Kapuzinermönche haben vielleicht viel gemacht, ein Kaffee-Rezept erfunden haben sie aber nicht. Der Name Kapuziner stammt vom Look der kaffeebraunen Sahnehaube, die nach einer Kapuzinerkutte aussieht.
Kapuzinermönche haben vielleicht viel gemacht, ein Kaffee-Rezept erfunden haben sie aber nicht. Der Name Kapuziner stammt vom Look der kaffeebraunen Sahnehaube, die nach einer Kapuzinerkutte aussieht.
Die Mischung aus arabischer Koffeinstärke und kompaktem Wiener Kaffee ist jedoch mehr als eine traditionelle Kaffeespezialität aus Österreich.
Der Name deutet an, dass das Getränk aus Mokka und Sahne auch Vorbild für den wohl berühmtesten Italiener aus der Espressomaschine war.
Zubereitung & Rezept: Kapuziner Kaffee mit Sahnehaube
Die österreichische Kaffeespezialität ist eine Abwandlung des italienischen Cappuccino (Überraschung!) bzw. sein Vorgänger. Statt Milchschaum wird allerdings Schlagobers (österreichisch für Schlagsahne) verwendet. Offiziell heißt die Kaffeebasis hier Mokka, ist aber ein Espresso aus der Espressomaschine.
Allerdings wird dieser als Lungo mit der doppelten Menge Wasser, aber derselben Menge Espressopulver wie ein normaler Espresso zubereitet. Serviert wird Kapuziner in der Cappuccinotasse oder im Cappuccino-Glas, gern auch mit etwas Kakao oder Schokostreuseln auf der Haube.
Die Basics zur Kaffeezubereitung
Lungo bereitet ihr wie Espresso am besten in der Siebträgermaschine zu. Ihr müsst hier nur etwas mehr Wasser verwenden. Ein Kaffeevollautomat wie der Nivona NIVO 8’101 kann euch ebenfalls einen verlängerten Espresso machen. Da reicht es, wenn ihr den richtigen Knopf drückt.
Zutaten:
40 ml Lungo
Schlagobers bzw. Sahne
Schokoraspeln
Zubereitung:
Schlagt die Sahne auf und bereitet den Kaffee zu.
Für Lungo müsst ihr den Mahlgrad etwas gröber einstellen und die Wassermenge auf 40 Milliliter justieren. Die Menge an Kaffeepulver beträgt aber nur 7 bis 9 Gramm.
Setzt die Schlagsahne als Haube auf den Kaffee
Verziert das Ganze mit Schokoraspeln
Das übliche Mischverhältnis von Sahne und Kaffee beträgt 1:2, ihr könnt aber auch eine eigene Variante in die Cappuccinotasse geben.
Kapuziner Kaffee-Rezepte: Gibt es eine weitere Variante in Österreich?
In einigen Cafés bekommt ihr Kapuziner auch zusätzlich mit einem Schuss Milch. Gebt bei dieser Version einfach die heiße Milch nach dem Lungo in die Tasse und fügt danach die Schlagsahne hinzu. Der Franziskaner Kaffee ist eine ähnliche Variante, jedoch wird hier zur Schlagsahne noch Milch dazugegeben und manchmal noch mit etwas Schokoladenpulver bestäubt.
Wiener Melange ist ein ähnliches Getränk, aber nicht mit Kapuziner zu verwechseln. Hier trifft Mokka lediglich auf einen Teil heiße Milch und etwas Milchschaum.
Die besten Bohnen für Kapuziner Kaffee
Basis aller Wiener Kaffeespezialitäten ist Mokka. Damit ist starker, kompakter Kaffee gemeint. Dieser wurde ursprünglich in der Karlsbader Kanne zubereitet, heute nehmen wir einfach Espresso.
Die Bohnen dafür können gern den Röstgrad Wiener Mischung oder Vienna Roast aufweisen. Diese Arabica-Bohnen besitzen eine dunklere Farbe als für die moderne Kaffeezubereitung üblich, liegen aber immer noch unter der dunklen italienischen Farbe.
Wenn euch an Espresso nicht nur die Farbe und das fertige Kaffeegetränk interessiert, sind meine kräftigen Kaffeebohnen für den Vollautomaten oder die Espressomaschine ebenso eine Empfehlung. Sie sind stark, sie sind vom Barista entwickelt und sie sind fair gehandelt.
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Kapuziner vor Cappuccino? Eckdaten aus der Geschichte
Tatsächlich legten die Österreicher den Grundstein für Cappuccino. Als sie im Ersten Weltkrieg gegen die Italiener kämpften, versuchten österreichische Soldaten ein Stück Heimatgefühl aufkommen zu lassen.
Also wurde in der Pause ein kleiner Kapuziner getrunken. Und die Italiener sahen es. Für die italienische Kaffeespezialität wurden die Zutaten nur etwas angepasst: Sahne weg, Milch her, Espresso statt Mokka. Und der Rest ist, wie wir wissen, Geschichte.
Fazit zu Kapuziner: Eine Kaffeespezialität im Schatten
Bisher habe ich mich wenig mit österreichischen Kaffee-Rezepten wie Einspänner, Fiaker oder Kapuziner beschäftigt. Nicht weil ich was dagegen habe, sondern einfach so. Aber damit verpasse ich vermutlich eine ganze Menge – ob mit oder ohne Kapuze.
Die Zubereitungsart des Kapuziner jedenfalls war schon bei ihrer Erfindung um 1859 ein Glücksgriff, schließlich trinken wir ihn fast 200 Jahre später immer noch. Nur der Name hat sich geändert. Und die Sahne ist eher out.
Ist die Kapuziner nach eurem Geschmack? Was haltet ihr von der Kaffeehauskultur aus Wien? Hinterlasst mir einen Kommentar!