Ich trauere jeden Tag um die unglaubliche Menge an Kaffeesatz, die weltweit im Abfall landet. Allein in Deutschland sind es rund 20 Millionen Tonnen. Da muss es doch noch irgendetwas geben. Deshalb bin ich auf die Suche gegangen und am Ende in meinem Garten gelandet.
Ich trauere jeden Tag um die unglaubliche Menge an Kaffeesatz, die weltweit im Abfall landet. Allein in Deutschland sind es rund 20 Millionen Tonnen. Da muss es doch noch irgendetwas geben. Deshalb bin ich auf die Suche gegangen und am Ende in meinem Garten gelandet.
Kaffeesatz ist der optimale Dünger. Denn in den Kaffeeresten stecken immer noch viele wichtige Stoffe und Antioxidantien, die eure Pflanzen ernähren. Auch als organisches Pilzsubstrat und gegen Schädlinge helfen Kaffeereste. Welche Pflanzen ihr damit düngen könnt und wie genau ihr am besten düngt, erfahrt ihr jetzt.
Vorteile & Nachteile: Naturprodukt Kaffeesatz als natürlicher Dünger
Kaffeesatz enthält viele Pflanzennährstoffe, wie:
Kalium,
Eisen,
Phosphor,
Magnesium,
Schwefel &
Chrom
sowie zahlreiche Antioxidantien. Auch verbleibt ein großer Anteil an Koffein im Kaffeesatz. Der Rest aus eurer Kaffeemaschine ist deshalb ein nützliches Pflanzenschutzmittel mit Spa-Effekt.
Beim Röstvorgang der Kaffeebohnen entstehen Huminsäuren. Sie fördern die Bodenaktivität und wirken leicht sauer. Deshalb solltet ihr ihn nur bei säureverträglichen Gartenpflanzen verwenden.
VORTEILE
- Versorgt Pflanzen mit Stickstoff, Phosphor, Kalium und weiteren Mineralien
- Lässt sich zu Kompost weiterverarbeiten
- Reichert Boden & Blumenerde an, fördert das Bodenleben
- Schützt vor Schnecken & Pflanzenschädlingen
- Hat einen niedrigen pH-Wert &
- Fördert das Blattwachstum
- Regt Blütenbildung & Fruchtreife an
- Fördert den Zellaufbau bei Pflanzen
NACHTEILE
- Nicht für Setzlinge & Jungpflanzen
- Bei feuchtem Kaffeesatz kann sich Schimmel bilden
- Für Zimmerpflanzen weniger geeignet
- Überdüngung führt zu Übersäuerung des Bodens
Rosen & Co: Für welche Zierpflanzen ist Kaffeesatz als Dünger gut?
Kaffeesatz könnt ihr zum Düngen von Zierpflanzen verwenden, die einen sauren Gartenboden benötigen oder humosen Boden lieben. Dazu zählen Blumen und Zierpflanzen wie:
Azaleen
Eiben
Geranien
Hortensien
Kamelien
Lilie
Oleander
Orchideen
Pfingstrosen
Rhododendren
Rosen
Stauden
Zimmerpflanzen & Balkonpflanzen: Nur kalter Kaffee für Topfpflanzen
Bei Balkon- und Zimmerpflanzen solltet ihr keinen Kaffeesatz als Dünger nutzen. Er zersetzt sich in Blumentöpfen nicht richtig und fängt nach einiger Zeit an zu schimmeln. Hier könnt ihr allerdings euren übriggebliebenen, kalten Kaffee als Dünger zweckentfremden. Verdünnt ihn im Verhältnis 1:1 mit Wasser.
Gießt sparsam und verwendet pro Pflanze und Woche maximal eine halbe Tasse verdünnten Kaffee, sonst wird die Erde im Topf aufgrund des Stickstoffs zu sauer. Die Zimmer- und Balkonblumen gehen dann ein.
Gemüse, Obst & Kräuter: Tomaten, Lavendel & Gurke lieben Kaffeesatz
Eure Nutzpflanzen im Garten freuen sich ebenfalls über die Nährstoffe aus dem Kaffee-Dünger. Im Grunde könnt ihr den Naturdünger für alle möglichen Obst- und Gemüsepflanzen verwenden:
Erdbeeren
Gurken
Heidelbeeren
Kartoffeln
Paprika
Salat
Tomaten
Zucchini
Auch viele Kräuter wie Lavendel und Basilikum werden durch die Nährstoffe des natürlichen Düngers geboostet. Kaffeesatz um Palmen und Zitruspflanzen gestreut, lässt diese schneller wachsen.
Kaffeesatz als Dünger für Rasen
Kaffeesatz-Dünger macht euren Rasen im Garten zum Auenland. Er beschleunigt das Wachstum und kräftigt die Wurzeln. Auch verhindert der Kaffee Rasenkrankheiten und macht den Rasen widerstandsfähiger.
Zudem lockt ihr mit Kaffeesatz eine ganze Armee von Regenwürmern an, die den Boden auflockern und für einen gesunden Garten sorgen.
Es reicht, wenn ihr den Kaffeesatz nur einmal im Frühling, Sommer und Herbst auf der Rasenfläche verteilt.
Kein Kaffeesatz für Obstbäume im Garten?
Obstbäumen könnt ihr mit Kaffeesatz-Dünger schnell schaden, da sie keine säurehaltigen Böden mögen. Das gilt besonders für Olivenbaum, Apfel- oder Zitronenbaum. Ich rate euch hier zur Brennnesseljauche. Auch Holz-Asche ist ein gutes Düngemittel für Obstbäume.
Im Überblick: Welche Pflanze mag das Düngemittel ebenfalls nicht?
Es gibt noch andere Pflanzen, die kein großer Fan von Kaffeesatz-Dünger sind und allergisch auf die Inhaltsstoffe reagieren:
Bohnen
Flieder
Jungpflanzen
Kakteen
Setzlinge
Steingartenpflanzen
Anleitung & Methoden: Pflanzen mit Kaffeesatz düngen?
Sammelt Kaffeesatz zunächst und lasst ihn an einem luftigen Platz trocknen, bevor ihr ihn als Dünger verwendet. Nutzt zum Trocknen ein Backblech, eine alte Strumpfhose oder ein feinmaschiges Sieb, sodass sich kein Schimmel bildet.
Zum Düngen eignet sich eine Methode am besten: Streut ein paar Handvoll Kaffeesatz im Wurzelbereich der jeweiligen Pflanze aus und arbeitet diesen flach in den Boden ein. Die Bodenorganismen setzen die Nährstoffe so schnell frei. Alternativ könnt ihr die Kaffeereste mit etwas Mulch abdecken.
Lasst ihr den Kaffeesatz nur auf der Erdoberfläche liegen, verliert er seine Düngewirkung und zersetzt sich sehr langsam.
Wie viel Kaffeesatz als Dünger verwenden?
Wenn ihr den Kaffeesatz etwa viermal pro Jahr zum Düngen auf die Erde gebt und leicht um den Wurzelbereich der Pflanze und Gewächse einarbeitet, reicht das aus. Mehr als ein paar Handvoll Kaffeesatz pro Pflanze braucht ihr nicht.
Kaffeesatz schimmelt: Deshalb als Trockendünger oder Gießwasser
Trocken oder nass? Kaffeesatz funktioniert als Trockendünger gut, weil er sonst schimmelt, wenn ihr ihn nass in die Erde gebt. Wollt ihr dennoch feuchte Kaffeereste verwerten, müsst ihr sie ins Gießwasser tun. Hier reichen zwei Löffel Kaffeesatz aus. Nutzt den Flüssigdünger aber nur im Garten und auf basischen Böden.
Altes Kaffeepulver zum Kompostieren
Kaffeesatz könnt ihr super kompostieren, zumal er die Verrottung von Eierschalen und anderen Bioabfällen beschleunigt. Das Pulver darf noch nass sein. Ihr müsst es nur aus der Filtertüte schütteln und auf der Oberfläche des Komposthaufens verteilen. Übrigens könnt ihr den Papierfilter gleich mit kompostieren.
Kaffeesatz: Bekämpfung gegen Ungeziefer & Schädlinge
Der Geruch von Kaffee törnt Ameisen und Schnecken ab. Sobald sie den Kaffeesatz riechen, machen sie einen großen Bogen um eure Pflanzen. Jedenfalls bis zum nächsten Regenfall.
Auch Blattläuse, Larven und andere Schädlinge, die eine Gefahr für eure Pflanzen darstellen, mögen keinen Kaffeesatz. Das Koffein ist für sie sogar hochgiftig. Wenn ihr sie mit einer Sprühflasche voll Kaffeesatz und Wasser besprüht, tötet ihr sie ab.
Kaffeesatz: Ein kleines Wundermittel für den Garten?
Hobbygärtner schwören auf Kaffeesatz als Dünger. Ihr solltet zwar keine Wunder in eurem Garten erwarten, doch will ich die Vorteile des organischen Düngemittels nicht bestreiten.
Statt Chemiekeule bekommen eure Pflanzen, Blumen und anderen Gewächse viele nützliche Pflanzennährstoffe ab. Die Kompost-Regenwürmer freuen sich ebenfalls und produzieren eifrig Humus.
Egal, ob ihr hochwertigen Bio-Kaffee oder meine Coffeeness-Kaffeebohnen für euren Kaffee nehmt. Der Kaffeesatz davon ist nicht nur Dünger-Material. Ihr könnt damit auch ein Kaffee-Peeling herstellen und so eure Haut auf natürliche Weise peelen und pflegen.
Habt ihr Dünger aus Kaffeesatz schon ausprobiert? Ich bin neugierig auf eure Erfahrungen und Tipps. Schreibt mir einen Kommentar.
FAQ zu Kaffeesatz als Dünger
Trocknet den Kaffeesatz, verteilt ihn um die Pflanze herum und arbeitet ihn danach ein paar Zentimeter tief in die Erde ein.
Ja. Ihr könnt mit Kaffeesatz überdüngen und den pH-Wert im Boden verringern, sodass es zu einer Übersäuerung kommt.
Es reicht, wenn ihr zwei Esslöffel Kaffeesatz ins Gießwasser mischt.
Zierpflanzen könnt ihr während des Frühlings und Sommers einmal im Monat düngen. Bei Rasen reicht es, wenn ihr Frühling, Sommer und Herbst nur jeweils einmal düngt.