Ich habe ein Mason Jar geschickt bekommen! Aber nicht irgendeins, sondern das von den DRIPSTER Jungs aus Hamburg umgebaute ‚Brew Jar’. Das sieht tatsächlich aus wie das klassische Weckglas aus Italien – Quattro Stagioni – nur mit Filtereinsatz. Das klingt zunächst nach Marke Eigenbau aus der Kaffeeküche, ist aber eine Maßanfertigung der DRIPSTER-Schmiede.
Ich habe ein Mason Jar geschickt bekommen! Aber nicht irgendeins, sondern das von den DRIPSTER Jungs aus Hamburg umgebaute ‚Brew Jar’. Das sieht tatsächlich aus wie das klassische Weckglas aus Italien – Quattro Stagioni – nur mit Filtereinsatz. Das klingt zunächst nach Marke Eigenbau aus der Kaffeeküche, ist aber eine Maßanfertigung der DRIPSTER-Schmiede.
Ich durfte das Teil testen. Wie mir mein Cold Brew damit gelungen ist, lest ihr in den folgenden Zeilen.
Brew Jar un-boxed
Was ist alles drin in der quadratisch-praktischen Verpackung? Da ist zunächst das Quattro Stagioni Glas mit Schraubdeckel, der maßangefertigte Zweilagen-Filter mit rotem Gummirand, damit auch ja nix verrutscht beim Zuschrauben, und drei wirklich schön gestaltete Kärtchen mit jeweils der Kurzanleitung auf Englisch und Deutsch sowie ein paar Cold-Brew-Coffee-Drinks zum Ausprobieren. Super Add-on!
Die Einzelteile des Brew Jar
Ich bin kein Technik-Freak und auch kein Bastelfreund. Ich mag es, wenn Dinge einfach zu bedienen und sofort einsatzbereit sind. So habe ich mich echt gefreut, als ich die einzelnen Bestandteile des Brew Jar in den Händen hielt. Das Brew Jar besteht aus dem
Italienischen Mason Jar-Klassiker, dem Quattro-Stagioni-Glas mit Schraubdeckel und dem
zweilagigen Metallfilter, der von DRIPSTER wirklich gut durchdacht ist. Dazu später aber mehr.
Brew Jar im Einsatz
Das Brew Jar ist also ohne lästiges Zusammenbauen oder -schrauben sofort startklar, lediglich eine kurze Wäsche unter dem Wasserhahn solltet ihr dem italienischen Glas geben. Dann kann’s auch schon losgehen.
Die Kurzanleitung enthält eine bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung auf der einen und ein etwas ausführlicheres ‚So geht’s’-Tutorial auf der anderen Seite. Man empfiehlt mir, 10 Gramm Kaffeemehl auf 100 Milliliter Wasser zu geben, die Standard-Ratio für Cold Brew, wie ich mir habe sagen lassen.
Ich wähle für meine Cold Brew Session 500 Milliliter gefiltertes Wasser mit Zimmertemperatur, das ich unter Zuhilfenahme meiner Kaffee-Waage entsprechend abwiege, denn mit Maßeinheiten ist das Weckglas nicht ausgestattet.
Bis zu 1 Liter passen in den italienischen Klassiker aus Glas, allerdings möchte ich das lieber nicht ausprobieren. Einerseits, weil ich mir noch unsicher bin, ob mir der Brew-Jar-Cold-Brew tatsächlich so lecker schmeckt. Und zweitens habe ich doch etwas Bedenken, ob mir das Glas bei einer Füllmenge von 1 Liter mitsamt des Metallfilters beim Ineinanderstecken nicht überläuft.
So bleibt es bei den 500 Millilitern Wasser und 50 Gramm grob gemahlenem Kaffee; ich halte mich also an die 1 zu 10 Ratio. Ehrlicherweise gibt das Fassungsvermögen meiner Comandante für einen Mahlvorgang auch nicht mehr her als 50 Gramm. Wer also auch mit der Hand mahlt, sollte das entsprechend bei größeren Brühvorhaben bedenken. Der Filter hat laut Verpackung ein Fassungsvermögen von bis zu 150 Gramm.
Für meinen Brühversuch wähle ich den Espresso ‚Fire Finch’ von den Flying Roasters. Ein super fruchtiger Natural aus Äthiopien, den ich bereits als Espresso und Cappuccino in meinem Kaffeebohnen-Test probieren durfte. Ich bin dem Vorschlag von den Röstern aus Berlin nachgekommen, genau diesen Espresso als Cold Brew zu brühen. Wer hat schon mal einen Espresso als Cold Brew ausprobiert? Für mich war’s das erste Mal, alle Cold Brew Brühversuche zuvor habe ich mit als Filterkaffee gerösteten Kaffeebohnen durchgeführt.
Die Zubereitung mit dem Brew Jar
Die nächsten Schritte sind schnell erklärt: Füllt den grob gemahlenen Kaffee in den Metallfilter und ab damit in das zuvor mit Wasser befüllte Quattro Stagioni Glas. Aber Vorsicht, nicht zu übermütig, sonst gibt’s ne Überschwemmung. Lasst den Filter am besten sanft ins Wasser eintauchen.
Ein paar Cold Brew Rezepte mit Anleitung hat euch Arne übrigens hier bereits zusammengefasst.
Dank des Gummis am oberen Rand des Metallfilters sitzt dieser fest im Glas und kann auch beim Zuschrauben des Deckels nicht verrutschen. Gleichzeitig sorgt der Gummirand als auch der Schraubverschluss für ein luftdichtes Verschließen des Glases. Das hält euren Cold Brew lange frisch.
Ab diesem Moment kann man dem Brew Jar bei seiner Arbeit zuschauen, denn stündlich dringt das dunkler gefärbte Wasser nun aus dem zweilagigen Filter ins Glas. Verglichen mit meinen laienhaften Cold Brew Brühversuchen in der Vergangenheit – Wasser direkt auf den grob gemahlenen Kaffee geben – ist das Brühen mit dem Brew Jar schon eine hohe (Brüh)Kunst für mich.
Apropos, Brew Jar schreibt auf seiner Bedienungsanleitung, den Cold Brew 16 bis 24 Stunden ziehen zu lassen. Ich habe diese 24 Stunden nicht ganz ausgereizt, sondern es auf 21 Stunden beschränkt. Wie sind eure Erfahrungen mit Cold Brew? Noch vor einigen Jahren las und hörte man von 8 bis 12 Stunden, die der Kaffee ziehen musste. Jetzt sind wir schon bei bis zu 24 Stunden. Nach dem Motto, je länger desto leckerer?
Wie schmeckt der Cold Brew aus dem Brew Jar?
Nach 21 Stunden Ziehzeit im heimischen Kühlschrank ist er also fertig, der Cold Brew aus dem Brew Jar. Das Entfernen des Filters geht ohne großes Kleckern, einfach Schraubdeckel aufdrehen, Filter herausheben, kurz abtropfen lassen und kopfüber damit über dem Biomüll oder Kompost auskippen.
Ihr könnt den Cold Brew auch bei Zimmertemperatur ziehen lassen, dann benötigt ihr vermutlich nicht so lange – Grundregel: Je kälter, desto länger, je wärmer, desto kürzer. Allerdings wollt ihr doch erfrischend kalten Cold Brew, oder nicht? Den bekommt ihr, wenn ihr den Cold Brew direkt im Kühlschrank ziehen lasst.
Das Ausgießen ist dann allerdings doch etwas messy aufgrund der großen Öffnung des Quattro-Stagioni-Glases. Hier heißt es vorsichtig gießen.
Den Brew-Jar-Cold-Brew könnt ihr, wie ich, pur genießen oder aber auf Eiswürfeln. Für die experimentierfreudigen Hobby-Bartender unter euch liegen der Verpackung sechs verführerisch lecker klingende Cold-Brew-Coffee-Cocktail-Rezepte bei, die ich unbedingt noch probieren muss. Darunter beispielsweise der Brew Go mit Holunderblütensaft und Soda oder ein Black Russian mit Sahne und Vodka.
Wie schmeckt mir nun der Kaffee? Dank des super-fruchtigen äthiopischen Natural von den Flying Roasters ist das Ergebnis in meinem Glas sehr intensiv und fast sirupartig. Die Süße der tropischen Früchte – auf der Verpackung des Espresso lese ich Mango – kann ich sehr gut herausschmecken.
Dank des zweilagigen Filters aus robustem Edelstahl sind in meinem Cold Brew keinerlei Schwebstoffe zu finden. Der Filter hält alle Kaffeeteilchen dort, wo sie bleiben sollen. Sehr praktisch.
Mein Brew-Jar-Fazit
Das Brew Jar ist DAS unschlagbare Utensil für heiße Sommer. Der Cold Brew ist damit nicht nur schnell ‚angesetzt’, sondern auch schnell mal eben in der Kühlschranktür verstaut. Das Einweckglas ist 11 Zentimeter breit, passt also ohne Probleme neben Milch, Saft und Co ohne, dass es klemmt.
Geduld bewahren heißt es dann lediglich beim Ziehen. 24 Stunden können lang sein, wenn ihr euch auf ein Glas frischen Cold Brew on the rocks freut.
Der Espresso von den Flying Roasters hat mich als Cold Brew übrigens nicht überzeugt. Fruchtige Filterkaffees funktionieren für mich an der Stelle besser.
Vor- und Nachteile
VORTEILE
- Super für Coffee-Junkies mit großen Cold-Brew-Vorhaben: Bis zu 150 Gramm Kaffeemehl passt in den Metallfilter und bis zu 1 Liter Wasser (laut Verpackung) ins Weckglas.
- Das Brew Jar ist leicht zu reinigen – einfach mit ein wenig Klopfen die Kaffeesatzreste entfernen und unter klarem Wasser spülen, da bleibt nichts hängen. Laut Hersteller sind alle Einzelteile auch spülmaschinengeeignet.
NACHTEILE
- Die Größe des Brew Jar kann man als Vorteil sehen, wenn man große Mengen an Cold Brew herstellen möchte. Für alle kleineren Mengen von unter 200 bis 250 Milliliter Kaffee ist es aber nicht geeignet. Dafür reicht der Filter nicht tief genug ins Glas.
- Die große Öffnung des Quattro Stagioni Glases ist auch für Vorsichtige beim Ausgießen des fertig gebrühten Cold Brew eine kleine Herausforderung. Da geht schon mal was daneben.
So viel Cold Brew Kaffee kann doch keiner trinken, denkt ihr? Mit dem Brew Jar könnt ihr auch Cold Brew mit losem Tee zubereiten. Der kann dann locker mal als Alternative für Säfte und Limonaden durchgehen. Das ist fast genauso verrückt wie Nitro Cold Brew Coffee.
Auf dem Berlin Coffee Festival gab’s dieses Mal Cold Brew Tea zu Probieren. Selbst zubereitet habe ich diesen allerdings noch nicht. Wer hat schon mal Cold Brew Tea mit dem Brew Jar gemacht? Schreibt es gern in die Kommentare!