Ich weiĂ, ich weiĂ: Der Saeco PicoBaristo (in meiner ursprĂźnglichen Testversion) sieht aus, als wĂźrde er mit einer Handkurbel laufen. Dieser Ultra-Oldschool-Look ist mir schon aufgefallen, als ich dieses Philips-Gerät vor einigen Jahren erstmals in meinem Kaffeevollautomaten-Test vorgestellt habe.
Ich weiĂ, ich weiĂ: Der Saeco PicoBaristo (in meiner ursprĂźnglichen Testversion) sieht aus, als wĂźrde er mit einer Handkurbel laufen. Dieser Ultra-Oldschool-Look ist mir schon aufgefallen, als ich dieses Philips-Gerät vor einigen Jahren erstmals in meinem Kaffeevollautomaten-Test vorgestellt habe.
Ich weià auch, dass Philips offenbar keinen Bock mehr auf seine ehemalige Luxuslinie Saeco hat. Zumindest hÜrt und sieht man von offizieller Seite nichts mehr davon. Das scheint aber weder die Händler noch die Kunden zu stÜren.
Etwa die Flaggschiff-Maschine Saeco Xelsis verkauft sich prächtig. Wohl auch, weil ihr Preis sichtbar gesunken ist, während sich natßrlich nichts am enormen Funktionsumfang geändert hat.
Saeco PicoBaristo
Modern und toll einstellbar
Klein und Kompakt
Sehr hochwertige Verarbeitung
Gut einstellbar
Gute Espresso-Qualität
SchĂśner Milchschaum
Lautes Milchaufschäumsystem
Wassertank und Bohnenbehälter zu groĂ
Währenddessen wurde der PicoBaristo âklammheimlichâ zur Deluxe-Version aufgerĂźstet. Diese hat nicht nur ein neues Touch-Panel und bunte Bildchen erhalten, sondern bietet auch mehr Profile und mehr Freiheiten bei der Zubereitung.
Während meine Version definitiv vom Markt verschwunden ist, gibt es momentan sechs PicoBaristo-Kaffeevollautomaten, die sich hauptsächlich in ihrer Gehäusefarbe und bei der Bedienung unterscheiden. Sie kosten zwischen rund 480 und 780 Euro (Stand: Juni 2021) und fahren allesamt recht gute Bewertungen ein.
All das sind gute Grßnde, sich die totgesagte Marke Saeco im Allgemeinen und den PicoBaristo im Besonderen nochmal vorzunehmen. Zumal ich endlich eigene Kaffeebohnen habe, die den Vergleich mit aktuellen Geräten im Kaffeevollautomaten-Test präzisieren (und auch noch fair und lecker sind!).
Kaffee entwickelt fĂźr den Vollautomaten
Mein Kaffee eignet sich bestens fßr alle Getränke aus dem Vollautomat.
Täglich frisch gerÜstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Fßr Espresso, Kaffee & Milchgetränke
Zur Auffrischung empfehle ich euch erst einmal einen Blick in mein ursprĂźngliches Video. Dort kĂśnnt ihr euch den âaltenâ Edelstahl-Klopper vom Milchsystem bis zur Lautstärke von Mahlwerk und Co in Aktion sehen kĂśnnt:
Saeco PicoBaristo Deluxe SM5570/10 & seine Freunde: Die Reihe im Ăberblick
Bevor wir loslegen, mßsst ihr erst einmal eine grundsätzliche Sache verstehen, um meine Vorbehalte gegen eine Saeco-Maschine zu verstehen:
Saeco PicoBaristo | |
Testmodell | PicoBaristo |
---|---|
Gehäusematerial | Kunststoff glänzend |
VerfĂźgbare Farben/Designs | Klavierlack/Schwarz, Edelstahl/Schwarz |
Milchschaumsystem | Automatisch (Integriert) |
Lautstärke (eigene Messung) | – |
BrĂźhgruppe herausnehmbar | |
Display | |
Touch | |
App | |
Benutzerprofile | 1 oder 4 Profile |
Wassertank | 1,8 l |
Minimale AuslaufhĂśhe | – |
Maximale AuslaufhĂśhe | 16,3 cm |
Mahlwerk | Scheibenmahlwerk Keramik |
Elektronisches Mahlwerk | |
Bohnenfach | 250 g |
Zwei Bohnenfächer | |
Mahlgrade | 10 oder 12 Stufen (Deluxe) |
Kaffeepulverfach | |
Kannenfunktion | |
Kaffeegetränke auf Knopfdruck | 10 oder 12 (Deluxe) |
Kaffeestärke einstellbar | 5 Stufen |
Temperatur Kaffee einstellbar | 3 Stufen |
Temperatur Milchschaum einstellbar |
|
2-Tassenfunktion | Keine Milchgetränke |
HeiĂwasserfunktion | |
HeiĂe-Milch-Funktion | |
Nur Milchschaum beziehen | |
Wasserfiltereinsatz | – |
Gewicht | 10 kg |
MaĂe (HĂśhe x Breite x Tiefe) | 33,5 x 22,2 x 43,6 cm |
Sonstiges | – |
Aktueller Preis | 669,99 ⏠|
Alle Spezifikationen |
Wenn ich Saeco sage, meine ich Philips â und andersherum. Während es frĂźher eine klare Abgrenzung zwischen den âBilliggerätenâ unter der Marke Philips und den Flaggschiff-Modellen unter der Marke Saeco gab, ging man bei den Niederländern irgendwann dazu Ăźber, âPhilips Saecoâ zu sagen und die Luxuslinie dann ganz zu streichen. Zumindest im Marketing.
Nur, weil bestimmte Kaffeeautomaten nicht mehr beworben werden, heiĂt das jedoch nicht, dass es sie nicht mehr gibt. Aber sie werden von Herstellerseite auch ein wenig sich selbst Ăźberlassen und irgendwann einfach nicht mehr produziert.
Bei Philips hat man jedoch noch einen dritten Weg gefunden: Einige Saeco-Modelle fĂźhren jetzt unter einem neuen Philips-Namen ein zweites Leben.
Das beste Beispiel fĂźr diesen âTrickâ: Der ehemalige Mittelklasse-Hengst Saeco Incanto tut als Philips 5000 EP5335/10 Kaffeevollautomat nun so, als wäre er eine total aktuelle Produktidee.
Das macht nicht nur den Preisvergleich schwieriger, ihr fĂźhlt euch als Kunde auch ein bisschen verarscht, wenn ihr dieses Marketing-Design einmal durchschaut habt. Davon wird der Automat zwar nicht schlechter, aber trotzdem.
Fßr die PicoBaristo-Reihe haben sich die Niederländer fßr Marketing-Variante vier entscheiden: das Upgrade. Als Deluxe-Automat sieht der PicoBaristo plÜtzlich sehr modern und bunt aus und scheint seine Kaffeegetränke jetzt sehr zeitgemäà zuzubereiten.
Wir werden gleich sehen, dass dieses Update wirklich mehr als ein bisschen Make-up fßr das Gehäuse ist. Zuvor mßssen wir uns jedoch erst einmal durch die vielen Bezeichnungen und Varianten wßhlen, die unter dem Begriff PicoBaristo durch die Gegend schwirren.
Der Preis hilft uns beim Sortieren schonmal kein bisschen weiter (Stand: Juni 2021):
Der PicoBaristo SM5460/10 kostet nämlich nur um die 480 Euro,Â
während der SM5473/10 um die 705 Euro verlangt.Â
Der Saeco PicoBaristo Deluxe wiederum will aber nur 730 Euro haben.
Die âaktuellsteâ Variante mit dem Zusatz Deluxe ist in drei Varianten erhältlich: Der SM 5570/10 ist Schwarz, der SM5572/10 setzt auf Anthrazit und der Saeco PicoBaristo Deluxe SM5573/10 auf Silber.
Von den ânormalenâ Versionen sind derzeit noch zwei Varianten (manchmal) erhältlich: der schon erwähnte Einsteiger-Automat SM5460 und mein Testmodell SM5473 in Silber.
Nicht mehr aus seriĂśsen Quellen verfĂźgbar sind:
PicoBaristo HD8927/01 Kaffeevollautomat in Silber/Schwarz
PicoBaristo HD8924/01 Kaffeevollautomat in Silber mit Dampflanze
PicoBaristo HD8925/01 in Schwarz
PicoBaristo HD8925/01
PicoBaristo SM3054/10 in Silber/Schwarz
PicoBaristo SM5479/10
Blickt irgendwer durch? NatĂźrlich nicht! Darum vergleichen wir die derzeit erhältlichen Versionen â also ânormalâ und Deluxe. Um die Entwicklung nachzuvollziehen, bringe ich auch nochmal die Maschine aus meinem ursprĂźnglichen Test ins Spiel.
âAltâ | âNormalâ | âDeluxeâ | |
---|---|---|---|
Beispielgerät | SM5473 | SM5460 | SM5572 |
Gehäusematerial | Edelstahl | Kunststoff | ABS-Kunststoff |
Milchschaumsystem | Integriert | Integriert | Integriert |
Display | Display | âErweitertes Displayâ | LCD-Display |
Bedienung | Tasten | Tasten | Bunte Touchtasten |
Mahlwerk | Scheibenmahlwerk Keramik | Scheibenmahlwerk Keramik | Scheibenmahlwerk Keramik |
Mahlgrade | 10 | 10 | 12 |
Anzahl Kaffeespezialitäten | 10 | 10 | 12 |
Benutzerprofile | Ja (1) | Ja (1) | Ja (4) |
Kaffeestärke einstellbar | Ja (5) | Ja (5) | Ja (5) |
Temperatur einstellbar | Ja (3) | Ja (3) | Ja (3) |
2-Tassen-Funktion | Ja (keine Milchgetränke) | Ja (keine Milchgetränke) | Ja (keine Milchgetränke) |
AcquaClean Wasserfilter | Nein | Nein | Ja |
Besonderheiten | âMilchbehälter schäumt die Milch zweimal aufâ | Alle Einstellungen pro Getränk vornehmbar |
Wir kÜnnen die Sache abkßrzen und gleich festhalten, dass die Deluxe-Maschine die meisten Vorteile mitbringt. Vor allem, weil sie oft gßnstiger als die normale Version ist. Ich finde es aber wirklich schade, dass das Edelstahl-Gehäuse meiner Testversion einer wie auch immer gefärbten Variante von Kunststoff weichen musste.
Eine Begrßndung dafßr ist schnell gefunden: Das neue Bedienpanel mit bunten und touchigen Bezugstasten lässt sich nur schwer mit dem alten Stahlauftritt vereinbaren. Zumindest nicht zum ähnlichen Preis und bei ähnlich einfacher Handhabung.
Von einem Touchdisplay im eigentlichen Sinne sind wir zwar immer noch entfernt. Doch mit mehr Mahlgraden, einer individuellen Einstellbarkeit pro Zubereitung und einem Plus an Profilen fĂźr mehr Personen steht der deluxige PicoBaristo wirklich gut da.
DarĂźber hinaus setzt das Update alle Vorteile (und Nachteile) fort, die ich bereits frĂźher festgehalten habe:
Erfreulich kompakter Kaffeevollautomat
Dank sinnvoller Anordnung von Tasten und Display intuitiv bedienbar
Mehr als ausreichende EinstellungsmĂśglichkeiten
Hochwertige Verarbeitung (trotz weniger Edelstahl)
Sehr hoher Kaffeeauslauf fĂźr alle Tassen (bis zu Ăźber 16 cm!)
Schnellreinigungsfunktion fĂźr das Milchsystem
Etwas zu groĂer Bohnenbehälter, etwas zu groĂer Wassertank (NachfĂźll-Falle!)
Keine zwei Kaffeespezialitäten mit Milch gleichzeitig
Einstellen & Bedienung: Vorreiter brauchen keine Bedienungsanleitung
Mit einer minimalen Fßllmenge von 20 Milliliter hat Saeco schon frßh begriffen, dass es fßr anständigen Espresso aus dem Kaffeevollautomaten mehr als Getränkevielfalt und Mahlgradstufen braucht. Auch die sonstigen EinstellungsmÜglichkeiten haben mich seit jeher ßberzeugt.
Das Mahlwerk mit zehn Stufen kommt selbst mit der feinsten Einstellung prächtig zurecht und ist in Sachen Lautstärke irgendwo im unteren Mittelfeld zu finden. Ganz so, wie man es vom Material Keramik auch erwartet.
Seitdem die physischen Tasten dem Touchprinzip gewichen sind, ist die Handhabung zwar einen Hauch komplizierter geworden. Vor allem, weil es an der eindeutigen Haptik fehlt.
Aber bunte Symbole fßr alle Hauptgetränke machen es am Ende dennoch sehr einfach, diesen Automaten zu bedienen. Das haben sich die Entwickler offensichtlich bei ihrem eigenen Flaggschiff abgeguckt: Der Xelsis setzt auf fast dasselbe Prinzip.
Die Bedienungsanleitung braucht ihr hier jedenfalls nicht â weder fĂźr die Live-Programmierung eurer Getränke, noch fĂźr die Symbole auf dem Display oder fĂźr die Entkalkung und sonst was.
Ich habe die FĂźllmenge fĂźr einen Espresso jedenfalls in Sekunden auf rund 25 Milliliter stellen kĂśnnen. Die Aromastärken-Skala anschlieĂend auf 5 von 5 Stufen justiert und meine Kaffeebohnen auf feinster Stufe durch das Gerät gejagt.
Espresso & Kaffee: Klassisch gelungener Geschmack
Es ist immer erfreulich, wenn ein Kaffeevollautomat auch dann anständige Getränke zubereitet, wenn ihr euch allerhÜchstens um die Mahlgradeinstellung kßmmert.
Auf Stufe eins und zwei schmeckt der Espresso angenehm voll, selbst wenn ihr ihn mit einer etwas zu groĂen Wassermenge bezieht. Wie wir schon gesehen haben, kĂśnnt ihr alle entscheidenden Funktionen in der Deluxe-Variante auch je Getränk und noch ein bisschen bequemer programmieren als bei meinem Modell.
Doch ich stelle immer zur Debatte, dass ihr euren Kaffeevollautomaten nach einmaligem Einstellen nur noch selten neu justiert. Darum ist dieser Unterschied in der Funktion auch nicht so entscheidend.
Der verlängerte Kaffee braucht unbedingt ein bisschen weniger Wasser und erreicht erst bei rund 120 Milliliter die volle Schokoladigkeit, die ich mir von meinen Bohnen erhoffe.
Bester Kaffee fĂźr den Saeco PicoBaristo
Wir haben einen Kaffee extra fĂźr Kaffeevollautomaten entwickelt â auch fĂźr alle Getränke aus dem Saeco PicoBaristo. Wir haben getestet: Espresso, schwarzer Kaffee, Cappuccino und Latte Macchiato erhalten eine megavolle Schoko-Note. Hier geht es zu unserem Shop.
Auf den Kaffee kommt es an: Kippt ihr oben was Gutes rein, kommt unten was Gutes raus!
Kaffee entwickelt fĂźr den Vollautomaten
Mein Kaffee eignet sich bestens fßr alle Getränke aus dem Vollautomat.
Täglich frisch gerÜstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Fßr Espresso, Kaffee & Milchgetränke
Das sind die richtigen Einstellungen fĂźr unseren Kaffee mit dem Saeco PicoBaristo:
Den Mahlgrad kĂśnnt ihr auf die feinste Stufe stellen. Das packt das Mahlwerk ohne Probleme. Achtung: Bitte immer nur bei laufendem Mahlwerk verstellen!
Voreingestellt sind 40 ml fĂźr einen Single-Espresso. Ich empfehle entweder 20 oder 25 ml.
Die Kaffeestärke habe ich auf 5 Bohnen gestellt. Also die stärkste Einstellung.
Ich persĂśnlich finde hier, dass ihr den âOldschoolâ-Style dennoch herausschmeckt. Der Kaffee wird längst nicht so rund und kräftig wie der Espresso. Da haben aktuelle Automaten praktisch aller Hersteller die Nase vorn.
Milchschaum: Nicht nur der FĂźllstand Ăźberzeugt
Wer sich immer darßber geärgert hat, dass seine riesigen Tassen nicht bequem unter den Kaffeeauslauf passen, wird vom PicoBaristo ohne Vorbehalte begeistert sein. Denn er besteht einfach so den Ikea-Glas-Test.
Wenn ihr die Abdeckung des eigentlichen Auslaufs abnehmt, kommt ihr bequem auf 16 Zentimeter TassenhĂśhe und mehr. Das ist zwar nicht so wichtig wie das Kaffeearoma oder die Schaumqualität. GroĂartig ist es trotzdem.
Der von vorn angedockte Milchbehälter verschafft euch zudem mehr Platz in der Kßche, auch wenn ich persÜnlich die Stärken eines Cappuccinatore (Reinigung! Einfachheit!) immer bevorzuge.
Dennoch zeigt der wertige PicoBaristo-Milchschäumer, warum frßher nichts ßber die Getränkequalität automatischer Milchaufschäumer ging:
Die Konsistenz ist zwar nicht herausragend, spielt aber auf einem sehr hohen Niveau. Cappuccino und Latte erhalten eine schĂśne Cremigkeit und dennoch den kompakten Milchschaum, den die meisten Vollautomaten-Nutzer bevorzugen.
âHeiĂgetränkâ kĂśnnt ihr hier zudem wĂśrtlich nehmen. Zumindest, wenn ihr so hitzeempfindlich seid wie ich. Das Gerät bringt Latte und Cappuccino auf um die 65 Grad Celsius, was knapp an der Grenze zur Milch-Denaturierung liegt. Und das ist nur die werkseitige Einstellung. Wenn ihr wollt, geht es noch einen Schritt heiĂer â oder kälter.
Ein kleines Manko ist der zusätzliche Mini-Schwall Wasser, der bei jedem Bezug mit aus dem Milchsystem läuft. Zwar macht das den Cappuccino nicht wässrig, doch es fällt im Vergleich mit vielen anderen Automaten dennoch auf.
Wer genug von Kaffeevarianten mit Milch hat, kann die Milchkaraffe einfach abklicken und dafĂźr den HeiĂwasser-RĂźssel aufsetzen. Vergesst aber nicht, dass immer irgendein Aufsatz am Gerät befestigt sein sollte. Sonst wartet bei der nächsten Inbetriebnahme eine sprotzelnde Ăberraschung.
Reinigung: War schon immer gut, bleibt gut
Saeco (oder Philips) verkauft es euch als Vorteil, dass Tresterbehälter, Wasserbehälter und Bohnenkammer vergleichsweise riesig sind. Beim Tresterbehälter gehe ich wie immer mit. Bei Wassertank und Bohnenfach nicht.
Saecos Argumentation, dass ihr weniger nachfĂźllen mĂźsst, ist genau die falsche Herangehensweise. Das verfĂźhrt zum Stehenlassen und Ignorieren und somit zu Algen, Fettablagerungen und allem, was gemahlener Kaffee bzw. Feuchtigkeit sonst noch so zĂźchten kĂśnnen.
Geht es um Entkalkungsprogramm, Reinigungsfunktionen und Co, macht der Vollautomat jedoch â wenig Ăźberraschend â alles richtig. Die herausnehmbare BrĂźhgruppe befindet sich unter der seitlichen Serviceklappe (Ăberraschung!) und kann recht einfach ausgebaut werden.
Im ersten Testbericht war ich noch vĂśllig fasziniert davon, dass das Milchsystem automatisch gespĂźlt wird. Das ist inzwischen jedoch Standard. Weiterhin faszinierend bleibt aber, dass ihr diese Reinigung annehmen oder ablehnen kĂśnnt. Ihr wisst sicher, was ich euch rate: Nehmt sie an. Immer.
Denn Milchschaum backt fest, die Leitungen am Milchbehälter werden siffig und irgendwann wird das Reinigen zur echten Qual. Warum also nicht einfacher?
Spätestens bei Entkalkung und Reinigung zeigen sich ßbrigens so manche Vorteile des neuen Displays. Ihr werdet noch besser durch alle Schritte gefßhrt. Auch, wenn das Kaffeepulver alle ist oder das Milchschaumsystem aufgefßllt werden sollte, gibt es jetzt etwas offensichtlichere Ansagen als vorher.
Und noch eine Sache kann der Deluxe-Automat jetzt besser: Er bringt einen Wasserfilter mit. Mir ist frĂźher gar nicht aufgefallen, dass er fehlt. Da kĂśnnt ihr mal sehen, wie meine nerdige Barista-Einstellung zur Reinigung so manches ZubehĂśr ĂźberflĂźssig machen kann.
Fazit zum Saeco PicoBaristo: Ein Kaffeevollautomat zwischen untot und quicklebendig
Saeco ist tot, es lebe der Philips Kaffeevollautomat? Irgendwie schon. Irgendwie nicht.
Ich halte den Saeco PicoBaristo (Deluxe) weiterhin fĂźr eine exzellente Wahl zur Kaffeezubereitung. Obwohl mich insbesondere der Preis im Vergleich zu den Produktdaten nicht mehr so richtig vom Hocker haut.
Saeco PicoBaristo
Modern und toll einstellbar
Klein und Kompakt
Sehr hochwertige Verarbeitung
Gut einstellbar
Gute Espresso-Qualität
SchĂśner Milchschaum
Lautes Milchaufschäumsystem
Wassertank und Bohnenbehälter zu groĂ
Das Deluxe-Update ist auf jeden Fall gelungen, auch wenn sich am Geschmack von Espresso und Co nichts geändert hat. Mein ursprĂźnglicher Test-Vollautomat wirkt dagegen dennoch abenteuerlich veraltet â und ist es auch.
Schauen wir auf den Preis, finde ich im Kaffeevollautomat-Test 2024 jedoch auf Anhieb viele Alternativen, die noch ein wenig mehr kĂśnnen und die als Serie vom Hersteller weiterhin supported und gefeatured werden. Das wird insbesondere wichtig, wenn euch euer Kaffeevollautomat mal Probleme macht.
Melitta Kaffeevollautomaten bieten zum ähnlichen Preis oft einiges mehr. Schaut euch mal den Melitta Latte Select Test oder den Melitta Caffeo Barista Test an.
Und was ist mit der hauseigenen Konkurrenz? Da wirdâs schon kniffliger. Auch wenn Philips inzwischen Automaten in der Mittelklasse produziert, setzt die Ausrichtung ganz klar auf Kunden, die beim Preis besonders genau hinschauen. Anders als etwa bei DeLonghi geht das aber immer mit Funktionsabstrichen einher.
Dennoch lautet meine Empfehlung jedoch ganz klar, dass ihr bei einem PicoBaristo seelenruhig zuschlagen kÜnnt. Vor allem, wenn er euch mal zu einem besonders gßnstigen Preis ßber den Weg läuft.
Oder seht ihr das anders? Eure Kommentare sind wie immer ein wichtiger Beitrag. Schreibt also fleiĂig weiter!