Die besten Espressogläser: Pause für die Tasse

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Wie wir testen | Unser Team

Espresso ist Purismus. Eigentlich. Trotzdem trinken wir den Klassiker aus Italien meist aus bunten Tassen, die fett für Melitta, Tchibo oder Gastromarken werben. Zumindest unterwegs.

Espresso ist Purismus. Eigentlich. Trotzdem trinken wir den Klassiker aus Italien meist aus bunten Tassen, die fett für Melitta, Tchibo oder Gastromarken werben. Zumindest unterwegs.

Zu Hause übernehmen Espressogläser zunehmend die Pole-Position und ergänzen Kaffeevollautomaten genauso stilvoll wie Siebträger. Die Rechnung: Im Glas sehe ich, was ich habe. Korrekt. 

Trotzdem brauchen Espresso-Gläser (noch) etwas mehr Erklärung als etwa Cappuccino-Gläser oder Latte Macchiato-Gläser. Nichts leichter als das – machen wir hier!

Kaffee für Vollautomaten by Coffeeness

Kaffee entwickelt für den Vollautomaten

Mein Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.

Täglich frisch geröstet

Schokoladiges Aroma

Fair gehandelt

Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke

Zum Coffeeness Shop

Espressoglas oder die besten Espressotassen: Worum geht es eigentlich?

Theoretisch könntet ihr Espresso auch aus einem Fingerhut oder einem Wasserglas trinken. Schließlich reden wir vom kleinstmöglichen Schluck Kaffee, den ihr direkt nach der Zubereitung wegzieht. Wozu also ein Tanz ums Gefäß? Aus drei entscheidenden Gründen:

  1. Je weniger Milliliter in der Tasse oder im Glas, desto schneller wird die Menge kalt.

  2. Das Gefäß spielt eine entscheidende Rolle bei der Zubereitung von Espresso.

  3. Becher, Tasse oder Glas sollen euch dabei unterstützen, den Kaffeeschluck in allen Facetten erleben zu können.

Während es bei Latte Macchiato oder Cappuccino ähnlichen Kaffee-Rezepten mit Milch relativ viel Spielraum für die Gesamtmenge gibt, gelten bei (gutem) Espresso nur zwei Werte: 20 bis 25 Milliliter für den einfachen, 40 bis 45 Milliliter für den doppelten Shot.

Im Zusammenspiel mit den drei Faktoren ist es daher unumgänglich, auf Tassen oder Espresso-Gläser zu setzen.  

Schwarzer Kaffee Happy Coffee Sidamo

Menge, Material, Design: Was macht ein gutes Espressoglas aus?

Gleich vorweg: Die Wahl zwischen einer Tasse oder einem Espressoglas ist weitestgehend subjektiv. Aber ich habe nicht umsonst doppelwandige Espresso-Gläser statt Espresso-Tassen entwickelt. Ich finde, dass uns ein Espressoglas dabei unterstützt, besseren Kaffee zu kochen.

Warum ein Espressoglas?

Espresso ist nicht nur Purismus, sondern auch Präzision. Über die Optik des Getränks könnt ihr direkt beurteilen, ob ihr eure Kaffeemühle, den Vollautomaten oder den Siebträger korrekt eingestellt habt.

Bei einer Tasse könnt ihr nur von oben gucken. Bei einem Espressoglas von allen Seiten. Schon deshalb wundert es mich, dass sich Gläser bisher nur zögerlich durchsetzen. Insbesondere für hochwertigen Specialty Coffee.

Die korrekte Größe

Bevor wir über das Material oder die Entscheidung zwischen ein- und doppelwandig reden, ist die Größe das wichtigste Element für ein gutes Espressoglas. Denn sie bestimmt drei wesentliche Elemente:

  1. Ob der Kaffee zwischen Zubereiten und Servieren heiß bleibt

  2. Ob sich der Espresso korrekt aufbaut

  3. Ob wir mit einem Schluck sämtliche Komponenten und Aromen erfassen können

Espresso aus der Siebträgermaschine baut sich direkt im Glas oder der Tasse auf – die Crema wächst von unten nach oben, der Mix aus Emulsion, Suspension und Lösung entfaltet im Gefäß seine Balance.

Solis Barista Gran Gusto Espressomaschine Espressobezug

Bei Kaffee aus dem Vollautomaten ist das nicht der Fall. Der Kaffee wird in der Maschine gebaut, der Cremaschaum wird nachträglich reingepeitscht. Zwar ist das nicht authentisch, geschmacklich aber immer näher am Original. Es gelten also ähnliche Bedingungen.

Wäre das Espressoglas größer als es ist, würde dieser Aufbau nicht gelingen. Zwar wären dieselben Bestandteile im Gefäß, sie würden allerdings nicht mit derselben Konzentration (und schon gar nicht mit Crema) auf die Zunge treffen.

Selbst wenn wir das Kaffee-Wasser-Verhältnis ändern und einen kleineren Ristretto oder einen größeren Lungo bauen, bleiben die notwendigen Gefäßbegrenzungen dieselben. 

Um allen Espressogetränken gerecht zu werden, sollten die passenden Gläser daher ein maximales Füllvolumen von 80 Milliliter mitbringen. Weniger ist okay, mehr wäre zwecklos.

Das korrekte Material

Generell könnt ihr Tassen aus Keramik oder doppelwandige Espressogläser kaufen. Es gibt Kaffeegläser aus Kristallglas und Varianten mit oder ohne Griff. Ihr bekommt sie bei Tchibo und Bodum, von Zwilling oder von Firmen wie Glaswerk. Auch gibt es „echte italienische Design-Espressogläser“ – was auch immer das heißt.

Espressoglas von Coffeeness Uebersicht

Grundsätzlich dreht sich dabei alles um die Temperatur: Je kleiner der Kaffeeschluck, desto schneller gibt er Wärme an seine Umgebung ab. Handelt es sich bei dieser Umgebung um leitfreudiges Material, ist der Espresso schon Sekunden nach der Zubereitung kalt. Bläh.

In seiner einfachen Form hat Glas eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Hier gewinnt auf jeden Fall die Keramik. Als „Thermoglas“ hängt es das Tassenmaterial auf jeden Fall ab. Vor allem, wenn es doppelwandig gefertigt wird. Dazu später mehr.

Kristallglas klingt nach purem Kaffeeluxus, ist aber nur ein Begriff für einen Schliff. Bei Cocktailgläsern ergibt es Sinn. Als Espressoglas nicht.

Brauchen (italienische) Espressogläser einen Henkel?

Espressotasse mit Henkel

Kurze Antwort: nö. Sind eure Espressogläser doppelwandig, ist ein Henkel überflüssig. Setzt ihr auf einfaches Glas oder eine Tasse, sehe ich allerdings auch keinen wichtigen Grund. 

Wir reden von einer Schlucklänge Trinkzeit, der Henkel ist nur ein Weg, um fipsige Tassen besser anfassen zu können.

Sind Espressogläser doppelwandig, wird der Kaffee besser?

Borosilikatglas ist der King der gläsernen Kaffee-Küche und zum Beispiel ein Standard für die French Press oder Chemex. Es hält hohe Temperaturen aus und ist spülmaschinenfest.

Für meine Kaffeegläser habe ich das Borosilikatglas verdoppelt und eine Schicht Luft dazwischen gepackt. Davon profitiert ihr gleich mehrfach:

  • Es entsteht ein schicker Schwebeeffekt

  • Luft hat einen unglaublich schlechten Wärmeleitkoeffizient

  • Zwei Schichten Thermo-Glas plus Luft ergeben sehr hohe Isolierleistung

  • Ihr habt eure Getränke von allen Seiten im Blick

Von mir aus dürfen alle meine Getränkefavoriten doppelwandig verglast sein. Genau deshalb habe ich zusätzlich Cappuccino-Gläser und Latte Macchiato Gläser entwickelt. Das Besondere bei ihnen:

Sie passen in Höhe und Durchmesser unter sämtliche Kaffeeausläufe aller Vollautomaten aus meinem Test. Gern geschehen!

Außerdem sind sie spülmaschinenfest (auch wenn ich die Handreinigung empfehle), haben die jeweils optimale ml-Füllmenge und sind als Set (2er-, 4er- oder 6er-Set) erhältlich.

Kaffee für Vollautomaten by Coffeeness

Doppelwandige Espresso-Gläser von Coffeeness

Unsere Coffeeness Kaffeegläser sind wieder verfügbar!

65 ml Füllmenge

Hitzebeständiges Borosilikatglas

Im 2er-, 4er- und 6er-Set

Doppelwandig mit Schwebe-Effekt

Zum Coffeeness-Shop

Was darf ein Espressoglas kosten?

Auch wenn ich am liebsten mein eigenes Thermoglas-Angebot anpreise: Gute Doppelwand-Espressogläser gibt es von vielen Marken.

Eine beliebte Variante, Feelino Bloomino von Klarstein, kostet als Duo nur etwas mehr als zehn Euro. Auch ein Set von Melitta ist hochwertig und preislich überschaubar.

Andersherum könnt ihr für Marken wie Creano, WMF oder sogar Jura noch deutlich mehr Geld in die Hand nehmen. Muss das sein?

Ich finde nicht. Solange ihr Produkte aus Borosilikatglas erhaltet, die Becher spülmaschinengeeignet sind und die Milliliter-Angabe zu Espressogetränken passt, reicht ein günstiges Set aus. 

Zur Kalkulation: Ein einzelnes Glas sollte nicht mehr als sechs bis acht Euro kosten. Alles darunter ist unsicher, alles darüber einfach teuer.

Espresso-Gläser können mehr: Diese Varianten passen rein

Espressogetränke sind mehr als schwarzer Kaffee oder Latte Macchiato. Je nach Wassermenge und Zutatenliste habt ihr unzählige Möglichkeiten, euer neues Glas-Set einzusetzen:

  • Ristretto: Selbe Menge Kaffeepulver, weniger Wasser – maximal 20 ml

  • Doppio: Doppelter Shot – 40 bis 50 ml

  • Lungo: Das Gegenteil von Ristretto – maximal 40 ml

  • Americano: Doppio mit extra Wasser – bis zu 100 ml

  • Macchiato: mit Milchschaumhaube – bis zu 80 ml

  • Corretto: mit Schuss – bis zu 50 ml

  • Freddo: auf Eiswürfeln – bis zu 100 ml

Wie pflege ich ein Espressoglas?

Während Thermoskannen niemals eine Spülmaschine von innen sehen sollten, kann euer Glas-Set in den meisten Fällen problemlos hinein wandern. Ich empfehle jedoch die Handwäsche. Da Doppelwand-Glas im besten Fall keine Rillen und Kanten hat, ist es besonders glatt. 

Pflegt ihr Espresso-Gläser nur per Hand, geht das viel schneller als in der Maschine, verbraucht weniger Ressourcen und sorgt dafür, dass die Glasoberfläche nicht so schnell eintrübt.

Erst die Zubereitung, dann das Espressoglas: Darauf kommt es an

Glas hin, Tasse her: Wie bei allen Kaffeespezialitäten beginnt auch die Espressozubereitung mit den perfekten Bohnen. Die findet ihr in meinem Shop oder meinem Espressobohnen-Test. Ansonsten gilt:

  • Kaffeebohnen möglichst fein und frisch mahlen

  • 7 bis 8 Gramm Kaffeepulver für einen einfachen Espresso mit 20 bis 25 ml

  • Mit hohem Anpressdruck gleichmäßig tampen

  • Wasser 94 Grad, Durchlaufzeit etwa 25 Sekunden

  • Espresso-Gläser evtl. vorwärmen

Kaffee für Vollautomaten by Coffeeness

Kaffee entwickelt für den Vollautomaten

Mein Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.

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Espresso aus dem Kaffeevollautomaten: Wer kann’s am besten?

Würde ich Espresso aus dem Vollautomaten nicht vertrauen, hätte ich auch kein Espressoglas entwickelt. 

Geht es um ein Getränk, das dem Siebträger-Original kaum nachsteht, gibt es für mich einen klaren Testsieger: Espresso aus Jura Kaffeevollautomaten schmeckt besser als sonst irgendwo.

Jura Z10 Kaffeevollautomat Espressobezug
Jura Z10 Kaffeevollautomat Espressobezug Crema von oben

Espressoglas oder Tasse? Hauptsache kalte Finger!

Latte Macchiato Gläser sind selbstverständlich, Espressogläser ab jetzt auch! Während es bei Latte nur um die Optik an sich geht, beurteilen wir im Espressoglas die direkte Getränkequalität – und können eventuell nacharbeiten.

Holt euch ein Set aus Borosilikatglas, achtet darauf, dass es doppelwandig ist und lasst euch ansonsten von eurem Geschmack leiten. Günstig von Ikea oder Coffeeness, teuer von Creano oder DeLonghi? Mir egal. Hauptsache, ihr gönnt euch guten Espresso.

Espressoglas oder Tasse? Hochwertiges Set aus Borosilikatglas oder lieber günstige Alternative? Ich bin auf eure Meinungen zum Espressoglas gespannt! Hinterlasst mir gern einen Kommentar!

Dein Kaffee-Experte
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Arne Preuss

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