Wie oft standet ihr schon vor der schwierigen Entscheidung, ob ihr euch lieber eine schicke Handtasche oder doch eine gute Kaffeemaschine kauft? Die Philips HD 5407/60 Café Gourmet Filter-Kaffeemaschine schafft Abhilfe, denn die kann man auch prima durch die Gegend tragen.
Wie oft standet ihr schon vor der schwierigen Entscheidung, ob ihr euch lieber eine schicke Handtasche oder doch eine gute Kaffeemaschine kauft? Die Philips HD 5407/60 Café Gourmet Filter-Kaffeemaschine schafft Abhilfe, denn die kann man auch prima durch die Gegend tragen.
Spaß beiseite: Das erste, was uns von Coffeeness an der Philips Café Gourmet ins Auge fällt, ist ihr ungewöhnliches, gestapeltes Design, das die typische Aufteilung einer Filtermaschine einfach in die Vertikale verschiebt.
Philips HD 5407/60 Café Gourmet
Kaffeemaschine mit tollem Konzept
Schickes, außergewöhnliches Design
Viele Kaffee-Affine Details
Einfacher Aufbau
Simple Reinigung
Einfache Bedienung
Wassertank nicht entnehmbar
Aber Looks allein machen ja bekanntlich nicht glücklich, doch weiß dieses Designschätzchen auch mit gutem Kaffee und einigen cleveren Funktionsdetails zu überzeugen. Ob es dafür den außergewöhnlichen Look gebraucht hätte, findet ihr in diesem Testbericht heraus.
Die Philips Café Gourmet-Serie
Wenn ihr bei Amazon nach „Philips Café Gourmet“ sucht, findet ihr fünf scheinbar gleiche Geräte, die aber jeweils einen unterschiedlichen Preis haben. Der größte Unterschied besteht in der Materialwahl, die ein bisschen was mit den Ergebnissen, aber ganz viel mit dem Look zu tun hat.
Die Philips Café Gourmet HD 5407/60, die ich getestet habe, besteht aus schwarzem Kunststoff nebst Glaskanne und Glaswassertank. Die teurere HD5408 bringt ein bisschen mehr Edelstahl (am Bügel) mit, und die noch teurere HD5413 besteht zu großen Teilen aus Metall.
Meine „günstige“ schwarze Ausgabe hat mich am 22. Februar 2017 79,99 Euro bei Amazon gekostet. Ich gehe mal davon aus, dass die 5407 ein Auslaufmodell ist, die teurere 5408 wird sich jetzt als Standard etablieren.
Es gibt die 5407 auch noch ganz in Apple-Weiß und für dieses Stilupdate müsstet ihr etwa 20 Euro mehr hinlegen.
Die Philips Café Gourmet HD 5407/60 im Überblick
Die Idee, die Komponenten einer Filterkaffeemaschine übereinander anzuordnen ist nicht neu und Philips betreibt die Stapelei seit 1988. Wichtigstes (und immer wieder beworbenes) Merkmal der Café Gourmet ist das sogenannte „Direkt-Brüh-Prinzip“.
Kurz gesagt bedeutet dies, dass das Wasser erst vollständig zum Kochen gebracht wird, dann mit einer Brühtemperatur von über 93 Grad Celsius sanft durch den Filter gluckert und gleich auch noch mit dem sogenannten „Aroma Twister“ perfekt in der Glaskanne landet. Was das genau heißt, erkläre ich noch.
Theoretisch hätten wir bei der Philips Café Gourmet also eine Brühtemperatur, die nur wenige Filtermaschinen erreichen, eine Filterung, die fast so sanft wie von Hand ist und damit einen Kaffee, der fast so gut wie aus dem Handfilter schmeckt – und das (fast) ohne Vorkenntnisse.
Das erklärt auch den verrückten Aufbau, denn wo die Schwerkraft der größte Verbündete ist, wird das Wasser nicht mehr so auf den Filter „gespuckt“, wie das bei vielen anderen Filtermaschinen der Fall ist.
Allerdings führt sich Philips dabei selbst ein bisschen ad absurdum, denn die Philips Intense aus dem eigenen Hause ist eine klassische Filterkaffeemaschine und in meinen Augen fast ebenso gut.
Der Aufbau der Philips Café Gourmet – Vor- und Nachteile
Sonst widme ich dem grundsätzlichen Aufbau einer Filterkaffeemaschine kein eigenes Unterkapitel, da dies eher bei Siebträgermaschinen notwendig ist, aber hier ist das auf jeden Fall angebracht. Denn der Vertikallook hat viele Vorteile, aber auch einige Nachteile, die man insgesamt auch auf die Maschine an sich übertragen kann.
Fangen wir beim wichtigsten Aspekt, der Höhe, an. Die beträgt nämlich rund 51 cm und die Maschine dürfte damit nicht unbedingt in jeder Küche Platz finden. Das macht die Café Gourmet zwar mit einer äußerst geringen Grundfläche wett, aber ihr braucht schon Platz nach oben, um das Wasser einzufüllen.
Das kommt nämlich in den oberen Wassertank, der von der Form her die Glaskanne auf der Heizplatte unten spiegelt. Das Schöne daran: Das Material ist geschmacksneutral und sowieso eine Top-Idee für Wasserkocher. Und um nichts Anderes handelt es sich hierbei.
Die sehr große Öffnung des Wassertanks wird mit einem Filterdeckel (damit nichts spritzt) und einem richtigen Deckel (wichtig fürs Kochen) verschlossen. Zwar könnt ihr dieses Bauteil nicht abnehmen, aber die Öffnung ist wirklich groß genug zum Putzen und Befüllen.
Darunter schließt sich die Filterpartie mit Tropfschutz an. Der Filtereinsatz (für Tüten der Größe 1×4) ist netterweise herausnehmbar und der Filter an sich tendiert formtechnisch in Richtung Hario V60:
Die Rillen verlaufen zwar Melitta-typisch gerade nach unten, doch enden sie nicht in einer abgeflachten Partie, sondern laufen spitz zum Ausguss zusammen. Dieses „Hario-V“ sorgt dafür, dass sich keine Kaffeepfützen auf dem Filterboden bilden, sondern die Extraktion gleichmäßig laufen kann.
Wieder darunter sitzt die Glaskanne, die extrem flach ist. Dennoch sind bis zu 8 große und 12 kleine Tassen möglich (Füllmenge 1 Liter).
Glaskannen, vor allem mit dem hier üblichen „Klappdeckel“ halten die Temperatur leider nicht so gut, was sich später auch bei der technischen Messung bestätigt hat.
Insgesamt steht die Philips Kaffeemaschine Gourmet recht stabil und ich hatte nie Sorge, dass der Turm umkippt. Allerdings bin ich auch sinnig ans Werk gegangen, denn die Kunststoffversion ist doch etwas sehr leicht. Übermütige Kids oder Haustiere könnten hier schon zur Gefahr werden.
Summasumarum ergeben sich also folgende Vor- und Nachteile der Philips Café Gourmet:
Pro & Contra
VORTEILE
- Schickes, außergewöhnliches Design
- Viele Kaffee-affine Details
- Sehr einfacher und deutlicher Aufbau
- Leichte und komfortable Bedienung
- Einfache Reinigung
NACHTEILE
- In der Kunststoffversion etwas zu leicht
- Recht hoch
- Wassertank nicht abnehmbar
- Kanne aus Glas
Beim Preis bin ich mir nicht ganz sicher, wie ich diesen einordnen soll. Ich bin immer dafür, dass ein gutes Gerät für exzellenten Kaffee durchaus mehr als ein paar Mark Fuffzig kosten darf. Und die Moccamaster als wahrscheinlich beste Filtermaschine der Welt kostet fast dreimal so viel.
Für Otto-Normaltrinker sind 80 Euro aber eine Stange Geld für eine Filtermaschine, doch denke ich eigentlich, dass sich die Investition für euch lohnen könnte. War das jetzt schwammig genug?
Die Philips Café Gourmet im Einsatz – Welche Spezifikationen?
Wasser rein, Filter dazu, Kaffeemehl einfüllen, anstellen. Mehr müsst ihr bei der Philips Café Gourmet fast nicht tun. Philips hält sich bei Tipps zu Menge und Mahlgrad komplett zurück, weist aber netterweise auf diesen Umstand hin:
Allerdings schmeckt der Kaffee direkt nach der Zubereitung am besten.
Das sehe ich natürlich auch so und in der Betriebsanleitung wird klar gemacht, dass die Glaskanne nicht zum Aufbewahren des Kaffees geeignet ist, sondern es sich lohnt, „den frisch gebrühten Kaffee in eine Thermo-Kanne [zu] füllen, damit er heiß und frisch bleibt.“
Ich bin mal wieder nach der „1 gehäufter EL pro Tasse plus einer für die Maschine“-Regel unserer Müttergeneration vorgegangen und habe die Bohnen vorher bei mittlerem Mahlgrad gemahlen.
Es sollte sich herausstellen, dass dieser Weg bei der Café Gourmet genau der richtige für leckeren Kaffee ist.
Die Philips Gourmet Kaffeemaschine im technischen Überblick
Wie schon bei anderen Maschinentests habe ich für dieses Gerät mal wieder meinen Stromzähler, die Stoppuhr und das Thermometer gezückt um zu überprüfen, womit ihr euch im Alltag herumschlagen müsst.
Die Vergleichbarkeit der Werte solltet ihr nicht auf die wissenschaftliche Probe stellen, denn bei der Philips Gourmet Kaffeemaschine ist die kleinste Füllmenge 3 Tassen (groß), die Maximalmenge beträgt hingegen nur 8 Tassen – sonst gibt es häufig eine Range von 2 bis 10.
Trotzdem sind die technischen Werte recht interessant und aufschlussreich:
Tassenanzahl (groß) | Durchlaufzeit in Minuten | Temperatur Kaffee | Temperatur nach 30 min. | Verbrauch (in kWh) |
---|---|---|---|---|
3 | 6:30 | 79,0 | 69,7 | 0,069 |
8 | 8:49 | 87,6 | 76,8 | 0,083 |
Zunächst fällt die sehr lange Zubereitungszeit ins Auge, die etwa bei der Russel Hobbs Buckingham für die kleinste Tasseneinheit bei 3:36 Minuten lag. Bei der megabilligen Melitta Easy waren es sogar nur 2:08 Minuten (jeweils für zwei Tassen).
Das ist aber eine gute Sache, denn die Philips Café Gourmet kocht tatsächlich erst das komplette Wasser, bevor überhaupt der erste Tropfen in den Filter fällt. Dadurch wird das „Gespucke“ anderer Maschinen verhindert und die Filtration ist viel gleichmäßiger.
Der Nachteil der Glaskanne zeigt sich vor allem bei einer geringen Brühmenge, denn 79 Grad Celsius ist zwar eine annehmbare Trinktemperatur, aber doch zu kalt. Dass die Kanne trotz Wärmeplatte ziemlich schnell den Kaffee runterkühlt (hallo, große Deckelöffnung!) war auch zu erwarten.
Noch ein Wort zu einer Besonderheit der Kanne. Diese hat am Deckel einen langen Stiel, der ins Innere der Kanne führt. Dadurch soll der Kaffee langsamer und gleich „geschwenkt“ in der Kanne ankommen, was für das Aroma wichtig ist.
Der „Aroma Twister“ ist aber Quatsch, wenn die Hälfte des Kaffees daran vorbeiläuft und über die Siebverbindung zwischen Tropfschutz und Kannendeckel direkt in die Kanne plätschert. Nette Idee, aber nicht ganz zu Ende ausgeführt, würde ich sagen.
Doch was haben wir nun im Kaffeeglas? Einen ziemlich runden, gelungenen Kaffee. Der Körper war klasse, die aromatischen Öle auf der Zunge haben zum Nachschmecken eingeladen. Dabei könnt ihr noch viel mit eurer Kaffeemühle und anständigen Kaffeebohnen rumexperimentieren.
Ein Blick in den Filter hat in mir übrigens den Verdacht aufkeimen lassen, dass sich die Café Gourmet eine kleine Pre-Infusion gönnt, ohne mit diesem Umstand zu werben. Denn das nasse Kaffeemehl sah ordentlich gebloomed aus.
Die Reinigung
Hier geht’s erfreulich schnell: Kanne, Deckel, Filter und alle anderen Deckel haut ihr in die Spülmaschine, den Glaswasserkocheraufsatz müsst ihr nur auswischen. Der Bügel war dabei ein bisschen im Weg, doch das wurde durch die große Öffnung wieder wettgemacht.
Entkalk-Erinnerungen o.ä. gibt es hier nicht, weshalb ihr selbst öfter mal daran denken solltet.
Mein Fazit zur Philips Café Gourmet HD 5407/60 Filterkaffeemaschine
Machen wir es kurz: Ich finde die Philips Café Gourmet HD 5407/60 ziemlich klasse, auch wenn sie im Grunde nur wegen ihres außergewöhnlichen Aufbaus komplett aus der Rolle ähnlich guter Maschinen fällt.
Philips HD 5407/60 Café Gourmet
Kaffeemaschine mit tollem Konzept
Schickes, außergewöhnliches Design
Viele Kaffee-Affine Details
Einfacher Aufbau
Simple Reinigung
Einfache Bedienung
Wassertank nicht entnehmbar
Besonders bemerkenswert finde ich die schonende Art und Weise, mit der sie ans Kaffeebrühen geht. Sie nimmt euch also viel Wissen um die Feinheiten der Filtrierung ab und sorgt für lecker Kaffee – nicht mehr, nicht weniger.
Im Büro könnte es damit übrigens zu Lieferengpässen kommen, denn mit einer Füllmenge von 1 Liter ist sie doch etwas kleiner als die Konkurrenz. Auf der anderen Seite kocht sie bei einer sehr geringen Füllmenge wiederum zu kalt, ist also etwas für den moderaten Kaffeetrinker-Haushalt.
Habt ihr noch Fragen oder Anmerkungen? Dann schreibt mir gerne einen Kommentar!