Einst war er Must-have in jedem Café. Heute steht er als ungeliebter Vorgänger des Flat White in der Antiquitäten-Ecke der Kaffeebars: Der Cappuccino hat in den letzten Jahren massiv an Beliebtheit eingebüßt. Der Grund? Die Mischung aus Milchschaum und Espresso wurde in unseren Breitengraden so verfälscht, dass das Ergebnis kaum mehr etwas mit einem Cappuccino zu tun hat.
Einst war er Must-have in jedem Café. Heute steht er als ungeliebter Vorgänger des Flat White in der Antiquitäten-Ecke der Kaffeebars: Der Cappuccino hat in den letzten Jahren massiv an Beliebtheit eingebüßt. Der Grund? Die Mischung aus Milchschaum und Espresso wurde in unseren Breitengraden so verfälscht, dass das Ergebnis kaum mehr etwas mit einem Cappuccino zu tun hat.
Ich bin der Ansicht, dass man dieses Image schnell korrigieren könnte, wenn wir den Cappuccino nicht mehr in quietschbunten und riesigen Tassen, sondern im Glas servieren.
Wo Latte Macchiato-Gläser die Schichten herausarbeiten, können Kaffeegläser für Cappuccino zum Beispiel auch den Snobs verdeutlichen, dass ein Flat White einem echten Cappuccino keinesfalls überlegen ist.
Aus diesem Grund schaue ich mir das Thema „Glas für Cappuccino“ mal genauer an und mache mit diesem Artikel mein Glas-Ratgeber-Set zu Latte Macchiato, Espresso-Gläsern und eben Cappuccino-Gefäßen voll. Egal, ob ihr euren Espresso mit eurem Kaffeevollautomaten oder Siebträger zubereitet.
Doppelwandige Cappuccino-Gläser von Coffeeness
Unsere Coffeeness Kaffeegläser sind wieder verfügbar!
200 ml Füllmenge
Hitzebeständiges Borosilikatglas
Im 2er-, 4er- und 6er-Set
Doppelwandig mit Schwebe-Effekt
Was ist ein Cappuccino & vor allem, was ist er nicht?
Vergesst Schlagsahne, Schokostreusel und all die dämlichen Verzierungen, die das Image des Cappuccino nachhaltig beschädigt haben. Zwar stammt die Grundidee aus Österreich, wo tatsächlich Sahne in den Kaffee gekippt wurde. Aber das müssen die Österreicher mit sich selbst ausmachen.
Die „edlere“ Variante aus Italien besteht aus exakt zwei Zutaten:
20 bis 25 ml frisch gebrühter Espresso
Feiner Milchschaum ohne Bläschen
Diese stimmige Mischung landet – Espresso first – am besten in vorgewärmten Tassen mit 120 bis 180 Milliliter Fassungsvermögen. Der generelle Unterschied zum Flat White besteht darin, dass der verwendete Espresso in der australischen Variante meist heller geröstet ist und fast an Kaffee aus dem Filter erinnert. Zudem ist der Schaum noch flüssiger.
Würden wir Cappuccino generell in Glas servieren, käme niemand mehr mit dem Firlefanz durch, der sich um den ungeliebten Flat-Cousin aufgebaut hat. Im Glas sieht man nämlich sofort, ob der Schaum Blasen wirft oder Zimt und Kakao durch das Getränk suppen.
Wie es auch für andere Getränke außer den Latte Macchiato gilt, werden für Cappuccino meist lieber Tassen statt Glas benutzt.
Das mag praktische Gründe haben, weil ihr hier mit weniger Temperaturschwankungen bzw. Temperaturabfall zu tun habt. Thermogläser können außerdem tendenziell schneller kaputtgehen.
Doch bei Aldi und Lidl, Ikea oder WMF, bei Bodum oder Leonardo verkaufen sich Cappuccino-Gläser im Set wie verrückt. Woran liegt das?
Tassen oder Glas? Die Antwort liegt (nicht) auf der Hand
Es ist eine Tatsache, dass viele Cafés ihren Cappuccino in absurd großen Tassen anbieten, weil scheinbar niemand so genau weiß, wann eine Caffe Latte zum Cappuccino wird oder sogar einem Latte Macchiato ähnelt. Unter 200 Milliliter Füllmenge klingt für Kaffee im Verkauf irgendwie zu wenig – zumindest, wenn man anständige Preise verlangen will.
Auch, wer seinen Cappuccino zu Hause zum Frühstück aus dem Vollautomaten bezieht, lässt sich beim korrekten Mengenverhältnis nur ungern etwas sagen. Auch hier ist bei der Tassengröße noch viel Luft nach unten.
Aus diesem Missverhältnis ergibt sich ein Problem mit der Temperatur. Je mehr Kaffee und Schaum im Gefäß landen, desto schneller wird alles kalt. Das kann eins a gefertigtes Porzellan tendenziell gut verhindern.
Abgesehen davon sollen Tassen optisch Kaffeehausatmosphäre verbreiten. Eine bessere Werbefläche ist Keramik oder Porzellan obendrein.
Aus welchem Material das Trinkglas bzw. Gefäß besteht, ist rein funktionell allerdings eher zweitrangig. Ob Borosilikatglas oder Porzellan – die perfekten Cappuccino-Gefäße bringen folgende Eigenschaften mit:
Eine Füllmenge von maximal 250 ml für Cappuccino-Kreationen mit Double Shot oder extra Milch, zwischen 140 und 190 ml für echten Cappuccino.
Ein anständiges Eigengewicht, damit der Inhalt nicht bei jedem Anheben überschwappt.
Eine Form, die sich nach oben leicht verbreitert, sodass genug Platz ist, den Milchschaum formvollendet unter die Crema zu gießen.
Eine Höhe, die es euch erlaubt, das Gefäß unter dem Auslauf eures Kaffeevollautomaten zu platzieren. Oder unter den Siebträger.
Die klassische Porzellantasse kommt mit hohen Temperaturen gut zurecht und wird an der Außenwand nur moderat heiß. Damit ihr euch nicht verbrennt, ist ein Henkel günstig. Hübsch anzusehen sind die Getränke darin auch – vor allem, wenn ihr sie mit Latte Art verziert.
Im Glas macht Cappuccino jedoch noch ein wenig mehr her – ähnlich wie der Latte Macchiato. Das Problem sind schnell verbrannte Finger, vor allem, wenn ihr das Trinkglas nicht doppelwandig, sondern nur aus einfachem Borosilikatglas kauft.
Cappuccino-Gläser: Doppelwandig hält besser
Wie schon in meinem Artikel über Latte Macchiato-Gläser kann ich euch auch für Cappuccino-Gläser empfehlen, Borosilikatglas zu kaufen, das doppelwandig und damit besser für eure Finger und die Temperatur der Getränke ist.
Doppelwandig heißt, dass um das eigentliche Glas noch eine zweite Schicht Glas gelegt ist, was nebenbei auch noch einen schicken Schwebeeffekt erzeugt. Solche Thermogläser gibt es von verschiedenen Marken wie DeLonghi, Tchibo, Jura oder Leonardo zu einem meist günstigen Preis im Set.
Ich persönlich stehe auf diesen Look, kenne aber auch genug Leute, die sich mit einem solchen Set niemals öffentlich erwischen ließen. Vermutlich, weil die Schweberei einmal mehr viel zu viel Chichi erzeugt, das vom eigentlichen Thema ablenkt.
Aber diese Gruppe trinkt nach meiner Erfahrung sowieso nur Filter und hält Latte Macchiato für das größte Verbrechen, dass ihr Kaffee antun könnt.
Selbstverständlich könnt ihr auch einfache Kaffeegläser aus Borosilikatglas benutzen. Ein herkömmliches Trinkglas jedoch auf keinen Fall. Auch wenn Kaffee mit Milchschaum insgesamt nicht so heiß zubereitet wird wie etwa Tee, kommt euer Cocktailglas-Set dagegen dennoch nicht an.
Cappuccino aus dem Kaffeevollautomaten: Was kommt wirklich ins Glas?
Das Schöne an einem guten Cappuccino ist, dass er das Aroma des Espresso durch die Milch unterstreicht, statt es zu erschlagen – wie das bei Latte Macchiato auch aus dem Vollautomaten von Natur aus der Fall ist.
Damit das auch auf Knopfdruck gelingt, muss der Kaffeevollautomat erstmal einen anständigen Espresso zaubern. Logisch. Dafür müsst ihr ihn zuallererst mit den richtigen Bohnen füttern. Doppelt logisch.
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Mein Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.
Täglich frisch geröstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke
Wir haben Cappuccino im Vollautomat getestet und schon mehrfach festgestellt, dass viele Hersteller darunter ein Getränk Richtung Caffe Latte verstehen. Schon allein, weil die meisten Maschinen zuerst die Milch und dann den Espresso in die Tasse kippen. Etwa die neueren Geräte von Nivona bilden da eine erfreuliche Ausnahme.
Auch das ist übrigens ein Zeichen dafür, wie ungeliebt der Cappuccino ist. In meinen Tests beziehe ich schließlich auch meist nur einen Latte Macchiato.
An der Reihenfolge könnt ihr nicht unbedingt etwas ändern, an den Bezugsmengen jedoch schon. Wenn ihr, wie zum Beispiel bei DeLonghi Kaffeevollautomaten ab der Mittelklasse, Einfluss auf die Milchschaumkonsistenz habt, ist das sogar noch besser.
Für die Zubereitung des stilvollen Cappuccino bietet sich die flüssige oder mittlere Stufe an. Den festen Schaum reservieren wir für den Latte Macchiato.
Fazit: Der Klassiker Cappuccino verdient eine hübsche Verpackung
Ich bleibe dabei: Genauso wie der Latte Macchiato verdient der Cappuccino eine Renaissance. Bereitet ihr ihn anständig zu – egal ob mit eurem Kaffeevollautomat oder Siebträger, ist er eine wunderbare und vor allem runde Sache.
Nehmt die richtigen Espressobohnen und perfekt aufgeschäumte Milch – und verzichtet auf Firlefanz zum Reinkippen und Draufstreuen. Dann kann der Flat White vor allem bei allen einpacken, die dunklere Röstungen bevorzugen und ein wenig mehr auf dem Schaum herumkauen wollen.
Das funktioniert genauso gut in Tassen aus Keramik wie in Gefäßen aus Glas. Ob ihr nur dickwandige oder lieber doppelwandige Gläser bevorzugt, ist ebenfalls euch überlassen. Ich sage nur, dass Cappuccino-Gläser ähnlich wie Latte Macchiato-Gläser dafür sorgen könnten, dass der ungeliebte Flat-Cousin wieder einen besseren Stand erhält.
Doch genauso wie beim Espresso-Glas ist das Material Nebensache. Hauptsache, das Glas ist groß genug und euer Getränk wird nicht sofort kalt. Ob mit Henkel oder Manschette aus Silikon, ob im Set oder einzeln – die inneren Werte zählen!
Seid ihr Cappuccino-Fans oder ins Flat-White-Lager gewechselt? Mit welchem Set geht ihr am liebsten an die Arbeit? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!