wirklich gut

Heißer & kalter Milchschaum

Heißer & kalter Kaffee

Einfache Bedienung

Vielschichtiges Aroma

Mahlwerk etwas laut

Getränke unübersichtlich

Vom Eletta Explore 450.55.G bis zum 450.86.T: Neues Modell im Serien- & Preisvergleich

DeLonghi Eletta Explore Cold Brew
Testmodell

450.86.T

Gehäusematerial

Kunststoff glänzend

Verfügbare Farben/Designs

Titan, Schwarz, Grau

Milchschaumsystem

Automatisch (Integriert)

Lautstärke (eigene Messung)

Brühgruppe herausnehmbar

Display

Touch

App

Benutzerprofile

4 Profile

Wassertank

1,8 l

Minimale Auslaufhöhe

7,8 cm

Maximale Auslaufhöhe

17 cm

Mahlwerk

Kegelmahlwerk Edelstahl

Elektronisches Mahlwerk

Bohnenfach

300 g

Zwei Bohnenfächer

Mahlgrade

13 Stufen

Kaffeepulverfach

Kannenfunktion

Kaffeegetränke auf Knopfdruck

40

Kaffeestärke einstellbar

5 Stufen

Temperatur Kaffee einstellbar

5 Stufen

Temperatur Milchschaum einstellbar

2-Tassenfunktion

Nur für Espresso

Heißwasserfunktion

Heiße-Milch-Funktion

Nur Milchschaum beziehen

Wasserfiltereinsatz

Gewicht

11,4 kg

Maße (Höhe x Breite x Tiefe)

38,5 x 26,0 x 45,0 cm

Sonstiges

Hot & Cold – Schaum, Cold Extraction Technology

Aktueller Preis

999,00 €

Alle Spezifikationen

Unter dem Seriennamen „Eletta“ ging DeLonghi bereits vor Urzeiten mit recht leistungsstarken Mittelklasse-Kaffeevollautomaten an den Start. Geräte wie Eletta Cappuccino oder Eletta Plus sind aber hoffnungslos veraltet. Die neue Explore-Generation mischte bisher neue Ideen und klassische DeLonghi-Parameter:

  • Kegelmahlwerk mit 13 Stufen

  • Temperatur & Aroma bzw. Kaffeemenge in fünf Stufen einstellbar

  • Einstellungen über TFT-Touch-Display / Sensortasten / Smartphone-App

  • 4 Nutzerprofile

  • Milchschaum anpassbar (Menge & Temperatur)

  • Sehr hoher Kaffeeauslauf bis 16 cm (für Travelmugs)

Im April 2022 war DeLonghi dann davon überzeugt, dass in unserer Küche zu Hause bisher fünf entscheidende Dinge gefehlt haben:

  1. 40 vorprogrammierte Kaffeerezepte – fast einzigartig unter Kaffeevollautomaten

  2. Insgesamt mehr als 100 Rezepte in der Coffee Link App

  3. Zusätzliches LatteCrema Cool-Milchsystem zum Aufschäumen kalter Milch (zwei separate Milchbehälter)

  4. Spezielle To-Go-Rezepte und ausziehbare Abstellfläche für Travel Mugs mit extrahohem Auslauf

  5. Brad Pitt als Werbe-Ikone (separat erhältlich)

Seit Frühjahr 2023 sind sie nun der Meinung, dass uns (und Brad Pitt) bisher auch ein Kaffeevollautomat gefehlt hat, der nicht nur kalten Milchschaum, sondern auch kalten Kaffee zubereiten kann.

Bisher ging der DeLonghi Eletta Explore dabei einen kleinen Umweg und wies den Nutzer auf dem Touch-Display an, für Rezepte wie einen LatteCrema Cool vor dem Bezug eine bestimmte Menge Eiswürfel ins Glas zu geben. 

Mit der Neuauflage wie meinem Testmodell ECAM 450.86 T wird die Rezeptvielfalt nun um „Cold Brew“ als langsame, kalte Extraktion erweitert. Die Kaffeebohnen werden wie üblich gemahlen und in die Brühgruppe gegeben, dort aber eben nicht gebrüht, sondern eher ausgeschwemmt.

DeLonghi Eletta Explore Cold Extraction Cold Brew Intensitaet Cappuccino
DeLonghi Eletta Explore Cold Extraction Cold Brew zubereiten

Der Hersteller verspricht dabei, dass diese Maschinen-Version im Grunde genauso schmecken soll wie ein echter Cold Brew, der in mehr als zwölf Stunden kalt zieht. Das halte ich zwar hier genauso für Quatsch wie zuvor schon beim Z10.

Allerdings hat mir der Jura-Testbericht auch bewiesen, dass die kalte Extraktion für einen sehr speziellen und sehr aromatischen Geschmack sorgt, den ich dementsprechend auch vom Eletta-Kaffeevollautomat erwarte. Ob das gelingt, klären wir später.

Erst einmal müssen wir uns um die (undurchsichtige) Modellvielfalt kümmern, die DeLonghi mit dem neuen Eletta nun noch undurchsichtiger gemacht hat. Die Unterschiede zwischen Kaffeevollautomat A und Kaffeevollautomat B liegen meist in Details und Zubehör.

Damit das klarer wird, schauen wir uns die Vollautomaten unter dem Eletta Explore-Siegel erst einmal in der Tabelle an:

FarbeCold BrewKanneTo Go BecherEisbehälter
ECAM 450.86 TTitanXX
ECAM 452.67.GDunkelgrauXX
ECAM450.65.SSilberXXX
ECAM450.65.GGrauXXX
ECAM 450.76.TTitanXXX
ECAM 450.55.SSilberXXX
ECAM 452.57.GGrauXX
ECAM 450.55.GGrauXXX

Die klassische Eletta-Explore-Variante ohne Kaltbrühfunktion in der Farbe Grau-Titan kommt mit einem To-Go-Thermobecher zu euch. Sie finde ich für rund 850 Euro allerdings derzeit nur noch in eher ramschigen Shops.

Auch dies ist ein klassischer Eletta-Kaffeevollautomat ohne Kaltbrühen. Hier erwartet euch ein Gehäuse in Silber, obendrauf gibt es einen Silikon-Eisbehälter. 

Dieser „Vorgänger“ ist aktuell der einzige, der bei DeLonghi selbst noch aufgeführt wird. Die Preise in freier Wildbahn schwanken stark und liegen zwischen 800 und 900 Euro. Kaufen oder nicht? Da bin ich mir angesichts der neuen Modelle nicht mehr so sicher.

Der graue Elettta-Kaffeevollautomat ohne Kaltbrühen wird mit Eisbehälter und Kaffeekanne geliefert. Alle Eletta-Automaten können bis zu 750 Milliliter Kaffee auf einmal produzieren. Da ist eine Kanne als Zubehör ganz nett – aber genauso wenig zwingend wie der Eiswürfelbehälter. Auch dieses Modell verschwindet eindeutig vom Markt. 

Der DeLonghi ECAM 450.55G ist in Grau erhältlich und bringt einen Silikon-Eisbehälter mit. Kaltbrühen kann er noch nicht. Er ist derzeit noch fast überall im Angebot und für rund 800 Euro zu kaufen. Solltet ihr zu Hause keinen Wert auf Café Cool legen, finde ich diesen Eletta-Kaffeevollautomat  der „alten“ Schule fast am besten. 

Dieser taufrische Kaltbrüh-Eletta mit To-Go-Becher besitzt ein Gehäuse in Titan. Zusätzlich bietet er einen Americano als voreingestelltes Getränk, der bei den anderen Versionen umständlich über Nutzerprofile oder die Coffee Link App eingestellt werden muss. 

Noch nicht überall erhältlich, wird dieser Eletta derzeit für um die 1.200 Euro angeboten. Fairer Preis? In meinen Augen auf jeden Fall.

Diese silberne Kaltbrüh-Ausführung besitzt eine Kannenfunktion, kommt aber ansonsten ohne weiteres Zubehör zu euch. Auch sie kann sich bisher noch nicht entscheiden, was ihr perfetto Preis sein soll.

Als Kaltbrüh-Kaffeevollautomat in Dunkelgrau bringt diese Variante die Kaffeekanne zur Kannenfunktion gleich mit. Hier müsst ihr ebenfalls mit um die 1.200 Euro kalkulieren.

DeLonghi Eletta Explore ECAM 450.86 T vs. Jura Z10: Fairer Kälte-Vergleich?

Wenn wir schon einen Streit zwischen DeLonghi und Jura Kaffeevollautomaten unterstellen, müssen wir schauen, ob dieser Battle überhaupt gerechtfertigt ist.

Jura Z10 Test

Der Jura Z10 leistet nicht nur bei mir zu Hause exzellente Arbeit, er ist auch bei euch extrem beliebt. In der vorherigen Auflage dieses Testberichts stand für mich fest, dass ich den kalten Milchschaum des alten Eletta weniger beeindruckend fand als den kalten Jura-Kaffee.

Wenn aber nun ein vollständig kalter Cappuccino oder Flat White aus dem einen Kaffeevollautomaten kommen kann, während ihr beim anderen auf kalten Milchschaum verzichten müsst, ist der Alleskönner doch zwangsläufig im Vorteil, oder?

DeLonghi Eletta Explore Cold Brew ECAM 450.86 TJura Z10
Mahlwerk13-stufiges KegelmahlwerkElektronisches Kegelmahlwerk
BedienungSoft-Touch-Tasten und TFT-TouchscreenTFT-Touchscreen
Smartphone-AppJaJa
Kaltbrüh-FunktionJaJa
Kaltschaum-FunktionJaNein
KannenfunktionJa (bis 750 ml)Ja (bis 1,2 Liter)
Vorprogrammierte Getränke5032
Einstellungen Kaffeestärke510
Einstellungen Temperatur53
Einstellungen MilchschaumtemperaturJa10
2-Tassen-FunktionJa (keine Milchgetränke)Ja
Durchschnittlicher Preis zum Review-Zeitpunkt1.200 Euro2.100 Euro

Technologie vs. Vielfalt?

Die von DeLonghi angepriesene „größte Rezeptvielfalt aller Zeiten“ ist zwar faktisch korrekt, aber übertrieben. 

Der Eletta ECAM 450.86 T gibt selbstverständlich jedes Getränk in allen Temperaturstufen und Aggregatzuständen einzeln an – ob kalt, cool, als To-Go-Ausgabe oder einfach heiß. Das macht Jura ebenso. So werden schnell aus einem Getränk vier verschiedene Getränkevariationen. 

DeLonghi Eletta Explore Display

Ansonsten ist der (fehlende) kalte Milchschaum das einzige wirkliche Vergleichsmanko des Z10. Denn er konzentriert sich stärker auf die technologische Weiterentwicklung von Kernkomponenten wie Mahlwerk und Bedienung.

Nochmal andersherum betrachtet, ist der Z10 einmal mehr ziemlich preisintensiv und lässt sich das Image eines Jura Kaffeevollautomaten etwas übertrieben bezahlen. 

Doch genau dieser Gegensatz zwischen Preis-Leistungs-Könner und Kaffee-Snob zeichnet das Duell Jura vs. DeLonghi in wirklich jeder Funktionsklasse aus. 

Welche Maschine in eure Küche und euer Zuhause einziehen sollte, ist nicht pauschal zu beantworten. Ich rate deshalb: Beide in echt angucken gehen, ausprobieren und dann nach Bauchgefühl und Budget kaufen.

Eletta Explore vs. Primadonna Soul Kaffeevollautomat

Weil sich Jura und DeLonghi preislich dermaßen unterscheiden, sollten wir vielleicht lieber markeninterne Konkurrenten für den Kalt-Eletta finden. Da zwingt sich der kostenmäßig ähnlich gelagerte DeLonghi PrimaDonna Soul praktisch auf.

Der hat zwar keinen Wechselguss-Frother und kann auch keinen komplett kalten Cappuccino. 

Dafür bringt dieser einige Technologien mit, die wir bereits beim Z10 betrachtet haben. Siehe ein elektronisches Mahlwerk mit Bean Adapt Technology sowie ein vollständiges Touch-Display (statt Sensorfelder). Die App für die vielen Rezepte ist dieselbe.

Wenn euch kalte Milch und kalter Espresso kaltlassen, sehe ich den PrimaDonna Soul als exzellente (und günstigere) Alternative zum Jura Z10 – und damit als hochwertigen Vollautomaten für alle, denen es vor allem auf den optimalen Barista-Geschmack und die Aroma-Einstellungen ankommt.

Eletta Explore vs Dinamica Plus?

DeLonghi Dinamica Plus fertige Getraenke

Hätte ich beim alten Eletta Explore den Vergleich zum Mittelklassegerät Dinamica Plus gerade noch akzeptiert, ist diese mit dem neuen Kaltkocher-Automaten nicht mehr sinnvoll. 

Der Dinamica Plus für um die 700 Euro macht natürlich alle Getränke ausschließlich heiß – hat dafür aber eine Konsistenzeinstellung für Milchschaum. Das hat jedoch mit den aktuellen Eletta-Features in meinen Augen nichts zu tun.

Eletta Explore Kaffeevollautomat einstellen: „Gib aus“ als echte Einladung

Der Explore trägt vermutlich seinen Namen, weil er euch tatsächlich dazu einlädt, verschiedenste Kaffeebohnen für Vollautomaten, Rezepte und Einstellungen zu erkunden. Und diese Einladung überbringt er auf eine sehr niedliche Tour:

Die Programmierer haben ihm sowas wie eine Persönlichkeit verpasst. Technische Beschreibungen für Brühparameter und Features sind der Du-Ansprache gewichen.

Er erklärt euch umfassend, was er gerade macht und was in und um die Brühgruppe passiert. Am Ende lobt er sich nach der Kaffeeausgabe sogar selbst.

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Ihr merkt, dass sein Deutsch aus dem Google Translator oder von einem Nicht-Muttersprachler stammt. Soll die Ausgabe eines Espresso oder Cappuccino gestartet werden, heißt der Menüpunkt beispielsweise „Gib aus“. Süß.

Diese persönliche Ansprache ist für mich mehr als Spielerei. Denn sie hilft euch gerade bei den Erst-Einstellungen und den komplizierteren Kaltgetränken, unmissverständlich zum Ziel zu kommen.

Mahlgrad einstellen

DeLonghi Eletta Explore Bohnenbehaelter

Normalerweise ignoriere ich alles, was mir Hersteller in Hochglanzbroschüren sagen. DeLonghi und ich sind uns allerdings einig, dass Stufe 5 von 13 beim Eletta Explore die beste Mahlgrad-Wahl ist.

Das ist zwar gröber als gewohnt, ergibt aber sowohl für heißen als auch für kalten Espresso Sinn. Zumindest mit frischen Kaffeebohnen. Bei etwas länger gelagerten Bohnen kommen wir wieder in der Gegend von Stufe 3 an.

Das Mahlwerk arbeitet für meine Ohren dabei ein bisschen kreischig. Zwar bin ich das von den Italienern durchaus gewohnt, aber in dieser Preiskategorie kenne ich es auch anders. Es nervt nicht übermäßig, fällt aber eindeutig auf.

Getränke einstellen: So knackt ihr den Eletta-Code

Wie ich schon sagte, gibt der Eletta jedem Getränkeaggregat einen eigenen Namen. Und das sorgt beim Auswählen und Einstellen nach meiner Testerfahrung für die größte Verwirrung. 

Denn nicht einmal erfahrene DeLonghi-Nutzer könnten auf Anhieb sagen, was ein 

  • Cold Brew Latte

  • Caffelatte To-Go Cool 

  • LatteCream Cool

  • FlatWhite Cold oder 

  • Cappuccino to Mix sein soll.

DeLonghi Eletta Explore Uebersicht Alle Getraenke
DeLonghi Eletta Explore  Cold Extraction Uebersicht  Cold Brew Cappuccino fertig

Generell verweisen die jeweiligen Bezeichnungen darauf, welchen Milchbehälter ihr verwenden müsst, ob Eis ins Glas gegeben werden muss oder welche Getränkegröße voreingestellt ist. 

Alles unter dem Namen Cold Brew ist Teil der neuen „Cold Extraction Technology“. Dabei wird die Maschine weniger aufgeheizt, Druck wird rausgenommen und die Getränke werden wesentlich langsamer zubereitet.

… steht laut Hersteller für eine genau bemessene Menge Kaltkaffee, die ihr zur Zubereitung von Coffee Cocktails benötigt.

… ist die Bezeichnung für alle Getränke, bei denen ihr den Espresso über Eis bezieht und ihn wahlweise mit kaltem Milchschaum auffüllt. Dies war die Kaltfunktion des alten Eletta.

Die To-Go-Funktion ist im Grunde nur eine Option, bei der euch die Maschine sagt, dass ihr den To-Go-Becher unter den Auslauf stellen sollt. Dann könnt ihr alle Milch-Espresso-Getränke gleich in der passenden Größe beziehen.

Wofür allerdings zum Beispiel ein Cappuccino Mix oder ein Cappucino+ gut sein sollen, weiß ich nicht genau. Auch den ominösen Espresso Soul musste ich erstmal in den Hersteller-FAQ nachschlagen.

Dabei handelt es sich um ein Getränk, das „nur in Maschinen erhältlich ist, die mit der Bean Adapt-Technologie ausgestattet sind.“ Diese ermittelt in der App ein bestimmtes Zusammenspiel der Brühparameter auf Basis eurer Präferenzen.

Der Soul-Espresso soll dann „hinsichtlich Temperatur und Intensität / Kaffeedosis persönlich […] optimiert“ sein. 

Da wir das über Nutzerprofile und die generellen Einstellungen jedoch sowieso machen können, weiß ich nicht genau, was das soll. Und ob der Unterschied zwischen einem Flat White Cool, Flat White to Mix oder Cappuccino to Wasauchimmer so groß ist, können wir ebenfalls diskutieren.

Zubereitungsvariante einstellen: Hinweise & Tipps

DeLonghi Eletta Explore Arne ueberprueft

DeLonghi sagt in der Bedienungsanleitung (Download), dass ihr vor der kalten Extraktion stets noch einmal den Wassertank leeren, ihn spülen und mit möglichst kaltem Wasser auffüllen sollt. 

Außerdem solltet ihr beim Wechsel von Heiß auf Kalt einen kalten Spülvorgang durchführen – das lässt sich einstellen.

Um die coolen Getränke zu kühlen, kippt ihr nicht nur wirklich kalte Milch in den weißen Milchbehälter, ihr braucht auch eine ganze Menge Eis. Die Maschine gibt euch bei jedem Getränk eine Empfehlung.

Auch beim Kaltbrühverfahren würde ich immer noch ein paar Eiswürfel hinzugeben. Wir werden später sehen, dass dies dem Aroma und dem Mundgefühl extragut tut.

Kaffeemenge einstellen

In der vorherigen Eletta-Review hatte ich vergessen zu erwähnen, dass dieser Vollautomat für die Getränke- bzw. Kaffeemenge auf das Kleidergrößen-Prinzip setzt.

Ihr könnt also keine Milliliter-Angaben passend zu Tassen oder Gläsern auswählen, sondern müsst euch für S, M, L oder XL entscheiden.

Das hat mich schon beim Jura Giga 10 genervt, das nervt auch hier. Denn ich habe lieber jeden Fitzel selbst unter Kontrolle und will nicht erst raten, ob die Getränke in meine Gläser passen. 

Anders als Jura gibt uns DeLonghi keinen Hinweis darauf, welcher Füllmenge die Kleidergröße denn nun entspricht. Ihr müsst also exploren – vor allem, wenn auch noch Eis in die Gläser kommt.

Espresso & Kaffee: Durchaus „perfetto“ & eine echte Empfehlung

DeLonghis zentraler Eletta-Claim verspricht Kaffeegetränke, die auf Anhieb „perfetto“ werden. Und dagegen kann ich nichts sagen. Unsere schokoladige Coffeeness-Röstung wird schön schokoladig, die Temperatur ist angenehm heiß und trinkfreudig.

Die Crema überzeugt in der Tasse genauso wie das generelle Mundgefühl, selbst in den verlängerten Versionen mit mehr Wasser verlieren die Getränke nichts von ihrem runden Eindruck.

DeLonghi Eletta Explore Kaffeezubereitung mit Arnes Kaffee

Kalte Messergebnisse

Für den kalten Wiederholungstest mit dem ECAM 450.86 T bin ich auf unsere kräftige Röstung umgestiegen und habe Stoppuhr und Thermometer rausgeholt. 

So sehen wir nämlich am besten, was es mit den einzelnen Methoden wirklich auf sich hat. Für eine Kaffee der Größe S in allen verfügbaren Zubereitungsformen habe ich folgende Werte ermittelt:

Durchlaufzeit Temperatur
Cold Brew3:25 min34,5 °C
Cold (über Eis)1:00 min 67 °C
Hot1:45 min74,5 °C

Wenn ihr kalt gebrühte Getränke ebenfalls über Eis bezieht, werden sie direkt auf etwa drei Grad Celsius runtergekühlt. Andersherum sorgen die Eiswürfel in der Cool-Option für immerhin acht Grad Celsius.

Rundes Aroma

Doch was ist denn nun mit dem Geschmack? Brauchen wir die kalte Technologie wirklich? Wenn ihr auf kalte Kaffeespezialitäten steht, lautet meine Antwort auf jeden Fall ja. 

DeLonghi gelingt es, hervorragende Süße und ein noch runderes Mundgefühl aus meinen Bohnen zu extrahieren, der Kaltkaffee wirkt nicht einfach temperaturreduziert, sondern wie eine ganz eigene Geschmackswelt.

Dabei fällt vor allem auf, dass der Over-Ice-Bezug der vorherigen Eletta-Auflage eher eine Krücke war, die die Kaltschaumfunktion unterstützen sollte. Zwar ist der geeiste Espresso absolut nicht schlecht, doch jede kaltgebrühte Variante kann einfach mehr.

Bester Kaffee für den DeLonghi Eletta Explore

Coffeeness Kaffee für Vollautomaten Bester Kaffee für den DeLonghi Eletta Explore

Wir haben einen Kaffee extra für Kaffeevollautomaten entwickelt – auch für alle Getränke aus dem DeLonghi Eletta Explore. Wir haben getestet: Espresso, schwarzer Kaffee, Cappuccino und Latte Macchiato erhalten eine sehr schokoladige Note. Hier geht es zum Coffeeness-Shop.

Auf den Kaffee kommt es an: Kippt ihr oben was Gutes rein, kommt unten was Gutes raus!

Kaffee für Vollautomaten by Coffeeness

Kaffee entwickelt für den Vollautomaten

Mein Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.

Täglich frisch geröstet

Schokoladiges Aroma

Fair gehandelt

Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke

Mehr erfahren

Das sind die richtigen Einstellungen für unseren Kaffee mit dem DeLonghi Eletta Explore: 

  • Den Mahlgrad gerade bei frischen Bohnen gröber stellen (5 von 13)

  • Achtung: Bitte immer nur bei laufendem Mahlwerk verstellen!

  • Espresso bei rund 40 ml als Double-Shot (2 x S) am aromatischsten, Kaffee bei 120 ml (M)

  • Die Kaffeepulvermenge stellt ihr auf 3 oder 4 von 5

  • Für alle kalten Getränke ist die Cold-Brew-Funktion besser als die Over-Ice-Funktion

Heißer & kalter Milchschaum: Plötzlich zweitrangig

DeLonghi Eletta Explore Milchgetraenk

So „perfetto“ ich den kalten Kaffee finde, so unbeeindruckt bin ich vom kalten Schaum des Eletta Cold Brew. Damit Milchschaum stabil ist, brauchen wir heißen Dampf. Wird kalte Milch wie hier nur mit Luft aufgepeitscht, fällt sie praktisch sofort wieder zusammen.

Und das merkt ihr dem kalten Eletta-Cappuccino, LatteCrema Cool oder Latte Macchiato auch an. Die Schaumhaube ist kleiner und instabiler als bei allen heißen Getränken.

Heißer Schaum gelingt im Eletta Kaffeevollautomaten dagegen exzellent. Wenn ihr wollt, könnt ihr eure Milchgetränke mit einer riesigen und extracremigen Haube genießen, die nicht nur Mauricio wirklich begeistert.

Ergänzung statt Alleinstellungsmerkmal

Auch für die kalten Milch-Versionen sagt euch der Eletta Explore Cold Brew, wie viele Eiswürfel ihr ins Glas oder die Tasse geben müsst, damit das Ganze funktioniert. Dieses Eis ist ein wichtiger Grund, warum der kalte Schaum nicht halten kann.

Macht das das Cool-Milchsystem überflüssig? Witzigerweise ergibt es erst mit dem neuen Kalt-Feature Sinn. Schließlich wollen wir unseren gerade kalt bezogenen Espresso nicht gleich wieder mit Milch aufheizen. Dass diese dabei nicht so recht schaumig wird, müssen wir einfach hinnehmen.

Reinigung: Hübsch langweilig, geht auch ohne Erfahrung

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Ich liebe es, wenn ich zur Reinigung nicht viel sagen muss. Ihr könnt den Wassertank nach vorne entnehmen, die Brühgruppe seitlich, der Kaffeevollautomat will ausreichend gespült werden und es gibt keinen Grund, ihn verdrecken zu lassen.

Die Kaffeepucks sind in meiner Review knochentrocken im Tresterbehälter gelandet. Das ist stets ein gutes Zeichen dafür, dass nur wenig Feuchtigkeit in der Maschine rumwabert und die Schimmelgefahr entsprechend niedrig ist.

Mit der kalten und längeren Extraktion bin ich übrigens der Meinung, dass der Reinigungsaufwand etwas steigt. Denn das Kaffeepulver verbleibt länger in der Maschine und hat somit auch mehr Gelegenheit, sich abzusetzen. Darum ist es wichtig, dass ihr zwischen den Bezügen lieber einmal mehr spült.

Generell bleibt aber auch mit neuer Technologie alles herrlich beim Alten: Moderne DeLonghi Kaffeevollautomaten machen euch die Reinigung extrem einfach – ihr müsst es nur machen.

Eletta Explore Cold Brew: Top Bewertung für noch mehr Geschmack in der Küche

Der DeLonghi Eletta Explore ECAM 450.86 T bringt zwar nur ein Feature mehr mit als der alte – trotzdem habe ich das Gefühl, einen völlig neuen DeLonghi Kaffeevollautomaten getestet zu haben.

Alle Getränke in heiß & kalt

DeLonghi Eletta Explore Cold Brew

Kann praktisch alles – und das wirklich gut

Heißer & kalter Milchschaum

Heißer & kalter Kaffee

Einfache Bedienung

Vielschichtiges Aroma

Mahlwerk etwas laut

Getränke unübersichtlich

Das Kaltbrühverfahren verleiht der Kaltschaumzubereitung überhaupt erst eine echte Daseinsberechtigung, Latte Macchiato und Co kommen wesentlich besser temperiert in Tasse und Glas. Auch wenn sie nicht mehr so hübsch sind.

Der Geschmack der kalten Zubereitung dürfte viele von euch nicht nur dann überzeugen, wenn ihr meine Bohnen verwendet. Solange ihr auf eine gute Röstung setzt, entdeckt ihr mit diesem Kaffeevollautomaten auf jeden Fall neue Facetten.

DeLonghi Eletta Explore Cold Extraction Uebersicht Cold Brew

In Sachen Heißgetränke gab es vorher nichts zu meckern, also gibt es auch jetzt nichts zu meckern. Der neue Eletta Explore bleibt ein heißes Milchschaum-Monster und macht mehr als gelungenen Kaffee. 

Darum müsste ich eigentlich der alten Version einen (halben) Stern abziehen, damit ich ihn bei dieser Ausgabe wieder draufpacken kann.

Abseits aller Temperaturspielereien konzentriert sich diese Maschine auf alles, was im Kaffeevollautomaten Test 2024 wirklich zählt: super Mahlgrad, super Aroma, super Reinigung, super Bedienung, superviele Barista-Optionen.

Einziges Manko ist für mich, dass der Kaffeevollautomat wegen all der Optionen in Sachen Menüauswahl völlig überfrachtet ist und die ganzen Marketing-Bezeichnungen nicht eindeutig genug sind, um die Unterschiede zu erkennen.

Genauso hasse ich es, dass wir uns durch verschiedene Modelle wühlen müssen, die für Verwirrung beim Kaufen sorgen. Packt doch einfach alles Zubehör zu jeder Maschine und gut ist!

Ansonsten wird der neue DeLonghi Eletta Explore Cold Brew in jedem Fall eine gute Figur in eurer Küche machen – aber nur, wenn ihr die Kaltoptionen wirklich verwendet. Wenn nicht, habt ihr etwa vom PrimaDonna Soul wesentlich mehr.

Wie steht ihr zum Kalt-Kalt-Heiß-Kaffeevollautomaten? Hinterlasst mir gern einen Kommentar!

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Aktualisiert: 28. Februar 2024
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