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Philips Kaffeevollautomat Test: Gemeinsamkeiten, Unterschiede & Testsieger

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Wie wir testen | Unser Team

Sollten sich Philips Kaffeevollautomaten demnächst noch ein bisschen mehr Mühe bei den Funktionen und der Zubereitung geben, muss sich insbesondere DeLonghi im Kaffeevollautomaten Test 2024 warm anziehen. 

Sollten sich Philips Kaffeevollautomaten demnächst noch ein bisschen mehr Mühe bei den Funktionen und der Zubereitung geben, muss sich insbesondere DeLonghi im Kaffeevollautomaten Test 2024 warm anziehen. 

Denn mit jedem neuen Philips-Gerät für die Einstiegs- und untere Mittelklasse beweist die Marke ihre Lern- und Entwicklungsfähigkeit. Zwar bekommen wir nicht immer erstklassige Kaffeevielfalt in bester Qualität. Aber meine Top 5 Philips Kaffeevollautomaten müssen sich vor niemanden verstecken:

1Product List Image
Marken-Testsieger

Philips 3300 LatteGo

Superleise

Spannender Espresso

Einfache Reinigung

2Product List Image
Starker Magnifica-Konkurrent

Philips EP2220/10 SensorTouch

Kompakt & günstig

Modernes Bedienkonzept

Gute Getränke

3Product List Image
Preistipp für die Mittelklasse

Philips 5447 LatteGo

Viele Funktionen

Kompakt & schick

Toller Espresso

4Product List Image
Hygienischer Schaumkönner

Philips 4300 Serie EP4346/70

Toller Espresso & Milchschaum

Einfache Bedienung

Gut zu reinigen

5Product List Image
Hochwertiger Einsteiger

Philips 3246/70 LatteGo

Langlebige & hochwertige Verarbeitung

Tipp für Latte Macchiato

Intuitive Verarbeitung

Was das heißt, welcher Philips Kaffeevollautomat was kann und worauf ihr vor und nach dem Kauf achten solltet, erfahrt ihr in diesem überarbeiteten und aktualisierten Ratgeber.

Keine Zeit zum Lesen? Schaut mal hier: Philips Kaffeevollautomaten im Vergleich! Welche Serie ist die richtige für Dich?

Philips-Testsieger in der Übersicht

Philips EP3347/90 LatteGo (AKTUELLER BLACK FRIDAY DEAL! NUR 444.00 € STATT 579.99 €)Philips EP2220/10 (AKTUELLER BLACK FRIDAY DEAL! NUR 239 € STATT 399.99 €)Philips 5447/90 LatteGoPhilips 4300 EP4346/70Philips EP3246/70 LatteGo
Coffeeness-Bewertung4,5 von 55 von 54 von 54 von 54 von 5
Modelljahr20232019202020202019
Ungefährer Preis570 Euro280 Euro650 Euro650 Euro620 Euro
DisplayNeinNeinJaJaNein
Milchaufschäumer*IntegriertMilchdüseIntegriertIntegriertIntegriert
Getränke auf Knopfdruck521285
Größter VorteilPerfektes UpgradeModerner als Magnifica SPreis-LeistungSchönes GesamtpaketKräftiger Kaffee
Größter NachteilMengen etwas ungenauLaute PumpeMilchschaum eher grobKaffee könnte runder seinMilchschaum sehr fest

*In meinem Test –- manche Modelle auch mit anderem Milchaufschäumer erhältlich

Philips EP3347/90 LatteGo: Meine Empfehlung als bester Philips Vollautomat

Philips 3300 Lattego Uebersicht mit Arne

Rein nach Sterne-Bewertung müsste der Philips EP3347/90 LatteGo auf dem zweiten Platz stehen. Doch ich finde den neuesten Kaffeeautomat der Niederländer einfach am besten. Denn er löst gleich drei Probleme, die wir mit Philips Kaffeevollautomaten sonst haben:

  1. Waren das Milchschaumsystem und das Scheibenmahlwerk sonst oft abenteuerlich laut, ist diese Maschine nun so leise, dass sie sogar fast den Siemens EQ.9 stillsten Kaffeeautomat aller Zeiten ablöst.

  2. Nachdem wir jahrelang etwas Probleme mit der Schaum-Qualität hinnehmen mussten, strahlen Latte Macchiato, Cappuccino, „Milchkaffee“ usw. jetzt wie aus dem Bilderbuch. Der Sprung ist unübersehbar.

  3. Und nachdem wir bisher beim Kaffeegeschmack stets gute, aber eben nur klassische Noten aus meinen Bohnen herausbekommen haben, zeigt der 3347er fast so viel Aromenvielfalt wie ein hochwertiger Jura Kaffeevollautomat.

In meinen Augen sind diese drei Upgrades tatsächlich fundamental und dürften Philips Kaffeevollautomaten stärker ins Gespräch bringen. Dafür müsste das Unternehmen allerdings seine Werbetaktik ändern. 

Denn der Marketingsprech zu bestimmten Kaffeespezialitäten und Funktionen schrammt gefährlich nah an der Irreführung vorbei. Dazu erfahrt ihr mehr im Testbericht.

Dies ist genauso ein Grund für einen minimalen Punktabzug wie die Tatsache, dass ihr die Menge von Espresso, Latte Macchiato usw. nur in ungenauen Stufen einstellen könnt. 

Das lässt sich zwar mit den richtigen Kaffeegläsern und ein paar Tricks bei der Zubereitung umgehen. Aber es ist eben auch ein bisschen Murks.

Philips LatteGo EP3300 vs. Philips LatteGo EP 5447/90

Fest steht jedoch, dass der vermeintlich weniger funktionelle 3er-Series-Vollautomat sogar den Philips 5447/90 LatteGo als stärkste Marken-Maschine überholt. 

Auch wenn der Drittplatzierte in meinem Philips Kaffeevollautomat-Test mit einem Display, mehr Kaffeespezialitäten (inklusive ToGo-Option) und zwei Stufen für die Kaffeestärke mehr aufwartet, würde ich trotzdem zum „kleineren“ Vollautomaten greifen.

Philips 5400 Serie EP5447 Kaffeevollautomat

Beide können top Kaffee zubereiten, beide sind ähnlich einfach in der Bedienung und Reinigung, Mahlgrad-Stufen und sonstige Funktionen sind identisch. Beide liefern für ihre jeweilige Leistung auch einen sehr guten Preis ab. 

Aber mit dem 3300-Paket macht sich die 54-Maschine auch ein wenig überflüssig. Mit Ristretto, (faktisch unmöglichem) Café au Lait oder Lungo gibt es heute keine Zusatzpunkte mehr. Schließlich ist alles nur Kaffee, Milch und Wasser. 

Zudem bleibt die Tatsache, dass dem 3300-Kaffeevollautomaten mit demselben Milchbehälter weitaus besserer Schaum gelingt. Warum auch immer.

Ich glaube deshalb, dass wir den 5400-Vollautomaten in dieser Form nicht mehr lange sehen werden. Es könnte bald ein Update mit neuem Schäumer, vielleicht einem neuen Bedienkonzept und noch mehr Leistung geben.

Lohnt es sich trotzdem, den „alten“ 5400er zu kaufen? Na sicher. Wer auf eine große automatische Getränkeauswahl und eine optische Unterstützung bei der Einstellung der Brühtemperatur, der Tassenfüllmenge usw. Wert legt, macht hier nichts falsch. Schon gar nicht bei diesem Gesamtpreis.

Philips EP2220/10: Beste Einsteiger-Konkurrenz für DeLonghi

Der Philips EP2220/10 steht seit Jahren in all meinen Rankings zu günstigen Kaffeevollautomaten um 300 Euro direkt hinter dem DeLonghi Magnifica 22.110.B. Aber er schafft es nicht, ihn zu überholen.

Geht es um das Duell DeLonghi oder Philips, stehen die Niederländer zwar mit ähnlich hervorragenden Preis-Leistungs-Argumenten am Start. 

Die Italiener holen jedoch noch mehr Aroma aus meinen Kaffeebohnen – zum Beispiel, weil ihr mehr an der Kaffeestärke und Temperatur drehen könnt.

Philips EP2220/10 SensorTouch Kaffeevollautomat Arne

Auf der anderen Seite kann sich Philips mit einem besseren Look, einer moderneren Bedienung und meist einem etwas besseren Preis positionieren. Das sind für Kaffeetrinker auf der Suche nach einem günstigen Könner schlagende Argumente, die ich voll und ganz akzeptiere.

In Sachen Geräuschpegel beim Mahlvorgang nehmen sich beide Kaffeevollautomaten nicht viel, in Sachen Mahlgradeinstellungen erst recht nicht. Das Duell Kegel- vs. Scheibenmahlwerk endet hier genauso unentschieden wie in jeder anderen Klasse.

Da es bei jeder Tasse Kaffee aus frisch gemahlenen Bohnen immer darauf ankommt, welcher Geschmack am Ende aus dem Kaffeeauslauf kommt, muss DeLonghi für mich einfach gewinnen.

Das ändert aber nichts daran, dass ihr mit einem EP21-er Modell eine Maschine mit viel Leistung zum minimalen Preis erhaltet.

Philips 4300 EP4346/70 vs. Philips EP3246/70: Vernünftige Leistung

Philips 4300 Display Kaffeebezug
Philips 3200 Lattego

Sowohl der Philips EP4346/70 als auch der Philips EP3246/70 sind absolut solide Kaffeevollautomaten, die zu Recht in meinen Top 5 der Marke stehen. Die 32er-Version kommt allerdings nicht (mehr) gegen meinen 33-Testsieger an, das 4er-Modell steht etwas zu unspezifisch zwischen den beiden anderen Klassen.

Auch das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ihr bei beiden Geräten viele Einstellungsmöglichkeiten, ein hochwertiges Mahlwerk, ein edles Bedienfeld mit Touch-Display-Feeling und wirklich guten Kaffee mit ordentlicher Temperatur erhaltet.

Kaffeevollautomaten von Philips im Series-Vergleich

Gab es eine Weile sowohl Philips HD-Kaffeevollautomaten als auch EP-Geräte in unterschiedlichen Series, widmet sich der Hersteller nun nur noch seinen EP-Modellen. Diese sind vergleichsweise einfach zu dekodieren:

Die erste Zahl markiert die Klasse, zusammen mit der zweiten Zahl ergibt sich die Auflage, zusammen mit der dritten Zahl die Ausstattung

Auf seiner Herstellerseite präsentiert Philips übrigens nicht nur superaktuelle Kaffeevollautomaten, sondern auch ältere Auflagen, die ihr entweder aufgearbeitet oder von Partner-Drittanbietern kaufen könnt.

Das macht zwar den Vergleich nicht unbedingt leichter, zeigt uns jedoch, welche Produkte von Philips weiterhin unterstützt werden und deshalb noch nicht völlig auf den Kaffeemaschinen-Friedhof gehören.

Mahlwerk, Bedienung, Ausstattung: Was bringen Philips Kaffeevollautomaten mit?

Seitdem sich der Hersteller neu aufgestellt und mit seinen EP-Kaffeemaschinen selbst gefunden hat, lassen sich Philips Kaffeevollautomaten einfach auf einen gemeinsamen Nenner bringen, der das Angebot von der Konkurrenz abgrenzt:

  • Kompakte Maße mit hochwertigem Kunststoff-Gehäuse

  • Scheibenmahlwerk aus Keramik mit 12 Stufen

  • Einfache Bedienung per Touch-Tasten; Display eher nebensächlich

  • Wassertank 1,8 Liter

  • Kapazität Bohnenbehälter 275 Gramm 

  •  „Klassische“ Getränke-Wahlmöglichkeiten (vor allem Latte Macchiato, Cappuccino, Kaffee, Espresso)

  • In höheren Klassen auch „Milchkaffee“ etc.

  • Kaffeestärke in 3 bis 5 Stufen

  • Temperatur in 3 Stufen

  • 2-Tassen-Funktion (nur Espresso bzw. Kaffee)

  • Milchschaumsystem ohne Milchschlauch (bei allen Kaffeevollautomaten mit „LatteGo“ im Namen)

  • Heißwasserfunktion

  • Keine Kannenfunktion

  • Reinigung von Milchbehälter und Auffangschale in der Spülmaschine

  • Brühgruppe entnehmbar

  • Reinigung und Entkalken nach umfangreichen Reinigungsprogramm

  • Abschaltautomatik

800 Series: Wenigstens gibt’s noch Ersatzteile

Ich habe keine Ahnung, wann und wie Philips diese Kaffeevollautomaten-Serie ausgeheckt hat. Ich verstehe auch nicht, warum sie noch aufgeführt wird. Die Kaffeevollautomaten tragen einen offensichtlichen 2200-Look und haben ähnliche Spezifikationen für die Kaffeezubereitung.

1200 Series: EP1220/00 & Co

Apropos 22-Vorgänger: Auch 1200er-Philips-Kaffeevollautomaten unterscheiden sich vom Mahlwerk bis zum Kaffeeauslauf kaum von den aktuellen 22-Kaffeemaschinen. Bei einem 12-Vollautomat ist laut Philips kein Wasserfilter enthalten, ansonsten gibt es scheinbar keine Unterschiede – außer vielleicht das Alter der Kaffeevollautomaten.

Kaufen oder nicht? Eher nicht. Da ich bei Philips sehr genau weiß, dass sie ihre Kaffeevollautomaten generationsweise verbessern, würde ich euch zu den neueren Exemplaren raten. Trotzdem könnt ihr euch die 12-Serie gern näher anschauen. Es gibt (unter anderem):

  • EP1223/00

  • EP1222/00

2200 Series: Von EP2230/10 über EP2236/40 bis EP2231/40

Schon an der schieren Anzahl an 22-Vollautomaten lässt sich erkennen, wie stolz Philips auf diese Klasse ist und wie gut sie sich verkauft. Gab es anfangs nur Versionen mit einfacher Dampfdüse, kamen später auch Versionen mit automatischem LatteGo-Schäumer hinzu.

Nach meinem Kaffeevollautomat Test aller Philips-Geräte steht für mich fest, dass sich eine 22-Maschine nur als vermeintlich einfachere Düsen-Version lohnt. 

Das automatische System wird erst bei höheren und neueren Klassen brauchbar, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis – und höchst individuellen Milchschaum – bekommt ihr in dieser Serie aus der Düse. Aber trefft eure eigene Entscheidung:

ModellFarbe
Mit Dampfdüse
EP 2220/10Mattschwarz
EP 2224/10Kaschmirgrau
EP 2221/40Klavierlack
Mit LatteGo
EP 2230/10Mattschwarz
EP 2231/40Klavierlack
EP 2235/40Zinkbraun
EP 2232/40Mattschwarz

Wenn ihr Modellbeschreibungen wie EP2224/40R1 (mit Dampfdüse) oder EP2235/40R1 (mit Milchbehälter) seht, handelt es sich um aufgearbeitete Geräte (R= Refurbished).

2300 Series: Was kann ein EP 2333/40 Vollautomat?

Einen Philips Kaffeevollautomaten aus dieser Reihe hatte ich nie im Test, wobei ich jedoch offenbar nicht viel verpasst habe. Laut Philips hat er im Vergleich zur 22-Serie eine Kaffeespezialität mehr zu bieten. Laut Datenblättern stimmt das aber nicht. Kann jemand von euch weiterhelfen? Falls ihr forschen wollt, gibt es unter anderem einen EP2300 Series 2336/40.

3200 Series: EP3243/70 & Kollegen

Mit dem Philips EP3246/70 auf meinem fünften Platz markieren wir den offiziellen Einstieg in die vollautomatische Latte-Macchiato-Zubereitung. 

Wie ich schon sagte, haben wir es hier mit einer nicht mehr ganz so aktuellen Variante zu tun, die aber nur beim Schäumen etwas enttäuscht. An der Qualität des Espressos oder einer Tasse Kaffee gibt es nix zu meckern.

3300 Series: Wenn Philips, dann das!

Wie ich schon ausgeführt habe, ist die aktuelle 3300-Series mein Hersteller-Testsieger. Damit uns nicht langweilig wird, stehen derzeit einige Modelle auf der Herstellerseite im Katalog:

  • EP3323/90 in Weiß-Chrom 

  • EP3323/40 in Weiß-Schwarz 

  • EP3324/40 in Schwarz-Grau 

  • EP3326/90 in Schwarz verchromt, jeweils mit Dampfdüse

  • EP3341/50 in Schwarz

  • EP3343/50 in Weiß-Schwarz 

  • EP3347/90 in Schwarz verchromt

  • EP3349/70 in Panthera; jeweils mit LatteGo

Die Bezeichnungen EP3362/00 und EP3360/00 schwirren auch durchs Netz, hier gibt es laut Philips jedoch keine korrespondieren Automaten. Das könnten also Fehler in den Beschreibungen sein – oder Hinweise auf Fake Shops.

Bei diesem Vollautomaten sehe ich die Schäumer-Thematik genau andersrum zu den 22-Kaffeevollautomaten:

Setzt auf jeden Fall auf das automatische LatteGo-System, da es offensichtlich verbessert wurde. Die „Mühe“ mit der Milchlanze lohnt sich beim sonstigen Automatisierungsgrad der Serie nicht. Ich glaube, das wird sich auch in der Verkaufszahlen zeigen.

3500 Series: Selbst für Philips zu alt

Ab und zu schwirren noch EP35-Kaffeevollautomaten durchs Internet, die ihr aber getrost ignorieren könnt. Selbst der Hersteller versteckt die ollen Kamellen auf seiner Seite hinter anderen Seriennamen. Folgende Kaffeevollautomaten solltet ihr also nicht kaufen:

  • EP3551/10

  • EP3550/00

4300 Series: Unscheinbar, doch gut?

Beim Philips EP4346/70 – sowie bei der gesamten 43er-Klasse – bin ich mir nicht sicher, ob ich der Maschine Unrecht tue. Im Test hat das Gerät gut abgeschnitten, auch wenn mir nichts lange im Gedächtnis geblieben ist.

Gerade im Vergleich zur 3300-Serie scheint mir das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mehr so gut zu passen. Allerdings können wir darüber streiten, ob ein Display und zusätzliche Optionen wie Ristretto und Caffé Crema im Menü nicht doch ihr Geld wert sind.

5000 Series: Ruhe endlich in Frieden, Incanto!

Ich warte auf den Tag, an dem der Philips-Konzern mit den Marken Philips, Saeco und Gaggia den Saeco Incanto begräbt. In wirklich jeder Marke ist ein- und dieselbe uralte Maschine unter einem anderen Namen vertreten. Bei Philips heißt das Ganze Series 5000.

Der Incanto war mal ein echter Mittelklasse-König. Viel Edelstahl, viel Kaffee, viel Lob. Es hilft nichts, dass er als 5000er mit einem LatteGo-Milchsystem (etwa EP5330/10) statt einem integrierten Incanto-Milchbehälter (etwa EP5330/10, EP5960/10 oder EP5365/10) ausgestattet wird – er ist einfach alt und überholt.

5400 Series: EP5447/90 als Kaffeevollautomaten-Protz

Wie ich bereits sagte, sehe ich immer weniger Gründe für die „Flaggschiffe“ aus der 5400er-Serie.  

Geräte wie mein Kandidat Philips LatteGo 5400 Series 5447/90 sind mit zwölf Getränken, Display und gutem Preisschild zwar funktionell mehr als großzügig, die Modellreihe leidet jedoch noch an den „Kinderkrankheiten“ der Philips-Neuausrichtung – also Milchschaum etwas grob, die Zubereitung etwas altbacken.

Trotzdem sind die 5400- und 5500-Serie meilenweit von den Problemen früherer Tage entfernt. Gerade bei der Lautstärke von Mahlwerk und Milchsystem hat sich Philips nicht nur bei seinen hochwertigsten Geräten viel Mühe gegeben und nachgelegt. Und das rechne ich dem Unternehmen hoch an.

Philips HD: Lohnen sich die Alt-Vollautomaten?

Sobald ihr irgendwo einen Philips HD Kaffeevollautomaten seht, könnt ihr ihn ignorieren. Ich hatte einmal den Philips HD8834 01 und den HD 8829 im Test und war nur mäßig überzeugt. 

Coffeeness Team-Mitglieder hatten ähnliche Varianten zu Hause und waren genauso wenig begeistert. Bei diesen Maschinen hatte Philips offensichtlich noch nichts verstanden. Das gilt für alle dementsprechend gekennzeichneten Modelle wie:

  • HD8821/010

  • HD8827/01

  • HD8821/01

  • HD8652/91

Einstellungen, Reinigen, Reset: Tipps zu Philips Kaffeevollautomaten

Detaillierte Infos zu den Philips Kaffeevollautomaten verschiedener Klassen erhaltet ihr stets in den jeweiligen Tests. Die Basics sind jedoch bei allen Maschinen ähnlich oder identisch, da die Kaffeevollautomaten vom Wassertank bis zum Kaffeeauslauf identisch gebaut sind und sich nur in der Programmierung oder dem ein oder anderen Knopfdruck unterscheiden.

Das heißt übrigens auch: Wer schon einmal einen Philips Kaffeevollautomaten besessen bzw. benutzt hat und mit der Kaffeezubereitung happy war, kann mühelos up- oder downgraden.

Mahlgrad einstellen

Zwölf Stufen im hochwertigen Keramikmahlwerk lassen euch reichlich Mahlgrad-Auswahl. Die Röstung und Frische der Bohnen sind der wichtigste Kompass für eine perfekt gemahlene Tasse Kaffee.

Die Praxis zeigt allerdings, dass ihr bei diesen Kaffeevollautomaten grundsätzlich um Stufe 3 am besten aufgehoben seid. Das gilt nicht nur für meine Kaffeebohnen für Vollautomaten. Vor meinen eigenen Röstungen habe ich die Philips-Geräte stets mit unterschiedlichem Kaffee gecheckt.

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Getränke einstellen

Für die Temperatur und Stärke eurer Kaffeevarianten stehen euch mit drei bis fünf Stufen jeweils ausreichend Wahlmöglichkeiten für kräftigen Kaffee zur Verfügung.

Philips 3200 Lattego einstellen

Weder mit der Stärke noch mit der Temperatur haben Kaffeevollautomaten von Philips ein Problem. Darum würde ich mich bei allen Versionen mit und ohne Milch auf die Mitte einigen – 2 von 3 oder 5 Stufen sind ein guter Ausgangspunkt.

Die Mengen könnt ihr nicht nur beim 3300 LatteGo nur ungenau justieren. Außerdem solltet ihr bei allen Kaffeevollautomaten und sämtlichen Kaffeespezialitäten auf den „Doppeltrick“ setzen:

Anstatt etwa einen großen Kaffee oder Espresso zu beziehen, lasst lieber zwei kleine Kaffee oder Espresso in die Tasse laufen. Aufgrund der ungenauen Einstellungen für die Mengen kommt ihr mit dem Doubleshot bei wesentlich runderen und kräftigeren Kaffeespezialitäten raus. Auch das gilt für alle Kaffeebohnen.

Reinigung & Entkalken

Das Milchsystem ohne Milchschlauch macht Philips Geräte tatsächlich fast zu „selbstreinigenden Kaffeevollautomaten“. Hier gibt es keine komplizierten Schläuche oder Düsen, nur drei grobe Teile im Playmobil-Prinzip. 

Diese könnt ihr problemlos nach jedem Benutzungstag in die Spülmaschine stellen und gründlich reinigen. Von Hand geht es fast noch schneller. 

Die kluge Milchfunktion hat nur den Nachteil, dass ihr keine zwei Getränke mit Milch gleichzeitig aus dem Kaffeeauslauf bekommt – die Düse sitzt seitlich. Aber einfaches Reinigen schlägt zwei Cappuccino nach meiner Ansicht um Längen.

Sobald ein Philips-Modell ein Display besitzt, könnt ihr die Entkalkung sehr einfach und zügig nach Anleitung per Bildchen durchführen. Bei Geräten mit Sensor-Touch-Oberfläche bleibt euch nur der Blick in die Manuals:

Fehlermeldung & Probleme

Viele Hersteller tun so, als wären ihre Maschinen unkaputtbar, selbstreinigend und unfehlbar. Philips ist da realistischer und stellt uns eine erfreulich umfangreiche Seite für die Fehlerbehebung zur Verfügung. 

Hier wird alles abgehandelt – vom Tropfen am Kaffeeauslauf bis zu komischen Geräuschen aus dem Mahlwerk oder der Brühgruppe.

Aber während zum Beispiel bei manchem älteren Modell von Siemens lautstark in vielen Foren über eine kaputte Kaffeemaschine gemeckert wird, scheint sich Philips ziemlich gut zu schlagen.

Philips Kaffeevollautomaten im Markenvergleich: Wer macht den besseren Kaffee?

Mit dem Preisniveau legt eine Marke stets auch die Konkurrenten für die eigenen Kaffeevollautomaten fest.

Im Falle Philips schränkt das den Wettbewerb deutlich ein, da Geräte von JuraMieleNivona oder Siemens beim Preis-Leistungs-Verhältnis da anfangen, wo Philips aufhört. Das Duell gegen DeLonghi haben wir bereits angerissen. Aber auch ein Blick in die eigene Konzernstruktur ist interessant.

Philips vs DeLonghi

Philips 3300 Lattego vs Magnifica Start Milchschaumsystem

DeLonghi Kaffeevollautomaten sind Meister der vielen Funktionen zum abenteuerlich günstigen Preis. Das wird Philips vermutlich nie einholen – auch wenn sie mit schönerem Design, einer moderneren Bedienung und einer ebenso starken Mahlgrad-Protzerei aufschlagen.

In den untersten Klassen macht es jedoch fast keinen Unterschied, ob ihr auf DeLonghi oder Philips setzt. 

Wenn ich mir meinen aktuellen Testsieger Philips EP3347/90 LatteGo anschaue, gibt es bei den Italienern zum besseren Preis mit ähnlichem Ansatz zum Beispiel den tollen DeLonghi Magnifica Evo oder gar den neuen Magnifica Start mit integriertem Milchsystem.

Trotzdem: Wenn Philips so weiter macht, schrumpft der italienische Vorsprung immer weiter. Solch Konkurrenz ist vor allem gut für uns Kunden.

Philips vs Saeco

Funktionell ergibt der Vergleich zu Saeco Kaffeevollautomaten zwar keinen Sinn, markentechnisch jedoch schon. Saeco setzt konzernintern nämlich da an, wo Philips aufhört – also bei der Mittelklasse.

Saeco GranAroma Uebersicht mit Latte Macchiato

Nachdem es von Saeco jahrelang nichts Neues gab, legen sie jetzt umso stärker vor. Bestes Beispiel ist der Saeco GranAroma. Er bietet sämtliche Funktionen aus der Oberklasse mit allen Kaffeespezialitäten, Einstellungen und Spielereien für wirklich wenig Geld.

Der Preisunterschied zu einem 54-Kaffeevollautomaten liegt bei rund 100 Euro. In Sachen Leistung könnten es aber auch tausend sein. Auch das ist ein Grund, warum sich der Philips LatteGo 5400 für einen fast identischen Preis vielleicht bald verabschiedet – bei Saeco gibt es dafür viel mehr. Und Kunden wissen das.

Philips vs Gaggia

Gaggia war bisher nur in Übersee zu Hause, ist jetzt aber auch in Europa am Start – und gehört zu Saeco und damit ebenfalls zum Philips-Konzern. Für mich war es das schon fast mit den Gemeinsamkeiten.

Gaggia-Geräte wie der Magenta Milk sind funktionell zwar nicht üppiger, aber verspielter und ein bisschen innovativer. 

Wenn man davon absieht, dass der alte Saeco Incanto auch bei Gaggia nochmal einen Auftritt hat (Gaggia Anima Prestige), setzen die Automaten auf unterschiedliche Zielgruppen: Wo Gaggia noch nach einer Identität sucht, hat Philips sie in der Einfachheit schon gefunden.

Philips vs Melitta & Krups

Bei einem Vergleichsduell zwischen Philips, Melitta und Krups Kaffeevollautomaten geht es nicht um die Kaffeespezialitäten oder das Kaffeezubereiten an sich. In meinen Augen haben die frischen Krups-Geräte hier meilenweit die Nase vorn – siehe etwa der Intuition Experience.

Krups Intuition Preference

Alle drei Marken sind jedoch ein Beweis dafür, dass viel Funktion in einen kleinen Vollautomaten passt. Deshalb solltet ihr euch als Single oder Familie mit Mini-Küche auch einen Philips als Klein-Kaffeevollautomat angucken.

Hey Philips, das kann was werden!

Auch wenn ich sicherlich meine Favoriten habe, kann wirklich jede Marke in meinem Kaffeevollautomaten Test 2024 den Sprung von Bäh zu Hui schaffen. Philips-Maschinen waren bisher weder Bäh noch Hui, standen aber für zuverlässig guten Kaffee, eine anständige und hochwertige Maschine und eine extraleichte Reinigung.

Sollte die Entwicklung so weitergehen wie mit dem Philips EP3347/90 LatteGo, sehe ich absolut keinen Grund, warum die günstige Marke nicht nur DeLonghi, sondern auch Siemens, Jura oder anderen Großgrundbesitzern in den Testsiegen gefährlich werden sollten.

Wie sind eure Erfahrungen mit Philips? Wie schmeckt der Kaffee, was machen die Kaffeespezialitäten? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!

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Aktualisiert: 27. Februar 2024
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