Ich schreibe in vielen Artikel darüber, dass i.d.R. Kaffeebohnen, die für Kaffeevollautomaten verkauft werden und Aufschriften wie Caffè Crema, Caffè Creme tragen, besser zu meiden sind. So auch in meinem Artikel: Welcher Kaffee für Kaffeevollautomaten?
Ich schreibe in vielen Artikel darüber, dass i.d.R. Kaffeebohnen, die für Kaffeevollautomaten verkauft werden und Aufschriften wie Caffè Crema, Caffè Creme tragen, besser zu meiden sind. So auch in meinem Artikel: Welcher Kaffee für Kaffeevollautomaten?
Lavazza Caffe Crema Dolce – Test
In diesem Test wollte ich euch noch mal beweisen, dass diese These zu diesen Bohnen für Kaffeevollautomaten stimmt. Ich habe aber auch in der Espressomaschine getestet.
Für mich gilt ganz klar, ein Espresso, der aus dem Siebträger nicht schmeckt, taugt auch nichts für einen Kaffeevollautomaten.
Inhaltsverzeichnis
Lavazza Caffe Crema Test – Zusammenfassung
Es handelt sich hier um Bohnen, denen ihr die schlechte Qualität schon ansehen könnt. Auch der Geschmack hat wenig mit Kaffee und schon gar nichts mit gutem Kaffee zu tun.
Egal, ob aus dem Kaffeevollautomat oder der Espressomaschine: der Lavazza Caffe Crema Dolce ist eigentlich nicht genießbar. Laut Lavazza ist der Caffe Crema auch für French Press, Espressokocher und Filterkaffee geeignet. Das denke ich nicht.
Ich kann auf jeden Fall vom Kauf nur abraten!
Lavazza Caffe Crema
Es handelt sich um einen Kaffee von Lavazza, eine recht starke Marke, die vielen ein Begriff sein wird. Wer öfter auf Coffeeness liest, weiß, dass bekannte Marken eher schlecht abschneiden was die Kaffeequalität betrifft.
VORTEILE
- Billig
NACHTEILE
- Sehr ölig
- Viel Bruch
- Oft alte Bohnen im Supermarkt
Gerade auch die Industrieröster, die sich so gerne als „Traditionsunternehmen“ bezeichnen, fallen oft durch minderwertigen Kaffee auf. Nur weil ein Unternehmen etwas schon lange macht, heißt es eben nicht, dass es das auch gut macht. In diesem Fall werden die ökonomischen Ziele wahrscheinlich erreicht – und das ist offensichtlich wichtiger als ein trinkbares Produkt zu verkaufen.
Bei Lavazza hat es sich bisher für mich um eine der „besseren schlechten Marken“ gehandelt. Der Lavazza Espresso Perfetto hat in meinem Test immerhin 50% bekommen. Was für einen Supermarktkaffee sehr gut ist. Trotzdem bitte nicht kaufen!
Andere Sorten, die vergleichbar sind, haben bei mir im Test deutlich schlechter abgeschnitten, wie der Illy Espresso oder der Cream Diamonds Espresso.
Zunächst wollte ich mir die Kaffeebohnen anschauen. Dafür habe ich 100g abgewogen und fehlerhafte Bohnen aussortiert. Bruch, verbrannte Bohnen und Bohnen, die vor der Röstung offensichtlich verschimmelt waren.
Zum direkten vergleich habe ich das gleiche mit einem hochwertigen Espresso gemacht, dem Bio Espresso Yirga Santos von Coffee Circle.
Wie ihr sehen könnt, gibt es bei dem Vergleich einen quantitativen Unterschied aber auch einen qualitativen.
Bei Yirga Santos gibt es viel weniger Fehler und dabei handelt es sich „nur“ um Bruch. Die Röstung ist homogen.
Bei dem Lavazza Caffe Crema gibt es viel mehr fehlerhafte Bohnen und andere Qualitätsmängel, die bei einem guten Espresso, wie dem Yirga Santos, undenkbar wären. Der Lego Barista Larry schaut recht besorgt auf die fleckigen Bohnen. Dabei handelt es sich höchstwahrscheinlich um Schimmelschäden.
Das sind auch nur die blöden Bohnen aus 100g, also könnt ihr das ganze für die Packung noch mal verzehnfachen. Das ist wirklich eine Frechheit.
Ich gebe zu, das Foto verstärkt noch ein wenig das Verhältnis aber schaut euch doch die Gammelbohnen an. Hinten seht ihr die wenigen gebrochenen Bohnen des Yirga Santos.
Dieser Vergleich illustriert sehr gut, warum es sich lohnt für gute Bohnen mehr Geld auszugeben. Die Bohnen sehen natürlich nicht nur blöd aus, sondern schmecken auch muffig. Dazu später mehr.
Kompliment an den Yirga Santos, ein wirklich schönes Bohnenbild. Was in der Betrachtung natürlich ein wenig untergeht, wenn ich mich auf die Fehler konzentriere.
Lavazza Caffe Crema Test im Kaffeevollautomat
Bei der Auswahl der Bohnen für diese harmonische Mischung legen die Lavazza-Experten besonderes Augenmerk auf von Natur aus säurearme Kaffeesorten für einen besonders magenschonenden Kaffee-Genuss. Die gute Bekömmlichkeit und der zarte Charakter machen den Caffè Crema Dolce aus.
Hervorragend geeignet für Kaffeevollautomaten.
Quelle: Lavazza.de
Nachdem ich mir die Bohnen angeschaut habe, wirkt das natürlich alles schon ein wenig absurd. Aber es kommt selbstverständlich auf den Geschmack an. Gerade bei den Schimmelbohnen frage ich mich aber schon, ob diese überhaupt magenschonend sein können. Die angebliche Eignung für den Kaffeevollautomaten möchte ich natürlich umgehend testen.
Der Bezug hat gut funktioniert. Der Espresso wirkte auf mich für Supermarktkaffee sogar recht frisch geröstet. Wenn das MhD 2 Jahre beträgt, war der Espresso bei Ankunft ca. 4 Monate alt. Das ist jünger als bei vielen anderen Kaffees, die ihr in den Regalen finden werdet. Sehr gut wäre natürlich alles unter 2 Wochen.
Diese Bohnen sind sauer und bitter. Der Espresso wird dünn und in der verlängerten Variante, also das, was viele Caffè Crema oder Lungo nennen, ist er ebenfalls ungenießbar.
Vor allem der Abgang schmeckt nach Komposthaufen. Er ist sehr lang und rangiert zwischen muffig und ranzig.
Er soll mild und samtig sein. Wenn das bedeutet „ohne gutes Aroma“, stimmt es. Der Espresso ist natürlich mit seinen 13€ pro Kilo auch eine billigere Bohne, als ich gewöhnt bin, aber ich finde die schlechte Qualität ist wirklich eine Frechheit.
Lavazza Caffe Crema Test aus dem Siebträger
Zu einem Erfahrungsbericht über den Lavazza Caffe Crema gehört natürlich auch ein Test aus dem Siebträger. Irgendwie müssen die 1kg Bohnen ja verbraucht werden.
Ich bin leider auf keine guten und schönen Aromen im Test gestoßen. Auch mit unterschiedlichen Mahlgraden konnte ich nichts ausrichten.
Der Bezug hat recht gut Funktioniert, deswegen sieht der Espresso auf den Fotos deutlich besser aus, als er auf der Zunge geschmeckt hat.
Eine bittere und saure Angelegenheit. Und auch aus dem Siebträger kommt der Muff erst in die Nase, dann auf die Zunge und letztendlich bleibt er lange durch einen schrecklichen Nachgeschmack.
Es gibt auch noch einen Lavazza Caffè Decaffeinato, also eine koffeinfreie Variante. Wenn die Bohnen mit Koffein schon so schlecht sind, will ich die Decaf-Variante wirklich nicht testen!
Meine Erfahrungen und Bewertung: Lavazza Caffe Crema
Der Lavazza Caffe Crema soll einiges können, z.B. eine „angenehme Karamellnote im Abgang“ und er soll für viele Zubereitungsmethoden geeignet sein.
An den Verkaufszahlen der Bohnen zeigt sich, dass das Marketing wirkt. Hier wird sehr schlechter Espresso verkauft und zwar in rauen Mengen.
Ich bin jetzt auf jeden Fall durch mit Bohnen von Lavazza und werde den Caffè Crema Gustosa und Caffè Crema Classico definitiv nicht mehr testen. Es ist auch schade, wenn selbst durch geschickte Einstellung des Mahlgrads oder andere Parameter der Geschmack nicht mehr verbessert werden kann.
Aus schlechten Kaffeebohnen kann niemand guten Geschmack holen.
Noch mal der Aufruf – nicht kaufen! Schaut doch mal in meine Espresso Test Kategorie, dort stelle ich gute und frische Espressos vor. Von Röstern, die mit Liebe und Leidenschaft Arbeiten und für die Transparenz, Ökologie und Fairness nicht nur ein Marketingvehikel sind.