DeLonghi Kaffeevollautomat Test: Vergleich der Alleskönner

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Wie wir testen | Unser Team

Ich weiß nicht, wie oft ich diesen DeLonghi Kaffeevollautomaten Ratgeber schon überarbeiten musste. Kaum habe ich mich festgelegt, dass dieser oder jener Kaffeevollautomat ein Testsieger in einer Preisklasse ist, kommen die Italiener mit dem nächsten Gerät um die Ecke.

DeLonghi Kaffeevollautomaten Vergleich

Ich weiß nicht, wie oft ich diesen DeLonghi Kaffeevollautomaten Ratgeber schon überarbeiten musste. Kaum habe ich mich festgelegt, dass dieser oder jener Kaffeevollautomat ein Testsieger in einer Preisklasse ist, kommen die Italiener mit dem nächsten Gerät um die Ecke.

Manchmal ändert sich nur der Milchbehälter – oder das Entkalkungsprogramm wird in einem anderen Servicemenü gestartet. Manchmal gibt es nur eine neue Farbe oder einen neuen Marketingbegriff (zum Beispiel „One Touch“ statt „Kaffee und Milchschaum aus derselben Düse“).

Dieses Geräte-Dropping geht mit einer verqueren Liebe zu bescheuerten Seriennummern einher, die kein Mensch auseinanderhalten kann. Dennoch: Praktisch alle Kategorien im Kaffeevollautomaten Test 2024 werden derzeit von einem DeLonghi-Modell angeführt. Oder es steht ganz weit oben. Fragt sich eigentlich nur noch, welche DeLonghi schlägt welche DeLonghi?!

Doch zunächst – damit es mal eine Konstante in diesem Ratgeber gibt – möchte ich euch meinen eigenen fair gehandelten Coffeeness-Kaffee vorstellen. Die Bohnen sind speziell für Vollautomaten ausgelegt, sodass sich das Aroma mit Schoko-Note voll und ganz in den Maschinen entfalten kann. Ich habe viel an den DeLonghis rumprobiert und verkostet. Die optimalen Einstellungen für die einzelnen Modelle findet ihr in den jeweiligen Tests.

Kaffee für Vollautomaten by Coffeeness

Kaffee entwickelt für den Vollautomaten

Mein Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.

Täglich frisch geröstet

Schokoladiges Aroma

Fair gehandelt

Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke

Zum Coffeeness Shop

Zurück zu den Geräten: Früher hatten die Italiener ausschließlich in der Einstiegsklasse was zu melden. Inzwischen machen sie sich in der Mittel-, Ober- und sogar Luxusklasse breit. Ein Vergleich zwischen einem DeLonghi Kaffeevollautomat und etwa Jura Kaffeevollautomaten ist heute vollkommen normal.

Was kommt als Nächstes? DeLonghi mit Festwasseranschluss für die Gastronomie?

Das ist gar nicht so abwegig, denn jede neue Kaffeemaschine dreht das Innovationsrad ein bisschen weiter und dringt in neue Marktsegmente vor. Dabei geht der Preisvergleich beständig zugunsten von DeLonghi aus.

Ihr könnt praktisch blind kaufen und euch darauf verlassen, dass ihr sehr guten Latte Macchiato, Espresso und Cappuccino mit allem nötigen Komfort in eure Tassen bekommt.

Wie konnte das passieren? Was macht einen beliebigen DeLonghi Kaffeevollautomat so interessant? Welche Geräte solltet ihr kennen, welche machen den besten Espresso, Kaffee und Cappuccino? Und vor allem: Wie halte ich die endlosen Modellvarianten auseinander?

Sortieren wir mal!

Die wichtigsten Vertreter könnt ihr euch auch in einem neuen Videovergleich angucken:

Vom ECAM 22.110.b zum Primadonna Soul: Die wichtigsten DeLonghi Kaffeeautomaten im Überblick

Mit Geräten wie dem ESAM 5500S (Perfecta) und dem ECAM 22.110 (Magnifica S) hat sich DeLonghi vor rund zehn Jahren einen festen Ruf als Einsteigerlieferant und Plastikbuden-Hersteller erarbeitet. Damals wäre Gerede über Wasseranschluss und Gastro geradezu lächerlich gewesen. Doch das passte in die Zeit:

Die Leute lernten Vollautomaten gerade erst kennen. Es reichte also, eine automatische Kaffeemaschine mit Brühgruppe, Wassertank und manuellen Milchaufschäumer anzubieten, die wenig kostete und Kaffee auf Knopfdruck konnte.

DeLonghi ECAM 22.110.B Kaffeevollautomat Milchschaum zubereiten

Display, automatischer Milchaufschäumer, sexy Führung, ein verstecktes Reinigungsprogramm oder möglichst viele automatische Kaffeespezialitäten? Fehlanzeige.

Auch wenn inzwischen jeder einen favorisierten Milchbehälter hat und vor dem Kauf im Media Markt sogar nach Dingen wie der Abschaltautomatik fragt, hat sich das Einsteigersegment weder verändert noch bewegt.

Das ist jedoch kein Grund zum Naserümpfen.

Touchscreen, Kannenfunktion, verstellbarer Milchschaum oder ein buntes Display sind im Niedrigpreissegment einfach nicht drin. Und eine DeLonghi Kaffeemaschine erinnert uns auch heute daran, dass es auf solche Sachen nicht ankommt. Eigentlich.

DeLonghi Maestosa Kaffeevollautomat Touchscreen

Hauptsache, die Kaffeebohnen werden möglichst fein gemahlen, mit dem richtigen Druck aus der Brühgruppe in die Tasse zu Kaffee verarbeitet und fertig. Eine gute Reinigung und ein gründliches Entkalkungsprogramm sind auch wichtig – der Rest ist Kür.

Spätestens bei der IFA 2017 zeichnete sich jedoch ab, dass der Hersteller keinen Bock mehr auf „Unterklasse“ hat. Wenn schon Latte Macchiato von DeLonghi, dann bitte ab jetzt mit dem gleichen Prestige wie bei der Konkurrenz!

Auch wenn es anfangs etwas niedlich wirkte, ist dieser Imagewandel gelungen. Aktuell empfehle ich fünf DeLonghi-Geräte aus jeder Preisklasse, die ihr kennen und näher betrachten solltet:

Neben den sexy Five gibt es auch weniger aufregende Dauerbrenner, die sich deutlich gesichtsloser in meinen Kaffeevollautomaten Test einreihen. Gegen die meisten habe ich nichts, kippe meine Bohnen aber doch lieber in andere Versionen.

DeLonghi Kaffeevollautomat nach Preis & Modelljahr: Meine Tests im Überblick

Nach aktuellem Stand habe ich elf Vollautomaten aus Triveso vom Wassertank bis zur Crema getestet. Die Espressomaschinen und anderes DeLonghi Küchen- und Kaffeevollautomat-Zubehör (viele tragen den Serientitel „Living Innovation“) habe ich gar nicht erst gezählt.

Mal abgesehen davon, dass sich Maschine A im Test nicht immer sauber von Kaffeemaschine B abhebt, trägt ein DeLonghi Kaffeevollautomat die schlimmsten Modellnamen-Nummern-Kombinationen der gesamten Liga.

Um endlich selbst einen Überblick zu haben, stelle ich euch diese elf DeLonghi Kaffeevollautomaten mit einem Preisvergleich vor und ordne sie nach Staffeln und Funktionsumfang.

DeLonghi ECAM 350.55.B Kaffeevollautomat Latte Macchiato

Wenn ihr genaue Infos zu Mahlgrad, „Automatic Cappuccino“ oder anderen Details sucht, sind die jeweiligen Testberichte eure wichtigste Informationsquelle. Testergebnisse im Bewegtbild findet ihr natürlich auch im YouTube Kanal von Coffeeness – falls lesen zu anstrengend ist.

Die Liste kann sich morgen oder übermorgen wieder ändern, auch wenn die Italiener einen längeren Modell-Atem beweisen als die Konkurrenz. Das gilt jedoch nicht uneingeschränkt für alle Reihen.

Folgende Geräte sind nur noch von Drittanbietern erhältlich, deren Testberichte jedoch wie immer ein ewiger Quell wichtiger Infos für euch sind:

DeLonghi Kaffeevollautomaten bis 300 Euro: Ohne die DeLonghi Magnifica S geht’s nicht!

In der Einsteigerklasse ist DeLonghi weiterhin einer der wenigen ernstzunehmenden Player. Mir fällt zumindest kein Kaffeevollautomat unter 300 Euro ein, der mit dem DeLonghi-Angebot mithalten kann.

Wer das erste Mal eine automatische Kaffeemaschine kaufen möchte und nicht gleich einen Milchbehälter mit Discolicht oder ein ausgefeiltes Latte Crema System sucht, ist bei einem DeLonghi Kaffeevollautomat einfach nie verkehrt.

DeLonghi Magnifica S ECAM 22.110.B: Bester kleiner Kaffeeautomat unter 300 Euro 

DeLonghi ECAM 22.110.B Kaffeevollautomat Arne Uebersicht

Der DeLonghi Magnifica S ECAM 22.110.B Kaffeevollautomat kam bereits 2011 auf den Markt und kostet konstant unter 300 Euro. Das wäre theoretisch ein Grund, ihn zu ignorieren.

Doch in dieser Preisklasse macht die kleine Plastikbude mit manueller Milchaufschäumdüse nun einmal alles richtig – 13-stufiges Kegelmahlwerk, gut trinkbarer Espresso und Kaffee, einfache Bedienung, perfekt für jeden Single.

Das Pulver könnte zwar noch etwas feiner sein, weil der feinste Mahlgrad das Gerät überfordert. Für Milchschaum müsst ihr mehr tun und wissen, „selbstreinigend“ ist dieses Modell auch nicht.

Doch anders als viele andere ältere Modelle ist die Mini-Magnifica problemlos erhältlich und wird zwischendurch immer wieder mit Preisaktionen beworben. Das sagt viel über ihren Klassiker-Status aus.

Im Einsatz seht ihr sie im Video: „Das Duell der Kaffeevollautomaten | Super billig vs. super teuer“.

DeLonghi ESAM 3000.B: Eine überflüssige Maschine

DeLonghi ESAM 3000.B Kaffeevollautomat Arne Uebersicht

Ebenfalls seit 2011 versucht euch DeLonghi mit dem ESAM 3000.B Kaffeevollautomaten zu überzeugen, dass es einen sinnvollen Unterschied zwischen ECAM- und ESAM-Modellen gibt. Das ist ihnen bisher nicht gelungen.

In Sachen Kaffee, Espresso und Preisvergleich sind (ältere) ESAMs Quark, während ECAMs als automatische Kaffeemaschine immer zu empfehlen sind. War das so gedacht? Keine Ahnung.

Der ESAM 3000 für knapp unter 300 Euro ist jedenfalls immer noch verfügbar, allerdings gibt es keinen wirklichen Grund, ihn zu kaufen.

Einen Einblick in die steile Entwicklung, die Coffeeness seit 2016 genommen hat, liefert euch mein YouTube-Video „Delonghi Kaffeevollautomat Magnifica ESAM 3000b Test“.

DeLonghi ESAM 3200: Netter Versuch 

Dass meine ESAM-ECAM-These stimmt, beweist auch der DeLonghi ESAM 3200 von 2012, der ebenfalls nur rund 300 Euro kostet, aber ebenfalls keinen Grund für den Kauf abliefert.

Die Unterschiede zur „Schwester“ ESAM 3000 sind zwar da, doch sie fallen immer zum Nachteil der 3200er Version aus. Darum habe ich mir das Video zum Test auch gespart.

DeLonghi Kaffeevollautomaten um 500 Euro: Neuer Schwung dank Dinamica

Ich habe eine steile These: Erst der DeLonghi Dinamica Kaffeeautomat hat gezeigt, wie viel Musik in der Preisklasse um 500 Euro wirklich steckt. Klassiker wie den Siemens EQ 3 oder den Melitta Caffeo CI haben zwar ein ähnliches Preisschild, doch musstet ihr hier immer kleinere Abstriche hinnehmen.

Die Formel war klar:

Wer mehr will, muss mehr zahlen.

Und dann kam der Spielverderber Dinamica ins Spiel.

DeLonghi Dinamica ECAM 350.55.B: Einer der besten Vollautomaten der Mittelklasse 

DeLonghi ECAM 350.55.B Kaffeevollautomat Arne Uebersicht

In dieses Modell von 2016 bin ich immer noch verknallt. Der DeLonghi Dinamica ECAM 350.55.B ist einer der besten Kaffeevollautomaten um 500 Euro und liefert eine ungewöhnliche Qualität.

13 Mahlwerkstufen (im Kegelmahlwerk) und sauviele Einstellmöglichkeiten müsst ihr woanders teurer bezahlen. Ihr könnt den automatischen Milchaufschäumer (Latte Crema System) einstellen, nutzt ein modernes Display und alle Freiheiten bei der Zubereitung.

Der Dinamica ist ein Referenzmodell:

Diese Maschine kann so viel wie manche Großen, kostet jedoch nur so viel wie die Mittelklasse-Konkurrenz.

Natürlich hat sich DeLonghi damit selbst ins Bein geschossen, weil andere eigene Modelle in dieser Klasse keine wirkliche Daseinsberechtigung mehr haben.

Mehr erfahrt ihr in meinem YouTube-Video „Delonghi Dinamica Kaffeevollautomat im Test und Vergleich“.

DeLonghi ECAM 23.420.SB: Unbemerkt gut bei Espresso & Milchschaum

DeLonghi ECAM 23.420.SB Kaffeevollautomat Arne Uebersicht

Für mittig unter 500 Euro lungert der DeLonghi ECAM 23.420.SB Kaffeevollautomat seit 2010 (!) fast unbemerkt im Angebot herum. Er ist im besten Sinne des Wortes „nett“, auch wenn er im Vergleich mit der aktuellen Produktpalette abenteuerlich vorsintflutlich wirkt.

Wenn ihr mal meinen alten Bart bewundern und ein paar Infos zu diesem Gerät ergattern wollt, schaut das YouTube-Video „Delonghi Kaffeevollautomat ECAM 23420 Testbericht“ an.

DeLonghi ECAM 23.466.B: Solide Zubereitung, blasse Funktionen 

DeLonghi ECAM 23.466.B Kaffeevollautomat Arne Uebersicht

So richtig weiß ich nicht, was mir dieses 2015er Modell für etwas über 500 Euro sagen will. Der DeLonghi ECAM 23.466.B ist solide, aber gerade im Vergleich mit dem Dinamica gesichtslos.

Im YouTube-Video „Delonghi ECAM 23466 B im Test | Was kann der Kaffeevollautomat für 500 €“ erfahrt ihr mehr.

DeLonghi Kaffeevollautomaten ab 1.000 Euro: Wie Soul & Maestosa die (günstige) Messlatte verschieben

Für mich (und euch) sind Kaffeevollautomaten ab 1.000 Euro immer erklärungsbedürftig, da sich der Preis schwerer rechtfertigen lässt. Bei den Italienern habe ich keine Probleme.

Angesichts der Leistungsfreude und Qualität der DeLonghi-Oberklässler bei Kaffee, Latte Macchiato und Co wirken die Preisschilder schon fast wieder abenteuerlich günstig.

DeLonghi PrimaDonna: Unaufgeräumte Serie mit tollen Kaffeeautomaten

DeLonghi PrimaDonna Kaffeevollautomat Arne Uebersicht

Der Name für diese DeLonghi Kaffeevollautomaten-Serie um 1.000 Euro ist ziemlich gut gewählt – auch wenn ihr erst einmal stundenlang damit beschäftigt seid, die Modellvarianten auseinander zu klamüsern.

Doch in jeder klassischen Version liefert der elegante DeLonghi PrimaDonna die richtige Mischung aus Snobismus und Arroganz, Optik und Aroma, Bedienung, Reinigung und Leistung.

Ein PrimaDonna reiht sich mühelos neben Siemens- oder Miele-Modelle ein, schafft jedoch (gefühlt) mehr für weniger Geld.

Darum muss sich die Diva in meinem Testvideo „Delonghi Primadonna im Test und Lautstärke-Duell“ direkt mal gegen ein Siemens-Gerät beweisen.

DeLonghi Maestosa: Dann kam alles anders 

DeLonghi Maestosa Kaffeevollautomat Arne Uebersicht

Ich wollte dieses Modell von 2019 für 2.500 Euro Einführungspreis wirklich, wirklich, wirklich hassen. Weil ein solcher Preis einfach komplett bescheuert ist.

Aber der DeLonghi Maestosa ist nun einmal der erste Kaffeevollautomat der Welt mit zwei elektronisch steuerbaren Mahlwerken (gewesen – der Jura Z8 hat nachgezogen). Außerdem ist er sehr hochwertig, bedienerfreundlich und macht auch noch exzellenten Kaffee, Espresso und Cappuccino.

Dieser gemeine Widerspruch ist auch ein Grund für meinen Rehkitz-im-Scheinwerfer-Blick im YouTube-Video „Delonghi Maestosa im Test | 2500 € für einen Kaffeevollautomat?“.

DeLonghi PrimaDonna Soul: Innovationen & ein erfreulicher Preisvergleich

DeLonghi PrimaDonna Soul Kaffeevollautomat Arne Uebersicht

Wäre DeLonghi nicht selbst auf den PrimaDonna Soul gekommen, hätte ich irgendwann einen Leserbrief geschrieben.

Denn dieser Kaffeeautomat als neuestes Modell der aktuellen Launch-Runde vereint das innovative elektronische Mahlwerk des Maestosa mit dem Komfort und Luxus der PrimaDonna – und schrumpft das Preisniveau auf ein bezahlbares Format.

Ich liebe den Soul für seine Leistungsfreude auf Knopfdruck, die sehr sinnvolle Coffee Link App und alle Spielereien, die selbst einen Profi glücklich machen. Ich ertappe mich dabei, wie ich immer öfter meine Tassen unter dieses Gerät stelle … einfach, weil es Spaß macht.

How to Kaffee auf Knopfdruck: Was macht DeLonghi im Vergleich anders?

Kaffeemaschinenmarken sind wie Personen. Siemens ist der etwas weltabgewandte Professor, der immer etwas Kluges beizutragen hat. Melitta Vollautomaten sind die Mutti, die immer ein Taschentuch dabei hat. Saeco ist der Schauspieler, der nach ruhmreichen Tagen Möbelhäuser eröffnen muss.

DeLonghi war für mich bisher ein Dreckspatz, der beim Spielen auch mal Sand gegessen hat. Doch dieser Eindruck hat sich mit jedem neuen Vollautomatenmodell geändert. Offensichtlich wurde der Sandkasten gegen ein sexy Kaffee-Diplom eingetauscht.

DeLonghi Kaffeevollautomaten sind jetzt ein bisschen wie Apple-Produkte, nur dass sie weniger Hype und mehr überzeugende Funktionen mit ausgeglichenem Preisschild liefern.

Denn hier gibt es alles, was wir von einem Kaffeevollautomaten verlangen dürfen:

  1. Selbst das günstigste Modell hat wenigstens 13 Mahlgrade.

  2. Ihr könnt immer an den Faktoren Temperatur, Kaffeestärke und Füllmenge drehen.

  3. Wenn es ein automatisches Milchschaumsystem gibt, dürft ihr dies immer öfter regulieren.

  4. Die Maße sind vergleichsweise kompakt.

  5. Der Preis liegt immer unter Kategorie-Niveau.

  6. Die Ergebnisse bei Espresso, Kaffee und Milchschaum sind konstant hoch.

  7. Bedienungsanleitung nicht nötig: Die Handhabung ist meist selbsterklärend.

  8. Die Reinigung gelingt einfach und gründlich: Ihr könnt die Brühgruppe herausnehmen.

  9. Technische Spielereien (App etc.) sind immer nur ergänzend, nie Zwang.

  10. Der Look wird zunehmend moderner, ohne sich vom DeLonghi-Stil zu verabschieden.

  11. Reparatur und Ersatzteile sind günstig zu haben.

Die saunetten Pressemenschen von DeLonghi haben mir zum Beispiel bei der IFA 2019 bestätigt, dass die Veränderungen bei DeLonghi riesig sind. Es kam jedoch auch durch, dass die ehemals behäbigen Italiener momentan noch Schwierigkeiten haben, sich in ihrer neuen Rolle zurechtzufinden.

DeLonghi Maestosa Kaffeevollautomat Bohnenfaecher

Das Familienunternehmen ist zum Beispiel beim Thema faire Kaffeebohnen richtiggehend verbohrt und weiß auch noch nicht so recht, wie es die großartige Funktionalität der Maschinen für eine junge und kauffreudige Zielgruppe präsentieren soll.

Neben der Sache mit den Bohnen gibt es weitere funktionelle Kritikpunkte zu einem DeLonghi Kaffeevollautomat:

  1. Mahlwerk, Brühgruppe und Pumpe sind bei günstigen Maschinen mit dem feinsten Mahlgrad schnell überfordert. Das Kaffeepulver kann nicht immer so fein gemahlen werden, wie ihr es für einen Espresso braucht.

  2. Das Unternehmen knallt zu jeder Reihe irgendwelche Modellvarianten raus, die keinen Sinn ergeben, den Kunden überfordern und abschrecken.

  3. Die „Krücke“ Kunststoff fühlt sich bei den Niedrigpreisigen meist auch wirklich nach Plastikbude an. Selbst bei Oberklasse-Automaten ist viel zu viel Plastik im Spiel.

Insbesondere der zweite Punkt geht mir auf die Nerven. Denn dabei handelt es sich um eine Vernebelungstaktik, die euch das Geld aus der Tasche ziehen und FoMO versprühen soll. Wenn ihr nicht wisst, was die Maschinen wirklich unterscheidet, kauft ihr schnell das nächst teurere Gerät. Oder ihr holt euch ein sinnloses Update.

Ein etwas geräumigerer Wassertank oder ein bunteres Display sind aber keine Argumente für ein neues Gerät. Milchbehälter, möglicher Mahlgrad und letztendlich der Kaffee bleiben innerhalb einer Reihe stets sichtbar gleich. Mein Test beweist das immer wieder.

Der DeLonghi-Code: Was bedeuten die Modellbezeichnungen?

Wie schon erwähnt, gibt es einen Unterschied zwischen ESAM- und ECAM-Modellen, wobei immer offensichtlicher wird, dass die ECAM-Klasse auf Dauer das Rennen macht. Denn die besten DeLonghi Vollautomaten sind ausnahmslos geECAMt:

Eine Ausnahme bildet das Spitzenmodell EPAM 960.75.GLM Maestosa, weil es eine neue Geräteklasse einläutet und damit eine neue Abkürzung verdient.

DeLonghi Maestosa Kaffeevollautomat alle Kaffeegetraenke

Zusätzlich könnt ihr bei DeLonghi aus dem Zahlencode eine ungefähre Preiseinordnung ableiten:

Je höher die Zahl vor dem ersten Punkt, desto teurer ist der Vollautomat. Dreistellige Zahlen sind meist den jeweiligen Spitzenmodellen vorbehalten bzw.ein Hinweis auf ein neueres ECAM-Modell.

Diese Zahlen zeigen zudem eine Rangfolge der grundsätzlichen Modellausrichtung. So bauen zum Beispiel alle DeLonghi-Versionen nach dem Schema 23.XXX.X aufeinander auf.

Bei den Zahlen nach dem ersten Punkt scheint es sich umgekehrt zu verhalten: Ist sie nur zweistellig, ist das Modell neuer und besser, ein höherer zweistelliger Wert deutet auf eine üppigere Ausstattung, mehr Funktionen sowie programmierte „Kaffeespezialitäten“ hin.

Bei den Buchstabenkombinationen am Ende bin ich mir 100-prozentig sicher, was sie bedeuten. Sie geben nichts weiter an als die Gehäusefarbe. B steht für Black, MS steht für Metal/Silver, T für Titanium usw.

Lasst euch von diesen Bezeichnungen nicht beirren: Nur, weil die Farbe Metall lautet, heißt das nicht, dass ihr auf ein Edelstahlgehäuse hoffen könnt. Diesen Luxus gibt es erst deutlich über 500 Euro.

DeLonghi Vergleichstabelle: Wer macht am automatischsten Espresso & Cappuccino?

Ich habe mir den Spaß gemacht, und die vier spannendsten DeLonghi Kaffeevollautomaten gegenübergestellt. Dieser Kampf ist zwar nicht fair. Doch er zeigt, welche Konstanten DeLonghi liefert und wofür ihr jeweils die Preissprünge bezahlt.

Magnifica SDinamicaMaestosaSoul
MahlwerkEdelstahl-KegelmahlwerkEdelstahl-Kegelmahlwerk2x Edelstahl-ScheibenmahlwerkEdelstahl-Scheibenmahlwerk
Mahlstufen1313adaptivadaptiv
Steuerung/
Darstellung
KnöpfeSensortasten und DisplayTFT-TouchTouch, App
Voreingestellte GetränkeNein4>2021
GetränkeprofileNeinJa63
Kaffeestärke/Temperatur/ Füllmenge einstellbarJaJaJaJa
MilchaufschäumerDampfdüseIntegriertIntegriert und MilchaufschäumdüseIntegriert
Größe Wassertank1,8 l1,8 l2,1 l2,2 l
Größe Bohnenbehälter250 g300 g2 x 290 g500 g
GehäuseKunststoffKunststoffEdelstahlKunststoff
Ungefährer Preis zum Berichtszeitpunkt in Euro3005502.5001.100

Fazit DeLonghi Kaffeevollautomaten Test: Alles im Griff

DeLonghi ECAM 23.466 Kaffeevollautomat Espresso fertig

Sehen wir mal vom Milchbehälter, dem Platz für Kaffeebohnen, einer modernen Abschaltautomatik und natürlich den Innovationspunkten ab, besteht der wichtigste Unterschied im Bedienkomfort, mit dem ihr Kaffeepulver zu einem fertigen Getränk verarbeitet.

Die grundsätzlichen Anforderungen an die besten Kaffeevollautomaten erfüllt DeLonghi wirklich überall: Ihr habt einen feinteiligen Einfluss auf die wichtigsten Elemente eines gelungenen Espresso aus dem Vollautomaten.

Ganz ehrlich: Was will man mehr?

Wie steht ihr zu DeLonghi und habt ihr noch Fragen? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar!

Dein Kaffee-Experte
Team Image
Arne Preuss

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Mehr über Arne Preuss

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Mehr über Arne Preuss

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

92 Kommentare
Neueste
Älteste
Inline Feedbacks
View all comments
Inhaltsverzeichnis