In meinem Kaffeevollautomaten Test 2024 stelle ich euch eine ganze Reihe verschiedener Kaffeevollautomaten vor. Die Geräte liefern Espresso und Kaffee auf Knopfdruck, bereiten Milchgetränke in den unterschiedlichsten Varianten zu und haben mal mehr, mal weniger sinnvolle Funktionen an Bord.
In meinem Kaffeevollautomaten Test 2024 stelle ich euch eine ganze Reihe verschiedener Kaffeevollautomaten vor. Die Geräte liefern Espresso und Kaffee auf Knopfdruck, bereiten Milchgetränke in den unterschiedlichsten Varianten zu und haben mal mehr, mal weniger sinnvolle Funktionen an Bord.
Das sorgt für Spaß beim Testen, macht euch die Auswahl der passenden Kaffeemaschine aber nicht leichter. Egal, wie günstig oder hochwertig ein Gerät ist, wie sehr ich davon schwärme, wie laut die Stiftung Warentest jubelt: Wenn der Vollautomat nicht zu euch passt, habt ihr ordentlich Geld ausgegeben und habt trotzdem nicht euren Kaffee in der Tasse.
Einer meiner wichtigsten Tipps: Hört niemals auf das, was euch die Hersteller versprechen. Je lauter das Marketing-Getöse, desto kritischer sollte euer Blick sein.
Überlegt euch lieber, was ihr von eurer Kaffeemaschine erwartet. Welche Getränke soll das Modell zubereiten? Sucht ihr einen Vollautomaten fürs Büro oder für eure eigene Küche? Welche Kriterien sind euch besonders wichtig? Was ist ausschlaggebend beim Vergleich verschiedener Modelle?
Ich habe einen interaktiven Finder für euch angelegt, mit dem ihr passende Modelle ermittelt. Außerdem habe ich meinen Kaufratgeber aufgemöbelt und um einige Infos und Beispiele ergänzt.
Inhaltsverzeichnis
- Kaffeevollautomat kaufenDeLonghi Magnifica SSaeco GranAromaJura S8
- Philips, Nivona, Jura oder Siemens1. Getränkeauswahl2. Saeco oder WMF3. Mahlwerk 4. Jura & Krups5. Milchaufschäumer?6. Lautes Marketing7. Bohnen8. Kaffee9. Neu, noch besser und überhaupt?10. Alternativen
- Gebraucht oder generalüberholt
- Mieten oder kaufen?
- Kaffeevollautomaten für Firmen & Gastronomie
- Fazit
- FAQ
Kaffeevollautomat online kaufen oder vor Ort: Das Angebot bei Media Markt & Co
Schaut ihr euch das Vollautomaten-Angebot bei Amazon oder im Onlineshop von Media Markt oder Saturn an, findet ihr eine riesige Geräte-Auswahl und jede Menge Hersteller-Versprechen.
Optimiertes Brühverfahren hier, superleiser Mahlvorgang dort. Zwar könnt ihr die Geräte im Laden von allen Seiten angucken und auf allen Tasten rumtatschen. Aber was sie wirklich können, zeigt sich erst in der Praxis – und in meinem Test.
Ich habe Kaffeeautomaten verschiedener Preisklassen und Kategorien auf Herz und Nieren geprüft und einige der besten Modelle ermittelt.
DeLonghi Magnifica S ECAM 22.105.B: Durchdachter Einsteiger mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis
Der DeLonghi Magnifica S ist seit mehr als zwölf Jahren auf dem Markt und ist seit einer gefühlten Ewigkeit mein Favorit in der Einsteigerklasse. Es spricht für sich, dass es die Plastikbude mit der manuellen Milchdüse noch immer gibt, während andere Geräte längst verschwunden sind.
Das Design ist alles andere als schick und das Gehäuse wirkt nicht besonders hochwertig. Dennoch läuft mein Modell seit Jahren zuverlässig. Espresso und Kaffee bekommt ihr auf Knopfdruck, beim Milchschaum müsst ihr selbst Hand anlegen. Ich freue mich nach wie vor über die einfache Handhabung, die sinnvollen Einstellungsmöglichkeiten und den guten Geschmack des Espresso.
Das hochwertige Edelstahl-Mahlwerk bietet euch 13 Mahlgrade, was in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit ist. Der Kaffeevollautomat ist nicht leise, aber auch nicht übertrieben laut.
Je nach Modellvariante, Farbe und Vertriebsweg variieren die Modellbezeichnungen des Magnifica S. Diese Modelle sind erhältlich:
ECAM 22.110.B (schwarz)
ECAM 22.110.W (weiß)
ECAM 22.110.SB (silber)
ECAM 22.115.B (schwarz)
ECAM 22.105.B (schwarz)
Mit dem DeLonghi Magnifica Start haben die Italiener einen Nachfolger auf den Markt gebracht, der das simple Kernkonzept der Reihe beibehält, aber etwas zeitgemäßer aussieht. Er verzichtet auf ein paar Einstellungen, bietet euch dafür aber je nach Modellversion verschiedene Kaffeegetränke auf Knopfdruck.
Bei der Entscheidung zwischen Klassiker und Neuling macht ihr nichts falsch, wenn ihr euch vom Preis und der Verfügbarkeit leiten lasst. Auch wenn der Espresso aus dem Nachfolger einen volleren Geschmack hat, könnt ihr beim Vorgänger über ein paar Tricks eine gleichwertig vollmundige Tasse rausholen.
Mehr über die ECAM-Reihe und weitere Automaten erfahrt ihr in meiner Marken-Übersicht zu DeLonghi Kaffeevollautomaten.
Saeco GranAroma: Milchschaum-Könner aus der Mittelklasse
Der Saeco GranAroma ist das gelungene Ergebnis einer Neuausrichtung der Italiener: Mit dem Kaffeevollautomaten für rund 700 Euro bringen sie Saeco Kaffeevollautomaten erstmals in die Mittelklasse.
Dort offenbart der Kaffeevollautomat mit zahlreichen Funktionen der alten Xelsis-Reihe sein Testsieger-Potenzial. Die superleichte Bedienung über das kluge Bedienpanel überzeugt mich im Test ebenso wie die Ergebnisse in meiner Tasse.
Espresso und Kaffee überzeugen aus meinen Kaffeebohnen mit süßer Cremigkeit, der Milchschaum ist exzellent. Damit ist der Saeco GranAroma perfekt für Cappuccino-Fans. Zumal er zwei Milchgetränke gleichzeitig zubereiten kann.
Ein kleiner Nachteil des GranAroma ist die Lautstärke seines Mahlwerks, das nicht allzu leise zu Werke geht.
Jura S8: Moderne Alternative zum Klassiker E8
Der Jura E8 hat mich vor Jahren davon überzeugt, dass die Schweizer echte Kaffeekönner sind. Aber nicht nur mich, wie zahlreiche begeisterte Bewertungen von anderen Nutzern zeigen. Inzwischen ist mit dem Jura S8 ein modernerer Vollautomat erhältlich, der generell auf dem Jura E8 aufbaut.
Dem S8 merkt ihr schnell an, dass er mit Sorgfalt konzipiert wurde. Wie wir es von Jura Kaffeevollautomaten kennen, bereitet der Jura S8 Espresso und Kaffee mit einem vielschichtigen Geschmack und schöner Crema zu.
Der feste und feinporige Milchschaum aus dem S8 ist perfekt für Latte Macchiato. Das Milchsystem erfreut auch Freunde von Kakao und Matcha: Mit einem einfachen Hebel wechselt ihr zwischen Milch und Schaum – auch während der Zubereitung.
Der S8 punktet nicht nur mit seiner Funktionalität, sondern auch mit seinem markenuntypisch ausgeglichenen Preis-Leistungs-Verhältnis.
Zum Zeitpunkt dieses Ratgebers ist der Jura S8 für rund 1.200 Euro erhältlich. Und das ist für alles, was ihr zur Zubereitung eurer liebsten Kaffeespezialitäten benötigt, im Jura-Universum fast schon superbillig.
Einfacher Philips-Automat oder Oberklasse-Maschine von Nivona, Jura oder Siemens: Darauf solltet ihr achten
Egal, ob ihr den Elektroladen vor Ort stürmt oder das Internet nach einem Schnäppchen durchforstet: Bevor ihr zuschlagt, scannt das Angebot noch einmal genau und achtet dabei auf die folgenden Punkte.
1. Getränkeauswahl & Funktionsumfang: Je mehr, desto teurer
Viele Menschen gehen beim Geräte-Kauf nach Funktionen und Zahlen: Vier oder zehn Nutzerprofile, sechs oder 24 vorprogrammierte Kaffeespezialitäten, 15 oder 19 Bar Pumpendruck, Wassertank mit riesiger Kapazität, Leistung durch die Decke.
Die Zahlenwut bei Kaffeeautomaten soll euch davon überzeugen, dass die Maschine ihr Geld wert ist. Große Zahlen und tolle Zusatzfunktionen rechtfertigen einen hohen Preis. Aber braucht ihr das im Alltag wirklich?
Was hat euer Zwei-Personen-Haushalt von den 30 Nutzerprofilen in der App des Siemens EQ.700? Wie sinnvoll sind die sieben voreingestellten Spezialitäten des Krups Intuition Experience+, wenn ihr ausschließlich Latte Macchiato trinkt?
Jede Funktion, die ihr nicht braucht, ist am Ende rausgeschmissenes Geld. Ein Vollautomat mit Kakao? Kannenfunktion? Wassertank mit großem Fassungsvermögen für Vieltrinker? Zwei Bohnenbehälter für den schnellen Wechsel zwischen den Bohnen? Das klingt gut, macht aber kaum einen Unterschied, wenn ihr es nicht nutzt.
Unterm Strich können simple Kaffeevollautomaten das Gleiche wie Luxus-Geräte, nur eben nicht ganz so fancy. Der DeLonghi ECAM 22.110.B kann sich als bester Vollautomat unter 300 Euro zumindest theoretisch mit dem Jura Z10 für knapp 2.100 Euro messen. Am Ende habt ihr immer einen Kaffee oder Cappuccino in überzeugender Qualität in der Tasse. Auch wenn ihr Intensität, Temperatur und Wassermenge nicht bei allen Modellen kleinschrittig variieren könnt.
Was euch mehr Geld kostet, sind Komfort bei der Bedienung und Prestige der Marke. Wenn ihr darauf Wert legt, nur zu! Geht es euch aber „nur“ um guten Kaffee und Milchschaum auf Knopfdruck, dann sind die reduzierten Geräte eine gute Wahl.
2. Saeco-Winzling oder WMF-Klopper: Wofür reicht der Platz?
Vor der Kaffeevollautomaten-Lieferung solltet ihr den anvisierten Standort der Kaffeemaschine einem Check unterziehen. Stellt euch die folgenden Fragen:
Wie weit ist die nächste Steckdose entfernt?
Wie weit ist es bis zum Spülbecken?
Wie erreiche ich Wassertank und Bohnenbehälter?
Wo ist die Serviceklappe für die Brühgruppe?
Habe ich ausreichend Platz für den Milchbehälter, den Cappuccinatore oder die Bedienung der Dampfdüse?
Wie gut kann ich die Auffangschale entnehmen und einsetzen?
Sehe ich das Display, ohne mich verrenken zu müssen?
So ein Kaffeevollautomat möchte erstmal untergebracht werden. Nicht jede Küche bietet Platz für einen wuchtigen WMF-Automaten. Im Zweifel empfehle ich euch, ein kompakteres Modell zu wählen. Am Melitta Latticia seht ihr, dass eine geringere Größe nicht auf Kosten der Funktionalität geht.
3. Mein Vollautomaten-Test zeigt: Das Mahlwerk ist vollkommen wurscht
Okay, ganz egal ist es nicht. Aber lasst euch vom ewigen Duell Kegel- vs. Scheibenmahlwerk oder Edelstahl- vs. Keramikmahlwerk nicht irremachen. Jedes Mahlwerk ist gut, solange es die Kaffeebohnen gleichmäßig, schnell, feinteilig und möglichst leise mahlen kann.
Wichtig: Keramikscheibe und niedriger Gerätepreis passen nicht zusammen. Das seht ihr beim Philips EP2220/10, der trotz (theoretisch) leisem Keramikmahlwerk sowohl bei der Kaffee- als auch bei der Milchzubereitung einen Heidenlärm veranstaltet. Dagegen ist der Melitta Purista mit seinem Edelstahl-Kegelmahlwerk überaus leise.
Viel wichtiger ist dennoch, wie viele Stufen das Mahlwerk mitbringt. Hier gilt: Je mehr, desto besser! Oder wenigstens: je weniger, desto klarer abgrenzbar im Einsatz.
4. Jura & Krups zum Trotz: Entnehmbare Brühgruppe = weniger Ärger
Inzwischen vertraue ich Jura und Krups, dass ihre selbstreinigenden Vollautomaten trotz der fest verbauten Brühgruppe hygienisch sind. Was mich überzeugt hat, lest ihr in meinem Kaffeevollautomaten-Schimmel-Test.
Aber es muss dennoch einen Grund geben, dass alle anderen Hersteller auf entnehmbare Brühgruppen setzen. Ich gehe davon aus, dass sie den typischen Nutzer kennen.
Sobald ihr gecheckt habt, wie sich die Brüheinheit entnehmen und wieder einsetzen lässt, ist das tägliche Entfernen der Kaffeereste mit klarem Wasser eine selbstverständliche Sekundenangelegenheit. Die entnehmbare Brühgruppe sorgt dafür, dass ihr euren Automaten gründlicher von Kaffeemehl befreien und Schimmel vermeiden könnt – und damit für eine lange Lebensdauer.
Das beste Reinigungsprogramm kann nicht so gründlich sein wie die Reinigung von Hand. Auch wenn jeder Nutzer seine eigene Auffassung von „gründlicher Hygiene“ hat. Trotzdem gebe ich zu, dass sich der Pflegeaufwand mit einer selbstreinigend einfachen Brühgruppe automatisch verringert.
5. Milchaufschäumer? Muss nicht sein
Früher wäre ich nie auf die Idee gekommen, einen Kaffeevollautomaten ohne Aufschäumdüse oder automatisches Milchsystem ernst zu nehmen. Dann habe ich die hervorragenden Melitta-Modelle Caffeo Solo und Purista getestet. Inzwischen weiß ich die Minimalisten zu schätzen, zu denen auch der Tchibo Esperto Caffè gehört.
Bei Melitta können wir leicht ausrechnen, was ein Milchsystem kostet. Der Melitta Avanza ist ein Purista plus Milchsystem und ist rund 130 Euro teurer. Geld, das ihr euch sparen könnt, wenn ihr eh keine Milch aufschäumen möchtet.
6. Lautes Marketing-Getöse? Das heißt gar nichts
Wenn ich an bescheuertes Marketing denke, fallen mir spontan Jura und Nivona ein.
Zwei Jahre hintereinander habe ich Nivona bei der IFA gefragt, was das „Barista in box“-Prinzip sein soll. Verstanden habe ich nicht, was die Promoter mir erklären wollten. konnten. Inzwischen haben sie ihren Barista eingemottet – guter Kaffee funktioniert offenbar auch ohne.
Jura wiederum wirft gerne mit übertriebenen Worten um sich, um Features hochzujazzen. Am Ende sorgen der Puls-Extraktionsprozess P.E.P., das Intelligent Pre-Brew Aroma System I.P.B.A.S. und das Intelligent-Water-System I.W.S. nicht nur für guten Kaffee, sondern auch für hohe Preise.
Sobald die Hersteller fancy Vokabular auspacken, könnt ihr sicher sein, dass ein selbstverständliches Feature im Brühvorgang oder bei der Ausstattung aufgeblasen wird. Lasst euch nicht beeindrucken, das soll nur eurer FOMO Dampf machen.
Das Gleiche gilt für halbgare Testsiege und aufgebauschte Formulierungen in Anzeigen zu Shopping-Events wie dem Black Friday. Je lauter die Werbung, desto wahrscheinlicher ist, dass der Vorteil einfach ein typisches Merkmal der Kaffeezubereitung ist.
7. Gilt nicht nur für Bohnen: Mist rein – Mist raus
Ich wiederhole mich gerne: Wenn ihr euch einen supertollen Vollautomaten kauft, aber Kaffeebohnen für ein paar Euro fuffzich das Pfund reinkippt, dürft ihr keinen exzellenten Espresso, Kaffee oder Latte Macchiato erwarten.
Selbst die beste Bean-to-Cup-Maschine nimmt euch nur die Handgriffe vom Mahlen bis zur Zubereitung ab, die ihr sonst selbst können müsstet. Sie können beim Brühvorgang nichts an Aroma aus minderwertigen Bohnen herausholen, das nicht drin steckt.
Allerdings ist es relativ egal, ob ihr Bohnen in hellerer Röstung oder dunklere Espressobohnen nehmt. Der Vollautomat kann alle Varianten. Nur helle Röstungen, die ausschließlich für Kaffee aus dem Filter empfohlen werden, haben im Kaffeevollautomaten keine Chance. Im Zweifelsfall greift ihr zum Omniroast, der eierlegenden Wollmilchsau der Bohnenwelt.
Ich habe viel getüftelt, verkostet und wieder getüftelt, um euch die ideale Kaffeebohne für Vollautomaten anzubieten. Mein Coffeeness-Kaffee hat ein schokoladiges Aroma, das im Vollautomaten optimal zur Geltung kommt.
Die schonend gerösteten Bohnen sind fair gehandelt und kommen direkt vom Farmer aus Brasilien. Die optimalen Einstellungen (etwa für Mahlgrad oder Brühzeit) für euer KVA-Modell findet ihr in meinen jeweiligen Einzeltests.
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Mein Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.
Täglich frisch geröstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke
8. Alles außer Kaffee: Manchmal geben Details den Ausschlag
Ob es ein aktiver Tassenwärmer, ein Wasserfilter, eine Timer-Funktion oder eine Smartphone-App ist: Fragt euch beim Kauf, welche Funktionen und Merkmale euer Gerät für den perfekten Kaffeekonsum im Alltag mitbringen sollte.
Wichtig für die Nutzung sind etwa Display und Bedienpanel. Manche Touchscreens haben eine winzige Schrift oder führen euch durch verwirrende Menüs, um Kaffeestärke, Wassermenge oder Temperatur einzustellen. Manchmal hat ein simpler Knopf die besseren Karten.
Viele von euch sind enttäuscht, wenn ein Automat keine zwei Getränke auf einmal zubereitet, oder das nur mit Espresso schafft. Darum empfehle ich euch dringend, beim Gerät eurer Wahl immer das gesamte Datenblatt durchzulesen.
Dazu geht ihr am besten auf die Website des Herstellers. Hier findet ihr alle Infos zu Ausstattung und Funktionen. Bei Amazon oder Otto stehen oft nur die verkaufsfördernden Highlights. Ich habe die Datenblätter in meinem Kaffeevollautomaten Test 2024 und jedem Ratgeber so gestaltet, dass ihr alles Wichtige auf einen Blick seht und die Merkmale aller Geräte vergleichen könnt.
9. Neu, noch besser und überhaupt? Kaffeevollautomaten sind niemals veraltet
Kommt eine Spielkonsole mit mehr Speicherplatz oder Grafikpower auf den Markt, zögern Gamer keine Sekunde, ihre alte Möhre auszutauschen. Bei Kaffeevollautomaten könnt ihr diesen Impuls getrost unterdrücken.
Wie lange hält ein Kaffeevollautomat? Sollte ich schon zum Modell-Update greifen? Falls euch diese Fragen umtreiben, versichere ich euch, dass es keinen Grund gibt, ein neues Modell ins Auge zu fassen, solange eure Maschine noch zuverlässig läuft. Bei guter Pflege habt ihr jahrelang etwas von eurem Automaten.
Ziemlich oft sind angebliche Neuheiten bloß ein kleiner Etikettenschwindel und die Unterschiede zu älteren Automaten winzig: Der Siemens EQ.300 etwa ist kein völlig neuer Kaffeevollautomat, sondern identisch mit dem EQ.3. Er hat lediglich einen neuen Namen bekommen, damit er besser in die Reihe der neuen Modelle passt.
Auf der anderen Seite bedeutet das auch, dass ihr bei Vollautomaten kein Auslaufmodell findet. Stoßt ihr auf einen günstigen Vollautomaten, der schon hornalt ist, ignoriert das Modelljahr und überlegt euch, ob die Maschine euren Anforderungen entspricht.
Macht euch aber bewusst, dass die Preisnachlässe endlich sind. Zwar werden auch Spitzenmaschinen im Laufe der Zeit billiger, aber die Margen sind nicht so riesig wie bei Fernsehern oder Computern.
Letztlich gilt aber auch, dass die Hersteller zum Beispiel beim Milchaufschäumer, dem Mahlwerk oder so manchem Programm in den vergangenen Jahren dazugelernt und die Features an aktuelle Vorlieben angepasst haben. Darum also: Kaufberatung ist wichtig!
Kaffeevollautomaten sind extrem stark reduziert? Obacht!
Ein abenteuerlicher Rabatt auf Vollautomaten ist ein erster Hinweis auf einen Fake Shop. Denn auch wenn sie neue Produkte rausbringen, reduzieren die Hersteller Preise für ältere Geräte nur in geringem Maß. Seht ihr ein Angebot mit 20 Prozent Rabatt, solltet ihr den Shop genauer unter die Lupe nehmen.
10. Soll es wirklich ein Kaffeevollautomat sein?
Ehe ihr den Versand von Amazon anleiert oder euch auf den Weg zum Elektrofachhändler macht, solltet ihr noch einmal genau überlegen, ob ihr wirklich einen Kaffeeautomaten wollt. Ich höre immer wieder von Leuten, die sich einen Automaten kaufen und nach ein paar Wochen und einigen Tassen Cappuccino feststellen, dass sie doch viel lieber Filterkaffee oder Milchkaffee aus manueller Zubereitung trinken.
Andere hätten viel lieber einen Siebträger, trauen sich aber nicht so recht und schwenken dann auf einen Vollautomaten. Dann sind sie enttäuscht, dass das Heißgetränk nicht mit dem Original vom Barista mithalten kann.
Haltet euch immer vor Augen, wie ein Kaffeevollautomat funktioniert – und dass er eben ein Kompromissgerät ist. Wenn ihr eine bestimmte Zubereitungsart bevorzugt und eigentlich keinen Kompromiss eingehen möchtet – bleibt lieber bei eurem Handfilter, eurem Siebträger oder eurer Filter-Kaffeemaschine.
Inzwischen finden sich viele hervorragende Kaffeemaschinen, die das Kaffeepulver sorgfältig filtrieren, oder Siebträgermaschinen, die sich auch für Einsteiger eignen.
Kurz und knapp: Wann lohnt sich ein Kaffeevollautomat für euch? Wenn ihr verschiedene Kaffeeansprüche bedienen möchtet und euch Komfort wichtiger ist als Präzision.
Gebraucht oder generalüberholt: Nur günstig oder auch gut?
So verlockend es ist, einen gebrauchten Kaffeevollautomaten von Bosch, Miele oder Siemens zum Schnäppchenpreis zu bestellen: Ich rate euch davon ab, bei Ebay oder auf Kleinanzeigen-Portalen einen Secondhand-Vollautomaten zu kaufen.
Ihr könnt nicht bis in die letzte Windung in die Maschine gucken, um das Innenleben zu beurteilen. Vor allem dann nicht, wenn ihr das Gerät erst nach Kauf und Lieferung unter die Lupe nehmen könnt. Hat das Gerät dann einen Defekt, müsst ihr euch selbst darum kümmern.
Ihr wisst außerdem nie, wie oft und wie gründlich der Vorbesitzer den Automaten gereinigt hat. Hat er regelmäßig Reinigungstabletten verwendet, um Bakterien zu eliminieren, oder ist er bloß mit einem feuchten Tuch an der Maschine vorbeispaziert?
Ich rate euch stattdessen, nach Angeboten Ausschau zu halten, sobald ein Hersteller ein Upgrade auf den Markt bringt. Dann fallen die Preise der älteren Neugeräte, ihr habt die Chance auf ein Superschnäppchen.
Weitere Möglichkeiten für Sparfüchse sind B-Ware und generalüberholte Geräte. In beiden Fällen habt ihr die Möglichkeit, Automaten mit Garantie oder Gewährleistung zu kaufen.
Als B-Ware werden Artikel bezeichnet, die neu oder neuwertig sind und voll funktionsfähig sind. Oft handelt es sich um Vorführgeräte oder überschüssige Lagerware. Die Geräte müssen gewisse Auflagen im Hinblick auf Garantie und Gewährleistung erfüllen.
Ein generalüberholtes Gerät wurde meistens vom Käufer innerhalb der gesetzlichen Fristen zurückgegeben. Der Hersteller prüft das Gerät und repariert es, wenn nötig. Je länger der Erstkäufer das Gerät genutzt hat, desto günstiger wird es euch angeboten. Schaut vor dem Kauf auf die Garantiebedingungen, um keine unangenehme Überraschung zu erleben.
Anschaffung eines Vollautomaten: Mieten oder kaufen? In Raten oder auf Rechnung?
Das Mieten eines Vollautomaten ist im gewerblichen Bereich schon lange gang und gäbe. Auch für private Kaffeegenießer wird dieses Modell immer interessanter.
Plattformen wie Grover bieten inzwischen eine Menge Kaffeevollautomaten zur Miete an. Lohnt sich das für euren Kaffeegenuss zu Hause? Ich sage nein.
Schauen wir uns das am Beispiel eines Philips 5400 Series Automaten an: Den EP5447/90 LatteGo mit guter Preis-Leistung gibt es für 34,90 Euro im Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten – oder für 49,90 Euro im Monat für sechs Monate.
Bei Amazon gibt es den Automaten zum Zeitpunkt dieses Ratgebers für rund 630 Euro. Für die 12-monatige Miete zahlt ihr 418,80 Euro, für ein halbes Jahr 299,40 Euro. Das ist zwar in beiden Fällen weniger als der Kaufpreis, aber nicht günstig genug.
Mein Einstiegs-Favorit DeLonghi ECAM 22.110.B kostet im Kauf rund 320 Euro. Bei Grover kostet die Miete über 6 Monate 269,40 Euro, über 12 Monate 298,80 Euro. Das ist im Vergleich zum Kauf zu teuer.
Auch weil Mietgeräte immer ein kleines Risiko darstellen. Ihr wisst nicht, wie gut Anbieter und Vorgänger die Geräte gepflegt haben und wie gründlich die Geräte bei Rückgabe gecheckt werden.
Ähnliches gilt für den Ratenkauf: Hier wird euer Wunschgerät immer ein wenig teurer, da Zinsen zum Kaufpreis dazukommen. Daher rate ich euch immer dazu, einen Vollautomaten auf Rechnung zu kaufen. So vermeidet ihr zusätzliche oder gar versteckte Kosten.
Einzige Ausnahme: Kaffeevollautomaten für Firmen, Büros oder Gastronomie. Aber das ist ein anderes Thema, mit dem ich mich in diesem Ratgeber ausführlich beschäftige.
Kaffeevollautomaten für Firmen & Gastronomie: Mit Bezahlsystem oder Münzeinwurf
Wenn wir uns dem gewerblichen Bereich mit größeren Firmen, Wartebereichen und mehr oder weniger öffentlichen Bereichen nähern, kommen automatisch Bezahlsysteme ins Spiel. Damit könnt ihr die Kosten für aromatische Kaffeespezialitäten direkt an die Kunden und Besucher weiterreichen.
Neben dem guten alten Kaffeevollautomat mit Münzeinwurf kommen dabei Kartenzahlung und kontaktlose Bezahlsysteme infrage. Welche Vorteile und Nachteile die jeweiligen Systeme haben und welche Variante sich für euch lohnt, erfahrt ihr in meinen B2B-Ratgeber „Kaffeevollautomat mit Bezahlsystem“.
Fazit: Kaffeevollautomat kaufen? Auf eure Ansprüche kommt es an
Schaut ihr euch im Laden vor Ort oder im Internet nach einem Vollautomaten um, werdet ihr vom umfangreichen Angebot und lautem Marketing-Getöse schier erschlagen. Das Wichtigste ist deshalb: Klappt die Ohren zu, wenn die Hersteller posaunen.
Macht stattdessen einen Leistungs- und Preisvergleich und überlegt euch, was euer Kaffeevollautomat haben und können muss – und wie viel er kosten darf. Welche Kaffeespezialität muss er unbedingt beherrschen? Welches Milchschaumsystem soll er mitbringen? Seid ihr Vieltrinker oder Genießer, die mit einer Tasse am Tag auskommen? Wie groß darf der Automat sein?
Der beste Einsteiger-Vollautomat in meinem Kaffeevollautomaten Test 2024 ist der DeLonghi Magnifica ECAM. Er ist einfach zu bedienen, kompakt und preiswert – und bereitet sehr guten Kaffee zu. In der Mittelklasse bietet der Saeco Gran Aroma etwas mehr Bedienkomfort und ein automatisches Milchschaumsystem für Cappuccino und Latte Macchiato auf Knopfdruck. Dank Zwei-Tassen-Funktion sogar in doppelter Ausführung.
Noch eine Spur luxuriöser wird es beim Jura S8: Der legt beim Milchschaumsystem noch mal eine Schippe drauf und punktet zudem – typisch Jura – mit hochwertigen Materialien und seinem exzellenten Kaffee-Aroma. Eine genauere Orientierung bietet euch mein interaktiver Modell-Finder, der die wichtigsten Punkte für euren Kaffeevollautomaten abfragt.
Habt ihr Fragen oder Hinweise zur Anschaffung eines Kaffeevollautomaten? Immer her damit! Ich freue mich auf eure Kommentare!
FAQ
Ein Kaffeevollautomat lohnt sich vor allem, wenn ihr auf bequemem Weg unterschiedliche Kaffeeansprüche erfüllen möchtet.
Laut Stiftung Warentest ist der DeLonghi Eletta Explore der beste Kaffeevollautomat. Davor hatte der DeLonghi PrimaDonna Soul das Krönchen auf. Ich halte nicht viel von den Ergebnissen der Stiftung und teste lieber selbst Vollautomaten für verschiedene Zielgruppen.
Einen guten Einsteiger-Automaten wie den DeLonghi Magnifica S findet ihr schon für unter 300 Euro. In der etwas komfortableren Mittelklasse mit Geräten wie dem DeLonghi Magnifica Evo Milk seid ihr ab 500 Euro dabei.
Der Vollautomat muss zu euren Anforderungen, in eure Küche und in euer Budget passen. Marke und Anzahl der Kaffeespezialitäten sind egal, wichtiger sind das Aroma von Espresso und Kaffee sowie eine leise Zubereitung.
Kaffeevollautomaten mit exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnissen gibt es von jeder Marke und in jeder Klasse. Grundsätzlich bieten Saeco, DeLonghi und Krups ein Top-Verhältnis von Genuss und Vernunft.