Die 3 besten Handkaffeemühlen im Test – meine Per-Hand-Empfehlungen

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Wie wir testen | Unser Team

Wenn’s gut werden soll, muss man’s selber machen. Das Mantra aller DIY-Fans lässt sich problemlos auf die Kaffeezubereitung übertragen: Je weniger ihr euch auf automatische Helfer verlasst, desto mehr Einfluss habt ihr auf den Kaffee.

Wenn’s gut werden soll, muss man’s selber machen. Das Mantra aller DIY-Fans lässt sich problemlos auf die Kaffeezubereitung übertragen: Je weniger ihr euch auf automatische Helfer verlasst, desto mehr Einfluss habt ihr auf den Kaffee.

Das gilt für Handfilter-Kaffee genauso wie für Espresso aus der Handhebelmaschine. Aber gilt das auch fürs Mahlen? Was treibt jemanden dazu, sich mit einer Handkaffeemühle abzumühen, wenn er genauso gut den Knopf einer elektrischen Kaffeemühle drücken kann?

Eine stromlose Kaffeemühle taugt höchstens als Outdoor-Begleiter, Kaffee-Test-Utensil oder Instagram-Requisite. Wer Kaffee generell per Hand mahlt, hat zu viel Zeit und irgendwie ’ne Macke. Vor allem, wenn er etwa eine ganze Kaffeemaschine vollmahlen will.

An meinen Top-3-Empfehlungen zur besten Handkaffeemühle sehen wir allerdings, dass wir der manuellen Kurbelei eine Chance geben sollten – aus verschiedensten Gründen, die wir in diesem Ratgeber näher beleuchten:

  1. Comandante C40 Handkaffeemühle (Preis rund 300 Euro)

  2. Hario Skerton (Preis rund 30 Euro)

  3. Porlex Tall (Preis rund 65 Euro)

Manuelle Vertreter sind in meinem Kaffeemühlen-Test etwas unterrepräsentiert. Das hat jedoch Methode. Während sich meine aktuellen 5 besten elektrischen Kaffeemühlen in vielen Details und der Bewertung stark unterscheiden, gilt für manuelles Zubehör eine Devise:

„Kennste einen, kennste alle.“ Und das bringt uns zahlreiche Vorteile.

Von Hand oder elektrisch? Darum lohnt sich der Kaffeemühlen-Vergleich

Wenn eine elektrische Kaffeemühle nach ein paar Sekunden mit der gewünschten Portion Kaffee um die Ecke kommt – sogar abgewogen und in den richtigen Behälter gemahlen – haben wir bei einer Handmühle noch nicht einmal die Kaffeebohnen zu Ende eingefüllt.

Ein automatisierter Mahlvorgang spart nicht nur sehr viel Zeit, er sorgt auch für gleichmäßig gemahlene Kaffeepartikel und bietet Komfortdetails für eine korrekte Kaffeezubereitung. Doch das kostet. Für wirklich guten Kaffee sogar richtig viel.

Bei einem manuellen Modell verzichten wir auf alles, wofür man Strom braucht – die eigentliche Leistung und alle damit zusammenhängenden Komponenten sind aber trotzdem vorhanden. Sprich Mahlwerk und Auffang- bzw. Bohnenbehälter.

Dieser Minimalismus hat zahlreiche Vorteile, denen die elektrische Konkurrenz in meinen Augen kaum etwas entgegenzusetzen hat:

  • Kompaktes Gehäuse mit hoher Lebensdauer

  • Im Vergleich kaum bis kein Gewicht

  • Meist stufenlos einstellbarer Mahlgrad

  • Meist sehr homogenes Mahlgut

  • Von Natur aus bestens für Espresso geeignet

  • Keinerlei Strom notwendig

  • Sehr einfache Reinigung

  • Bei optimalem Design ultraleichte Bedienung

  • Im Vergleich (sehr) geringer Preis

Der letzte Punkt ist bei all diesen Argumenten besonders interessant: Während ihr für elektrische Espressomühlen mindestens 100 Euro investieren solltet, reichen fürs Mahlen per Hand schon 40 oder 50 Euro – manchmal sogar weniger. 

Natürlich dürfen auch die Nachteile nicht unter den Tisch fallen, die eine manuelle Kaffeemühle für viele disqualifizieren:

  • Mahlgeschwindigkeit gering

  • Für viel Kaffee (French Press, Filter, Perkolator usw.) nur bedingt geeignet

  • Bei schlechtem Design hoher Kraftaufwand

  • Mahlgradeinstellungen häufig nur nach Gefühl bzw. ungenau möglich

Selbst die beste Handkaffeemühle kommt im Komfort- und Mengen-Vergleich kaum an eine mittelgute elektrische Kaffeemühle heran. Egal, wie sehr sie sich anstrengt.

Wer häufig zwischen Filterkaffee und Espresso wechselt, bekommt mit einer manuellen Mühle auf Dauer eine Macke. Je mehr Kaffee täglich und auf einmal produziert werden soll, desto „sinnloser“ ist die stromlose Kaffeemühle. 

Comandante C40: D-I-E beste Handkaffeemühle & ewiger Testsieger

Ja, die Comandante C40 Kaffeemühle kostet 300 Euro. Ja, das ist für eine manuelle Mühle ein krasser Preis. Nein, das muss nicht jeder investieren. Aber ja, es lohnt sich auf jeden Fall.

Comandante C40 Close Up

Wer nach einer stromlosen Kaffeemühle Ausschau hält, sollte zumindest einmal eine Comandante antesten. Sie zeigt uns nämlich, was in dieser Gerätekategorie möglich ist:

  1. Erstklassige Verarbeitung aus besten Materialien

  2. Stufenloses Edelstahl-Kegelmahlwerk ohne Abnutzungserscheinungen

  3. Mahlgrad über leichten Klick-Dreh-Mechanismus einstellbar

  4. Perfektes Handling dank Kugellager-Kurbel

  5. Mahlgut homogen für alle Arten der Zubereitung

Der letzte Punkt ist vielleicht einer der wichtigsten: Die meisten manuellen Mühlen kommen mit einem espressofeinen Mahlgrad super klar, schwächeln aber bei Filterkaffee und Co.

Die Mahlkegel können in einer manuellen Version supernah zusammengeschoben werden, während es bei größeren Abständen aufgrund der Verarbeitung meist Problemchen gibt. 

Bei einer elektrischen Kaffeemühle begrenzt die Motorisierung die Nähe der Mahlelemente, bei einer manuellen Kaffeemühle rächt sich fehlende Präzision in gröberen Klassen.

Das lässt sich leicht nachvollziehen: 

Je enger der Abstand im Mahlwerk, desto weniger fallen zum Beispiel wackelige oder nicht austarierte Verbindungen ins Gewicht. Schieben wir die Mahlkomponenten auseinander, können sie auf ihrer Achse stärker „eiern“ oder es zeigen sich Probleme an der Mahlkegel-Oberfläche.

Das Comandante-Mahlwerk ist nicht nur glatter als jeder Babypopo, es sitzt auch auf einem Schweizer Uhrwerk von einer Konstruktion, die außerdem dafür sorgt, dass ihr euch nicht schon für einen Single Shot einen Wolf kurbelt.

Während viele manuelle Konkurrenten beim Fassungsvermögen von Kaffeebohnen-Kammer und Auffangbehälter (zurecht) sparen, setzt die Comandante Kaffeemühle bewusst noch einen drauf. Sie bietet reichlich Platz und in der neuen Version MK4 sogar zwei Auffangbehälter – einmal aus Glas, einmal aus unkaputtbarem Polymerglas. In der MK3-Variante gab’s bereits zwei Glasbehälter.

Das wirkt sich zwangsläufig aufs Gewicht aus. Mit rund 500 Gramm bringt diese Kaffeemühle mehr auf die Waage als viele andere Mühlen. Auch ihre Maße liegen über dem Durchschnitt.

Das ist jedoch nur nachteilig, wenn ihr die Comandante Kaffeemühle in die letzte freie Ecke eures Handgepäcks stopfen wollt. Trotz allem bleibt sie kompakt.

Hario Skerton: Solide & günstige Kaffeemühle

Geht es um die Renaissance von handgemachtem Filterkaffee, das Erwachen der Dritten Welle und die unerträgliche Verhipsterung der Kaffeezubereitung, geht nichts ohne das japanische Equipment von Hario.

Hario Skerton Uebersicht mit Arne

Während der V60-Filterhalter genauso wenig begründet werden muss wie ein Hario Buono Wasserkessel, sieht das für so mache manuelle Kaffeemühle aus dem Hause Hario anders aus.

Die eine sieht einfach nur gut aus (Small), die andere ist zwar nett, aber nicht besonders gut verarbeitet (Slim). Die Hario Skerton allerdings gefällt mir gut.

Sie besitzt eine bauchige Sanduhr-Form, die sie für Kaffee unterwegs genauso disqualifiziert wie ihr Behälter aus Glas. Das summiert sich zu einem Gewicht von rund 615 Gramm.

Alles ist jedoch sehr hochwertig verarbeitet, das Keramikmahlwerk arbeitet sauber und bietet ein gleichmäßiges Mahlergebnis.

Wie viele andere Handkaffeemühlen gibt euch auch die Hario keinen Hinweis auf die aktuellen Mahlgradeinstellungen. Es fehlt an einer Skala am Einstellrädchen. Das Kegelmahlwerk könnt ihr jedoch sauber und fest justieren.

In gröberen Einstellungen liefert die Skerton, die es mittlerweile in der PLUS-Auflage gibt, ein nicht ganz so homogenes Kaffeemehl wie für Espresso. Dafür ist ihre Bedienung wiederum angenehm, Kurbel-Ermüdungserscheinungen gibt es dank des großzügigen Designs nicht.

Eines der überzeugendsten Kaufkriterien ist sicherlich der Preis, der für Hario-Qualität vergleichsweise gering ist. Mit etwas über 30 Euro schießt die Skerton zwar einen Hauch über den manuellen Durchschnitt hinaus, ist aber keinesfalls zu teuer.

Porlex Tall: Superkompakte Handmühle für unterwegs

Statt meines Testbeispiels Porlex Tall könnten an dieser Stelle auch Markennamen wie Zassenhaus, Groenenberg oder Rummershof auftauchen. Alle diese Hersteller arbeiten nach demselben Bauplan für eine manuelle Kaffeemühle:

Sehr schlanker Korpus aus Edelstahl, ausladende Kurbel für die leichte Verarbeitung von Kaffeebohnen zu Kaffeepulver, Kegelmahlwerk aus Keramik oder Edelstahl.

Die Porlex Tall fällt nicht weiter aus dem Rahmen, hat mich im Test jedoch mit ihrem hochwertigen, schweren Material und der einfachen Anwendung überzeugt.

Porlex Tall Uebersicht mit Arne

Im Vergleich zu ihrem kleinen Bruder Porlex Mini hat sie noch ein bisschen mehr Platz für Kaffeebohnen und bietet zusätzlich eine Griffhalterung bzw. einen Kurbelhalter.

Schon deshalb ist die größere Version ein besserer Reisebegleiter als die Porlex Mini. Mit einem Preis von über 60 Euro kostet diese Kaffeemühle zwar mehr als doppelt so viel wie der Durchschnitt. Aber ein Unterschied in der Qualität ist spürbar. Wo wir gerade dabei sind …

Zassenhaus, Groenenberg & Co: Taugen günstige Amazon-Favoriten als Kaffeemühle?

Bei Amazon gibt es zwar Mühlen in allen Preisklassen, im manuellen Bereich stehen jedoch immer dieselben Namen günstigen ganz oben – Zassenhaus ist sehr bekannt, auch Groenenberg lest ihr häufig.

Zassenhaus Uebersicht
Groenenberg Uebersicht

Wie schon erwähnt, folgen viele dem Porlex-Format, manche imitieren kackfrech das Comandante Design mit viel Holz (siehe Waldwerk) oder legen Omas Kaffeemühle nochmal neu auf. Modelle wie die Zassenhaus Brasilia hat jeder irgendwo schon mal gesehen.

Während eine günstige elektrische Amazon-Kaffeemühle meist ein totaler Griff ins Klo ist, ist eine günstige manuelle Kaffeemühle in fast allen Fällen eine gute Wahl. 

Ich habe viele günstige Mutationen einer prototypischen Hand-Kaffeemühle schon einmal benutzt, auch wenn ich über die meisten keinen offiziellen Testbericht geschrieben oder einen detaillierten Vergleich angestellt habe. Richtig enttäuscht war ich nie.

Wir müssen nur damit leben, dass der Edelstahl nicht ganz so hochwertig ist, das Kaffeepulver meistens nur mit Anstrengung aus dem Mahlwerk kommt und dass an entscheidenden Stellen auch mal Kunststoff statt Holz oder Stahl im Spiel ist.

Das ändert jedoch nichts an meiner generellen Bewertung: Praktisch jede Kaffeemühle, die ihr per Hand bedient, verarbeitet Kaffeebohnen ziemlich präzise zu Kaffee.

Knackpunkte sind meist, wie viel Bohnen ihr mahlt, bis ihr keinen Bock mehr habt. Oder ob ihr in einem Mahlvorgang einen ganzen Filter vollbekommt.

Manuelle Kaffeemühle kaufen: Auf welche Details sollte ich achten?

Bis hierher ist klar: Die Entscheidung für eine bestimmte manuelle Mühle hängt stark von eurem Geschmack, eurer individuellen Bewertung der Nachteile und auch ein bisschen von der Erfahrung ab.

Es ist egal, ob die Kaffeemühle aus Japan stammt, bei Manufactum verkauft oder über Amazon angeboten wird. Es ist sogar (fast) egal, ob sie ein Keramikmahlwerk oder ein Mahlwerk aus Stahl mitbringt. Das macht für das Aroma keinen Unterschied.

Ihr könnt Marke kaufen oder es lassen, auf Zusätze wie Barista achten oder auch nicht und braucht auch nicht in eine bescheuerte Vergleichstabelle der Stiftung Warentest zu schauen. Macht einen individuellen Preisvergleich und trefft ein paar grundlegende Vorentscheidungen.

Zum Camping oder für zu Hause?

Maße, Material und Gewicht spielen vor allem eine Rolle, wenn ihr eure Kaffeemühle unterwegs einsetzen wollt. Für Camper in Deutschland und Globetrotter weltweit sind schlanke Formen und unkaputtbare Gehäuse, Bohnen- oder Mehlbehälter wichtiger als die Füllmenge.

Andersherum könnt ihr für zu Hause eine richtig ausladende Kaffeemühle kaufen, die mit wenig Aufwand viel Kaffee produziert. Bruchgefährdetes Glas oder stoßfreudige Keramik machen uns dann nichts aus. Mehr Fassungsvermögen ist ein dickes Home-Plus.

Holz, Glas oder welches Material?

Das Material von Gehäuse oder Kurbel hat null Einfluss auf den Kaffeegeschmack, aber einen hohen Einfluss auf die Anwendung der Kaffeemühle. 

Nehmen wir das Beispiel Comandante: Der dicke Kurbelknauf aus Holz liegt wesentlich besser in der Hand als ein billiger Kunststoff-Knauf. Das überträgt sich auf den Anwendungskomfort und damit auf die Schnelligkeit, mit der ihr Kaffeepartikel erzeugt.

Comandante

Dabei reicht es nach meiner Ansicht nicht, bloß darauf zu achten, dass die Kaffeemühle mehr Holz als Kunststoff, mehr Stahl als Plastik mitbringt. Achtet insbesondere auf die Länge und den Aufbau der Kurbel im Vergleich zum Korpus der Kaffeemühle.

Je länger und größer die Kurbel ist, desto besser – dann holt ihr aus jeder Umdrehung mehr Kaffee raus.

Ein Auffangbehälter aus Glas hat zwar Bruchprobleme, doch habt ihr den Fortschritt der Kaffeepulver-Produktion im Blick. In vollständigen Edelstahl-Varianten müsst ihr das Mahlen jedes Mal stoppen, die Mühle womöglich sogar öffnen und dann weiterarbeiten.

Für Espresso, Bialetti oder French Press?

Wie lange müsst ihr selbst an einer Testsieger-Kaffeemühle kurbeln, bis ihr zum Beispiel eine Literkanne French Press, einen großen Perkolator oder gar eine ganze Filterkaffeemaschine mit Kaffee füllen könnt? Sehr, sehr lange. Wie lange braucht eine elektrische Kaffeemühle im Vergleich? Sehr, sehr kurz.

French Press Edelstahl Arne

Selbst meine Favoriten wie die Comandante machen nach drei oder vier Tassen-Portionen Kurbelei einfach keinen Spaß mehr. Gratis-Workout hin oder her. Daraus ergibt sich eine fundamentale Entscheidung:

Ich garantiere euch, dass erklärte Filterkaffeefans mit einer manuellen Kaffeemühle niemals glücklich werden. Egal, wie gut sie im Vergleich ist, egal wie homogen der Kaffee wird. Manuelle Nachteile potenzieren sich mit jedem weiteren Gramm Kaffee exponentiell.

Wer hingegen lieber zu Bialetti oder Siebträger greift und die Ausgabe für eine Graef CM 800 oder ähnliche elektrische Einsteigermühlen mit Espressoeignung scheut, holt sich mit einer manuellen Kaffeemühle eine legitime Schnupperalternative mit Langzeitwert.

Graef CM 800 Uebersicht Arne

Keramikmahlwerk oder Edelstahl?

Und jetzt alle Icona Pop-Fans im Chor:

„I don’t care, I love it!“

Egal, wie oft ich schon über das Thema Mahlwerk geredet habe, ich kann nur immer wieder dasselbe sagen: Ein Mahlwerk aus Keramik schneidet genauso gut oder schlecht ab wie ein Kegelmahlwerk aus Edelstahl.

Es ist gleich, ob die Kaffeemühle Strom braucht, ob das Mahlwerk in einem Kaffeevollautomaten steckt oder ob es an einer Kaffeemaschine mit Mahlwerk hängt. 

Der Material-Vergleich hat vor allem Einfluss auf den Preis und das Branding, nach meiner Ansicht jedoch nicht auf den Geschmack oder die Modell-Bewertung.

Keramik brüstet sich zwar mit einer geringeren Temperaturentwicklung, was beim manuellen Mahlen nicht schaden kann. 

Aber wir mahlen sowieso nur geringe(re) Mengen Kaffee, auch wenn ich zugebe, dass sich manuell erzeugtes Kaffeepulver schnell wärmer anfühlt. Auch hier gilt wieder: 

Je mehr Kaffee verarbeitet werden soll, desto größer ist der nachteilige Effekt. Vor allem, wenn die Kaffeemühle auf ein Edelstahlmahlwerk setzt.

Andererseits ist Edelstahl ein Unkaputtbar-Material, das hervorragend mit der gröberen Behandlung zurechtkommt, die bei einer manuellen Kaffeemühle zur Werkseinstellung gehört – beim Kurbeln, auch beim Reinigen, der Mahlgradeinstellung usw.

Eine manuelle Kaffeemühle mit Scheibenmahlwerk statt Kegeln ist mir übrigens noch nicht untergekommen, auch wenn es sie angeblich gibt. Das ist aber irgendwie Quark:

Damit Scheiben ihren Vorteil ausspielen – schnelles, gleichmäßiges Mahlen – brauchen sie eine gewisse Größe. Damit passt die Kaffeemühle jedoch nicht mehr so schön in die Hand. Ein Kegelmahlwerk ist kompakt(er) und passt in jedes Gehäuse und jeden Mahlwerk-Slot. 

Wenn ihr mir jedoch die Pistole auf die Brust setzt und eine ultimative manuelle Mahlwerk-Empfehlung hören wollt, sage ich Edelstahl. Schön langlebig, schön unkaputtbar, schön unkompliziert.

Mahlgrad einstellen & reinigen: Mechanisch währt am längsten!

Bei einer elektrischen Kaffeemühle rede ich mir zur Einstellung des Mahlwerks gern mal den Mund fusselig. Das liegt in der Natur der elektrischen Sache. Der manuelle Tipp lässt sich dagegen auf eine Kurzformel zusammendampfen:

Dreht die Schraube oder den Klick-Dreh-Mechanismus auf bzw. zu – mahlt ein paar Bohnen – erspürt das Gefühl beim Mahlen und checkt das Mahlergebnis – dreht den Mechanismus etwas auf oder zu.

Gefühl und präziser Mahlvorgang schließen sich aus? Hier ist es genau andersherum. Da ihr merkt, wie leicht oder schwer die Kaffeebohnen durch die Mühle wandern und das Mahlgut schon nach ein bis zwei Drehungen begutachten könnt, arbeitet ihr letztendlich präziser.

Das wiederum sorgt dafür, dass ihr letztendlich weniger Zeit (und Kaffee) braucht, bis ihr den korrekten Mahlgrad für eure liebste Form der Kaffeezubereitung gefunden habt. Zudem könnt ihr mit weniger Aufwand zwischen Kaffeesorten wechseln.

Gefu Kaffeemuehle Mahlgrad fein

Nur einen Nachteil hat das Ganze: Ihr findet den korrekten Mahlgrad nach der Reinigung nur mit Markierungen oder Gefühl auf Anhieb wieder.

Noch einfacher und unmissverständlicher ist übrigens die „Anleitung“ zur Reinigung:

  1. Nehmt die Kaffeemühle komplett auseinander, 

  2. Spült alles ab, 

  3. Lasst es an der Luft trocknen, 

  4. Setzt die Kaffeemühle wieder zusammen. 

Achtet lediglich darauf, dass euch keine Kleinteile wie Federn oder Schraubmuttern entfleuchen, ansonsten müsst ihr euch diese als Ersatzteile besorgen. 

Das manuelle Fazit

Eine manuelle Kaffeemühle ist kein Ersatz für eine elektrische Kaffeemühle, punktet aber mit Einfachheit, einem super Mahlergebnis und sie gewinnt den Preisvergleich. 

Wer sie neben Kaffeemaschinen stellt, quält sich selbst. Wer sie neben den Siebträger stellt, kann viel Geld sparen. Wer damit beim Camping unterwegs ist, steht wirklich auf Kaffee. Habe ich noch etwas vergessen? Hinterlasst mir gern Kommentare!

FAQ

Die Qualität einer Comandante C40 Kaffeemühle ist kaum zu übertreffen. Dafür gewinnen günstige Varianten wie die Porlex Tall oder die Porlex Mini den Preisvergleich mit meinem Testsieger.

Für eine Kaffeemühle ohne Stromanschluss reichen schon 30 Euro, um hochwertiges Material und ordentliches Kaffeepulver zu erhalten. Bei einer Kaffeemühle mit Stromanschluss gibt es zwei Abstufungen: für die Filterkörnung mindestens um die 50 Euro, für eine Espressokörnung mindestens um die 100 Euro.

Ob eine Kaffeemühle ein Kegel- oder Scheibenmahlwerk aus Edelstahl oder Keramik besitzt, hat auf das Ergebnis an sich keinen Einfluss. Kegel sind kompakter und günstiger, Scheiben lohnen sich erst ab einem gewissen Durchmesser und Preis.

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Arne Preuss

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

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