Viele von euch fragen mich immer wieder, welchen Wasserkessel ich empfehlen könnte. Und darum wurde es höchste Zeit, dass ich mich diesem Thema in einem Ratgeber einmal ausführlicher widme.
Viele von euch fragen mich immer wieder, welchen Wasserkessel ich empfehlen könnte. Und darum wurde es höchste Zeit, dass ich mich diesem Thema in einem Ratgeber einmal ausführlicher widme.
Zum Verständnis: Ich rede in diesem Artikel nicht von einem elektrischen Wasserkocher, der das Wasser per Heizspirale oder integrierter Heizplatte erwärmt. Den habe ich natürlich auch, schließlich muss man sich das Leben nicht unnötig schwermachen.
Ich rede von den hübschen und handlichen Kesseln aus verschiedenen Metallen oder Glas, die ihr auf die Herdplatte oder das Feuer stellen könnt. Aber warum solltet ihr euch diese Mühe machen?
Warum verwende ich einen Wasserkessel mit langem Hals als Zwischenschritt bei der Kaffeezubereitung mit Filter– von Woodneck bis zum Handfilter? Die Antworten erhaltet ihr natürlich in diesem Ratgeber.
Außerdem stelle ich verschiedene Materialien für Kessel ausführlich vor und verrate euch, warum in hippen Kaffeebars wie The Barn in Berlin (hier geht’s zu meinem Bericht zur Neueröffnung am Ku’damm) fast immer ein Hario Buono Wasserkessel zu finden ist.
Inhaltsverzeichnis
- Warum brauche ich einen Wasserkessel?
- Aus welchem Material sollten Wasserkessel bestehen?
- Welcher Wasserkessel für Induktion? Was kann ein Wasserkessel aus Kupfer?Wie sinnvoll ist ein Wasserkessel aus Gusseisen?Der Wasserkessel aus Emaille: Nur ein Kessel auf alt gemacht oder gute Idee?Wasserkessel aus Aluminium: Billigschrott oder Schnäppchen?Wasserkessel aus Glas: Ja, nein, weiß nicht?
- Wasserkessel aus Edelstahl: Alle lieben den Hario Buono V60
- Die Materialien für Wasserkessel im Überblick Die besten Wasserkessel zum CampingWasserkessel für den Holzofen: Back to the roots!Der Kessel in Antik – kann man machen, muss man aber nicht
- Die beliebtesten Wasserkessel bei Amazon: Welche kann ich empfehlen?
Warum brauche ich einen Wasserkessel?
Bevor uns elektrische Wasserkocher das Leben erleichterten, war wohl in jeder Küche ein Kessel vorhanden. Wer kennt nicht das anheimelnde Pfeifen, dass viele Kessel von sich geben, sobald das Wasser auf der Herdplatte kocht?
Aber irgendwann siegte die Bequemlichkeit und ein Wasserkocher für die Steckdose ersetzte den Wasserkessel. Selbst Teepuristen und Kaffeeliebhaber hatten nichts dagegen.
Dazu passte auch der Eintritt in die Second Wave der Kaffeekultur, in der Kaffeevollautomaten und Espressomaschinen einen Kessel praktisch überflüssig machten.
Seit wir allerdings auf der Third Wave reiten und Handbrühmethoden wie French Press, Woodneck, Chemex und Handfilter wieder gefragt sind, gehört der Wasserkessel in jede kaffeeverliebte Küche.
Der Grund ist recht simpel: Bei jeder Handbrühmethode mit Filter solltet ihr darauf achten, das Kaffeepulver für die optimale Extraktion in mehreren, präzisen Schritten mit Wasser in Kontakt zu bringen. In meiner Handfilter-Anleitung habe ich es so beschrieben:
„Jetzt langsam den Kaffee gleichmäßig benetzen bis er komplett feucht ist – aber er soll noch nicht im Wasser schwimmen.“
So ein Elektrokocher-Ausguss ist allerdings eher grobschlächtig und ich möchte jemanden sehen, der die Voraussetzungen
- langsam benetzen.
- gleichmäßig benetzen.
- danach in kreisenden Bewegungen gleichmäßig auffüllen.
damit umsetzt. Mit dem (richtigen) Kessel klappt das allerdings hervorragend. Vorausgesetzt, dieser bringt einen a) möglichst dünnen und b) einen möglichst langen Ausguss mit.
Das erklärt zwar, warum der so berühmte Hario Buono Wasserkessel Muttis Gießkanne vom Fensterbrett ähnelt. Das erklärt aber noch nicht, warum sich ein Kessel ANSTATT eines Wasserkochers lohnen würde.
Einige ziemlich stichhaltige Argumente sprechen für einen Wasserkessel:
- Stimmen Material und Herdart, ist er wesentlich schneller als ein Wasserkocher.
- Und unter Umständen auch energieeffizienter.
- Ihr habt mehr Platz auf der Arbeitsfläche.
- Außerdem wird eine Steckdose frei.
- Ihr könnt die Wassertemperatur besser kontrollieren.
- Wasserkessel liegen in Sachen Look meilenweit vor Wasserkochern.
Ich bin zugegebenermaßen etwas zu faul, jedes Mal in Rufweite des Kessels zu bleiben, um ihn zum richtigen Zeitpunkt vom Herd zu nehmen. Darum gehe ich den bequemen Umweg über meinen Wasserkocher, bevor das Wasser in meinem Hario-Kessel landet.
Viele Teefans werden mir sicherlich zustimmen, dass ein echter Teekessel wesentlich zum Tee-Ritual beiträgt und die meisten Engländer würden sich eher ein Bein abhacken, als das Wasser im Wasserkocher zuzubereiten.
Dabei geht es nicht nur um Tradition und elitäres Gehabe. Wer mehr als einmal täglich heißes Wasser in rauen Mengen benötigt, fährt mit einem Kessel tatsächlich besser. Und auch die Extraktion von Teeblättern oder Kaffee kann nur gewinnen:
Neben der präzisen Handhabung halten Kessel das Wasser – sofern das Material stimmt – während der ganzen Aufbrühzeremonie auf einer konstanten Temperatur.
Also noch einmal im Überblick – warum brauche ich einen Kessel?
- präzise Handhabung der Wassermenge beim Eingießen (wenn der Ausguss stimmt).
- konstante Wassertemperatur dank isolierender Materialien.
- Wasser kann direkt im Teekessel auf dem Herd zubereitet werden.
- Kessel sparen Geld, Zeit und Platz.
Aus welchem Material sollten Wasserkessel bestehen?
Keine Sorge, ich drücke euch jetzt keine langatmige Abhandlung zur Materialkunde aufs Auge. Aber dennoch ist es wichtig, dass wir uns verschiedene Wasserkessel und ihre Materialien genauer angucken – das hat nämlich enormen Einfluss auf all die schönen Versprechen, die ein Kessel abliefert.
Zunächst einmal: Es gibt kein schlechtes Material für Wasserkessel. Es gibt aber für jedes Getränk (also Kaffee oder Tee) ein optimales Material. Wusstet ihr zum Beispiel, dass die Japaner Eisen deshalb verwenden, weil es dafür sorgt, dass der Tee besser schmeckt?
Auch die Herdart sollte bei eurer Suche nach dem Kessel eures Herzens eine wichtige Rolle spielen. Ich werde jetzt nicht auf jede Kombination eingehen, will aber die besten Wasserkessel 2017 für eure Küche zumindest umreißen.
Welcher Wasserkessel für Induktion?
Wer von euch einen Induktionsherd hat, schwört vermutlich auch darauf. Denn diese Herdart ist überaus energiesparend, geht ziemlich fix und senkt langfristig die Kosten (die Uni Bremen hat dazu noch mehr Fakten).
Im Bezug auf Kessel ist Induktion der beste Freund, wenn es um das Versprechen geht, schneller und billiger Wasser zu kochen. Allerdings müsst ihr bei Töpfen, Pfannen und eben auch Kesseln genauer hinschauen.
Induktion beruht auf einem magnetischen Wechselfeld und das Kochgeschirr muss daher ebenso magnetisch sein. Unter dem Stichwort „Wasserkessel Induktion“ bzw. „Teekessel Induktion“ werdet ihr bei www.amazon.de schnell fündig.
Ich würde aber immer noch einmal auf der Produktseite genauer lesen, ob die Angabe „geeignet für Induktion“ wirklich stimmt – da kommt es nämlich immer wieder zu Abweichungen.
Wie ihr wisst, bin ich ein großer Teefan, aber über Kaffee geht nichts. Darum schaue ich bei einem Kessel für Induktion immer zuerst auf den Ausguss. Zu meinen Favoriten in der Induktionsfraktion, die meine Vorstellungen erfüllen können, gehören:
- Der Classico Kessel von Cilio.
- Der Kessel von Alessi.
- Der Kessel von Ecooe.
- Und natürlich der unerreichte Hario Buono Kessel.
Der ultraschicke Wasserkessel von Le Creuset namens Tradition ist zwar wirklich ein Augenschmaus und auch für Induktion geeignet, allerdings verlangt die Retro-Form einiges an Übung beim Eingießen.
Preislich geht es etwa bei 12 Euro los und erreicht durchaus Höhen um die 100 Euro. Le Creuset Wasserkessel führen hier das Feld zweifelsohne an, allerdings erhaltet ihr dafür auch echte Qualität. Dennoch müsst ihr selber wissen, ob es nicht auch ein Kessel um 40 Euro tut.
Was kann ein Wasserkessel aus Kupfer?
Auch wenn irgendwer irgendwo behauptet hat, dass der Kupfer-Hype vorbei ist, kriegen die meisten von uns immer noch nicht genug vom rötlich glänzenden Metall. Und Meisterköche auf aller Welt stellen sowieso kaum etwas Anderes auf ihren Herd.
Das Deutsche Kupferinstitut (ja, das gibt es) gibt aber Entwarnung und sagt, dass in den meisten Fällen eine Vergiftung höchst (!) unwahrscheinlich ist. Problematisch könnten die kupfernen Schwebstoffe dennoch sein – zumindest, was das pure Kaffeearoma betrifft.
Darum also: Ein Wasserkessel aus Kupfer sollte innen am besten beschichtet sein, was jedoch bei den meisten (überaus teuren) Kesseln nicht der Fall ist. Der Look ist dennoch für viele ein ziemlich stichhaltiges Argument und auch die Wärmeleitung kann sich mehr als sehen lassen.
Wie sinnvoll ist ein Wasserkessel aus Gusseisen?
Wem Kupfer zu puppig ist, der gehört meist zur Gusseisen-Fraktion. Auch dieses Metall überzeugt durch seine hervorragenden Wärmeleiteigenschaften. Ein Wasserkessel aus Gusseisen gehört in Japan zur Grundausstattung einer Teezeremonie und heißt Tetsubin.
Interessanterweise bestehen die Japaner darauf, dass der Tetsubin unbeschichtet ist, weil sich beim Kochen Eisenbestandteile aus dem Metall lösen, ins Wasser geraten und vom Körper aufgenommen werden sollen – und im Gegensatz zu einem Übermaß Kupfer ist ein bisschen mehr Eisen gesund.
Auch dem Geschmack von Tee tut das Eisen gut. Die Teekanne (Tetsubin Kyushu) wiederum soll beschichtet sein, damit sich der Tee ungestört im Eisenwasser entfalten kann. Wenn ihr mehr dazu wissen wollt, könnt ihr euch diesen englischsprachigen Artikel zu Tetsubin zu Gemüte führen.
Gusseisen ist außerdem überaus robust und hochwertig, hat allerdings auch oft seinen Preis. Wahre Teefans nehmen das sicherlich gern in Kauf. Doch was sagen die Kaffeetrinker? Die sollten sich auf Wasserkessel aus Gusseisen mit Beschichtung verlegen.
Denn im Kaffeewasser haben zusätzliche Partikel wirklich nichts verloren. Nicht umsonst verwende ich einen Wasserkocher mit integriertem Filter. Auch ist ein Kessel aus Gusseisen immer schwer und bringt meist einen kurzen, breiten Ausguss mit.
Darum also: Eisen für Wasserkessel zum Kaffeekochen? Jein. Für Tee? Auf jeden Fall.
Der Wasserkessel aus Emaille: Nur ein Kessel auf alt gemacht oder gute Idee?
Der dritte Platz in Sachen Material-Hype geht zweifelsfrei an Emaille. Es wird heute in vielen Wasserkesseln als Beschichtung benutzt, etwa im schon erwähnten Wasserkessel von Le Creuset. Auch der Classico Kessel von Cilio spielt in dieser Kategorie.
Die Beschichtung schützt vor Materialauslösungen und hilft euch dabei, den Kessel nach Gebrauch ordentlich und einfach zu reinigen. Außerdem hat Emaille sehr annehmbare Leiteigenschaften und der Retro-Antik-Look ist sicherlich auch nicht zu verachten.
Ein vollständiger Wasserkessel aus Emaille ist zudem überaus leicht, überaus robust und kann die Wärme recht gut im Kessel verteilen. Das dauert zwar etwas länger, das Wasser bleibt aber länger heiß.
Hat hier jemand Camping-Zubehör gesagt? Ganz genau – dafür finde ich Emaille Kessel prima. Eine Emaille-Beschichtung wiederum ergibt bei jedem Wasserkessel Sinn.
Wasserkessel aus Aluminium: Billigschrott oder Schnäppchen?
Am Thema Kessel aus Aluminium will ich mich nur kurz aufhalten, weil hier ähnliches gilt wie bei den Kesseln aus Emaille: Das leichte Material ist robust und für Camping-Geschirr gut geeignet. Es besitzt eine hohe Leitfähigkeit und erhitzt das Wasser dementsprechend fix. Allerdings geht die Temperatur schneller verloren als bei Emaille.
Übrigens: Ein klassischer Espressokocher von Bialetti und Co, besteht immer aus Aluminium, eben weil das Metall das Wasser schnell erhitzt. Vollständige Kessel aus Aluminium sind aber meistens NICHT induktionsgeeignet und ihr müsstet schon lange suchen, um ein Exemplar mit Präzisionsausguss zu finden.
Darum lautet hier mein Fazit: Wasserkessel aus Aluminium sind prima (und günstig!) fürs Camping, aber für die Küche würde ich andere Materialien wählen. Außerdem neigen weniger hochwertige Alu-Legierungen ebenfalls zum Auslösen.
Wasserkessel aus Glas: Ja, nein, weiß nicht?
Wie viele von euch wissen, habe ich zum Thema Glas bei der Kaffeebereitung eine zweigeteilte Meinung. Beim Thema French Press geht für mich nichts darüber, beim Thema Kaffeetassen oder Auffangbehälter für Handkaffeemühlen finde ich Glas in den meisten Fällen bescheuert.
Ein Kessel aus Glas ist ebenso ein zweischneidiges Schwert: Einerseits ist es vollkommen geschmacksneutral, überaus leicht zu reinigen und ihr habt das Wasser immer im Blick. Auch kann er die Wärme relativ gut konstant halten.
ABER: Ich traue der Sache nicht ganz. Für die meisten hochwertigen und vollständig aus Glas gefertigten Wasserkessel wird Borosilikat oder Labor-Glas verwendet. Das ist durchaus hitzebeständig, aber nur solange, wie die Oberfläche vollständig intakt ist.
Ich habe einfach zu viel Schiss davor, dass mir der Kessel irgendwann um die Ohren fliegt, wenn ich nicht aufpasse – sei es, weil ich ihn fallen lasse, sei es, weil er die Hitze nicht mehr aushält.
Und entgegen so mancher Behauptung sind reine Glas-Wasserkessel NICHT für Induktion geeignet. Das habe ich bereits beim Test des Bodum Latteo Milchaufschäumers gelernt – der ansonsten hervorragend ist.
Glas-Hybriden, wie der Amazon-Bestseller-Anführer für Teekessel von Rosenstein & Söhne lösen das Induktionsproblem mit einem ferromagnetischen Metallboden und gerade für dieses Exemplar kann ich mich doch erwärmen: Der Ausguss ist ziemlich präzise, der Look stimmt, der Preis ist mit rund 30 Euro überaus annehmbar.
Wasserkessel aus Edelstahl: Alle lieben den Hario Buono V60
Wenn ihr bei Amazon Wasserkessel bzw. Teekessel aus Edelstahl sucht, ist die Liste unheimlich lang. Hier sind praktisch alle großen Namen vertreten, denn das stabile, leitfähige und temperaturhaltende Material ist sicherlich das Nonplusultra, wenn es um Kessel (für die Kaffeebereitung!) geht.
Klassische Versionen, wie die schicken Wasserkessel von Kitchenaid (der Preis, puh!) oder die Kessel von Alessi (auch puh!) machen zwar auf dem Herd, was sie sollen, allerdings eignen sie sich ob ihrer pummeligen bzw. ausladenden Form eher weniger zum präzisen Kaffee-Basteln.
Auch die beliebten Kessel von WMF mögen es eher kompakt, doch die Preisrange ist hier größer. Witzigerweise bietet WMF eine Gießkanne an, die genau meiner Vorstellung eines perfekten Wasserkessels entsprechen würde.
Und Gießkanne ist auch das perfekte Stichwort für den Hario Buono V60 Wasserkessel aus Edelstahl, der in jeder (!) Kaffeebar, die etwas auf sich hält, zu finden ist. Und der auch in meiner Küche steht.
Auch wenn der Japaner Hario bei Kaffeemühlen (wie euch mein Test der Hario Small verrät) etwas gepennt hat, gibt es momentan wirklich keine Alternative zum Buono V60 Wasserkessel.
Höchstens der Ecooe-Kessel (mit momentan 26 Euro ein echtes Schnäppchen!) und mit Abstrichen in der Design- und Ausguss-Note auch der Cilio Kessel (für rund 40 Euro) können da mithalten.
Edelstahl ist auf allen Herdarten zuhause, aber witzigerweise sagt selbst Hario auf seiner britischen Seite: „Most importantly, it’s the feel of it and you will know what I mean when you try pouring…“
Mit anderen Worten: Völlig wurscht, was der Kessel auf dem Herd kann, das Eingießen ist im Grunde alles, worum es beim Buono V60 geht.
Dem stimme ich (und die halbe Kaffeewelt) uneingeschränkt zu und das ist auch der Grund, warum Wasser bei mir erst in den elektrischen Wasserkocher, dann in den Buono und dann in die Kaffeekanne kommt.
Bei einem aktuellen Preis von 35 Euro bei Amazon kann man sich kaum einen besseren Helfer für den perfekten Filterkaffee aus der Hand wünschen, der – auch das sollte ich erwähnen – die Wassertemperatur lange genug konstant hält, um euch das Eingieß-Ritual nicht zu versauen.
Noch ein Wort an die Teefraktion: Edelstahl ist so neutral wie die Schweiz und viele Tees profitieren ebenso davon wie Kaffee. Wenn es euch um Nuancen geht, ist aber Gusseisen immer noch eure beste Wahl.
Die Materialien für Wasserkessel im Überblick
Wer von euch keine Lust hat, sich den ganzen Kram, den ich gerade ausgeführt habe, zu merken, findet hier noch einmal die wichtigsten Materialien und ihre Eigenschaften im Überblick:
Material | Pro | Contra |
---|---|---|
Kupfer | top Look | Preis |
top Wärmeleitung | Bestandteile können sich lösen | |
top Wärmeverteilung | reines Kupfer NICHT induktionsfähig | |
Für wen? | Ästheten |
Material | Pro | Contra |
---|---|---|
Gusseisen | top Wärmeleitung | (häufig) Preis |
überaus hochwertig | Gewicht | |
überaus langlebig | Bestandteile können sich lösen | |
für ALLE Herdarten | (Contra nur für Kaffeefans) | |
Für wen? | Teefans |
Material | Pro | Contra |
---|---|---|
Emaille | gute Wärmeleitung | Erhitzen dauert etwas länger |
robust | Emaille-Schicht muss immer intakt sein | |
leicht zu reinigen | Preis bei vollständiger Emaille relativ hoch | |
für ALLE Herdarten | ||
Für wen? | Camper mit Stilgefühl |
Material | Pro | Contra |
---|---|---|
Aluminium | leicht | hält die Temperatur nicht lange |
sehr gute Leitfähigkeit | kann leicht beulen | |
robust | (was der Funktionalität nix tut) | |
günstig | NICHT induktionsgeeignet | |
Für wen? | Minimalisten mit sicherer Hand |
Material | Pro | Contra |
---|---|---|
Glas | geschmacksneutral | keine 100%ige Bruchsicherheit |
leicht zu reinigen | NICHT induktionsgeeignet | |
puristischer Look | ||
Für wen? | Minimalisten mit sicherer Hand |
Material | Pro | Contra |
---|---|---|
Edelstahl | geschmacksneutral | Das kommt ganz auf das Modell an! |
leicht zu reinigen | ||
gute Wärmeleitfähigkeit | ||
gutes Haltevermögen | ||
großes Angebot | ||
für ALLE Herdarten | ||
Für wen? | Alle, die es mit dem Handbrühen ernst meinen |
Der richtige Kessel für jede Gelegenheit
Wie versprochen, gibt euch der Kaffeeblog eures Vertrauens zum Schluss noch ein paar Tipps rund um die besten Kessel und verrät euch, ob die beliebtesten Wasserkessel bei Amazon für uns Kaffee-Nerds etwas taugen. Keine Sorge, auch an die Teefreunde habe ich gedacht.
Die besten Wasserkessel zum Camping
Während viele von euch mir wohl einen Vogel zeigen, wenn ich von meiner Handkaffeemühle Comandante für das Outdoorabenteuer schwärme, sind wir uns beim Thema Kessel fürs Camping sicher einig: Braucht man immer!
Ein guter Camping-Kessel sollte in meinen Augen folgende Eigenschaften erfüllen:
- wenig Platz wegnehmen und trotzdem viel Wasser aufnehmen können.
- robust und unzerstörbar sein.
- leicht zu reinigen.
- und für kleine Gaskocher geeignet sein.
Ich würde mich aufgrund des Preis-Leistungsverhältnisses, des Gewichts und aufgrund der Wärmeleitung für einen Aluminium-Kessel entscheiden und finde zum Beispiel, dass der 10T Kettle 950 von 10T Outdoor Equipment genau diese Eigenschaften erfüllt. Teurer als 13 Euro wie hier muss es nicht sein, viel günstiger aber auf keinen Fall.
Wasserkessel für den Holzofen: Back to the roots!
Wo uns gerade so naturnah ums Herz ist, will ich euch auch nicht meine Tipps für den idealen Kessel zum Holzofen vorenthalten. #Hyggelig! Gibt es etwas Gemütlicheres, als das Wetter Wetter sein zu lassen und sich mit einem Kaffee oder Tee vor den Ofen zu setzen? Eben.
Holzfeuer hat tolle Heizeigenschaften, ist allerdings auch wenig kontrollierbar – vor allem, was die Temperatur betrifft. Kurz gesagt: Es bullert ordentlich. Darum würde ich immer einen Wasserkessel auf den Ofen setzen, den in ähnlicher Form schon unsere Vorfahren benutzt haben.
Darum empfehle ich dir, ein wenig mehr zu investieren und dir zum Beispiel den Kessel von Le Creuset als Top-Verbindung beider Materialien zu gönnen. Der hat auch gleich noch den passenden Look für den Holzofen.
(Billiges) Edelstahl trägt auf dem Holzofen oft Verbrennungen davon, gleiches gilt für Alu. Und Glas traue ich einfach weiterhin nicht über den Weg – das gehört für mich auf den Herd.
Der Kessel in Antik – kann man machen, muss man aber nicht
Solltet ihr auf dem Dachboden auf einen uralten Kessel stoßen, dann ist das zumindest ein Zeichen dafür, dass das Ding dem Zahn der Zeit widerstehen kann. Damals wurde oft massives Eisen oder ziemlich gutes Emaille verwendet.
Kriegt ihr ihn wieder vollständig sauber, spricht nichts dagegen, ihn auf den Herd oder gar Ofen zu stellen.
Anders sehe ich die Sache mit einem neuen Kessel auf alt gemacht: Echte Kaffee- oder Teeliebhaber sehen den Look an zweiter Stelle und ihr solltet immer gucken, ob der Kessel unter seiner schicken Haube auch das bietet, was ihr braucht.
Was ich damit sagen will: Wenn das wichtigste Verkaufsargument „Wasserkessel antik“ lautet und der Preis weit unter 20 liegt, solltet ihr das Ding lieber als Deko und Blumenvase benutzen. Sonst heizt sich der Herd vermutlich einen Wolf.
Die beliebtesten Wasserkessel bei Amazon: Welche kann ich empfehlen?
Die Bestsellerliste für Tee- und Kessel bei Amazon ist ganz klar Tee-geprägt. An erster Stelle steht der schon erwähnte hübsche Teebereiter von Rosenstein & Söhne, den du dank der guten Form sicherlich auch für dein Kaffeewasser zweckentfremden kannst.
Erst ab Platz 8 wird es für uns Kaffee-Freunde wirklich interessant. Hier steht mit dem Cilio Kessel Classico ein grundsolides Produkt mit angenehmen Ausguss, das außerdem auch noch Induktions-geeignet ist. Rund 40 Euro sind dafür durchaus annehmbar.
Davor geht es asiatisch und häufig gusseisern zu, wobei zum Beispiel die Bredemeijer-Teekanne auf Platz 4 Teegenuss zum annehmbaren Preis verspricht. Allerdings ist dies kein Wasserkessel im japanischen Sinne, weil innen beschichtet. Auf Platz 11 schafft der Beka Teekessel dafür Abhilfe.
Die Preise sind mit rund 30 bzw. 40 Euro für Gusseisen recht günstig und ich habe so manche Rezension gelesen, die sich über bröckelnde Beschichtungen und schlechte Qualität beschwert. Wer wirklich sichergehen will (und viel Tee trinkt), investiert lieber ein bisschen mehr.
Falls ihr euch wundert, dass der Hario V60 Kessel hier nicht vertreten ist: Der steht auf Platz 4 bei den am häufigsten gewünschten Kaffeebereitern. Daran sieht man mal wieder, welche „Sonderstellung“ dieser Kessel unter seinen Kollegen einnimmt.
Habt ihr noch Fragen, Anregungen oder Ergänzungen zum Thema Wasserkessel 2017? Dann hinterlasst mir gerne einen Kommentar!