Sage Appliances Barista Touch Test 2025: Der Vollautomat unter den Espressomaschinen

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Wie wir testen | Unser Team

Auch wenn ich schon lange nicht mehr über die Espresso-Qualität aus Kaffeevollautomaten meckern muss, fehlt es am Ende doch am entscheidenden Quäntchen Authentizität. Was der Vollautomat ausspuckt und was aus einer Espressomaschine kommt, ist eben nicht dasselbe – selbst, wenn es schwarz und stark ist und eine gute Crema mitbringt.

Sage Barista Touch Espressomaschine Hauptbild

Auch wenn ich schon lange nicht mehr über die Espresso-Qualität aus Kaffeevollautomaten meckern muss, fehlt es am Ende doch am entscheidenden Quäntchen Authentizität. Was der Vollautomat ausspuckt und was aus einer Espressomaschine kommt, ist eben nicht dasselbe – selbst, wenn es schwarz und stark ist und eine gute Crema mitbringt.

Davon abgesehen ist ein Vollautomat funktionell stark begrenzt. Egal, wie viele Einstellungen er mitbringt. Schließlich entstehen Kaffee und Milchschaum aus dem automatischen Zusammenspiel verschiedener Komponenten.

Hybrid-Espressomaschinen als Mix aus Vollautomat und Siebträgermaschine setzen zwar auch auf automatisierte Funktionen. Doch am Ende macht ihr euren Espresso doch stets komplett selbst.

Dafür braucht ihr weder einen Barista Kurs noch das teuerste Equipment. Zumindest, wenn ihr auf Könner wie die Sage The Barista Touch SES880 setzt. 

Der Mittelklasse-Australier bietet ein gelungenes Maß an Automatisierung, das die größten Hürden der korrekten Espressozubereitung beiseite räumt. Gleichzeitig ist er so gelungen manuell, dass ihr fast zwangsläufig zum Experten an einer Espressomaschine werdet.

Auch wenn die Barista Touch SES880 sicher nicht der einzige Hybride mit einer sehr guten Bewertung in meinem Espressomaschinen Test 2025 ist, halte ich diese Variante für eine der gelungensten. 

Preis-Leistungs-Tipp

Sage Barista Touch

So geht ein moderner Hybridautomat

Top Preis-Leistung

Extrem intuitive Bedienung

Kompakt, Schnelles Aufheizen

Nur Einkreiser

Barista, Oracle, Pro oder Touch? Sage Espressomaschinen im Funktions- & Preisvergleich

Abgesehen von ein paar zaghaften Versuchen von DeLonghi, Gastroback und Solis ist Sage aktuell der einzig nennenswerte Marken-Platzhirsch in Sachen hybride Espressomaschine. Gastroback gehört inzwischen sowieso zu diesem Unternehmen.

Sage bietet zwei Hauptlinien:

  1. Die Barista-Klasse orientiert sich stärker in Richtung klassische Espressomaschine, 

  2. die Oracle-Klasse stärker in Richtung Vollautomat.

Die wichtigsten Unterschiede ergeben sich in der Bedienung, der (visuellen) Unterstützung bei allen Handgriffen und in der automatischen Einflussnahme auf Aspekte wie die Brühtemperatur, die Durchlaufzeit usw.

Sage Barista Touch Mahlwerk rausnehmen

Das integrierte Mahlwerk als wichtigstes Merkmal einer hybriden Espressomaschine folgt dabei klar den Preis-Prinzipien in anderen Maschinenkategorien: je mehr Mahlgrade, desto preisintensiver das Gerät.

Die Sage The Barista Touch (SES880) ordnet sich in praktisch jeder Hinsicht genau in der Mitte ein. Der Hersteller empfiehlt einen Preis von 1.250 Euro, im Handel ist sie mit rund 900 Euro bereits für viel weniger zu haben. Das Preis-Leistungs-Verhältnis sieht auf dem Papier also gut aus.

Um es besser zu beurteilen, stellen wir die Hauptlinien und ihre wichtigsten Vertreter kurz gegenüber. Aus der Oberklasse reicht die Oracle Touch als Vergleich, da sie in vielen Punkten das genaue Gegenstück zur Barista Touch SES880 ist.

In der Barista-Linie gibt es zusätzlich Impress-Varianten. Sie entsprechen ihren Hauptmodellen, bieten aber assistiertes Tampen. In der Oracle-Klasse ist automatisches Tampen Standard.

Sage Barista TouchSage Barista ExpressSage Barista ProSage Oracle Touch
Testmodell

Sage Appliances SES875

Sage Appliances SES878

Sage Oracle Touch

Gehäusematerial

Edelstahl

Edelstahl

Edelstahl

Edelstahl

Verfügbare Farben/Design

Typ

Einkreiser

Einkreiser

Einkreiser

Zweikreiser

Bedienung

Touch-Display

Tasten, Drehknöpfe

Tasten, Drehknöpfe

Touch-Display

Display

Ja (Touch)

Nein

Ja (LCD)

Ja (Touch)

Manometer

Durchmesser Siebe

54 mm

54 mm

54 mm

58 mm

Siebe einwandig

Siebe doppelwandig

Tamper

Manuell (Basic)

Manuell (Basic)

Manuell (Basic)

Smart Tamping Station

Wassertank

2,5 l

2.0 l

1.9 l

2,5 l

Wasserfilter

Mahlwerk

Mahlgrade

30

16

30

45

Bohnenfach

Temperatur einstellbar

Rezepte speichern

Vorbrühfunktion

Dampflanze

Manuell + Automatisch

Manuell (Fortgeschritten)

Manuell (Fortgeschritten)

Manuell + Automatisch

Heißwasserfunktion

Gewicht

21 kg

10.2 kg

11,51 kg

21 kg

Maße

39,2 x 37,3 x 45,4 cm

31,8 x 35,1 x 40,4 cm

35,4 x 41,0 x 40,6 cm

39,2 x 37,3 x 45,4 cm

Sonstiges

Razor-Dosierwerkzeug

Aktueller Preis

1.019,90 €

619,99 €

513,90 €

2.581,02 €

Sage Barista TouchSage Barista ExpressSage Barista ProSage Oracle Touch
Testmodell

Sage Appliances SES875

Sage Appliances SES878

Sage Oracle Touch

Gehäusematerial

Edelstahl

Edelstahl

Edelstahl

Edelstahl

Verfügbare Farben/Design

Typ

Einkreiser

Einkreiser

Einkreiser

Zweikreiser

Bedienung

Touch-Display

Tasten, Drehknöpfe

Tasten, Drehknöpfe

Touch-Display

Display

Ja (Touch)

Nein

Ja (LCD)

Ja (Touch)

Manometer

Durchmesser Siebe

54 mm

54 mm

54 mm

58 mm

Siebe einwandig

Siebe doppelwandig

Tamper

Manuell (Basic)

Manuell (Basic)

Manuell (Basic)

Smart Tamping Station

Wassertank

2,5 l

2.0 l

1.9 l

2,5 l

Wasserfilter

Mahlwerk

Mahlgrade

30

16

30

45

Bohnenfach

Temperatur einstellbar

Rezepte speichern

Vorbrühfunktion

Dampflanze

Manuell + Automatisch

Manuell (Fortgeschritten)

Manuell (Fortgeschritten)

Manuell + Automatisch

Heißwasserfunktion

Gewicht

21 kg

10.2 kg

11,51 kg

21 kg

Maße

39,2 x 37,3 x 45,4 cm

31,8 x 35,1 x 40,4 cm

35,4 x 41,0 x 40,6 cm

39,2 x 37,3 x 45,4 cm

Sonstiges

Razor-Dosierwerkzeug

Aktueller Preis

1.019,90 €

619,99 €

513,90 €

2.581,02 €

Was die einzelnen Punkte und Einstellungen für eure Ansprüche an eine hybride Espressomaschine bedeuten, klären wir in kurzen Einzelvergleichen.

SES880 The Barista Touch vs Oracle Touch

Breville Oracle Touch Überblick

Genaugenommen ist das Preis-Flaggschiff Sage Oracle Touch nur noch eine Siebträger-Länge von einem Kaffeevollautomaten entfernt. 

Denn ihr müsst fast nichts mehr selbstständig machen, um zum perfekten Espresso und zu individuellem Milchschaum zu kommen – außer etwa den Siebträger korrekt ein- und umsetzen und den Milchbehälter unter die Düse stellen.

Die Oracle-Kaffeemaschine besitzt einen Dualboiler. Damit kann sie das Wasser für den Espresso und den Wasserdampf für Milchschaum unabhängig voneinander aufheizen.

So könnt ihr beide Komponenten gleichzeitig zubereiten und müsst zwischen zwei Bezügen nicht darauf warten, dass sich die Wassertemperatur von Milchschaum-Gefilden auf Espresso-Niveau abkühlt.

Darüber hinaus bietet euch die Oracle-Espressomaschine mehr Mahlgrade (immer gut) und noch mehr Assistenz bei verschiedenen Kaffee-Rezepten.

Wenn Hybride von vorprogrammierten Getränken reden, ist damit aber etwas anderes gemeint als bei Kaffeevollautomaten:

Anstatt etwa vollautomatischen Cappuccino auf Knopfdruck gibt es hier vorrangig Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die euch sagen, wann ihr was zu tun habt. Die Automatik greift allerdings bei Dingen wie der Brühtemperatur, der Mahldauer und der Bezugszeit.

Dieser Unterschied ist für eure hybride Kaufentscheidung durchaus wichtig: Wenn ihr schonmal eine Espressomaschine bedient habt, mit einem Milchaufschäumer klar kommt und wisst, wie ein guter Espresso aus der Ausgabe kommen muss, braucht ihr theoretisch keine Assistenz.

Das wiederum heißt, dass ihr euch die rund 2.200 Euro für eine Oracle Touch sparen könnt und mit der SES880 The Barista Touch vollkommen zufrieden sein werdet.

Andersherum lohnt sich die Oracle-Siebträgermaschine für alle, die nicht nur Assistenz benötigen, sondern einfach keine Lust haben, allzu lange an der Maschine rumzustehen. Vollautomaten-Feeling halt.

Analog dazu sind einige Einstellungen der Oracle Touch etwas überflüssig. So könnt ihr zum Beispiel Milchschaum-Profile für verschiedene Pflanzenmilch-Varianten abrufen. Braucht man das? Nö.

Die automatische Tamping-Station der Oracle Maschine steht auf einem anderen Blatt. Der kleine Plastik-Pömpel der SES880 Barista Touch ist so oder so nur halb brauchbar. Die optimale Verdichtung der Oracle Touch spielt da in einer ganz anderen Liga.

SES880 Barista Touch vs Barista Express

Sage Barista Express Espressomaschine Hauptbild

Wenn wir uns das Touch-Display wegdenken, den ein oder anderen Mahlgrad abziehen und den Milchaufschäumer zur klassischen Dampflanze „degradieren“, kommen wir bei der Sage The Barista Express raus.

Für knapp 650 Euro ist sie eine deutlich abgespeckte Version der SES880 The Barista Touch. Ich stelle allerdings zur Debatte, dass dies bei einer hybriden Siebträgermaschine für viele nicht weiter tragisch ist – siehe meine Überlegungen zum notwendigen Automatisierungsgrad.

Die Barista Express ist kaum mehr als eine klassische Espressomaschine mit eingebautem Mahlwerk. Und wenn ihr wisst, was ihr tun müsst, bietet sie ein insgesamt anständiges Preis-Leistungs-Verhältnis. 

Trotzdem: Die Barista Touch macht nicht nur im Vergleich einen Haufen weniger Arbeit. Auch im Test begeistert mich die SES880 (etwas) mehr als die Barista Express.

SES880 Barista Touch vs Pro vs Sage Barista Pro Touch?

Sage Barista Pro Espressomaschine Hauptbild

Die Sage Barista Pro ist offensichtlich das Vorgängermodell der SES880 The Barista Touch. Mit ihrem eher piefigen LCD-Display und etwas weniger Unterstützung sieht sie schon optisch älter aus. Im Handel ist sie derzeit etwa zum selben Preis wie die Barista Express erhältlich, kostet also um die 650 Euro.

Das ist für ihren Funktionsumfang mehr als in Ordnung und macht sie sogar zum Schnäppchen. Denn: Ob euch das Display nur mit LCD-Technik oder doch mit bunten Icons sagt, was ihr zu tun habt, ist in meinen Augen vollkommen unerheblich.

Durchs Netz schwirrt auch der Name Sage Barista Pro Touch. Soweit ich dies beurteilen kann, gibt es diese Maschine nicht. Die Verwirrung Sage Barista Pro vs. Sage Barista Pro Touch hat sich das Unternehmen mit seiner komplizierten Namensgebung selbst zuzuschreiben. Gleiches gilt übrigens auch für eine angebliche Express Touch. Gibt’s nicht.

Anthrazit, Schwarz oder gebürsteter Edelstahl: Welche Barista Touch SES880BBS darf es sein?

Die Barista-Touch-Linie bietet unter der Hauptmodellnummer SES880BBS drei Farbvarianten, die zumindest laut UVP alle dasselbe kosten:

  • Gebürstetes Edelstahlgrau (also Silber; SES880BSS4EEU1)

  • Trüffelschwarz (also Schwarz; SES880BTR4EEU1) 

  • Schwarzer Edelstahl (also Anthrazit; SES880BST4EEU1)

Ich persönlich bevorzuge Silber, weil eine Espressomaschine in meinen Augen Silber sein muss. Allerdings beweist Sage auch bei den anderen Farben Geschmack.

The Barista Touch richtig einstellen: Wer braucht schon Erfahrung?

Auch wenn ein buntes Touchscreen-Display den puristischen Eindruck einer Siebträgermaschine stört, hat es unbestreitbare Vorteile: 

Die Symbole und Ansagen auf der SES880 The Barista Touch machen die Bedienung und Programmierung praktisch idiotensicher. Ihr seht alle Einstellungsmöglichkeiten, überschaut alle Brühparameter und findet euch garantiert sofort zurecht.

Hinweise auf dem Sage Barista Touch Touchscreen

Das Touch-Display ist zwar nicht ganz so responsiv wie wir es vom Smartphone gewohnt sind. Aber schon nach einem kurzen Test solltet ihr auch damit klarkommen.

Bis auf den Mahlgrad (Drehrad an der Seite) und das Einschalten der Maschine könnt ihr wirklich alles über den Screen erledigen, was nichts mit manuellen Handgriffen zu tun hat.

Mahlwerk & Mahlgrad einstellen

Theoretisch stellt ihr das Barista-Touch-Mahlwerk genauso ein wie bei Vollautomaten oder einer Kaffeemaschine mit Mahlwerk. Also im laufenden Betrieb und am dafür vorgesehenen Rädchen.

Bei der Sage the Barista Touch könnt und solltet ihr noch einen Schritt weiter gehen. Das Kegelmahlwerk lässt sich nicht nur über den Drehschalter, sondern auch über eine Feineinstellung im Mahlwerk selbst justieren.

Dazu nehmt ihr die Abdeckung im Bohnenbehälter ab („Turn To Unlock“), entnehmt den oberen Mahlkegel und stellt ihn in Richtung „fine“. Anschließend setzt ihr den Kegel mithilfe des roten Punkts und Pfeils wieder ein.  

Sage Barista Touch Mahlwerk feiner Stufe

Das klingt komplizierter als es in der Praxis ist und macht wirklich einen riesigen Unterschied. Denn am Rädchen allein stellt ihr nur sehr grobe Schritte ein (zehn Stufen), die multipliziert mit der Feinjustierung erst die angegebenen 30 Mahlgrade ergeben.

Im Alltag und bei relativ ähnlichen Röstungen braucht ihr das Mahlwerk in meinen Augen nicht jedes Mal neu justieren. Sobald ihr aber von Hell auf Dunkel (oder andersherum) wechselt, würde ich mir diese Arbeit auf jeden Fall machen.

Siebträger „einstellen“

Um die Sage The Barista Touch SES880 wirklich sinnvoll zu nutzen, solltet ihr euch erstens mit den mitgelieferten Siebträgern beschäftigen und zweitens den Siebträgerhalter ein bisschen optimieren.

Zwischen Siebträgerhalter und Siebeinsatz befindet sich nämlich normalerweise ein schwarzes Plastik-Inlay. Das könnt ihr mit etwas Kraft und Geschick raushebeln.

Dieses Bauteil hat keinen erkennbaren Daseinszweck. Vielmehr erschwert es die Reinigung und sorgt dafür, dass euer Espresso vor dem Weg in die Tasse nochmal mit Plastik in Berührung kommt. Das braucht und will kein Mensch.

Sage Barista Touch Siebtraeger Plastikeinsatz entfert

Dieser Tipp gilt für alle Sage Espressomaschinen, also auch die Barista Express und die Oracle Touch.

Die Barista Touch wird mit zweimal zwei Siebsätzen geliefert: doppel- und einwandige Siebträger für den Einzelbezug, doppel- und einwandige Siebträger für den Doppelbezug.

Doppelwandige Siebe erhöhen den Druck. Damit gleichen sie Anfängerfehler beim Mahlen und Tampen aus. Einwandige Profi-Siebe bieten jedoch mehr Experimentier-Möglichkeiten und sorgen für eine bessere Nuancierung beim Aroma. 

Doppelwandige Siebe bei der Sage Barista Touch

Welche Version ihr wählt? Als Anfänger (und vielleicht auch als Fortgeschrittener) auf jeden Fall die doppelte. Das macht das Leben um Längen einfacher.

Dosierung einstellen

Sage Barista Touch Kaffee mahlen

Einen Teil des Preises für eine hybride Siebträgermaschine zahlt ihr auch dafür, dass sie euer Kaffeemehl automatisch dosiert. Das ist schließlich einer der größten Vorteile daran, wenn die Kaffeemaschine gleich ihre eigene Mühle mitbringt.

Bei klassischen Espresso- bzw. Kaffeemühlen ist das sogenannte „Grind-on-Time“-Feature erst in höheren Mühlenklassen verfügbar und funktioniert da auch nicht zwangsläufig zuverlässig.

Bei der integrierten Sage the Barista Touch läuft alles rund. Allerdings müsst ihr euch eine Weile mit dem Zusammenspiel von Mahlgrad, Dosierung und Bezugsmenge beschäftigen, bis ihr den Dreh raus habt.

Zudem würde ich mich erstmal nicht auf die Zeitangaben verlassen, sondern die Mahldauer bzw. die Dosierung mit einer Kaffeewaage justieren. Denn bei Pulver für Espresso kommt es aufs Gramm, nicht auf die Sekunde an.

Für einen kräftigen Doubleshot Espresso sind 19 Gramm Pulver für 25 Milliliter fast schon Goldstandard. Ein Einzelbezug (25 Milliliter) liegt bei rund 9 Gramm. Was das in Mahldauer bedeutet, hängt von euren Kaffeebohnen und der Mahlgradeinstellung ab.

Nehmt für den Anfang am besten die vorgegebene Mahldauer im Espresso-Menü, kontrolliert die Menge mit der Waage und justiert dann in Minischritten nach.

Ihr könnt auch auf manuelle Dosierung umschalten und den Mahlvorgang individuell per Kontaktschalter am Ausgabeschacht starten und stoppen. Aber wozu? Automatisierung ist in dieser Geräteklasse schließlich Trumpf!

Espresso & Milchschaum einstellen

Einstellungen Milch aufschaeumen

Die Füllmenge macht am wenigsten Schwierigkeiten: Stellt die Bezugsmenge für Espresso auf 25 bzw. 45 Milliliter ein und los geht’s.

Beim Milchschaum könnt ihr euch richtig austoben. Für Cappuccino und Co bietet die Sage The Barista Touch auf jeden Fall sinnvolle Presets, die ihr jedoch nach Lust und Laune verstellen könnt. 

Generell mag ich es etwas flüssiger als die Maschine vorgibt, die Temperatur muss (für mich) immer so heiß wie möglich sein.

Espresso & Cappuccino zubereiten: Freud und Leid einer Siebträgermaschine 

Espressoshot beziehen

Nachdem ihr alle Grundeinstellungen an der Siebträgermaschine vorgenommen habt, fängt die eigentliche Arbeit an. Daher gibt es von mir auch keine Bewertung über die Qualität von Espresso oder Milchschaum – für diese seid ihr selbst verantwortlich!

Vielmehr geht es hier darum, wie euch die Sage Barista Touch dabei unterstützt. Und das beginnt bei den kleinsten Details.

Ich kann es nicht oft genug betonen: Der Tamper ist das vielleicht wichtigste Werkzeug an einem Gerät wie der Sage the Barista Touch SES880. 

Mit dem Stempel verdichtet ihr das gemahlene Kaffeepulver zu einem Puck, der dem Wasser beim Bezug einen Widerstand bietet, der wiederum für die korrekte Espressozubereitung sorgt.

Der mitgelieferte Tamper ist allerdings Mist. Sein kurzer, gerader Stiel liegt ungünstig in der Handfläche, sodass ihr kaum in der Lage seid, die richtige Tamping-Position zu finden und das Mehl gleichmäßig und von oben mit etwa 30 Kilogramm Anpressdruck zu verdichten.

Kaffeepulver tampen
Getamptes Kaffeepulver

Daher solltet ihr auf jeden Fall überlegen, euch ein besseres Modell mit dickem Knauf, entsprechendem Gewicht und gut austarierter Form zuzulegen. Vergesst nicht, dass die Siebträger einen Durchmesser von 54 Millimeter haben – der Tamper muss dazu passen.

Beim mitgelieferten „Razor“-Tool bin ich schon etwas erfreuter. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Leveler, der die Kaffeemehloberfläche vor dem Tampern glätten und so die Verteilung im Siebträger optimieren soll.

Sage Barista Touch Razor

Leveln ist der heiße Scheiß der professionellen Espressozubereitung. Einige sagen, dass es sogar wichtiger als das Tampern ist.

Das halte ich zwar für Quatsch, finde es aber trotzdem hervorragend, dass Sage ein solches Tool mitliefert. Und wenn es schonmal da ist, wenden wir es auch an!

Die Handhabung und den buchstäblichen Dreh habt ihr schnell raus. Setzt die Karte so an, dass die Siebträgeroberfläche komplett von der Kante berührt wird. Als Orientierung dienen die Ausbuchtungen in der Karte. Dreht die Karte dann einmal mit sanftem Druck um ihre vertikale Achse.

Gerade diese zwei Schritte solltet ihr mehrfach üben. Alle anderen Elemente werden Dankenswerterweise hervorragend von der Kaffeemaschine begleitet:

Die Anleitungen auf dem Bildschirm helfen euch immens weiter. Mehr kann ich dazu kaum sagen, da ihr es offensichtlich selbst in der Hand habt, ob euch die Sage The Barista Touch guten Kaffee liefert. Die richtigen Voraussetzungen bringt sie jedenfalls mit.

Das gilt genauso für den Milchschaum. Hier füllt ihr das mitgelieferte Kännchen, hängt den Rüssel in die Flüssigkeit, stellt die Kanne ab und lasst die Maschine machen.

Automatischer Milchaufschaeumer

Einfacher geht es eigentlich kaum. Beim Ein- bzw. Umgießen in die Tasse könnt ihr mit etwas Geschick sogar Latte Art malen – das Kännchen ist wirklich professionell. Einfach umgießen und lostrinken geht aber genauso gut.

Breville Barista Touch Latte Art

Damit der Schaum die richtige Temperatur und Konsistenz hat, besitzt die Espressomaschine einen Sensor, auf dem das Kännchen stehen muss. Dieser reagiert auf die Temperatur des Metalls und muss trocken gehalten werden. So steht es auch drauf.

Sage Barista Touch reinigen: Ohne Probleme, mit etwas Aufwand

Mehr manuelle Freiheiten bei der Zubereitung sorgen zwangsläufig auch für etwas mehr Aufwand bei der Reinigung einer hybriden Kaffeemaschine.

Sobald ein Mahlwerk im Spiel ist, müsst ihr es natürlich genauso umsichtig reinigen wie bei einer Kaffeemühle oder einem Vollautomaten. Sobald jedoch kein Kaffee durch die Maschine selbst läuft, sinkt wenigstens die Gefahr von Schimmel im Gerät.

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Ähnlich wie beim Einüben der verschiedenen Handgriffe der Zubereitung lohnt es sich, für die Sage Kaffeemaschine von Anfang an eine Reinigungsroutine zu entwickeln. Denn viele Schritte müssen direkt nach dem Bezug umgesetzt werden.

Die Milchdüse muss nach jedem Kontakt mit Milch mit einem eigenen, sauberen Lappen abgewischt und zudem „geflasht“ werden. Dieses Zwischenspülen erledigt ihr bei der Sage Barista Touch aber ganz einfach per Programm.

Schönes Detail: Zum Flashen gibt es ein eigenes Loch in der Auffangschale, in das das Wasser direkt und ohne viel Gespritze abfließen kann.

Sage Barista Touch Schaumlanze durchspuelen

Der Auslass fürs Espresso-Wasser ist nichts weiter als ein Duschkopf. Durch das Anpressen des Siebträgers bleibt natürlich Kaffeemehl kleben, das ihr zwischen zwei Bezügen entfernen solltet.

Der beigelegte Pinsel ist dafür nur bedingt geeignet, da sein gerader Kopf das Bürsten etwas umständlich macht. Eine Reinigungsbürste für die Espressomaschine mit abgeknicktem Kopf kostet nur wenige Euro. Das lohnt sich.

Der Wassertank sollte natürlich täglich ausgespült und außerhalb des Geräts getrocknet werden. Auch bei jedem Nachfüllen ist eine Zwischenspülung Pflicht. 

Wassertank Sage Barista Touch

Für den Milchschaum und die vielen Kaffee-Experimente geht eine Menge Wasser drauf, sodass ihr mit den zwei Litern gerade am Anfang nicht weit kommt. Gut so! So werdet ihr fast gezwungen, öfter mal zu spülen.

Ansonsten sagt euch der Touchscreen-Display auch in Sachen Reinigen, was ihr wann zu tun habt. Gerade, wenn es ums Entkalken oder Tipps für eine extrasaubere Ausgabe geht, lässt ein Touchscreen-Feature einmal mehr die Muskeln spielen.

Sage Barista Touch: Eine Review macht Lust auf Espressomaschine!

Volle Knopfdruck-Bedienung und komplett automatische Funktionen in einem Kaffeevollautomaten sind ja ganz nett. Aber (nicht nur) die Sage The Barista Touch zeigt, warum Espressomaschinen die wahren Könige der Kaffeezubereitung sind:

Hier merkt ihr, was ihr geleistet habt. Euer Espresso oder Latte sind das Ergebnis eurer Fähigkeiten. Ihr lernt Kaffee neu kennen und macht die Zubereitung zum Ritual. 

Preis-Leistungs-Tipp

Sage Barista Touch

So geht ein moderner Hybridautomat

Top Preis-Leistung

Extrem intuitive Bedienung

Kompakt, Schnelles Aufheizen

Nur Einkreiser

Trotzdem artet das Ganze nicht in zu viel Arbeit aus. Auch wenn meine Ausführungen vielleicht danach klingen. Am besten gefällt mir, dass selbst absolute Rookie-Kaffeeliebhaber schnell Erfolge erzielen.

Mir persönlich sind die extreme Benutzerfreundlichkeit und die vielen unterstützenden Funktionen am wichtigsten. Der automatische Milchaufschäumer mit dennoch hohem Individualisierungsgrad dürfte für viele von euch ein echtes Highlight sein.

Lohnt sich der Kauf? Für Puristen sicher nicht, für absolute Faulpelze auch nicht. Für alle anderen dazwischen auf jeden Fall! 

Auch wenn sie teurer ist, halte ich die Sage Barista Touch sogar für empfehlenswerter als die sehr günstige Sage Barista Express. Und zwar nicht nur wegen der Touchscreen-Bedienung. Das Gesamtpaket begeistert.

Habt ihr auch Lust auf halbautomatischen Espresso mit vielen Spielmöglichkeiten bekommen? Hinterlasst einen Kommentar mit euren Eindrücken, Einwänden und Fragen!

FAQ

In der hybriden Mittelklasse lässt die Sage Barista Touch alle Muskeln spielen und bringt die beiden Prinzipien Espressomaschine und Vollautomat am besten zusammen. Sie lädt euch zum Experimentieren und Lernen ein, macht es euch dabei aber besonders einfach.

Unter der Produktnummer SES007 bietet Sage einen speziellen Entkalker für die eigenen Kaffeemaschinen an. Hausmittel oder No-Name-Produkte tun es aber auch.

Milchdüse, Siebträger und Kaffeeauslass sind nach jeder Benutzung zu reinigen, Wassertank und Abtropfschale täglich. Das Bohnenfach und das Mahlwerk sollten mindestens bei jedem Bohnenwechsel gesäubert werden. Entkalken und Co werden meist einmal monatlich fällig.

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