Cold Brew schmeckt je nach Zubereitung und Equipment ganz unterschiedlich. Mal floral und leicht, mal stark und selbstbewusst.
Cold Brew schmeckt je nach Zubereitung und Equipment ganz unterschiedlich. Mal floral und leicht, mal stark und selbstbewusst.
Meiner Erfahrung nach liefert die AeroPress eines der spannendsten Ergebnisse. Warum das so ist, und wie ihr euren Cold Brew mit dem Aufsatz ganz einfach zubereitet, erfahrt ihr hier.
Was ist Cold Brew Coffee aus der AeroPress?
Die AeroPress ist ein spannendes Tool, das zu meinen Favoriten in Sachen Nerd-Material gehört. Hier wird die Full Immersion-Methode einer French Press mit dem Druck-Verfahren eines Espresso kombiniert – völlig manuell, ganz ohne Strom.
Das Kaffeepulver bleibt also während der Extraktionszeit in Kontakt mit dem Wasser, wird aber am Ende mit Druck durch einen Filter gepresst. Einerseits entsteht dadurch ein sehr dichter, kleiner Kaffee. Andererseits werden die stärksten Aromen, die wir von French Press Kaffee kennen, nochmal etwas zurückgenommen.
Üblicherweise wird der AeroPress-Aufsatz für heiße Getränke verwendet. Ihr könnt ihn jedoch problemlos auch für Cold Brew verwenden. Dieser wird durch den langen Kontakt von Kaffeesatz und Wasser im Kolben kräftiger als üblich, je nach Kaffeesorten kommen jedoch gleichzeitig starke und zarte Noten heraus.
Cold Brew Kaffee: Das benötigt ihr für die Zubereitung
Für die Zubereitung von Cold Brew in der AeroPress braucht ihr nur ein paar Basics:
AeroPress & -Filter
Kaffeebohnen bzw. Frisch gemahlenes Kaffeepulver
Kaltes Wasser (Zimmertemperatur)
Ein Stückchen Frischhaltefolie oder spezieller Filter (z. B. Prismo)
Es gibt einen speziellen Aufsatz für AeroPress-Cold Brew. Der sogenannte “PuckPuck” ist aber nicht unbedingt nötig.
Bringt stattdessen Zeit mit: Der Kaffee sollte mindestens 8 Stunden ziehen. Je länger ihr wartet, desto intensiver wird das Ergebnis.
Bei den Kaffeebohnen kennt ihr meine Meinung: Am wichtigsten ist Qualität. Allgemein eignen sich für Cold Brew hellere Röstungen, die in die fruchtige oder florale Richtung gehen. Mit dunkleren Bohnen wird es schnell zu intensiv.
Kaffee für French Press und Filter
Komplexe, spritzige Zitrusnoten mit schöner Frische
100 % Arabica aus Kenia
Noten von Nektarine & Limette
Täglich frisch geröstet
Für French Press & Filter
Mahlgrad & Zubehör: PuckPuck-Aufsatz für den kalten Drip?
Beim Mahlgrad arbeitet ihr mit einer gröberen Stufe als für AeroPress Kaffee üblich. Der Kaffee darf gern Kiesgruben-Qualität haben. Bei zehn Stufen reden wir etwa von Stufe 9 von 10. Damit verhindert ihr, dass sich zu schnell zu viele Bitterstoffe pro Tropfen lösen.
Kurz zurück zum PuckPuck: Dieser Aufsatz verwandelt die Full Immersion-Methode in ein Cold Drip-Verfahren, bei dem der Kaffee Tropfen für Tropfen langsam extrahiert wird. Das ist eine schöne Abwandlung für noch feineren Kaffee. Aber das lohnt sich nur, wenn ihr euren AeroPress-Aufsatz ständig für die kalte Zubereitung verwendet.
Anleitung: AeroPress Cold Brew zubereiten
Die Zubereitung von Cold Brew mit der AeroPress ist unkompliziert:
20 g Kaffeepulver in die AeroPress geben.
Zur Hälfte mit kaltem Wasser (etwa 110 ml) aufgießen.
Kurz umrühren, dann das restliche Wasser hinzugeben.
Statt AeroPress Filter ein Stückchen Frischhaltefolie über den Kolben legen und Filterhalter aufdrehen. So kann der Kaffee ungestört vor sich hin ziehen, ohne zu oxidieren.
Bis zu 12 Stunden stehen lassen.
Folie abnehmen, Filter befeuchten & einsetzen.
Zylinder auf ein Glas stellen & drücken – am besten direkt über Eiswürfel.
Experimentiert auf jeden Fall mit Mahlgrad, Wassermenge usw. Die Länge der Extraktion ist ebenfalls nicht in Stein gemeißelt.
Rezepte & Variationen: Mal klassisch, mal fancy
Rezepte für kalten Kaffee gibt es genug. Viele davon eignen sich auch für Aero Brew. Da der Kaffee eher ein Konzentrat ist, könnt ihr ihn unter anderem für Iced Latte als Espresso-Ersatz verwenden. Einige meiner Favoriten gehen so:
Cold Brew Tonic:
80 ml Cold Brew Coffee
220 ml Tonic Water
Eiswürfel
Einfach alles in einem Glas mischen – wer seinen Kaffee aufpeppen möchte, gibt einen Schuss Zitronensaft hinzu.
Spicy Apple Brew:
80 ml Cold Brew
110 ml Apfelsaft
2 Scheiben frischer Ingwer, zerstampft
Eiswürfel
Cold Brew, Saft und Ingwer in einem Shaker mischen und im Anschluss in ein Glas mit Eiswürfeln sieben.
Grundsätzlich ist alles erlaubt, was schmeckt. Chili- oder Ingwerpulver geben eine tolle Schärfe, Zimt einen würzigen Kick. Bei sommerlichen Temperaturen sorgt ein Schuss Zitronen- oder Orangensaft für eine fruchtige Note in eurem Cold Brew.
Wer Süße mag, verpasst seinem Kaffee mit Sirup das gewisse Etwas. Und wenn der AeroPress Cold Brew noch nicht genug Power hat, könnt ihr Liköre wie Jägermeister, Fernet oder nussige Spirituosen hinzufügen.
Chemex-Filter als Alternative
Wenn ihr keine AeroPress zur Hand habt, könnt ihr alternativ eine Chemex nutzen. Lasst euren Kaffee über Nacht in einem abgedeckten Gefäß ziehen. Danach gebt ihr den Cold Brew über den Handfilter der Chemex – fertig! Die Chemex ist nicht nur easy zu benutzen, sie ist auch Kulturgut und wird im Museum of Modern Arts in New York ausgestellt.
Cold Brew aus dem Vollautomaten
Da sich AeroPress Cold Brew und kalter Espresso recht ähnlich sind, könnt ihr auch eine maschinelle Abkürzung nehmen – zumindest mit einigen Kandidaten aus meinem Kaffeevollautomaten Test 2025.
Das gilt zum Beispiel für die DeLonghi Eletta Explore Cold Brew oder die Jura Z10. Auch wenn wir über die Definition von Cold Brew bei Automaten streiten können: Die beiden Beispiel machen top Kaffee – ob kalt oder heiß.
Geschmack & Aroma
Was aus der AeroPress herauskommt, ist starker Kaffee mit einer gehörigen Portion Koffein – sozusagen der Whiskey unter den Kaffees. Man vergisst schnell, wie viel Koffein AeroPress Cold Brew enthält.
Die niedrige Temperatur sorgt für eine intensive Extraktion, aber ohne übermäßig Säure oder Bitterstoffe. Das Produkt ist eine angenehme Mischung aus Kaffee und Espresso: cremig, vollmundig, rauchig und ein bisschen wie Sirup, dabei nicht so süß wie Nitro Cold Brew.
Am Ende kommt es natürlich auf eure Kaffeebohnen und die gewählte Extraktionszeit an. Mit diesen Stellschrauben passt ihr den Cold Brew individuell an eure Vorlieben an.
Aufbewahrung & Haltbarkeit
Das Fassungsvermögen einer AeroPress ist überschaubar. Bleibt ein Rest Kaffee übrig, könnt ihr ihn problemlos im Kühlschrank lagern. Bei korrekter, gekühlter Lagerung hält sich Cold Brewed Kaffee bis zu 2 Wochen.
Füllt den Kaffee am besten in luftdichte Behälter, damit er frisch bleibt. Dafür eignen sich zum Beispiel alte Wasserflaschen aus Glas oder Einweckgläser. Spült sie vorher mit kochendem Wasser aus und lasst sie gut abkühlen – so bleibt euer Kaffee schön frisch.
AeroPress Cold Brew: Intensiver Geschmack ohne Aufwand
Wer guten Cold Brew will, braucht keine teure Ausrüstung – entscheidend ist das Ergebnis in eurer Tasse. Und das überzeugt mich bei der AeroPress auf ganzer Linie: intensiver Geschmack und ordentlich Koffein ohne viel Aufwand.
Für mich gehört die AeroPress zu den effektivsten und zugleich einfachsten Wegen, Cold Brew zuzubereiten. Das Verhältnis aus Aufwand und Geschmack zum kleinen Preis stimmt einfach.
Natürlich gibt’s auch Alternativen wie die French Press, American Press oder ein PuckPuck Aufsatz für Cold Drip. Am Ende ist Cold Brew eben immer Kaffee plus kaltes Wasser.
Ich liebe neue Cold Brew Rezepte – vielleicht habt ihr einen Geheimtipp für mich? Schreibt mir eure liebsten Methoden oder Fragen rund um AeroPress & Cold Brew in die Kommentare!
FAQ
Für Cold Brew eignet sich Kaffee aus helleren Röstungen – fruchtige, florale oder süßere Bohnen sind optimal.
Cold Brew Kaffee ist weder gesund noch ungesund, sondern ein Genussmittel. Durch die längere Extraktionszeit hat er einen hohen Koffeingehalt.
AeroPress Kaffee schmeckt vollmundig und kräftig, ist aber wenig bitter oder säurehaltig. AeroPress Cold Brew verbindet eine angenehme Balance aus Espresso und Kaffee mit einer rauchigen Note.