Comandante Kaffeemühle Test: Warum der Hype um die C40 MK3 Nitro Blade gerechtfertigt ist

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Wie wir testen | Unser Team

Normalerweise überschreibe ich einen Testbericht zu Hype-Produkten mit einer Frage. Bei der Comandante C40 MK3 fange ich damit gar nicht erst an. Wer seinen Kaffee perfekt von Hand mahlen will und nichts gegen einen *etwas* höheren Preis hat, wird in nächster Zeit kaum ein besseres Modell finden.

Normalerweise überschreibe ich einen Testbericht zu Hype-Produkten mit einer Frage. Bei der Comandante C40 MK3 fange ich damit gar nicht erst an. Wer seinen Kaffee perfekt von Hand mahlen will und nichts gegen einen *etwas* höheren Preis hat, wird in nächster Zeit kaum ein besseres Modell finden.

Es sei denn, es kommt aus dem eigenen Haus. Vielen von euch ist bereits aufgefallen, dass die Verfügbarkeit der MK3 immer geringer wird, sie oft nur noch gebraucht zu finden ist. Macht euch keine Sorgen, jetzt kommt die MK4!

Sie bietet im Grunde dasselbe präzise Mahlergebnis, setzt auf dieselbe hochwertige Made-in-Germany-Qualität in der Verarbeitung und ist ebenso für jede (!) Zubereitungsart geeignet.

Darum ist es fast wurscht, ob ich meine heißgeliebte Comandante, die mich bereits seit Jahren über den Globus begleitet, oder die neue Variante rezensiere. Hammergute Mühle bleibt hammergute Mühle.

Ich habe meine ursprüngliche Review jedoch aktualisiert, um euch die Vorzüge der Comandante C40 MK3 ins Gedächtnis zu rufen, die neue Nitro Blade dazu ins Verhältnis zu setzen und ein paar Dinge verständlich zu machen.

Meine Leitfragen sind klar: Was ist das Besondere an el comandante? Warum schlägt sie sogar manch elektrische Kaffeemühle im Test? Und warum um alles in der Welt sollte man fast 300 Euro für eine blöde Mühle mit Kurbel bezahlen?


Comandante Kaffeemühle

Testsieger bei den Handkaffeemühlen

Kompakt

Schickes Design

Das schweizer Taschenmesser der Handkaffeemühlen

Sehr gutes Mahlergebnis

Hochwertige Komponenten verbaut

Relativ teuer

Comandante C40 MK3 im Überblick: Vergleich zur MK4 Nitro Blade

Genauso, wie die C40 MK3 Kaffeemühle auf die MK2 folgte, folgt nun die Comandante C40 MK4 Nitro Blade. Mit der neuen Mühle will der Hersteller ein paar Erkenntnisse aus den vorherigen Serien umsetzen. Es handelt sich also um eine relativ überschaubare Produktevolution. Die ist allerdings durchaus logisch.

Kleine Unterschiede mit großer Wirkung?

Das Design mit charakteristischem Holzknauf, großer Kurbel und eher breitem Gesamtdurchmesser scheint identisch. Daran musste sich eh nix ändern, weil eine Comandante hervorragend in der Hand liegt und der gesamte Aufbau nebst Magnetkontakt zwischen Kurbel und Mahlwerk einfach erstklassige Qualität abliefert.

Kaffeemuehle Uebersicht Close-up

Auch das Rädchen für die Mahlgrad-Einstellungen, das ihr nur über einen Klick-Dreh-Mechanismus bedienen müsst, sowie das gesamte Mahlerlebnis an sich bleiben gleich.

Die Unterschiede beginnen beim Auffangbehälter. Die Dreierversion besaß zwei Kaffeepulver-Gläser mit identischem Fassungsvermögen, das Vierermodell bringt einmal einen Behälter aus Glas und einmal aus „Polymerglas“ mit.

Diese „Legierung“ soll unkaputtbar sein und ist natürlich leichter. Das ist keine schlechte Idee, weil die Comandante mit über 500 Gramm nicht gerade zu den leichtesten Handmühlen gehört. Der Edelstahl für das Mahlwerk ist eben hochwertig, das Gehäuse besteht aus echten Hölzern und natürlichen Materialien.

Auch könnt ihr jetzt einfacher Kaffeebohnen einfüllen, während die Gefahr des Verkantens durch einzelne Böhnchen mit einer neuen „Aufhängung“ gebannt wurde. Im Herzen – also beim Mahlwerk – hat sich nichts geändert. Das ist auch nicht nötig.

Bester Edelstahl für den besten Mahlvorgang & alle Kaffeesorten

Das Edelstahl-Kegelmahlwerk der Comandante zählt seit der ersten Auflage zu den präzisesten und schärfsten Varianten auf dem Markt. Dank Superhärtung und „deutscher Wertarbeit“ liefert es in allen stufenlosen Mahlgradeinstellungen von Espressomaschine über Handfilter oder Kaffeemaschine bis AeroPress oder Mokka absolut homogene Ergebnisse.

Kaffeepulver Qualitaet

Dieses Allroundtalent ist für eine Hand-Kaffeemühle ungewöhnlich. Normalerweise tun sich manuelle Varianten mit gröberem Kaffee-Mahlgut eher schwer, während sie mit dem richtigen Espresso-Mahlgrad praktisch nie Probleme haben. Andersherum ist das übrigens bei vielen günstigen elektrischen Maschinen: Espresso eher mau, Kaffee meist völlig okay.

Hübsches für den Barista & das Kaffeearoma kaufen

Glaubt man den Erfahrungen unzähliger Fans (und meiner Empfehlung aus dem Dauereinsatz), ist der Comandante-Grinder eine Anschaffung für die Ewigkeit. Und obendrein auch noch richtig hübsch.

Beim Material könnt ihr euch von Bambus über Eichenholz, bis Kirsche oder Esche richtig austoben und habt somit auch ein schönes Deko-Objekt, das neben eurer Espressomaschine super aussieht.

Wenn wir die Materialien, die Qualität und Verarbeitung, das präzise Mahlwerk, das homogene Mahlergebnis in allen Spielarten sowie das edle Design mit bestem Holz zusammenzählen, wirkt der Preis nicht mehr ganz so abenteuerlich. 

Stellen wir den Comandante-Preis zum Beispiel neben den Preis für eine ähnlich hochwertige elektrische Espressomühle, müsstet ihr dafür mindestens 300 bis 400 Euro kalkulieren. 

Die Comandante geht bei der Leistung über das, was eine normale Espressomühle mit Strom kann, problemlos hinaus. Nur, dass ihr eure Kaffeebohnen mit Muskelkraft verarbeiten müsst. 

Kaffeemuehle mit Kaffeebohnen auffuellen

Dennoch ist die preisliche Drehzahl für eine Handkaffeemühle nicht von schlechten Eltern. Aber jeder, der seinen ersten frisch gemahlenen Kaffee aus der MK3 bezogen hat, war bis jetzt begeistert. Man muss sie eben auch ein bisschen erleben, um sie zu verstehen.

Denn eine Comandante lässt sich nun mal nicht mit beliebten Einsteiger-Mühlen wie der Porlex Tall oder der Porlex Mini vergleichen. Das wäre, als würdet ihr eine Bohne aus der Kaffeerösterei mit einem Tchibo-Kaffee vergleichen. Oder eine Melitta-Maschine mit einer Moccamaster. Is zwar fies, is aber so.

Fehlt nur noch die Frage, ob sich ein Comandante-Upgrade von Version 3 auf Version 4 lohnt.

Nein, tut es nicht.

Doch da es sich um eine Geräte-Evolution handelt, und die Comandante C40 MK3 sowieso zum Auslaufmodell wird, könnt ihr gleich die neuere Version kaufen. 

Mahlen, Mahlwerk, Mahlgrad-Einstellungen: Ein Hoch auf das Kugellager!

Bei einer günstigen Kaffeemühle ist die Kurbelachse zur Kraftübertragung auf das Mahlwerk sehr einfach konstruiert. Eine Kurbelumdrehung entspricht einer Mahlwerksumdrehung. Je feiner der Kaffee gemahlen werden soll, desto mehr Kraft müsst ihr aufbringen.

Bei unserer Comandante sorgt ein doppeltes Edelstahlkugellager für eine bessere Mahlgeschwindigkeit und wesentlich weniger Kraftanstrengung. Auch daran rechtfertigt sich das gehobene Preissegment. Vielleicht sogar besonders daran.

Kaffeemuehle Mahlwerk

Der riesige Holz-Knubbel leistet dabei einen super Beitrag für die Ergonomie und bietet euch Sicherheit beim Halten, Greifen und Kurbeln. Das wiederum sorgt für ein besseres Mahlergebnis. Denn gleichmäßiges, schnelles Mahlen holt mehr Aroma aus der Kaffeebohne und erhitzt das Mahlgut kaum.

Wollt ihr den Mahlgrad verändern, müsst ihr nur den einfachen Dreh- und Klickmechanismus betätigen. Auch hier zeigt sich die Profi-Ausrichtung in Sachen Kaffeezubereitung: Habt ihr einmal den perfekten Mahlgrad für euren Kaffee oder eine bestimmte Röstung gefunden, findet ihr ihn auch wieder.

Das ist gerade bei manuellen Mühlen nicht selbstverständlich, die sonst gerne auf einfache Punkte- oder gar keine Skalen setzen, um euch die Position der Schraube oder des Einstellmechanismus anzuzeigen. 

Zudem müsst ihr für die Comandante keine spezielle Halte- oder Zwischen-die-Beine-Klemm-Technik entwickeln. Nehmt sie in die Hand, füllt das Mahlgut ein, dreht den Knauf, versetzt das Mahlwerk in Bewegung und macht so viel Kaffeepulver, wie ins Glas passen … ohne lahme Muskeln.

Am Ende zählt natürlich hauptsächlich, wie das Kaffeemehl entsprechend der Mahlgrade aussieht. Es fasziniert mich immer wieder, dass die Comandante in Sachen Mahlergebnisse qualitätsmäßig keinen Unterschied zwischen French Press und Cold Brew oder Espressopulver und Mokka macht.

Jede Zubereitung in allen Stufen ist hier bestens aufgehoben. Das bemerkt ihr spätestens bei der Extraktion bzw. am Geschmack in der Tasse. Ein Comandante-Espresso besitzt dasselbe volle und abwechslungsreiche Aroma wie das entsprechende Kaffeemehl aus einer besten elektrischen Kaffeemühle wie etwa der Baratza Sette.

Reinigung? Die fällt kaum ins Gewicht!

Theoretisch muss ich nicht viel zur Reinigung einer Comandante C40 MK 3 sagen – wie zu den meisten manuellen Mühlen ebenfalls nicht. 

Kaffeestaub in irgendwelchen Ritzen ist hier kaum ein Thema. Falls doch, könnt ihr die Mühle bis auf ihre Knochen zerlegen, mit dem dazugehörigen Pinsel oder einer Bürste reinigen und anschließend einfach wieder zusammensetzen.

Es zahlt sich übrigens aus, dass die Comandante mit einem Glasbehälter ausgestattet ist. Dieses Material ist weitaus weniger anfällig für statische Aufladung. 

Ihr könnt also alles gemahlene Pulver direkt in das Zubereitungsequipment befördern, es gehen euch keine wertvollen Bohnen-Gramm verloren und es bleibt auch nichts am Glasrand kleben. 

Auch wenn die Mahlscheiben aus Stahl sind, sollte das Metall besser nicht in die Spülmaschine. Das ist auch überhaupt nicht nötig. Einfach abpinseln, vorsichtig mit einem Lappen sauber wischen und fertig.

Jetzt mal Klartext: Warum sollte ich so viel Geld für eine Handmühle ausgeben?

Sagen wir es so, wie es ist: Niemand sollte so viel Geld für eine Handmühle ausgeben. Es sei denn, er ist wie ich den größten Teil des Jahres unterwegs und will sicherstellen, immer guten Kaffee zur Hand zu haben. Dann sind Modelle wie die Zassenhaus Quito nichts für die Ewigkeit.


Comandante Kaffeemühle

Testsieger bei den Handkaffeemühlen

Kompakt

Schickes Design

Das schweizer Taschenmesser der Handkaffeemühlen

Sehr gutes Mahlergebnis

Hochwertige Komponenten verbaut

Relativ teuer

Ich packe die Comandante in meinen Rucksack, legen meinen Handfilter daneben und muss für Kaffee unterwegs höchstens noch die Bohnen und die Wasserfrage klären. 

Wäre jedoch die Comandante Kaffeemühle elektrisch, wäre sie vermutlich Testsieger aller Klassen. Eine so gute Bewertung erhalten meist nicht einmal Spitzenmodelle für die Siebträgermaschine. Wenn doch, kosten sie meist 600 Euro aufwärts. 

Ohne Steckdose ist die Comandante C40 MK3 (oder auch 4) für mich die erste manuelle Wahl als

  1. Beste Kaffeemühle für Espresso: Wenn wir zum Beispiel unterwegs von einer Herdkanne reden oder ihr zu Hause eine neue Röstung für einen Siebträger in kleinen Portionen mahlen wollt.

  2. Kaffeemühle für Filterkaffee: Jederzeit und überall, wo ihr euch nicht mit umständlichem Strom-Mahlen aufhalten wollt. Die dafür notwendigen mittleren Mahlgrade sind ein Kinderspiel beim Kurbeln und lassen sich fein variieren.

  3. Kaffeemühle für French Press: Hier braucht ihr zwar mehr Kaffeemehl für eine volle 1-Liter-Kanne, müsst also länger kurbeln. Doch insbesondere dabei zahlt sich die perfekte Handhabung aus. Die gröberen Mahlgrade sind sowieso kein Problem.

Mein Vater ist Maschinenbauingenieur und hat die Comandante C40 MK3 Handmühle vor geraumer Zeit zerlegt, wieder zusammengesetzt und dann bewertet. Er war von der gesamten Mechanik begeistert. Und das will was heißen.

Ihr gebt also viel Geld aus, wisst aber schon beim ersten Mahldurchgang wofür. Ich glaube, viele von euch geben mir da recht. So interpretiere ich zumindest eure bisherigen, zahlreichen Kommentare. Möchtet ihr etwas ergänzen? Gerne her damit!

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