dripdrip BREWJAR: Brauchen wir das Mason Jar zur Cold Brew-Zubereitung?

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

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Cold Brew Coffee klingt zwar nach viel Aufwand und Barista-Getue. Aber die langsame Extraktion von Kaffee mit kaltem Wasser funktioniert in jedem beliebigen Behälter aus jedem beliebigen Material.

Cold Brew Jar im Test

Cold Brew Coffee klingt zwar nach viel Aufwand und Barista-Getue. Aber die langsame Extraktion von Kaffee mit kaltem Wasser funktioniert in jedem beliebigen Behälter aus jedem beliebigen Material.

Warum sollten wir also spezielles Equipment zur kalten Kaffeezubereitung wie das dripdrip BREWJAR kaufen?

Das habe ich mich auch gefragt und dem Quattro Stagioni-Glas mit Siebeinsatz auf den Zahn gefühlt – genauso wie den Marketingversprechen dahinter. 

dripdrip kennen wir bereits vom DRIPSTER und DRIPSTER 2 – zwei Apparaturen für Cold Drip Coffee. Da ergeben die speziellen Zubereiter Sinn. Aber gilt das auch fürs BREWJAR?

Cold Brew Jar im Überblick: Vor- & Nachteile 

VORTEILE

  • Zubereitung, Filterung & Aufbewahrung von Cold Brew in einem Angesagter Retro-Look
  • Einfache Handhabung & Pflege
  • Hochwertiges Glas, guter guter Filter aus Edelstahl

NACHTEILE

  • Eigentlich unnötiges Tool
  • Glas nicht optimal fürs Ausgießen

Bei der Zubereitung von Cold Brew Kaffee gibt es meist nur ein kleines Problem: Wie kriege ich am Ende der Ziehzeit den Kaffeeschlamm aus der Flüssigkeit? Genau hier setzt das Cold Brew Jar an:

Das Quattro Stagioni Glas mit 1 oder 1,5 Liter Füllmenge enthält einen passgenauen Filter, in dem das Kaffeemehl ziehen kann. Nach Ablauf der Zeit nehmt ihr ihn einfach aus dem BREWJAR, kippt den Cold Brew um oder stellt das Glas mit Deckel in den Kühlschrank.

Das gleicht die typischen Nachteile anderer Methoden locker aus und macht die Verarbeitung und Lagerung von Cold Brew um einiges einfacher. 

Auf der anderen Seite ist ein Einmachglas keine Kanne oder Chemex: Beim Umschütten geht schnell mal etwas daneben. 

Außerdem handelt es sich bei einem Cold Brew Jar – egal in welcher Ausführung – um ein spezielles Tool, das wir eigentlich nicht brauchen. Mit einem Preis von rund 30 Ist das BREWJAR zwar nicht teuer, aber eben auch nicht kostenlos.

Mason Jar, Cold Brew Jar, BREWJAR: Was denn nun?!

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Cold Brew Zubereiter gibt es mittlerweile von vielen Herstellern, etwa von Kilner oder Rumble Jar. Manche nutzen ein Mason Jar (die amerikanische Variante des Weckglases), andere das Quattro Stagioni-Markenglas aus Italien. 

Am Ende sind alles Einmachgläser, die für die Kaffeezubereitung zweckentfremdet und mit einem Filter gepimpt werden.

Falls das für euch so klingt, als könntet ihr einen solchen Zubereiter auch selbst bauen, habt ihr verstanden, warum ich ein Cold Brew Jar generell für ein bisschen überflüssig halte.

Cold Brew Jar un-boxed: Was steckt im BREWJAR-Paket?

Das BREWJAR Cold Brew Jar kommt mit wenig Schnickschnack aus – das macht auch die Nutzung einfach. Neben den Bestandteilen (Glas mit Deckel und Filtereinsatz) liegen Kärtchen mit Bedienungsanleitung sowie Rezeptideen bei.

Was auf den ersten Blick aussieht wie Marke Eigenbau aus einer Studentenküche, ist jedoch offensichtlich eine Maßanfertigung. Das Glas mag Massenware sein, aber der Filter sitzt wie eine Eins.

Die hochwertige Verarbeitung und das robuste Material sorgen für Langlebigkeit – solange ihr das BREWJAR nicht fallen lasst. Im Vergleich zur recht bekannten Cold Brew Filter Flasche von Hario kommt das BREWJAR ohne viel Kunststoff aus und ist laut Hersteller rundherum spülmaschinengeeignet.

Der Zubereiter besteht lediglich aus drei Teilen:

  • Glas (1 oder 1,5 Liter) 

  • Deckel mit Schraubverschluss 

  • Filter aus Edelstahl mit Silikondichtung 

Besonders der doppellagige Edelstahl-Filter ist für den kalten Brühvorgang interessant – und der einzige Existenzgrund für das Cold Brew BREWJAR.

Die außen liegende Wabenstruktur verleiht der Konstruktion Stabilität, das feine Edelstahlnetz im Inneren ermöglicht eine extra sorgfältige Filterung. So bleiben die Sedimente im Filter und der Kaffee ungetrübt. Der luftdichte Verschluss hält außerdem Fremdstoffe und Gerüche fern.

Insgesamt könntet ihr das BREWJAR auch auf den Kopf stellen, ohne dass etwas ausläuft. Und das wiederum macht die Handhabung sicherer als irgendein DIY-Zubereiter.

Zubereitung & Anleitung: dripdrip BREWJAR im Einsatz

Die Kaffeezubereitung im Cold Brew Jar ist nicht aufwendig und in wenigen Schritten erledigt: 

  • Wasser ins BREWJAR Glas einfüllen.

  • Grob gemahlenen Kaffee in den Filter geben (Mahlgrad 10/10).

  • Zuschrauben und 8 bis 24 Stunden stehen lassen.

  • Deckel aufschrauben und Filter herausnehmen.

  • Kaffeesatz auf den Kompost oder in den Mülleimer kippen.

  • Cold Brew Coffee in ein Glas schenken.

Cold Brew Zubereitung

In der Anleitung empfiehlt dripdrip eine Brew Ratio von 10 Gramm Kaffeemehl auf 100 Milliliter Wasser – so bereite ich meinen Cold Brew auch zu.

Wer einen stärkeren Kaffee möchte, verringert die Wassermenge. Für Cold Brew Coffee in die Green-Tea-Richtung gebt ihr etwas weniger Kaffee hinzu.

Je länger der Kaffee steht, desto mehr Koffein wird extrahiert. In der BREWJAR Bedienungsanleitung werden 16 bis 24 Stunden empfohlen. Die Temperatur spielt hier ebenfalls hinein:

Bei Zimmertemperatur reichen 8 Stunden für einen kräftigen Cold Brew aus. Im Kühlschrank darf der Kaffee länger ziehen.

In meinem Koffein-Labor-Test habe ich verschiedene Ziehzeiten verglichen: Darin kam Cold Brew nach 8 Stunden auf 238 Milligramm Koffein pro 250 Milliliter, bei 24 Stunden auf 280 Milligramm.

Wie schmeckt Cold Brew Kaffee aus dem BREWJAR?

Der Kaffee aus dem BREWJAR schmeckt wie ein klassischer Brew Coffee – je nach Kaffeebohnen, Ziehzeit usw. Wirklich gut gefällt mir, dass hier wirklich keine Krümel stören.

Ähnliche Ergebnisse erhaltet ihr jedoch auch, wenn ihr euren Cold Brew mit einem beliebigen anderen Tool zubereitet, etwa in einer FrenchPress. Zwar ist das Filtern dann aufwendiger, sonst gibt es meiner Meinung nach keinen großen Unterschied.

Die besten Kaffeebohnen fürs Cold Brew Mason Jar

Kalt gebrühter Kaffee gelingt mit Filterkaffee am besten. Espresso-Röstungen wären aufgrund der Extraktionsweise zu bitter, schief und rumpelig. 

Generell sind helle Röstungen für Cold Brew Coffee ideal, weil damit viel Frische ins Glas kommt. Fruchtige, spritzige oder florale Noten kommen in Cold Brew super zur Geltung. Die passende Bohne mit süß-fruchtigen Aromen gibt es bei mir im Shop.

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Übrigens hält euch niemand davon ab, das Cold Brew Jar für die kalte Tee-Zubereitung zu verwenden. Das Prinzip ist dasselbe: Blätter oder Tee-Schnipsel in den Filter, Wasser dazu, ab in den Kühlschrank, warten. 

Full Immersion im BREWJAR vs. Cold Drip – der Unterschied

Dripster Cold Brew

Cold Brew ist wie die French Press eine Full Immersion-Methode. Das Kaffeepulver hat während der gesamten Extraktionszeit Kontakt mit Wasser. Das erzeugt einen vollen Cold Brew mit intensiven Aromen und viel Power. 

Ähnlich ist es bei AeroPress Cold Brew. Auch hier bleibt der Kaffee während der gesamten Ziehzeit im Wasser und wird erst am Ende mithilfe des Zylinders nach unten gedrückt und herausgefiltert.

Cold-Drip-Methoden wie der DRIPSTER funktionieren hingegen wie ein Filterkaffee in Zeitlupe: Das kalte Wasser tropft unendlich langsam über das Kaffeemehl und extrahiert es dabei durch einen Filter.

Dadurch kommen noch wesentlich feinere Noten heraus, Cold Drip Coffee wird vielschichtiger und oft fruchtiger. Allerdings ist das Ganze auch deutlich aufwendiger und verlangt spezielle Apparate. Meinen direkten Geschmacksvergleich seht ihr im Video:

Rezept-Inspirationen für Mason Jar Cold Brew

Wenn ihr euren Kaffee im Kühlschrank ziehen lasst, trinkt ihr den fertigen Cold Brew am besten neat: einfach in ein Glas gießen und fertig.

Wie jeder andere kalte Kaffee schmeckt natürlich auch BREWJAR-Kaffee über Eiswürfeln. Für einen etwas milderen Geschmack gebt ihr einen Schuss Pflanzen- oder Kuhmilch hinzu.

Allgemein macht sich das Aroma von Cold Brew gut mit säuerlichen Zusätzen. Ein Shot Zitronen-, Apfel- oder Orangensaft bringt Kick und Frische. Mit nussigem Sirup oder Likör bekommt das Getränk eine angenehme Süße.

Weitere interessante Rezeptideen finden sich auf den beigelegten Karten. Da wäre etwa der Brew Go mit Holunderblütensaft und Soda oder der Black Russian mit Sahne und Wodka.

Fazit: Cold Brew ist Cold Brew – auch aus dem Mason Jar

Cold Brew aus dem dripdrip BREWJAR ist nicht mehr und nicht weniger als das: kalter Kaffee aus einem Quattro Stagioni-Glas zum Einmachen. 

Die zwei Lagen des Filters sorgen für einen besonders ungetrübten Brew. Der schmeckt aber trotzdem genauso wie mit anderem Cold-Brew-Equipment. Wie bei vielen Gadgets in der Kaffeewelt ist es ein schmaler Grat zwischen superpraktisch und überflüssig:

Wenn ihr regelmäßig große Mengen Cold Brew macht, kann sich das Jar mit 1 bis 1,5 Liter Fassungsvermögen lohnen – vor allem, weil es Zubereitung, Filterung und Aufbewahrung vereint. Die Sache mit dem unsauberen Ausgießen aus dem Glas finde ich leider etwas nervig.

Grundsätzlich lässt sich ein Full Immersion Cold Brew in jedem x-beliebigen Gefäß zubereiten. Andererseits ist das BREWJAR schön anzusehen und eignet sich auch für die unkomplizierte Kaffeezubereitung unterwegs.

Habt ihr schon Erfahrungen mit Cold Brew aus dem Mason Jar gemacht? Ist es seinen Preis wert? Oder ist es nur ein weiteres Gadget, das niemand braucht? Und wie bereitet ihr euren Cold Brew am liebsten zu? Hinterlasst mir gern einen Kommentar!

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Aktualisiert: 25. April 2025
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