Ergibt es Sinn, vergleichsweise alte Modelle aus meinem Kaffeevollautomaten Test noch einmal neu zu betrachten? Diese Frage stelle ich mir in letzter Zeit öfter – und komme zu einer klaren Antwort:
Ergibt es Sinn, vergleichsweise alte Modelle aus meinem Kaffeevollautomaten Test noch einmal neu zu betrachten? Diese Frage stelle ich mir in letzter Zeit öfter – und komme zu einer klaren Antwort:
Ja, tut es.
Jedes Mal, wenn ein Hersteller einen neuen Vollautomat auf den Markt wirft, werden ältere Modelle zu „Auslaufversionen“ oder „Altserien“. Und sobald sie dieses offizielle Label tragen, werden sie immer günstiger. Obwohl sich der Melitta Caffeo CI von 2010 oder der Melitta Caffeo Barista von 2016 in mancher Hinsicht überlebt haben, bleiben die wichtigsten Faktoren für einen Test doch immer dieselben:
Wie schmeckt der Espresso?
Wie gelungen ist der Latte Macchiato?
Wie gut klappen Bedienung, Reinigung und das Einstellen?
Wer nicht immer nur auf den neuesten Kaffeevollautomat einer Marke schielt, kann mitunter grandiose Schnäppchen machen. Schließlich ist Espresso am Ende des Tages immer Espresso. Egal, wie „modern“ Brühgruppe oder Bohnenbehälter sind.
Zwar scheint es so, als wären die beiden hier verglichenen Melitta Kaffeevollautomaten extrem gegensätzlich: Der CI ist so richtig alt und bringt nur das „Nötigste“ mit. Der Barista hat sehr viele Spielereien an Bord.
Doch im „zweiten Test“ zeigt sich, wie ähnlich sich die beiden Maschinen tatsächlich sind und warum ich sie euch beide aus verschiedenen Gründen empfehlen kann.
Bester Kaffee für den Melitta Caffeo CI und Barista
Wir haben einen Kaffee extra für Kaffeevollautomaten entwickelt. Er ist hervorragend geeignet für alle Getränke aus dem Melitta Caffeo CI und dem Caffeo Barista. Das haben wir selbst getestet. So gelingen Espresso, schwarzer Kaffee und Latte Macchiato.Hier geht es zu unserem Shop für unseren Kaffeevollautomaten Kaffee.
Mit altem und schlechtem Kaffee bringen auch die besten Einstellungen nichts. Nur wer oben was Gutes reinkippt, bekommt auch unten was Gutes raus!
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Mein Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.
Täglich frisch geröstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke
Das sind die richtigen Einstellungen für unseren Kaffee mit den beiden Melitta-Automaten:
Das Mahlwerk funktioniert in beiden Fällen am besten auf der niedrigsten Stufe. Achtung: Bitte immer nur bei laufendem Mahlwerk verstellen!
Die höchste Kaffeepulvermenge ist bei beiden Geräten problemlos einstellbar. Sie sorgt für sehr aromatischen Kaffee.
Die Bezugsmenge kann unterschiedlich eingestellt werden. Der CI erlaubt nur 30 ml, der Barista optimale 25 ml pro Espresso. Nehmt die jeweilige Mindestmenge.
Welcher Kaffeevollautomat lohnt sich: Melitta Caffeo CI oder Barista?
Um zu verstehen, wo die beiden Vergleichspartner in diesem Test stehen, müssen wir kurz einmal die gesamte Produktpalette an Melitta Vollautomaten betrachten:
Eine „Einstiegsklasse“ in dem Sinne gibt es nicht. Der Melitta Caffeo Solo bzw. Purista sind als Kaffeevollautomat ohne Milchschaumsystem zwar am günstigsten, gehören deshalb aber auch in eine eigene Kategorie.
Der hier vorgestellte Melitta Caffeo CI hat einen Nachfolger: Der Caffeo CI Touch von 2017 ist in zwei Farbvarianten erhältlich (Silber F630-101 oder Schwarz F630-102) und bringt einige Verbesserungen und Korrekturen mit. Das Grundprinzip von CI und Caffeo CI Touch ist gleich. Der „brandneue“ Melitta Latte Select führt diese Reihe in praktisch identischer Ausführung fort. Ursprünglich lag der Preis der CI-Reihe jeweils bei mindestens 750 Euro und damit in der Mittelklasse. Der Einführungspreis des Latte Select ist jetzt schon günstiger.
Auch der hier vorgestellte Melitta Caffeo Barista T Smart (F831-101) hat mit dem Melitta Caffeo Barista TS Smart im Jahr 2018 ein Update bekommen, das sich ebenfalls wieder hauptsächlich um Details dreht. Und um die App. Beide Kaffeevollautomaten waren früher Oberklasse in der Kategorie Kaffeevollautomaten über 1.000 Euro.
Alle Geräte müssen zuallererst dem Melitta-Werbeversprechen genügen – und erstaunlicherweise tun sie das auch: Ein Caffeo Solo macht Kaffee genauso zum Genuss wie ein Caffeo CI Touch oder die Funktionsmonster mit App.
Der Weg dahin führt zwar über unterschiedliche Herangehensweisen an die Kaffeezubereitung. Manchmal gibt es ein Farbdisplay, manchmal nicht. Ihr könnt zudem nicht immer alle Komponenten für exzellenten Espresso anständig einstellen.
Doch die Kernfunktionen vom Milchbehälter über die Brühgruppe bis zum Vorhandensein oder Fehlen von Edelstahl pflanzen sich in allen Geräten und Neuauflagen fort.
Gleichzeitig habe ich in bisher fast jedem Test festgestellt, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Melitta praktisch immer stimmt. Ein paar kleine Ausreißer mal ausgenommen.
Bei manchen Geräten sind die Preise inzwischen so weit gefallen, dass die überzeugenden Funktionen noch überzeugender wirken. Genau das hat mich zu diesem neuen Vergleich animiert.
Warum vergleiche ich den Caffeo CI mit dem Barista?
Ich habe jüngst einige Melitta-Berichte aktualisiert. Darunter auch den Test zum Caffeo CI Touch, der mir als Nachfolger des Melitta Caffeo CI immer mehr gefällt. Zusätzlich gibt es mit dem Latte Select in dieser Preissparte ein topaktuelles Modell.
Warum vergleiche ich also den „ollen“ CI mit dem Melitta Barista T Smart, der genauso längst in einer moderneren Variante vorliegt?
Ganz einfach: Die älteren Maschinen geben die Richtung bei der Kaffeezubereitung vor, neuere Modelle wie der Melitta Caffeo Barista TS Smart gehen nur noch mehr ins Detail.
Außerdem ist die Frage nach dem Verhältnis von Preis und Leistung bei den ältesten verfügbaren Geräten am spannendsten.
Wenn ihr mir da nicht zustimmt, könnt ihr auch selbst entscheiden, ob ihr etwa einen CI oder lieber einen Caffeo CI Touch näher betrachten wollt. Schaut dazu einfach in die einzelnen Updates zum:
„Sonderformen“ wie den Caffeo Solo & Milk oder den Melitta Avanza lasse ich in diesem Vergleich mal außen vor. Sie folgen exakt den Vorgaben der „Hauptklasse“ (in diesem Fall Solo), knüppern aber ein Milchschaumsystem dran. Das braucht uns nicht weiter zu interessieren.
Stattdessen fragen wir etwas Grundsätzliches: Wie viel Funktionalität ist in einem (Melitta Caffeo) Kaffeevollautomat überhaupt notwendig? Und was darf das kosten? Ursprünglich lautete mein Urteil aus diesem Vergleich: Der größte Unterschied liegt im Preis und beim Mahlwerk. Und jetzt?
Die Preise im Vergleich: Aus Freude am Schnäppchen!
Zwei Bohnenkammern
Viele Möglichkeiten zur Programmierung
Inklusive Milchbehälter
Zwei Bohnenkammern
Relativ schnell
Leicht zu reinigen
Inklusive Milchbehälter
Sowohl der Melitta Caffeo CI als auch der Caffeo Barista lagen einstmals im sichtbar höheren Preissegment. Der CI rangierte um die 750 Euro, der Barista war ein Kaffeevollautomat um die 1.000 Euro. Das war jeweils angemessen, aber auch nicht gerade günstig.
Aktuell sieht die Welt da ganz anders aus. Der Caffeo CI in Schwarz (E970-103) kostet bei Amazon nur noch rund 580 Euro. Der Melitta Caffeo Barista T Smart (F831-101) ist bei Amazon für 790 Euro erhältlich.
Wie ich schon sagte: Genau diese Entwicklung macht den neuen Blick auf alte Maschinen so ausgesprochen spannend!
Es darf aber auch nicht unter den Tisch fallen, dass zum Beispiel der modernere Caffeo CI Touch derzeit ebenfalls für unter 700 Euro zu haben ist, während der Melitta Caffeo Barista TS Smart bei Amazon auch nur noch 860 Euro kostet.
Verarbeitung & Design: Viel Kunststoff, immer hochwertig
Was heute ein bisschen altbacken wirkt, kann morgen schon wieder Retro-Trend sein. Darum ist es egal, dass ich den Melitta Caffeo CI für ein bisschen zu klobig halte, während der Melitta Caffeo Barista ein wenig zu Spielzeug-mäßig wirkt. Optik, Stil und Farbe sind und bleiben Geschmackssache.
Allerdings verdeutlicht diese Duell-Kategorie die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Geräte-Grundformen am besten:
Der Barista mit seinen Rundungen betont seine höhere Funktionalität, während der minimalistischere CI Touch aufgeräumter wirkt – nicht nur bei der Gehäusefarbe, sondern auch beim Display.
Beide Kaffeevollautomaten setzen auf reichlich Kunststoff. Witzigerweise wirkt der günstigere Caffeo CI in Silber wegen seines Designs eher wie Edelstahl als der verspielte Barista. Das ist aber nur eine „optische Täuschung”.
In meinem Test-Upgrade zum Melitta Caffeo CI musste ich ein umfangreicheres Troubleshooting-Kapitel einfügen, weil es im Netz viele Berichte zu scheinbar defekten Maschinen gibt. Davon müsst ihr euch nicht beunruhigen lassen:
Wir hatten den Caffeo CI ein Jahr lang als Kaffeevollautomat fürs Büro im Dauereinsatz. Es gab keine Probleme. Das könnte natürlich auch daran liegen, dass wir bei der Hygiene und Reinigung ein bisschen rigoroser unterwegs sind als viele Haushalte. Wir nehmen die Brühgruppe tatsächlich täglich raus, wir machen die Bohnenbehälter sehr oft sauber.
Der knubbelige Caffeo Barista macht aus seinem Plastikgehäuse jedenfalls keinen Hehl, ist aber ebenso hochwertig verarbeitet. Das gilt nicht nur für die Maschine selbst, sondern auch für den jeweils vorhandenen Milchbehälter.
Diese sind ebenfalls aus Kunststoff, auch wenn ihr bei bestimmten Special Editions einen Thermobehälter erhaltet. Mir ist das relativ egal, weil ich den Cappuccinatore-Schlauch sowieso am liebsten direkt in die Milchtüte hänge.
Größe & Gewicht: Wuchtbrummen für größere Arbeitsplatten
Wenn es nicht gerade um ein Gerät wie den Caffeo Solo geht, liebt Melitta das Klopper-Format. Alle Caffeos sind sehr groß dimensioniert, auch wenn der Caffeo CI ganze zwei Zentimeter niedriger als der Barista T ist.
Diese zwei Zentimeter könnten am Ende den Ausschlag geben. Vergesst nicht, dass ihr nach oben stets Platz braucht, um die Kaffeebohnen einzufüllen. Nach links und rechts solltet ihr Raum zum Herausnehmen von Wassertank und Brühgruppe lassen. Der Milchbehälter muss auch irgendwo stehen.
Die Wuchtbrummen sind mit einer Tiefe von knapp 50 Zentimetern auch generell eine Herausforderung für die Arbeitsplatte. Und bei einem Eigengewicht zwischen neun Kilo (CI) und rund elf Kilo (Barista) sollte der Untergrund möglichst stabil sein.
Holt also zwingend bei beiden Maschinen vor dem Kauf den Zollstock raus!
Ausstattung & Funktion: Kein Vergleich?
Das eine Gerät hat ein Farbdisplay und eine App, das andere kann weniger Varianten zubereiten und hat nur Knöpfe: Kann man die Features der beiden Kaffeevollautomaten überhaupt vergleichen? Und wie!
Abseits kluger Funktionen und einer etwas größeren Ausstattung beim Barista Smart sind sich beide Maschinen ungemein ähnlich. Und zwar überall dort, wo es drauf ankommt.
Kategorie | Melitta Caffeo CI | Melitta Caffeo Barista |
---|---|---|
Hersteller | Melitta | Melitta |
Name | Caffeo Cl | Caffeo Barista F831-101 |
Art | Kaffeevollautomat | Kaffeevollautomat |
Brühgruppe herausnehmbar | Ja | Ja |
Gehäusematerial | Edelstahl | Plastik/Edelstahl |
Milchschaumsystem | Automatisch (Cappuccinatore) | Automatisch (Cappuccinatore) |
Display | Ja | Ja (Touch & Slide) |
App | Nein | Ja |
Benutzerprofile | Ja (4 Profile) | Ja (4) |
Wassertank | 1,8 l | 1,8 l |
Maximale Auslaufhöhe | 14 cm | 14 cm |
Mahlwerk | Kegelmahlwerk aus Edelstahl | Kegelmahlwerk aus gehärtetem Stahl |
Bohnenfach | 2 x 135 g | 2 x 135 g |
Zwei Bohnenfächer/-kammern | Ja | Ja |
Mahlgrade | 3 Stufen | 5 Stufen |
Kaffeepulverfach | Ja | Ja |
Kaffeegetränke auf Knopfdruck | Espresso, Café Crème, Cappuccino und Latte Macchiato | Espresso, Café Crème, Cappuccino und Latte Macchiato |
Temperatur Kaffee einstellbar | Ja (3 Stufen) | Ja |
Temperatur Milch(-schaum) einstellbar | Nein | Nein |
2-Tassen-Funktion | Ja | Ja |
Heißwasserfunktion | Ja | Ja |
Heiße-Milch-Funktion | Ja | Ja |
Nur Milchschaum beziehen | Ja | Ja |
Wasserfiltereinsatz | Ja | Ja |
Gewicht | 9,3 kg | 10,3 kg |
Maße (Höhe x Breite x Tiefe) | 47,3 x 25,5 x 35,2 cm | 37,2 x 25,9 x 46,7 cm |
Beide Varianten sind auf eine Bezugsmenge von 10 bis 15 Kaffeegläsern pro Tag ausgelegt, was für einen Haushalts-Automaten völlig ausreicht. Beide besitzen einen Pumpendruck von 15 Bar, was im Vergleich zu manchem Gerät, das mit 19 Bar wirbt, überhaupt keinen Unterschied macht.
Generell gibt es beim Barista mehr Möglichkeiten, in die Zubereitung einzugreifen und verschiedene Varianten von Kaffee auszuprobieren. Diese findest du in der Bedienungsanleitung ausführlich erklärt.
Doch auch wenn uns zum Beispiel Rankings der Stiftung Warentest weismachen, dass ein Gerät umso besser ist, je mehr Funktionen pro Euro zur Verfügung stehen, sehe ich das anders:
Der Kaffeevollautomat muss zu euch passen. Ausstattungsmerkmale oder „Kaffeespezialitäten“, die ihr nicht abruft, sind immer rausgeschmissenes Geld.
Display & Bedienung: Vergleich zwischen Caffeo CI und Barista
Das schickere Bedienpanel des Barista T Smart wartet zwar mit größerem Display und einer Touch&Slide-Funktion auf, im Kern unterscheidet es sich nur wenig von der CI-Variante.
Menüführung und Bedienung sind bei beiden Vollautomaten relativ einfach und leicht nachvollziehbar. Für den Durchblick vor der ersten Benutzung lest gerne die Handbücher einmal quer:
Obwohl das Display des Barista stylischer aussieht, bietet der CI einen haptischen Vorteil: Um auf dem Barista-Panel arbeiten zu können, dürfen eure Finger weder nass noch fettig sein. Wir kennen das von unseren Smartphones.
In diesem Sinne ist das Display des Barista hübsch anzusehen und etwas innovativer. Aber in der Handhabung holt sich der CI mit seinen ollen Knöpfen einen klaren Küchen-Alltags-Vorteil.
Wenn euch die Sensor-Bedienung aber anspricht, soll es daran nicht scheitern. Mir hat sie beim Test auch keine Probleme bereitet.
Einstellmöglichkeiten im Vergleich
In diesem Punkt geht der „Testsieg“ klar an den Melitta Caffeo Barista T Smart: Die Mindestfüllmenge für Kaffee und Espresso ist kleiner, das Gerät besitzt mehr Mahlstufen und ihr könnt euch durch verschiedenste Kaffeevariationen arbeiten.
Allerdings liegen die Versionen bei der Einstellbarkeit der Kaffeepulvermenge und natürlich bei den zwei manuell auswählbaren Bohnenfächern wieder gleichauf.
Die Benutzerprofile (MyCoffee) sind super, wenn ihr eine größere Familie habt, die komplett koffeinverliebt ist: Vier eigene Kreationen reichen locker für Familie oder WG. Das kommt euch auch zugute, wenn ihr vormittags anderen Kaffee trinkt als nachmittags. Die Profile könnt ihr außerdem ganz nach Belieben benennen.
Mahlwerke & Lautstärke im Vergleich
Normalerweise ist mit „Stahl“ als Mahlwerkmaterial stets Edelstahl gemeint. Beim Melitta Caffeo CI ist aber explizit von „gehärtetem Stahl“ die Rede. Macht das einen Unterschied? Ich glaube nicht. Der CI hat sich im Test als langlebig und mahlfreudig bewiesen, selbst nach einem Jahr Dauereinsatz gab es nichts zu meckern.
Viel wichtiger ist daher der Unterschied bei den Mahlgraden. Melitta Kaffeevollautomaten kommen immer mit einer sehr begrenzten Stufenanzahl, die aber immer genau voneinander abgegrenzt ist. Die Stufen ergeben also stets Sinn. Doch generell ist jede weitere Stufe ein wichtiger Vorteil, darum geht der Punkt an den Barista.
Trotz Krachmacher Stahl verursachen beide Maschinen eine annehmbare Geräuschkulisse. „Flüsterleise“, wie von Melitta versprochen, ist hier indes nichts. Zumindest nicht, wenn man Siemens Kaffeevollautomaten wie den EQ.6 oder erst recht den Siemens EQ.9 mit deutlich unter 60 Dezibel daneben stellt.
Noch ein Wort zur „aktiven Bohnenüberwachung“: Im Barista registriert ein Sensor, wenn sich euer Vorrat an Kaffeebohnen im Behälter dem Ende zuneigt.
Er alarmiert euch, das Bohnenfach wieder aufzufüllen. Und zickt so lange, bis das passiert ist. Wer Kaffeesorten für ungetrübten Geschmack strikt trennen möchte, hat ein dezentes Problem.
Um die Vermischung unterschiedlicher Bohnen zu vermeiden, müsste er nämlich das Fach erst händisch von den übrig gebliebenen Bohnen befreien. Andererseits liegt der Vorteil darin, dass euer Kaffee immer gleich schmeckt – da immer gefordert wird, dass genug Bohnen zur Verfügung stehen.
Kaffee & Espresso vom Caffeo CI und Barista
Melittas Genussversprechen geht immer wieder auf – zumindest bei automatischem Espresso. Im Test überzeugen beide Versionen mit einem super Geschmack, einer anständigen Brühtemperatur und der entsprechenden Crema.
Dazu müsst ihr aber jeweils etwas mehr einstellen – die Settings ab Werk sind relativ sinnlos. Reguliert (wie immer) die Tassenmenge nach unten, den Mahlgrad ebenso und schiebt den Regler für die Kaffeepulvermenge nach oben.
Café Crème (oder einfach schwarzer Kaffee) gelingt jedem Kaffeevollautomat in diesem Vergleich erstaunlich gut – also für einen Vollautomat. Noch immer ist mir die Sache zu dünn, noch immer reicht selbst der feinste Mahlgrad nicht, um eine längere Extraktion durch die gleiche Menge an Kaffeepulver zu optimieren.
Der Barista T Smart hat die Lösung für diese Schieflage jedoch gleich als „Spezialität“ an Bord:
Ein Americano ist ein Espresso, der nach der Zubereitung mit extra Wasser verlängert wird. Dadurch behält das besondere Aroma eurer Bohnen seine Balance, wird nur insgesamt etwas leichter. Den könnt ihr hier im One-Touch-Verfahren abrufen. Wollt ihr davon auch beim Caffeo CI profitieren, macht ihr die Mischung einfach selbst.
Die intenseAroma-Funktion im Barista steht für ein „speziell entwickelte[s] 3-Phasen-Brühverfahren“ als „Garant für besonders intensiven Kaffee“. Stimmt schon irgendwie, macht mich als aromaverliebten Handfilter-Fan aber dennoch nicht ganz glücklich.
Milchschaum im Vergleich
Man merkt beiden Melitta-Kaffeevollautomaten an, dass sie einen etwas konservativen Ansatz haben: Der Milchschaum für Latte Macchiato und Cappuccino wird fester, als wir es nach heutigem Standard gewohnt sind. Allerdings gewinnt die Barista-Edition in Sachen Cremigkeit und Feinporigkeit – schon in den Werkseinstellungen.
Beim CI würde ich euch empfehlen, die Milch- und Schaummenge sowie die Temperatur zu optimieren. Zum Glück geht das recht einfach und schnell. Dann liefert auch das integrierte Milchschaumsystem beim Caffeo CI ein super Ergebnis.
Generell widerlegen damit beide Vollautomaten ein wenig das Vorurteil, dass Cappuccinatore-Systeme mit externem Milchbehälter weniger hübschen Schaum für Cappuccino und Latte Macchiato als (einstellbare) integrierte Varianten liefern.
Eher ignorieren können wir nach meiner Ansicht den Marketingbegriff Italian Preparation Process. Der gibt an, dass die Maschine in der Lage ist, für einen Cappuccino erst den Espresso und dann die Milch in die Tasse zu geben.
Das ist zwar bei einem Kaffeevollautomat nicht selbstverständlich und veranlasst mich in so manchem Test zu einer Bemerkung. Aber ein Kaufgrund ist es trotzdem nicht. Hauptsache, der Milchschaum stimmt und ich habe das Gefühl, dass mir mein Cappuccino schmeckt. Oder?
Die Reinigung
Je preisintensiver die Maschine, desto einfacher die Reinigung? Das stimmt bis zu einem gewissen Punkt. Denn je teurer der Kaffeevollautomat, desto automatischer wird das Ganze!
Der Barista macht euch per Display-Anzeige darauf aufmerksam, dass er eine Reinigung für richtig hält. Ein Reinigungsmittel wird direkt mitgeliefert. Wenn das aufgebraucht ist, könnt ihr es jederzeit nachbestellen. Auch für das Milchsystem gibt es eine integrierte Sensorik, die euch zu Reinigung und Pflege anhält.
Der Melitta CI verfügt ebenso über ein integriertes Reinigungsprogramm für Maschine und Milchsystem. Ihr werdet zusätzlich nach jeder Benutzung des Milchschlauchs gefragt, ob der Automat eine Dampfreinigung veranlassen soll. Hier lohnt sich die Investition also auch im Hinblick auf die Hygiene.
Da beide Automaten eine herausnehmbare Brühgruppe besitzen, gelingt die Reinigung nicht nur schnell und einfach – sondern auch gründlich.
Ihr solltet sowohl vom automatischen Reinigungsprogramm als auch von der manuellen Pflege von Brühgruppe, Milch- und Wassertanks sowie den Abtropfschalen regelmäßig Gebrauch machen.
Es ist auch erfreulich, dass sowohl beim Caffeo Barista als auch beim Caffeo CI ein Wasserfilter in den Tank integriert werden kann. Ein erster Filter wird beim Kauf mitgeliefert. Natürlich habt ihr weiterhin die Wahl, selbst das Wasser zu filtern, bevor ihr es in den Tank gebt. Doch leider kommt ihr in den meisten Regionen Deutschlands auch dann nicht um das monatliche Entkalken herum!
Melitta Caffeo CI oder Barista: Wer ist der Testsieger im Vergleich?
Zwei ältere Modelle, ähnliche Ergebnisse bei den Kaffeevariationen, kaum Unterschiede bei Brühtemperatur, Milchschaum oder dem Gehalt an Edelstahl. Beide haben zwei Bohnenbehälter, die gleiche Brühgruppe und ein ähnlich gutes Ergebnis im Test.
Zwei Bohnenkammern
Viele Möglichkeiten zur Programmierung
Inklusive Milchbehälter
Zwei Bohnenkammern
Relativ schnell
Leicht zu reinigen
Inklusive Milchbehälter
Früher konnte der Melitta Caffeo CI dieses Duell als Preis-Leistungs-Sieger für sich entscheiden. Das gilt auch schon nicht mehr. Schließlich wird der Melitta Barista T Smart zunehmend günstiger. Wie sollen wir also einen Sieger küren?
Generell bietet der Caffeo Barista mehr Features, die wir als Vorteil auslegen können. Das gilt jedoch nur solange, wie ihr sie auch benutzt.
Sollen einfach gute Bohnen zu einem guten Kaffee mit ein bisschen Milchschaum verarbeitet werden, braucht kein Mensch die Funktionsvielfalt im T Smart. Auf der anderen Seite könnt ihr dort mehr einstellen.
So oder so sind Melitta Kaffeevollautomaten immer eine zuverlässige und überzeugende Wahl. So richtig daneben greifen könnt ihr also gar nicht. Obwohl sie in meinem Kaffeevollautomaten Test (und scheinbar auch auf dem Markt) manchmal etwas untergehen, sind sie eine echte Empfehlung, die sich preislich lohnt.
Darum bin ich auf eure Erfahrungen gespannt: Welches der beiden Geräte hat euch in eurem Test überzeugt – oder auch nicht? Was haltet ihr vom erneuten Blick auf alte Maschinen? Kommentiert gern fleißig weiter!