Umweltsünde Kaffeekapseln: Haben wir es immer noch nicht kapiert?

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

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Nichts sagt mehr über den Zustand der Welt und das Mindset der Menschheit als ein jüngster Medienhype:

Kaffeekapseln Uebersicht

Nichts sagt mehr über den Zustand der Welt und das Mindset der Menschheit als ein jüngster Medienhype:

Zu Beginn des Jahres 2023 griffen Medien auf der ganzen Welt eine angebliche Studie von Wissenschaftlern aus Kanada auf, wonach Kaffeekapseln besser für die Umwelt seien als der klassische Kaffee aus dem Filter, dem Vollautomaten oder gar der French Press.

Anstatt genau hinzuschauen, jubilierten viele Medien. So titelte etwa die ZEIT in der Ausgabe 05/2023: „Einweg-Kapseln gelten als Umweltsünde. Nun zeigt eine Studie: Espressokocher schaden dem Klima mehr. Was steckt dahinter?“

Zwar war der Text dann doch differenzierter, allerdings lesen die meisten ja nur die Überschrift und Einleitung. Prompt fühlten sich zahlreiche Nespresso-Jünger auf der ganzen Welt bestätigt und küssten ihre George-Clooney-Poster.

Warum sind Kaffeekapseln immer noch ein Thema? Warum sind diese Systeme weiterhin so beliebt, obwohl wir wissen, dass die Verpackungen eine absolute Umweltsünde sind und der Kaffee einfach nur viel kostet?

Ich habe den ZEIT-Artikel zum Anlass genommen, meine Aufklärung zum Thema „Kaffeekaspeln“ zu erneuern. Denn nicht nur die angebliche Studie entpuppt sich am Ende als mieser Clickbait, der jeglicher Existenzgrundlage entbehrt. Dasselbe gilt für die Kaffeekapsel.

Noch ein wichtiger Disclaimer: Da ich selbst auch Kaffeebohnen rösten lasse und verkaufe, bin ich mir über den schmalen Grat vieler meiner Bewertungen bewusst. Ich will jedoch ein Vorbild sein. Darum findet ihr meinen Transparenzbericht genauso einfach wie die Preisaufschlüsselung, wer was an jedem verkauften Päckchen Arabica-Bohnen verdient.

Das System Kaffeekapseln: Die unheilige Kombination aus Marketing & Murks

Der Siegeszug der Kaffeekapsel lässt sich relativ leicht erklären. Nicht nur in Deutschland trinken Menschen immer mehr Kaffee und verbinden jede Tasse mit Genuss.

Laut Kaffeereport 2022 von Tchibo und brand eins wird sich der Umsatz mit Röstkaffee in Deutschland in jeder Form (Kaffeepads, Kaffeebohnen, Kaffeekapseln) bis 2025 auf etwa 19,3 Milliarden hochschrauben – ein Zuwachs von fast 40 Prozent in fünf Jahren.

Allerdings sind die Menschen kaum bereit, für diesen Genuss viel zu arbeiten oder viel Geld auszugeben. Während Kunden in Befragungen angeben, dass sie beim Kauf einer Kaffeemaschine vorrangig auf Marke und Preis achten, geht es bei Kaffeebohnen bzw. Kaffee vor allem um den Preis:

Der Gesamtanteil der Leute, die höchstens 15 Euro pro Kilo bezahlen wollen, liegt bei unglaublichen 89,9 Prozent. Transparente Kaffeebohnen kosten im derzeitigen Preisumfeld jedoch mindestens 30 Euro pro Kilo.

Kaffeebauern

Aus der Kombination Faulheit, Bewusstsein für eine Marke und Preissensibilität hat Nespresso schon 1986 Kapital geschlagen. In diesem Jahr brachte die Nestlé-Tochter ihr erstes Kaffeekapsel-System auf den Markt. Das Versprechen? Es „jedem zu ermöglichen, die perfekte Tasse Espresso zuzubereiten“ – genau wie ein professioneller Barista.

Kaffee wurde erstmals fertig portioniert in Aluminium-Kapseln gesteckt, die bei der Zubereitung einen kleinen Widerstand aufbauen und damit etwas mehr Wasserdruck erzeugen. So kommt ein Kaffee heraus, der mit einer Mini-Crema und dichtem Körper tatsächlich etwas nach Espresso aussieht.

Das Nespresso-System wurde mit viel Getöse eingeführt, die Maschinen waren zwar nicht günstig, aber hatten einen kalkulierbaren Preis. Zudem machten sie aus dem Stand klar, dass sie die perfekte Lösung für Singles und Einzeltassenbezieher sind. Kein Aufwand bei der Zubereitung, kein Dreck, keine riesige Maschine, einfach Kapsel rein und fertig.

Dank der stilvoll gestalteten Alu-Verpackungen und dem exklusiven Image wurden Nespressomaschinen zum Statussymbol. Der Convenience-Effekt strahlte noch stärker. Niemandem fiel dabei ein, mal nach den Kilopreis für den Kaffee in der Kapsel zu fragen.

Denn Nespresso beherrschte von Anfang an das Lock-in-Prinzip: Eine Kaffeemaschine lässt sich nur einmal verkaufen, die Kapseln werden jedoch ständig und kontinuierlich benötigt. Da Nespresso lange Zeit der einzige mit passenden Kaffeekapseln war, spielte Geld für die sonst so sensiblen Verbraucher plötzlich keine Rolle mehr.

Mit Konkurrenten wie Tassimo und günstigeren Kaffeekapseln von Drittanbietern hat sich die Strahlkraft der Kapselmaschine zwar etwas abgenutzt, das grundsätzliche Prinzip ist aber unverändert erhalten geblieben.

Was Kaffee aus der Nespresso-Kapsel kostet

Kaffeekapseln Kapselmashine bereitet Kaffee zu

Wie auch in anderen Themenbereichen rund um den eigenen Kaffeegenuss muss man Nespresso- und Tassimo-Fanatikern nicht mit dem wachsenden Müllberg um sie herum kommen, dem sie täglich ein, zwei oder mehr Aluminiumkapseln hinzufügen. Also reden wir über Geld:

Eine x-beliebige Nespresso-Kaffeekapsel kostet im Hersteller-Onlineshop rund 0,43 Euro. Der derzeitige Kilopreis beträgt damit laut Hersteller unglaubliche 87,76 Euro. Mitte 2020 waren es übrigens noch 0,39 Euro pro Kapsel.

Zum Vergleich: Ein Kilogramm meiner fair, direkt und transparent gehandelten Kaffeebohnen für Vollautomaten kostet 29,50 Euro pro Kilogramm. Eine Tüte Geisha Coffee aus Panama – einer der seltensten und teuersten Specialty Coffees weltweit – kostet zwischen 115 und 150 Euro das Kilo.

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In der Nespresso-Kapsel steckt aber kein Geisha. Zumindest können wir davon ausgehen. Denn wir erfahren zum Beispiel zum „Original Volluto“ nur, dass der Kaffee aus Brasilien und Kolumbien stammt, wo sich „die Kaffeebauern […] sorgfältig um ihren Kaffee und ihre Umwelt kümmern…“. Kotzbrech.

Selbst Drittanbieter-Kapseln, die auf den ersten Blick viel günstiger wirken, sind eine teure Angelegenheit.

Nachahmer K-Fee Kapseln unter unterschiedlichen Markennamen kosten um 0,33 Euro pro Kapsel, Dallmayr hätte gern 28 Cent, die Kaffeehaus-Kette Coffee Fellows verlangt ebenfalls 28 Cent. Bei rund 5 Gramm Kaffeepulver pro Kapsel (Richtwert Nespresso) kommen wir im günstigsten Fall bei 56 Euro pro Kilo an.

Wenn wir Wasser und Strom sowie anteilig den Maschinenpreis einrechnen, sieht das Ganze im Vergleich zu anderen Zubereitungsmethoden auch nicht besser aus:

  • Filterkaffee: Rund 10 Cent pro Tasse

  • Kaffee aus dem Kaffeevollautomaten: Rund 16 Cent pro Tasse

  • Kapsel-Kaffee: Bis zu 50 Cent pro Tasse (je nach Kapsel)

Dieser Unterschied ist so unglaublich, dass ich mich ernsthaft frage, wie ein typischer Haushalt diese Kosten trotzdem mit dem Convenience-Argument vor sich und der Umwelt rechtfertigen kann.

Wundert es noch, dass nicht nur das Nachahmer-Geschäft blüht, sondern ihr beim simplen Googeln sofort auf diverse Fake-Shops mit abenteuerlich günstigen Kaffeekapseln stoßt?

Doch mal abgesehen vom Preis: Man könnte es sich bei der Herstellung seiner Getränke kaum komplizierter machen.

Ihr müsst ständig Kaffeekapseln nachkaufen, jedes Mal auf Kompatibilität und Geschmack achten, den Müll runterbringen und euch damit begnügen, dass eure Maschine nur eine sehr begrenzte Menge Kaffee machen kann, aber genauso umsichtig wie richtige Kaffeemaschinen gepflegt werden will.

Hinter dem Müllberg: Warum sich Aluminiumkapseln auch ohne Aluminium nicht fachgerecht entsorgen lassen

Weil Nespresso das wichtigste und sichtbarste Unternehmen für Kaffeekapseln ist, steht es in Sachen Müll, fragwürdigen Verpackungen und Verbrechen gegen die Umwelt auch am stärksten in der Kritik. Darum will es sich jetzt auch schnell grün und rein waschen:

„Ab 2022 ist jede Tasse Nespresso-Kaffee klimaneutral. Das umfasst die gesamte Lieferkette und schließt auch das Recycling der Kapsel mit ein“, wird ein Nespresso-Manager in einem Handelsblatt-Artikel zitiert.

Auch die Nachahmer bzw. Nutznießer der Kapselmanie springen auf den grünen Zug. Es gibt angeblich kompostierbare Kapseln ohne Aluminium, die allerdings nur „industriell kompostierbar“ sind. Sie dürfen weder in die Bio-Tonne noch sind sie einfach so biologisch abbaubar.

Kaffeekapseln Umweltschaedlich

Aluminium-Kapseln an sich sollen ebenfalls recycelbar werden. Das funktioniert jedoch ebenfalls nicht. Der Kreislauf für Alu ist sehr speziell:

Recycling-Aluminium kann nicht wieder zu Kapseln verarbeitet werden, zudem ist die Recyclingrate abenteuerlich niedrig. Die hohen Werte von um die 90 Prozent gelten nur für bestimmte Legierungen und bestimmte Branchen in einem sorgfältigen Wertstoffsystem, das mit dem Endverbraucher kaum etwas zu tun hat.

Es gibt wiederverwendbare Nachfüllkapseln, die ihr selbst befüllen könnt. Allerdings verursachen wiederbefüllbare Alternativen mehr Arbeit und erzielen nicht dieselben Ergebnisse, die das Kapselsystem ja haben soll. Crema, Espresso-Style usw.

Es macht also am Ende fast keinen Unterschied, für welche Alternative ihr euch entscheidet. Bleibt ihr im Kapselsystem, ist jeder Fortschritt für den Restmüll. Und wenn wir ehrlich sind, schmeißen die meisten das verbrauchte Material eh einfach nur irgendwo hin weg.

Aluminium braucht jedoch zwischen 80 und 200 Jahren, um zu verrotten. Zudem wird es aus Bauxit hergestellt. Dieses Erz muss umständlich in den Tropen abgebaut werden. Dafür werden tausende Quadratmeter Regenwald gerodet.

Beim Herauslösen von Aluminium aus Bauxit entsteht das Abfallprodukt Rotschlamm. Dieser ist hochgiftig und lässt sich nicht weiterverarbeiten. Da er in wirtschaftlich unterentwickelten, aber rohstoffreichen Ländern anfällt, sind Deponien und Seen die am weitesten verbreitete Ablagestelle.

Eine detaillierte Beschreibung dieses Problems findet ihr in den Fallstudien zu Umwelt- und Sozialauswirkungen der Bauxitgewinnung und Aluminiumherstellung in Pará, Brasilien des Umweltbundesamts.

Sollte euch das egal sein, kommen noch die Energiekosten obendrauf: Für die Gewinnung eines Kilogramms Alu werden rund 14 Kilowattstunden Energie benötigt. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher deutscher Haushalt verbraucht pro Tag rund 10 Kilowattstunden.

Verpackungen & Kaffeegenuss: Ein Problem für alle

Jede Kaffeekaspel besteht aus etwa einem Gramm Aluminium. Trinkt ihr täglich zwei Kaffee und nutzt dafür zwei Kaffeekapseln, macht das 14 Gramm Aluminium-Abfall pro Woche oder 728 Gramm im Jahr.

Die Deutsche Umwelthilfe hat für das Jahr 2018 einen innerdeutschen Verbrauch von 3,5 Milliarden Kapseln geschätzt. Aktuellere Zahlen finden sich kaum. Das macht jedoch schon 350 Tonnen Müll.

Nun sind Espresso, Jacobs, Segafredo, DeLonghi und andere Kapsel-Hersteller nicht die einzigen Aluminium-Lieferanten. Selbst viele nachhaltige Bohnen mit Zertifizierung und genau eingegrenztem Anbaugebiet stecken immer noch in Alutüten.

Schwarzer Kaffee Supermarktkaffee

Auch hier kommt ein Gelber Sack oder die Biotonne zur Entsorgung nicht infrage. Ein 500 Gramm-Alubeutel für eine Packung Kaffeebohnen wiegt rund 15 Gramm. Der Aluanteil ist entsprechend hoch.

Doch eine leere Bohnen-Tüte landet bei weitem nicht so schnell im Müll wie Kaffeekapseln. Nehmen wir 7 Gramm Kaffeemehl pro 100 Milliliter an, könnt ihr rund 7,1 Liter Kaffee daraus kochen. Und zwar in der Menge, Größe und Zubereitungsmethode eurer Wahl.

Die angebliche Kapsel-Studie aus Kanada: Schönrechnen für Anfänger

Kommen wir zum eigentlichen Grund für dieses Update – einem Text namens „Here’s how your cup of coffee contributes to climate change“. Dabei handelt es sich nicht um eine Studie, wie die ZEIT (und andere) tröteten, sondern um einen recht kurzen Bericht zu einer Untersuchung, die von vier Doktoranden der Université du Québec à Chicoutimi (UQAC) durchgeführt wurde.

Sie hatten sich auf die Fahnen geschrieben, die Nachhaltigkeit verschiedener Kaffee-Zubereitungsmethoden über den CO₂-Ausstoß zu untersuchen. Zur Auswahl standen

  • Kaffeekapseln,

  • Filter,

  • French Press und

  • Instant-Kaffee

Also nix mit Herdkanne, wie die ZEIT behauptete.

Der Ausgangsgedanke der vier Doktoranden ist korrekt: Sie betonen, dass man die Nachhaltigkeit von Kaffee nur im Ganzen und über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg betrachten kann.

Der Anbau, die Aufbereitung, das Rösten, die Produktion der jeweiligen Maschine, die Herstellung des Kaffees sowie die Entsorgung erzeugen Emissionen und verbrauchen Wasser, Energie und Ressourcen.

Hier endet allerdings die Nachvollziehbarkeit der Untersuchung. Das beginnt schon mit dem Versuchsaufbau. Zur Zubereitung von 280 Milliliter Kaffee haben sie folgende Mengen an Kaffeemehl verwendet:

  • Filterkaffee: 25 Gramm Kaffee

  • Kapselkaffee: 15 Gramm Kaffee

  • French Press: 17 Gramm Kaffee

  • Instant-Kaffee: 12 Gramm Kaffee

Unter diesen Voraussetzungen kamen sie zu dem Schluss, dass Filterkaffee den höchsten CO₂-Ausstoß produzieren würde, „mainly because a greater quantity of coffee powder is used to produce the amount of coffee.“

Kaffeezubereitung Uebersicht verschiedene Kaffeebereiter

Oder auf Deutsch: Beim Filtern verbraucht man mehr Kaffee als mit Kaffeekapseln, die Emissionen sind also größer. Auf dieser Schlussfolgerung und ihren Mengen bauen sie die quantitativen Anteile bei der Produktion, Röstung, Entsorgung usw. auf.

Man zeige mir jedoch einen ernsthaften, professionellen Ratgeber, in dem eine Brew Ratio von 25 Gramm Kaffeepulver für 280 Milliliter fertigen Kaffee empfohlen wird.

Die normale Brew Ratio entspricht etwa 7 Gramm auf 100 Milliliter. Wir brauchen also höchstens 20 Gramm. Für meinen Geschmack und so manche Röstung ist selbst das schon ganz schön viel.

Kaffeepulver abwiegen

Auf der anderen Seite kommt mir auch der Wert für Kaffeekapseln komisch vor. Schließlich sagt Nespresso als Hersteller selbst, dass eine normale Kapsel fünf Gramm Kaffee enthalte.

Unter ihren undurchsichtigen Versuchsbedingungen kommen sie zum Schluss, dass ein Kaffee aus der Kapsel im Vergleich zu Filterkaffee zwischen elf und 13 Gramm Kaffee spare.

Das entspräche mindestens einer CO₂-Ersparnis von 59 Gramm für brasilianischen Kaffee, da bei der Produktion einer Kaffeekapsel nur 27 Gramm anfallen würden.

Deshalb seien Kaffeekapseln unterm Strich eine bessere Idee, weil sie „die Kaffee- und Wassermenge pro Bezug optimieren“ und so Kaffeeverschwendung vermeiden.

Allerdings haben sie diese Verschwendung erstens selbst in ihre Untersuchung eingebaut und erhalten damit ziemlich schräge Werte für ihre Einschätzung. Zweitens frage ich mich, warum sie von der Kaffeemenge je Maschine einfach pauschal zur Entsorgung weiterrechnen und obendrein jeweils die Produktion gleich rechnen.

Alle Kaffeebohnen – ob sie am Ende zu Kaffeekapseln oder Espresso in ganzen Bohnen verarbeitet werden – durchlaufen bis zur Röstung zwar dieselben Schritte. Der Espresso wird aber anschließend nur in die Tüte gepackt, während Kaffeekapseln und auch Instant-Kaffee noch viele weitere Schritte durchlaufen.

Hintenraus macht es einen riesigen Unterschied, ob Kaffeekapseln aus Aluminium, Kunststoff oder einem anderen Material aufwendig entsorgt werden müssen, oder ob ihr den Kaffeesatz einfach auf den Kompost oder in die Biotonne haut und damit theoretisch eine neue Ressource schafft.

Drittens dürfen wir natürlich nicht vergessen, dass Nachhaltigkeit weder beim CO₂ beginnt noch endet.

Für mich hat diese ganze Untersuchung das Aroma von Mythen-Recycling und den schalen Geschmack eines Versuchs, die Kapselmaschine zu entschuldigen. Doch an den Reaktionen sehen wir, wie fatalistisch die meisten am Genuss aus Kaffeekapseln hängen.

Tschüssi Kaffeekapseln, keiner braucht euch!

Bei einem heißen Thema wie der Umweltsünde Kaffeekapseln bleiben Gegenargumente in den Kommentaren natürlich nicht aus. Das ist auch völlig okay für mich. Eines der häufgsten:

Ich trinke nur eine Tasse Kaffee pro Tag, da lohnen sich Kaffeevollautomaten oder andere Kaffeemaschinen einfach nicht. Dem stimme ich vollkommen zu. Aber es gibt zum Beispiel 1-Tassen-Stempelkannen, sogar 1-Tassen-Filtermaschinen!

Arne mit einer French Press

Auch die gute alte Herdkanne ist nicht zu unterschätzen, vor allem, weil sie eine Intensität in die Tasse bringt, die ebenfalls an Espresso herankommt. Stellt euch noch einen günstigen Milchaufschäumer daneben, schon gibt’s sogar Latte Macchiato oder Cappuccino!

Wer den „Komfort“ einer Kapselmaschine vermisst, kann sich mit Kaffeekochern mit eigener Basisstation eindecken. Einfach Wasser und Kaffeepulver rein, anstellen, umweltfreundlich Kaffee machen und fertig!

Ich könnte noch unzählige Varianten aufzählen, wie ihr völlig stressfrei und ohne komplett umweltschädliche Verpackung, Plastik oder Engagement zu tollen Kaffeevarianten kommt. Und es ist für wirklich jeden Kaffeetrinker etwas dabei.

Ihr könnt noch so sehr die Vorteile der Kapselei betonen – die Nachteile wiegen so schwer, dass sie alles andere platt machen.

Welches Fazit zieht ihr? Ich freue mich auf weitere hitzige Diskussionen!

FAQ

Kaffeekapseln aus Aluminium sollen angeblich recycelbar sein. Das stimmt allerdings nur zu Bruchteilen. So oder so gehören sie nicht in den Hausmüll, Produkte aus angeblich biologisch abbaubarem Kunststoff dürfen nicht in den Gelben Sack. Noch besser ist es, sie gar nicht erst zu kaufen.

Ein Verbot ist nicht in Sicht. Allerdings versuchen große Unternehmen wie Nespresso, ihre Produkte „umweltfreundlicher“ zu machen. Es braucht jedoch kein Verbot, um Kaffeekapseln ab sofort zu ignorieren.

Für die Umwelt und den Geldbeutel auf jeden Fall. Aus gesundheitlicher Sicht gibt es laut aktuellem Stand jedoch kaum mehr Bedenken als bei anderen Methoden zur Kaffeezubereitung. Es kommt wie immer stark auf die Hygiene und die regelmäßige Reinigung an.

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Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

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