Zu Miele Kaffeevollautomaten fällt mir eigentlich nur eins ein: Ach, die gibt’s ja auch noch. Die Premium-Marke für Haushaltsgeräte aus Deutschland hat scheinbar so wenig Lust auf Innovation oder supermodernen Genuss, dass sie in meinem Kaffeevollautomaten Test 2025 (fast) keine Rolle mehr spielt.
Zu Miele Kaffeevollautomaten fällt mir eigentlich nur eins ein: Ach, die gibt’s ja auch noch. Die Premium-Marke für Haushaltsgeräte aus Deutschland hat scheinbar so wenig Lust auf Innovation oder supermodernen Genuss, dass sie in meinem Kaffeevollautomaten Test 2025 (fast) keine Rolle mehr spielt.
Dabei haben sämtliche Produkte der Kategorie Stand-Kaffeevollautomat in meinen Tests hervorragend abgeschnitten. Kaffee und Milchschaum bieten zwar keine herausragenden Besonderheiten, liefern aber erstklassige Qualität in der Tasse.
Sollten wir das Angebot an Miele Kaffeevollautomaten also doch genauer betrachten? Sollten wir. Denn insbesondere folgende Geräte aus meinem Test nehmen es mühelos mit anderen Marken auf:
Welches Modell welche Position in meinem Gesamt-Ranking einnimmt, was Miele insgesamt im Angebot hat und unter welchen Umständen sich der Kauf lohnt, erfahrt ihr in diesem Übersichtsratgeber.
Miele Vollautomaten-Modelle im Überblick
Miele ist zwar kein King of Stand-Kaffeevollautomaten, aber definitiv ein King of Einbau-Kaffeevollautomaten. Das passt natürlich perfekt zur Marke, die sich auf voll integrierte Küchenausstattungen und edle Haushaltsgeräte spezialisiert hat.
Während wir aus verschiedenen guten Gründen keine Einbau-Kaffeevollautomaten testen, haben wir in Sachen Miele Stand-Kaffeevollautomat derzeit die Wahl zwischen 13 Modellen in drei Klassen.
Diese Klassen haben sich seit meiner ersten Begegnung mit Miele nicht verändert. Auch das Angebot an Maschinen wird stets nur langsam und behutsam aktualisiert. Das könnte man Behäbigkeit schimpfen, ich halte es für ein Zeichen von Selbstvertrauen in die eigenen Produkte.
Bevor wir uns jeden derzeit verfügbaren Kaffeevollautomaten näher angucken, klären wir, was alle Varianten liefern.
Es ist eine der größten Besonderheiten von Miele, dass ihr selbst in den unteren Klassen unheimlich viele Dinge erhaltet, die anderswo als Extras gelten oder den Kaffeevollautomat deutlich preisintensiver machen. Dazu gehören:
OneTouch-Zubereitung aller Getränke (Zentralauslauf für Kaffee- & Milchbezug)
OneTouch for Two-Funktion für Kaffee & Milchgetränke
Kannenfunktion schon in der „Einstiegsklasse“
Jedes Gerät mit sehr vielen Kaffeespezialitäten
Expertenmodus für Live-Einstellungen schon ab Mittelklasse
Gerätesteuerung mit Display in allen Kaffeevollautomaten
Milchschaum über hygienischen Cappuccinatore
Hoher Bedienkomfort & einfaches Handling aller Teile & Funktionen
Brüheinheit entnehmbar
Mahlgrad stufenlos einstellbar
Trotzdem müsst ihr auch bei Miele genau darauf achten, welcher Kaffeevollautomat in welcher Auflage vor euch steht. Die Modellnummern helfen euch jedoch weiter. Die Faustformel lautet:
Erste Zahl: Klasse
Zweite Zahl: Funktionsunterklasse
Dritte/vierte Zahl: Auflage
Darum wird sofort ersichtlich, dass etwa ein CM 7500 älter ist als ein CM 7550, ein CM 5510 kann mehr als ein CM 5310 usw.
Miele Kaffeevollautomaten in meinem Test
Von meinen ursprünglich fünf getesteten Miele Kaffeevollautomaten haben zwei inzwischen ein Upgrade erhalten. Die anderen drei Modelle sind so erhältlich, wie sie vor mir gestanden haben – und decken zufällig alle Klassen perfekt ab:
Miele CM 5310 Silence | Miele CM 6360 MilkPerfection | Miele CM 7550 | |
---|---|---|---|
Coffeeness-Bewertung | 4,5 von 5 | 5 von 5 | 4,5 von 5 |
Größter Vorteil | Kompakt & trotzdem funktionsstark | Bestes Gesamtpaket von Miele | Premium-Funktionen |
Größter Nachteil | Kein Heißwasser | Nicht der modernste Kaffeeautomat | Extrem klobig + preisintensiv |
Display | LCD | LCD | Touch |
Getränke | 19 | 35 | 36 |
Heißwasser | X | ✓ | ✓ |
Kannenfunktion | ✓ (Kaffee) | ✓ (Kaffee) | ✓ (Kaffee + Tee) |
Tee-Funktion | X | ✓ | ✓ |
Milchbehälter | X | ✓ | ✓ |
Expertenmodus | X | ✓ | ✓ |
Miele@Home-App | X | ✓ | ✓ |
UVP zum Testzeitpunkt | 799 Euro | 1.429 Euro | 2.899 Euro |
In der von mir getesteten Version sind zwei Geräte offiziell nicht mehr verfügbar, haben jedoch sehr ähnliche Nachfolger erhalten:
Miele CM 6350 –> Nachfolger Miele CM 6360
MilkPerfectionMiele CM 5500 –> Nachfolger Miele CM 5510
Miele Kaffeevollautomaten nach Klassen
Innerhalb einer Geräte-Klasse sind die Unterschiede der verfügbaren Modelle oft marginal und beziehen sich auf Sonderfarben, extra Zubehör oder die ein oder andere Knopfdruck-Funktion für einen höheren Bedienkomfort.
Darum ergibt es mehr Sinn, die Klassen generell anhand ihrer Besonderheiten gegenüberzustellen. Das ist bei Miele etwas schwieriger als bei anderen Marken, eben weil ihr Dinge wie eine Kannenfunktion oder die OneTouch For Two-Funktion hier praktisch hinterher geschmissen bekommt.
Miele CM 5 | Miele CM 6 | Miele CM 7 | |
---|---|---|---|
Dazugehörige Modelle | CM 5310 Silence CM 5315 Active CM 5510 125 Edition CM 5510 Silence CM 5710 Silence | CM 6160 Silver Edition CM 6160 MilkPerfection CM 6360 125 Edition CM 6360 MilkPerfection CM 6560 MilkPerfection | CM 7350 CoffeePassion CM 7550 CoffeePassion CM 7750 CoffeeSelect |
Vorprogrammierte Getränke (max). | 20 | 35 | 36 |
Cappuccinatore | Schlauch (einfach) | Schlauch mit Spitze aus Edelstahl | Schlauch mit Spitze aus Edelstahl |
Behälter inklusive | X | ✓ (nach Modell) | ✓ |
Heißwasser | ✓ (ab 5315) | ✓ | ✓ |
Teewasser-Stufen | X | ✓ | ✓ |
Kannenfunktion | ✓ (Kaffee) | ✓ (Kaffee) | ✓ (Kaffee + Tee) |
Profile (max.) | 2 | 8 | 10 |
App-Anbindung | X | ✓ | ✓ |
Doppel-Milchschlauch | X | ✓ | ✓ |
Expertenmodus | X | ✓ | ✓ |
Bohnenbehälter max. | 1 | 1 | 3 (7750) |
Fassungsvermögen Bohnenbehälter (max) | 200 g | 300 g | 150 / 210 / 180 g |
Auslauf max. | 13,5 cm | 14 cm | 18 cm |
Automatische Anpassung Auslauf | X | X | ✓ |
Größe Tresterbehälter | 7 Stk. | 10 Stk. | 16 Stk. |
Wassertank max. | 1,3 l | 1,8 l | 2,2 l |
Entkalkung | Manuell | Manuell | Automatisch* |
*nach Modell
Miele CM 5
In welcher Liga Miele-Geräte spielen, sehen wir schon am Einstiegs-UVP in der kleinsten 5er-Klasse. Allerdings bekommen wir für 800 Euro bei einem anderen Hersteller auch nicht mehr – meistens sogar weniger.
Das offensichtlichste Argument ist natürlich die OneTouch-Kannenfunktion, die nicht einmal beim „kleinsten“ Modell CM 5310 Silence fehlt.
Warum Kaffeevollautomaten mit Kannenfunktion so beliebt sind, kann ich verstehen, wenn auch nicht unbedingt nachvollziehen. Mir persönlich sind folgende Besonderheiten der 5er-Modelle wichtiger:
Mahlgrad stufenlos
OneTouch-Bedienung & 2-Tassen-Bezug
Gerätesteuerung über Touchtasten mit Display
Einfache Reinigung, einfaches Entkalken
Cappuccinatore-Milchsystem (einfach)
Viele vorprogrammierte Getränke
Hoher Auslauf für jedes Latte Macchiato-Glas
Keine App-Anbindung (die nur kostet, aber nichts bringt)
Der CM 5310 aus meinem Test ist dabei die besonders einfache Version ohne Heißwasser oder Benutzerprofile.
Auf die Profile kann ich verzichten, die Zubereitung von Heißwasser gehört für mich zu einem Kaffeevollautomaten einfach dazu. Darum ist jeder Kaffeeautomat ab einem 5315 vermutlich die bessere Wahl.
CM 5315 Active | CM 5510 125 Edition | CM 5510 Silence | CM 5710 Silence |
||
---|---|---|---|---|---|
Farbe(n) | Obsidianschwarz | Graphitgrau | Obsidianschwarz matt | Roségold PearlFinish, AlusilberMetallic | Bronze PearlFinish |
Benutzerprofile | X | 2 | 2 | 2 | 2 |
Heißwasser | X | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
Isokanne | X | ✓ | X | X | ✓ |
Kaffee als Zubehör | X | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
UVP | 799 Euro | 899 Euro | 949 Euro | 979 Euro | 1.059 Euro |
Silence steht für ein leiseres Kegelmahlwerk, die 125 Edition ist mattschwarz statt glänzend. Hier gibt’s zur Geräte-Lieferung auch noch eine Packung „besonderen“ Miele-Kaffee. Wofür das Active steht, kann ich leider nicht herausfinden.
Das Silence-Versprechen wird übrigens eingelöst. Gemessen liegen wir zwar über 60 Dezibel, gehört aber darunter. Die Isolierung der hochwertigen Verarbeitung macht sich klar bemerkbar.
Lohnt sich die Miele 5er-Serie? Wenn ihr auf einen eher einfachen, aber ultrazuverlässigen und gut ausgestatteten Kaffeevollautomaten Wert legt, auf jeden Fall.
In Höhe, Breite und Bedienkomfort zeigt sich jedes Gerät angenehm kompakt, Kaffee und Milchschaum überzeugen ebenso – wenn auch ohne tiefe Besonderheiten in Aroma oder Konsistenz.
Miele CM 6
Die 6er-Serie gefällt mir bei Miele am besten, weil der Miele CM 6360 MilkPerfection im Test bewiesen hat, dass hier die besten Features der Marke zum vernünftigsten Preis (für diesen Hersteller) verbaut sind.
Auch hier gibt es unterschiedliche Editionen, bei denen es hauptsächlich um Gimmicks oder Farben geht. Ich finde, dass ihr euch an die MilkPerfection-Geräte halten solltet, da sie bei den Ergebnissen für Espresso und Milchschaum am meisten überzeugen. Derzeit gibt es:
CM 6160 Silver Edition
CM 6160 MilkPerfection
CM 6360 125 Edition
CM 6560 MilkPerfection
Einerseits wurde der Milchbezug verbessert, sodass aus dem Zentralauslauf ein sehr feiner Cappuccino oder Latte Macchiato kommt, der echten Genuss verspricht. Andererseits müsst ihr beim Zwischenreinigen nichts mehr tun:
Dieser Schlauch besitzt übrigens eine lange Spitze aus Edelstahl. Das macht es leichter, ihn zu reinigen oder in verschiedenen Behältern wie einer Tasse zu platzieren.
Obendrauf gibt es in der 6er-Serie alle bisher genannten Fähigkeiten (inklusive Kannenfunktion) plus App-Anbindung und Expertenmodus. Diesen hat sich Miele vielleicht von Nivona abgeguckt. Oder Nivona von Miele.
Dabei handelt es sich um die Möglichkeit, Parameter der Zubereitung während des Bezugs zu ändern. Das ist für den alltäglichen Kaffeegenuss vielleicht nicht so wichtig wie beim ersten Einstellen. Es bietet aber die Gelegenheit, mehr aus den Kaffeespezialitäten zu holen.
Diese scheinen auf dem Papier im Vergleich zu den 5er-Kaffeevollautomaten zwar deutlich mehr. Aber hier kommt zum einen die Tee-Funktion mit verschiedenen Wassertemperaturen ins Spiel. Zum anderen könnt ihr mehrere Getränke hier nun auch im Doppelmodus beziehen.
Mit um die 1.500 Euro UVP und etwa 1.200 Euro Realpreis ist etwa der 6360 MilkPerfection zweifelsfrei schon Oberklasse. Doch ich finde, das Geld ist hier sehr gut angelegt.
Zwar fehlt es auch diesem Miele-Modell an jeglichen wirklich modernen Einfällen oder Besonderheiten. Aber so zuverlässig und gut wie dieses hochwertige Gerät müssen andere Marken-Kaffeevollautomaten erstmal werden.
Miele CM 7
Schon an den Fotos in meinem Testbericht zum Miele CM 7500 und seinem aktuellen Nachfolger CM 7550 könnt ihr erkennen, wie lange es die Ultra-Oberklassen-Serie schon gibt. Ich habe einen Bart, der Kaffeevollautomat irgendwie auch.
Hier stellt sich jedoch die Frage, was man an diesen Luxus-Kaffeevollautomaten noch verbessern könnte. Sie haben faktisch alle Kaffeespezialitäten, eine Kaffee- und eine Tee-Kannenfunktion, einen automatischen CupSensor, die den Zentralauslauf an die Tassenhöhe anpasst usw.
Je nach Ausführung gibt es sogar eine Timer-Funktion, die den Kaffeevollautomaten automatisch zu einer bestimmten Uhrzeit startet. Das kennen wir sonst nur von Kaffeemaschinen.
Am eindrucksvollsten ist aber sicherlich die Autodescale-Funktion, also das automatische Entkalken. Dachte ich früher, das hätten alle 7er-Geräte an Bord, habe ich jetzt gecheckt, dass dies nur beim 7550 und dem 7750 als absolutes Flaggschiff-Modell der Fall ist.
Dieses Gerät hat den abenteuerlichen UVP von weit über 3.000 Euro. Selbst die „günstigste“ 7er-Miele-Maschine fängt erst bei 2.400 Euro an. Das findet ihr komplett übertrieben? Ich auch.
Auch wenn ich absolut zufrieden mit der Leistung der Miele-Oberklasse bin, wird hier zu dick aufgetragen. Auch buchstäblich, denn die 7er-Serie ist groß, klobig und schwer. Der Preisunterschied erklärt sich im Vergleich der drei verfügbaren Kaffeevollautomaten jedenfalls so:
CM 7350 CoffeePassion | CM 7550 CoffeePassion | CM 7750 CoffeeSelect | |
---|---|---|---|
Farbe(n) | Brillantweiß | Obsidianschwarz | Obsidianschwarz |
Bohnenbehälter | 1 | 1 | 3 |
Automatische Entkalkung | X | ✓ | ✓ |
UVP | 2.399 Euro | 2.899 Euro | 3.399 Euro |
Das Touch-Display ist zwar ganz nett, spielt aber für die Gerätesteuerung kaum eine Rolle. Denn es bringt im Vergleich zum Touch-Knopfdruck der anderen Modelle keine Pluspunkte. Trotzdem verteidigt die 7er-Reihe ihre Position an der Spitze vom Handling bis zum Kaffeearoma mühelos.
Ich verstehe nur nicht ganz, welche Vorteile drei Bohnenbehälter haben sollen. Kaffeevollautomaten mit zwei Bohnenkammern erklären sich: Ihr wechselt die Bohne nach Lust, Laune und Kaffeegeschmack, meist zwischen koffeinhaltig und Decaf.
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Kaffeevollautomaten mit zwei Mahlwerken ergeben natürlich noch mehr Sinn, weil sich Bohnensorte A nicht mit Bohnensorte B vermischen kann. Aber drei Bohnenkammern und ein Mahlwerk? Die Rechnung geht für mich nicht auf.
Miele ist allerdings so schlau und bietet euch zum 3er-Combo-Kaffeevollautomaten ein sogenanntes AromaticSystemFresh-Mahlwerk. Dieses mahlt nicht nur die Bohnen jedes Mal komplett durch, es „entspannt“ sich auch zwischen zwei Mahlvorgängen, um restliches Kaffeepulver rauszulassen. Auf diesen Trichter ist Jura erst vor Kurzem gekommen.
Trotz der unbestreitbaren Vorteile so schicker, funktionsstarker und edler Kaffeevollautomaten, die auch noch fast selbstreinigend sind, machen sie bei der Zubereitung und im Kaffeearoma nicht viel anders als Geräte mit kleinerem Preisschild.
Vorteile & Nachteile von Miele Kaffeevollautomaten
In meinen Miele-Einzeltests folge ich immer wieder der These, dass Miele Kaffeevollautomaten nur deswegen keine supermodernen Besonderheiten bieten, weil sie es einfach nicht nötig haben. Dies wurde mir auch schon einmal von einer Promoterin bestätigt. Sie sagte auch, was ich selbst immer wieder feststelle:
Andere Hersteller gucken sich Miele Stand-Kaffeevollautomaten sehr genau an und klauen die besten Ideen in Sachen Handhabung oder Zubereitung. Der meiste Ideenklau findet jedoch in Sachen Reinigung statt:
Miele war die erste Marke, bei der ihr etwa die Auffangschale in die Spülmaschine stellen konntet. Oder die erste mit Durchmahl-Mahlwerk. Und die erste mit Selbstspül-Schlauch.
All diese Eigen- und Besonderheiten kann man so oder so bewerten:
Einerseits steht die typische Miele-Klientel auf Hochwertigkeit und Zuverlässigkeit – alles andere ist nur Spielerei.
Andererseits hängt sich die Kaffeevollautomaten-Sparte damit zunehmend selbst ab. Denn auch wenn eine ordentliche Zubereitung, eine einfache Handhabung und ein automatischer Kampf gegen Verschmutzung wichtig sind, gehören moderne Konzepte zum Kaufanreiz einfach dazu.
+ | – |
---|---|
Extrem hochwertige Verarbeitung | Maschinen wirken zunehmend veraltet |
Stilvolles & schickes Design | Display-Konzept vorsintflutlich |
Betonung von bewährter Funktionalität | App eher unnütz |
Bei der Reinigung teilweise wegweisend | Preis-Leistungs-Verhältnis heikel |
Wesentliche Funktionen auch in unteren Klassen | |
Getränke stets sehr heiß | |
Feinteilige Programmierung |
Mahlwerk
Das Miele-Kegelmahlwerk ist nichts Besonderes, aber in einer Hinsicht überlegen: Auch wenn jeweils fünf Stufen angesagt sind, könnt ihr frei zwischen diesen Stufen hin und her stellen.
Das macht die Feinjustierung für bestimmte Röstungen leichter und sorgt letztendlich für bessere Getränke.
Wie schon anklang, ist die Lautstärke jeweils absolut in Ordnung. Ob die Silent-Versionen einen Unterschied machen, können wir diskutieren. Schon vorher waren Miele Kaffeevollautomaten leise – eben weil sie bei der Verarbeitung und Isolierung mitdenken.
Kaffee & Espresso
Weder am Kaffee noch am Espresso gab es bei einem Miele Vollautomaten jemals was zu meckern. Als andere Marken noch versuchten, überhaupt Geschmack aus Kaffeebohnen zu holen, waren die Gütersloher längst auf der richtigen Position angekommen.
Vielleicht fehlt es im Vergleich zu wirklichen Knopfdruck-Kaffee-Könnern wie Jura etwas an aromatischen Besonderheiten. Der Kaffeegenuss ist stets geradeaus und eher auf einen klassischen Geschmack in der Tasse ausgerichtet. Aber das scheint mit Blick auf die Miele-Klientel gewollt.
Wer bei anderen Kaffeevollautomaten immer wieder etwas an der Kaffeetemperatur zu meckern hat, kommt bei Miele voll auf seine Kosten: Hier wird es schon ab Werk richtig heiß, auf Knopfdruck aber gern noch heißer. Ich musste den jeweiligen Stand-Kaffeevollautomat für Kaffee und Co deutlich öfter runter- als hochregeln.
Die Kannenfunktion arbeitet übrigens auch besser als bei manch anderen. Die bis zu acht Bezüge in einem Rutsch werden mit zunehmender Menge zwar auch etwas wässrig, aber ihr merkt in der Tasse sofort, dass sich der Hersteller auch hier Gedanken um den Genuss und die Sinnhaftigkeit der Funktion gemacht hat.
Milchschaum
An der Milchschaumqualität könnt ihr die Entwicklung der Miele-Automaten gut nachvollziehen. Waren Latte Macchiato oder Cappuccino früher ein wenig zu kompakt und bauschaumig, wurden sie mit jedem Update immer cremiger und moderner.
Außerdem habe ich festgestellt, dass der Schaum umso besser wird, je weiter oben der Kaffeevollautomat in der jeweiligen Klassenhierarchie steht.
Wie schon anklang, solltet ihr in der 6er-Klasse ein MilkPerfection-Modell nehmen, in der 5er-Serie ist ein 55-Kaffeevollautomat die beste Idee. Solltet ihr euch für die Premium-Modelle aus der 7er-Serie entscheiden, sorgt jeder Kaffeevollautomat für besten Schaum-Genuss.
Bedienung & Display
Wir haben schon oft diskutiert, ob ein Kaffeevollautomat durch moderne Touch-Displays und Co mehr Bedienkomfort bietet. Miele hält sich aus dieser Diskussion praktisch raus. Zwar bietet die 7er-Klasse Touch-Displays, doch diese wirken kaum moderner als ein guter alter Knopfdruck.
Andersherum bieten die Geräte immer Displays, auch wenn diese recht klein sind und hauptsächlich aus Text bestehen. Das macht die Handhabung meiner Meinung nach schwerer, sobald ihr weniger gut seht oder motorische Einschränkungen besitzt.
Davon abgesehen leitet sich der Bedienkomfort auch von der Einstellbarkeit und der Menüführung ab. Hier ist Miele absolut auf Höhe der Zeit, denn kompliziert wird es bei der Eingabe garantiert nicht.
Die Miele@Home-App halte ich allerdings für unbrauchbar. Zumindest, wenn ihr damit euren Kaffeevollautomaten anständig bedienen wollt.
Ähnlich wie bei Siemens ist sie eine All-in-One-Lösung fürs Smart Home, bei der die Kaffeemaschine nur eine untergeordnete Rolle spielt. Mehr aus eurem Kaffeevollautomat holt ihr damit nicht.
Reinigung & Hygiene
Selbst wenn ich beim Kaffeegenuss oder technischen Besonderheiten meckere: Ein Miele Stand-Kaffeevollautomat ist Spitzenreiter in Sachen Reinigung.
Unerreicht ist bisher die automatische Entkalkung der Premium-7er-Modelle. Unbezahlbar ist sie aber ehrlicherweise auch.
Klar ist dies der ultimative Reinigungs-Luxus. Aber Kaffeevollautomaten entkalken ist eben auch nicht so schrecklich aufwändig, dass ihr dafür ein 3.000-Euro-Gerät kaufen müsstet. Trotzdem verstehe ich, dass das Argument zieht.
Miele Kaffeevollautomaten einstellen
Wenn wir den günstigsten Stand-Kaffeevollautomat (CM 5310) und den teuersten Stand-Kaffeevollautomat (CM 7750) gegenüberstellen, gibt es in Sachen Zubereitungsparameter nur einen Unterschied:
Während der kleine Kaffeevollautomat eine Füllmenge zwischen 20 und 300 Milliliter erlaubt, sind es beim Großen nur 25 bis 250 Milliliter.
Ansonsten rechne ich es der Marke hoch an, dass sie ihre günstigeren Versionen für die Zubereitung nicht beschränkt, sondern uns durch die gesamte Modellpalette sehr viele Freiheiten lässt und feinteilige Einstellungen anbietet.
Das Konzept zieht sich dabei so gleichmäßig durch alle Klassen, dass ihr meine Empfehlungen fast ungesehen für jeden Miele Stand-Kaffeevollautomat übernehmen könnt:
Mahlgrad: Zwischen 1 und 2 von 5 Stufen
Füllmenge: 25 bzw. 40 ml für Espresso, 120 ml für Kaffee
Kaffeestärke: etwa zwei Stufen unter Maximalwert
Kaffeetemperatur: Entweder Werkseinstellung oder Runterregeln
Zusätzlich habt ihr stets die Möglichkeit, die Vorbrühfunktion ein- oder auszustellen. Lasst sie an, das tut dem Aroma gut – nicht nur in einem Miele Kaffeevollautomat.
Miele Kaffeeautomaten reinigen & entkalken
Klären wir das Wichtigste zuerst: Wie funktioniert das eigentlich mit dem automatischen Entkalken? Die beiden 7er-Geräte mit diesem Plus an Bedienkomfort verfügen über eine eingebaute Entkalkungskartusche, die direkt im Vollautomat sitzt.
Über den Timer könnt ihr die tägliche Entkalkung festlegen und habt keine Probleme mehr mit Entkalkungstabletten oder ähnlichen Dingen. Ob ein Kaffeevollautomat täglich entkalkt werden muss, lasse ich mal dahingestellt.
Doch Miele verspricht, dass die Kartusche auch bei täglicher Nutzung bis zu einem Jahr hält. Damit habe ich allerdings noch keine praktischen Erfahrungen gemacht. Auch ansonsten geht es hier jeder Verschmutzung bequem an den Kragen:
Die Brüheinheit, der Wassertank usw. lassen sich einfach entnehmen & abspülen
Abtropfschale, Tresterbehälter usw. dürfen in die Spülmaschine
Das Kegelmahlwerk könnt ihr ab & zu aussaugen
Die jeweilige Bedienungsanleitung hilft euch detailliert weiter, auch wenn einige Kaffeevollautomaten ein paar Besonderheiten aufweisen, auf die ihr achten solltet. Besitzt ein Gerät beispielsweise einen automatischen CupSensor, solltet ihr den Zentralauslauf nicht einfach so auseinander nehmen.
Reparatur & Ersatzteile
Wassertank, Brüheinheit und Ersatzteile für den Zentralauslauf findet ihr direkt im Onlineshop des Herstellers. Auch eine Reparatur lässt sich über die Website beauftragen.
Wollt ihr eine freie Werkstatt oder den Wartungsservice großer Elektromärkte nutzen, kostet ein Miele Kaffeevollautomat oft etwas mehr als günstigere Varianten.
Ob ihr aber überhaupt eine Werkstatt braucht, ist bei ordnungsgemäßer Handhabung und Pflege fast fraglich. Denn es gehört zu den Besonderheiten von Miele, dass sie eine Haltbarkeit von bis zu 15 Jahren versprechen – mehr als jeder andere Hersteller.
Wie all das für die Einbau-Kaffeevollautomaten aussieht, kann ich natürlich nicht beurteilen. Fakt ist nur, dass ihr sie nicht mal eben so leicht in die Werkstatt bringen könnt wie euren Stand-Kaffeevollautomat.
Die richtigen Kaffeebohnen für Miele Kaffeevollautomaten
Bei fast allen aktuellen Modellen packt Miele eine Portion Whitelabel-Kaffee ins Paket. Bei den Jubiläums-Editionen werden die Bohnen als Miele Black Edition Café Crema genauer betitelt. Diese und weitere Röstungen erhaltet ihr sowohl direkt beim Hersteller als auch in verschiedenen Onlineshops.
Laut einer Pressemeldung stammen sämtliche Miele Bohnen aus der Rösterei Vollmer in Altenberge bei Münster. Diese ist ein Whitelabel-Spezialist für viele Marken, zum eigenen Angebot findet ihr online wenig bis nichts.
Ob und wie die Miele Bohnen schmecken, kann ich nicht beurteilen. Zumindest tragen sie das Bio- und Fairtrade-Siegel. Mehr zur Herkunft, der Bohnensorte und anderen Transparenzkriterien erfahren wir allerdings nicht. Das wundert mich aber auch nicht.
Generell kommen Miele-Modelle mit allen typischen Vollautomaten-Kaffeebohnen zurecht. Solange Dessert-Noten wie Schokolade oder Karamell das Aromen-Profil dominieren, werdet ihr immer gute Ergebnisse in der Tasse erzielen.
Wer auf Kaffeespezialitäten mit viel Frische steht, ist bei Miele-Kaffee nicht ganz an der richtigen Adresse. Etwas Frucht wird aber auch hier aus den Kaffeebohnen gekitzelt.
Die Kaffeebohnen aus der Miele-Lieferung könnt ihr zumindest fürs Einstellen verwenden. Meine Kaffeebohnen für Vollautomaten schmecken auf jeden Fall – und sind eine transparente Alternative zu undurchsichtigen Produkten.
Warum bin ich mir so sicher, dass sie für Miele Kaffeespezialitäten geeignet sind? Weil ich sie auch in diesen Geräten getestet und entwickelt habe. KLASSIK, KRÄFTIG oder DECAF? Das entscheidet ihr bei eurer Bestellung im Shop!
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Mein Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.
Täglich frisch geröstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke
Alternativen: Miele im Vergleich zur Konkurrenz
Mit der Preis- und Gerätegestaltung eines Miele Stand-Kaffeevollautomaten fallen viele Marken in meinem Kaffeevollautomaten Test 2025 als Konkurrenten flach.
DeLonghi, Melitta, Philips, Krups oder Saeco müssen wir uns nicht anschauen – diese haben völlig andere Zielgruppen und setzen auf völlig andere Werte und Besonderheiten. Vor allem sind sie um Längen günstiger, auch wenn sie nicht immer eine OneTouch-Zubereitung erlauben oder keine Kannenfunktion an Bord haben.
Selbst Siemens halte ich als Vergleichspartner für fraglich, weil diese Marke zwar ebenfalls distinguiert und hochwertig denkt, aber dennoch nicht dieselben Sphären wie Miele erreicht.
Gleiches gilt auch für Nivona, die bei Kaffee, Bedienkomfort und technischen Besonderheiten moderner und trotzdem günstiger denken.
Jura Kaffeevollautomaten sind für den Miele-Abgleich definitiv die beste Adresse. Schon allein, weil beide Hersteller stark auf ihr Image pochen und manchmal Mondpreise verlangen.
Wenn wir uns die Kaffee-Ergebnisse, den Bedienkomfort und generelle Faktoren näher anschauen, liegen beide Marken erstaunlich nah beieinander:
Miele | Jura | |
---|---|---|
Hochwertigkeit | +++ | ++ |
Design | +++ | ++ |
Funktionsangebot | +++ | +++ |
Innovation | + | +++ |
Bedienkomfort | ++ | ++ |
App | + | +++ |
Kaffee & Espresso | ++ | +++ |
Milchschaum | +++ | +++ |
Reinigung & Hygiene | +++ | ++ |
Preis-Leistungs-Verhältnis | +++ | ++ |
GESAMT | 24 | 25 |
In Sachen Maschinenvielfalt ist Jura klarer Spitzenreiter, was es leichter macht, das passende Modell für eure Küche oder Ansprüche zu finden. Andersherum ist bei Jura oft überteuerter Murks dabei, während ihr bei Miele praktisch blind zugreifen könnt – selbst, wenn der jeweilige Stand-Kaffeevollautomat ebenfalls teuer ist.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis scheint mir jedoch ausgewogener, da ihr ewig haltbare Geräte mit Dauergültigkeit erhaltet, die in Teilen noch hochwertiger verarbeitet sind. Und trotz aller Klobigkeit und manchmal unzeitgemäßen Optik finde ich Miele Kaffeevollautomaten um einiges hübscher als das Jura-Design. Aber hier bestimmt der Geschmack.
Auch wenn Jura das deutlich modernere Bedienkonzept vorweisen kann, heißt dies nicht, dass es besser ist.
Denn die Schweizer denken sich immer wieder neue Menüführungen, Touch Displays oder Einstellungen aus (Milchschaum in Sekunden, also bitte!), die oft verwirren. Und eine Kannenfunktion ist auch hier eine Seltenheit.
In einer Hinsicht liegt Jura aber meilenweit vorn: Sowohl bei der Technologie als auch beim daraus resultierenden Geschmack der Kaffeespezialitäten kommt aus Gütersloh eher Altbackenes, während die Schweizer ständig tolle Ideen haben – vom elektronischen Mahlwerk bis zur wegweisend facettenreichen Zubereitung von Kaffee.
An der Gesamtpunktzahl seht ihr jedoch, dass ich zwar Jura generell bevorzuge, aber Miele für praktisch ebenso gut halte. Nur eben aus einer anderen Perspektive.
Fazit: Eine Entscheidung fürs Leben?
Wer sich einen Miele Stand-Kaffeevollautomat kauft, hat nicht vor, in den kommenden Jahren auf ein anderes Modell aus meinem Kaffeevollautomaten Test 2025 umzusatteln. Genau das macht diese Marke aus: Beständigkeit, zuverlässiger Genuss, Kaffee mit Dauergültigkeit.
Ist das sexy oder supermodern? Nein. Muss es immer modern sein? Auch nicht. Die beste Kombination aus Kaffeegeschmack und vergleichsweise günstigem Genuss bietet meiner Ansicht nach der Miele CM 6360 MilkPerfection.
Schick & hochwertig
Miele CM 6360 MilkPerfection
Hochwertiger Vollautomat mit tollem Espresso.
Typisch langlebige Verarbeitung
Bedienung sehr oldschool und einfach
Sehr guter Espresso und Milchschaum
Getränke werden wirklich heiß
Im Markenvergleich hochpreisig
Und eurer Ansicht nach? Habt ihr einen Stand-Kaffeevollautomat von Miele oder spielt mit dem Gedanken, euch einen zuzulegen? Oder könnt ihr uns sogar etwas über die Einbau-Kaffeevollautomaten erzählen? Tut es in den Kommentaren!
FAQ zu Miele Kaffeevollautomaten
Von den aktuellen Miele Kaffeevollautomaten bietet der Miele CM 6360 MilkPerfection derzeit das beste Preis-Leistungs-Verhältnis mit vielen Kaffeespezialitäten, einer Kannenfunktion und hohem OneTouch-Bedienkomfort.
Bei korrekter Pflege und Wartung halten Stand- und Einbau-Kaffeevollautomaten von Miele laut Herstellerangaben bis zu 15 Jahre. Damit sind sie Spitzenreiter im Markenvergleich.
Miele ist ein deutsches Familienunternehmen mit Sitz in Gütersloh, das neben Kaffeevollautomaten viele weitere Küchengeräte im Angebot hat.