Lange habe ich davor zurückgeschreckt, weil mir böses schwante. Wer es nötig hat, seinen Espresso mit dem Wort Diamonds zu veredeln, wird kein gutes Produkt haben, dachte ich mir.
Ich teste den Cream Diamonds Espresso
Lange habe ich davor zurückgeschreckt, weil mir böses schwante. Wer es nötig hat, seinen Espresso mit dem Wort Diamonds zu veredeln, wird kein gutes Produkt haben, dachte ich mir.
Aber es handelt sich immerhin um einen der Topseller auf Amazon, der sogar in der Vergangenheit auch recht gute Bewertungen bekommen hat. Die Erfahrungsberichte der letzten Monate waren aber schon deutlich kritischer.
Also habe ich mich entschieden nach einigen anderen Industrie-Espressos wie Illy und Lavazza, die alle schlecht abgeschnitten haben, auch den Cream Diamonds Espresso zu testen.
Die Kaffeebohnen sehen nicht nach Diamanten aus:
Zunächst habe ich 100g Gramm Kaffeebohnen untersucht und die zerbrochenen, fehlerhaften und schimmeligen Bohnen aussortiert. Es waren auch verbrannte dabei. Ein wirklich gruseliges Bohnenbild. Ich habe auch noch die Bohnen von oben abgenommen, die auf dem Boden der Packung sehen noch schlimmer aus.
Hier könnt ihr euch das Elend noch mal anschauen. Die Bohnen im Vordergrund waren vor dem Rösten wahrscheinlich schimmelig. Es gibt viel Bruch und viele verbrannte Bohnenfragmente. Ich fange schon jetzt an mich zu fragen, was ich mit 1kg dieser Bohnen machen soll.
Bei anständigen Bohnen von kleinen Röstern muss man nach Bruch schon gründlich suchen. Aber diese verbrannten Teile oder die Schimmelbohnen findet man dort überhaupt nicht.
Woher kommt der Cream Diamonds Espresso?
Cream Diamonds ist der konkurrenzlose Premium Café-Espresso, eigens entwickelt für Kaffeevollautomaten.
So der Hersteller. Also werde ich diesen Espresso natürlich auch im Kaffeevollautomat testen. Ebenfalls teste ich in meiner Espressomaschine, oder genauer gesagt meiner La Pavoni Professional.
Wo kommt dieser Kaffee eigentlich her? Wie auch bei dem „Bionatural Espresso“ stammt dieser Espresso aus der Rösterei J. Hornig aus Graz. Ich glaube, sie gehört mittlerweile zu dem deutschen Konzern Darboven. Diese Information habe ich zumindest in der Handelszeitung.at gefunden.
Allerdings scheint die Rösterei ihre Bohnen nicht unter ihrem Namen verkaufen zu wollen. Für den Vertrieb der Cream Diamonds und seiner Bio-Variante ist die, auf den „seriösen Namen“ hörende „Business Coffee GmbH“ zuständig. Das sagt schon einiges aus, wenn man die Kaffeebohnen nicht unter seinem eigenen Namen verkaufen will, oder?
Ich habe die Information bei Amazon gefunden, dass es sich um 90% Arabica Bohnen und 10% Robusta Kaffeebohnen handelt. Auf der Packung stand nichts.
Ein hoher Anteil der Bohnen soll aus Guatemala und Honduras stammen, was auch immer das genau heißen mag.
Ich habe diesen Espresso bei Amazon bestellt. MHD: 07.2017. heute ist der 03.2016. Ich gehe davon aus, dass er 2 Jahre MHD genießt. Geröstet wurde er demnach schätzungsweise am 07.2015. Ich habe mir also einen 8 Monate alten Espresso angelacht.
Als ich mir gerade einen Yirga Santos bei Coffee Circle bestellt habe, kam der eine Woche nach der Röstung an. Solltet ihr jetzt mehr Lust auf einen positiven Testbericht haben, schaut euch meinen Test vom Yirga Santos an.
Wie schmeckt der Cream Diamonds aus dem Vollautomat
Hier habe ich den Cream Diamonds Espresso im einem Kaffeevollautomaten von Saeco zubereitet. Dem Saeco Incanto.
Lego Barista Larry ist auch dabei und überwacht die sachgemäße Zubereitung. Der Cream Diamonds Espresso läuft gut durch und sieht gut aus. Das war aber auch schon alles Positive, was mir zu ihm einfällt. Schon der Geruch ist verbrannt und sauer. Der Geschmack ist bitter und sauer. Er hat einen langen und sehr unangenehmen Nachgeschmack. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Espresso auch nicht gut verträglich ist.
Für mich ist er aus dem Kaffeevollautomaten ungenießbar.
Wie schmeckt der Cream Diamonds aus dem Siebträger
Natürlich habe ich auch in meiner Espressomaschine getestet. Dieser „Premium Espresso Blend“ ist ein Hochstapler. Er hat einen blendenden Namen und sieht auf Fotos gut aus. Leider schmeckt er auch aus dem Siebträger überhaupt nicht.
Er ist langweilig aber dunkel und verbrannt. Mit einem unangenehmeren Nachgeschmack. Er ist aus dem Siebträger weniger sauer, dafür noch bitterer. Rauchig ist zu wenig, eher Holzkohle würde ich sagen. Der Cream Diamonds soll „für Espresso und Cafe Creme geeignet“ sein, ich befürchte er ist für alle Zubereitungsarten nicht brauchbar.
Auch so ein Marketing geblubber wie: „Cream Diamonds ist der konkurrenzlose Premium Café-Espresso“ kann über die absolute Minderwertigkeit dieses Kaffees nicht hinwegtäuschen.
Fazit zum Cream Diamonds Espresso
Kauft diesen Cream Diamonds Espresso nicht! Es gutes Beispiel dafür, wie Amazon Bewertungen nicht immer die Realität widerspiegeln.
Auch das Portal vergleich.org kommt zum Schluss, dass der Cream Diamonds der beste Espresso in ihrem Test ist. Ein interessantes und absurdes Ergebnis. Wobei dort natürlich im Test auch auf frische Kaffeebohnen komplett verzichtet wurde.
Selbst Espressos, die auch in meinem Test nicht gut abgeschnitten habe, wie Illy oder Lavazza waren um Welten besser als dieser Espresso.
Das einzige was positiv ist, ist das dieser Espresso in ganzen Bohne verkauft wird. So könnt ihr aber auch sehr schön die schlechte Bohnenqualität nachvollziehen. Mit einem anderen Mahlgrad, oder anderen Einstellungen des Kaffeevollautomaten ist der Cream Diamonds ebenfalls nicht zu retten. Ich habe ihn jetzt für die Kalibrierung meiner Kaffeemühle aufbewahrt.
Ihn zu trinken tue ich werder meiner Zunge, noch meiner Gesundheit weiter an.
Für alle, die einen guten Espresso zu einem angemessen Preis suchen, schaut doch in meinen Test vom Yirga Santos rein. Hier habt ihr sehr viel mehr für euer Geld.