Die besten Espressobohnen im Test 2025: Espresso-Testsieger für Vollautomat & Siebträger

Espresso ist immer stark, schwarz, dunkel? Von wegen. In meinem Vergleich der besten Espressi wird es bunt und aufregend. Und zwar nicht nur beim Aroma.

Unsere Kaffeebohnen sind speziell für Vollautomaten entwickelt

Speziell für Vollautomaten

Täglich frisch geröstet

Schokoladiges, nussiges Aroma

Meine Bewertung:

Bei Quijote machen alle Kaffees/Espresso spaß

Tolles Preis-Leistungs-Verhältnis

Tolles Team

Tolle Espressos

Machmal ausverkaufte

Meine Bewertung:

Sehr hohe Qualität

Respect the Bean

Tolles Team

Jeden Besuch wert!

Hohe Preise

Meine Bewertung:

Vollmundig und schokoladig

Fair gehandelt

Schöne Crema

Funktioniert auch im Cappuccino oder Café Latte

Meine Bewertung:

Geeignet für den Vollautomaten

Walnuss-Nussig

Pflegeleicht im Siebträger

Wenig Frucht und Säure

Meine Bewertung:

Angelique’s Finest

Empowerment

Frische

Vorwitzige Säure

Meine Bewertung:

Absoluter Koffeinkick

Sehr sorgfältig geröstet

Eleganz

So viel Robusta ist nichts für jeden!

Meine Bewertung:

Ein Genuss

Transparente und faire Bohnen

Sehr aromatische und diverse Sorten

Tolles Preis-Leistungs-Verhältnis

Meine Bewertung:

Coffee Circle Espresso

Elegante Samtigkeit

Nüssen, Schoko-Akzenten

Klarere Süße

Meine Bewertung:

Toller Single Origin

Genialer Duft

Ausgefeilt-starker Geschmack

Nichts für Einsteiger

Meine Bewertung:

Nicht kaufen! Der Affe ist tot.

Viel Bruch

Wenig Informationen auf der Verpackung

Bitter und dünn

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Wie wir testen | Unser Team

Früher wäre ich nie auf die Idee gekommen, den besten Espresso für einen Kaffeevollautomaten zu suchen. Genauso wenig hätte ich einen ernsthaften Kaffeebohnen Test mit Supermarkt-Bohnen durchgeführt.

Nennt es Altersweisheit oder einfach zunehmende Erfahrung: In dieser Neuauflage meines Espresso Test 2025 will ich den Mini-Kaffee von allen Seiten beleuchten. 

Ihr findet Tipps zu den besten Sorten toller Röstereien, Hinweise auf ein gutes Supermarkt- oder Discounter-Produkt und jede Menge Wissen rund um die Espresso-Zubereitung in allen möglichen Geräten und Maschinen.

Weil Fairness nicht nur ein Aspekt der besten Espresso- und Kaffeebohnen ist, spielen meine Röstungen für Vollautomat, Siebträger, French Press und Filter im offiziellen Vergleich nur eine untergeordnete Rolle. Für viele von euch sind sie trotzdem Testsieger – und das freut mich sehr.

Kaffee für Vollautomaten by Coffeeness

Kaffee entwickelt für den Vollautomaten

Mein Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.

Täglich frisch geröstet

Schokoladiges Aroma

Fair gehandelt

Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke

Mehr erfahren

Kurz erklärt: Worum geht’s im Espresso-Test?

Wenn wir Espresso definieren, meinen wir streng genommen ausschließlich den Mini-Kaffee aus einer Siebträgermaschine. Was aus einem Vollautomaten kommt, reicht zwar nah heran, ist jedoch eigentlich eine eigene Kategorie an Kaffeespezialitäten.

Eines der wichtigsten Elemente ist dabei der Charakter der Crema: Beim echten Espresso ist sie eine eigenständige Geschmackskomponente und entsteht bei der Zubereitung direkt im Glas. Im Automaten ist sie nur ein optisches Element und wird nachträglich hinzugefügt.

Coffeeness Bohnen in Beiden Haenden

Was in der Herdkanne oder gar der French Press zubereitet wird, hat mit Espresso eigentlich überhaupt nichts mehr zu tun. Allerdings könnt ihr auch mit diesem Kaffee-Zubehör einen Espresso-Style erzielen: stark, schwarz, kompakt.

In meinem Espressobohnen Test 2025 gehen wir deshalb allumfassend vor und lassen sämtliche Röstungen zu, die in irgendeiner Spielart von Espresso funktionieren. 

Wichtig: Caffè Crema ist keine eigenständige Kaffeebohnen-Sorte, sondern ein von der Industrie geprägter Begriff für Espressobohnen, die sich für Kaffeevollautomaten eignen. Darum dürfen sie in diesem Test gleichwertig neben jedem „echten“ Espresso stehen.

Testsieger-Vergleich: Die besten Bohnen für Espresso in der Übersicht

Sowohl bei Kaffeebohnen als auch bei Espressobohnen winde ich mich, einen eindeutigen Testsieger zu küren. 

Denn es gibt einen Haufen Top-Produkte, zudem hängen die Testergebnisse in Sachen Geschmack und Eindruck nicht nur von der Zubereitungsart, sondern auch von meiner Experten-Tagesform ab. 

Nicht zuletzt kann ein und dasselbe Produkt bei der nächsten Charge schon wieder anders schmecken – schließlich ist Kaffee ein Naturprodukt, das sich von Kaffeeernte zu Kaffeeernte immer wieder anders zeigt.

Trotzdem sind Tests ohne klare Ergebnisse nur die halbe Miete. Deshalb zeige ich euch hier einige meiner Espresso-Favoriten in verschiedenen Kategorien. 

KategorieBohnensortenMeine BewertungFür VollautomatenFür SiebträgerFür HerdkanneFür French PressPreis pro kg
Quijote Oh Harvey!Italienischer Espresso80% Arabica
20% Robusta
Wummsiger Espresso ohne KlischeesX26,00€
Bocca BombitaEspresso klassisch100% ArabicaHerausragend cremiges Mundgefühl32,30€
mehrwert FurahaEspresso Vollautomat100% ArabicaToller Mix aus Süße, Kraft und etwas FrischeX37,90€
Huber Robu 100Espresso Robusta100% RobustaRobusta macht sich selten so feinXXX23,00 €
Flying Roasters FireFinchOmniroast100% ArabicaIn jeder Zubereitung einfach großartig34,60€
Edeka Bio Caffè CremaEspresso Supermarkt100% ArabicaSchokoladiger Allrounder12,99€
Aldi Barissimo Caffè Crema & AromaEspresso Discounter100% ArabicaLangweilig, aber trinkfreudig9,49 €
dmBio Caffè CremaEspresso Drogerie100% ArabicaSchoko-betont10,25€
Black Delight Colombia PlanadasDecaf Espresso100% ArabicaDas soll koffeinfrei sein? Unglaublich!42,90€

Die besten Espressobohnen für Siebträgermaschinen

Den Unterschied zwischen echtem Espresso und anderen Varianten erkennt ihr auch daran, dass die Siebträgermaschine als einzige in der Lage ist, Espresso in all seinen Facetten abzubilden. 

Dieser kann nämlich nicht nur dunkel und bitter, sondern auch hell und blumig sein. Säure ist bei einem echten Espresso zum Beispiel kein Schimpfwort, sondern eine Garantie für einen lebendigen Geschmack – sofern die Bohnen und die Zubereitung stimmen.

Wirklich jeder Kandidat, der in meinem Espresso Test hohe Punktzahlen eingefahren hat, ist eine Empfehlung als Siebträger-Bohne. Es kommt nur auf eure Erwartungen an. 

DeLonghi Dedica Maestro Plus Espresso

Bevorzugt ihr Frucht und habt keine Angst vor dem Säuregehalt, schaut mal bei Angelique’s Finest Espresso aus Ruanda vorbei. Der KFE Bonga Bio Espresso erzielt zwar keine Bestnote, ist aber ein toller Alltags-Espresso mit Lebendigkeit.

Wenn ihr es wärmer und süßer mögt, lege ich euch unter anderem den mehrwert Fuhara Espresso und den Schwarzwild Café Crème ans Herz. Der Bocca Bombita ist jedoch einer meiner Favoriten, weil der Espresso mit einem Mundgefühl über die Zunge rollt, das ich im Test so fast noch nie erlebt habe. 

Eine Klasse für sich ist unterdessen die Huber Robu Espresso-Kollektion. Denn hier machen Arabica-Kaffeebohnen teilweise sogar ganz Pause und überlassen vermeintlich „minderwertigen“ Robusta-Bohnen das Feld. 

Gerade der Huber Robu 100 aus 100 Prozent Robusta-Bohnen beweist, dass sich Tieflandkaffee nicht hinter seinem Arabica-Bruder verstecken muss, wenn die Qualität und die Produktionsbedingungen stimmen. Ein solcher Wumms-Espresso mit derart tiefer Schokonote ist wirklich eine Seltenheit.

Der Robu 100 zeigt aber auch, warum Robusta-Bohnen ausschließlich für den Siebträger geeignet sind: In jedem anderen Gerät erhaltet ihr nichts als Bitterkeit und Erd-Geschmack.

Bohnen-Empfehlungen für Espresso aus dem Vollautomaten

Auch wenn meine Kaffeebohnen für Vollautomaten in der KLASSIK, KRÄFTIG oder DECAF-Edition offiziell nicht im Test mitspielen dürfen, zeigen sie hervorragend, welche Espressobohnen in der Kategorie überhaupt eine Chance haben:

  • 100% Arabica (aus Brasilien bzw. Kolumbien für Decaf)

  • Mittlere Intensität mit mittlerem Röstgrad

  • Geschmacksprofil mit Noten von Schokolade, Kakao, Nuss, Karamell

  • Säurearm, aber mit Frische-Noten

Kaffee für Vollautomaten by Coffeeness

Kaffee entwickelt für den Vollautomaten

Mein Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.

Täglich frisch geröstet

Schokoladiges Aroma

Fair gehandelt

Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke

Mehr erfahren

Es ist wirklich auffällig, wie sehr alle meine Favoriten aus der Espresso-Bestenliste diesen Vorgaben folgen. Besonders gut macht es für mich zum Beispiel der mehrwert Fuhara Espresso. Aber auch bei Rabenschwarz Espresso oder bei Langen Kaffee findet ihr die geeigneten Geschmacksnoten.

Wollt ihr euch im Supermarkt oder beim Discounter eindecken, nehmt am besten eine Caffè Crema-Mischung. Mehr dazu gleich. Einen audiovisuellen Vergleich findet ihr im Video

Die besten säurearmen Bohnen für Espresso aus der French Press

Was hat Espresso mit einer French Press zu tun? Eigentlich nichts. Doch die Stempelkanne ist vielseitiger, als es den Anschein hat. Mit etwas Geschick bei der Bohnenwahl und der korrekten French Press-Anleitung könnt ihr jede Kaffeebohne darin zubereiten – also auch Espressi.

Wählt am besten eine ausgewogene Röstung, bei der die Säure nicht allzu sehr im Mittelpunkt steht. Das funktioniert zum Beispiel hervorragend mit dem Bocca Bombita, dem Lowrider von backyard coffee oder mit meinen Bohnen für French Press und Filter.

Kaffee für Vollautomaten by Coffeeness

Kaffee für French Press und Filter

Komplexe, spritzige Zitrusnoten mit schöner Frische

100 % Arabica aus Kenia

Noten von Nektarine & Limette

Täglich frisch geröstet

Für French Press & Filter

Mehr erfahren

Gibt es gute Espressobohnen für Filterkaffee?

Espresso und Filterkaffee sind von der Zubereitung und den Ergebnissen her totale Gegensätze. Nicht aber in Sachen Bohnensorten. Die offizielle Trennung von Espresso- und Kaffeebohnen wird zunehmend hinfällig.

So können praktische alle Röstungen, die als Caffè Crema angepriesen werden, auch als Filterkaffee getrunken werden. Die Arabica-Bohnen sind hell genug geröstet, um im Filter nicht mit zu viel Säure oder Bitterkeit aufzufallen.

Den Handfilter braucht ihr dafür natürlich nicht bemühen, eine 20-Euro-Filterkaffeemaschine reicht vollkommen aus. Wir erwarten sowieso kein allzu verzweigtes Aroma. Zumindest nicht, wenn die Crema-Kaffeebohnen aus dem Supermarkt kommen.

Silichio Coffee Ethiopia Ground Pour Over Filter

Ganz anders sieht das aus, wenn ihr euch an einen sogenannten Omniroast aus einer anständigen Kaffeerösterei haltet. Omniroasts funktionieren in allen Zubereitungsformen gleichermaßen gut und erfüllen jeweils alle Ansprüche an ein maximales Aroma.

Für mich gibt es keinen größeren Omniroast-Favoriten als den Flying Roasters FireFinch. Der „Yogurette-Kaffee“ mit milchiger Schokoladigkeit und roten Früchten macht sowohl als Espresso als auch als Filterkaffee von vorn bis hinten Spaß.

Allerdings ist er nicht außergewöhnlich: Wirklich jede gute Specialty Rösterei, bei der ich bis jetzt einen Omniroast probiert habe, konnte mich mit ihrer Allround-Mischung überzeugen. 

Ein weit verbreitetes, gleichfalls empfehlenswertes Beispiel ist etwa der Coffee Circle Cerrado mit betonter Nuss-Note.

Espressobohnen aus Supermarkt & Discounter: Stimmt (nur) das Preis-Leistungs-Verhältnis?

Ihr kennt meine Abneigung gegen Kaffeemarken aus dem Supermarkt. Meine wichtigsten Vorwürfe lauten: fragwürdige Qualität, viel zu niedriger Preis, Ausbeutung von Kaffeebauern, undurchsichtige Kaffeeproduktion, zu viel Marketing, zu wenige Geschmacksnoten.

Daran wird sich erst etwas ändern, wenn uns Lavazza, Melitta und Co. die Namen ihrer Produzenten und Plantagen, die tatsächliche Herkunft und die Eckpunkte ihrer Bohnenqualität verraten und den Mindestpreis so anheben, dass ihre Kaffeebauern anständig bezahlt werden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht passieren wird.

Ich bin mir aber auch sicher, dass viele Kaffeebohnen bzw. Espressobohnen vor allem nach dem Preis und der Verfügbarkeit kaufen. Das will ich nicht ignorieren und solche Espresso-Fans nicht im Regen stehen lassen.

Darum habe ich im Supermarkt Kaffee Test 2025 und im Discounter Kaffee Test 2025 ernsthaft die Geschmacksfrage gestellt und verschiedene Kaffeebohnen so untersucht, als hätte ich ein Specialty-Produkt vor mir.

Slider Image
Slider Image

Für mich am überraschendsten war die Tatsache, dass Discounter-Espresso (bzw. Caffè Crema) fast überall identisch schmeckt. 

Der Aldi Barissimo Caffè Crema & Aroma hebt sich von anderen Discounter-Bohnen nur durch ein etwas vielseitig-süßeres Spiel von typischem Röstaroma und Frischeanklang ab.

Genauso spannend fand ich die Erkenntnis, dass all die großen Supermarkt-Marken mit entsprechendem Preis gegen den Edeka Bio Caffè Crema als Eigenmarke verloren haben. Selbst der dunkle (und noch billigere) Gut&Günstig-Espresso von Edeka ist besser als so manche teure Barista-Edition.

Ich zähle übrigens auch die Drogerie zu den Discountern, weshalb der dmBio Caffè Crema den Gesamt-Testsieg in dieser Kategorie eingefahren hat. Im Vergleich zu den Aldi-Bohnen hat er nämlich einen wirklichen Charakter und ein erkennbares Schokoladen-Aroma.

Unterm Strich war ich dennoch sehr enttäuscht, wie langweilig typische Espressos und Caffè Crema-Bohnen aus dem Einzelhandel schmecken. 

Und mir ist erneut aufgefallen, wie viel heiße Luft auf der Verpackung steht, die Qualität vorgaukeln soll. Wenn schon ein fettes Aromaventil als UPS gilt (nicht wahr, Melitta?), müssen wir uns über die Ergebnisse nicht wundern.

Beste italienische Espressobohnen für viel Crema & Geschmack

Ich habe den Italienische Kaffeebohnen Test 2025 eigentlich nur durchgeführt, um mit Marketing-Klischees aufzuräumen. Denn „italienischer Espresso“ meint kein Herkunftsland, sondern einen Röststil – dunkel, kräftig, gern mit einem Anteil Robusta-Bohnen.

Das hat nichts mit der Italien-Romantik zu tun, die italienische Marken-Bohnen wie etwa der Lavazza Espresso Italiano Cremoso verbreiten. Auch dabei geht es darum, mangelnde Qualität zu verschleiern.

Solis Barista Perfetta Grind Infuse Crema

Ich bin sicher, dass es hervorragende italienische Röstereien gibt. Aber die in Deutschland bekannten Marken gehören einfach nicht dazu. 

Zwischen zu viel Säure und zu viel Bitterkeit für zu viel Geld gehören Illy, Lavazza und Konsorten in sämtlichen Tests ans Ende der Tabelle.

Daher wundert es nicht, dass mit dem Quijote Oh Harvey! eine Hamburger Röstung gewonnen hat. Dieser Espresso bietet hervorragende Arabica- und Robusta-Bohnen mit einem sicheren Händchen für Schokoladen-Wumms ohne Bitter-Attacke. 

Obendrein gilt: Transparenter, fairer und Impact-getriebener als Quijote Kaffee ist kaum eine andere so gute Kaffeerösterei in Deutschland.

Öko-Sieger: Die besten Bio-Bohnen für Espresso

Ist Bio-Kaffee automatisch besser als konventionelle Espressobohnen? Ja und Nein. Nach ökologischen Maßstäben erzeugte Kaffees sind besser für die Natur und die Ressourcen. Mit dem Aroma oder der Tassen-Qualität hat das aber nichts zu tun.

Zudem steht nicht überall Bio drauf, wo Bio drin ist. Gerade aufstrebende Impact-Röstereien oder Kaffee-Projekte können und wollen sich keine Bio-Siegel leisten, arbeiten aber trotzdem nach den Prinzipien für nachhaltigen Kaffee.

Ethiopian Coffee Beans Close Up

Das ist in der Specialty Coffee Szene so weit verbreitet, dass sich hier kaum ein eindeutiger Testsieger küren lässt. 

Zu meinen Empfehlungen zählen jedoch alle Espressobohnen der Flying Roasters, die Bio-Angebote der Martermühle Rösterei und praktisch alles, was die Erste Tegernseer Kaffeerösterei in den Handel bringt. 

Auch meine Automaten-Kaffeebohnen sind allesamt Bio-Espresso ohne Bio-Siegel. Denn wir wollen den Preis nicht unnötig durch Zertifikate treiben. 

Die besten entkoffeinierten Espressobohnen: Meine milden Empfehlungen

Espresso ohne Koffein wirkt auf den ersten Blick absurd. Schließlich bereiten wir uns diesen starken Kaffee vor allem deshalb zu, weil wir kompakt wach werden wollen. 

Darüber hinaus war entkoffeinierter Kaffee bislang immer eine geschmacklose und manchmal sogar abstoßende Angelegenheit. Seitdem sich die Specialty Coffee Szene dieser Sparte angenommen hat, macht Decaf aber richtig Spaß. 

In meinem Entkoffeinierte Kaffeebohnen Test 2025 habe ich Omniroasts, Espressobohnen und Filterkaffee wild gemixt. Gewonnen hat der der Black Delight Colombia Planadas, ein Omniroast, der auch als Espresso mit süßem Selbstbewusstsein überzeugen konnte.

Wer es günstiger will, findet im gut sortierten Supermarkt auch öfter den Altomayo Espresso entkoffeiniert Peru, der zwar nichts von einem wahren Testsieger hat, aber immerhin mit Frische und Wärme daherkommt.

Am besten finde ich natürlich, wenn ihr meiner DECAF Röstung eine Chance gebt. Dieser Kolumbianer wurde einmal mehr für den Vollautomaten optimiert und lässt es an nichts fehlen – nur eben an Koffein.

Kaffee für Vollautomaten by Coffeeness

Kaffee für Vollautomaten – Entkoffeiniert (Decaf)

Jetzt neu! Unsere entkoffeinierten Kaffeebohnen. Perfekt für Vollautomaten und Espressomaschinen.

Entkoffeiniert (Decaf)

Schokoladig & würzig

Täglich frisch geröstet

Geringe Säure

Zum Coffeeness Shop

Methodik & Kriterien: So findet ihr die besten Espressobohnen

Während mancher Espresso Test so tut, als könnte man nur im Labor vergleichbaren Kaffee kochen, gehe ich in jedem Kaffeebohnen Test nach dem Verbraucher-Prinzip vor: 

Ich bereite den Espresso so zu, wie es der Röster empfiehlt oder wie ich es mit meiner Expertise für richtig halte. 

Einen hochpreisigen Single Origin kippe ich zum Beispiel nicht in den Vollautomat, bei anderen Espressobohnen oder Bio-Kaffees bin ich jedoch nicht versnobt.

Ich trinke den Kaffee, wie jeder Kaffee trinken würde und beschreibe die Intensität, den Geschmack oder den Nachgeschmack mit möglichst bildlichen Worten. Noten oder Zahlenwerte gibt es bei mir nicht, da meine Tester-Eindrücke nicht standardisierbar sind.

Geht es aber um alles abseits von Geschmack oder Geruch, lassen sich verschiedene Espressos sehr wohl standardisiert beschreiben. Denn als bester Espresso der Welt kann nur gelten, wer sich in Sachen Herstellung komplett nackig macht.

Cup of Excellence & SCA: Ist Specialty Coffee immer besser?

Ich benutze das Wort Specialty Coffee sparsam, da es eher nach Hipster-Gehampel als nach Bohnen-Exzellenz klingt. Allerdings hat der Begriff Substanz.

Kaffeebohnen dürfen sich nur dann Specialty Coffee nennen, wenn sie in einer offiziellen Verkostung (Cupping) durch mehrere zertifizierte Cupper mindestens 80 Punkte erreichen. 

Breville Infuser Latte Art

Um das zu schaffen, müssen sie nicht einfach nur gut schmecken. Sie müssen mehrere Kriterien erfüllen, die von der Specialty Coffee Association (SCA) festgelegt werden und sämtliche Aspekte der Wertschöpfung umfassen:

  1. Sorgfalt & Expertise im Kaffeeanbau

  2. Hochwertiger Rohkaffee

  3. Transparente, faire & direkte Wertschöpfung

  4. Nachhaltige Geschäftspraktiken

  5. Fachgerechte Röstung passend zur Bohne

Der Gedanke dahinter ist so einfach wie weitreichend: Nur, wenn die Kaffeebohnen von Anfang bis Ende mit absoluter Qualität angebaut, verarbeitet und geröstet werden, können sie so schmecken, wie die besten Kaffees der Welt schmecken.

Besondere Kaffees und Kaffeefarmer mit Punktzahlen weit jenseits der 80 werden jährlich mit dem Cup of Excellence ausgezeichnet. Sie erzielen einen hohen Preis und werden meist nur in Limited Editions geröstet und verkauft.

In meinem Espressobohnen-Test spielt die SCA-Note größtenteils keine Rolle, da es uns um das Ergebnis dieser Benotung in unserer Tasse geht, nicht um die Benotung selbst. Bestes Beispiel: Ich kenne keine Supermarkt-Kaffeebohnen mit strahlendem SCA-Wert. Warum wohl?!

Herkunft, Transparenz & Fairness: Die Dreifaltigkeit guter Espressobohnen

Während SCA für mich nur eine untergeordnete Rolle spielt, strotzen meine Testberichte nur so vor dem Begriff Transparenz. Darunter verstehe ich mindestens vier Angaben, die ich bei sämtlichen Espressobohnen suche:

  1. Genaue Herkunft der Kaffeebohnen (Herkunftsland, Region, Farm)

  2. Verwendete Kaffeesorten inklusive Anbau, Ernte, Aufbereitung

  3. Beteiligte der Wertschöpfungskette (Anbau, Verarbeitung, Export, Import, Röstung)

  4. Röststil & empfohlene Zubereitung

Bin ich als Verbraucher in der Lage, meine Bohnen bis zu ihrem Ursprung zurückzuverfolgen, könnte ich theoretisch ins Herkunftsland fahren und mich vor Ort von der Nachhaltigkeit oder den Maßnahmen gegen den Klimawandel überzeugen.

Außerdem kann ich schon an der Herkunft, der Sorte, dem Röstverfahren und der empfohlenen Zubereitungsmethode ablesen, ob sich meine Auswahl besser für Espressomaschinen oder Automaten eignet, ob ich viel Säure oder eine hohe Intensität erwarten kann usw.

Brasilien Kaffeefarm 2022 Arbeit

Transparente Kaffeebohnen sind zwar keine Garantie für Qualität, aber sie bieten dafür die besten Voraussetzungen. Zudem findet ihr heraus, welche Geschäftspraktiken eine Kaffeerösterei verfolgt und wie es um die Preis-Fairness steht.

Werden Espresso- oder Kaffeebohnen im Direct Trade bzw. Direkthandel eingekauft und bietet der Röster irgendeine Form von Transparenzbericht oder Preisaufschlüsselung, könnt ihr genau nachprüfen, ob die richtigen Leute am Kaffee verdienen. Das ist zum Beispiel beim Fairtrade-Siegel nicht der Fall.

Aus Design-Gründen findet ihr die meisten Transparenzangaben oft nicht auf der Verpackung, sondern nur auf der Website. Das ist okay, solange mindestens folgende Angaben gemacht werden:

  • Tatsächlicher Röster: Wir reden nicht vom Inverkehrbringer, sondern von der Rösterei. Es gilt: Röstort = Firmensitz = Verkaufsort = besserer Espresso.

  • Herkunft: Da sich zum Beispiel Espresso aus Brasilien von Region zu Region unterscheidet, sind kleinteilige geografische Angaben umso wichtiger. Sammelbegriffe wie „Lateinamerika“ haben keinen Aussagewert.

  • Kaffee-Familie: Handelt es sich um einen Mix aus Robusta und Arabica? Wenn ja, in welchem Verhältnis? Sobald Robusta im Spiel ist, können wir von einem dicken, dunklen Espresso ausgehen – und uns an Espressomaschinen halten.

  • Varietät: Verschiedene Unterarten (wie Bourbon oder Caturra) haben unterschiedliche Eigenschaften in Bezug auf Süße, Würze, Säure.

  • Handelsweg: Klare Frage: Wer verdient (unnötig) an einer Packung Bohnen?

  • Aufbereitung: Die trockene Kaffeeaufbereitung liefert sehr süße Anklänge, die nasse Aufbereitung bildet eine Region hervorragend ab.

  • Röstgrad: Mit dem Röstgrad erfahrt ihr, wie säurearm oder bitterstofflastig die Bohnen sind, welchen grundlegenden Geschmack sie liefern können und für welche Zubereitungsmethoden sie geeignet sind.

  • Röstdatum: Sollte unbedingt auf der Verpackung stehen. Außerdem sollte die Kaffeerösterei eine Empfehlung abgeben, ab wann die Espressobohnen ihre Genussreife erreicht haben.

Röstung, Aroma, Säure, Geschmack: Tasting-Notizen interpretieren

Für Neulinge ist es oft am schwersten, von den Röster-Angaben zum Geschmack auf das fertige Produkt zu schließen. Schließlich sind die Bohnen-Anbieter trainierte Vollprofis, während Einsteiger gerade mal Unterschiede in der Intensität feststellen können.

Die Tasting-Notizen der Kaffeerösterei sind zwar oft etwas übertrieben speziell und entsprechen meiner Meinung nach nicht immer der Wahrheit. Aber ihr erhaltet daraus trotzdem gute Hinweise, ob euch ein bestimmter Espresso schmecken wird oder nicht:

  1. Stehen sehr viele (helle) Früchte in der Beschreibung, ist das Röstprofil sehr hell, die Säure recht dominant und der Espresso praktisch ausschließlich für Siebträgermaschinen geeignet. 

  2. Wird viel über Nüsse geredet, handelt es sich oft um einen sehr klassischen Espresso-Geschmack mit dominanten Bitternoten. Solche Röstungen sind oft super für eure liebste Milch-Kaffeespezialität.

  3. Steht Schokolade im Mittelpunkt, wird es meist süß. Analog zur Tafel Schokolade solltet ihr jedoch die Unterschiede zwischen Milch- oder Zartbitter-Schokolade beachten. Je „dunkler“ die Bewertung durch den Röster, umso eher sind die Espressi eine Empfehlung für die Espressomaschine.

  4. Kombinieren die Kaffeebohnen Schokolade mit Süßigkeiten wie Toffee, Karamell oder Brownie, dürfen die Espressobohnen umgehend in euren Kaffeevollautomat oder in die French Press.

  5. Wenn Kraft-Noten wie Melasse oder Süßholz genannt werden, ist die Intensität hoch und der Caffè Espresso meist echt italienisch. 

Brasilien Kaffeefarm 2022 Kaffee Aufguss Arne

Gott sei Dank hatte ich bisher nur wenige Espressobohnen im Test, bei denen Begriffe wie Tabak, Essig, Heuboden oder Ethanol angebracht waren. Es soll tatsächlich Röster geben, die mit einem schrägen Aroma punkten wollen.

Was bei einem Wein vielleicht funktionieren könnte, hat in Espresso meiner Meinung nach nichts zu suchen. Muss man sich Kaffee erst schön trinken, hat der Anbieter seinen Job nicht gemacht. Ein Beispiel für einen solchen Aroma-Fail findet ihr im Artikel zum XO EFA Kaffee Test.

Bohnen-Grundwissen: Das unterscheidet Kaffee & Espresso

Ich muss immer öfter überlegen, ob ein bestimmter Kandidat eher in meinen Kaffeebohnen Test oder in meinen Espresso-Vergleich gehört. Diese Unsicherheit ist das Symptom einer tiefgreifenden Entwicklung im Röstgeschäft:

Seitdem es immer mehr (gute) Kaffeeröstereien und immer mehr Kaffeevollautomaten gibt, verschwimmen die Grenzen zwischen Kaffee und Espresso zusehends. Doch was macht diese Grenzen überhaupt (noch) aus?

Espressobohnen vs Kaffeebohnen: Wann kommt was in die Kaffeemühle?

Grundsätzlich gibt es weder bestimmte Espressobohnen noch bestimmte Kaffeebohnen. Aus derselben Kaffeekirsche und ihren „Kernen“ können beide Varianten entstehen. Erst die Röstung bzw. der Röstgrad macht aus Rohkaffee das eine oder andere Produkt.

Allerdings stimmt auch das nicht mehr so genau. Je nach Einteilung gibt es insgesamt acht Röststufen bzw. Röstgrade, von denen höchstens die dunkle Stufe Italian Roast ausschließlich für Espresso aus dem Siebträger funktioniert, während die hellste Stufe Cinnamon Roast eine Filterkaffee-Spezialität ist.

Roasting Fresh Coffee

Alle Stufen dazwischen eignen sich sowohl für Filter- als auch für Espressoröstungen. Der Röstmeister entscheidet, in welcher Röststufe und in welcher Zubereitungsart die jeweilige Ernte bzw. Bohnenlieferung den besten Geschmack entfalten kann. Mehr erfahrt ihr im Beitrag Kaffee rösten.

Dieses Denken von der Bohne her gilt allerdings nur für handwerkliche Röstereien. Industriemarken denken vom Ergebnis her

Sie wollen zum Beispiel viele Crema-Kaffeebohnen verkaufen, also rösten sie sämtliche verfügbaren Bohnen auf die dafür notwendige Intensität. Ob das Säure-Süße-Verhältnis stimmt oder der Nachgeschmack anders sein könnte, ist wurscht.

Diese Gleichgültigkeit hat dafür gesorgt, dass im Supermarktregal im Grunde nur zwei Schattierungen zu finden waren: dunkler Röstgrad für Espressi, mittlerer Röstgrad für die Kaffeemaschine. Mit dem Automatenhype ist noch ein dritter Röstgrad dazu gekommen, der zu den Einstellungen solcher Maschinen passt.

Coffea Arabica vs Robusta: Wer zeigt mehr Bohnengröße?

Sowohl Röstungen für Caffè Espresso als insbesondere Kaffeebohnen für alles andere geben gern damit an, dass sie auf Arabica-Bohnen setzen. Der Hochlandkaffee gilt als besonders facettenreich, fein, elegant usw.

Das stimmt zwar, allerdings sagt der Arabica-Gehalt nichts über die tatsächliche Qualität des Kaffees aus. Die Arabica-Erhöhung hat aber dafür gesorgt, dass wir die Vielfalt von Kaffee missverstehen. Diese sieht in einer groben Übersicht so aus:

Rubiaceae Liberica Arabica Canephora

Arabica ist nur eine von drei Hauptarten aus der Gattung der Kaffeepflanzen. Canephora bzw. Robusta oder Tieflandkaffee ist eine weitere Art. Diese bildet deutlich weniger Aroma-Nuancen aus, hat dafür aber jede Menge Koffein und hilft Espresso, eine stabile Crema aufzubauen.

Das alles hat Robusta zum beliebten „Füllstoff“ in klassischem Caffè espresso nach süditalienischem Vorbild gemacht. Je mehr Robusta in der Mischung steckt, desto kräftiger der Geschmack und desto eindrucksvoller die Crema – selbst, wenn der Mahlgrad mal nicht ganz korrekt ist.

Im Duell Arabica vs Robusta verschiebt sich jedoch allmählich das Kräfteverhältnis. Denn Arabica-Pflanzen leiden zunehmend unter dem Klimawandel, während Robusta im wahrsten Sinne des Wortes robuster ist.

Darum wagen sich auch immer mehr Röster solo an die Robusta-Bohne. Wird sie sorgfältig angebaut, aufbereitet und geröstet, kann sie Espressi mit unheimlich viel Schokolade und genau dem richtigen Maß an Bitterkeit hervorbringen.

In meinem Test haben bisher die Robusta-Variante von Happy Coffee und die Robu-Kollektion von Huber überzeugen können. Wie man mit Robusta-Kaffeebohnen nicht umgehen sollte, zeigt unterdessen Zombie Kaffee.

Espresso-Blends vs sortenreine Bohnen: Ist die pure Auswahl besser?

„Gemischte“ Bohnen werden häufig falsch verstanden. Sortenreine Kaffeebohnen, natürlich Single Origin und von nur einer Farm, gelten als besonders edel. Mischungen klingen nach Beliebigkeit, unruhigem Bohnenbild und einem eher platten Geschmack.

Für Industriebohnen stimmt das. Für eine handwerkliche Röstung nicht. Auch hier drängt sich wieder der Vergleich zu Wein auf. Die teuersten Bordeaux-Weine der Welt sind Blends, die von einem Meisterkellerer so zusammengestellt wurden, dass sie zu einem perfekten Getränk heranreifen können. 

Pouring green coffee beans into a roaster

Röster-Blends mischen Kaffeesorten und Herkünfte so untereinander, dass das Endergebnis voller, süßer, cremiger, spannender wird. Die Anforderungen an die Qualität ändern sich nicht. 

Allerdings sind Blends im Preisvergleich meist günstiger, weil der Röster seine Mischung nach Ernte-Angebot zusammenstellen kann. Ein toller Mix ist zum Beispiel der kräftige Blackcap der Flying Roasters mit genau bezifferten Bohnen-Anteilen aus Peru, Guatemala und Sumatra. Ähnliches gilt für den Mellow Hello von Mare Kaffee.

Sortenreine Kaffees – am besten als Single Origin von nur einer Farm – stellen die Eigenschaften der Kaffeesorte bzw. Varietät in den Mittelpunkt. Hier ist der Beschaffungsaufwand höher, das Rösten komplizierter und das Ergebnis oft spezieller.

Das gilt zum Beispiel für den Murnauer Nossa Senhora aus Brasilien, der aus der Arabica-Varietät Mundo Novo geröstet wird. Dieser Kaffee ist ähnlich intensiv wie ein Whiskey – im Guten wie im Schlechten. Der 19grams Sonora Typica ist ebenfalls kein Espresso für Unaufmerksame.

Eine Zwischenstufe sind wiederum Blends, die verschiedene Sorten aus demselben Land mixen. Ein Team-Favorit, den wir noch nicht offiziell im Test hatten, ist der Schön Kaffee Pachamama Espresso aus Peru. Unser eigener Blend für Vollautomaten in der KLASSIK und der KRÄFTIG Edition mischt das Beste aus Minas Gerais in Brasilien.

Ganze Bohnen vs zu Pulver gemahlen: Schutz vor Aroma-Verlust

Von den etwa 800 Aromen in einer Kaffeebohne verflüchtigen sich die feinsten und spannendsten bereits kurz nach dem Mahlvorgang. 

Das ist ein Grund, warum gemahlener Supermarkt-Kaffee nur nach „Kaffee halt“ schmeckt – Vakuumverpackung hin oder her. Geht es speziell um Espressobohnen, spricht noch ein praktischer Faktor für die Verwendung ganzer Bohnen:

Espresso aus einer Siebträgermaschine braucht sowohl eine exakte und individuelle Mahlgradeinstellung je Röstung als auch eine exakte Dosierung. Beides funktioniert nur, wenn die Bohnen frisch aus einer passenden Kaffeemühle bzw. Espressomühle kommen.

Die meisten Kaffeevollautomaten besitzen zwar ein Kaffeepulverfach. Aber auch hier wollen wir frischen Caffè espresso erhalten, für den das Mahlwerk und ganze Bohnen die bessere Wahl sind. Von den hygienischen Herausforderungen beim Putzen dieses Schachts ganz zu schweigen.

Espresso-Zubereitung: Wie mache ich den perfekten Espresso?

Espresso zubereiten kann so einfach oder so aufwendig sein, wie ihr wollt. Früher habe ich jeden Espresso Test ausschließlich mit meiner La Pavoni Professional Handhebelmaschine durchgeführt.

Heute werfe ich mit demselben Selbstbewusstsein gern mal meinen Jura J8 an oder schaue, was aus einer Bohne in meiner French Press aus Edelstahl wird. 

Der Witz an gutem Espresso bzw. besten Kaffeebohnen ist, dass sie selbst bei einer „falschen“ Kaffeezubereitung alles richtig machen – oder zumindest nie schlecht schmecken.

Absolute Nieten wie ein Lavazza Caffè Crema Dolce schaffen das nicht einmal an den besten Espressomaschinen. 

Breville Barista Touch Pulling Shot of Espresso

Espresso an der Siebträgermaschine zubereiten

Der grundsätzliche Unterschied zwischen anderen Geräten und der Espressomaschine besteht im Druck. Exakt 9 Bar am Brühkopf sowie die Extraktion außerhalb der Maschine sorgen dafür, dass ein echter Espresso mit echter Crema entsteht. Dafür müsst ihr grundsätzlich folgende Parameter zusammenbringen:

  • Der Mahlgrad muss (!) möglichst fein sein

  • Die Dosierung liegt bei 7 bis 12g Kaffeepulver pro Single Shot

  • Die Bezugsmenge liegt bei 14 bis 24g Espresso pro Single Shot

  • Die Durchlaufzeit beträgt zwischen 24 und 30 Sekunden

Wer von einem Pi-mal-Daumen-Espresso zu einem Barista-Getränk kommen will, sollte auf auf eine Kaffeewaage setzen und der 2:1-Formel folgen:

Der fertige Espresso in der Tasse oder im Espressoglas hat das doppelte Gewicht des verwendeten Kaffeemehls.

Das ist wesentlicher genauer als die „Umrechnung“ von Pulver-Gramm in Kaffee-Milliliter und sorgt für ein besseres Verhältnis von Wasser und Kaffee.

Espresso im Kaffeevollautomaten zubereiten

Jura GIGA 10 Crema Close Up

Wer guten Espresso aus einem Vollautomaten beziehen will – auch wenn es streng genommen keiner ist –, muss sich mit seiner Maschine beschäftigen und den Kaffeevollautomaten richtig einstellen

Die grundlegenden Faktoren folgen dem Siebträger-Vorbild. Doch aufgrund der maschinellen Besonderheiten gibt es ein paar Abweichungen:

  • Mahlgrad wieder möglichst fein

  • Füllmenge auf 40 ml für einen „großen“ Espresso

  • Temperatur möglichst höher – je nach verfügbaren Stufen

  • Kaffeestärke (=Menge an Kaffeepulver) nach Röstung und Geschmack etwa in der Mitte der verfügbaren Stufen

Espresso in der French Press zubereiten

Coffeeness French Press Kaffee Einschenken

Auf die Idee, die Stempelkanne für Caffè espresso zu verwenden, bin ich nicht selbst gekommen. Wir haben sie einem experimentierfreudigen Coffeeness-Fan zu verdanken. French Press Espresso (oder Frenchpresso, wie ich dazu sage) geht so:

  • Sehr feiner Mahlgrad

  • Pro Tasse 8 g Pulver auf 40 ml Wasser

  • Temperatur 95 ºC

  • Ziehzeit 10 s

  • Stempel bzw. Sieb mit Schwung Richtung Boden drücken

  • Kaffee sofort in die Tasse geben & servieren

Bei der Wahl der Bohnen orientiert ihr euch für diese Empfehlung an säurearmen Röstungen mit mittlerer Röstzeit, wie sie zum Beispiel im Coffee Circle Grano Gayo oder meinen FRENCH PRESS Kaffeebohnen zu finden sind.

Coffeeness French Press aus Edelstahl

Coffeeness French Press aus Edelstahl

Gratis dazu: Unsere umfassende 30-seitige French Press Anleitung

Hochwertiger Edelstahl

In 3 Größen erhältlich

Leichte Reinigung

Inklusive PDF-Anleitung

Zum Coffeeness Shop

Espresso in der Bialetti zubereiten

Für viele Italiener ist die Herdkanne das wichtigste Utensil für Home-Barista. Sie sind auch fein damit, den fertigen Schluck Kaffee als Espresso zu bezeichnen. Bin ich inzwischen auch. Das Schöne an der Herdkanne ist, dass ihr nichts können oder wissen müsst:

  1. Wasser bis zur Markierung rein

  2. Kaffeepulver (möglichst fein gemahlen) bis zur Markierung in den Einsatz

  3. Leveln und minimal (!) andrücken

  4. Auf den Herd

  5. Wenn es anfängt zu blubbern vom Herd

Bei dieser Zubereitungsvariante gehen zwar viele Feinheiten verloren, während die Säure bei einer falschen Kaffeebohnen-Wahl schnell überhandnehmen kann. 

Aber die Kanne schafft es dennoch, Ungenauigkeiten auszugleichen und einer Espressobohne zumindest die Intention zu entringen, mit der sie geröstet wurde. Ein knackiger Brasilien-Mix mit vielen Nüssen im Geschmack passt hier hervorragend.

Espressokocher Einzelteile

Espressobohnen lagern: Haltbarkeit ist nicht gleich Genuss

Wenn Leute ihre Kaffeebohnen in den Kühlschrank legen oder sogar ihren Kaffee einfrieren, meinen sie, sie dadurch zu konservieren. Erstens stimmt das jedoch nicht, zweitens geht es beim Kaffee lagern darum, frisch geröstete Kaffeebohnen innerhalb ihres optimalen Genussfensters sicher aufzubewahren.

Das klappt nicht in der Kaffeedose. Zumindest nicht mit Umfüllen. Lasst die Espressobohnen in ihrer Tüte, verschließt sie mit einer Kaffeeklammer und bewahrt sie an einem dunklen, trockenen und temperaturstabilen Ort auf. 

Wie lange Kaffeebohnen ihre optimale Genussreife haben, lässt sich nicht pauschalisieren. Das Röstdatum ist aber ein Hinweis. Lasst frische Espresso-Bohnen ungefähr zwei Wochen nach Röstdatum noch reifen und verbraucht sie dann in ungefähr vier Wochen. 

Im Vergleich dazu sind sehr helle Kaffeebohnen schon ein paar Tage nach der Herstellung trinkbereit. Ich habe dies (und andere Dinge) genauer im Kaffeemarktplatz Test untersucht.

Was sagen andere zu den besten Espresso-Bohnen?

Wie subjektiv ein Espresso Test ausfällt, sehen wir an den unterschiedlichen Meinungen, die es zu Kaffeebohnen bei verschiedenen Outlets gibt. Ob diese Untersuchungen immer korrekt und transparent sind, können wir diskutieren.

Allen voran wäre da ein Bohnen-Test der Stiftung Warentest. Der Kaffeebohnen- und Espresso-Test 1/2022 macht mich immer noch wütend. 

Hier wurde schamlos versucht, intransparente Industrie-Bohnen grün zu schreiben und mit Nachhaltigkeit aufzuladen. Gleichzeitig ging eine Netto-Caffè-Crema-Röstung als Testsieger hervor. Noch vor den wenigen Bohnen aus handwerklicher Rösterei.

Bei den Espressobohnen siegte der Lavazza Espresso Italiano Cremoso mit der Note 1 bei der sensorischen Beurteilung. Ich habe bisher keine Lavazza-Bohne getrunken, die nicht vor Säure strotzte. Gute Beispiele findet ihr in meinem Lavazza Espresso Perfetto Test, im Italien-Espresso-Test und im Lavazza Caffe Crema Dolce Test.

Degass Coffee Beans Without Airscape Plunger

Der StiWa-Test wird von den meisten Medien kopiert bzw. wiedergegeben. Die Welt hat jedoch einen eigenen Vergleich durchgeführt. Aber auch hier gibt es fast nur Industrie-Quark. Gewonnen hat eine Röstung von Illy – eine Supermarkt-Marke, die ich wegen ihres grottenschlechten Preis-Leistungs-Verhältnisses schon öfter angezählt habe.

Im RTL Espresso Test (was es nicht alles gibt) hat der Schümli gewonnen. Dieser ist in meinem Supermarkt-Kaffee Test 2025 wegen nahezu totaler Geschmacklosigkeit ganz hinten gelandet.

Spannend ist eine Untersuchung durch Ökotest 2019. Hier wurde Kaffee auf Schadstoffe, Nachhaltigkeit und Öko-Faktoren geprüft. Die Test-Auswahl war breitgefächert – von Lidl Bellarom bis GEPA und Mount Hagen.

Bis auf fünf Bio-Kaffee haben alle nur ein befriedigend bis mangelhaft kassiert. Es gab Acrylamid-Spuren, der Kaffee wurde unter katastrophalen Bedingungen produziert und konnte auch beim Aroma nicht überzeugen.

Auch wenn ich den Kaffeemarktplatz roastmarket aus einigen von mir gut untersuchten Gründen ablehne, geht deren Espressobohnen-Test mehr als in Ordnung. 

Denn hier wird hart zwischen Industrie und Handwerk unterschieden, echte Röstgewinner wie der bekannte Italo Disco von 19grams oder der Felix der Tegernseer Kaffeerösterei stehen auch bei mir hoch im Kurs.

Mehr als Crema: Startet euren eigenen Espresso-Test!

Ihr müsst kein Barista sein oder werden, um tollen Kaffee zu machen. Ihr müsst euch nur trauen, Sieger aus meinem Test oder Neuentdeckungen aus einer Rösterei eures Vertrauens von allen Seiten kennenzulernen.

Nehmt den Transparenzfaktor als grundsätzliches Kriterium, verlasst euch auf eure Sinne und traut euch zum Beispiel mal an mehr Säure. Wenn mein Espresso Test oder mein Kaffeebohnen Test eins zeigen, dann dass Kaffee so viel mehr kann als nur Crema und Cappuccino.

Welche Marke oder welche Bohnen soll ich mir in meinem Test genauer ansehen? Welche Bohnen-Themen fehlen euch noch auf meinem Kaffee-Blog? Hinterlasst mir gern einen Kommentar.

FAQ zum Espressobohnen Test

Die besten Espressobohnen überzeugen im Vergleich mit einem starken Charakter, einer nachhaltigen Herstellung sowie einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis. Alle Testsiege darüber hinaus sind subjektiv.

Bio-Kaffee gilt als besser für die Umwelt – und ist es im Vergleich auch. Mit dem Aussehen, dem Geschmack oder den Testergebnissen hat der Bio-Status allerdings nichts zu tun. Gerade Bio-Supermarktbohnen schmecken oft schlechter als ihre konventionellen Geschwister.

Lavazza ist bekannteste italienische Espresso-Marke und auch bei uns weit verbreitet. Bisher sind alle von uns getesteten Lavazza-Bohnen jedoch durchgefallen. Ob Dolce oder Forte. Insbesondere die oft überbordende Säure disqualifiziert die Bohnen.

Coffeeness Community Updates
Bleib informiert über die neuesten Testberichte, Blogbeiträge, Produkte und Videos auf Coffeeness.
Bitte aktiviere JavaScript in deinem Browser, um dieses Formular fertigzustellen.

Aktualisiert: 23. November 2024
Dein Kaffee-Experte
Team Image
Arne Preuss

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Mehr über Arne Preuss

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Mehr über Arne Preuss

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

60 Kommentare
Neueste
Älteste
Inline Feedbacks
View all comments
Inhaltsverzeichnis