Wenn wir einem Kaffeevollautomaten einen Livestream widmen, muss es sich schon um ein außergewöhnliches Modell handeln. Der hat sich diese Sonderbehandlung in meinem Kaffeevollautomaten Test 2023 auf jeden Fall redlich verdient.
Wenn wir einem Kaffeevollautomaten einen Livestream widmen, muss es sich schon um ein außergewöhnliches Modell handeln. Der hat sich diese Sonderbehandlung in meinem Kaffeevollautomaten Test 2023 auf jeden Fall redlich verdient.
Nicht nur, weil er Cold Brew zubereiten kann. Oder es zumindest behauptet. Sondern auch, weil wir es hier mit einem elektronischen Mahlwerk, einer super Programmierung und exzellenten Tassen-Ergebnissen zu tun bekommen. Das lag zwar auch an unserem verwendeten Kaffee für Vollautomaten, doch die Maschine muss auch was draus machen.
Ich hätte wirklich gern einen Testbericht ohne jegliche Meckerei verfasst. Doch dazu müsste ich darüber hinwegsehen können, dass sich ein Kaffeevollautomat und das Prinzip Cold Brew ausschließen.
Außerdem müssten Jura Kaffeevollautomaten endlich damit aufhören, sich behämmerte Namen und Abkürzungen für simpel (und selbstverständliche) Dinge wie den Energiesparmodus oder das Vorbrühsystem einfallen zu lassen.
Dann wäre nämlich sehr schnell klar, warum Kaffeemaschinen von Jura inzwischen von mir beide Daumen hoch und klare Empfehlungen erhalten. Aber hey, irgendwas ist immer.
Holt euch einen Extra Shot von meinem schokoladig-leckeren Kaffee ab: entweder in der Aufzeichnung meines Livestreams auf YouTube oder im Testvideo!
Tolle Innovation
Jura Z10
Rundum gelungen mit hervorragenden Innovationen!
Sehr hochwertige Verarbeitung
Vollständig elektronisch steuerbar
Wesentlich leiseres elektronisches Mahlwerk
Heißer und kalter Kaffee
Hervorragender Espresso und Milchschaum
Kein Milchbehälter im Lieferumfang
„Cold Brew“ ist Etikettenschwindel
Neuestes Modell – beste Jura? Der Z10 im Überblick
Die Z-Reihe von Jura ist die innovative Spielwiese des Schweizer Herstellers. Selbst ältere „Klassiker“ wie der Jura Z6 liegen in Sachen Ausstattung, Funktionalität, Kaffeespezialitäten und Künstliche Intelligenz derzeit ganz weit vorn.
Brüheinheit, Druck und die Wireless-Connect-Funktion sind in allen Automaten der Serie gleich. Auch die Marketingschwurbeleien wie „Puls-Extraktionsprozess“, „Aroma-Selection“ oder „3D-Brühtechnologie“ verändern sich nicht wesentlich. Darüber hinaus stimmen sie überein in:
- Aluminiumfront und Kunststoffgehäuse
- Bedienung über App, Display und Rotary Switch – Z6 ohne Touch
- Cappuccinatore als Milchaufschäumer, Behälter nicht enthalten
- Mahlfeinheit stufenlos einstellbar
- Brüheinheit fest verbaut
- Kaffeestärke in zehn Stufen einstellbar
- Kaffeetemperatur in drei Stufen einstellbar
- Milch und Milchschaumtemperatur in zehn Stufen einstellbar
- Kombiauslauf höhen- und breitenverstellbar
- Wassertankbeleuchtung, Beleuchtung von Tassenpodest
- Druck, größtenteils aus Maßen und Gewicht
Das stufenlose elektronische Mahlwerk (Product Recognising Grinder, P.R.G.) ist für mich die wichtigste Neuerung im Jura Z10. Was wir vorher nur in der Jura Giga 6 für mehr als 3.000 Euro erhalten haben, gibt es nun auch zum vertretbareren Preis von 2.300 Euro. Und was sagt das Angebotsschild am Black Friday?!
Das kennen wir schon von DeLonghi Kaffeevollautomaten: Weil der Maestosa so preisintensiv war, haben die Italiener dieses moderne Feature im PrimaDonna Soul nochmal günstiger aufgelegt.
Geht es nach Jura selbst, sollt ihr euch aber von einer anderen Erfindung begeistern lassen:
Mit dem Cold Brew Process oder auch Cold Extraction Process wird es erstmals möglich, einen kalten Espresso, Lungo oder Kaffee zu beziehen. Milchschaum wird zwar in diesem Zusammenhang nicht genannt, aber den könnt ihr von Haus aus auf eine sehr niedrige Temperatur stellen. Ein „eiskalter“ Latte Macchiato oder Cappuccino ist also auch drin.
Jura Z10 | |
Testmodell | Z10 |
Gehäusematerial | Aluminium |
Verfügbare Farben/Designs | Schwarz, Silber |
Milchschaumsystem | Automatisch (Mit Schlauch) |
Lautstärke (eigene Messung) | 65,8 dB |
Brühgruppe herausnehmbar | |
Display | |
Touch | |
App | |
Benutzerprofile |
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Wassertank | 2,4 l |
Minimale Auslaufhöhe | 7,8 cm |
Maximale Auslaufhöhe | 15 cm |
Mahlwerk | Kegelmahlwerk Edelstahl |
Elektronisches Mahlwerk | |
Bohnenfach | 280 g |
Zwei Bohnenfächer | |
Mahlgrade | Stufenlos |
Kaffeepulverfach | |
Kannenfunktion | |
Kaffeegetränke auf Knopfdruck | 32 |
Kaffeestärke einstellbar | 10 Stufen |
Temperatur Kaffee einstellbar | 3 Stufen |
Temperatur Milchschaum einstellbar | 10 Stufen |
2-Tassenfunktion |
|
Heißwasserfunktion | |
Heiße-Milch-Funktion | |
Nur Milchschaum beziehen | |
Wasserfiltereinsatz |
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Gewicht | 12,3 kg |
Maße (Höhe x Breite x Tiefe) | 38,0 x 32,0 x 45,0 cm |
Sonstiges | Cold Extraction Process für Cold Brew, Beleuchteter Wassertank, Wasserauslauf breitenverstellbar, Tassenbeleuchtung |
Aktueller Preis | 2.145,00 Euro |
Jetzt kaufen |
Dabei merkt der Hersteller zwar nicht, dass „Cold Brew Espresso“ ein kompletter Widerspruch ist. Oder er nimmt es billigend hin. Dennoch eröffnet das eine komplett neue Funktionalität, über die wir noch ausführlich reden.
Das Design des Jura Z10 ist ebenfalls eine Erwähnung wert. Unser Testgerät in Dark Inox (also Schwarz) oder die Alternative in Aluminium White (also Silber) sehen wirklich großartig und extrem hochwertig aus.
Da könnte man fast darüber hinwegsehen, dass euch Jura einmal mehr keinen Behälter zum Milchsystem HP3 mitliefert. Oder dass die Brüheinheit fest verbaut ist. Oder dass ihr eben einen Übersetzer braucht, um beim Jura-Marketing-Bullshit-Bingo durchzusteigen:
Product Recognising Grinder P.R.G.: Der Mahlgrad lässt sich elektronisch und automatisch anpassen
Puls Extraktionsprozess P.E.P.: Wasser wird je der nach Extraktionsphase in der Brüheinheit reguliert.
Specialty Selection-Menü: Euer Cockpit für jeden Kaffee. Man könnte auch einfach „Auswahlmöglichkeiten“ sagen.
Cool Control: Dämlicher Begriff für den teuren, externen, extra zu kaufenden Spezial-Milchbehälter, der mit „Wireless Connect“ ausgestattet ist.
WiFi Connect: Nachrüstbarer Adapter, der den Vollautomat WLAN-tauglich macht. Beim Z10 schon drin.
J.O.E.: Die Jura-App. Vom englischen Slangwort für Kaffee. Süß.
Energy Save Mode E.S.M.: Der Energiesparmodus, den fast jeder Kaffeevollautomat inzwischen hat. Groundbreaking.
Intelligentes Wassersystem I.W.S.: Überwachung der Claris Smart Filterpatrone im Wassersystem.
Intelligent Pre-Brew Aroma System I.P.B.A.S.: Pre-Infusion – oder noch einfacher Vorbrühsystem. Gut fürs Aroma.
3D Brühtechnologie: „Kaffeepulver wird über mehrere Ebenen gleichmäßig vom Wasser durchströmt und bietet die ultimative Aromaentfaltung aller Kaffeespezialitäten“. Äh, ja.
One-Touch-Lungo-Funktion: Einmal drücken, mehr Kaffee (heißt bei Jura „leicht“ – wird also dünner).
Feinschaum-Technologie: Keine Poren, schön kompakt. Stimmt sogar mal.
Was ist so schwer daran, eindeutig von Extraktionszeit, Brühtemperatur, Wasserhärte oder Druck zu sprechen? Habt ihr Angst, dass sich diese Funktionen im Betrieb als selbstverständlich oder nicht ganz so bahnbrechend herausstellen?
Den Jura Z10 einstellen: Mehr Technologie für noch besseren Kaffee?
Solltet ihr so richtig Langeweile haben, könnt ihr euch den ganzen Tag durch die verschiedenen Spezialitäten des Menüs im Z10 klicken und jeden noch so kleinen Aspekt von Schaum über Brühtemperatur bis zum Heizsystem bzw. dem automatischen Energy Save Mode einstellen.
Dafür könnt ihr euer Smartphone benutzen, euch ans touchfreudige Farbdisplay halten oder den klassischen Rotary Switch im sogenannten Blue Crystal Design benutzen. Jede Variante funktioniert fast ohne Bedienungsanleitung und ist laut Jura nun auch noch besser geworden:
- Das touchige Farbdisplay soll doppelt so schnell sein. Für mich heißt das nur, dass die Vorgängerversionen einfach lahmarschig waren.
- J.O.E. und Vollautomat reden jetzt über eine Wifi-Verbindung statt über Bluetooth miteinander. Falls ihr die App bereits installiert habt, müsst ihr sie für den Jura Z10 im jeweiligen App-Store updaten. Aber das geht ruckzuck.
WLAN ist grundsätzlich stabiler als Bluetooth und kommt uns hier wegen der feinteiligen Programmierung auch zugute. So könnt ihr wirklich bequem auf der Couch hocken, während ihr einen Extra Shot in den Cappuccino programmiert oder euch über die Temperatur der Milch im Flat White Gedanken macht.
Allerdings musste ich auffällig oft in unserem Test auf Reconnect drücken. Doch gerade für den schnellen Wechsel der Mahlfeinheit nach Kaffeesorte oder für so nervige Dinge wie die Festlegung der Wasserhärte für das Entkalkungsprogramm bin ich ein großer Smartphone-Fan.
Anfänger werden von den vielen Einstellungsmöglichkeiten sicher erst einmal überfordert sein. Lassen sich Kaffeespezialitäten bis zum letzten Fitzel an Wünsche anpassen, heißt das nun mal auch, dass viel eingestellt werden sollte, um das Beste aus jeder Kaffeesorte zu holen.
Milchschaumtemperatur oder Extraktionszeit sind aber eher etwas für Fortgeschrittene. Als Erstes solltet ihr euch mit Recognising Grinder auseinandersetzen. Aber der P.R.G. lässt sich (wie alle anderen Funktionen auch) wunderbar einfach über eine Schiebeskala verstellen.
Wir wissen, dass der Mahlgrad bei Kaffeemaschinen die wichtigste Stellschraube ist. Schon deswegen finde ich, dass Jura seinen Product Recognising Grinder P.R.G. viel stärker in den Mittelpunkt rücken sollte als den Cold Brew Process.
Dann könnten die Schweizer auch gleich noch betonen, dass ihr neues elektronisches Mahlwerk hörbar leiser als die Kegelbrüder in Z6 und Z8 ist. Wir haben 65,8 Dezibel gemessen, andere Jura Modelle liegen knapp unter 70 Dezibel.
Ich habe für fast jeden Test-Kaffee immer wieder andere Mahlgradeinstellungen ausgesucht, auch wenn ich am Ende irgendwo in der Mitte geblieben bin. Das arbeitet den Schoko-Touch im Espresso am besten heraus. Die Füllmenge habe ich auf optimale 25 Milliliter für Espresso und 120 Milliliter für Kaffee justiert.
Bei der Bohnenstärke (also Kaffeepulver-Menge) bin ich grundsätzlich auf Stufe 4 von 10 geblieben. Zum Spaß haben wir im Livestream auch einen 10-von-10-Bohnen-Espresso getrunken. Danach waren wir drei Tage wach.
Wie neuerdings immer bei diesem Hersteller müsst ihr euch auch beim Jura Z10 an eine andere Bedeutung von Wasser gewöhnen:
Damit meinen die Schweizer die Füllmenge in der Tasse. Geht es um Wasser als zusätzliche Zutat für Spezialitäten wie einen Americano, reden sie von Bypass-Wasser.
Espresso & Kaffee (& Cold Brew): Eigentlich, aber …
Eigentlich sollte Cold Brew aus dem Kaffeevollautomaten gar nicht funktionieren.
Eigentlich sollte das komplett scheußlich schmecken.
Eigentlich sind solche Funktionen nur ein Marketingtrick, um euch zum Kaufen zu animieren.
Aber verdammt, es funktioniert und schmeckt.
Der „Cold Brew Espresso“ wird ausgesprochen sahnig und cremig, auch wenn ich mich an das laukalte Mundgefühl erst einmal gewöhnen muss. Mauricio fühlt sich sofort an Tiramisu erinnert. Falls ihr Lust auf lecker Schweinkram habt, könnt ihr die kalten Spezialitäten direkt in einen Becher Eiscreme laufen lassen … Nommy!
Trotzdem bleibe ich dabei, dass der Begriff dieser Innovation vollkommen falsch ist. Echter Cold Brew entsteht in einem bis zu 24-stündigen Full Immersion-Verfahren, bei dem das Kaffeepulver in kaltem Wasser schwimmt und langsam extrahiert. Das arbeitet Fruchtaromen perfekt heraus. Anschließend gebt ihr das Ganze noch durch einen Filter.
Der Z10 stellt einfach den Heizblock ab, nimmt etwas Druck aus dem Verfahren und lässt das Wasser etwas langsamer durch den Puck in der Brüheinheit tröpfeln. Ein „Coldpresso“ (und so werde ich das Getränk ab jetzt nennen!) braucht nur ungefähr zwei Minuten.
Zwar kommt keine gekühlte Milch aus dem Milchauslauf, doch ihr könnt einfach die Temperatur so weit herunterregeln (und das Ganze über Eis geben), dass auch kalter Cappuccino oder Flat White kein Problem sind.
Solltet ihr nicht gerade Superfans kalter Spezialitäten sein, wird sich der Neuigkeitswert sicher bald abschleifen. Aber allein die Tatsache, dass ihr überhaupt die Möglichkeit habt, macht den Z10 zu einem Testsieger in einer Nische, die er sich selbst geschaffen hat.
Wenn wir uns den „langweiligen“ heißen Kaffeespezialitäten zu, werden wir von Jura definitiv nicht enttäuscht. Wie wir es inzwischen schon erwarten, zeigt sich der Espresso voll, rund, schokoladig und mit einer super Temperatur. Genauso ist der normale Kaffee in meinen Einstellungen alles andere als wässrig.
Bester Kaffee für den Jura Z10
Wir haben einen Kaffee extra für Kaffeevollautomaten entwickelt – auch für alle Getränke aus dem Jura Z10 – ob heiß oder kalt. Wir haben getestet: Espresso, schwarzer Kaffee, Flat White Cappuccino und Latte Macchiato erhalten eine volle, süße Schoko-Note. Hier geht es zu unserem Shop.
Auf den Kaffee kommt es an: Kippt ihr oben was Gutes rein, kommt unten was Gutes raus!
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Bester Kaffee für den Jura Z10.
Für Latte Macchiato
Espresso, schwarzer Kaffee
Schokoladig-nussig
Frisch geröstet
Das sind die richtigen Einstellungen für unseren Kaffee mit dem Jura Z10:
Stellt das Mahlwerk auf eine mittelfeine Stufe (das Gerät lässt sich elektronisch per App oder Touchscreen justieren).
Achtung: Hier müsst ihr nicht warten, bis die Kaffeemaschine läuft. Der Product Recognising Grinder P.R.G. findet die Einstellung nach eurer Vorwahl automatisch.
Bei Kaffeestärke und Füllmenge könnt ihr sehr viel experimentieren. 25 ml und eine mittlere Kaffeestärke (4 von 10) sind eine gute Ausgangsbasis. Das Ganze klappt auch in kalt.
Milchschaum: Viele Gelegenheiten zum Spielen
Über den Milchschaum an sich muss man bei Jura Kaffeevollautomaten nicht mehr reden. Die Qualität ist auf einem Niveau angekommen, das Fans jeglicher Kaffeespezialitäten mit Milch begeistert. Wenn Jura von „Feinschaum“ spricht, dürft ihr das hier wörtlich nehmen.
Wenn ihr wollt, könnt ihr die Milchschaumtemperatur abenteuerlich hoch stellen und das Verhältnis von Milch zu Milchschaum komplett individuell regeln.
In unserem Livestream hat uns ein User seine Rezeptidee für Flat White verraten. Er hat es im Jura Z8 ausprobiert, wir haben die Einstellungen für den Jura Z10 übernommen und ihn sehr genossen:
Kaffeestärke 8 von 10
Espresso 45 ml
Milchschaum 14 s
Keine Milch
Mahlgrad fein
Wie ihr seht, wird auch hier der Milchschaum in Sekunden angegeben. Daran haben wir uns inzwischen zwar gewöhnt, können die Menge aber dennoch nicht genau nachvollziehen. Deshalb nochmal die Umrechnung:
1 s heiße Milch = 6 g = 5,8 ml
1 s Milchschaum = 4 bis 5 g
200 Milliliter Milch benötigen rund 35 Sekunden. Da Milchschaum ein größeres Volumen hat, werden es entsprechend weniger. Für einen Cappuccino habe ich zum Beispiel 14 Sekunden Schaum eingestellt.
Reinigung: Hochwertigkeit zahlt sich immer aus
Wie hochwertig der Jura Z10 tatsächlich ist, zeigt sich nach meiner Ansicht insbesondere, wenn ihr ihn zum Reinigen auseinander nehmt.
Als Erstes dürfte euch die superschwere Abtropfschale angenehm ins Auge stechen. Selbst bei leerem Kaffeesatzbehälter ist das Ding so schwer und massiv, wie wir es bisher noch bei keinem Gerät gesehen haben. Das ist ein klarer Vorteil, weil es uns viel über die Materialgüte verrät!
Auch der Aromaschutzdeckel auf dem Bohnenbehälter ist eine Erwähnung wert. Er saugt sich mit einem Gummiring am Behälterrand fest und lässt damit tatsächlich weniger Moleküle entfleuchen. Allerdings solltet ihr aufpassen, dass die Dichtung nicht brüchig wird. Reinigt ihr den Bohnenfach-Bereich, würde ich zu Handreinigung raten.
Der Wassertank mit schnieker Wassertankbeleuchtung besitzt ein elegantes Wellendesign. Für mich wichtig: Es befindet sich nur an der Außenfläche. Riffel und Wasserreste führen immer zu Ablagerungen, was ihr hier jedoch nicht befürchten müsst.
Aus Erfahrung weiß ich, dass die Filterpatrone von Claris sehr hochwertig ist und das Entkalken von Jura-Geräten sehr einfach funktioniert. Ihr könnt den Pflegestatus zwar auch per Smartphone überprüfen, müsst aber für das eigentliche Entkalkungsprogramm an der Maschine stehen. Darum könnt ihr euch gleich an die Anzeige auf dem Touchdisplay halten.
Jedes Reinigungsprogramm lässt sich noch einmal individuell regeln, Spülungen werden jedoch vorgenommen, ob ihr es wollt oder nicht. Dagegen habe ich natürlich nichts, die Ablaufschale und der Tank sind groß genug.
Zum Thema fest verbaute Brüheinheit werde ich mich so lange einer abschließenden Meinung enthalten, bis mein Jahrestest mit dem Jura A1 vorbei ist und ich das Gerät bis runter zu Heizsystem und Kombiauslauf auseinander genommen habe.
Dann werden wir sehen, wie sauber das Jura-Reinigungsprogramm tatsächlich ist. Natürlich werden wir die Maschine ständig in Betrieb haben und alle vorgeschriebenen Alltagsreinigungen auch anständig vornehmen.
Fazit zum Jura Z10: Ein extra Shot Innovation für verwöhnte Kunden
Im Video habe ich ungefähr fünfzigmal gesagt, wie sehr mich der Begriff „Cold Brew“ beim aufregt. Das könnte man für übertrieben halten. Doch es ist nun mal ein Symptom für die Marketing-Verliebtheit von Jura Kaffeevollautomaten.
Tolle Innovation
Jura Z10
Rundum gelungen mit hervorragenden Innovationen!
Sehr hochwertige Verarbeitung
Vollständig elektronisch steuerbar
Wesentlich leiseres elektronisches Mahlwerk
Heißer und kalter Kaffee
Hervorragender Espresso und Milchschaum
Kein Milchbehälter im Lieferumfang
„Cold Brew“ ist Etikettenschwindel
Ich hasse dummes Marketinggeschwätz. Und der Jura Z10 ist voll davon. Das ist jedoch fast der einzige Punkt, der mich an diesem großartigen Gerät wirklich stört.
Der Product Recognising Grinder wäre schon allein ein Grund für eine Empfehlung. Die Technologie dahinter mit all ihren Einstellmöglichkeiten ist es auch. Der Z10 ist ein Luxusschlitten, bei dem ihr selbst im Cockpit sitzt und alles aus euren Kaffeebohnen holen könnt. Wirklich alles.
Das Modell in Dark Inox oder Aluminium White ist tatsächlich volle Gönnung. Was brauche ich da Gesabbel wie P.E.P. oder I.W.S. oder I.P.B.A.S.? Wer bereit ist, mehr als zwei Scheine für ein Küchengerät auszugeben, sollte die Möglichkeit haben, es auch wirklich vor dem Kauf zu verstehen.
Im Verhältnis zu den anderen Automaten der Z-Linie macht der Jura Z10 definitiv noch einmal einen Sprung – auch wenn ich nicht wie Jura von „Quantensprung“ reden würde. Bleiben wir mal auf dem Teppich.
Wer jedoch schon einen Z6 oder einen Jura Z8 besitzt, verpasst nichts, wenn er dabei bleibt. Kalte Spezialitäten und Product Recognising Grinder hin oder her. Der Jura-typische Geschmack ist bei allen Versionen gleich.
Bleibt noch die Frage nach dem Preisvergleich. Im Vergleich zu vielen anderen Geräten aus meinem Kaffeevollautomaten Test sind Z-Modelle durchaus „teuer“. Das wird besonders beim Duell Jura vs. DeLonghi im Oberklasse-Segment klar.
Doch derzeit konzentriert sich niemand so sehr auf eine exzellente Extraktion, niemand bekommt selbst einen Cortado oder Lungo so aromatisch hin wie ein Z-Jura. Obendrauf gibt es im Z10 eine ganze Batterie neuer Kaffeespezialitäten, mit denen ihr herrlich spielen könnt.
Schon deshalb gibt es von mir volle Punktzahl. Trotz P.R.G. und E.S.M. – LMAA!
Und von euch? Habt ihr schon Erfahrungen gesammelt? Ich freue mich auf eure Kommentare!