Verlängerter Kaffee: Die österreichische Kaffeespezialität im Americano-Check

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

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Espresso mit einer Extraladung Wasser ist ein Americano. Zumindest für die meisten. Da die Wiener aber gern ihren eigenen Kaffee kochen, heißt die Kaffeespezialiät dort Verlängerter. 

Espresso mit einer Extraladung Wasser ist ein Americano. Zumindest für die meisten. Da die Wiener aber gern ihren eigenen Kaffee kochen, heißt die Kaffeespezialiät dort Verlängerter. 

Während Melange, Fiaker und Co. durchaus einen eigenen Stil mitbringen, ist der Verlängerte exakt dasselbe wie ein Americano. Also dreiste Kopie aus der Siebträgermaschine? Weit gefehlt! Denn dieses Kaffee-Rezept atmet nicht nur Wiener Geschichte.

Was ist verlängerter Kaffee aus Wien?

Verlängerter Kaffee meint Espresso, der nach der Extraktion durch Zugabe von heißem Wasser verdünnt wird, sodass dieser nicht mehr so stark und konzentriert schmeckt. 

Anstelle eines Espressos wie beim Americano aus Italien kommt hier offiziell Mokka in die Tasse, allerdings nur dem Namen nach. Zwar wurde früher die originale Zubereitung in der Ibrik verwendet, heute reicht die Siebträgermaschine.

Verlängerter Kaffee vs. Americano: Was ist der Unterschied? 

Der wesentliche Unterschied zwischen Americano und Verlängertem besteht darin, dass die Österreicher zuerst auf die Idee gekommen sind. 

Schon im 19. Jahrhundert lieferten einige Kaffeehäuser Wiens eine Farbpalette zur Menükarte, anhand derer die Gäste bestimmen konnten, wie stark ihr Mokka sein sollte – und ob er mit Milch oder Wasser aufgehellt werden sollte.

Die Italiener wiederum übernahmen das Kaffeegetränk erst im Zweiten Weltkrieg, als sie amerikanische GIs mit Kaffee versorgen wollten, die allerdings mit der Stärke des Espressos nicht klarkamen.

Wie es sich gehört, haben die Italiener die Sache irgendwann in Regeln gegossen und ein Verhältnis von 1:3 von Kaffee und Wasser festgelegt. Beim Pendant aus Wien wird der Kaffee lediglich mit der gleichen, maximal der doppelten Wassermenge gestreckt. 

Die Intensität eines Verlängerten liegt also etwas über der italienischen Version. Aber da es beim Verhältnis des Wassers und des Espressos sowieso auf den individuellen Geschmack ankommt, ist die Vorschrift eigentlich egal. 

Zubereitung & Rezept: Verlängerter aus der Siebträgermaschine

Espressobezug

Die Siebträgermaschine ist das wichtigste Instrument für die Zubereitung sämtlicher typischer Kaffeespezialitäten nördlich und südlich der Alpen. 

Der Kaffeevollautomat funktioniert natürlich auch, auch wenn die Crema nicht ganz dem entspricht, was wir an der Espressomaschine erhalten. Damit diese generell stabil bleibt, solltet ihr zuerst das heiße Wasser in die Tasse geben und den Espresso danach beziehen.

Zutaten

  • Einfacher oder doppelter Espresso

  • Wasser entsprechend der Menge des Kaffees (oder nach Geschmack)

Zubereitung

  • Gebt rund 25 bis 50 ml heißes Wasser in eine Tasse.

  • Bezieht 25 ml Espresso auf das Wasser.

Verlängerter Brauner & weitere Kaffeespezialitäten

Bestellt ihr im Wiener Kaffeehaus einen Kleinen Braunen, ist damit ein Espresso mit einem Schuss Sahne oder Milch gemeint. Diesen gibt es auch in einer verlängerten Version. 

Auch ist der Wiener Americano die Basis der berühmten Wiener Melange. Sie ist Symbol der österreichischen Kaffeekultur. Der Klassiker besteht aus verlängertem Espresso mit Milch und Milchschaum. Das Mischverhältnis beträgt 1:1:1.

Der Franziskaner ähnelt der Wiener Melange, nur dass der Milchschaum durch Schlagobers ersetzt wird.

Ihr merkt schon: Wenn ein Wiener Kaffeegetränk einen milderen Geschmack haben soll und mehr Milch oder Sahne ins Spiel kommen, sollte der Mokka stets irgendwie verlängert werden. In Deutschland würden wir dazu einfach Filterkaffee brühen.

Die Italiener nehmen den Americano übrigens nie als Grundlage für mildere Kaffeespezialitäten. Hier wird ein Lungo gezogen – Kaffee, der bei der Zubereitung mehr Wasser trifft. 

Schmeckt wie in Österreich: Die richtigen Kaffeebohnen

Im traditionellen Kaffeehaus wird die sogenannte Wiener Mischung oder Vienna Roast für Verlängerten, Einspänner, Fiaker, Kapuziner und andere Kaffeespezialitäten verwendet. 

Dabei handelt es sich um eine allgemeine Röststufe, die bittere und süße Noten vereint. Auch besitzt diese dunkle Röstung nur wenig Säure und passt damit perfekt zur Wiener Kaffeehaus-Art.

Sobald ihr einen Kaffee mit mehr Wasser verdünnt, walzt ihr den Geschmack in die Breite. Wollt ihr trotzdem ein Mokka-Feeling, sind kräftigere Röstungen ohne Säure eine gute Idee. 

Mein Beitrag dazu wäre zum Beispiel meine KRÄFTIG Röstung für Vollautomaten. Auch die KLASSIK Version und die DECAF Bohnen sparen sich zu viele fruchtige Noten. Also perfekt für Mokka, Melange, Einspänner, Lungo, Brauner, Americano…

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Fazit zu Verlängertem: Für Kaffeeliebhaber, die es mild mögen

Viele Kaffeespezialitäten aus Österreich basieren auf starkem, konzentriertem Espresso. Wer aber auf Mokka gar nicht kann, ist mit der verlängerten Kaffeespezialität bestens bedient. Wer beim nächsten Coffee Date mit geschichtlichem Wissen angeben will, ebenso.

Aber eigentlich ist es doch egal, ob wir Americano, Verlängerter, Mokka oder Espresso sagen. Solange alle gut von Hand gemacht sind, hat jeder etwas davon. Ob nun auf Deutsch, Französisch oder mit Wiener Schmäh.

Seid ihr Lang-Fans? Oder doch lieber Lungo, Long Coffee oder was ganz anderes? Sagt es mir in den Kommentaren!

FAQ zum verlängerten Kaffee

Verlängerter ist eine österreichische Kaffeespezialität, die aus Espresso mit einer Extraportion Wasser besteht.

Der Name weist auf die Bedeutung: Wird Kaffee (Mokka bzw. Espresso) mit Wasser verlängert, darf er auch ruhig so heißen.

Da im Verlängerten dieselbe Menge an Kaffee wie in Espresso enthalten ist, gibt es keinen Unterschied. Nur der Geschmack ist durch das zusätzliche Wasser um einiges milder.

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