Der WMF LONO Milk & Choc Milchaufschäumer im Test

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Wie wir testen | Unser Team

Wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, mache ich mich über WMF häufig gerne mal lustig. Stichwort „Melonenbällchenmacher“. Ich habe aber im Laufe meiner Testerei feststellen müssen, dass das Unternehmen in Sachen Küchenmaschinen wirklich einiges drauf hat.

WMF Lono Milchaufschaeumer

Wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, mache ich mich über WMF häufig gerne mal lustig. Stichwort „Melonenbällchenmacher“. Ich habe aber im Laufe meiner Testerei feststellen müssen, dass das Unternehmen in Sachen Küchenmaschinen wirklich einiges drauf hat.

Auch wenn ich WMF an sich immer noch für überteuert halte, zeigt zum Beispiel auch der WMF LONO Milk & Choc Milchaufschäumer, wie Qualität von A bis Z funktioniert. Es war aus Sicht des Severin SM 9685 auf jeden Fall Pech, dass ich beide Geräte direkt nacheinander getestet habe.

Denn neben dem charmanten, eleganten und vor allem Latte Art-fähigen Schaum des LONO sah der Schaum aus dem Severin aus wie ein grobschlächtiger Bauerntrampel. Auch optisch machte der LONO sehr viel mehr Eindruck.

Nun stellt sich natürlich zwingend die Frage, ob man dafür fast 100 Euro investieren muss. Aber diese Frage ist im Grunde bei WMF sowieso immer eingebaut. Und ihr bekommt auch was dafür.


Der WMF LONO Milk & Choc

Das Topmodell unter den teuren Milchaufschäumern

Cleverer Aufbau

Viel Platz für Milchschaum

Schickes Design

Tolle Gimmicks (für Kenner)

Produziert sehr guten Milchschaum

Einfache Reinigung

Der erste Eindruck

Edelstahl im Überfluss: Das gibt es bei WMF immer. Und dieses Material ist nicht nur hochwertig, sondern auch ein Augenschmäuschen. Vom Deckel bis zum Sockel ist hier alles ein bisschen schwerer als bei den anderen Geräten, jedoch nicht minder handlich.

WMF LONO Milk & Choc Milchaufschaeumer

Dafür sorgt die Kännchenform nebst Griff und das Ganze wandert mit 360 Grad-Aufsetzmöglichkeit auf den Sockel. An der Front befindet sich ein Knopf, den ihr für die verschiedenen Funktionen mehrfach drücken müsst.

Im Gegensatz zu günstigeren Produkten zeigt euch der LONO dabei an, welche Einstellung ihr gerade gewählt habt.

Trotz dieses positiven Eindrucks dachte ich zunächst, mein Gerät sei kaputt. Denn ich hatte den überaus dicken Rührstab nebst komischem Käfig in der Hand – und es ganz nirgends eine Befestigungsmöglichkeit.

Die Auflösung des Rätsels: Der Stab wird nirgendwo festgemacht, sondern einfach auf den Kannenboden gestellt. Dank Magnetismus und einer breiten Auflagefläche hält er auch.

Das Schäumrädchen wird einfach nur auf die Ablagefläche unten am Stab gelegt und kann dann im Magnetfeld fast frei vor sich hin rotieren. Wie das physikalisch funktioniert, lest ihr im Ratgeber zum  Milchaufschäumer Test.

Ich hatte mich erst gefragt, ob das nicht ein bisschen sinnloser Budenzauber ist. Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass die Idee Hand und Fuß hat. Und sie ist eine Weiterentwicklung dessen, was zum Beispiel den Milchschaum im Senseo Milk Twister so sensationell gemacht hat. Dazu später noch einmal mehr.

Zunächst noch einmal zurück zum ominösen Käfig. Der kümmert sich um das „Choc“ in WMF LONO Milk & Choc. Das Gerät ist nämlich explizit dafür da, dass ihr heiße Schokolade aus echter Schokolade (also Brocken) machen könnt.

Der Käfig macht aus dem Rührstab einen kleinen Mixer bzw. schützt er den Rühreinsatz vorm Kontakt mit den harten Brocken. Damit dürfte auch klar sein, wer die Zielgruppe des WMF LONO Milk & Choc ist:

Nicht der Plebejer, der Kaba für Kakao hält. Sondern der feine Connaisseur, der eine teure Schokolade aus Blöcken zu einem heißen Genuss verschmelzen will. Blablü Blablü. Das nehmen wir jetzt einfach einmal so hin und lächeln ein wenig drüber.

Mit einer Schäummenge von 350 ml befindet sich der Milk & Choc auf gutem Weg zur Familienklasse der Milchaufschäumer. Der Severin SM 9685 mit seinen 350 ml ist hier Spitze, weil er darauf noch 700 ml Füllmenge packt. Mit 500 ml Füllmenge ist der WMF aber auch nicht ohne.

Optisch jedenfalls macht der WMF LONO wirklich etwas her, der erste Eindruck ist so hochwertig wie bei keinem anderen Gerät der geräumigeren Art im Test und der hübsche Einfall namens „Schokokäfig“ hat für die Fans von „echter“ Schokolade sicher auch was für sich.

EintragWert
GerätenameWMF LONO Milk & Choc
Maximale Schäummenge350 ml
Maximale Füllmenge500 ml
Schäumdauerk.A.
Milchtemperatur65,3 ° Celsius
Kaltschäumen
Milch erhitzen
Sonderfunktionen laut Hersteller
Schokokäfig“
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Die Vorbereitung

Sobald ihr erst einmal verstanden habt, dass die Rühreinheit des WMF Lomo komplett ohne Befestigungen im herkömmlichen Sinne auskommt, geht die Vorbereitung ratzifatzi. Ihr müsst nur wenigstens 150 ml Milch einfüllen.

Das ist eine gute Mindestfüllmenge, die dafür sorgt, dass ihr auch bei Einzelportionen keine Milch verschwendet. Beim Fettgehalt hält sich WMF vornehm zurück, hat dafür aber die Zeichen der Zeit erkannt und empfiehlt euch wirklich jede Art von Milch oder Milchalternative.

Ich habe für den Test wie immer die vollfette Kuhvariante genommen. Und stets gilt: Vor der ersten Benutzung solltet ihr Kännchen, Deckel und Co. noch von Staub und anderen Rückständen befreien und gut abtrocknen.

Die Anwendung

Der WMF LONO startet werksseitig mit der Heißschaumeinstellung. Dabei ist mir aufgefallen, dass er wesentlich tiefer als die anderen brummt. Weder gibt es Rödelei noch „Ratter-Töne“, das Geräusch ist vielmehr sehr beruhigend.

Entgegen der berechtigten Warnung in der Betriebsanleitung blieb das Edelstahlgerät bei mir auf jeden Fall von außen kalt bzw. war problemlos berührbar. Trotzdem würde ich Kinder von allen Produkten, die außen aus Metall bestehen und innen Dinge heiß machen sowieso fernhalten.

Gefühlt braucht der WMF länger für das Schäumen als andere Geräte. Das sehen auch viele Amazon-Rezensenten so. Mich stört das nicht weiter, schließlich könnt ihr euch in der Zeit um andere Sachen bei der Kaffeezubereitung kümmern.

Ist der Schaum fertig, schaltet sich der LOMO ab. Die Lüftung rödelt noch eine ganze Weile nach. Wer einen Induktionsherd bzw. eine -platte hat, kennt das schon. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Platte aktiv herunter gekühlt wird.

Sie war nach dem Ende des Lüfterrauschens jedenfalls wesentlich kühler als die Platte des Clatronic 263125 MS 3326, die wirklich noch eine ganze Weile nicht angefasst werden konnte.

Spätestens beim Öffnen und Umfüllen des Milchschaums zeigte sich aus bautechnischer Sicht, warum so ein „schwebender Rührstab“ eine gute Idee ist:

Ihr nehmt ihn ohne Umstände sauber und vorsichtig heraus und könnt ihn gleich zur Seite packen. Ist er wie beim Senseo Milk Twister hingegen am Deckel befestigt, tropft da unter Garantie immer irgendwas daneben.

Außerdem müsst ihr euch beim Umfüllen keine Gedanken machen, dass evtl. das Rädchen, das auf dem Kannenboden auf einem Pipus befestigt ist, mit ins Glas plumpst.

Das Ergebnis

Nein! Wat! Herrlich! Der Milchschaum ist eine echte Augen- und Gaumenfreude. Perfekt durchgeschäumt, cremig wie nur irgendwas, fließfähig, leicht süßlich und mit wunderbarem Schmelz auf der Zunge.

65,3 Grad Milchtemperatur entsprechen genau dem mustergültigen Faktor für guten Milchschaum, auch wenn ich persönlich stets noch ein oder zwei Grädchen mehr vertrage. Wenn aber der Rest so perfekt ist, macht das einfach Spaß.

Wie gesagt, der frische Milchschaum aus dem Severin SM 9685 stand direkt daneben und wirkte im Vergleich nicht einmal halb so hochwertig wie der WMF-Kollege. Daran zeigt sich auch, dass ihr an der Optik eines Schaums bereits viel über die letztendliche Qualität im Mund ablesen könnt.

Beim Schäumergebnis stehen nach der aktuellen Runde nun also schon vier Maschinen ganz oben auf dem Treppchen:

Ich müsste alle vier Geräte noch einmal unter „Laborbedingungen“ testen, um euch den wirklichen Sieger zu ermitteln. Allerdings haben Bodum (von Natur aus) und WMF (dank der Produktentwickler) beide den gleichen Vorteil: Ihr könnt selbst nachjustieren und den Milchschaum noch einen Hauch flüssiger machen.

Bei Bodum hört ihr auf zu pumpen, bei WMF drückt ihr den Knopf noch einmal. Das geht natürlich auch bei den anderen Maschinen, aber das WMF-Gerät ist hier noch etwas feiner eingestellt bzw. schäumt schon früher im Prozess gut durch.

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Außerhalb der Wertung: Was kann der WMF LONO Milk & Choc noch?

Über den Schokokäfig und seine Funktion haben wir uns bereits ausführlich ausgelassen. Ich finde das eine gute Idee, kann aber auch alle verstehen, die einfach zu Kaba greifen wollen und sich die Schmelzerei sparen möchten. Das geht hier natürlich ebenso problemlos wie bei allen anderen Geräten im Test.

Ansonsten lädt ein geräumiges Kännchen, das zudem keine störenden Ecken und Kanten oder eine empfindliche Beschichtung hat, in meinen Augen immer dazu ein, ruhig auch einmal umstandslos ein Sößchen oder Süppchen warm zu machen. Was soll schon groß schief gehen?

WMF LONO Milk & Choc Milchaufschaeumer Schoko

Die Reinigung

Bei der Reinigung ist das Problem nur, dass ihr das Schäumrädchen nicht verbaseln solltet. Denn man vergisst gerne, dass es eigentlich nur am Stab liegt. Andererseits müsst ihr euch (im Gegensatz zum Senseo) auch keine Gedanken machen, dass ihr den Stab beim Putzen aus Versehen vom Deckel abbrecht.

Ansonsten kann alles komplett in die Spülmaschine. Dazu würde ich nach einer Schokoschmelzerei übrigens dringend direkt raten, sonst kriegt ihr die Rückstände nur schwer aus den ganzen Ecken und Windungen.

WMF LONO Milk & Choc Milchaufschaeumer Reinigung
WMF LONO Milk & Choc Milchaufschaeumer Llono Teile

Mein Fazit: Lohnt sich der automatische Milchaufschäumer WMF LONO Milk & Choc?

Folgendes Szenario: Ihr wollt UNBEDINGT einen hochwertigen Milchaufschäumer und seid auch bereit, dafür deutlich mehr als 50 Euro auszugeben. In diesem Fall würde ich persönlich NICHT den Severin SM 9685 kaufen, sondern lieber zum WMF LONO Milk & Choc greifen:


Der WMF LONO Milk & Choc

Das Topmodell unter den teuren Milchaufschäumern

Cleverer Aufbau

Viel Platz für Milchschaum

Schickes Design

Tolle Gimmicks (für Kenner)

Produziert sehr guten Milchschaum

Einfache Reinigung

  • Er ist extrem clever aufgebaut

  • Er ist geräumig

  • Er ist schick

  • Er ist ausnehmend hochwertig

  • Er bringt tolle Gimmicks (für Kenner) mit

  • Er macht ultratollen Milchschaum

  • Er ist sehr einfach zu reinigen

Ausschlaggebend für mich wären hier sowohl die Milchschaumqualität als auch die Hochwertiggkeit und Optik. Bei allen drei Komponenten kann Severin nicht mithalten. Der Severin ist im Endeffekt zwar größer, aber für meine Ansprüche geht die Schaumqualität noch vor Füllmenge.

Dennoch will ich nicht verschweigen, dass der Preisunterschied nicht ganz ohne ist und wir hier immer noch von einem Spezialgerät reden. Dafür einen Hunni hinzupacken, ist sicher nicht jedermanns Sache.

WMF LONO Milk & Choc Milchaufschaeumer Arne

Sollte euch das nicht stören oder der WMF LONO Milk & Choc demnächst bei Amazon mit Aktionspreis angeboten werden, schlagt ruhig zu. Denn der Schaum spricht für sich.

Fehlt euch eine Angabe oder sucht ihr ein Gerät, das ich noch nicht getestet habe? Dann schreibt gerne einen Kommentar!

Dein Kaffee-Experte
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Arne Preuss

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