Als Einsteiger-Siebträgermaschine will die Gastroback Design Espresso Piccolo das Thema Espresso ohne Umstände oder dickes Preisschild in eure Küche bringen. Damit ist sie in meinem Espressomaschine Test 2024 nicht allein:
Als Einsteiger-Siebträgermaschine will die Gastroback Design Espresso Piccolo das Thema Espresso ohne Umstände oder dickes Preisschild in eure Küche bringen. Damit ist sie in meinem Espressomaschine Test 2024 nicht allein:
Etwa die DeLonghi Dedica EC 685 will ebenfalls die Vorteile einer echten Siebträgermaschine mit einem geringen Gewicht, wenig Platz und einem simplen Gerät kombinieren.
Von Gastroback sind wir eine eher gehobene Preisklasse gewohnt, die mit Features wie einem Zweikreis-Thermoblock-System, maximalem Pumpendruck, Vorbrüh-Funktion und feinteiligerer Bedienung für perfekten Espresso sorgen soll.
Das können wir bei der Gastroback Design Espresso Piccolo für rund 200 Euro nicht erwarten. Von echter Espresso-Qualität sind wir weit entfernt. Doch macht sie das zu einer schlechten Wahl für eure Küche? Das sehen wir in meinem Video „Kleine Espressomaschinen im Test“ oder hier direkt im Einzeltest.
Gastroback Design Espresso Piccolo
Nix dagegen – für den Preis.
Nette Design-Details
Gute Getränketemperatur
Günstig
Absolutes Einsteiger-Niveau
Nur Anfängerwerkzeug
Vorteile & Nachteile: Gastroback Design Espresso Piccolo Siebträgermaschine im Überblick
Der Name ist gut gewählt: Die Gastroback-Maschine ist mit einer Breite von 15 Zentimeter und einem Gewicht von nur rund vier Kilo wirklich piccolo. Auch stimmt das Design, bei dem ihr euch zwischen vier Farben entscheiden könnt:
Gastroback Design Espresso Piccolo in Rot (42719)
Gastroback Design Espresso Piccolo in Schwarz (42718)
Gastroback Design Espresso Piccolo in Silber (42716)
Gastroback Design Espresso Piccolo in Weiß (42717)
Sobald es eine Espressomaschine in einer anderen Nuance als Silber gibt, ist dies ein klares Zeichen für einen Einsteiger-Siebträger, bei dem mehr Plastik als Edelstahl verarbeitet wird.
Allerdings beweist Gastroback dennoch Qualitätsbewusstsein und bietet Standfestigkeit, ein hochwertiges Gefühl bei der Bedienung und durchdachte Abmessungen. So wirkt etwa der Wassertank in der Hand angenehm kompakt, bietet aber trotzdem ein Fassungsvermögen von 1,5 Liter.
Gastroback hat die Design-Piccolo-Reihe auch noch um höherwertige Espressomaschinen ergänzt:
Design Espresso Piccolo Pro M mit Zweikreis-Thermoblock-Heizsystem und automatischem Milchaufschäumer
Design Espresso Piccolo Pro mit optimierter Dampfdüse
Features & Zubehör: Klare Einsteiger-Espressomaschine
Wie nicht anders zu erwarten, bietet die Espresso Piccolo nur einen 51-mm-Siebträger, den ihr mit Double-Floor-Sieben bestücken könnt. Der doppelte Boden ist eine Standardausführung bei vielen Espressomaschinen für Anfänger.
Sie sorgen dafür, dass das Kaffeemehl auch dann einen ordentlichen Widerstand gegen das Wasser aufbaut, wenn ihr die Kaffeebohnen zu grob gemahlen oder nicht korrekt dosiert habt. Das wiederum führt ohne viel Wissen zu trinkbarem Espresso mit stabiler Crema.
Damit habe ich an sich keine Probleme. Allerdings bieten Double-Floor-Siebe keinen Lerneffekt und können dann doch nicht allzu viel ausrichten – etwa, wenn der Pumpendruck dann doch nicht so prall ist oder die Espressomaschine an sich wenig durchdacht konstruiert ist. Das merken wir bei der Gastroback Design Espresso Piccolo relativ schnell.
Geht es um Basic-Zubehör zur Bedienung der Espressomaschine, geizt Gastroback ganz schön rum:
Sinnloses Tamper-Dosier-Werkzeug aus Plastik
Kein Milchkännchen
Siebträgerhalter mit zu viel Kunststoff
Auf der anderen Seite bedeutet eine kleine Espressomaschine aber nicht nur, dass sie in Küchen weniger Platz wegnimmt. Weiß der Hersteller, was er tut, schrumpft das Modell die wesentlichen Funktionen in ein durchdachtes Format:
Aufheizen in nur 40 Sekunden
Heißwasserfunktion für Cafe Americano oder Tee
Vorbrüh-Funktion für besseren Espresso
Einfache Bedienung über beleuchtete Tasten
(Passive) Warmhalteplatte für Tassen und Espressogläser
Kompakter Milchaufschäumer (Anfänger-Niveau)
An-Aus-Schalter mit automatischer Abschaltung
Kleines Fach mit Platz für Siebe & Reinigungshelfer
Füllmenge justierbar zwischen 20 & 300 ml
Gastroback Design Espresso Piccolo | |
Testmodell | |
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Gehäusematerial | |
Verfügbare Farben/Design | |
Typ | |
Bedienung | |
Display | |
Manometer | |
Durchmesser Siebe | |
Siebe einwandig | |
Siebe doppelwandig | |
Tamper | |
Wassertank | |
Wasserfilter | |
Mahlwerk | |
Mahlgrade | |
Bohnenfach | |
Temperatur einstellbar | |
Rezepte speichern | |
Vorbrühfunktion | |
Dampflanze | |
Heißwasserfunktion | |
Gewicht | |
Maße | |
Sonstiges | |
Aktueller Preis | 165,53 € |
Alle Spezifikationen |
Gastroback Design Espresso Piccolo vs DeLonghi EC 685
Während eine Kaffeemaschine für 200 Euro bereits oberste Preisklasse ist, geht es bei einer Espressomaschine hier eigentlich noch nicht einmal los. Für den Preis können und dürfen wir theoretisch nicht allzu viel verlangen.
Darum gibt es im Vergleich der Gastroback Design Espresso Piccolo mit dem Bestseller DeLonghi Dedica EC 685 auch keine wesentlichen Abweichungen. DeLonghi bietet zwar den noch günstigeren Siebträger, zeigt aber im Test dieselben Grenzen und Macken, wenn es um den Espresso geht.
Zwar bietet uns DeLonghi drei Temperaturstufen für heißeren Kaffee, aber diese beeinflussen den Geschmack bzw. das Espresso-Ergebnis kaum. Bei Gastroback vermissen wir sie nicht.
Im Vergleich gewinnt die DeLonghi-Espressomaschine den Test nur deshalb, weil sie nochmals günstiger ist. Da die Leistung so ähnlich ist, müssen wir uns am Preis orientieren.
Gastroback Design Piccolo einstellen: Erfahrungen nötig oder nicht?
Eine Espressomaschine ohne Mahlwerk – egal, zu welchem Preis und mit welchen Funktionen – ist natürlich nur die halbe Miete auf dem Weg zu gutem Espresso oder Kaffee. Die Kaffeebohnen und die Kaffeemühle sind die wichtigeren Features.
Dennoch könnt ihr insbesondere über die Bezugsmenge und je nach Maschine auch über die Temperatur noch einiges mehr aus eurem Kaffee oder Latte Macchiato holen.
In meinem Test war die Halteschraube an der Lanze so wacklig, dass es völlig egal ist, ob der Pumpendruck der beworbenen Ulka Espressopumpe stimmt – wenn hier etwas locker ist, verpufft der Wasserdampf buchstäblich.
Da es bei diesem Produkttyp von Haus aus kein Display gibt, müsst ihr euch mit Tasten begnügen und dafür die Bedienungsanleitung studieren. Für meinen Geschmack setzt diese auf ein bisschen viel Text und wenig anschauliche Listen, aber wenigstens ist der Inhalt gut geschrieben und veranschaulicht die Einstellungsmöglichkeiten.
Bezugsmenge justieren
Fast jede Espressomaschine der unteren Klasse lässt sich in Sachen Bezugsmenge ähnlich einstellen:
Knopf für den jeweiligen Bezug gedrückt halten (Hier: Espresso einfach oder doppelt)
Sobald es blinkt, startet die Maschine den Bezug von Kaffee
Durchlaufen lassen, bis die optimale Menge erreicht ist
Knopf nochmals drücken
Espressomaschine speichert die Menge
Diese Fähigkeit wird bei Gastroback als „spezielle Funktionen für erfahrene Anwender“ bezeichnet, für mich ist sie ein absolutes Basic. Ihr könnt die Gastroback Espressomaschine auf zwei Arten sinnvoll verwenden:
Einzelbezug Espresso bei Werkseinstellung 40 ml immer mit Zweiersieb und rund 17 g Kaffeepulver verwenden; Doppelbezug bei Werkseinstellung 120 ml ebenfalls mit 17 g Kaffeepulver und doppeltem Sieb.
Einzelbezug Espresso auf 25 ml runterregeln und mit Einersieb benutzen, Doppelbezug auf 40 ml Espresso einstellen und mit Doppelsieb verwenden.
Die zweite Lösung halte ich hier für die sinnvollere, weil ihr damit dem etwas zu wässrigen Gastroback-Ergebnis im Test entgegenwirkt. Außerdem habt ihr so mehr Gestaltungsfreiheit bei Cappuccino, Latte Macchiato und Co.
Zur Zubereitung eines „Kaffee“ bzw. Long Coffee bezieht ihr einen doppelten Espresso und füllt ihn mit heißem Wasser zum Americano auf.
Ganz wichtig: Da die Espressomaschine nicht sofort reagiert, wenn ihr auf die Bedienknöpfe drückt, solltet ihr den Bezug ein bis zwei Sekunden bzw. ein bis zwei Gramm auf der Kaffeewaage früher beenden.
Temperatur optimieren
Bietet euch ein Heizsystem wie hier keine Möglichkeit, die Temperatur zu regulieren, könnt ihr trotzdem etwas eingreifen. Die Gastroback Espressomaschine bietet eine passive Heizfläche, auf der ihr eure Tassen oder Gläser anwärmen könnt.
Das klappt aber erst, wenn die Kaffeemaschine schon eine Weile läuft. Direkt nach dem Aufheizen könnt ihr auch heißes Wasser aus dem Milchaufschäumer in die Tassen beziehen und diese zur Seite stellen, während ihr den Espresso vorbereitet.
Siebträger optimieren?
Im Verlauf eines jeden Tests einer günstigen Espressomaschine debattiere ich, ob ihr euch bessere Siebträger und Siebe zulegen solltet. Sie sind von Drittanbietern durchaus günstig erhältlich. Die Frage ist nur, ob sich das für die Gastroback lohnt.
Tatsächlich lohnt es sich. Ich habe den Espresso einmal mit den vorgegeben Sieben und einmal mit einwandigen Sieben aus Edelstahl bezogen. Der Unterschied ist sicht- und schmeckbar.
Aber fällt das frischgebackenen Kaffeeliebhabern wirklich auf? Sind die Siebe im Vergleich zu Mahlgrad oder Bohnenwahl nicht vernachlässigbar? Ich finde, das müsst ihr am Ende selbst entscheiden. Gute Siebe machen die Gastroback Espressomaschine besser, aber immer noch nicht richtig gut.
Espresso: Bewertung nach Preis-Leistungs-Verhältnis?
Macht ihr den direkten Vergleich von Doppelwand- und Einwand-Espresso, versteht ihr vielleicht erst einmal nicht, was ich zu meckern habe. Eine abenteuerliche Crema-Krone auf dem Doppelwand-Kaffee kann doch nicht schlecht sein, oder?
Ja und Nein. Die Crema ist ein wichtiger Faktor eines guten Espressos, sollte aber im Verhältnis zum Rest des Getränks stehen. Nicht umsonst habe ich zur Zubereitung von Espresso einen eigenen Ratgeber geschrieben.
Farbe und Look des Gastroback-Kaffee täuschen schnell darüber hinweg, dass es an Aroma und Tiefe mangelt. Selbst, wenn ihr alle Einstellungsmöglichkeiten ausschöpft, kann die Espressomaschine nur bedingt umsetzen, was ihr vorgebt.
In Latte Macchiato oder Cappuccino wird das aber deutlich weniger auffallen als in purem Espresso. Nur müsst ihr die Maschine auch bei der Zubereitung von Milchschaum etwas überlisten.
Milchschaum: Düse mit wenig Cappuccino-Power
Besitzt eine Espressomaschine einen Doppel-Thermoblock, könnt ihr Kaffee und Milchschaum starten, wann und wie ihr wollt.
Handelt es sich nur um einen einfachen Thermoblock, muss die Maschine beim Wechsel auf Schaum erst einmal aufheizen – Wasserdampf hat eine höhere Temperatur als Bezugswasser für Kaffee. Soll es wieder von Dampf zurück auf Kaffeewasser gehen, muss die Maschine erst einmal abkühlen.
All das ist kein Problem, wenn die Siebträgermaschine den Dampf mit ordentlich Druck ausgibt. Das ist bei Gastroback eher nicht der Fall.
Vielleicht liegt es an der wackligen Düse, vielleicht vor allem an einer insgesamt weniger hochwertigen Konstruktion – ihr könnt hören, dass sich die Espresso Piccolo mit konstantem und kraftvollem Dampf schwertut.
Das resultiert in einem eher grobporigen Schaum, der für Latte Macchiato und Cappuccino trotzdem ausreicht. Latte Art könnt ihr jedoch vergessen. Die Düse ist einfach zu kurz und zu klobig, um damit punktgenau zu schäumen.
Andersherum könnt ihr euch damit wenigstens unkompliziert einen Chai Latte oder ähnliches machen: Pulver mit etwas Wasser auflösen, dann Milch drauf, alles aufschäumen, fertig. Allein dafür lohnt sich der Preis für viele Interessenten schon.
Reinigung: Der Widerspruch der Sorgfalt
Kunststoff ist grundsätzlich pflegeleicht, nutzt sich allerdings auch ab. Das ist im Grunde die ganze Crux der Piccolo-Reinigung: Ihr solltet sämtliche Bestandteile nach der Benutzung direkt und gründlich putzen, dürft aber nicht zu grob ans Werk gehen.
Wischt Abtropfschale, Milchschaumlanze und Gehäuse der Espresso Piccolo immer sofort gründlich ab und spült den Siebträger nach der Benutzung aus. Wenn es etwas zu schrubben gibt, nehmt nichts Gröberes als einen Schwamm.
Zieht außerdem nach jedem Milchschaumbezug die Ummantelung von der Dampflanze. Darunter verstecken sich viele Schaumreste. Wischt ihr sie nicht sofort weg, entsteht eine unhygienische Kruste.
Trotzdem gilt: So einfach wie die generelle Handhabung und Bedienung der Maschine ist auch das Reinigen von Gerät, Tank und Zubehör. Wie lange sie allerdings insgesamt in eurer Küche steht, lasse ich dahingestellt.
Fazit: Gastroback Design Espresso Piccolo als Einsteiger-Empfehlung?
Für rund 200 Euro ist die Gastroback Design Espresso Piccolo ein günstiges Gerät für kleine Küchen. Trotz viel Plastik sieht sie schick aus und die Verarbeitung ist solide. Auch fällt sie beim Bedienen nicht auseinander, während Espresso und Milchschaum eine ausreichende Qualität mitbringen.
Gastroback Design Espresso Piccolo
Nix dagegen – für den Preis.
Nette Design-Details
Gute Getränketemperatur
Günstig
Absolutes Einsteiger-Niveau
Nur Anfängerwerkzeug
Das klingt sehr nüchtern und ist es auch: Ich habe nix dagegen, die kleine Siebträgermaschine ist weder gut noch schlecht, sondern einfach brauchbar.
Ich weiß, dass die Kategorie „Schnuppergerät“ keine Wunder produzieren kann und mit fortgeschrittenen Siebträgermaschinen aus meinem Espressomaschinen-Test 2024 nicht vergleichbar ist. Doch ich weiß auch, dass nicht jeder von euch gleich in die Vollen gehen will.
Sucht ihr eine Alternative im gleichen Preissegment, empfehle ich euch die DeLonghi Dedica EC 685. Auch die Solis Barista Perfetta Plus oder die Sage SES500 the Bambino Plus sind gute Mini-Ausführungen, die allerdings jeweils mehr kosten – und das zurecht.
Und was ist eure Meinung zur Gastroback Design Espresso Piccolo? Lasst uns darüber diskutieren!