Die 5 besten Kaffeevollautomaten mit 2 Bohnenkammern im Test: Die Behälter bringen Abwechslung in die Tassen

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Wie wir testen | Unser Team

Die Überschrift ist nicht ganz korrekt. Denn es ist selten, dass in unserem Test ein Kaffeevollautomat 2 Bohnenkammern oder 2 Bohnenbehälter mitbringt. Zumindest in den beliebtesten Preisklassen, die wir mit unserem Kaffeevollautomaten Test 2024 abdecken.

Die Überschrift ist nicht ganz korrekt. Denn es ist selten, dass in unserem Test ein Kaffeevollautomat 2 Bohnenkammern oder 2 Bohnenbehälter mitbringt. Zumindest in den beliebtesten Preisklassen, die wir mit unserem Kaffeevollautomaten Test 2024 abdecken.

Das hat Gründe und Methode. Hat ein Kaffeevollautomat 2 Bohnenbehälter, sollte er auch zwei getrennte Mahlwerke mitbringen. Ansonsten werden etwa Kaffee- und Espressobohnen am Ende wieder gemischt – was der Idee hinter dem System natürlich widerspricht.

Doch zwei Bohnenfächer nebst zwei Mahlwerken machen einen Vollautomaten unendlich preisintensiver, wie ihr an den ersten drei Positionen meiner Top 5 ablesen könnt:

  1. DeLonghi Maestosa (Preis rund 2.500 Euro)

  2. Jura Giga 6 (Preis rund 3.200 Euro)

  3. Siemens EQ.9 plus connect (Preis rund 1.500 Euro)

  4. Melitta Barista TS Smart (Preis rund 900 Euro)

  5. Melitta Caffeo CI (Preis rund 500 Euro)

Top 5 ist auch nicht ganz korrekt, weil dies die einzig mir bekannten und erhältlichen Modelle auf dem Markt sind. Schon deshalb sind zwei Melitta-Vertreter am Start, während etwa Miele, Krups oder Nivona gar nicht auftauchen.

Ich bin mir sicher, dass das in der Gastro-Riege anders aussieht, doch um die geht es uns ja nicht. Dafür ist unser Artikel Kaffeevollautomaten für Gastronomie und Gewerbe.

Wir könnten natürlich streiten, ob etwa das Jura-Monster überhaupt in diesem Ranking auftauchen sollte. Der Preis ist hoch, die Maschine damit eher etwas für Kaffee im Büro als für Latte Macchiato in der kleinen Küche.

Genau das ist jedoch die Crux dieser Subkategorie: Wenn ein Kaffeevollautomat 2 Bohnenbehälter besitzt, sollten sich die Kaffeesorten komplett trennen lassen. Und das kostet – denn dafür braucht ihr eigentlich nicht nur 2 Bohnenkammern, sondern eben auch einen Kaffeevollautomat mit zwei Mahlwerken.

Testsieger DeLonghi Maestosa: 2 Bohnenbehälter und 2 Mahlwerke

Der DeLonghi Maestosa gehörte zu den ersten Angeboten im Consumerbereich, die das Doppelprinzip zu Ende denken. Darum besitzt dieser Kaffeevollautomat 2 Bohnenkammern, zwei Mahlwerke und obendrauf die erste vollelektronische Steuerung für Kaffee auf Knopfdruck.

DeLonghi Maestoas Uebersicht

Auch wenn 2.500 Euro kein Pappenstiel sind, könnt ihr sie für so viel Leistung schon fast als günstig beschreiben. Vor allem, wenn wir auf Konkurrenten wie Jura schauen. Der Maestosa macht alles richtig, was wir von der Zubereitung, den Kaffeespezialitäten und nicht zuletzt der Steuerung erwarten dürfen. App an, Mahlwerke auswählen, Kaffeebohnen einschütten, los geht’s mit unendlicher Vielfalt in euren Tassen.

Wenn gewünscht, übernimmt die Adaptive Grinding Technologie die automatische Anpassung von Mahlgrad und Mahlmenge an die jeweiligen Bohnen und findet das korrekte Fach von allein. Genauso gut könnt ihr alle Funktionen nach eurem eigenen Geschmack steuern.

Wie bei allen DeLonghi Kaffeevollautomaten habe ich auch hier das Gefühl, unglaublich viele Features zu einem im Vergleich sehr günstigen Preis zu bekommen. 

Als ich den Maestosa das erste Mal getestet habe, habe ich mich jedoch auch gefragt, wer dieses Geld ausgibt und das bestimmende Feature am Ende häufig genug benutzt.

Der Hersteller scheint sich dieselbe Frage gestellt zu haben. Denn die grundsätzliche Maestosa-Technologie – ohne Doppelsystem – gibt es nun im DeLonghi PrimaDonna Soul für rund 1.000 Euro weniger.

Jura Giga 6: Zwei Vollautomaten in einem

Geht es um ein Maximum an Funktionen, sind Jura Kaffeevollautomaten immer eine sichere Bank. Doch mal abgesehen vom Preis reicht es für den Jura Giga 6 mit zwei elektronischen Scheibenmahlwerken aus Keramik auch aus einem anderen Grund nur für Platz zwei:

Schon im Ranking zu Kaffeevollautomaten mit App habe ich die Schweizer dafür angezählt, dass die Bedienung über ihr System J.O.E. ein bisschen intuitiver sein könnte. Für die Giga-Bedienung scheint diese App nicht ausgelegt zu sein.

Jura Giga 6 Arne mit Latte Macchiato

In meinem Test konnte ich übers Handy nicht direkt auf die beiden Mahlwerke zugreifen, sondern musste mich dafür ans Display begeben. 

Über das Automatic Grinder Adjustment passen sich die Mahlwerke zwar von allein an verschiedene Bohnensorten an. Das klappt jedoch erst, wenn ihr die Standardeinstellung verändert. Sonst greift der Giga 6 stets zu 50 Prozent auf beide Bohnenkammern zu. Das ergibt null Sinn, da wir den Kaffee ja eben nicht mischen wollen.

Seit meinem Testbericht ist schon ein Weilchen vergangen, es ist also möglich, dass bereits nachgearbeitet wurde. Trotzdem ist die hohe Bewertung für dieses Monster von einer Maschine gerechtfertigt.

Denn der Giga 6 trennt nicht nur Bohnenkammern und Mahlwerke. Er gönnt jeder „Teilmaschine“ zusätzlich einen eigenen Wasserkreislauf. Damit kommt jeder Cappuccino, jeder Latte Macchiato, jeder Kaffee mit einer individuellen Brühtemperatur und dem korrekten Kaffeearoma in die Tassen. Egal, wie häufig ihr hin und her wechselt.

Auch ansonsten lässt sich der Giga 6 in Sachen Programme, Funktionen, Kaffeespezialitäten und Bohnen-Zugriffsmöglichkeiten nicht lumpen. Dass Milchschaum und Espresso absolut genial schmecken, müssen wir nicht extra betonen.

Trotzdem: Selbst, wenn ihr täglich mehr als einen Cappuccino trinkt und überdurchschnittlich oft die Bohnen wechselt – der Giga 6 lohnt sich eigentlich nur als Kaffeevollautomat fürs Büro.

Siemens EQ.9 plus connect: Der leise Bohnenbehälter-Wechsel

Mit dem leisesten Mahlwerk aller Zeiten ist der Siemens EQ.9 praktisch darauf programmiert, in diesem Ranking aufzutauchen. Allerdings nur, wenn ihr euch für das Modell Siemens EQ.9 plus connect s700 entscheidet (Modellnummer TI9578X1DE).

Siemens EQ.9 Kaffeevollautomat

Dann bekommt ihr ein doppeltes Keramikmahlwerk, das ihr über zwei Bohnenkammern mit Kaffeebohnen füttern könnt. Diese Mahlwerke funktionieren zwar noch analog und ihr seid bei der generellen Kaffee-Justierung am Display fast besser aufgehoben als in der App.

Doch die Lautstärke-Lorbeeren funktionieren eben auch in der doppelten Ausführung, das Einfüllen der Kaffeebohnen ist fast lauter als die Verarbeitung zu Kaffeemehl.

Mit sechs Mahlgrad-Stufen habt ihr zwar nicht so viel Einfluss auf die Extraktion der Kaffee- oder Espressobohnen, über den feinteiligen Baristamode könnt ihr jedoch alles andere von der Crema bis zur Milch minutiös anpassen.

So werden Espresso und Kaffee auf jeden Fall erstklassig. Der Zusatz connect verweist übrigens auf die Siemens Home Connect App, die zwar nicht auf den Mahlvorgang, aber auf alles andere am Gerät zugreift.

In Sachen Hochwertigkeit, leichte Reinigung und individuelle Einstellmöglichkeiten waren und bleiben Siemens Kaffeevollautomaten ein Maßstab. 

Allerdings geht das auch auf Kosten der Innovationsfähigkeit. Der Siemens EQ.9 ist trotz allem schon etwas in die Jahre gekommen. Und für viele ist etwa die Milch zu kalt. Wenn ihr eine modernere Variante sucht und auf die Zubereitung mit zwei Bohnenbehältern verzichten könnt, wäre der Siemens EQ.700 eine aktuellere Empfehlung.

Melitta Barista TS Smart: Bohnenkammer-Switch für Einsteiger

Lange Zeit waren Melitta Kaffeevollautomaten die einzigen Vertreter auf dem Markt, die zwei Fächer gleichzeitig einbauten. Sie waren auch ziemlich gut darin, deren Vorteile zu betonen. 

Melitta Barista TS Smart

Dann kamen allerdings Buzzwords wie Italian Preparation Process (Cappuccino-Zubereitung in der korrekten Kaffee-Milch-Reihenfolge) oder My Coffee Memory (aka Benutzerprofil) in Mode, die Doppelkammern gerieten etwas in Vergessenheit.

Darum hatte ich beinahe vergessen, dass der Melitta Barista TS Smart als Dauerbrenner in vielen Subkategorien auch mit zwei Bohnenfächern am Start ist. Das passt sehr gut zu diesem Modell für rund 900 Euro.

Er besitzt nur ein Edelstahl-Kegelmahlwerk, in dem sich die Bohnen aus den zwei Fächern am Ende also doch wieder begegnen. Es sei denn, ihr wollt die Brüheinheit zwischendurch anständig reinigen.

Aroma-Schutz sieht zwar anders aus, aber das Melitta-Mahlwerk ist eines der besten, wenn es darum geht, genau zu portionieren und die Kaffeebohnen vollständig leer zu mahlen, bevor der nächste Bezug kommt.

Die ziemlich smarte „Familienmaschine“ mit TFT-Display, externem Milchbehälter, recht geräumigen Wassertank und eben zwei Bohnenfächern rechtfertigt ihre Existenz auf jeden Fall auch in diesem Ranking. Ob ihr nun ständig die Kaffeesorten wechselt oder nicht.

Melitta Caffeo CI (Touch): Der Vollständigkeit halber?

Wenn ich mich recht erinnere, war der Melitta Caffeo CI der erste beachtenswerte Vollautomat mit zwei Bohnenkammern. Er wird als das Referenzmodell für dieses Feature genannt. 

Melitta Caffeo CI

Auch ich mag dieses Gerät mit externem Milchbehälter für inzwischen nur noch rund 500 Euro sehr gern. Sogar lieber als den Nachfolger Melitta Caffeo CI Touch.

Doch trotz aller Dauergültigkeit sollten wir nicht ignorieren, dass die viel zitierten Doppel-Kaffeekammern in ziemlich oldschooligen Maschinen stecken. Das merken wir vor allem an der Milchschaum Konsistenz und den herausgearbeiteten Espresso-Aromen.

Wenn euch das nicht stört, ist die CI-Wahl sicher eine der günstigsten. Aber dann stelle ich wiederum die Frage, wie wichtig die Doppelkammer wirklich sein sollte. Es sucht ja auch keiner einen Vollautomaten nach dem Pulverfach aus, oder?

Lobende Erwähnung: Philips Saeco GranBaristo – Austauschbarer Bohnenbehälter? Cool!

Über die Saeco GranBaristo-Reihe an sich müssen wir nicht reden, weil die Maschinen hoffnungslos veraltet sind. Schaut euch lieber den Saeco Xelsis Suprema in der Oberklasse oder den Saeco GranAroma in der Mittelklasse an.

Saeco Xelsis Suprema
Saeco GranAroma

Allerdings hatte die Doppelmarke vor ein paar Jahren die Idee, nicht einfach zwei Bohnenkammern gleichzeitig in seine Maschinen zu quetschen, sondern stattdessen einen austauschbaren Bohnenbehälter anzubieten. Einfach ausbauen und switchen!

Es gab sowohl Varianten für Saeco Kaffeevollautomaten als auch für Philips Kaffeevollautomaten. Warum sind wir davon wieder abgekommen? Die Idee ist genial!

Lässt sich der Bohnenhalter so einfach demontieren wie ein Wassertank, könnt ihr nicht nur fix zwischen Latte-Bohnen und Crème-Varianten wechseln. Ihr könnt ihn vor dem Einbau auch superleicht reinigen.

Vor- & Nachteile: Ist ein Kaffeevollautomat mit zwei Bohnenbehältern sinnvoll?

Zwischen Kaffee aus Arabica und Robusta gibt es große Unterschiede. Zwischen Bohnensorten aus Ostafrika und Peru auch. Zwischen koffeinhaltig und entkoffeiniert (nicht koffeinfrei) erst recht. 

Falls ihr öfter zwischen krassen Bohnen-Polen wechselt, scheinen Doppelkammern natürlich absolut Sinn zu ergeben. Die Vorteile liegen auf der Hand: Anstatt für jeden Brühvorgang alle Bohnen aus der Maschine saugen zu müssen, könnt ihr problemlos switchen.

Das passt auch zum One-Touch-Versprechen vieler Geräte. Außerdem werdet ihr zu mehr Experimentierfreude animiert und „traut“ euch an abenteuerlichere Röstungen jenseits klassischer Arabica-Noten heran.

Die Nachteile beginnen, sobald es euch beim Geschmack auf Feinheiten ankommt und der Kaffee in dasselbe Mahlwerk fällt:

Jede Röstung oder Variante braucht eine etwas andere Temperatur, definitiv andere Mahlgrad-Stufen und auch sonst etwas andere Einstellungsmöglichkeiten. Insbesondere zwischen hell und dunkler geröstetem Kaffee sind diese Abweichungen recht groß.

Ihr müsstet also theoretisch alle Einstellungsmöglichkeiten jedes Mal neu justieren, sobald ihr die Bohnensorten wechselt. 

Wir haben genug Erfahrungen mit Kaffeevollautomaten, um zu wissen, dass das keiner machen will. Zudem wäre zwischendurch eine Reinigung angesagt, damit sich das Kaffeepulver wirklich nicht im Mahlwerk mischt.

Fazit: 2 Bohnenkammern für mehr Abwechslung, auch im Büro

Wenn wir es also genau nehmen, ist es Quatsch bzw. nur ein Gimmick, falls ein Kaffeevollautomat 2 Bohnenbehälter, aber nicht zwei getrennte Mahlwerke hat.

Schon deshalb halte ich die Angebote in unserem Test von Siemens, Jura und DeLonghi grundsätzlich für die einzig korrekte Wahl in dieser Hinsicht. Die Investition lohnt sich allerdings nur, wenn ihr das Feature auch wirklich nutzt. Als Nice to have ist es in meinen Augen zu teuer.

So richtig spielen die hochwertigsten Vertreter dieser Kategorie ihre Vorteile aber nur dort aus, wo viele Menschen oft einen anderen Cappuccino, Latte Macchiato oder Espresso trinken. Darum sind Doppel-Mahlwerk-Spezialisten am ehesten eine Empfehlung als Kaffeevollautomat fürs Büro.

Wie und warum nutzt ihr zwei Bohnenkammern? Merkt ihr Unterschiede im Geschmack? Gibt es Geräte, die niemand auf dem Schirm hat? Ich freue mich auf eure Kommentare!

FAQ

Zwei Bohnenkammern ergeben nur Sinn, wenn der Kaffee auch in zwei getrennte Mahlwerke fällt. Das ist nur bei hochpreisigen Vollautomaten der Fall. Einer der besten ist der DeLonghi Maestosa. Günstiger wird’s mit dem Siemens EQ.9.

Melitta hat mit dem Melitta Caffeo CI und dem Melitta Barista TS Smart gleich zwei Maschinen mit Doppel-Kammerbefüllung im Programm. Ansonsten wird es in der Mittelklasse eng. Hochpreisige Marken wie Jura und DeLonghi liefern Doppelkammern plus Doppelmahlwerk.

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Arne Preuss

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

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