Ist ein Wasserfilter für einen Kaffeevollautomaten nötig?

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

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Kaffeevollautomaten haben gegenüber anderen Zubereitungsmethoden einen großen Vorteil: Kaffee kochen geht damit super schnell und bequem. Auf Knopfdruck serviert ein Kaffeevollautomat jedes gewünschte Kaffeegetränk und verlangt uns dabei kaum noch was ab. Nur … so ganz stimmt das auch nicht. Denn leider ist es eben jener Bequemlichkeit auch geschuldet, dass wir leicht vergessen, dass auch ein Kaffeevollautomat Ansprüche an uns stellt. Was bei der French Press oder dem Espressokocher wie ganz selbstverständlich zum Ablauf gehört, fällt bei einem Vollautomaten schon mal unter den Tisch. Die Reinigung nämlich.

Sind Wasserfilter nötig?

Kaffeevollautomaten haben gegenüber anderen Zubereitungsmethoden einen großen Vorteil: Kaffee kochen geht damit super schnell und bequem. Auf Knopfdruck serviert ein Kaffeevollautomat jedes gewünschte Kaffeegetränk und verlangt uns dabei kaum noch was ab. Nur … so ganz stimmt das auch nicht. Denn leider ist es eben jener Bequemlichkeit auch geschuldet, dass wir leicht vergessen, dass auch ein Kaffeevollautomat Ansprüche an uns stellt. Was bei der French Press oder dem Espressokocher wie ganz selbstverständlich zum Ablauf gehört, fällt bei einem Vollautomaten schon mal unter den Tisch. Die Reinigung nämlich.

Wozu auch, werden sich nun einige denken. Immerhin verfügt der Kaffeevollautomat doch über ein automatisches Reinigungsprogramm. Das ist richtig. Dennoch gehört eine regelmäßige manuelle Pflege ganz klar dazu. Und der Reinigungsaufwand wird gerne unterschätzt.

Reinigungstabletten und Entkalker erhöhen die Lebensdauer eines Kaffeevollautomaten erheblich. Und sie garantieren eine gleichbleibende Qualität. Und Qualität ist durchaus auch das Stichwort bei der Frage nach Wasserfiltern für Vollautomaten bzw. danach, ob die wirklich nötig sind. Weil ich euch nicht mit einem glasklaren Jein abspeisen möchte, hier im Folgenden mal ein paar Fürs und Widers mit Begründung.

Schaut euch vorab auch gern dieses Video an, da gibt’s das Ganze sozusagen im Schnelldurchlauf:

Wozu ist ein Wasserfilter überhaupt gut?

Wasserfilter entziehen dem Leitungswasser qualitätsmindernde Partikel und Substanzen. Bevor ihr nun aber Panik schiebt, kann ich euch beruhigen. Die deutschen Trinkwasserstandards sind so hoch, dass in keinem noch so harten Leitungswasser potentiell gesundheitsschädigende Zusätze zu finden sind. Einzig die Wartungsfrequenz von Warmwassergeräten – etwa Wasserkocher, Boiler, Waschmaschinen usw. – erhöht sich, je härter das Wasser in eurer Region ist. Und die Partikel können den Geschmack von Getränken verändern, die damit zubereitet werden. In diesem Fall ist das also der Geschmack eures Kaffees aus dem Vollautomaten.

Zur Wasserfiltrierung gibt es unterschiedliche Methoden. Einige Wasserfilter basieren auf Aktivkohlefiltern. Andere, wie etwa Wasserfilter wie der von Brita oder ähnliche Modelle, arbeiten mittels Ionenaustauschermaterial im Filter. Und nicht zuletzt gibt es noch die Umkehrosmosemembranen, die gerne auch in Kombination mit Aktivkohle genutzt werden. Diese drei Möglichkeiten zum Filtern von Leitungswasser gibt es für den Hausgebrauch. Wenn euch euer Leitungswasser ohnehin grundsätzlich zu hart ist, gibt es auch noch andere Möglichkeiten. Die kann euch aber der Gas-Wasser-Installateur eures Vertrauens besser erläutern, als wir im Kaffeeblog.

Das Wichtigste ist aber ohnehin gesagt: Ein Wasserfilter macht euer Leitungswasser weicher. Er filtert geschmacksverändernde Elemente und Stoffe aus dem Wasser heraus. Und damit wirkt er einerseits der vorschnellen Verkalkung eures Kaffeevollautomaten entgegen. Andererseits verändert er den Geschmack eures Kaffeegetränkes – im besten Fall zum Besseren. Und der zweite Punkt ist auch ein Grund, warum eine häufigere Entkalkung eures Vollautomaten den Einsatz eines Wasserfilters nicht ersetzen kann.

Wann ein Wasserfilter im Kaffeevollautomat sinnvoll sein kann

Ganz klar ist ein Wasserfilter natürlich vor allem in Regionen sinnvoll, wo das Leitungswasser grundsätzlich härter ist. Und das nicht zuletzt auch aus Gründen der Wartung und Garantiegewährleistung des Herstellers. Die meisten Kaffeevollautomaten enthalten mittlerweile standardmäßig einen Wasserfilter im Lieferumfang. Ob dieser nachher eingesetzt wird oder nicht, bleibt selbstverständlich am Ende euch überlassen.

Brauche ich einen Wasserfilter?

Wann ein Wasserfilter im Kaffeevollautomat nicht unbedingt erforderlich ist

Umgekehrt ist es natürlich so, dass ein Wasserfilter dort obsolet wird, wo das Wasser per se schon weich ist. Auch, wenn ihr bereits Weichmachersysteme in den Leitungen Zuhause installiert habt, könnt ihr euch den Wasserfilter im Vollautomaten eigentlich sparen. Oder aber, wenn ihr euer Leitungswasser grundsätzlich im Wasseraufbereiter, etwa dem Brita-Filter, weich macht, bzw. wie ich stilles Wasser aus der Flasche benutzt.

Natürlich schadet der Einsatz eines Wasserfilters unter diesen Umständen auch nicht. Aber er ist eben auch nicht wirklich notwendig und sinnvoll.

Die Wasserhärte herausfinden

Zu welcher Nutzergruppe ihr gehört – Pro- oder Contra-Wasserfilter – könnt ihr auf zwei Wegen testen.

Oftmals liegt eurem Kaffeevollautomaten ein Teststreifen bei. Den haltet ihr einfach unter den Leitungswasserstrahl in Küche oder Bad. Sobald er sich verfärbt, könnt ihr auf der mitgelieferten Legende ablesen, ob ihr hartes oder weiches Wasser habt.

Die andere Möglichkeit ist, euch direkt an euren örtlichen Wasserversorger zu wenden. Viele Wasserwerke stellen auf der Homepage alle Infos dazu zur Verfügung. Andernfalls genügt ein kurzer Anruf oder eine Mail, um zu erfahren, wie es um die Wasserhärte bei euch bestellt ist.

Der Nachteil von integrierten Wasserfiltern im Kaffeevollautomat

Kommen wir nun also zum großen, dicken, fetten ABER bei Wasserfiltern. Die Filter halten nämlich nicht ewig. Das hat natürlich eine mehr oder weniger hohe Ersatzfrequenz zur Folge. Auch die ist wiederum abhängig davon, wie hart euer Leitungswasser ist.

Wie so oft sind Originalersatzteile vom Hersteller aber auch nicht unbedingt die kostengünstigste Alternative. Der Hersteller freut sich ein Loch in den Bauch, weil er mit jedem neuen Ersatzfilter Geld verdient. Und ihr habt das Nachsehen, weil ihr es seid, die dieses Geld bezahlen müssen.

Wäre ja schön, würden alle Hersteller auf das gleiche Filtersystem setzen oder wäre der Aufbau und Einsatz bei allen gleich. Dann gäbe es sicher günstigere Alternativen. So bleibt euch je nach Filtersystem leider nur wenig anderes übrig, als die Originalwasserfilter nachzukaufen.

Ein weiteres Negativmerkmal von Wasserfiltern ist deren Hygienefaktor. Bei manchen Filtersystemen entwickeln sich Bakterien und Keime. Das macht selbstredend jeden Einsatz irgendeines Wasserfilters obsolet. Darum seid ihr schon allein aus gesundheitlichen Gründen gezwungen, die Filter regelmäßig auszutauschen.

Wasserfilter aufgeschnitten

Glücklicherweise unterstützen euch die meisten Kaffeevollautomaten dabei. Sie erinnern euch durch Blinken und / oder Biepen daran, nach X Bezügen den Wasserfilter zu erneuern. Macht das bitte einfach auch schon eurer Gesundheit zu liebe. Oder steigt auf eine der oben genannten Alternativen um und ändert die Einstellung am Kaffeevollautomaten.

Aktuell ist auch immer wieder ein Granulat- statt einem Filterwechsel im Gespräch. Ob die integrierten Wasserfilter im Kaffeevollautomaten aber darauf ausgelegt sind (oder werden), darf getrost bezweifelt werden. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick, kriegt ihr die sicher manipuliert und es reicht, wenn ihr nur noch das Filtergranulat nachkauft. Hierzu möchte ich aber nur unter Vorbehalt raten. Im Zweifel erlischt dadurch eure Herstellergarantie oder ihr schädigt das System anderweitig. Beispielsweise, weil Granulat in den Wassertank geschwemmt wird und irgendwie die Leitungen verstopft.

Schmeckt Kaffee mit gefiltertem Wasser besser?

Ja und nein. Meine Tante meinte jüngst zu mir, sie wäre so an den Kaffeegeschmack mit hartem Wasser gewohnt, dass ihr der gleiche Kaffee mit weichem Wasser nicht schmeckt. Und das bringt es irgendwie auf den Punkt. Natürlich ist es eine Gewohnheit- und Geschmackssache, ob euch Kaffee mit weichem Wasser besser schmeckt, als mit hartem.

Objektiv lässt sich aber natürlich sagen, dass, je weicher das Wasser, umso besser der Aromentransport des Kaffees. Also wird euer Kaffee mit weichem Wasser in der Regel nuancenreicher. Während hartes Wasser durch den stärkeren Eigengeschmack die ein oder anderen schwächeren Aromen übertüncht.

Es lässt sich nun zwar nicht sagen, dass Kaffee mit gefiltertem Wasser grundsätzlich besser schmeckt. Für die Funktionalität eures Kaffeevollautomaten ist weiches Wasser allerdings schon empfehlenswerter.

Dein Kaffee-Experte
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Arne Preuss

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