In meinem Artikel über Kaffeemühlen und ihre Reinigung habe ich schon darauf hingewiesen, dass es doch einige Menschen gibt, die behaupten, Kaffeemühlen würden sich von selbst reinigen.
In meinem Artikel über Kaffeemühlen und ihre Reinigung habe ich schon darauf hingewiesen, dass es doch einige Menschen gibt, die behaupten, Kaffeemühlen würden sich von selbst reinigen.
Aber ich hatte Hilfe. Ein Freund sprach mich an, er habe eine Rancilio Silvia mit einer Demoka Kaffeemühle seit 6 Jahren in Betrieb. Er habe jetzt in meinem Artikel gelesen, dass man diese tatsächlich auch putzen könne.
Daraufhin haben wir beschlossen, gemeinsam den Dreck in Angriff zu nehmen.
In unseren Köpfen wurde die innere Verschmutzung der Mühle schon immer dramatischer.
Wir mutmaßten über dicke, gammelige Schichten von Dreck und Kaffeeöl. Bakterien und Pilze haben in den 6 Jahren sicher schon einige Evolutionsstufen hinter sich gebracht.
Wir haben zuvor beide noch nie eine Demoka M-203 auseinander gebaut oder die Mahlscheiben gewechselt. Deswegen haben wir uns auch nicht sehr geschickt angestellt, aber seht selbst.
Hier haben wir das zu diesem Zeitpunkt noch dreckige Stück Metall. Wie ich finde auch in diesem Zustand eine schöne Kaffeemühle. Sie ist im Betrieb relativ laut und hat einen kleinen schwarzen Kontaktnapf, gegen den der Siebträger gedrückt wird, um die Mühle auszulösen.
Die Demoka M-203 ist ein echter Klassiker. Sie ist zeitlos und schön klein. Eine gute Wahl für Platz- und Geldsparer – sie ist wohl eine der günstigsten hochwertigen Kaffeemühlen — ohne Plastik und mit einem homogenen Mahlergebnis.
Auf www.amazon.de könnt ihr sie für um die 165€ kaufen.
Es hat sehr viel Spaß gemacht. Wir haben gleichzeitig noch ein Video gedreht, was ich noch später veröffentlichen werde – es war eine einzige Freunde!
Zunächst haben wir den Bohnenbehälter abgenommen und ausgewischt. Dafür verwende ich meistens ein trockenes Tuch, weil ich dort keinen Reiniger haben möchte. Bei schlimmeren öligen Belägen kann aber auch Spüli genommen und sehr gründlich abgespült werden.
Aber das ist ein Teil der Kaffeemühle, den eigentlich alle regelmäßig reinigen. Ich würde von der Spülmaschine abraten, das geht bei Kunststoff immer auf die Substanz.
Hier sieht man einige Kaffeebohnenreste, die finden sich in jeder Kaffeemühle, die in Gebrauch ist. Es wäre gut gewesen, jetzt schon die Schnecke abzubauen. Dafür hätten wir nur zwei Schrauben lösen müssen und schon kann der Verstellmechanismus abgenommen werden, aber wir wollten es ein wenig komplizierter gestalten und haben das erstmal gelassen. Es ist auf jeden Fall besser, das zu machen – wir waren aber gerade mit dem Video beschäftigt und wollten lieber am Stellrad drehen….
Bevor ich den Staubsauger raushole, bringe ich natürlich alle Schrauben in Sicherheit. Diese sind zum Feststellen des Mahlgrades.
Wenn man zu blöd ist (wie ich in diesem Fall), um das Stellrad auszubauen, kurbelt man erst mal eine halbe Stunde um die obere Mahlscheibe herum, um deren Halterung auszubauen.
Geht auch so, ergibt nur keinen Sinn 😉 TATATATAAA… hier ist das gute Stück und es sieht erschreckend sauber aus. Ich dachte, der Schimmel wabert mir schon ins Gesicht aber wir schrauben noch weiter. In den Befestigungsschrauben der Mahlscheibe sitzt auf jeden Fall schon viel altes Kaffeemehl mit öligen Resten verklebt.
Ein wenig dreckig sieht es schon aus.
Rüssel rein und saugen. Das klötert schon ordentlich im Schlauch. Man bräuchte einen fest installierten Staubsauger in der Kaffeeecke.
Als nächstes löse ich die drei Kreuzschlitzschrauben, um die Mahlscheibe bloß zu legen.
Siehe da – der erste richtig schöne Dreck. Ranziges Kaffeefett. Ich finde dieses Foto motiviert zu regelmäßigem Putzen von Kaffeemühlen. Urs schlägt gleich vor, alle ranzigen Reste zu sammeln und einen Espresso damit zuzubereiten — ein Blend der letzten Jahre sozusagen. Meine La Pavoni Professional fängt an zu jammern.
Drei weitere Kreuzschlitzschrauben gelöst und schon haben wir die nächste Mahlscheibe in der Hand. Ein wenig dran ruckeln mussten wir schon, denn sie war durch das alte Kaffeeöl ein wenig festgewachsen.
Dann schauen wir mal rein – sieht hier nicht so übel aus.
Jetzt kann auch noch die Schraube von der Motorwelle mit einem Schraubenschlüssel gelöst werden. Und schon kann das richtige Putzen los gehen. Hier ist eine schöne Rille, die fast nicht mehr zu sehen gewesen ist.
Und die Nase muss natürlich auch noch ab.
Jetzt kommt die „Kaffee-Zahnbürste“ endlich zum Einsatz und sie hat einiges an Plaque zu lösen. Zunächst im Rüssel.
Von außen haben wir das gute Stück noch mit Glasreiniger poliert. Und noch eine beeindruckende Rille gefunden.
Hier noch mal die Sammlung der geputzten Einzelteile.
Dann habe wir alles zusammengeschraubt und schon war die Kaffeemühle wie neu – nur meine Zahnbürste hat sehr gelitten. Wenn die Mahlscheiben abgenutzt sind, können sie natürlich auch einfach durch Ersatzteile ausgetauscht werden.
Einen Espresso habe wir aus den Resten doch nicht mehr gemacht. Ich finde, wir haben ein paar gute Gründe gefunden, seine Kaffeemühle regelmäßig sauber zu machen. Urs, danke für die tollen Fotos!
Was ist mit euch? Wie steht ihr zum Putzen von Kaffeemühlen? Wie oft reinigt ihr eure Kaffeemühlen und wie gründlich? Oder gehört ihr zu der „die-reinigen-sich-von-selbst-Fraktion“?