Solis Grind & Infuse Perfetta Test 2023: Die Typ 1019 Siebträgermaschine in der Preview

Ich bin Arne Preuß und kämpfe für mehr hochwertigen Kaffee.

Es liegt sicher nicht an mir, dass wir derzeit so wenige Geräte im Espressomaschinen Test 2023 vorstellen. Die Übermacht der Kaffeevollautomaten für die heimische Küche sorgt dafür, dass echter Espresso aus einem echten Siebträger von vielen ignoriert wird.

Es liegt sicher nicht an mir, dass wir derzeit so wenige Geräte im Espressomaschinen Test 2023 vorstellen. Die Übermacht der Kaffeevollautomaten für die heimische Küche sorgt dafür, dass echter Espresso aus einem echten Siebträger von vielen ignoriert wird.

Da hilft es auch nix, dass Geräte wie die Solis Grind & Infuse Perfetta existieren. Diese (von mir) sogenannten Hybrid-Maschinen mixen einen Siebträger mit einer Kaffeemühle und Vollautomaten-Anklängen. Sie nehmen euch viele heikle Punkte der korrekten Espresso-Extraktion ab – oder greifen euch zumindest unter die Arme.

Klingt super? Eben. Bevor wir diese Solis Kaffeemaschine testen und uns mit der Kaffeezubereitung, dem Milchschaum und allen Funktionen beschäftigen, schauen wir uns den Schweizer Siebträger schon einmal genauer an. So könnt ihr bereits checken, ob sich der Kauf für euch überhaupt lohnt.

Ein neuer Sage-Konkurrent

Solis Grind & Infuse Perfetta

Gute Verarbeitung

Adaptiver PID-Regler

Kompakt

Solis Grind & Infuse Perfetta: Überblick & Vergleich

Ich bin ein großer Fan von Solis. Die Solis Barista Gran Gusto als gehobener Einsteiger-Siebträger steht seit Jahren in den Küchen einiger Coffeeness-Mitglieder. Dort macht sie einen sehr zuverlässigen und überraschend professionellen Job.

Dafür benötigt ihr allerdings eine extra Kaffeemühle, die bei der Solis Grind & Infuse Perfetta bereits eingebaut ist. Das allein wäre jedoch kaum ein Grund, knapp 700 Euro für diesen Hybriden auszugeben. 

Die Solis Perfetta-Serie: Schwarz glänzt mit Edelstahl & Silver

Die Grind & Infuse Perfetta ist Teil einer ganzen Serie, bei der ihr mit zunehmendem Preis auch mehr Leistung erhaltet. Die Solis Barista Perfetta Plus für knapp 400 Euro ist ein Schnuppergerät ohne Kaffeemühle, mit kleinem Wassertank und kleinem Thermoblock.

Die Solis Grind & Infuse Compact 1018 in Silver oder Black ist offenbar ein Hybrid-Auslaufmodell, das weniger Barista-Fähigkeiten auf die Waage wirft als die Perfetta in unserem Test. 

Alle Crossover-Geräte sind unterdessen grundsätzlich hervorragend darin, uns die Annäherung an echten Espresso und Milchschaum nach Barista-Maßstäben einfacher zu machen. Das Solis-Modell gibt sich dabei auf dem Papier auf jeden Fall Mühe:

  • Gehäuse aus Metall mit viel Edelstahl

  • Mahlwerk aus Edelstahl mit 25 Mahlgradeinstellungen & Memory-Funktion für die Mahlmenge

  • LCD mit Zehntelsekunden-Anzeige zur Mahlmenge

  • Adaptive PID-Steuerung für stabile Temperaturen bei Espresso, Heißwasser, Milchschaum

  • Brühtemperatur regulierbar (in engem Maße)

  • Einstellbare Pre-Infusion für mehr Aroma

  • Druckanzeige (Manometer) zur Überprüfung der Extraktionsfaktoren

  • Zwei Einstellungen für den Wasserdurchfluss

  • Dampflanze mit Profi-Kopf & 360-Grad-Gelenk

  • Zwei Temperaturen für Wasserdampf

  • Abschaltautomatik, geringe Aufheizzeit

  • Tamper & Siebhalter mit Einzel- oder Doppelauslauf bzw. Sieb enthalten

Selbst für meinen Geschmack klingt all das ganz schön technisch – vor allem, wenn wir das einfache Knopfdruck-Prinzip eines Kaffeevollautomaten gewohnt sind. Wasser rein, ein bisschen einstellen, Kaffee beziehen, Abtropfschale leeren, fertig.

Aber hinter den komplizierten Worten soll die Solis-Siebträgermaschine den Sweetspot zwischen zwei Gerätewelten finden: Kaffee mahlen, einstellen und portionieren wie ein Vollautomat, Kaffee zubereiten wie eine echte Espressomaschine. 

Echte Einsteiger-Espressomaschine

Einige Modelle wie mein derzeitiger Favorit Sage Oracle Touch gehen in einigen Punkten weiter als die Solis Espressomaschine. So müsst ihr hier etwa lernen, das Kaffeemehl mit einem Tamper korrekt zu verdichten – bei Sage oder der DeLonghi La Specialista Maestro gibt es dafür eine Tamping-Station.

Das Verdichten ist kein unbedeutender Schritt, da es für den notwendigen Widerstand im Siebträger sorgt. Liegt das Mehl zu locker, kann kein Druck aufgebaut werden. Ist es zu fest, kommt nix in die Tassen. Ist es ungleichmäßig verdichtet, merkt ihr das sowohl an der Crema als auch am schiefen Aroma.

Die Sage Siebträgermaschine besitzt außerdem ein großes Touch-Display, DeLonghi zwei spacige Zahlen-Symbol-Displays für Druck und Getränke. 

Da wirkt die Solis mit ihrer fipsigen Zahlen-Anzeige und den Knöpfen schon fast altbacken. Allerdings kosten sowohl Sage als auch DeLonghi jeweils weit über 1.000 Euro, während ihr bei Solis mit nur 700 Euro loslegen könnt.

Meine Anzeige-Bewertungen hängen sich nicht an Größe und Farbe auf, sondern gehen danach, ob sie uns bei der Bedienung der Maschine weiterbringt. An der Solis-Maschine kümmert sich diese Anzeige ausschließlich um die Mahldauer.

Dies ist eine etwas heikle Angabe. Um die korrekte Kaffeemenge für einen Espresso zu erhalten (bis zu 8 Gramm pro Shot), ist das Gewicht ein besserer Gradmesser als die Zeit. 

Deswegen justieren wir Siebträgermaschinen oder Kaffeemühlen normalerweise mit einer hochreaktiven Kaffeewaage und nicht mit der Stoppuhr. Zeitangaben (Grind on Time) sind eine Krücke, was in diesem Fall allerdings zum Einsteigerniveau von Solis passt. 

Sobald ihr einmal die korrekte Menge gefunden habt, könnt ihr euch allerdings auf den Timer verlassen und müsst nicht jedes Mal neu ans Werk gehen. Das ist ein dicker Pluspunkt.

Weitere Aspekte für die Espresso-Qualität

Das Manometer soll nicht nur an große Espressomaschinen erinnern, es erfüllt einen wichtigen Zweck. Über die Skala könnt ihr während der Bezüge kontrollieren, ob Mahleinstellungen, Dosierung und Verdichtung stimmen.

Der Zeiger sollte laut Solis-Bedienungsanleitung stets im Bereich von 8 bis 12 Bar liegen, optimal wären natürlich 9 Bar. Kleine Schwankungen sind in Ordnung, solange ihr die Angabe zum Anlass nehmt, um beim nächsten Brühvorgang etwa den Mahlgrad nochmals zu kontrollieren.

Solltet ihr bisher mit einem Kaffeevollautomaten gearbeitet haben, wird euch das Solis-Mahlwerk am Anfang vielleicht etwas überfordern. Erfahrungsgemäß arbeiten die Espresso-Hybrid-Mahlwerke feiner als ihre Vollautomat-Kollegen.

Ihr solltet bei der Solis-Maschine also nicht mit dem feinsten Mahlgrad beginnen, sondern euch von der Mitte (Stufe 12) langsam ans Optimum herantasten. Ob und wie das klappt, überprüfen wir im Testbericht.

Dann können wir auch schauen, ob der viel beworbene Riemenantrieb wirklich für leises Mahlen sorgt. Zudem überprüfen wir die sehr laut vorgetragene „Zero Static“-Qualität. Dies bedeutet, dass die Solis-Mühle samt Schacht ohne statische Aufladung auskommen soll und damit eine genaue Portionierung ermöglicht.

Worauf wir in der Solis Typ 1019 Review achten werden

Im Gegensatz zu einem Kaffeevollautomaten tragen wir bei einer (Hybrid-) Espressomaschine mehr Eigenverantwortung dafür, welcher Kaffee aus der Maschine in die Tassen kommt. 

Das beginnt bei den richtigen Bohnen, geht über die korrekten Einstellungen, ordentliche Tamping-Skills und endet bei einer ruhigen Hand am Milchaufschäumer.

Trotzdem muss die Maschine mit ihrer Qualität und automatischen Leistung, ihrem Dampfdruck und ihrer Regulierung der Wassertemperatur dafür sorgen, dass der Geschmack stimmt. 

Sonst könnten wir uns gleich eine „richtige“ Espressomaschine kaufen, für die wir mehr Erfahrungen und mehr Equipment benötigen.

Oder wir könnten einfach auf Schnuppergeräte wie die Solis Barista Perfetta Plus setzen, die ohne Mühle und Bohnenbehälter, ohne Anzeige und ohne anständige Vorbrühfunktion und Co zu uns kommt.

Deshalb werden wir im Solis Grind & Infuse Perfetta Test besonders auf folgende Aspekte achten:

  1. Wie hochwertig ist die Verarbeitung der Maschine? Steht sie fest und sicher auf dem Untergrund? Wie sind Haptik und Optik? Wie überzeugend sind Wassertank, Kaffeebohnen-Behälter und Co?

  2. Wie einfach macht der Hersteller die wichtigsten Kaffee-Einstellungen von Mahlstärke bis Temperaturregler? Sind die Handgriffe logisch und konsequent?

  3. Wie lange brauchen wir, um den optimalen Espresso oder Cappuccino zu erhalten? Wie zeigen sich eventuelle Fehler oder Temperaturschwankungen in der Tasse?

  4. Wie professionell ist der Milchaufschäumer wirklich? Bekommen wir damit Schaum in Barista-Qualität hin? Wie stark sind Dampf- und Heißwasserfunktion?

  5. Wie sinnvoll bzw. brauchbar sind Einersieb, Tamper und weiteres Zubehör? Handelt es sich um Einsteigerware oder gute Halbprofi-Modelle?

  6. Wie schmecken Espresso und Co? Wie steht es um Temperatur, Konsistenz usw?

  7. Wie einfach gelingen Pflege und Reinigung? Passt die Empfehlung des Herstellers oder müssen wir Dinge selbst herausfinden?

  8. Reichen das Fassungsvermögen von Wassertank und -Schale für einen komfortablen Betrieb?

Auch im Espressomaschinen Test 2023 werden wir übrigens auf meine Kaffeebohnen für Vollautomaten setzen. Hybridgeräte sind erstens nah genug am Kaffeevollautomaten, zweitens ist mein Kaffee auf klassischen Espresso-Geschmack zugeschnitten. Drittens können wir die Ergebnisse so deutlich besser vergleichen.

Stellt eure Fragen zur Solis Kaffeemaschine!

Bevor wir alle Vorteile, Nachteile und Tipps für den Kauf im Solis Grind & Infuse Perfetta Test klären, könnt ihr euch überlegen, was ihr zu diesem Gerät wissen wollt. Ich freue mich auf eure Kommentare und Fragen!

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