Wie immer in einer neuen Testrunde zu einer bestimmten Gerätekategorie muss ich mich erstmal aktiv von den Eindrücken der vorherigen Runden befreien, um ohne Vorurteile neue Geräte zu testen. Das galt in diesem Fall auch für den Arendo Milkstar Milchaufschäumer.
Wie immer in einer neuen Testrunde zu einer bestimmten Gerätekategorie muss ich mich erstmal aktiv von den Eindrücken der vorherigen Runden befreien, um ohne Vorurteile neue Geräte zu testen. Das galt in diesem Fall auch für den Arendo Milkstar Milchaufschäumer.
Denn sein Kollege, der Arendo milkloud 300777, hatte mich in der letzten Runde ziemlich enttäuscht. Damals hatte ich festgehalten, dass der Hersteller versucht hat, den erfolgreichen Senseo Milk Twister zu kopieren und damit ausnehmend eindeutig gescheitert ist.
Anmerkung zu den Fotos: Bei diesem Test konnte ich auf meine Schwiegermutter als Model zurückgreifen. Also nein, ich trage immer noch keinen Nagellack.
Der Arendo Milkstar geht nun zur Abwechslung einmal eigene Wege. Das seht ihr sofort am wichtigsten Merkmal – dem Glaskännchen. Sinn oder Unsinn dieses Designs sei erstmal dahin gestellt. Schick sieht die Sache auf jeden Fall aus.
Aber uns kommt es ja aufs Schäumen an. Und auch da zeigt sich die neue Variante aus dem Hause Arendo wesentlich durchdachter als der Senseo-Knockoff. Ob sich der Kauf lohnt, erfahrt ihr wie immer im Test.
Arendo Milkstar aus Glas
Toller Milchaufschäumer aus Glas
Der erste Eindruck
Eines muss ich dem Milkstar schon beim Auspacken lassen: Er versteht es hervorragend, die geringen Maße der „Ultrakompaktklasse“ unter den Milchaufschäumern auf die zweiteilige Bauweise der größeren Modelle wie Clatronic MS 3326 zu übertragen.
Will heißen: Obwohl ihr hier ein abnehmbares Kännchen plus extra Induktionssockel
bekommt, ist der Milkstar sehr schlank und nimmt kaum Platz weg. Gleichzeitig – und das gefällt mir sofort – wirken alle Teile überaus hochwertig.
Der Sockel ist extrem standfest und besitzt nur einen Knopf, den ihr mehrmals drücken müsst, wenn ihr vom Schäumen aufs Erhitzen oder Kaltschäumen wechseln wollt. Die aktuelle Funktion wird über eine LED-Leuchte angezeigt. Einfach, aber effektiv.
Das Kännchen ist Design pur. Nur die Tatsache, dass es sogar bis zur Ausgießtülle aus Glas besteht, macht mir schon jetzt etwas Sorgen. Denn filigrane Glastülle und ruppige Benutzer oder kleine Unfälle in der Spülmaschine vertragen sich nunmal nicht.
Davon abgesehen erhaltet ihr aber nicht nur den üblichen Satz Rühr- und Schäumeinheit, sondern auch gleich noch Ersatz für den Schäumer. Davon bin ich immer begeistert, schließlich verschwinden die Rädchen schneller, als uns lieb sein kann.
Auch die Füllmenge ist etwas größer als in der Ultrakompaktklasse, reicht aber nicht an die großen Schäummonster wie etwa von Clatronic heran. Maximal 150 ml Schäummenge sind ziemlich wenig, zumindest für einen etwas größeren Haushalt. Aber immerhin sind es 50 ml mehr als im Milkloud und 30 ml mehr als im Senseo.
Auf den ersten Blick überzeugt mich der Arendo Milkstar auf jeden Fall. Er bringt ein eigenständiges, schickes Design mit, macht euch die Reinigung (theoretisch) leichter, ist ultrakompakt und kostet dabei für ein solches Paket nur lächerliche 44,58 Euro.
Würde ich an dieser Stelle abbrechen und nur die beiden Arendo-Varianten testen, hätte der Milkstar auf jeden Fall gegenüber dem Milkloud gewonnen, der praktisch genauso viel kostet.
Die Vorbereitung
Eintrag | Wert |
---|---|
Gerätename | Arendo Milkstar Milchaufschäumer |
Maximale Schäummenge | 150 ml |
Maximale Füllmenge | 250 ml |
Schäumdauer laut Hersteller | 60 bis 240 s |
Schäumdauer im Test | 195 s |
Milchtemperatur | 63,5 ° Celsius |
Kaltschäumen | ✔ |
Milch erhitzen | ✔ |
Sonderfunktionen laut Hersteller/ Extras | Ersatz-Schaumrädchen |
Aktueller Preis | 44,58 Euro |
Wie immer angeraten, habe ich auch den Milkstar erst einmal gründlich gereinigt, obwohl das gar nicht nötig war. Denn das Gerät kam wirklich blitzeblank aus der Verpackung und verströmte auch nicht den Hauch von irgendeinem Duftrückstand.
In die Kanne habe ich außerdem wie immer vollfette Kuhmilch gekippt. Eigentlich sollte die aus dem Kühlschrank kommen. Das habe ich dieses Mal ehrlich gesagt bei allen drei neuen Testgeräten vergessen und deswegen bei Zimmertemperatur geschäumt.
Ich sage dies nur, damit ihr mir später beim Selberprobieren nicht aufs Dach steigt wegen der von mir gemessenen Schäumdauer. Die wird sowieso in einer Range vom Hersteller angegeben und der Milkstar liegt hier auf jeden Fall drin.
Der geriffelte Einsatz ist fürs Schäumen da, den glatten Einsatz legt ihr zur Seite, bis ihr Milch erwärmen wollt. Dann noch Deckel drauf, einmal auf den Knopf drücken und das Ding legt los.
Die Anwendung
Die etwas größere Füllmenge macht sich beim Arendo Milkstar auf jeden Fall auch in einer etwas längeren Schäumzeit als beim Milkloud bemerkbar. Das stört mich aber nicht weiter, denn der Milkstar ist wie sein Kollege überaus leise und laufruhig.
Wer mag, kann seiner Milch hier beim Schäumen zugucken – was mich persönlich zwar kalt lässt, aber gut. Der Glasaufsatz ist in meinen Augen eher ein Designeinfall, als dass er irgendeine besondere Funktion hat. Er wird analog zur Milch zwar warm, aber nicht heiß. Doch das ist bei anderen Geräten ebenso der Fall.
Auch der Sockel wird an der Seite nicht heiß, allerdings habe ich mich erstmal schön an der Kontaktplatte verbrannt, als ich den Sockel umstellen wollte. Hier müsst ihr also wirklich Obacht geben!
Spätestens beim Umgießen macht sich die filigrane Glastülle ganz gut. auch liegt das Kännchen ziemlich angenehm in der Hand und erreicht fast (fast!) die Qualitäten eines professionellen Milch-Pitchers für die Espressomaschine.
Das Ergebnis
Spätestens beim Milchschaumergebnis hat sich das eigenständige Denken für Arendo gelohnt. Denn die Milch ist wesentlich gleichmäßiger durchgeschäumt als beim Milkloud. Dabei ist der Schaum für meinen Geschmack zwar zu fest, dürfte aber viele Kaffeefans recht glücklich machen.
Die Poren jedenfalls sind sehr fein, die Temperatur ist mit 63,5 Grad für die meisten vermutlich zu gering. Oder sagen wir: sofort trinkfähig. Auf dem heißen Kaffee hält sich das Gerüst ganz gut, auch wenn die Poren schnell größer werden.
Eben weil die größere Menge gleichmäßiger und ordentlicher durchgeschäumt wurde, habe ich am Milkstar wirklich fast nichts auszusetzen, auch wenn ich schon Besseres aus dem Senseo Milk Twister und dem Clatronic MS 3326 gesehen habe.
Der Arendo Milk Star mogelt sich aber – wie ich schon zum Design festgehalten habe – ziemlich gut dazwischen und bildet einen gelungenen Kompromiss beider Gerätekategorien.
Außerhalb der Wertung: Was kann der Arendo Milkstar Milchaufschäumer noch?
Neben den Standardfunktionen heiß schäumen, kalt schäumen und erwärmen dürften auch Schoki und Co. kein Problem für den Milkstar darstellen, zumal ihr hier mit dem abnehmbaren Kännchen wesentlich weniger Sauereien haben dürftet.
Allerdings ist die Temperatur etwas zu gering, um das Pulver anständig zu lösen. Das solltet ihr vorher mit etwas heißem Wasser erledigen.
Die Reinigung
Sobald Sockel und Kännchen getrennt daher kommen, ist das Reinigen immer ein Kinderspiel. Zumindest solange, wie die Kanne nicht aus Glas ist. Das ist für mich persönlich wirklich ein Minuspunkt bei diesem Schäumer.
Zwar ist alles sehr stabil, das Glas hochwertig. Doch die Tülle scheint mir dennoch der Knackpunkt zu sein, wenn es um die Haltbarkeit geht. Wortwörtlich.
Wer immer pfleglich und sorgsam mit seinen Geräten umgeht, wird vermutlich weniger Sorgen haben als jemand wie ich, der Zerbrechliches nur anzugucken braucht, um es zu zerstören.
Davon abgesehen gibt es jedoch eigentlich volle Punktzahl bei der Reinigung, die super schnell und hygienisch erledigt ist. Denn hier macht sich Glas wieder viele Freunde, da daran nur wenig bis nichts anbacken kann.
Mein Fazit: Für wen eignet sich der Arendo Milkstar Milchaufschäumer?
In einem anderen Test habe ich geschrieben: Arendo scheint ein Halbe-Sachen-Macher zu sein. Der milkloud war Mist.
Arendo Milkstar aus Glas
Toller Milchaufschäumer aus Glas
Zumindest für den Arendo Milkstar Milchaufschäumer muss ich dieses Urteil revidieren. Denn er gefällt mir grundsätzlich ausnehmend gut. Das hat folgende Gründe:
Aus Testersicht schätze ich diese Gegenargumente vermutlich etwas höher ein, als ihr es zuhause tun werdet. Darum bin ich vom Arendo Milkstar grundsätzlich auch sehr positiv überrascht und gebe ihm eine hohe, wenn auch längst nicht volle Punktzahl.
Ihr werdet im kleinen Haushalt sicher nie das Gefühl haben, dafür euer Geld aus dem Fenster geworfen zu haben – ganz besonders, weil dieser Milchaufschäumer den altbekannten Gegensatz super klein oder super hässlich ziemlich gelungen aufgelöst hat.
Solltet ihr noch Fragen haben, beantworte ich die wie immer den Kommentaren!