In unseren Miele Kaffeevollautomat Tests vermitteln die Geräte stets das Gefühl, dass man sie nur in Frack und Monokel bedienen darf. Jedes Gerät ist hochwertig, elegant und verlangt einen entsprechenden Preis für seine Qualität.
In unseren Miele Kaffeevollautomat Tests vermitteln die Geräte stets das Gefühl, dass man sie nur in Frack und Monokel bedienen darf. Jedes Gerät ist hochwertig, elegant und verlangt einen entsprechenden Preis für seine Qualität.
Ein Miele Kaffeevollautomat ist nie günstig – vor allem nicht im Vergleich mit anderen Maschinen aus meinem Kaffeevollautomaten Test 2024. Der Miele CM 6350 ist dennoch fast ein Schnäppchen. Seit 2016 auf dem Markt, ist er kaum in die Jahre gekommen.
Die Maschine mit Cappuccinatore, viel Edelstahl und durchdachter Brühtechnik liefert weiterhin starke Argumente, warum ihr sie kaufen solltet.
Deshalb habe ich meinen ursprünglichen Testbericht aktualisiert und nochmals meine Coffeeness-Kaffeebohnen für Vollautomaten durch die Brühgruppe gejagt. Enttäuscht wurde ich auch dieses Mal nicht.
Allerdings haben einige von euch auch andere Erfahrungen mit diesem Gerät gesammelt, die ich in dieser neuen Auflage aufgreifen und kommentieren will. Ob das meine Gesamteinschätzung korrigiert? Schauen wir mal.
Immer noch aktuell
Miele CM 6350
Durchdachter Kaffeevollautomat für gehobene Ansprüche.
Sehr guter Espresso und Milchschaum
Schnell
Leise
Viele Einstellungsmöglichkeiten
Leichte Bedienung und Reinigung
Hochwertige Verarbeitung
Kein Wasserfilter
Miele CM 6350 im Überblick: Plus ein Vergleich mit ähnlichen Automaten
Miele CM 6350 | |
Testmodell | CM 6350 |
---|---|
Gehäusematerial | Kunststoff matt |
Verfügbare Farben/Designs | Lotosweiß, Obsidianschwarz |
Milchschaumsystem | Automatisch (Mit Schlauch) |
Lautstärke (eigene Messung) | – |
Brühgruppe herausnehmbar | |
Display | |
Touch | |
App | |
Benutzerprofile | 10 Profile |
Wassertank | 1,8 l |
Minimale Auslaufhöhe | 8,0 cm |
Maximale Auslaufhöhe | 14,0 cm |
Mahlwerk | Kegelmahlwerk Edelstahl |
Elektronisches Mahlwerk | |
Bohnenfach | 300 g |
Zwei Bohnenfächer | |
Mahlgrade | 5 Stufen |
Kaffeepulverfach | |
Kannenfunktion | |
Kaffeegetränke auf Knopfdruck | Alle Kaffee- und Milchspezialitäten |
Kaffeestärke einstellbar | – |
Temperatur Kaffee einstellbar | 3 Stufen |
Temperatur Milchschaum einstellbar |
|
2-Tassenfunktion |
|
Heißwasserfunktion | |
Heiße-Milch-Funktion | |
Nur Milchschaum beziehen | |
Wasserfiltereinsatz |
|
Gewicht | 10 kg |
Maße (Höhe x Breite x Tiefe) | 35,9 x 25,1 x 42,7 cm |
Sonstiges | – |
Aktueller Preis | 1.039,33 € |
Alle Spezifikationen |
Mit einem Preis von rund 1.100 Euro positioniert sich der CM 6350 in der markeneigenen Mittelklasse. Zum Vergleich: Steht eine 7 am Anfang der Modellnummer (Beispiel Miele CM7550), kommen wir bei rund 2.000 Euro raus. Die 5er-Reihe liegt zum Beispiel mit dem Miele CM 5510 Silence bei um die 900 Euro.
Damit gehört Miele zu den buchstäblich teuersten Marken im Vollautomatensegment. Für 2.000 Euro gibt es etwa bei Jura oder DeLonghi Kaffeevollautomaten modernsten Luxus. Doch um Modernität geht es Miele sowieso nicht. Eher um Eleganz.
Anders als viele andere Marken ist Miele ein Meister der einfachen Nummerierung: Je höher die Zahl am Anfang, desto preisintensiver und funktionsreicher ist das Gerät. Der CM 6350 liefert hier also die goldene Mitte:
Gehäuse aus Kunststoff und Edelstahl in Obsidianschwarz (wir haben die Black Edition getestet)
Kegelmahlwerk aus Edelstahl mit 5 Stufen
Alle gängigen Getränke (einfach und doppelt)
Kaffeekannenfunktion (!)
Bedienung über Sensortasten
Cappuccinatore mit Milchbehälter aus Edelstahl
Vorbrüh-Funktion einstellbar
Alle Zubereitungsparameter einstellbar (Kaffeestärke, Füllmenge Kaffee und Milch, Wassertemperatur, Milchschaum-Menge)
4 Benutzerprofile
„ One Touch“-Zubereitung, „One Touch for Two“-Zubereitung
Brauchen wir mehr? Eigentlich nicht. Selbst wenn euch der Preis im Vergleich zu anderen Markengeräten dieser Kategorie hoch vorkommen sollte, führe ich als klares Gegenargument die Qualität von Verarbeitung und Handhabung an.
Ihr seht und fühlt, dass dieses Gerät sein Geld wert ist. Auch das Kaffeearoma und die Qualität von Milchschaum und Espresso überzeugen. Zusätzlich weiß ich auch aus unserem Miele Kaffeevollautomat Test, wie gründlich und einfach die Pflege von Miele Automaten ist.
Das vielleicht stärkste Argument lautet jedoch: Während andere Marken erst seit kurzem mit ihrer Kaffeekanne angeben, ist diese Zubereitung bei Miele Kaffeevollautomaten klammheimlich schon seit Jahren an Bord.
Hier haben es die Produktentwickler schon immer verstanden, den Vollautomaten erfolgreich mit der Kaffeemaschine zu kreuzen. Wir werden jedoch noch sehen, dass diese Kreuzung manchmal ihre Tücken hat.
Was ist der Unterschied zum Miele CM 6150 bzw. Miele CM 6160?
Gemäß der Nummerierung kann der „alte“ Miele CM6150, der jetzt als Miele CM 6160 Milk Perfection zu haben ist, etwas weniger als die 63-Version und kostet damit auch um 200 Euro weniger.
Wenn wir jedoch genau hinschauen, ist der CM6160 die aktuelle Version des CM 6350, da die grundsätzlichen Unterschiede im Funktionsumfang praktisch zu vernachlässigen sind.
Der 6160 verfügt jedoch zusätzlich über eine WLAN-Anbindung, gleichzeitig fehlt ihm der Milchbehälter im Lieferumfang und es gibt ihn in Obsidianschwarz oder Lotosweiß – also dem typischen Miele-Farbcode.
Der alte CM6150 in Graphitgrau oder Weiß ist nur noch bei Auslaufmodell-Händlern erhältlich und kostet derzeit knapp unter 1.000 Euro. Ich bin mir über dessen Spezifikationen nicht ganz sicher. Auch hier fehlt der Milchbehälter, alles andere scheint ähnlich wie beim CM 6350 oder ist identisch. Den 6150 Kaffeevollautomat von Miele können wir also aus unserer Betrachtung eher streichen.
Beste Erfahrungen mit dem Nachfolger Miele CM 6360
Über den Miele CM 6360 MilkPerfection als klaren Nachfolger des 6350 habe ich eine ausführliche Review geschrieben. Er kostet um die 1.500 Euro und ist in mehreren Farbfinish-Varianten von Schwarz und Weiß erhältlich.
Der MilkPerfection Kaffeevollautomat Miele versorgt euch im Grunde mit denselben Features wie der Vorgänger, hat aber acht statt vier Benutzerprofile. Das Kegelmahlwerk macht hier einen stufenlosen Eindruck und er besitzt einen Doppel-Milchschlauch zum komfortablen Reinigen.
Dieser Schlauch ist auch das Merkmal, dem die Geräte ihren Zusatz MilkPerfection verdanken. Zudem jagt der CM 6360 für besonders kräftigen Kaffee, Espresso und Co zwei Bohnen-Portionen durch die Brüheinheit, was natürlich für das Kaffeearoma immer eine gute Idee ist.
WLAN ist standardmäßig auch dabei, der Milchbehälter besteht aus Glas. Das ist kein Nachteil, ich finde aber robusten Edelstahl stets sicherer.
Welches Modell wählen?
Auch wenn es jetzt so klingt, als wärt ihr mit dem CM6160 oder dem CM 6360 besser bedient als mit dem 6350, würde ich das nicht pauschal sagen: Miele-Qualität ist zeitlos. Wenn ihr eins dieser Geräte zu einem Top-Preis findet, könnt ihr es beruhigt kaufen.
Die wichtigsten Features, auf die es uns bei Kaffeevollautomaten ankommt, sind bei allen an Bord. Der Rest sind technische und funktionelle Details, die den Komfort erhöhen können, aber nicht zwangsläufig genutzt werden.
VORTEILE
- Sehr guter Espresso und Milchschaum
- Schnell
- Leise
- Viele Einstellungsmöglichkeiten
- Leichte Bedienung und Reinigung
- Hochwertige Verarbeitung
NACHTEILE
- Kein Wasserfilter
- Vergleichsweise teuer
Ähnliches gilt auch, wenn ihr zum Beispiel irgendwo eine Black Edition oder andere Sonderausführungen findet. Ist der Händler seriös, spricht nichts gegen einen älteren Kaffeevollautomat von Miele.
Wir müssen aber auch festhalten, dass der Preisverfall bei dieser Marke sehr gering und behäbig ist. Darum solltet ihr auch nicht darauf warten, dass ein aktuelles “Schnäppchen” noch günstiger wird. Das wird vermutlich nicht passieren.
Miele Kaffeevollautomat CM 6350 einstellen: Verlasst euch gern auf das „AromaticSystem“
Bis auf den Mahlgrad und die Mahlmenge gibt es fast keinen Grund, den CM6350 detailliert einzustellen. Doch es macht auch überhaupt nichts, wenn ihr Lust auf Spielen habt. Das geht auch ohne Bedienungsanleitung.
Wichtig ist hier generell, dass ihr die Wasserhärte etwas strenger als sonst programmiert. Der CM6350 besitzt keinen Wasserfilter und muss deswegen unter Umständen öfter entkalkt werden.
Andersherum verkalkt er schneller, wenn ihr euch auf die in eurer Gegend übliche Wasserhärte verlasst. Das wiederum tut Cappuccino oder Kaffee nicht so gut.
Display & Bedienung
Display und Sensor-Tasten sind für mich sehr gut les- und bedienbar. Ihr erhaltet ein Touch-Feeling ohne die üblichen Responsivitätsprobleme am Touch-Display moderner Vollautomaten. Zudem „stören“ hier keine bunten Bildchen oder komische Skalen – Text, Einstellbalken, fertig.
Allerdings habt ihr auch angemerkt, dass die Tasten nicht beleuchtet sind und deshalb bei schwierigeren Lichtverhältnissen nicht mehr so einfach zu treffen sind. Dieser Punkt am Kaffeevollautomat von Miele lässt sich also nur durch ein Umgebungslicht lösen.
Mahlwerk & Lautstärke
Für den optimalen Espresso- und Kaffeebezug könnt ihr zuallererst den feinsten Mahlgrad einstellen. Das Mahlwerk arbeitet vergleichsweise leise, ist aber mit über 70 Dezibel dennoch lauter als zum Beispiel der Siemens EQ.9.
Ich finde jedoch, dass die Lautstärke durch die gute Geräuschqualität wettgemacht wird. Apropos Geräusch: Standardmäßig gibt der Kaffeevollautomat bei jedem Tastendruck einen Signalton von sich.
Mich nervt sowas. Doch gerade ältere Benutzer mögen diese Art von Rückmeldung. Gott sei Dank lässt es sich ausstellen.
Wiederum gibt es einige Benutzer, die dem CM 6350 ziemlich viel Krach bescheinigen. Hört man allerneueste Vollautomaten, mag das stimmen. Ich persönlich kann aber mit der Geräuschkulisse hervorragend leben.
Zubereitung einstellen
Die Füllmenge für Espresso und Kaffee sowie alle Getränke mit Milch könnt ihr stufenlos regulieren. Ich habe mich für einen Espresso mit 35 Milliliter und einen Kaffee mit 120 Milliliter entschieden. Die Temperatur habe ich belassen, die Kaffeestärke zur Abwechslung ebenfalls.
Denn Miele jagt pro Bezug eine Menge Kaffeepulver durch den Kaffeevollautomat. Wir werden später im Punkt Reinigung noch sehen, dass das zum Problem werden kann.
Die Pre-Infusion lässt sich in drei Stufen von keine über kurz bis lang einstellen. Vorbrühen ist eine einfache Möglichkeit, den Kaffee oder Espresso noch aromatischer zu machen. Allerdings hat das nicht jede Kaffeesorte nötig – manche schmecken dadurch sogar weniger gut. Siehe Supermarktkaffee.
Für die Extraktion meiner Kaffeebohnen halte ich die lange Variante für eine gute Idee, hier solltet ihr aber selbst probieren, wie ihr mit euren Bohnen, eurer Mahlgradeinstellung, der Kaffeemenge usw. am besten zurechtkommt.
Während neuere Miele-Automaten den Auslauf inzwischen automatisch an die Tassenhöhe anpassen, müsst ihr beim CM 6350 noch schieben. Das ist natürlich kein großer Nachteil, nur eine Erwähnung wert.
Espresso & Kaffee aus dem Miele CM 6350: Ein Gerät alter Schule
Ich habe noch keinen Kaffeevollautomat von Miele erlebt, der das Schoko-Nuss-Aroma meiner Kaffeebohnen versaut hätte. Genauso wenig habe ich bisher ein Gerät gesehen, dass die feinen Aromen hinter den Star-Noten herausgearbeitet hätte – zumindest nicht in ihrer ganzen Fülle.
Der Miele CM350 Kaffeevollautomat arbeitet im besten Sinne des Wortes klassisch und lässt gerade mit der Pre-Infusion-Funktion alle Dessertnoten gleichzeitig auf euch los.
Solltet ihr euch sonst Sorgen machen, dass ein Kaffeevollautomat zu kalte Getränke zubereitet, wird euch dieses Gerät besonders gut gefallen. Selbst in der voreingestellten Brühtemperatur wird der Kaffee mehr als anständig heiß. Wer will, kann nochmal nachlegen.
Falls euch das immer noch nicht reicht, setzt ihr die Espresso-Gläser oder Kaffee-Tassen vorher auf die aktive Tassenvorwärmung und könnt euch dann nach Herzenslust die Zunge verbrennen.
Wir sollten an dieser Stelle auch über die Kaffeekannenfunktion reden. Hier hat jemand von euch festgestellt, dass sich deren Brühstärke nicht einstellen lässt. Dem Kommentator ist das Ergebnis viel zu stark.
Das hat definitiv mit dem Maschinenalter zu tun. Als der CM 6350 auf den Markt kam, wusste noch niemand, wie wichtig euch diese Möglichkeit ist.
Die Zubereitungsform war also sowas wie ein Kompromiss vom Kompromiss, mit dem sich Miele zusätzlich von der Konkurrenz abheben wollte.
Ein zu starker Kaffee – sofern es sich nicht nur um einen individuellen Maschinenfehler handelt – ist jedoch kein Problem. Denn ihr könnt ihn mit heißem Wasser verlängern.
Ich würde aber die Brühstärke und Bohnenmenge für den Bezug definitiv runterstellen, damit das Verhältnis am Ende stimmt. Wenn ihr es super richtig machen wollt, bezieht ihr lieber mehrere Espresso statt Kaffee in euer Glas und verlängert sie dann.
Bester Kaffee für den Miele CM6
Wir haben einen Kaffee extra für Kaffeevollautomaten entwickelt – auch für alle Getränke aus dem Miele CM6. Wir haben getestet: Espresso, schwarzer Kaffee, Cappuccino und Latte Macchiato erhalten eine intensive Schoko-Note. Hier geht es zu unserem Shop.
Auf den Kaffee kommt es an: Kippt ihr oben was Gutes rein, kommt unten was Gutes raus!
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Mein Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.
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Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke
Das sind die richtigen Einstellungen für unseren Kaffee mit dem Miele CM6:
Den Mahlgrad gern auf die feinste Stufe stellen (1 von 5). Etwas gröber funktioniert auch.
Achtung: Bitte immer nur bei laufendem Mahlwerk verstellen!
Ihr habt keine Probleme, das Gerät auf 25 ml für einen Single-Espresso zu justieren. Ich empfehle ungefähr 35 ml.
Die Kaffeepulvermenge könnt ihr auf Werkseinstellung belassen. Mit der Pre-Infusion (Einstellung lang) fahrt ihr hier aromatisch besonders gut.
Milchschaum: Überschallgeschwindigkeit & beide Daumen hoch
Ginge es nach dieser Kaffeemaschine, wäre der Milchschaum schon fertig, bevor Brühgruppe und Mahlwerk überhaupt Kaffeepulver verarbeiten. Das Milchschaumsystem dieser Maschine ist überdurchschnittlich schnell.
Diesen Vorteil spielt der Kaffeevollautomat besonders aus, wenn ihr etwa zwei Tassen Cappuccino gleichzeitig zubereiten möchtet. Selbst bei der doppelten Menge Milch vergeht kaum mehr Zeit als bei manch anderem Gerät für die Zubereitung eines einzelnen Getränks.
Viel wichtiger ist jedoch, dass die Milch auch noch sehr fein und praktisch genau nach eurer Anweisung zu Menge und Konsistenz zubereitet wird. Mit dem Miele CM 6350 machen sogar Milchgetränke wie ein Caffè Latte viel her, den ich sonst komplett ignoriere.
Ich glaube, dass dabei auch der Milchbehälter eine Rolle spielt. Da er aus Edelstahl ist, kann er kalte Milch besonders gut kühlen, wenn ihr ihn in den Kühlschrank stellt (tägliche Reinigung nicht vergessen!).
Je kälter die Milch ist, desto länger hat die Maschine Zeit zur Zubereitung von Schaum. Je länger das dauern kann, desto feiner wird das Ergebnis. Der Schaum ist feinporig, aber definitiv fester als bei einem extrem modernen Kaffeevollautomat.
Dennoch gab es im Mehrfach-Langzeit-Test von allen, die damit rumspielen durften, mehr als einen Daumen nach oben.
Auch die sonst etwas zu geringe Temperatur in der Tasse ist hier kein Problem. Vor allem nicht für mich. Ich weiß, dass einige unter euch immer noch nicht zufrieden sind. Das lässt sich auf mehrere Arten lösen:
Milchschaum ist stets kälter als heiße Milch. Wenn ihr also das Verhältnis in der Tasse in Richtung Milch verschiebt, steigt die Trinktemperatur. Zudem könnt ihr wiederum die Zubereitungstemperatur in der Brüheinheit nach oben korrigieren und die Tassen aktiv vorheizen.
Reinigung & Pflege: Ein Vorbild für viele anderen Automaten
Wirklich jeder Miele Kaffeevollautomat zeichnet sich durch eine vorbildliche Reinigung aus – sowohl automatisch als auch manuell. Das ist beim CM 6350 nicht anders. Nach jeder Zubereitung spült die Maschine durch, was durchzuspülen ist. Und zwar ziemlich gründlich.
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Davon sind einige unter euch genervt. Geht die Maschine in den Stand-by-Modus, erfolgt eine kurze Reinigung bzw. Spülung, beim Aufwachen genauso. Das hat jedoch erstens überhaupt nichts mit dieser speziellen Maschine zu tun und ist zweitens eine tolle Sache!
Spült der Kaffeeautomat Kaffeepulver und Co von selbst aus den Leitungen und der Pumpe, müssen wir nicht daran denken. Und wir alle denken wirklich ungern daran! Diese Ignoranz wiederum führt zu Schimmel oder Ablagerungen, gegen die ihr irgendwann auch nicht mehr mit Entkalken ankommt.
Zudem sorgt die automatische Spülung für stets frischen Kaffee, weil Reste der vorherigen Zubereitung nicht in der neuen Tasse landen und die Maschine das Wasser etc. auf optimale Temperatur bringen kann.
Natürlich könnt ihr in der Bedienungsanleitung nachschauen, wie sich die Stand-by-Intervalle verändern lassen. Das geht problemlos. Aber ganz ehrlich: Damit schafft ihr neue Schwierigkeiten, die das häufige Spülen nicht wettmachen.
Davon abgesehen sind alle beweglichen Teile (abnehmbarer Wassertank, Tresterbehälter, Abtropfschale) spülmaschinenfest. Solltet ihr euch unsicher sein, was wo zu reinigen ist, schaut einfach auf die Icons, die an jedem Teil gut sichtbar angebracht sind.
Zudem fällt schnell auf, wie einfach alle Teile an der Kaffeemaschine auseinander und wieder zusammenzubauen sind.
Die Brühgruppe des Miele CM 6350 lässt sich leichter herausnehmen und einsetzen als bei der Konkurrenz. Voraussetzung ist natürlich, dass ihr die Maschine ordnungsgemäß „herunterfahrt“ und am Stromschalter ausstellt. Sonst verkantet die Brühgruppe schnell.
Wie wir schon festgehalten haben, kommt der Wassertank ohne Filter zu euch. Das macht ihr durch gründliches (bzw. regelmäßiges) Entkalken wieder wett. Es wäre hier auch überlegenswert, den Wassertank mit vorgefiltertem Wasser zu befüllen.
Für die Reinigung von Milchschaum bzw. des Cappuccinatore steckt ihr den Schlauch in seine Halterung an der Abtropfschale und wählt im Menü „Schlauch spülen“.
Das ist keine besondere Funktion (mehr), da selbst Miele in den neuen Maschinen auf das doppelschlauchige Milchsystem setzt, für das ihr nichts mehr umstecken müsst. Aber auch das ist nur ein Detail, ohne dass wir genauso gut auskommen.
Fazit zum Miele Kaffeevollautomat CM 6350 (Black Edition): Stimmt meine Einschätzung noch?
Nach euren kritischen Kommentaren zur Reinigung und dem, was mitunter aus dem Kaffeeauslauf kommt, habe ich meine Meinung zum Miele CM 6350 nochmal gründlich überprüft.
Immer noch aktuell
Miele CM 6350
Durchdachter Kaffeevollautomat für gehobene Ansprüche.
Sehr guter Espresso und Milchschaum
Schnell
Leise
Viele Einstellungsmöglichkeiten
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Hochwertige Verarbeitung
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Ein einzelner Test ist natürlich etwas anderes als ein Dauereinsatz in der Küche. Doch ich kenne Miele Kaffeevollautomaten gut genug, um zu wissen, dass sie vom Bohnenbehälter bis zum letzten Bauteil im Wassertank Qualität abliefern.
Ich sehe jedoch problemlos ein, dass diese Marke vergleichsweise teurer ist als andere in meinem Kaffeevollautomaten Test. Kommen dann unterschiedliche Schwierigkeiten und Macken hinzu (die jede Maschine hat oder haben kann!), macht sich schnell Frust breit.
Doch während andere Marken und Maschinen immer bunter, abenteuerlicher, abgefahrener werden, ist die simple Schönheit dieser Marke eine angenehme und beruhigende Ausnahme. Und die Qualität ist hier auf Dauer ausgerichtet.
Selbst nach seiner langen Standzeit in meinem Lager funktioniert der CM 6350 nach einer gründlichen Reinigung wieder wie am ersten Tag. Und er liefert auch mit meinen derzeitigen Bohnen bei gleichbleibendem Mahlgrad tollen Kaffee. Der Milchaufschäumer macht immer noch mehr als sein Maschinenalter annehmen lässt.
Was machen wir jetzt mit diesen Erkenntnissen?
Auch wenn der Preis absolut gerechtfertigt ist, wirkt der Miele CM 6350 in mancher Hinsicht genauso aus der Zeit gefallen wie Miele selbst. Als Kunden verlangen wir beim Mahlen und Zubereiten inzwischen wesentlich mehr Barista-Standards.
Das ändert nur wenig an meiner Meinung zu diesem Gerät. Doch schon ein kurzer Blick in unsere Testauswahl liefert euch zahlreiche Alternativen. Die dürfen zum Beispiel mit dem Miele CM 6360 auch gern aus dem eigenen Hause kommen.
Mit dem Jura E8 oder einem DeLonghi PrimaDonna Soul habt ihr zwei andere Möglichkeiten, die Oberklasse durchzuspielen. Ich merke nur an: Auch diese Geräte haben wiederum ganz eigene Macken.
Dennoch habe ich eure Einwände in meine Sternebewertung aufgenommen und sie entsprechend nach unten korrigiert.
Was ist eure Einschätzung? Gibt es noch mehr über den Miele CM 6350 zu wissen oder habt ihr klare Alternativ-Favoriten? Hinterlasst mir gern einen Kommentar!