Welchen Kaffee für Vollautomaten solltet ihr kaufen? Ginge es nach den Herstellern von Kaffeevollautomaten, könnte man Kaffeebohnen genauso designen wie Druckerpatronen oder Apple-Ladebuchsen. Dann wärt ihr gezwungen, zum Tchibo-Gerät auch Tchibo-Bohnen zu kaufen.
Welchen Kaffee für Vollautomaten solltet ihr kaufen? Ginge es nach den Herstellern von Kaffeevollautomaten, könnte man Kaffeebohnen genauso designen wie Druckerpatronen oder Apple-Ladebuchsen. Dann wärt ihr gezwungen, zum Tchibo-Gerät auch Tchibo-Bohnen zu kaufen.
Klappt natürlich nicht. Trotzdem tun Marken wie Tchibo, Melitta oder sonst wer gern so, als würden ihre Vollautomaten explodieren, wenn ihr die „falsche“ Packung Bohnen reinkippt.
Ansonsten droht euch aus eurem Vollautomat zu dünner Kaffee, der Espresso wird sauer, viel zu stark … und überhaupt ist dann alles verloren! Darüber schreibe ich auch in meinem Kaffeebohnen Test 2023.
Bei Kaffee für Vollautomaten solltet ihr stets frisch geröstete, ganze Kaffeebohnen kaufen. Die Bohnen-Röstung sollte tendenziell säurearm und dunkler sein. Am einfachsten erhaltet ihr einen vollen Automaten-Espresso, wenn die Mischung einen gewissen Anteil an Robusta (Canephora) mitbringt. Aber auch hundertprozentige Arabica sind für den Kaffeevollautomaten geeignet. Spannend wird’s mit leichten Säureakzenten.
Die besten Kaffeebohnen stammen aus kleinen Röstereien mit einem transparenten und fairen Direkthandel. Eine schonende Trommelröstung ist genauso wichtig wie ein differenziertes Geschmacksprofil. Beste Kaffeebohnen erkennt ihr daran, dass der Hersteller alle Angaben zu Herkunft, Aufbereitung, Röstdatum und Handelsweg macht.
Die Marke ist völlig egal, alle Vollautomaten arbeiten mit dem gleichen Zubereitungsprinzip, das den Kaffee leicht unterextrahiert. Darum sollten die passenden Bohnen stets weniger Säuren und stärker ausgearbeitete, kräftige Aromen mitbringen.
Helle (Filter-)Röstungen eignen sich nicht für den Vollautomaten, auch deutlich säurebetonte Espressi funktionieren nicht. Ansonsten könnt ihr jede Bohnenvarietät und alle Herkunftsländer im Vollautomaten ausprobieren, wobei wir immer gute Erfahrungen mit kräftigen Brasilianern gemacht haben. Der individuelle Geschmack entscheidet.
Es gibt nicht die einzig wahre Bohne für den Automaten. Sehr wohl aber besser geeignete. Wendet euch stets an kleine Röstereien und fragt nach kräftigeren Espressoröstungen mit geringer Säure. Aromen mit schokoladiger und/oder Karamell-Note funktionieren immer gut.
In diesem Ratgeber finden wir heraus, was das Spezielle am Vollautomaten ist, was das für eure Kaffeebohnen-Wahl bedeutet und welche Sorten ich euch generell empfehlen kann. Außerdem kläre ich die Frage, warum Caffè Crema-Bohnen nur heiße Luft sind.
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Mein Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.
Täglich frisch geröstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke
Bester Kaffee für Jura, Siemens und DeLonghi – Was macht der Vollautomat mit den Kaffeebohnen?
Stellen wir einen x-beliebigen Siebträger wie den Rancilio Silvia neben einen x-beliebigen Kaffeevollautomaten wie den Siemens EQ.9, handelt es sich um dasselbe Maschinenprinzip:
Fein gemahlene Kaffeebohnen werden als verdichteter Kaffeepuck in einer kurzen Extraktion mit Druck zu Espresso. Während ihr beim Siebträger eine externe Kaffeemühle benötigt, erledigt das der Automat mit Mahlwerk von allein.
Espresso auf Knopfdruck ist zwar unheimlich bequem, hat aber einen Haken: Ein vollautomatischer Brühvorgang in einem einzigen Gerät muss Kompromisse eingehen bzw. Abstriche machen.
Die meisten Vollautomaten können ganze Bohnen nicht so fein mahlen, wie es für einen echten Espresso notwendig wäre. Damit kann der Kaffeepuck in der Brühgruppe nicht so stark verdichtet werden wie auf die klassische Tour mit Tamper.
Das wiederum führt zu weniger Druck bei der Extraktion. Deshalb müssen Vollautomaten zum Beispiel mit Extradüsen eine Creme faken, die beim Espresso aus dem Siebträger allein durch den Brühvorgang entsteht.
Weil jedoch das generelle Zubereitungsprinzip identisch ist, können wir auch beim Vollautomaten grundsätzlich von einem Espresso sprechen. Daraus können wir ableiten, dass klassische Espressoröstungen, die im Siebträger funktionieren, auch als Kaffee im Vollautomaten funktionieren.
Mit klassischen Röstungen meine ich dunklere Bohnen. Hier sorgt vor allem auch die frische für eine stabile Crema und einen kräftigen Geschmack.
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Mein Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.
Täglich frisch geröstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke
Steht bei Kaffeebohnen nur „kräftig“ oder „vollmundig“ auf der Tüte, könnt ihr sie gleich zurück ins Regal stellen. Ein Röster, der seine Kaffeesorten nicht exakt benennen kann, produziert nur gleichförmigen Industriemist mit fragwürdiger Herkunft – oder hat keine Lust, sich mit seinem Produkt näher zu beschäftigen.
Doch was ist, wenn auf der Tüte „Jasmin“, „Pfirsich“ oder „Zitrus“ steht? Muss sie dann auch zurück ins Regal? Es kommt drauf an. Wollt ihr frischere Röstungen im Vollautomaten für Zuhause verarbeiten, solltet ihr ein paar wesentliche Unterschiede zwischen den generellen Röstnuancen im Zusammenspiel mit der Zubereitung kennen.
Kaffeebohnen & Mahlgrad im Test: Funktioniert die Dritte Welle im Vollautomaten?
Zwar geht der Trend derzeit eindeutig wieder zu dunkleren Röstschattierungen, aber „fruchtige“ Kaffees sind nach wie vor ein riesiges Thema. In der Industrie heißen Frucht-, Blumen- und Zitrusnoten immer noch gern pauschal „Säuren“ und sind ein absolutes No-No:
Massenmarktorientierter Kaffee hat gefälligst säurefrei zu sein. Ganz gleich, ob auf der Packung „mild“ oder „kräftig“ steht. Worte wie „Beeren“ oder sogar „Physalis“ nimmt man höchstens in den Mund, wenn die Hipster-Meute auf das eigene hippe Angebot rund um den Handfilter-Hype heiß gemacht werden soll. Tchibo ist in dieser Hinsicht ganz vorne am Start.
Bohnen-Testsieger: Wie findet ihr den richtigen Kaffee für den Vollautomaten?
Für Kaffee im Vollautomaten sind sich alle großen Bohnen-Anbieter jedoch einig, dass Röstungen im Kaffeevollautomat besser ohne Säuren auskommen und eher dunkel sein sollten. Prinzipiell ist sowohl Arabica- als auch reiner Robusta-Kaffee geeignet: Arabica-Kaffee gilt als facettenreich und sanfter, Robusta-Bohnen (Canephora) sind kräftiger, dunkler und vollmundiger. Daher ist ein gewisser Robusta-Anteil ratsam, doch auch hunderprozentige Arabica-Kaffee funktionieren im Vollautomat.
Generell ist diese Ansicht nicht falsch, allerdings können sparsame Säureakzente ebenfalls für interessante Noten sorgen:
Für einen blumigeren Espresso mit stärkerem Säureprofil stellt der Barista in der Kaffeebar seinen Mahlgrad an der Mühle feiner und erzeugt damit einen größeren Widerstand im Siebträger. Das verhindert eine Unterextraktion, durch die ein Espresso zu sauer wird.
Wir haben aber schon festgestellt, dass auch ein guter Vollautomat stets gröber mahlt und nicht so gut verdichten kann. Eine (leichte) Unterextraktion ist also für ihn normal.
Warum ist der Säureanteil in Bohnen für Espresso geringer als für Filterkaffee?
Je heller und säurebetonter der Espresso geröstet wurde, desto deutlicher wird die Maschinenschwäche – und desto ungenießbarer wird das Vollautomaten-Getränk.
Das passiert auch dann, wenn ihr den Mahlgrad, die Brühtemperatur oder die Dosierung für eure Tasse Kaffee ansonsten optimal eingestellt habt.
Zwischen spritzig hell und spritzfrei dunkel existieren jedoch unzählige Schattierungen und Aromenkombinationen, die auch als Kaffee im Vollautomaten funktionieren. Es müssen noch nicht einmal die besten Kaffeevollautomaten der Welt sein. Ist der Geschmack der Bohnen doch Sache des Rösters!
Arbeitet der für eine Massenmarktbude, kippt er allerdings Mistbohnen in einen Turboröster, der den Rohkaffee in möglichst kurzer Zeit bei hohen Temperaturen durchbrutzelt. Er hat gar keine Chance, den perfekten Zeitpunkt für ein ausgewogenes Säureverhältnis abzupassen. Denn mit zunehmendem Röstgrad werden Kaffeesäuren (als Element und Geschmackskomponente) immer deutlicher zerstört.
So gesehen könnten wir auch unterstellen, dass Supermarkt-Marken die Parole „keine Säuren im Automaten“ nur deswegen ausgeben, weil sie mit ihrer Industriemethode gar nicht in der Lage sind, Röstungen mit einem sinnvollen Säureprofil zu erzeugen.
Das stimmt allerdings nur halb, da auch richtige Röster zu kräftigeren und säurearmen Kaffeebohnen raten. Auch sie entwickeln immer öfter Produkte, die besonders gut im Kaffeeautomaten funktionieren.
Jüngst hat zum Beispiel Coffee Circle den Tiga Terra auf den Markt gebracht, der in unserem Team schon inoffiziell getestet wurde. Allerdings mit einem Siebträger.
Der kann exakt das, was er verspricht: kräftig, schokoladig, starke Kakaonote und praktisch keine Säure. Im Präzisionsverfahren am Siebträger zeigt sich aber eben auch, dass dieser Automatenkompromiss hier am Ende des Tages schnell langweilig werden kann.
Wie ihr wisst, sind helle Zitrus-Röstungen mein absoluter Favorit. Aber ein heller, säurebetonter Ostafrikaner wird in eurer Jura E60 und selbst im besten Gerät von Miele leider Mist. Das heißt aber nicht, dass ihr etwa Äthiopien als Besitzer eines Vollautomaten ignorieren müsst.
Ein heißer Praxistipp sind Sidamos in Espressoröstung. Hier treffen die Anforderungen eines Automaten auf das Frischeprofil der dritten Welle und ergeben ein vollmundiges Endergebnis mit dem richtigen Freshness-Kick. Die Mischung machts.
Wisst ihr was ein weiterer heißer Praxistipp ist? Das richtige Glas für das jeweilige Getränk – erst wenn Cappuccino, Latte Macchiato oder Espresso stilecht genossen werden, schmecken sie vollendet.
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Die ultimative Geheimwaffe, zu der ich inzwischen sehr oft rate, sind jedoch Omniroasts mit etwas stärkerem Säureprofil. Omniroasts heißen so, weil sie alle Zubereitungsmethoden beherrschen (also auch als Kaffee im Vollautomat).
Generell gilt: Verwendet der Röster eine Punkteskala für die Angaben zu seinen Espressobohnen, sollte die Säure höchstens bei zwei von sechs oder einem von fünf Punkten liegen.
Schümli & Caffè Crema für euren Kaffee im Vollautomaten kaufen: Lasst euch nicht veralbern!
Caffè Creme, Crema, Schwiizer Schümli oder Crème existiert auf zwei Ebenen: einmal als Getränkevariante im Vollautomaten-Menü, einmal als Bohnenversion. Beide gibt es in dieser Form erst, seitdem Kaffeevollautomaten durchgestartet sind. Und beide sind mehr oder weniger Murks.
Als Getränkevariante ist ein Creme-Kaffee ein Espresso aus dem Automaten, der gleich mit mehr Wasser zubereitet wird. Da das ohnehin schwachbrüstige Zubereitungsprinzip mit mehr Wasser noch schwachbrüstiger wird, ist diese Kaffeevariante beim Geschmack meist enttäuschend. Selbst bei meinem Testsieger im Kaffeevollautomat-Test.
Deshalb rate ich euch stets zur Alternative Americano, wenn ihr mehr Kaffee mit einem Knopfdruck wollt. Hier wird der Vollautomaten-Espresso richtig extrahiert und erst anschließend mit heißem Wasser verdünnt. Das streckt zwar den Körper, behält aber die Grundidee des Kaffees bei.
Reden wir von Crema-Bohnen, hört der Spaß für mich vollends auf. Sie suggerieren, dass der ach so wichtige Kaffeeschaum damit noch besser und cremiger wird. Wird er nicht.
Es sind exakt dieselben (minderwertigen) Kaffeebohnen, die direkt daneben in einer anderen Tüte stecken. Und jetzt schaut mal auf den Preis. Das Gesparte investiert ihr lieber in einen Kaffeevollautomat am Black Friday.
Das Angebot von Crème-Bohnen ist nichts weiter als heiße Marketingluft, die sich jedoch hervorragend verkauft. Die Frage ist nur, wie lange noch.
Zu Beginn der Vollautomaten-Manie hatte kaum ein Kunde Ahnung davon, mit welchen Kaffeebohnen-Varianten er sein neues Gerät füttern soll. Inzwischen tigern immer mehr Leute zu echten Röstern und lassen sich dort beraten. Wir haben neulich unsere Rösterei besucht und anschließend eine kleine Frankfurt-Café-Tour gemacht.
Das wiederum hat den Nachteil, dass auch manche kleinere Rösterei auf den Crema-Zug aufspringt und ihre Produkte ebenfalls unter dem Crème-Label verkauft. Tut euch den Gefallen und ignoriert das einfach – nicht kaufen.
Am Ende des Tages gibt es noch eine wichtige Regel, die ihr auf der Suche nach Automatenbohnen beachten müsst: Eine Tüte mit der Aufschrift „Espresso“ ist die sicherere Wahl als eine Tüte mit der Aufschrift „Filter“.
Traut euch trotzdem, beim Geschmack zu experimentieren! Solltet ihr zwei Bohnenbehälter haben (wie zum Beispiel beim Melitta CI Touch), spricht nichts dagegen, einen Sidamo-Espresso mal direkt gegen einen Sidamo-Filter antreten zu lassen. Am Ende ist ein guter Kaffee für Vollautomaten immer der, der euch schmeckt.
Und dazu würde ich gern mehr wissen: Schreibt mir eure heißen Bohnentipps für guten Kaffee im Vollautomaten. Einzige Bedingung: Sie müssen aus einer echten Rösterei stammen. Warum, dürfte klar sein.