Kennt ihr noch Grundig – das deutscheste, aufrichtigste und ehrlichste Traditionsunternehmen des Wirtschaftswunders? Ich hatte auch fast vergessen, dass es die Marke noch gibt. Zumindest als Warenzeichen.
Kennt ihr noch Grundig – das deutscheste, aufrichtigste und ehrlichste Traditionsunternehmen des Wirtschaftswunders? Ich hatte auch fast vergessen, dass es die Marke noch gibt. Zumindest als Warenzeichen.
Diese Ignoranz könnte sich zumindest für Fans von Kaffee mit Milchschaum jetzt jedoch ändern: Der Grundig MF 5260 Milchaufschäumer ist eine mehr als gelungene Erinnerung daran, warum die Marke einmal so beliebt war.
Zwar ist die Füllmenge abenteuerlich winzig, auch handelt es sich um einen fast prototypischen Vertreter elektrischer Milchaufschäumer aus der Kompakt-Single-Klasse.
Doch er erfüllt alle Versprechen des Herstellers: extrem leiser Betrieb, (funktionierende) doppelte Anti-Haft-Versiegelung und eine außergewöhnliche Milchschaumqualität.
Auch wenn sehr viele Kandidaten in meinem Milchaufschäumer Test auf einem ähnlichen Niveau arbeiten, ist mir der Grundig Milk Frother in meinem aktuellen Testdurchlauf in besonders guter Erinnerung geblieben. Empfehlung? Auf jeden Fall.
Grundig MF 5260
Nicht nur beim Schaum überzeugend
Extrem leise
Tolle Milchschaumqualität
Superkompakt
Super einfache Reinigung
Schaum vielleicht für manche etwas zu kalt
Inhaltsverzeichnis
Erster Eindruck, Ausstattung & Preis: Aufschäumer für den Einzelfall
Mit seiner grifflosen Soft-Touch-Oberfläche, der begrenzten Milchmenge und dem kompakten Becherform-Sockel-Design ist der Grundig MF 5260 ein elektrischer Milchaufschäumer aus der Einzelportionsklasse – auch wenn er etwas anderes sein möchte.
Kategorie | Eintrag |
---|---|
Modell | Grundig MF 5260 |
Maximale Schäummenge | 100 ml |
Maximale Füllmenge | 200 ml |
Schäumdauer | 69 s (V min) |
Milchtemperatur | 60,1 °C |
Kaltschäumen | Ja |
Milch erhitzen | Ja |
Sein Fassungsvermögen gibt er nämlich mit „2 Tassen Cappuccino-Schaum“ an. Ich habe nachgemessen:
Mindestfüllmenge für Schaum – 75 ml Milch
Maximalfüllmenge für Schaum – 100 ml Milch
Maximalfüllmenge für Erwärmen – 200 ml Milch
Laut Instituto Nazionale Espresso Italiano (INEI) benötigt ein Cappuccino (INEI) bereits 100 Milliliter Milch, die wir zu etwa 125 Milliliter Milchschaum aufblasen. Für zwei Tassen wird es mit dem Grundig Milchbehälter also ganz schön eng.
Der 400-Watt-Schäumer in Schwarz kostet jedenfalls um die 40 Euro und besitzt drei Programme sowie das dafür passende Zubehör:
Milch heiß oder kalt schäumen (Quirlaufsatz mit Spirale)
Milch erwärmen (Rührrädchen ohne Spirale, sitzt im Deckel)
Offiziell gibt es keine Hinweise darauf, ob ihr auch Kakao hinzufügen könnt, um warme Milch in heiße Schokolade zu verwandeln. Das sollte mit den Rühreinsätzen durchaus funktionieren, das Material bzw. die Beschichtung sollten sich auch mit Kakao problemlos reinigen lassen.
Kalte Milch schäumen ist für mich ziemlich sinnlos, da das Gerüst nicht hält. Viele unter euch schwören aber darauf und kaufen fast nur deswegen einen Milchaufschäumer.
Mit seinem Funktionsangebot rangiert der Grundig Aufschäumer preislich unter vielen ältereren Kandidaten in meinem Schäumertest, passt aber genau ins Feld meiner aktuellen Testauswahl. So oder so habe ich hier das Gefühl, Qualität in der Hand zu haben.
Milch aufschäumen: Läuft der schon?
Die Bedienungsanleitung könnt ihr hier genauso im Karton lassen wie den Topflappen an der Wand: Der Grundig MF 5260 ist nicht nur selbsterklärend, sondern nach dem Schäumvorgang auch von außen angenehm kühl.
Die gummierte Oberfläche sorgt für einen sicheren Griff, der verwendete Edelstahl macht seinen Job, doch ihr verbrennt euch nicht daran. Das ist bei anderen Modellen mit reiner Stahlkanne nicht ohne weiteres möglich.
Allerdings könnte euch passieren, dass ihr an eurem Gehör zweifelt. Denn der Grundig gibt keinen wirklichen Mucks von sich. Gemessene 22 Dezibel sind nicht nur Rekord im MIlchaufschäumer Test, sie sind sogar so leise, dass ihr mehrfach checkt, ob das Aufschäumen schon begonnen hat.
Wer von Haushaltsgeräuschen sowieso schon genervt ist, kann hier endlich mal in Ruhe durchatmen.
Dass er läuft, erkennt ihr nur, wenn ihr durch den Deckel in den Füllbecher schaut. Ihr hört nicht einmal die Abschaltautomatik. Netterweise blinkt die Taste, sobald das Programm fertig ist.
Die bereits erwähnte Anti-Haft-Versiegelung in Schwarz macht es etwas schwer, die richtige Menge an Milch zu treffen. Die Füllmengenanzeige hebt sich bei schlechtem Licht nicht besonders gut vom Hintergrund ab.
Es ist jedoch wichtig, dass ihr weder zu viel noch zu wenig Milch einfüllt, da der Quirl am Becherboden sonst nicht richtig aufschäumen kann.
Sobald der Milchschaum fertig ist, könnt ihr ihn jedoch relativ unfallfrei in ein Latte-Macchiato-Glas oder Cappuccino-Glas umfüllen.
Der geriffelte Außenbereich ist eine einzige Griffzone, das Gerät liegt kompakt und gut in der Hand. Eine Tülle am Rand wäre zwar hilfreich, doch es geht auch ohne. Die Handhabung ist generell ein Traum und macht den Milchschäumer zum schönen Alltagsgadget.
Milchschaum: So und nicht anders (sage ich)
Für meinen Test habe ich jeweils nur die Mindestmenge an Milch aufgeschäumt und dabei die Zeit gestoppt. Beim Grundig-Gerät müsst ihr auf 75 Milliliter Milch nur 1:09 Minuten warten.
Das klingt ziemlich wenig – etwa der Melitta CremioMilchaufschäumer benötigt für eine ähnliche Menge knapp zwei Minuten.
Auch die gemessene Temperatur scheint mit 60 Grad Celsius ziemlich gering. Der aktuelle Tchibo Milchaufschäumer mit ähnlicher Laufzeit kommt auf knapp über 63 Grad Celsius.
Doch sobald ihr den Milchschaum in eure Tasse umkippt, seht ihr, dass die Werte Sinn ergeben: Vergleichen wir den Schaum mit den ansonsten eher festen Ergebnissen anderer Geräte, wirkt die Grundig-Version extracremig, sämig und lecker.
Damit wird ein Latte Macchiato zwar nicht so schön schichtig, aber wir erreichen fast Flat-White-Qualität. Milchkaffee wird damit auch hervorragend.
Außerdem könnt ihr euren Kaffee sofort trinken. Trotzdem weiß ich, dass der Milchschaum für viele von euch zu kalt sein könnte. Das ändert aber nichts an meiner Bewertung.
Am besten gefällt mir, dass ihr dieses Ergebnis sowohl mit klassisch vollfetter Milch von der Kuh als auch mit eher schäumspenstigen Milchalternativen erreicht.
Ich habe Mandelmilch als zweite Testflüssigkeit verwendet und wollte den Schaum am liebsten in einem Hub inhalieren.
Reinigung: Milch? Welche Milch?
So schön kompakte Milchaufschäumer sind – sie dürfen weder in die Spülmaschine noch ins Spülbecken. Das Heizelement darf nun mal nicht mit Wasser in Kontakt kommen. Umso wichtiger ist es, dass sich die Becher perfekt von Hand reinigen lassen.
Auch in dieser Hinsicht überzeugt der Grundig MF 5260 über alle Maße. Um ihn an seine Grenzen zu treiben, habe ich zwei Portionen Milch direkt hintereinander aufgeschäumt, ohne ihn zwischendurch reinigen.
Was auf den ersten Blick wie festgebackene Milchreste mit Schrubbzwang aussah, entpuppte sich schon beim simplen Ausspülen als optische Täuschung: Es bleibt kaum etwas übrig, Reste bekommt ihr mit einem lockeren Lappenwisch entfernt.
Den Deckel habe ich eher pro forma gereinigt, da er durch die Laufruhe des Geräts nichts abbekommt. Nicht einmal, wenn ihr ihn bis zur vollen Füllmenge für heiße Milch volltankt.
Grundig MF 5260 Milchaufschäumer: How to Milchhaube!
Auch wenn wir einkalkulieren müssen, dass so viele Geräte im Milchaufschäumer Test 2024 ähnlich großartige Ergebnisse einfahren und noch bessere Kundenbewertungen abräumen, gebe ich dem Grundig MF 5260 Milchaufschäumer besonders gern die volle Punktzahl.
Grundig MF 5260
Nicht nur beim Schaum überzeugend
Extrem leise
Tolle Milchschaumqualität
Superkompakt
Super einfache Reinigung
Schaum vielleicht für manche etwas zu kalt
Er macht Milchschaum, wie ich ihn mir vorstelle, absolut keinen Krach und schon gar keine Sauerei. Sein Preis ist mehr als gerechtfertigt, er passt auf jede Arbeitsplatte und ist dank Blitz-Reinigung und kurzer Betriebsdauer ein treuer Begleiter für einen schnell zubereiteten Kaffee.
Sehe ich mir meine aktuelle Testauswahl an, kommt in Sachen Milchschaum-Qualität nur noch der Melitta Cremio Milchschäumer mit. Dieser knattert allerdings etwas rum, ist klobiger und einen Hauch preisintensiver.
Ich würde sogar so weit gehen und für den Grundig den alten Testsieger Philips Senseo Milk Twister entthronen. Das Prinzip ist zwar identisch, doch der Grundig-Auftritt ist zum günstigeren Preis besser.
Gebt ihr mir recht? Ich freue mich auf eure Erfahrungen mit diesem Milchaufschäumer (und allen anderen)!