Rancilio Silvia Test: Espressomaschine mit Dauergültigkeit neu bewertet

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Wie wir testen | Unser Team

Das Crema Magazin hat die Rancilio Silvia mal als „quirky und prosaisch“ beschrieben. Und das passt perfekt. Kein anderes Gerät in meinem Espressomaschinen Test 2024 wirkt gleichzeitig so sachlich-nüchtern und löst trotzdem sofortige Haben-wollen-Gefühle aus.

Rancilio Silvia

Das Crema Magazin hat die Rancilio Silvia mal als „quirky und prosaisch“ beschrieben. Und das passt perfekt. Kein anderes Gerät in meinem Espressomaschinen Test 2024 wirkt gleichzeitig so sachlich-nüchtern und löst trotzdem sofortige Haben-wollen-Gefühle aus.

Die Rancilio Silvia verbindet die Ernsthaftigkeit ambitionierter Siebträger aus italienischer Herstellung mit der Zugänglichkeit einfacher Einsteiger-Modelle, vor denen Neulinge nicht sofort in Ehrfurcht erstarren. Was heißt das? Schauen wir uns meine Ergebnisse in diesem Test-Update nochmal genauer an.

Ambitionierter Dauerbrenner

Rancilio Silvia

Edel, ernsthaft & einfach gut

Sehr gute Verarbeitung

Kompaktes Gerät

Top Dampfdruck

Hohe Temperaturstabilität

Tamper taugt nix

Braucht Pflege (Rostgefahr)

Rancilio Silvia im Überblick: Einsteiger?!

Bei einem Preis von etwa 600 Euro von einer Siebträgermaschine für Einsteiger zu sprechen, ist für unsere Verhältnisse eine steile These. Wir verstehen darunter meist ein günstiges Modell wie die DeLonghi Dedica für um die 200 Euro.

Aber während diese eher ein Schnuppergerät ist, geht es beim Silvia-Modell um richtig viel Leistung und die perfekte Espressozubereitung. Dafür bietet der kompakte Würfel aus Edelstahl alles, was ambitionierte Heim-Barista benötigen:

  • Hochwertiges Edelstahlgehäuse

  • Maschinentyp: Einkreiser mit Vibrationspumpe

  • Messingkessel

  • Milchdüse + Pumpe mit reichlich Power

  • Professioneller Siebträger (Ø 58 mm)

  • Automatische Temperaturkontrolle

  • Extrem gute Temperaturstabilität

  • Konkrete  Bedienung über vier Kippschalter

  • Erstklassige Verarbeitung & Haltbarkeit

Sollten euch all diese Begriffe nichts sagen, glaube ich, dass dieses Modell „zu hoch gegriffen“ für euch ist. Denn hier geht es null darum, euch die Zubereitung von Espresso oder das Aufschäumen von Milch beizubringen. Hier geht es nur um Leistung und den korrekten Einsatz. Ihr müsst sie im Griff haben – nicht andersrum.

Dabei könnt ihr davon ausgehen, dass ihr bei guter Pflege jahrzehntelang etwas von der Maschine der Rancilio Group habt. Weil sie mehr auf Mechanik als auf digitale Technik, Displays oder (nicht notwendige) Einstellungsmöglichkeiten setzt, ist sie weniger fehleranfällig.

Geht doch mal etwas kaputt, findet ihr mühelos Ersatzteile – nicht nur beim Hersteller selbst, sondern in jedem guten Coffee-Equipment-Shop. 

Mit etwas Geschick könnt ihr diese selbst installieren. Die Bauweise ist extrem reduziert und macht es daher möglich, selbst mit nur einem Tutorial zum Beispiel das Heizelement zu reparieren oder den Pumpendruck wieder fit zu bekommen.

Eines dürfen wir aber nicht unter den Tisch fallen lassen: die möglichen Rostschäden, die in vielen Bewertungen nur nebenbei erwähnt oder als Kritikpunkte gänzlich ignoriert werden. Diese lassen sich mit der richtigen Handhabung bzw. Reinigung zwar vermeiden. Aber trotzdem ist das gerade in diesem Preissegment ein starkes Stück.

Vorteile & Nachteile: Qualität, Preis & Erfahrungen

Für mich ist die Rancilio Silvia das Gegenstück zu einem Kaffeevollautomaten: Bis auf die (perfekte) Temperaturkonstanz macht sie nichts von allein – sie stoppt nicht einmal den Espressobezug von selbst.

Rancilio Silvia Espresso beziehen

Ihre Konzentration auf die eigentliche Leistung sorgt dafür, dass ihr für vergleichsweise wenig Geld mit perfektem Espresso und Milchschaum auf Barista-Niveau belohnt werdet. 

Denn das Modell ist so präzise, dass sie verschiedene Kaffeebohnen mühelos brühen und den fertigen Kaffee mit perfekter Latte Art verzieren kann. Vorausgesetzt, ihr habt bei der Handhabung alles richtig gemacht.

Dafür braucht ihr auch eine entsprechend leistungsfähige Kaffeemühle. Unter einer Eureka Mignon oder wenigstens einer Graef CM 800 geht es hier nicht. Genauso solltet ihr den mitgelieferten Tamper wegwerfen und ein Profi-Produkt für 58 mm-Siebe kaufen.

Wenn wir die Vorteile und Nachteile im Überblick betrachten, wird auf jeden Fall klar, dass der Edelstahl-Könner vielleicht nicht der größte Testsieger der Welt, aber zurecht Kult ist:

+
Hervorragende VerarbeitungRostgefahr bei falscher Pflege (Knackpunkt Übergang der Tropfschale)
Sehr kompakt & stilvollTamper eher minderwertig
Überzeugende Dampfkraft für MilchschaumIm Vergleich lange Aufheizzeit
Sehr präzise ExtraktionKeine Einstellmöglichkeiten / Automatik beim Brühen
Gute Verfügbarkeit von Ersatzteilen
Mit etwas Geschick selbst reparierbar
Stabile Brühtemperatur
Nachvollziehbares Preis-Leistungs-Verhältnis
Einfache Handhabung über Schalter

Rancilio Silvia Modell-Varianten & Alternativen

Die erste Auflage der Rancilio Silvia Einkreisermaschine kam 1997 auf den Markt – übrigens benannt nach einer der Enkelinnen des Unternehmensgründers Roberto Rancilio.

Seitdem hat der Inbegriff der markeneigenen Home-Barista-Serie mehrere Updates erhalten. Das hat zu ein paar Verwirrungen in der Bezeichnung der Maschine bei unterschiedlichen Händlern geführt. Dröseln wir das auf.

Rancilio Silvia
Testmodell

Rancilio Silvia

Gehäusematerial

Edelstahl

Verfügbare Farben/Design

Typ

Einkreiser

Bedienung

Kippschalter, Drehknopf

Display

Nein

Manometer

Durchmesser Siebe

58 mm

Siebe einwandig

Siebe doppelwandig

Tamper

Manuell (Basic)

Wassertank

2,5 l

Wasserfilter

Mahlwerk

Mahlgrade

Kein Mahlwerk

Bohnenfach

Temperatur einstellbar

Rezepte speichern

Vorbrühfunktion

Dampflanze

Manuell (Profi)

Heißwasserfunktion

Gewicht

14 kg

Maße

34 x 23,5 x 29 cm

Sonstiges

Aktueller Preis

649,00 €

Alle Spezifikationen

Rancilio Silvia V4 vs V5 vs V6

Die V-Nummern verweisen auf die jeweilige Aktualisierung durch die Jahre hindurch. Was der Hersteller jeweils verändert hat, ist nicht so wichtig. Fakt ist nur, dass ihr die Unterschiede in der Nutzung und im Geschmack durchaus bemerkt. Chronologisch sieht das so aus:

  • Rancilio Silvia V1: 1997 bis 2006

  • Rancilio Silvia V2: 2006 bis 2009

  • Rancilio Silvia V3: 2009 bis 2014

  • Rancilio Silvia V4: 2014 bis 2016

  • Rancilio Silvia V5: 2016 bis 2020 (auch benannt als Silvia E)

  • Rancilio Silvia V6: seit 2020

Wann eine noch aktuellere V7 auf den Markt kommt, kann niemand sagen. Es geht jedoch das Gerücht, dass diese dann eine PID-Steuerung (Proportional Integral Derivativer) für die Brühtemperatur enthält. Das Unternehmen selbst sagt jedoch nix dazu.

Rancilio Silvia Eco

Der Umwelt zuliebe und was nicht alles. Man könnte meinen, die Rancilio Silvia Eco ist der grünste Einkreiser der Welt. Dabei verschweigt uns der Hersteller jedoch eine wichtige Tatsache:

Jede aktuelle Auflage ist gleichzeitig auch ein Eco-Modell. Denn dahinter verbirgt sich nur die automatische Abschaltung nach 20 Minuten Nichtbenutzung. Dieser Standby-Modus ist bereits seit Jahren europäisches Gesetz und für jede Espressomaschine, alle Kaffeemaschinen und alle ähnlichen Elektrogeräte im Haushalt vorgeschrieben.

Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass Silvias, die für den außereuropäischen Markt bestimmt sind, diese Bedingung nicht unbedingt erfüllen. Daher Augen auf beim Kauf!

Rancilio Silvia Pro X

Die Silvia Pro existiert seit 2020 und steht inzwischen als Silvia Pro X in den Läden. Für etwa 1.500 Euro bietet sie euch einen Dualboiler, mit dem ihr ohne Zeit- oder Temperaturverlust gleichzeitig Espresso zubereiten und Milch aufschäumen könnt. Darüber hinaus hat sie eine digitale Anzeige und mehr Platz im Wassertank.

Da ich selbst noch nicht an der Pro-Version stand, habe ich dazu keine Meinung. So manche Review ist allerdings wenig begeistert. Die Pro X will angeblich einen auf Gastro-Espressomaschine machen, zeigt aber mehr Schwächen als überzeugendes Brühen.

Inbetriebnahme & Zubehör

Wie immer im Espressomaschinen Test 2024 gilt: Eine Siebträgermaschine lässt sich nur bedingt einstellen. Auch könnt ihr dem Gerät nur bedingt die Schuld in die Schuhe schieben, wenn Espresso oder Milchschaum nicht gelingen. 

Da die Silvia keine Temperaturanzeige besitzt, nix zum Pumpendruck sagt und nicht einmal die Füllmenge für Espresso speichert, seid ihr auf euch allein gestellt. Bevor wir diesen Espresso beziehen, schauen wir zum Einstieg auf wichtige Bauteile und meine Tipps.

Siebträger

Form, Größe und Gewicht eines Siebträgers sagen viel über die eigentliche Maschine. Mit etwas mehr als 600 Gramm liegt der Silvia-Kaffeehalter perfekt in der Hand und macht sowohl haptisch als auch optisch viel her.

Ich starte bei jeder Espressomaschine stets mit dem Doppelsieb und beziehe generell einen doppelten Espresso. Das liefert bessere Ergebnisse im Glas, führt schneller zu den perfekten Brühparametern und passt am besten zu Cappuccino oder Latte Macchiato.

Generell lohnt es sich hier, vom mitgelieferten Siebträger auf eine bodenlose Alternative umzusteigen. Was bei wirklichen Einsteiger-Kaffeemaschinen überflüssig ist, bringt euch an der Silvia viele Pluspunkte:

  • Der Espresso kommt mit weniger Metall in Kontakt und kühlt weniger schnell ab.

  • Ihr könnt besser am Durchfluss erkennen, ob die Brühparameter stimmen.

Wenn ihr immer nur dieselben Bohnen in immer denselben Einstellungen verwendet, braucht ihr kein bodenloses Sieb. Aber sobald ihr öfter mal etwas Neues ausprobiert, ist es eine gute Investition.

Kippschalter

Für mich machen die Oldschool-Kippschalter der Rancilio Silvia einen großen Teil des Sexappeals der Maschine aus. Sie wirken gleichzeitig einfach und ernsthaft, sind eindeutig und lassen sich bei jeder Sehstärke und jeder Feinmotorik perfekt bedienen.

Rechts sitzt der Ein-/Aus-Schalter, links die drei Knöpfe für den Espressobezug, Heißwasser und Milchschaum-Dampf. Was gerade aktiviert ist, leuchtet. Könnte es noch klarer sein?

Rancilio Silvia Bedienung

Auffangschale

Die Hochwertigkeit dieser Espressomaschine lässt sich auch daran ablesen, dass selbst die Auffangschale aus Edelstahl besteht. Allerdings ist sie auch dafür verantwortlich, dass Rost entstehen kann. Ihr müsst beim Einsetzen immer darauf achten, dass sie hinten genau an der Maschine sitzt und kein Wasser zu lange darin steht.

Espresso & Milchschaum zubereiten: Tipps & Erfahrungen

Auch wenn es nicht viel zu erklären gibt, solltet ihr die Bedienungsanleitung einmal gründlich durchlesen und euch vor dem Bezug mit den Eigenheiten der Rancilio Silvia vertraut machen. Davon hat sie zwar nicht viele, doch ein guter Workflow ist eben die halbe Espresso-Miete.

Kaffeemenge

Während wir es bei Espressomaschinen für den Heimgebrauch gewohnt sind, dass ihr die Füllmenge bzw. Durchlaufzeit pro Bezug programmieren könnt, funktioniert die Rancilio Silvia rein manuell. Ihr startet den Bezug per Knopf, ihr stoppt ihn per Knopf. Jedes Mal.

Rancilio Silvia

Auch wenn wir Tassen oder Espressogläser nach Volumen berechnen und auch beim Kaffee von Mengenangaben reden (25 ml für den Einzelbezug, 40 ml für den Doppelbezug), ist die Einstellung per Gewicht genauer und die bessere Wahl.

Hier wird es ein wenig komplexer. Grundsätzlich könnt ihr mit der Faustformel 1 ml = 1 g anfangen. Noch besser finde ich die 2:1-Regel:

Kaffeepulvermenge*2 = Kaffeemenge in Gramm

Wenn ihr also einen doppelten Espresso mit 19 Gramm Kaffeepulver bezieht, sollte er 38 Gramm auf die Waage bringen. Rechnen wir das grob in Volumen um, kommen wir wieder ungefähr bei 40 Milliliter raus. 

Das Internet ist voll mit den unterschiedlichsten Formeln. Legt euch auf eine fest, checkt das Ergebnis in der Tasse, macht den Vergleich und lasst euren Geschmack entscheiden.

Tamper & tampern

Rancilio Silvia Einzelteile

Ich werde nie verstehen, warum hochwertige Espressomaschinen aller Marken und Ausführungen ausgerechnet beim Tamper geizen. Denn dieses Werkzeug repräsentiert den wichtigsten Zwischenschritt zwischen dem Mahlgrad, der Kaffeemenge und dem Bezug.

Hier gibt es keine zwei Meinungen: Sobald er zu leicht und zu unhandlich ist, könnt ihr nicht genug gleichmäßigen Druck erzeugen, um den Kaffeepuck zu verdichten. 

Auch wenn die aktuellen Silvia-Versionen eine verbesserte Variante mitbringen, tut euch den Gefallen und investiert etwa 20 Euro in ein schweres, gut geformtes Stück – zum Beispiel von Motta.

Siebträger einsetzen & startklar machen

Ich würde immer dazu raten, vor dem ersten Bezug das Einsetzen des Siebträgers zu üben. Das muss in einem Zug und ohne Anstoßen gelingen, sonst löst ihr euren schön getamperten Kaffeepuck. 

Bei der Rancilio Silvia hakelt nichts. Ihr setzt ihn von links unten ein und zieht ihn leicht nach rechts, bis er fest sitzt.

Ist das gemeistert, solltet ihr den leeren (!) Siebträger mit einer Portion heißen Wassers vorwärmen. Eben weil die Silvia ein Temperatur-König ist, solltet ihr das Ganze nicht durch einen kalten Metallhalter kaputt machen.

Espresso beziehen

Rancilio Silvia Espressobezug

Es gibt Manometer-Jünger, die ohne die Druckskala keinen Kaffee kochen. Mir ist es egal. Eure Augen sind wesentlich besser darin, eventuelle Fehler bei der Extraktion zu erkennen:

  • Läuft der Espresso ungleichmäßig aus den beiden Ausläufen, habt ihr nicht gleichmäßig getampert

  • Läuft er zu langsam und die Crema ist zu dunkel, ist der Mahlgrad zu fein

  • Läuft er zu schnell und die Crema ist zu hell und dünn, ist der Mahlgrad zu grob

  • Seid ihr euch sicher, dass der Mahlgrad korrekt ist, ist die verwendete Kaffeepulvermenge die nächste Stellschraube.

Mehr spezielle Silvia-Tipps kann ich euch nicht geben. Verwendet eine Kaffeewaage und stoppt den Bezug stets, bevor das Endgewicht erreicht ist. Eine Maschine ist immer träge und es kommt auch nach dem Stopp noch etwas Kaffee aus dem Doppelauslauf.

Milch schäumen

Wenn ihr wissen wollt, wie viel Power eine ordentliche Dampfdüse liefern sollte, müsst ihr nur die Rancilio Silvia benutzen. Wie ihr Milch aufschäumt, kann euch die Maschine nicht erklären. Dazu braucht ihr eine Anleitung (am besten im Video) und viel Übung.

Rancilio Silvia Milch schäumen

Wollt ihr dafür keine Milch verschwenden, funktionieren die ersten Übungsdurchgänge übrigens hervorragend mit Wasser und einem Mini-Schuss Spüli. Das Spülmittel sorgt für die korrekte Optik und hilft dabei, ein Gefühl für die Volumenzunahme beim Schäumen zu entwickeln. Irgendwann müsst ihr jedoch auf Milch umsteigen – ob Kuh oder pflanzliche Alternative.

Temperatursurfen

Jede Einkreiser-Maschine mit nur einem Messingkessel bzw. Boiler hat ein Problem: Da die notwendigen Wassertemperaturen für Kaffee und Milchschaum weit auseinander liegen, muss sie bei jedem Wechsel aufheizen oder abkühlen.

Das Abkühlen (von Dampf auf Kaffee) ist das größte Problem und dauert oft sehr lange. Hier behelft ihr euch mit dem sogenannten Temperatursurfen. In seiner einfachsten Form heißt das: Bevor ihr den nächsten Espresso bezieht, macht ihr einen Leerdurchlauf. Am besten ohne Siebträger.

Durch das Ablassen des Wassers sinkt die Temperatur relativ schnell. Sollte sie dann zu kalt sein, könnt ihr nochmal die Dampffunktion starten. Ich finde jedoch, dass das in diesem Fall nicht notwendig ist.

Apropos Temperatur: Aufgrund der längeren Aufheizzeit solltet ihr das Gerät in eurer Küche am besten rund 20 Minuten vor dem Kaffeedurst starten. 

Welche Kaffeebohnen für die Rancilio Silvia?

Probiert euch einmal durch die gesamte Palette! Eine Espressomaschine wie die Rancilio Silvia ist ein Spielplatz für sämtliche Schattierungen, Geschmacksnuancen und Kaffeesorten.

Ich rate auch dazu, mal so richtig ins Extrem zu gehen und die hellste Espressoröstung zu testen, die ihr finden könnt. Auch wenn die Fruchtnoten nicht euren Geschmack treffen sollten, zeigen euch solche Bohnen, was Kaffee wirklich kann.

Seid ihr lieber in klassisch-süßen Schoko-Gefilden unterwegs, sind auch meine Coffeeness Kaffeebohnen für Vollautomaten für den Einsatz am Siebträger geeignet. Sie präsentieren sich als Espresso sehr dicht und mit voller Schokopower ohne Bitterstoffe.

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Rancilio Silvia reinigen

Wer eine dreckige oder verkalkte Siebträgermaschine hat, ist zu 100 Prozent selbst schuld. Denn hier muss kein Kaffee durchs Gerät, alles passiert an den Auslässen. Diese haltet ihr mit reichlich Wasser bzw. Wasserdampf sauber – nach jedem Bezug bzw. jedem Schäumvorgang.

Ich empfehle auch, möglichst oft per Blindsieb Wasser zurückzuspülen. Dabei setzt ihr ein Sieb ohne Löcher in den Siebträger und startet einen Bezug. 

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Das Wasser wird zurück in den Brühkopf gepresst und löst Kaffeekrümel. Zusätzlich könnt ihr einmal monatlich einen Kaffeefettlöser verwenden, mit dem ihr aber sparsam umgehen solltet.

Je nach Himmelsrichtung ist Entkalken aber noch wichtiger. Dafür nutzt ihr passende Entkalker und haltet euch unbedingt an die Bedienungsanleitung.

Nochmal kurz zurück zum Rost: Diesen müsst ihr unbedingt verhindern. Er kann vor allem unter der Abtropfwanne beginnen und sich von dort auf die gesamte Maschine fortpflanzen. 

Hierzu findet ihr online viele Vermeidungsstrategien – von der Verlängerung des 3-Wege-Ventils per PVC-Schlauch bis zum Verkanten der Abtropfschale, damit sie bombenfest abschließt.

Die einfachste Strategie ist aber, die Maschine nach jedem Bezug bzw. jeder Benutzung von unten nach oben und in allen Einzelheiten trocken zu wischen.

Fazit zum Testbericht: Die Rancilio Silvia ist ihren Preis immer wert!

Wer im Espressomaschinen Test 2024 nach einem Gerät sucht, das ihn an die Hand nimmt und ein bisschen Vollautomaten-Feeling in die Espressozubereitung bringt, ist bei der Rancilio Silvia grundfalsch. Sie ist im Grunde nur ein Siebträger mit angeschlossenem Boiler, Dampflanze und Pumpe.

Ambitionierter Dauerbrenner

Rancilio Silvia

Edel, ernsthaft & einfach gut

Sehr gute Verarbeitung

Kompaktes Gerät

Top Dampfdruck

Hohe Temperaturstabilität

Tamper taugt nix

Braucht Pflege (Rostgefahr)

Gerade weil sie sich aufs Wesentliche konzentriert, buttert sie alles in die zentralen Funktionen. Hochwertigkeit und Qualität sind das Wichtigste, Haltbarkeit und Zuverlässigkeit kommen gleich danach. 

In meinem Test lässt sich damit nur noch die QuickMill Orione vergleichen, ansonsten steht der Silvia-Klassiker ziemlich für sich. Und das im besten Sinne. Empfehlung? Auf jeden Fall!

Wie steht ihr zum Edelstahl-Klassikmodell? Welche Stärken und Schwächen seht ihr, wie bewertet ihr den Preis, die Verarbeitung und mein Fazit? Hinterlasst mir gern einen Kommentar!

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Aktualisiert: 22. Juli 2024
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Arne Preuss

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