Kaffeespezialitäten: Wie die Welt Kaffee kocht – Rezepte, Geschichten & Irrtümer

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

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Das Wort „Kaffeespezialitäten“ ist in etwa so sexy wie „Ohrenschmalz“. Trotzdem fliegt es durch Kaffeehaus-Menüs und Reiseführer, als hätte es irgendeine fundamentale Bedeutung. Dabei verbirgt sich dahinter nichts weiter als Marketing:

Das Wort „Kaffeespezialitäten“ ist in etwa so sexy wie „Ohrenschmalz“. Trotzdem fliegt es durch Kaffeehaus-Menüs und Reiseführer, als hätte es irgendeine fundamentale Bedeutung. Dabei verbirgt sich dahinter nichts weiter als Marketing:

Hersteller von Kaffeevollautomaten nutzen es gern, um ihre austauschbare Palette an Kaffee, Espresso und Varianten von Kaffee plus Milch attraktiver zu machen. Gastronomen nutzen es gern, um die Preise auf ihrer Karte zu rechtfertigen.

Wahr ist, dass verschiedenste Länder eine eigene Kaffeekultur pflegen, die eigene Kaffee-Rezepte hervorgebracht hat. Diese sind aber weder spezieller noch exklusiver als die Rezepte der Nachbarn.

Trotzdem ist es interessant, über die Grenzen der eigenen Tasse zu schauen und sich mit verschiedenen Kaffee-Interpretationen vertraut zu machen. Dabei kommt vor allem heraus, dass andere Länder auch nur Kaffee kochen. Nur eben ein bisschen anders.

Internationale Kaffee-Rezepte: Liste der beliebtesten „Kaffeespezialitäten“ aus aller Welt

Bei der Kaffeezubereitung geht es nicht einfach nur ums fertige Getränk, sondern um eine Kulturtechnik: Während das Wasser blubbert und das Kaffeepulver sein Aroma verbreitet, sind wir am Reden, Denken, Lachen, Verhandeln, Streiten, Schreiben …

Jedes Getränk spiegelt die Geschichte des Landes, soziale Werte und Gesetze, die Einstellung zum Genuss usw. wider. Da wir alle Menschen sind, wundert es nicht, dass die verschiedenen Formen der Zubereitung und die jeweiligen Namen am Ende häufig zum selben Ergebnis führen.

LandGetränkKaffee-BasisMilchvarianteWichtig
AustralienFlat WhiteEspressoMikroschaumSuperhelle Röstung
DeutschlandPharisäerKaffeeSchlagsahneRum
Eiskaffee Kalter KaffeeSahne, Milch, Vanilleeis
FrankreichCafé au laitKaffeeErwärmte MilchEigentlich ist eher ein Cappuccino gemeint!
CaféEspresso–-Wird meist als normaler Kaffee getrunken.
GriechenlandFrappé InstantkaffeeMilch nach WunschZucker nach Wunsch
IrlandIrish CoffeeKaffeeHalb geschlagene SahneWhiskey
ItalienCappuccinoEspressoMilchschaumKleine Tasse
Latte MacchiatoEspressoMilch und MilchschaumGroßes Glas
CorretoEspressoGrappa (manchmal Amaretto)
Ristretto Espresso–-Weniger Wasser
USAAmericanoEspressoMit Wasser verlängert
Bulletproof CoffeeKaffeeButterKokosöl
ÖsterreichMelangeKaffeeMilch und Milchschaum
Kleiner BraunerMokkaMilch oder SahneKleine Portion
FiakerKaffeeSahneKirschwasser, serviert im Glas
KaisermelangeMokka–-Eigelb, Cognac und/oder Honig
KapuzinerKaffeeSchlagsahne
VerlängerterEspressoMit Wasser verlängert
PortugalGalãoKaffeeSehr flüssiger MilchschaumImmer im Glas serviert
GarotoEspressoHeiße MilchIn der Tasse serviert
SchweizCafé CrèmeLanger Vollautomaten-Espresso–-AKA Schümli –- aber NICHT Kaffee Crema
Café mélangeKaffeeSchlagsahne
SpanienCortadoEspressoMilch oder MilchschaumSpanischer Espresso Macchiato
Café von LecheKaffeeHeiße MilchKEIN Milchschaum
Café BombónEspressoGezuckerte Kondensmilch
CarajilloEspresso–-Brandy
BarraquitoEspressoGesüßte KondensmilchLikör 43, Zimt, alles in Schichten im Glas serviert
TürkeiTürk KahvesiMokka (Ibrik)Mehrfach (mit Zucker) aufgekocht, kann mit Kardamom, Zimt usw. verfeinert werden
VietnamCà phê sữaKaffeeKondensmilch

Kaffee von Teneriffa bis Tennessee: Verschiedene Koffein- Nationen im Porträt

Wenn wir die meisten Kaffeespezialitäten aufs Wesentliche reduzieren, kommt am Ende häufig eine Form von Milchkaffee heraus. Der Mix gefällt offensichtlich jedem. Die wichtigsten Unterschiede bestehen in der Milchmenge, ihrer Konsistenz und der richtigen Tasse.

Spannender ist jeweils, welche Kaffeeart als Basis verwendet wird. An ihr lässt sich die Geschichte ablesen. Noch offensichtlicher ist es natürlich mit landestypischem Alkohol. 

Österreichische & Wiener Getränke: Zwei Paar Schuhe?

Geografisch sind die österreichische und die Wiener Kaffeehauskultur zwar dasselbe, im Image sind sie es nicht. Wiener Kaffeehäuser sind Ausgangspunkt der gesamteuropäischen Sitte, den ganzen Tag im Café zu sitzen und mehr oder minder intelligente Dinge zu tun.

Die ehemalige Hauptstadt der Habsburger Monarchie ist zudem ein Spiegelbild der Vielvölker-Einflüsse, die auch in Sachen „Kaffeespezialitäten“ ihre Spuren hinterlassen haben. 

Osmanische und arabische Koffeinstärke trifft hier auf mitteleuropäische Milde, Balkan-Opulenz auf österreichischen Schmäh. Die größte Hürde für Besucher ist allerdings die Sprache. Denn oft verbirgt sich hinter den Bezeichnungen dann doch nur schnöder Kaffee. Am wichtigsten sind:

  • Kleiner Brauner: Kleiner Mokka mit Milch oder Sahne.

  • Schale Braun: Milchkaffee, Mischverhältnis 50:50

  • Einspänner: Kleiner Mokka, viel Sahne, serviert im Glas

  • Fiaker: Großer Mokka, Shot Rum oder Sliwowitz, serviert im Glas

  • Kapuziner: Österreichischer Cappuccino mit flüssiger Sahne

  • Melange: Kaffee mit Milch plus kleiner Milchschaumhaube

  • Wiener Melange: Melange mit Milchschaum

Es gibt auch viele Variationen, in denen „Türke“, „Ungar“, „Kosake“ oder Herrschernamen vorkommen – alles ein Erbe der Donau-Monarchie. Am Ende läuft es darauf hinaus, dass österreichische „Kaffeespezialitäten“ gern stark, mit viel Drumherum und reichlich Zeremoniell serviert werden. Passt irgendwie.

Wenn die Österreicher Mokka sagen, meinen sie einen starken, kompakten Kaffee. Dieser kam ursprünglich aus Varianten der Karlsbader Kanne, heute ist damit meist ein Espresso aus der Siebträgermaschine gemeint.

Spanische Kaffeegetränke: Espresso-Tradition unter dem Radar

Während die portugiesische Kaffeekultur sogar an der Nordsee bekannt ist und die italienische die ganze Welt dominiert, scheint Spanien charakterlos dazwischen geklemmt. Aus dem Stand könnten vermutlich nur wenige einen spanischen Kaffee und seine Zubereitung benennen.

An Möglichkeiten mangelt es allerdings nicht. Generell ähneln die Basics den italienischen Vorbildern. Zwei typische Spanier sind:

  • Cortado: Espresso Macchiato auf Spanisch. Einfacher Espresso plus Schuss Milchschaum

  • Café con leche: Milchkaffee (wörtlich: Kaffee mit Milch), allerdings ohne Schaum

Primer plano de un cortado en vaso de doble pared corporativo de Coffeeness

Daneben gibt es etwa den Café Bombón, um den zwischenzeitlich ein Mini-Trend ausbrach. Der Mix aus einfachem Espresso (Solo) und gezuckerter Kondensmilch ist das spanische Äquivalent zum Cà phê sữa aus Vietnam – nur dass in Spanien beide Komponenten erst nach dem Brühen gemischt werden.

Der Barraquito wiederum ist ein Latte Macchiato auf Steroiden und eher etwas für den süßen Geschmack. Den sehr süßen. Denn die Schichten bestehen aus Espresso, gesüßter Kondensmilch, Licor 43, Milchschaum und einer Zimthaube.

Welche Kaffeespezialitäten gibt es in Italien? Na alle!

Espresso, Latte Macchiato und Capuccino

Selbst Teetrinker können wenigstens drei italienische Kaffeegetränke aufzählen. Meist sind das Espresso, Cappuccino und Latte Macchiato. Als Erfinder der Siebträgermaschine dürfen sich die Italiener getrost auch als Erfinder der modernen Kaffeekultur bezeichnen.

Praktisch jedes Getränk, das heute in einem x-beliebigen Kaffeehaus in die Tasse kommt, hat auf irgendeine Weise mit Italien zu tun. Selbst das Wort Barista ist hier heimisch und meint eigentlich einen Barkeeper.

Dass dieser eher Kaffeekreationen als Cocktails über den Tresen haut, sagt viel über die Italiener und ihre Liebe zu Röstungen, Druck und der korrekten Extraktionszeit.

Umso härter muss es viele originale Barista getroffen haben, was außerhalb der Stiefelgrenzen als Cappuccino bezeichnet wird, oder dass ein Latte Macchiato den ganzen Tag über getrunken wird.

Der schnelle Espresso auf die Faust (Caffè) gilt hier als Standard. Je nach Region kommt er als sehr schwarzer Schluck in die Tasse, der viele Bitterstoffe aufweist und eine dicke Crema besitzt. 

Espresso

Die Siebträgermaschine ist hier nicht für Latte-Art-Gehampel gedacht, sondern fürs schnelle Servieren – der Caffè al Banco (Espresso am Tresen) braucht kein Zeremoniell.

Zu den noch öfter missverstandenen Stiefel-Getränken zählt zum Beispiel der Caffè Latte. Er klingt zwar nach Latte Macchiato, ist aber ein Milchkaffee auf Espressobasis völlig ohne Milchschaum. 

Als alle Welt ihren Cappuccino mit Schokopulver verhunzte, meinte sie eigentlich den Marocchino, der in Henkelgläsern serviert und eher selten bestellt wird. Richtig ab geht es derzeit für den Affogato – einen Espresso mit einer Kugel Vanilleeis. 

Ganz wichtig: Anders als beim Eiskaffee ist der Espresso hier heiß, das Eis wird direkt beim Servieren hineingegeben. Dann entfaltet sich das Vanille-Aroma besser und ist ein perfekter Gegenentwurf zur Crema und dem bitteren Kaffeearoma.

Griechische Kaffeetrends: Geht noch mehr als Sommer und Frappé?

Frappe Zitrone und Kaffee

Über die „griechische Tragödie“ namens Frappé habe ich bereits einen eigenen Artikel verfasst. Die Mischung aus Instantkaffee und wahlweise Kondensmilch sowie Vanilleeis ist tatsächlich fast die einzige Kaffeespezialität des Landes. Traurig. Die Nähe zur Türkei schlägt sich unterdessen im Griechischen Kaffee nieder. Dabei handelt es sich um mehrfach in der Ibrik aufgekochten Mokka mit Zucker – also den typisch „arabischen“ Style, wie er in unfassbar vielen Ländern gepflegt wird.

Kaffee in Frankreich: Keine Klischees, s’il vous plaît

Die armen Franzosen müssen sich mit einer Menge Klischees rumschlagen. Siehe Baguette und Béret, Croissant und Café au lait. 

Eigentlich handelt es sich dabei um einen Cappuccino-ähnlichen Frühstückskaffee mit starker Kaffeebasis und einem Mischverhältnis von Fünfzig-Fünfzig. Die Welt versteht darunter jedoch eine Riesenschale mit heißer Milch und Schaum, die ein bisschen Kaffee enthält.

Cappuccino Glas einzeln

Ähnlich wie beim Cappuccino lernen Kaffeefans gerade erst, wie es um den Au lait wirklich steht. Und damit verabschieden sie sich auch von ein paar Franzosen-Klischees.

Diese orientieren sich stark an italienischen Vorbildern und geben dem Ganzen hübsche, landeseigene Namen. Interessant ist die Dominanz von Espresso (Café) als Rezept-Basis. „Normaler“ Filterkaffee (Café filtre bzw. Café nature) taucht relativ selten auf.

Richtig schönen Budenzauber gibt es zum Beispiel beim Café royal – einem flambierten Weinbrand oder Cognac, der anschließend mit Kaffee aufgegossen wird.

Kaffee aus Portugal: Mit Milch, aber ohne Schaum

Hamburgern und Hamburg-Fans ist die portugiesische Kaffeekultur so vertraut wie Kutter und Shanty. Die Erklärung: In den 1960ern wanderten viele Portugiesen als Gastarbeiter ein.

Während etwa in Berlin jeder einen Flat White bestellt oder während in München ein italienisches Regiment herrscht, kann an der Waterkant faktisch jeder zwischen einem Galão (Milchkaffee im Glas serviert – kein fester Schaum!) und einem Garoto (Espresso plus Milch, Verhältnis 50:50) unterscheiden.

Galão Kaffee

Die portugiesische Kaffeekultur ist nicht nur Espresso-basiert, sie macht auch ein großes Gewese um die Espressotasse bzw. das Espressoglas

Es dient als Maß für die Kaffeespezialität, Mischverhältnisse usw. Mit Milchschaum haben traditionelle portugiesische Kaffeespezialitäten übrigens nix am Hut. Mit Zucker dafür umso mehr.

Wenn ihr „einfach nur Käffchen“ wollt, müsst ihr euch übrigens einen Café Americano (verlängerter Espresso) oder einen Carioca als zweiten Aufguss aus einer Portion Espresso-Kaffeemehl bestellen.

Deutsche Kaffeegetränke: Tschüssi, Blümchenkaffee

In faktisch jeder Liste über Kaffeespezialitäten taucht Blümchenkaffee als typisch deutsches „Rezept“ auf. Das sagt schon alles. 

Wir ollen Knauser sparen beim Kaffeepulver, trinken am liebsten braun gefärbtes Wasser und sind viel zu weicheierig für einen Americano oder gar einen Ristretto.

Wenn ich so auf Kaffeetafeln der Vergangenheit zurückblicke, ist da durchaus was Wahres dran. Traurig für eine Nation, die mit Melitta Benz und ihrem Kaffeefilter eigentlich eine der wichtigsten Erfindungen der Brühgeschichte für sich verbuchen kann.

Moccamaster rot Kaffee-einschenken

Unsere sture Liebe zum Filterkaffee aus der Kaffeemaschine erstreckt(e) sich auf jede Jahreszeit:

Wurde es richtig heiß, war der Eiskaffee als Gemisch aus kalt gewordenem Kaffee, Vanilleeis und Sahnehaube eine akzeptable Alternative. Wurde es richtig kalt, tauschten wir Eis gegen Rum (Pharisäer) oder Weinbrand (Rüdesheimer) und kippten auch noch Schokostreusel und Vanillezucker dazu.

Es ist sowohl den Italienern als auch den Kaffeevollautomaten zu verdanken, dass wir inzwischen anständige Kaffeevarianten trinken wollen und uns über gute Kaffeebohnen, einen guten Geschmack und Details wie die korrekte Wassertemperatur je Zubereitung Gedanken machen.

Allerdings fehlt es uns damit ein wenig an einer eigenen Identität im Umgang mit Kaffeepulver. Filterkaffee ist schließlich keine exklusiv deutsche Angelegenheit. Auch wenn wir ihn perfektioniert haben. Im Guten wie im Schlechten.

Kaffeespezialitäten aus den USA: Let’s go, Sirup!

Jura J8 roter Kaffee Front fertig

Als prototypisches Einwandererland gibt es in Nordamerika keine eigenständige Kaffeekultur im eigentlichen Sinne. Je nach Region und Nachbarschaft pflegen viele einfach die Kaffeegewohnheiten ihrer Vorfahren. Wenn es überhaupt einen American Way gibt, dann höchstens den „Süßen Kapitalismus“:

Starbucks aus Seattle hat Kaffee-Sirup bzw. Sirup-Kaffee groß gemacht und mit Frappuccino, Pumpkin Spice Latte oder Unicorn Coffee so manchen Social-Media-Hype losgetreten.

Das Wichtigste an diesem Style? Kaffee, der möglichst wenig nach Kaffee schmeckt – und teurer ist als notwendig. 

Die (klischeebeladene) Ami-Aversion gegen „echten“ Kaffee kennen wir schon vom Americano: Den mussten die Italiener schließlich erfinden, weil Espresso den amerikanischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg zu stark war.

Zubereitung zu Hause: Kalte & heiße Kaffeespezialitäten selber machen

Wenn ihr bis hierhin aufmerksam gelesen habt, dürfte euch das Grundprinzip sämtlicher globaler Kaffee-Ideen klar sein:

  1. Kaffee kochen

  2. Milch verarbeiten

  3. Zutaten wie Alkohol, Streusel, Kardamom oder eine Eiskugel bereithalten

Ob ihr es dabei kompliziert oder einfach macht, ist euch überlassen. Einerseits gibt es in meinem Kaffeevollautomaten Test 2024 immer mehr Maschinen, die sich bei sämtlichen Kaffeespezialitäten bedienen und zumindest so tun, als würde es einen Unterschied geben.

Andererseits könnt ihr euch mit Handfilter, Ibrik, French Press, Espressomaschine, Kaffeemaschine und/oder automatischem Milchaufschäumer selbst ans Werk machen. Der Vorteil bei dieser Version: Ihr könnt mit den wichtigen Unterschieden in der Milchkonsistenz und Dingen wie der korrekten Schichtung oder Beigabe von Likör und Co spielen.

Kaffeevollautomaten mit vielen Kaffeespezialitäten: Vom Jura Z10 bis zu Saeco & DeLonghi

Der wichtigste Disclaimer zum Vollautomaten? Er beherrscht ausschließlich Kaffeerezepte auf Espressobasis. Denn die Maschinen können weder Filterkaffee noch Mokkaversionen brühen.

Das wirkt sich bei Testsiegern zwar kaum auf den Geschmack und die Vielfalt aus. Trotzdem entlarvt es reichlich Augenwischerei und Marketing:

Rein zahlenmäßig kommt derzeit kein Vollautomat an den DeLonghi Eletta Explore Cold Brew heran. Ganze 40 Getränke stehen hier im Menü – wobei Einzel- und Doppelbezüge sowie alle kalten Varianten einzeln gezählt werden.

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Im Menü stehen Flat White, Americano, Ristretto und übliche Verdächtige wie Cappuccino oder Latte – sowohl Macchiato als auch Caffè. Für alle bräuchten wir unterschiedliche Milchkonsistenzen, doch praktisch überall kommt gleichmäßig Schaum drauf. Wenn auch vom Besten.

Jura schickt den GIGA 10 mit 35 Posten und den Jura Z10 mit 32 Getränken ins Rennen. Auch hier wird viel Doppeltes einzeln gezählt, beide Geräte beherrschen zudem „Cold Brew“.  

Noch ein bisschen interessanter ist der Jura J8 mit seiner Sirup-Funktion, der auch Fans amerikanischer Aroma-„Kaffeespezialitäten“ glücklich machen könnte.

Vielfalt-Tipp: Philips EP2200/10 & DeLonghi Magnifica S

Philips EP2220/10 SensorTouch cafetera superautomática Arne
DeLonghi ECAM 22.110.b Bezug fertig

Sowohl der Philips EP2200/10 als auch der DeLonghi Magnifica S sind „nur“ Einsteigergeräte mit ein paar Knöpfen und manueller Dampflanze. Genau das macht sie zu perfekten Komplizen für sämtliche Ideen von Flat White bis Caffè Ristretto.

Ihr könnt die Menge an Wasser und Kaffeepulver nämlich relativ frei austarieren, schnell zwischen Bohnensorten wechseln (Behälter nur wenig füllen, bei Wechsel kurz aussaugen) und vor allem bei der Schaumkonsistenz alles selbst bestimmen.

So eine Dampflanze kann im Bedarfsfall auch Flüssigssahne für Pharisäer ein bisschen aufschlagen oder den Whiskey für Irish Coffee anwärmen. 

Am besten ist dabei, dass ihr die Maschinen besonders einfach reinigen könnt. Sobald ein LatteGo-Milchsystem wie beim Philips 5400 oder noch komplexere Systeme wie etwa bei einem Jura E8 ins Spiel kommen, seid ihr der Maschine ausgeliefert.

Wasser & Kaffeebohnen: Eine universelle Sprache

Cold Brew mit Alkohol und Flüssigsahne, ein Single Shot Espresso mit Zitronenschale, ein Irish Coffee mit Rotwein statt Whiskey? Mir doch egal. Was ihr aus Bohnen und Wasser macht, hat nix mit der Nationalität, aber alles mit eurer Lust auf guten Geschmack zu tun.

Am besten gefällt mir, dass man heute weder auf die Kanaren noch nach Toronto fliegen muss, um ein besonderes Kaffeegetränk kaufen zu können. Neugier und ein Trip in die eigene Küche reicht oft.

Ich bin auf eure Tipps gespannt: Welche besonderen Getränke kennt ihr? Wie macht man sie? Welche Bohnen usw. benötigen wir? Hinterlasst gern einen Kommentar!

FAQ

In Italien ist mit „Caffè“ immer ein Espresso gemeint. Dieser darf gern mit viel (Lungo) oder wenig (Ristretto) Wasser bestellt werden. Milchschaumgetränke sind eher was fürs Frühstück – oder für Kinder.

Das kommt aufs Land an. In Italien sagt man zur Mischung aus Espresso, Schokosirup oder Schokosauce Caffè mocha. Woanders auch Chococino, obwohl dies ein Markenbegriff von Nestlé ist.

Caffè Tedesco „Deutscher Kaffee“ und ein italienische Verhohnepiepelung von Filterkaffee – und wird nur für Touristen mit entsprechendem Preisaufschlag serviert. Wenn überhaupt. 

Dein Kaffee-Experte
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Arne Preuss

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

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