Da nimmt aber einer den Mund ganz schön voll:
Da nimmt aber einer den Mund ganz schön voll:
Der Moccamaster bezeichnet sich selbst als „beste Kaffeemaschine der Welt“. Obwohl das Modell seit 1968 praktisch unverändert in den Läden steht und auch nichts weiter macht als Kaffee auf Knopfdruck.
Doch Tatsache ist, dass so viel Selbstbewusstsein nicht nur gerechtfertigt, sondern praktisch unerreicht ist. Die handgefertigte Maschine aus den Niederlanden macht tatsächlich herausragenden Kaffee und ist sowohl vom ECBC (European Coffee Brewing Centre) als auch von der Specialty Coffee Association anerkannt.
Beste Kaffeemaschine
Moccamaster
Die beste und durchdachteste Kaffeemaschine auf dem Markt.
Individuelles Design und Farbwahl
5 Jahre Garantie
Hochwertige Verarbeitung
Günstige Ersatzteile
Herausragender Kaffeegeschmack
Hoher Preis
Wassertank nicht abnehmbar
Man muss sich das mal vor Augen führen: Normalerweise meidet die Speciality Coffee-Szene Filterkaffeemaschinen wie die Pest – wo bleiben denn da Sorgfalt und Qualität? Generell fehlt es vielen (älteren) Geräten in meinem Kaffeemaschinen-Test an Fingerspitzengefühl und Raffinesse, die es für die perfekte Zubereitung braucht. Wenn Kaffee aus dem Filter, dann ausschließlich aus dem Handfilter!
Der Moccamaster macht jedoch Kaffee, den ihr praktisch nicht von der Handfilter-Version unterscheiden könnt. Und das in großen Mengen und einfach auf Knopfdruck! Da wird selbst der obercoolste Barista schwach. Das Design spielt auch eine Rolle:
Die handgefertigte Kaffeemaschine steht seit etlichen Jahren in Gelb in meiner Küche, ihr erhaltet sie aber auch in Weiß und unendlich vielen anderen Farben. Jedoch für einen recht stolzen Preis.
Aufgrund des Hypes um Filterkaffee bläst die Marken-Konkurrenz inzwischen zum Angriff und bringt in einer Tour günstigere Moccamaster-Alternativen auf den Markt. Einige Herausforderer sind überzeugend, andere nur schlecht geklaut.
Wie meine Maschine ist auch der ursprüngliche Text etwas in die Jahre gekommen. Darum habe ich ein Update verfasst, in dem ich auf alle neuen und alten Aspekte zum Thema bester Filterkaffee auf Knopfdruck und die unerreichte Dominanz der Niederländer eingehe.
Moccamaster Filterkaffeemaschine im Überblick: Warum macht sie so guten Kaffee?
Bei all den technischen Spielereien, die viele Moccamaster-Nachahmer an Bord haben, wirkt die Ausstattung des Originals schon fast vorsintflutlich.
Im Kern ist es einfach eine Kaffeemaschine, die bloß Wasser erhitzt und es dann über einen Auslass auf gemahlenes Kaffeepulver im Filter gibt. Durch den Filter fließt der Kaffee dann in eine Glaskanne oder eine Isoversion. Das ist also nix anderes als bei Melitta, Sage oder Gastroback.
Das eigentlich Revolutionäre, also die geschmackliche Nähe zu Kaffee aus dem Handfilter, entfaltet sich erst durch die Details:
9-löchriger Wasserdurchlauf für sanftes Benetzen des Kaffeemehls
Kanne neben dem Brühelement, nicht darunter, addiert nochmal Sanftheit
Genau abgestimmte Brühtemperatur im Verhältnis zur perfekten Brühzeit
5 Jahre Garantie vom Hersteller
Günstige Ersatzteile, einfach zu bekommen
„Rüssel“ im Deckel der Kanne für eine gleichmäßige Durchmischung
Schafft bis zu 1,2 Liter Kaffee in wenigen Minuten
Mit Zeitschaltuhr, Warmhalteplatte etc. (früher als viele andere Hersteller!)
Hinzu kommt natürlich auch der unwahrscheinlich beliebte Retro-Look, den ihr in den abgefahrensten Farben kaufen könnt. Diesen Look hat etwa die Gastroback Design Brew Advanced Filterkaffeemaschine praktisch vollständig kopiert.
Obendrauf ist die Maschine hochwertig gefertigt und fühlt sich von der Glaskanne bis zum Wassertank wie ein Gerät an, das ihr jahrelang benutzen könnt. Mein „alter“ Moccamaster macht immer noch genau das, was er schon im ersten Testvideo gemacht hat – einfach grandiosen Kaffee:
Die einzige Einschränkung: Der Wassertank besteht aus Kunststoff und wird von vielen mit Argwohn betrachtet. Auch von mir. Ich weiß aber hundertpro, dass die Verarbeitung dennoch hochwertig und auf Dauer ausgelegt ist.
Was ist am Kaffee aus dem Moccamaster so besonders?
Während der Rest Europas entweder dunkle Espressobohnen in den Siebträger oder gemahlene Krönung in den Filter einer Melitta gekippt hat, hat man in Holland intensiv über den Handfilter nachgedacht.
Perfekt gefilterter Kaffee erfüllt folgende Gebote:
Die Kaffeebohnen werden frisch in einer Kaffeemühle mit einem mittelgroben Grad gemahlen
Das Wasser erreicht eine Brühtemperatur zwischen 92 und 96 Grad. Nicht darüber, nicht darunter
Das Wasser wird nicht auf den Filterhalter gespuckt, sondern sanft darüber gegeben. Nur so gelingt eine gleichmäßige Extraktion
Um all diese Punkte für eine perfekte Zubereitung, einen optimalen Geschmack und das ureigene Aroma von Kaffee scherte sich früher keine einzige Kaffeemaschine. Obwohl es technisch möglich war. Sonst gäbe es den Moccamaster ja nicht schon so lange.
Die „Dusche“, also der 9-löchrige Auslass, ist ein wichtiger Grund für die sanfte Zubereitung und den Geschmack. Sie ist meilenweit von klassischen Sprotzeldüsen an anderen (billigen) Kaffeemaschinen entfernt. Mit dieser Düse wird das Wasser fast schon zärtlich auf der Filteroberfläche verteilt
Das Heizelement arbeitet mit der richtigen Dosierung für eine optimale Wassertemperatur. Der Weg des Wassers in der Maschine ist sanfter und durch den Aufbau kürzer als bei anderen Versionen
Der Hersteller betont seit Jahrzehnten, dass zu eurer schicken neuen Maschine in Grün, Schwarz, Silber oder Rot gefälligst auch gute, frische Kaffeebohnen gehören. Jeder andere Hersteller hatte nix gegen Industriemist aus dem Supermarkt
Trotz aller Sorgfalt ist der Moccamaster ungewöhnlich schnell, wie ein Blick auf die technischen Werte zeigt:
Tassenanzahl | Durchlaufzeit | Temperatur Kaffee | Temperatur nach 30 Minuten |
---|---|---|---|
2 Tassen 0,25 l | 1:20 Minuten | 90°C | 90°C |
4 Tassen 0.5 l | 2:40 Minuten | 94°C | 93°C |
6 Tassen 0,75 l | 3:15 Minuten | 95°C | 93°C |
8 Tassen 1 L | 4:00 Minuten | 95°C | 93°C |
10 Tassen 1,25 l | 5:30 Minuten | 95°C | 93°C |
Über die schnelle Durchlaufzeit bei besten Ergebnissen in Sachen Kaffee reden wir gleich nochmal. Zuerst reden wir kurz über Geld:
Das elitäre „Sendungsbewusstsein“ des Moccamaster hatte von Anfang an seinen Preis. Zwar müssen wir einkalkulieren, dass die Kaffeemaschine handgefertigt und außerdem auf den jahrelangen Dauerbetrieb ausgerichtet ist. Fünf Jahre Garantie sind ebenfalls außergewöhnlich.
Doch knapp 200 Euro für eine „simple“ Filterkaffeemaschine ohne irgendwelche moderne Technik ist eine Hausnummer. Es hat zwar etwas gedauert, aber genau aus diesem Grund sind viele Hersteller inzwischen auf die Idee gekommen, eine eigene Variante (oder Imitation) auf den Markt zu bringen, die weniger kostet und ähnliches erreichen soll.
Einige gute bis sehr gute Ideen stelle ich euch im Bewegtbild vor:
Die Moccamaster Kaffeemaschine KBG Select – Was ist neu?
Ziemlich oft haben etliche von euch in den Kommentaren und anderswo angemerkt, dass der Kaffee viel zu flott durchläuft, wenn ihr statt der vollen 1,2 Liter nur eine halbe Portion oder noch weniger zubereiten wollt.
Das Problem: Weil weniger Kaffee im Filterhalter als Barriere liegt, läuft das Wasser viel zu schnell durch, um eine optimale Extraktion zu ermöglichen. Außerdem sorgt die typische Pi-mal-Daumen-mal-Fensterkreuz-Methode bei der Dosierung des Kaffeemehls für noch mehr Ungenauigkeiten.
Das ist kein reines Moccamaster-Problem, sondern bei vielen Kaffeemaschinen so. Aber an den 200 Euro-King setzt man nun einmal andere Maßstäbe an. Die Holländer haben eure Einwände jedoch erhört und mit dem Moccamaster KBG Select endlich eine Lösung entwickelt:
So nebensächlich dieses Detail scheint, so sehr entkräftet es nun viele Einwände, die Kunden gegen die Anschaffung einer teureren Filtermaschine haben.
Auf der anderen Seite muss ich aber auch zugeben, dass die Sache mit der exakten Austarierung der Zubereitung beim Konkurrenten Beem Basic Selection Pour Over noch dreimal besser gelöst wurde – mit einer eingebauten Kaffeewaage und einer exakt abstimmbaren Wasserdosierung.
Allerdings ist Beem in Sachen Vertrauen in die Langlebigkeit bei weitem nicht so überzeugend wie das Original.
Welche Moccamaster-Varianten gibt es?
Der Moccamaster ist in mehreren Versionen erhältlich, von denen ich nicht alle für sinnvoll halte.
Die Version mit Thermoskanne (Moccamaster KBGT Thermos) ist eine recht gute Idee fürs Büro, ansonsten bevorzugen die meisten eine (schickere und handlichere) Glaskanne.
Allerdings verzichtet die Thermomaster-Maschine auf eine Warmhalteplatte, was ich als Warmhaltehasser natürlich großartig finde.
Die Moccamaster Cup-one kann nur 0,3 Liter Kaffee auf einmal produzieren. Für knapp 180 Euro. Was für ein Scheiß.
Die „alte“ Moccamaster Kaffeemaschine (ohne Select) trägt übrigens die Nummer 741. Solltet ihr sie irgendwo abseits von Amazon, Media Markt oder Saturn im Angebot sehen, schlagt ruhig zu.
Wie gesagt: Am generellen Funktionsprinzip ändert sich sowieso nix. Wenn ihr auf viel Kaffee auf einmal steht, braucht ihr die Select-Funktion nicht unbedingt und seid mit dem Klassiker 741 bestens bedient.
Kaffee mit dem Moccamaster – Eine Anleitung
Kaffeepulver rin, Kaffeemaschine an, fertig ist der Lack? Theoretisch schon. Aber ihr wollt euch eine Kaffeemaschine um die 200 Euro gönnen. Da solltet ihr der Zubereitung und den Zutaten besonders viel Aufmerksamkeit widmen.
Keine Sorge, das artet nur am Anfang etwas in Arbeit aus. Nach wenigen Tagen wisst ihr sehr genau, was ihr tut:
Nehmt kaltes Wasser. Gefiltert oder ordentlich sprudelnd aus dem Hahn. Und gießt es nicht direkt aus der Glaskanne ein. Ölreste und Co. verfälschen nicht nur den Kaffee, sie lagern sich auch in der Maschine ab
Mahlt die Kaffeebohnen vom Röster (!) frisch. Wählt einen mittleren Mahlgrad
Haltet euch an eine Dosierung von rund 7 Gramm Kaffee auf 100 ml Wasser
Verwendet hochreine Kaffeefilter oder neutrale Dauerfilter. Papier von Melitta? Geht so
Bevor ihr den Moccamaster anstellt, nehmt den Technivorm Filterhalter raus und benetzt den Filter kurz mit Wasser. Das schwemmt Fusseln weg und begünstigt die gleichmäßige Extraktion.
Profi-Tipp: Sobald ihr mehr Kaffee auf einmal zubereitet, haltet euch mit einem Löffel bereit, um das Pulver im Filter nach den ersten zwei Schüben Wasser einmal umzurühren. Damit helft ihr der Maschine beim Herauslösen von Aroma und Geschmack enorm.
Bevor ihr den Kaffee aus der Glaskanne oder der Thermoskanne einschenkt, schwenkt das Ganze nochmal kurz. Das gibt einen homogeneren Körper. Einen Großteil dieses Jobs erledigt schon der „Rüssel“ im Deckel, den sich zum Beispiel Philips für seine hochwertigen Kaffeemaschinen abgeguckt hat.
Welche Kaffeemühle für den Moccamaster?
Die Überschrift suggeriert bereits, dass ich die Kombi Mühle-Moccamaster für unumgänglich halte. Das gilt übrigens ebenfalls für günstigere Nachäffer wie die WMF AromaMaster. Auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole: Sonst könnten wir uns den ganzen Aufwand und das Geld gleich sparen.
Handfilter-würdiger Kaffee hat den Vorteil, dass der Mahlgrad irgendwo in einer Mitte liegt, die praktisch alle Exemplare aus meinem Kaffeemühlen-Test gebacken kriegen.
Ein empfehlenswerter Klassiker (mit einem sinnvollen Preis) ist die Baratza Encore. Als solide Mühle für Filterkaffee mahlt sie homogen und ist gut verarbeitet.
Übrigens gibt es bisher keine Kaffeemaschine mit Mahlwerk, die das Moccamaster-Prinzip kopiert. Zumindest habe ich noch keine gesehen. Liebe Hersteller, DAS wäre eine ultimative Innovation im Bereich automatischer Filterkaffee!
Moccamaster entkalken und reinigen
Schon wieder die alte Leier: Jede Kaffeemaschine, und sei sie noch so klein oder günstig, muss regelmäßig gereinigt und entkalkt werden. Sorry not sorry!
Mit jedem weiteren Kalk- oder Kaffeekrümel können Leitungen verstopfen. Lange zuvor ändern sich jedoch bereits Brühzeit und Brühtemperatur. Und genau auf diese Komponenten legen wir schließlich am meisten wert.
Der Hersteller empfiehlt eine Runde Entkalken nach drei Monaten oder 100 Durchläufen. Da eh keiner mitzählt oder sich einen Knoten ins Taschentuch macht, solltet ihr das Gerät beobachten.
Verändern sich Geschmack, Durchlaufzeit, Temperatur oder gibt es andere besondere Vorkommnisse, ist es höchste Zeit.
Die Erfahrung in Großstädten lehrt, dass es meist weit weniger Durchläufe braucht, bis irgendeine Stelle an der Maschine aus Kalkgründen rumzickt. Keine Sorge, Entkalken und Reinigung gehen schnell und klappen auch ohne Bedienungsanleitung.
Zum Entkalken habe ich bisher stets Zitronensäure empfohlen. Allerdings meinte ein Mitglied der Coffeeness-Community, dass davon die Kupferteile ihres Moccamasters oxidiert wären und der Kundensupport ausdrücklich die Verwendung von Durgol Entkalker (mit dem Inhaltsstoff Amidosulfonsäure) empfohlen habe.
Ich weiß zwar nicht, ob die Heizspirale oder eine Verkleidung aus Kupfer gemeint ist – beide haben mit dem Entkalken direkt eigentlich nichts zu tun. Aber ich will euch den Hinweis trotzdem geben, damit ihr im Zweifel lieber auf der sicheren Seite seid.
Entkalken geht übrigens ganz einfach: Den Wasserbehälter füllen, ein Löffel Granulat rein, Maschine ohne Kaffee durchlaufen lassen – zur Not mehrfach – klares Wasser hinterher, fertig.
Damit die Maschine viele Jahre durchhält, ist es sowieso am wichtigsten, dass ihr euch einen extra Wasserbehälter zum Einfüllen anschafft. Die mitgelieferte Kanne ist wirklich nur für den Kaffee da! Das gibt zwar keine Garantie auf weniger Reinigung, aber wenigstens verbessert es den Geschmack.
Den Filterhalter und die Deckel könnt ihr einfach unter fließendem Wasser abspülen. Die Kanne müsst ihr ein wenig polieren, um Kalkflecken verschwinden zu lassen.
Fürs Entkalken gibt es gute Hausmittel wie Zitronensäure. Solange die Zusammensetzung nicht zu scharf ist, müsst ihr es bei den Reinigern nicht komplizierter machen, als es ist:
Den Wasserbehälter füllen, ein Löffel Granulat rein, Maschine ohne Kaffee durchlaufen lassen – zur Not mehrfach – klares Wasser hinterher, fertig. Ich sag ja, es geht schnell.
Moccamaster Ersatzteile und Kauftipps
Wenn wir schon knapp 200 Euro für eine Kaffeemaschine ausgeben, wollen wir sie bei kleinen Defekten nicht gleich austauschen. Auch hier sind die Holländer vorbildlich unterwegs:
Die Glaskanne mit Tropfstopp-Erhebung und Rüssel gibt es für weniger als 25 Euro bei Amazon
Der Filterhalter hat die Standardgröße 4 und kann bei Bedarf als Technivorm Moccamaster 13253 für zwanzig Euro nachgekauft werden. Ist aber eigentlich so gut wie nie nötig
Es gibt originale Filtertüten, die bei der Erstlieferung dabei sind – war zumindest bei mir so. Sie kosten im Vergleich zu Tüten von Hario oder anderen empfehlenswerten Herstellern nicht viel und haben eine hervorragende Filterleistung. Ein Dauerfilter oder eine andere anständige Lösung tun es jedoch auch
Der Wasserbehälter aus Kunststoff ist fest verbaut und dementsprechend nicht als Alternative zu haben. Pflegt ihn am besten mit einem nicht-kratzigen Schwamm oder Lappen
Moccamaster – Das Beste, was Kaffee passieren kann?
Ich gebe zu, dass meine Bewertung zum Moccamaster (741| Select) ein bisschen voreingenommen ist. Schließlich steht das Ding seit Jahren in meiner Küche und begeistert mich mit seiner Qualität. Ich liebe die Farben, das Design, die Funktionsweise, das Besondere und natürlich den exzellenten Kaffee.
Gastroback 42706 Design Brew Advanced
Empfehlenswerte Alternative zum Moccamaster
Solide Verarbeitung mit Edelstahl
Konstante Brühtemperatur
Regelbare Durchlaufgeschwindigkeit
Gleichmäßige Extraktion
Günstiger als das Vorbild
Keine echte Pre-Infusion
Auf der anderen Seite müssen (und können) wir für eine gerechte Bewertung inzwischen auch den Preisvergleich machen. Es gibt genug neuere Maschinen, die weitaus weniger kosten, sich das Funktionsprinzip zu Herzen genommen und eine ähnliche Qualität erreicht haben.
Statt 200 Euro müsst ihr zum Beispiel für die Gastroback Design Brew Advanced nur rund 140 Euro investieren. Bei der Sage the Precision Brewer werden zwar fast 300 Euro fällig, aber die ist für große Mengen Kaffee noch besser geeignet. Für ein paar Euros extra könnt ihr euch einen Milchaufschäumer dazukaufen und dadurch Milchgetränke und Kaffeemaschine kombinieren.
Die faszinierende Beem Basic Selection Pour Over denkt das Prinzip „Kaffee aus dem Handfilter“ nochmal weiter und hat viel mehr Technik an Bord. Sie ist aber auch wackliger und nicht so hochwertig verarbeitet.
Dennoch reicht dem Moccamaster keiner das Wasser, weil er so schrecklich unverwüstlich und großartig durchdacht ist. Und jede Alternative bleibt dennoch nur Kopie. Der Preis ist vor allem dann gerechtfertigt, wenn die Kaffeemaschine über viele Jahre täglich im Einsatz sein soll, ohne kaputtzugehen.
Hier bezahlt ihr wortwörtlich für wertige Handarbeit, die auch noch komplett zu Ende gedacht ist – nicht wie bei der KitchenAid Artisan. Und genau deswegen gibt es von mir volle Punktzahl. Auch wenn sich viele von euch zurecht vor der Investition scheuen.
200 Euro für eine Kaffeemaschine: Ja, nein, vielleicht? Diskutieren wir weiter in den Kommentaren!
FAQ Moccamaster – Fragen aus der Coffeeness Community beantwortet
Allein die schiere Menge an Kommentaren unter diesem Testbericht ist der perfekte Anlass, einige der häufigsten Fragen und Einwände hier zusammenzufassen. Wie immer erweitere ich diesen Abschnitt gern, sobald weitere Fakten auftauchen.
Nein, die Moccamaster kann man nicht mit einem Kaffeevollautomaten vergleichen. Sie machen ausschließlich Varianten von KVA-Espresso, der Moccamaster macht ausschließlich Filterkaffee. Wir reden nicht nur von unterschiedlichen Funktionen, sondern einem komplett anderen Zubereitungsprinzip und einem unterschiedlichen Geschmack. Ihr müsst euch also entscheiden, welchen Kaffeestil ihr bevorzugt.
Clean Drop ist ein teures Mittel für die Reinigung von Wassertank und Wasserschläuchen, das vom Hersteller empfohlen wird. Es ist kein Entkalker, sondern soll generellen Schmutz entfernen. Meiner Meinung nach ist das überflüssige Geldmacherei.
Viele von euch berichten, dass sich bereits nach wenigen Durchläufen ein schwer entfernbarer Film auf die Kanne legt. Das umgeht ihr, indem ihr die Warmhaltefunktion abschaltet und damit das „Festbacken“ von Fetten und Ölen verhindert.
Eine Warmhaltekanne mit Thermomaterial ist perfekt fürs Büro, ansonsten finde ich die Glasversion gelungener, einfacher zu säubern und optisch ansprechender.
Diese Frage <em>muss </em>ich nochmal aufgreifen, weil ihr oft darüber meckert: Der Moccamaster-Kannendeckel ist ein bisschen wackelig, manchmal tropft es beim Einschenken. Hier besteht auf jeden Fall Bedarf für Nacharbeit – zumindest in der älteren Version.
Ja, der Moccamaster kann jetzt auch kleine Mengen Kaffee zubereiten! Mit der neuen „Select“-Version ist endlich einer eurer größten Einwände gegen die Maschine gelöst. Ihr könnt über einen Schalter festlegen, dass ihr bei halber Füllung weniger Wasserschwung benötigt. So werden 0,6 Liter genauso überzeugend wie die vollen 1,2 Liter! Hurra!