Kaffeemühle Test & Vergleich 2023: Elektrisch, von Hand, für Filter & Espresso
Arne Preuss
Veröffentlicht am: 27. Mai 2022
12:18 Uhr
Perfekter Kaffee braucht zwei Dinge: gute Kaffeebohnen und eine gute Kaffeemühle. Was unterscheidet eine elektrische Kaffeemühle von einer Espressomühle? Kann eine Handkaffeemühle mithalten? Wie viel muss ich ausgeben? In diesem Ratgeber erfahrt ihr alles.
Wenn ihr guten Kaffee trinken wollt, kommt nach der richtigen Bohne gleich die optimale Kaffeemühle. Ich teste für euch elektrische und manuelle Modelle ausgiebig. Die beste elektrische Espressomühle für Einsteiger ist die Graef CM 800, für unterwegs empfehle ich als beste Handkaffeemühle die Comandante.
„Wer Kapselkaffee trinkt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“ Wer Kaffee aus vorgemahlenen Bohnen trinkt, verliert vor allem Geld und Aromen.
Selbst aus den besten Kaffeebohnen oder Espressobohnen entweichen bereits wenige Minuten nach dem Mahlen zentrale Duft- und Geschmacksstoffe. Darum predige ich ständig, dass eine gute Kaffeemühle mindestens so wichtig wie eine gute Kaffeerösterei ist – und noch wichtiger als das Equipment für die Kaffeezubereitung.
Anfänger sind von der schier endlosen Auswahl an Kaffeemühlen berechtigterweise überfordert:
Elektrische Kaffeemühle oder Handkaffeemühle?
Allrounder für Espresso und Filter oder lieber ein Spezialist?
Welches Mahlwerk?
Und vor allem zu welchem Preis?
Beide Versionen haben ihre Vorteile. Manuelle Mühlen sind preiswerter, haben ein geringes Gewicht und können schon als günstige Versionen stufenlos und sogar feines Espressopulver mahlen. Elektrische Mühlen sind bequemer, erzielen jedoch erst ab einer gewissen Preisklasse sehr gute Ergebnisse.
Etwa 100 Euro gelten als magische Grenze für gute elektrische Mühlen. Zwar gibt es auch günstige und empfehlenswerte Einsteigermühlen – zum Beispiel von Rommelsbacher. Aber sie stoßen bei der Leistung und der Verarbeitung schnell an ihre Grenzen.
Eigentlich ist das egal. Die verfügbaren Mahlgrade sowie die Lautstärke, Verarbeitung oder Reinigung sind wesentlich wichtiger. Generell gilt ein Scheibenmahlwerk als hochwertiger. Das stimmt jedoch erst ab einem gewissen Scheibendurchmesser, für den ihr mehr bezahlt.
Auch wenn ich zu jedem Subtyp eine Empfehlung in meinem Kaffeemühlen-Test habe, gibt es keinen ultimativen Testsieger. Das hat verschiedene Gründe, die wir in diesem Ratgeber-Update erkunden. Hier schonmal meine Empfehlungen auf einen Blick:
Ich stelle euch die neuen und altbekannten Kaffeemühlen vor, mache den Preis-Leistungs-Vergleich und gebe euch hilfreiche Tipps, die ihr beim Mühlenkauf beachten solltet.
Von Handbetrieb bis Mahlwerk: So unterscheiden sich Kaffeemühlen
Bevor wir Testsieger küren und Einsteigervarianten von Kaffeemühlen für Fortgeschrittene unterscheiden, klären wir kurz, wie ich Modelle in meinem Kaffeemühlen-Test sortiere. Diese Kategorien sind keine Aussage über Qualität oder Leistung, sondern die wichtigsten Anhaltspunkte für eure Mühlenauswahl.
Manuell betriebene Handkaffeemühlen machen Arbeit und können nur kleine Portionen auf einmal mahlen. Dafür sind sie selbst bei geringerem Preis oft sehr genau, überall einsatzbereit und brauchen keinen Strom.
Elektrische Kaffeemühlen nehmen euch die Arbeit ab. Sie benötigen jedoch Strom und folgen meist der Formel geringer Preis ist gleich gröberes Mahlergebnis. Andererseits machen sie auch als Einsteiger das Kaffee-Leben in vielerlei Hinsicht leichter.
Analog zu Kaffeevollautomaten bringen kompaktere und günstigere Kaffeemühlen meist ein Kegelmahlwerk aus Edelstahl mit, während ihr für einen höheren Preis auch ein Scheibenmahlwerk aus Keramik kaufen könnt. Allerdings gibt es viele Mischformen.
Wie auch bei den Vollautomaten ist das Mahlwerk an sich keine Qualitätsaussage. Die Mahlstufen und die Homogenität im Mahlergebnis entscheiden. Die Leistung des Motors ist bei elektrischen Varianten genauso wichtig.
Solltet ihr jedoch das Wort „Schlagmahlwerk“ (oder „Schlagwerk“) lesen, vergesst die Mühle sofort. Ein Schlagmahlwerk liefert weder Homogenität noch anständige Mahlergebnisse. Denn die Kaffeebohnen werden buchstäblich zertrümmert. Dazu später nochmal mehr.
Ausgewiesene Espressomühlen erkennt ihr am hohen, schlanken Aufbau und einer (fest) montierten Halterung für den Siebträger. Darüber lässt sich das Mahlwerk im besten Fall per Kontaktschalter aktivieren, sodass ihr das Mahlgut sehr genau dosieren könnt.
Kaffeemühlen für Filterkaffee sind gedrungener gebaut und mahlen die Bohnen in einen großen Auffangbehälter. Sie werden meist über einen Knopf aktiviert und verfügen häufig über Tassenportionierungen.
Auch die Bauweise ist keine Qualitätsaussage. Nur, weil eine Kaffeemühle so gebaut ist, dass sie am besten für Filterkaffee funktioniert, heißt das nicht, dass sie keine Espresso-Empfehlung ist.
Andersherum gilt dasselbe. Allerdings hat der Aufbau Einfluss auf die Handhabung und die Alltagstauglichkeit.
Je genauer es eine elektrische Kaffeemühle beim Mahlen in allen Aspekten nehmen soll, desto höher ist ihr Preis.
Hier gibt es relativ genau abgezirkelte Grenzen. Mühlen zwischen 50 und 100 Euro richten sich an Anfänger und sind meist für Filterkaffee oder die Chemex brauchbar.
Ab 100 Euro kommen Espressomühlen für Einsteiger ins Spiel. Für Fortgeschrittene kosten diese um 300 Euro, für Profis gibt es kaum Grenzen nach oben.
Für gute Filter-Ergebnisse reichen Kaffeemühlen bis rund 150 Euro im Grunde aus – auch für Kenner.
Die beste Mühle für jeden Anspruch: Testsieger & Alternativen
Wenn wir die genannten Kategorien als Grundlage nehmen, wird eine faire Bewertung zu einem Mühlen-Modell einfacher. Denn es sollte sich nach meiner Ansicht nicht mit Modellen anderer oder höherer Klassen messen müssen.
Eine elektrische Kaffeemühle für vielleicht 50 Euro kann nicht gegen eine Top-Variante von Quick Mill oder Mahlkönig bestehen. Muss sie nach meiner Ansicht aber auch nicht. Wir müssen nur unsere Erwartungshaltung abklopfen.
Auch wenn immer mehr Modelle in meinem Kaffeemühlen-Test an den Start gehen, ändert sich an der Top-Empfehlung für eine bestimmte Kategorie nur selten etwas. Daraus können wir etwas Wichtiges ableiten:
Erstens gibt es hier kaum nennenswerte Innovationen, die einen Austausch rechtfertigen. Zweitens müsst ihr euch kein neues Modell zulegen, wenn ihr mit eurer Wahl glücklich seid. Stimmen Qualität und Verarbeitung, können Kaffeemühlen ewig durchhalten.
Kleine elektrische Kaffeemühle für Einsteiger: Rommelsbacher EKM 200
Ein Barista würde die Rommelsbacher EKM 200 nichtmal mit dem Hintern angucken. Ihr Preis von um die 40 Euro ist viel zu gering. Dennoch hat diese elektrische Kaffeemühle eine echte Daseinsberechtigung und erhält von mir eine Empfehlung.
Sie ist ein gelungenes „Schnuppergerät“, das euch frisch gemahlenen Kaffee näherbringt, ohne irgendwelches Wissen zu verlangen.
Sie portioniert das Mahlgut nach Tassen, ihr drückt nur auf den Knopf. Ihr Scheibenmahlwerk aus Edelstahl erlaubt bis zu 18 Mahlgrade, die ihr an einem idiotensicheren Rädchen einstellt.
Die Mahlergebnisse überzeugen zwar auch in der mittleren Körnung für Filterkaffee oder Chemex nicht so richtig. Doch der Unterschied zu Supermarktkaffee-Staub ist enorm und sorgt für Heureka-Erkenntnisse beim Geschmack.
Für Espresso taugt sie absolut nicht – was niemanden überrascht. Wenn ihr euch noch nicht an eine „richtige“ Mühle traut, ist die Rommelsbacher EKM 200 ein guter Anfang.
Als direkter Konkurrent wird oft die Melitta Molino genannt. Diese ist bei mir aber durchgefallen. Ähnlich häufig gekauft, aber ähnlich weniger überzeugend ist die Severin KM 3873 Kaffeemühle.
Beste Handkaffeemühle für Einsteiger: Porlex Tall
Eigentlich ist die Porlex Tall für rund 62 Euro kein wirklicher Testsieger in der manuellen Einsteigerkategorie. Sie steht eher stellvertretend für sehr viele ähnliche Versionen.
Sie kostet etwas mehr als andere empfehlenswerte Handmühlen, besitzt aber ein hochwertiges Kegelmahlwerk aus Keramik und ein sehr robustes Gehäuse mit viel Stahl.
Das „Kurbelverhalten“ – also das Verhältnis von Kurbellänge und -handhabung zu Mahlertrag pro Umdrehung – ist in allen Mahlgradeinstellungen sehr überzeugend.
Wie viele Handkaffeemühlen beherrscht das Porlex-Modell auch feine Espressograde. Es geht sogar noch feiner, wenn ihr Kaffee für Mokka oder ähnliches mahlen wollt.
Gegen eine solche Handkaffeemühle für Einsteiger spricht nur, dass ihr für eine größere Kaffeemenge für Filterkaffee und Co sehr lange mahlen müsst. Die Arme erlahmen zwangsläufig.
Wenn ihr weniger ausgeben wollt, halte ich Groenenberg Mühlen aus Erfahrung für eine gute Idee. Groenenberg ist sowieso ein guter Günstig-Ausstatter für Kaffee-Equipment.
Aus dem eigenen Hause gibt es noch die Porlex Mini, die für schnelles Mahlen jedoch ein bisschen zu kompakt ist. Ansonsten ist sie genauso überzeugend wie der große Bruder.
Beste elektrische Espressomühle für Einsteiger: Graef CM 800
Wenn ihr Espressobohnen mit der richtigen Homogenität direkt in einen Siebträger mahlen wollt, überspringen wir (bisher) die 100-Euro-Preismarke.
Motor und Mahlscheiben bzw. Mahlkegel müssen in der Lage sein, nah aneinander zu rücken und die Bohnen schnell zu mahlen. Je länger sie am Kaffee rumrödeln, desto mehr Aroma geht verloren.
Die Graef CM 800 mit Kegelmahlwerk aus Edelstahl ist ein Klassiker in der Espresso-Einstiegsklasse und legt mit einem Preis von um die 120 Euro die Messlatte für diese Kategorie fest. Sie wird in unserem Team seit Jahren dem Dauertest unterzogen und hat bisher nie versagt.
Offiziell besitzt sie 40 Mahlstufen, die ihr durch etwas Schrauberei am Kegelmahlwerk noch weiter verfeinern könnt. Fein ist hier ernst gemeint – von Staub bis Grobkorn kann sie alles, auch wenn sie im Feinen gleichmäßiger arbeitet als im Groben.
Ihre größten Probleme sind ihre Lautstärke, ihre statische Aufladung und einige Macken, die ich ihm Testbericht nochmal ausführlich behandle.
Beste elektrische Kaffeemühle für Fortgeschrittene: Baratza Encore
Ich gebe mir Mühe, Alternativen zur Baratza Encore zu finden. So richtig will das nicht klappen. Diese elektrische Kaffeemühle ist auf Filterkaffee und ähnliche Varianten spezialisiert und kann das wirklich gut.
Ihr Preis beträgt um die 130 Euro, was im Vergleich zur Einstiegsklasse bereits eine Hausnummer ist. Sie zeigt aber mühelos, warum sie eine ewige Empfehlung ist:
Ihr erhaltet 40 Mahlgradstufen im Kegelmahlwerk aus Edelstahl, wenig statische Aufladung, eine individuelle Portionierung, eine leichte Bedienung und sehr homogene Mahlergebnisse. Nur die Lautstärke könnte geringer sein.
Ähnlich wie die Graef CM 800 ist auch die Baratza Encore ein echtes Arbeitstier und bleibt euch lange erhalten.
Alternativmodelle wie die Solis Scala Plus geben sich zwar Mühe, sind in Sachen Preis-Leistung nach meiner Auffassung jedoch nicht so überzeugend.
Beste Espressomühle für Fortgeschrittene: Eureka Mignon
An dieser Stelle könnte genauso gut die Baratza Sette 270W für um die 500 Euro stehen. Diese hat mich als annäherndes Profimodell überzeugt und ist meine Hauptmühle für Espresso. Die Sette mit revolutionärem Aufbau ohne Totraum (dazu später mehr) ist jedoch fast nie verfügbar.
Die Eureka Mignon mit Scheibenmahlwerk aus Edelstahl ist wesentlich älter, weniger revolutionär, aber kein bisschen schlechter. Im Gegenteil. Sie stand vor dem Einzug der Sette neben meiner Espressomaschine und könnte da auch jederzeit wieder hin.
Die ultrakompakte, ultrahochwertige Mühle macht Pulver für Espresso auf Wettbewerbsniveau. Sie ist leise, extrem langlebig und lässt sich einfach reinigen. Sie kostet sogar „nur“ um die 470 Euro.
Die Eureka Mignon mit generell hohem Stahl-Anteil ist eine Empfehlung für alle, die es wirklich ernst mit fein gemahlenen Kaffeebohnen meinen. Ihr könnt sie natürlich auch für Filterkaffee verwenden, aber ihr Aufbau und ihr Stil sprechen die Sprache der Siebträger.
Erst jüngst habe ich mit der KitchenAid Artisan Kaffeemühle einen preislich ähnlich gelagerten Kandidaten mit Edelstahl-Kegelmahlwerk getestet. Die modernere KitchenAid leistet in einer Vergleichstabelle objektiv mehr, aber sie reicht trotzdem nicht an die Eureka Mignon heran. Auch nicht an die Sette.
Es ist das spezielle Zusammenspiel aller Komponenten, die eine Empfehlung zur Empfehlung macht. Bei Kaffeemühlen geht es nicht nur um objektive Vorteile, sondern auch ganz viel ums Bauchgefühl bei der Anwendung.
Beste manuelle Kaffeemühle für Fortgeschrittene & Profis: Comandante C40
Man muss sicher Globetrotter oder echter Kaffeenerd sein, um für eine manuelle Mühle bis zu 300 Euro auszugeben. Ich bin beides und höre deshalb niemals auf, Lobeshymnen auf die Comandante Kaffeemühle C40 MK3 bzw. MK4 mit Kegelmahlwerk aus Edelstahl zu singen.
Nirgendwo werdet ihr ein besseres Kurbelgefühl finden, nirgendwo ein schnelleres oder gleichmäßigeres Mahlergebnis von Hand. Und das für jede Form der Kaffeezubereitung. Dafür akzeptieren wir auch ein etwas höheres Gewicht und eben den Preis.
Diese mechanische Kaffeemühle hat den Mahlprozess sicher nicht neu erfunden, aber auf das bisher beste mechanische Niveau in einem der langlebigsten Gehäuse aller Zeiten gehoben. Isso.
Elektrische Kaffeemühle mit Waage: Melitta Calibra
Gute Kaffeebohnen sind das eine – gute Kaffeemühlen, das andere. Eine Kaffeewaage ist das Dritte. Es reicht nicht, das perfekte Mahlgut im perfekten Mahlgrad zu zerkleinern. Ihr müsst wissen, wie viel Pulver für Cappuccino oder die Bodum French Press benötigt werden.
Falls ihr keine Lust habt, euch nun auch noch mit Waagen zu beschäftigen, und damit in jedem Fall ein recht teures Zusatzgerät zu kaufen, könnt ihr auf Mühlen mit eingebauten Waagen zurückgreifen.
Obwohl die Melitta Calibra mit Kegelmahlwerk aus Edelstahl nicht das Nonplusultra darstellt, hat sich mich doch auf Anhieb in vielerlei Hinsicht überzeugt:
Für nicht einmal 100 Euro erhaltet ihr eine sehr genau wiegende Kaffeemühle für Filterfans, die verschiedene Mahlprogramme (auf Gewicht oder Zeit) beherrscht und ein übersichtliches Display mitbringt.
Auch wenn in Hinblick auf die Mahlleistung und das Kaffeepulver die Kaffeebohnen nun wirklich nicht vor Freude tanzen, sind die Ergebnisse doch mehr als zufriedenstellend – und ihr spart euch zusätzliches Equipment.
Wie auch in anderen Kategorien heißt Hybridfunktionalität aber immer Kompromiss. Weshalb diese Mühle das Einsteigerniveau sicher nicht überwinden kann.
Eine Alternative, die praktisch auf demselben Niveau arbeitet, ist die Tchibo Kaffeemühle mit Kegelmahlwerk aus Edelstahl und etwas geringerem Preis. Vom Bohnenbehälter bis zum Standfuß ähnelt sie dem Melitta-Modell, ist aber nicht ganz so hochwertig in der Anwendung.
Welche Mühle für welche Zubereitungsart?
Identische Kaffeebohnen entfalten in einem unterschiedlichen Mahlgrad komplett unterschiedliche Aromen. Je feiner wir mahlen, desto größer wird die Oberfläche für die Extraktion.
Das Kaffeepulver eignet sich für bestimmte Zubereitungsmethoden, die das Verhältnis von Kontaktzeit mit Wasser, Extraktionsoberfläche und Filterung im besten Fall perfekt zusammenbringen.
Wenn ihr eine handbetriebene oder elektrische Kaffeemühle sucht, solltet ihr euch zuerst fragen, wie ihr eurer Kaffeepulver am liebsten zubereitet. Für bestimmte Methoden reicht eine Mühle mit Schwächen oder eine günstige Version mit nur wenig Einstellmöglichkeiten.
Mühle für Espresso aus der Siebträgermaschine
Die Kontaktzeit zwischen Wasser und Kaffeepulver ist in der Espressomaschine am kürzesten. Außerdem brauchen wir Druck. Deshalb muss das Kaffeepulver besonders fein und besonders gleichmäßig gemahlen werden – und direkt beim Zerkleinern ordentlich dosiert werden.
Wie ich schon erwähnte, müssen sich die Mahlscheiben bzw. Mahlkegel sehr nah aneinanderschieben lassen. Und wir brauchen feine Abstufungen bei der Mahlgradeinstellung – schon die kleinste Abweichung hat riesigen Einfluss auf den Geschmack.
Selbst eine günstige Handmühle bekommt das alles oft besser hin als eine mittelmäßige elektrische Kaffeemühle. Wo kein Motor ist, habt ihr nämlich mehr Einfluss auf das Mahlwerk. Weil die Füllmenge für den Siebträger überschaubar ist, kurbelt ihr zudem nicht alllzu lang.
Wollt ihr doch elektrisch mahlen, setzt ihr auf Modelle mit Siebträgerhalter und Kontaktschalter bzw. einer sinnvollen Grind-on-Demand-Funktion oder Timer-Funktion mit Sekundenangabe – und gebt wenigstens 100 Euro aus.
In Sachen Handkaffeemühle lautet meine Empfehlung selbstverständlich Comandante. Auch, wenn ich absolut nichts gegen robuste Modelle aus den unteren Preisklassen habe. Eine gute elektrische Kaffeemühle für Espresso sollte mindestens so funktionieren wie die Graef CM 800.
Mühle für „Espresso“ aus dem Bialetti Espressokocher
Espressokannen wie von Bialetti setzen ebenfalls auf einen feinen Mahlgrad, der etwas über Siebträger-Niveau liegen sollte. Darum gelten hier die grundsätzlich gleichen Anforderungen an die richtige Mühle.
Allerdings halte ich es für Quatsch, eine hochpreisige Kaffeemühle von Marken wie Smeg oder Quigg zu kaufen, um sie nur für die Bialetti zu verwenden. Diese Zubereitung ist an sich recht ungenau, weshalb sie auch etwas ungleichmäßig gemahlene Bohnen verzeiht.
Damit haben günstige elektrische Modelle ihren großen Auftritt. Die Tchibo Kaffeemühle für rund 80 Euro ist in diesem Fall eine gute Idee. Ihr Mahlwerk arbeitet durchaus fein genug, auch wenn ich die Ergebnisse nicht für einen echten Espresso empfehlen kann.
Mühle für den Handfilter
Für mich ist die Handfilterung die ultimative Zubereitung für jede Bohne, deren Geschmack ich in allen Facetten erleben will. Dafür brauchen wir Kaffeepulver in einem mittleren Mahlgrad und einer halbwegs überschaubaren Füllmenge.
Wenn wir den Handfilter als Präzisionswerkzeug verstehen, reicht eine nur halbwegs gute Mühle nach meiner Ansicht nicht aus. Ähnlich wie beim Espresso kommt es hier auf absolute Homogenität, die korrekte Dosierung und schnelles Mahlen an.
Eure Kaffeebohnen sollten deswegen entweder in einer manuellen Mühle mit toller Handhabung oder einer ausgewiesenen Filterkaffee-Mühle mit entsprechender Leistung landen. Die Füllmenge sollte nicht nur über Tassen einstellbar sein – wir wollen es grammgenau.
Entweder ihr setzt auf eine Kaffeemühle mit eingebauter Waage (siehe Melitta Calibra), holt euch ein Modell wie die Baratza Encore plus extra Waage oder gönnt euch neuere Varianten wie den Mahlkönig Vario Home V3 Kaffeemühle mit Scheibenmahlwerk.
Mühle für die Chemex
Zwischen Handfilterung und Chemex liegt eigentlich nur die typische Füllmenge pro Durchlauf. Mahlgrad und Mühlenanforderungen bleiben gleich.
Doch die typische Chemex-Füllmenge von meist einem Liter pro Karaffe disqualifiziert alle Handmühlen. Es sei denn, ihr habt Lust, um die 65 Gramm Kaffeepulver von Hand zu mahlen. Und zwar so schnell, dass kein Bohnen-Aroma durch Hitze verloren geht.
Darum arbeiten wir hier lieber mit Strom und setzen auf Klassiker wie die Baratza Encore und jede empfehlenswerte Filtermühle mit keramischem Scheibenmahlwerk oder guten Stahl-Kegeln und starkem Motor.
Mühle für die Kaffeemaschine: Die Moccamaster verdient es!
Wenn ich Filterkaffeemaschine und Mühle in einem Satz sage, gucken mich viele immer noch schräg an. Schließlich wurden Melitta-Maschinen und Co für fertig gemahlenen Kaffee erfunden.
Stimmt alles, ist aber Blödsinn. Spätestens mit der Moccamaster wurde ungenauer „Filterkaffe“ zu elegantem Filterkaffee, der dem Handfilter in nichts nachstehen muss. Wir verwenden hochwertige Kaffeebohnen und mahlen sie frisch. Schluss, aus, Ende.
Ähnlich wie bei der Chemex ist die typische Zubereitungsmenge in der Maschine relativ hoch. Eine handbetriebene Mühle nervt also. Zudem widerspricht das irgendwie dem Systemdenken und der Arbeitserleichterung, die euch eine Kaffeemaschine schenken soll.
Die gute Nachricht ist hier, dass ihr auch mit halbwegs günstigen Kaffeemühlen à la Rommelsbacher oder Rosenstein & Söhne ganz gut unterwegs seid, weil die meisten Kaffeemaschinen dann doch nicht so genau wie der Handfilter sein können. Von der Beem Basic Selection Pour Over vielleicht abgesehen.
Mühle für die French Press
Die French Press als Full Immersion Methode hat die längste Kontaktzeit von Pulver und Wasser und braucht deswegen nur einen höchstens mittelgroben Mahlgrad. Der Stempelkanne wird gern nachgesagt, dass sie im Vergleich eine sehr rumpelige Zubereitungsmethode ist, die nur vordergründige Aromen herausarbeiten kann.
Auch wenn das stimmt, ist French-Press-Kaffee ziemlich spannend und kommt sehr nah an die Methode heran, die Profis bei der Verkostung von Specialty Coffee verwenden. Purer, direkter und damit eindeutiger geht es also fast nicht.
French-Press-Mahlen beherrschen alle Mühlen, die nicht komplett durchfallen. Manuell, elektrisch, teuer, günstig – vollkommen egal. Die Rommelsbacher EKM 200 ist hier genauso eine Empfehlung wie die Baratza Encore.
Teure Profi-Mühlen braucht ihr hier aber nicht. Auch Handmühlen funktionieren, da es die Stempelkannen auch für kleinste Füllmengen gibt.
Mühle für die AeroPress
Die AeroPress hat viele Fans, da ihr einzigartigen Kaffee mit einem ganz eigenen Geschmack und vielen Spielmöglichkeiten zubereiten könnt. Außerdem ist sie das perfekte Equipment für Kaffee unterwegs.
Der fein-mittlere Mahlgrad lässt sich zwar auch mit elektrischen Modellen abrufen, aber ich halte in diesem Fall eine handbetriebene Mühle für die beste bzw. ausreichende Empfehlung. Vor allem, wenn ihr die AeroPress unterwegs nutzt. Sinnvolle Modelle gibt es viele. Ich bevorzuge die Comandante. Überraschung.
Mühle für den Perkolator
Den C3 Perkolator habe ich erst jüngst kennengelernt und bin ein bisschen verknallt. Der Kaffee entsteht im Bialetti-Prinzip, allerdings in größerer Füllmenge. Das Aroma liegt irgendwo zwischen French Press und Filterkaffee. Dazwischen liegt auch der optimale Mahlgrad für das Pulver.
Perkolatoren-Fans in meinem Team haben berichtet, dass sogar ein uraltes Mahlwerk aus einem DeLonghi Kaffeevollautomaten, das zur eigenständigen Mühle umgebaut wurde, bestens funktioniert. Mittelgrobe Mahlgrade bekommt eben jeder hin. Auch ein Testdurchlauf in der Rommelsbacher hat funktioniert.
Es reicht daher völlig, auf eine preiswerte elektrische Kaffeemühle zu setzen. Da ihr für den Perkolator relativ viel Pulver braucht, ist eine handbetriebene Mühle in diesem Fall aber zu mühsam.
Kaffeemühlen bei Stiftung Warentest: Hahaha, Schlagwerk!
Es lohnt sich immer, in bestimmten Kaffee-Kategorien bei der Stiftung Warentest vorbeizuschauen. Vor allem, wenn wir sehen wollen, wie es nicht geht.
Jeder weiß, wie gern ich mich an den bescheuerten Testkonstruktionen und teils frechen Ergebnissen der Prüfinstanz abarbeite. Zur Auffrischung empfehle ich euch meinen neuesten Rant zum Thema „Kaffeebohnen-Test“.
In Sachen Kaffeemühlen hat sich die Stiftung zuletzt im Heft 12/2019 mit 15 Geräten beschäftigt. Und mal wieder Sachkenntnis bewiesen. Nicht.
Ganze sechs Kandidaten verfügen über ein Schlagmesser. Das macht 40 Prozent des gesamten Testfelds aus. Auch wenn diese Schlagwerk-Mühlen nur ein „Befriedigend“ bis „Ausreichend“ erzielen, müsste mir jemand mal erklären, warum sie überhaupt so stark vertreten sind.
Schlagmesser aus Stahl sind wie Propeller angeordnet. Ihr kennt das von Küchenmaschinen. Werden sie angestellt, häckseln sie sich durch das Mahlgut, das durch Rotation zu den Messern hin oder von ihnen weggetrieben wird.
Irgendwann werden alle Kaffeebohnen propellert. Aber das geschieht weder gleichmäßig noch schnell noch mit irgendeinem kontrollierbaren Mahlgrad. Kaffee und Schlagmesser schließen sich einfach aus. Warum die Stiftung hier so zuschlägt, weiß nur der Himmel.
Mit Platz Eins im Stiftungstest – der Graef CM 800 – kann ich mich jedoch arrangieren. Sie hat ein „Gut“ (2,1) erhalten, die Lautstärke ist das stärkste Gegenargument. Das kann ich absolut bestätigen.
Außerdem hat die Stiftung beim Mahlen festgestellt, dass die Graef bei einem groben Mahlgrad nicht so sauber arbeitet wie bei einem feinen. Auch das kann ich bestätigen – weshalb sie ja auch eher als Einsteigermodell für Espresso gelten sollte.
Weiß die Stiftung plötzlich, wie man anständig testet? Auf dem zweiten Platz („Gut“; 2,3) kommt mit der Melitta Molino für unter 50 Euro ein Modell, das ich im Vergleich zwar nicht verdamme, aber auch nicht als Empfehlung ansehe. Ähnlich sieht es mit der Rommelsbacher-Mühle aus.
Dass ihr dem Test (wie üblich) nicht zu viel Vertrauen schenken sollt, zeigt sich einmal mehr an einem wichtigen Fakt. Ein User unter dem Text zum Testdesign hatte die StiWa gebeten, den jeweils genutzten Mahlgrad anzugeben.
Die Stiftung so:
Die Optimierung des Mahlgrades hängt von vielen Faktoren ab […] Da Kaffee ein organischer Stoff ist, reagiert dieser beim Öffnen auf Luftfeuchtigkeit und mit Sauerstoff. Daher können wir keine optimalen Mahlgrade mitteilen.
Hä? Wir wollen nicht den optimalen Mahlgrad. Wir wollen einfach nur den Mahlgrad, den ihr verwendet habt. Ich wiederhole, was ich inzwischen auch öffentlich sage: Go home, Stiftung. You are drunk.
Mahlwerk, Handhabung, Leistung: Was ist beim Kauf einer Kaffeemühle zu beachten?
Viele Punkte, die sinnvolle und weniger brauchbare Mühlen voneinander trennen, haben wir schon genannt. Am wichtigsten ist, dass ihr euch über eure typische Zubereitung klar werdet und die Entscheidung zwischen Elektro- und Handmühle trefft.
Generell sollten alle Modelle ein stimmiges Gesamtkonzept aufweisen und eure Kaffeebohnen schnell, mit wenig Hitzeentwicklung und einfacher Handhabung verarbeiten. Die besten Mühlen setzen folgende Punkte im Rahmen ihrer (Preis-) Möglichkeiten um:
Der Mahlgrad lässt sich möglichst stufenlos verstellen
Der Mahlvorgang ist schnell und relativ leise
Die Mühle steht stabil und sicher
Motor und Mahlwerk heizen das Kaffeepulver nicht auf
Es gibt kaum/keine statische Aufladung
Die Einstellungen sind logisch und nachvollziehbar
Welches Mahlwerk ist das beste?
Zwischen einem Kegelmahlwerk aus Edelstahl und einem Scheibenmahlwerk aus Keramik wird gern ein großer Qualitätsunterschied ausgemacht, der aber insbesondere in unserer Mühlenwelt nicht existiert. Beide Formen haben ihre Vor- und Nachteile, schon in niedrigeren Preisklassen gibt es außerdem Mischformen:
Eine Groenenberg-Handmühle hat beispielsweise ein Kegelmahlwerk aus Keramik, während eine Rommelsbacher ein Scheibenmahlwerk aus Edelstahl besitzt.
Das Scheibenmahlwerk gilt als bessere Wahl für einen feinen, homogenen Mahlgrad mit niedriger Hitzeentwicklung an den Bohnen. Dafür sind jedoch der Durchmesser der Scheiben und die Umdrehungszahl entscheidend. Mühlen mit Scheibenmahlwerk müssen außerdem größer sein – vor allem, wenn sie per Motor angetrieben werden.
Die Comandante besitzt als Handmühle ebenfalls ein Kegelmahlwerk, ist aber im Vergleich zu anderen Kollegen offensichtlich größer.
Im Kegelmahlwerk durchlaufen die Kaffeebohnen die Kegelform vom breiten zum schmalen Ende. Dieses Mahlwerk ist kompakter und oft günstiger und soll die Bohnen beim Mahlen weniger erhitzen. Auch, wenn es aus Edelstahl besteht. Dafür braucht es einen starken Motor, der jedoch weniger leistungsfreudig als bei Scheiben sein muss.
Ein Kegelmahlwerk lässt sich meist nicht stufenlos verstellen. Andersherum schaffen Kegelmahlwerke viel öfter den Espresso-Grad, weil die Bohnen die gesamte Kegellänge durchlaufen und so feiner gemahlen werden als in einer minderwertigen Scheibe.
Ihr seht: In Sachen Mahlwerk gibt es nicht nur Schwarz oder Weiß. Es kommt auf die individuelle Verarbeitung an.
Wie viel Mahlgrad brauche ich eigentlich?
Jeder Mahlgrad mehr lässt euch mehr Freiheiten für eure Kaffeebohnen. Masse ist zwar nicht zwingend Klasse, aber gerade für optimales Espressopulver macht ein Mahlgrad mehr oft den entscheidenden Unterschied für die perfekte Extraktion.
Beim Aufbrühen von Bohnenkaffee ist diese Feinheit zwar nicht so entscheidend, aber jede neue Röstung braucht auch im mittleren Mahlgrad einen eigens optimierten Mahlvorgang. Darum gilt in jedem Fall: Mehr ist mehr, kostet aber auch mehr.
Welches Material ist die beste Wahl?
Während das Mahlwerk aus Edelstahl oder Keramik besteht, setzen vor allem günstige Mühlen auf sehr viel Kunststoff für das Gehäuse, den Bohnenbehälter, den Deckel usw.
Das Problem dabei: Kunststoff lädt sich statisch auf und hält Kaffeepulver fest. Das erschwert die Dosierung und verunreinigt die Mühlen schneller.
Hinzu kommt der sogenannte Totraum: Je nach Mühlenaufbau bleibt direkt in Mahlwerk-Nähe oft viel Kaffee- oder Espressomehl liegen. Diesen Bereich erreicht ihr in den meisten Fällen auch beim Reinigen nicht. Auch hier werden wieder Kaffeebohnen verschwendet, die Mühle verunreinigt schneller.
Das Totraum-Problem lösen hochwertige Kaffeemühlen wesentlich besser als alle günstigen Varianten – weil sie auf mehr Edelstahl als Kunststoff setzen und außerdem klüger konstruiert sind.
Welche Zusatzfunktionen sind sinnvoll?
Die beiden wichtigsten Dosierfunktionen an einer Kaffeemühle heißen Grind on Time und Grind on Demand. Grind on Time, oder auch Timer-Funktion, heißt nichts anderes, als dass die Mühle nach einem vorprogrammierten Zeitintervall abschaltet.
Günstige elektrische Kaffeemühlen arbeiten mit Tassen-Portionen, wie wir das etwa bei der Rommelsbacher EKM 200 sehr gut sehen können.
Der Vorteil: Ihr müsst nur eure gewünschte Tassenanzahl einstellen und braucht euch um nichts weiter zu kümmern. Der Nachteil: Ihr könnt die Menge pro Mahlung nur über Umwege beeinflussen, indem ihr den Mahlvorgang vorzeitig abbrecht.
Bei hochwertigeren Mühlen erhaltet ihr entweder direkte Einstellungsmöglichkeiten für die Zeit oder könnt mit Grind on Demand – also der Mahlung nach Bedarf – arbeiten.
Das ist im Grunde eine direkte Verbindung zwischen Mahlwerk und Taster oder Kontaktschalter: Das Mahlwerk arbeitet nur, wenn der Schalter bedient wird.
Theoretisch müsstet ihr für diesen Fall die Kaffeewaage herausholen oder auf ein Gerät mit eingebauter Waage setzen – siehe Melitta Calibra. Wie ich schon sagte, sparen sich die besten Mühlen aber Waage oder Display und kümmern sich lieber um mehr Mahlstufen und ihre Leistung.
Kaffeemühle richtig einstellen: Ein paar Tipps
Theoretisch müsst ihr eure Kaffeemühle für jede neue Bohne und Röstung neu einstellen. Das merkt ihr daran, dass die neuen Kaffeebohnen langsamer oder schneller aus der Mühle fallen – bei ansonsten gleicher Einstellung.
Darum besitze nicht nur ich mehrere Kaffeemühlen. In den meisten Home-Barista-Küchen steht mindestens eine Espressomühle und mindestens eine Version für Filter. Solltet ihr genauso oft Espresso aus dem Siebträger wie einen Kaffee aus der French Press trinken, sind zwei Mühlen fast unverzichtbar.
Ob ihr auf zwei High-End-Modelle setzen müsst, lasse ich dahingestellt. Eine hochwertige Espressomühle ist nach meiner Empfehlung wesentlich wichtiger als eine allzu hochwertige Kaffeemühle. Damit eure Bohnen optimal verarbeitet werden, solltet ihr folgende Dinge beherzigen:
Nicht jedes Modell besitzt eindeutige Markierungen für den korrekten Mahlgrad. Gerade, wenn euch sehr viele zur Verfügung stehen. Mit einem Edding-Strich oder ähnlichen optischen Markern am Mahlring oder der Skala findet ihr die Einstellungen auch nach dem Säubern schneller wieder.
Verstellt den Mahlgrad in kleinstmöglichen Schritten und kontrolliert zwischendurch die Ergebnisse in der Tasse. Das dauert teilweise lange, gerade bei den Feinheiten für Espresso. Genereller Kompass sind die allgemeinen Empfehlungen zum Mahlgrad: Für die Chemex braucht ihr nicht auf der feinsten Stufe anfangen, sondern beginnt in der Mitte. Für Espresso beginnt ihr je nach Skala drei Stufen über der feinsten Position.
Um die Mühlen-Einstellungen zu kontrollieren, verlasst ihr euch auf euer Auge:
Guter Filterkaffee präsentiert sich als körperreicher, nicht zu dunkler Kaffee, dessen Farbe je nach Röstung zwischen Bernstein und „geschwärztem Honig“ liegt. Bei der Filterung ist der Kaffeefluss zwar stetig, kommt aber nicht mit Schwung ins Gefäß.
Sollte das Wasser durchrauschen, ist der Mahlgrad zu grob. Passiert auch nach dem Anfeuchten und Bloomen beim Aufgießen fast nix, ist er zu fein. Je bitterer der Kaffee wird, desto (ungewollt) feiner ist der Mahlgrad.
So einfach es ist, den optimalen Mahlgrad für Espresso in der Tasse zu sehen, so schwer ist es, ihn zu finden. Die Mahlscheiben oder Kegel arbeiten zu fein, wenn das Pulver nur widerwillig und sehr klumpig aus dem Mühlenschacht in den Siebträger plumpst. Rieselt es viel zu einfach, ist es aber in jedem Fall zu grob.
Noch stärker als bei anderen Zubereitungsmethoden rate ich bei der Mahlgradoptimierung für Espresso dazu, die Änderungen in den kleinstmöglichen Schritten vorzunehmen. Bei einem stufenlosen Mahlwerk bewegt ihr den Regler nur mit einem kurzen Zucken – es sei denn, die Einstellung ist sowieso Quark.
Reinigung von Kaffeemühlen
Eine Kaffeemühle neigt weniger zur Schmutzbildung als eine Kaffeemaschine mit Mahlwerk oder ein Kaffeevollautomat. Doch Bohnen geben beim Mahlvorgang immer Öl ab. Darum kommt ihr auch hier nicht um die Reinigung herum. Die ist allerdings einfach und auf zwei Arten möglich:
Mahldurchläufe mit Reinigungsgranulaten, Reinigungsbohnen o.ä.
Auseinanderbauen und Aussagen
Ich bevorzuge die zweite Variante, weil sie bei den meisten Modellen (höherer Preisklassen) problemlos möglich ist. Eines der beiden Mahlwerksbauteile (Kegel oder Scheibe) ist beweglich und lässt sich nach Betriebsanleitung aus der Mühle nehmen, sobald ihr den Bohnenbehälter abgebaut und eventuell noch ein bis zwei Arretierungen gelöst habt.
Die entnehmbaren Teile reinigt ihr mit einem Pinsel oder spült sie kurz ab, der Rest wird mit dem Staubsauger erledigt. Beim Zusammensetzen solltet ihr auf die korrekten Positionen der Teile achten, da es sonst sein kann, dass die Ringe oder Kegel nicht mehr richtig greifen.
Die Granulatvariante ist beliebt, weil sie das Auseinanderbauen spart. Das ist okay, allerdings finde ich die manuelle Methode günstiger. Und ich kann mir sicher sein, dass ich es wirklich gründlich mache.
Der Bohnenbehälter wird bei der Reinigung häufig ignoriert, obwohl sich hier auch sehr viel Öl sammelt. Baut ihn ab, putzt ihn von Hand mit lebensmittelechter Seife und lasst ihn vor dem Wiedereinsetzen gut trocknen.
Ich weiß, dass ich unendlich viele tolle Kaffeemühlen noch nicht getestet habe. Ihr gebt mir in den Kommentaren bereits viele Hinweise und Hausaufgaben für neue Gerätetests. Macht weiter so, ich arbeite sie nach und nach ab!
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