Die 5 besten Kaffeevollautomaten mit App im Test: Mehr Aroma dank cleverer Smartphone-Steuerung?

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Wie wir testen | Unser Team

Niemand hat Lust, stundenlang vor dem Kaffeevollautomaten rumzustehen – weder für Einstellungen, noch für die Reinigung. Wie schön, dass es immer mehr Kaffeevollautomaten mit App gibt, über die ihr per WLAN oder Bluetooth-Verbindung von der Couch mit eurer Kaffeemaschine kommunizieren könnt.

Niemand hat Lust, stundenlang vor dem Kaffeevollautomaten rumzustehen – weder für Einstellungen, noch für die Reinigung. Wie schön, dass es immer mehr Kaffeevollautomaten mit App gibt, über die ihr per WLAN oder Bluetooth-Verbindung von der Couch mit eurer Kaffeemaschine kommunizieren könnt.

Wie ihr wisst, fließt die Bedienung per App nicht offiziell in die Bewertungen meiner Kaffeevollautomaten Tests ein. Die Toucherei auf dem Screen oder die Menüführungen haben letztendlich keinen Einfluss auf die Qualität von Latte, Espresso und Co.

Aber stimmt das überhaupt?

Auch wenn wir etwa den Milchaufschäumer nicht verstellen können und es bisher nur wenige Geräte gibt, deren Scheiben- oder Kegelmahlwerk per App zu steuern sind, kann eine gescheite Smartphone-Programmierung den Kaffee tatsächlich besser machen.

Wie und aus welchen Gründen sehen wir in meinen Top 5. Ich habe fünf unterschiedliche Ansätze bzw. Maschinentypen herausgesucht, die sich vom Preis bis zu den Erfahrungen mit der App in irgendeiner Form als Testsieger etablieren:

  1. DeLonghi PrimaDonna Soul (Preis rund 1.300 Euro)

  2. Jura Z10 (Preis über 2.100 Euro)

  3. Melitta Barista TS Smart (Preis rund 900 Euro)

  4. Miele CM 6360 (Preis rund 1.300 Euro)

  5. Siemens EQ.700 (Preis rund 1.300 Euro)

Theoretisch müssten wir zwar nur ein allgemeines Markenranking machen, da ihr mit der App eines Herstellers alle kompatiblen Geräte bedienen könnt. Mir ist es jedoch wichtig, dass App-Funktion einen Mehrwert für die ohnehin gute Maschine abliefert.

Testsieger DeLonghi PrimaDonna Soul: Die ultimative Kaffee-Personalisierung per Handy?

Ihr kennt meinen Spruch: Eine Smartphone-App ist so lange Quatsch, wie wir die Tassen noch selbst unter den Auslauf stellen müssen. Das gilt umso mehr bei Vollautomaten, für die ihr auch zur Justierung des Mahlwerks vom Sofa aufstehen müsst.

DeLonghi PrimaDonna Soul Uebersicht

Schon deshalb geht der DeLonghi PrimaDonna Soul einen entscheidenden Schritt weiter als viele andere Automaten: Mit der markeneigenen „Coffee Link“-App habt ihr hier auch Zugriff auf das stufenlose, elektronische Scheibenmahlwerk.

Wie wir es auch von klassischeren DeLonghi Kaffeevollautomaten wie dem PrimaDonna Class gewohnt sind, ist auch der Soul ein wahrer Preis-Leistungs-Hit, der die App-Steuerung zudem komplett zu Ende denkt.

Ihr könnt jede Funktion und Einstellung, die ihr für den perfekten Latte Macchiato, Flat White oder Long Coffee benötigt, wirklich ohne Aufstehen justieren. 

Da der Mahlgrad neben den Kaffeebohnen die wichtigste Stellschraube ist, gibt es keine andere Möglichkeit als den Testsieg.

Mit der Bean Adapt Technologie könnt ihr die Maschine automatisch an verschiedene Röstungen und Bohnensorten anpassen – auch wenn ich nicht genau weiß, was diese Funktion letztendlich wirklich leistet.

Daneben ist der PrimaDonna Soul jedoch so digital durchdacht, dass es euch tatsächlich passieren kann, dass ihr die Tassen nicht rechtzeitig unter den Kaffeeauslauf stellt. 

Dass Kaffee, Espresso und Milchschaum hervorragend schmecken, versteht sich fast von selbst. Günstiger als hier gibt es derzeit keine vollautomatische digitale Kaffeezubereitung.

Jura Z10: Wenn der Preis nicht wäre…

Mir wird es selbst schon langweilig, dass der derzeit modernste Jura Kaffeevollautomat ständig irgendeine Bestenliste anführt. Siehe etwa Kaffeevollautomaten mit Milchschlauch.

Jura Z10 mit Arne

Im App-Fall reicht es für den Jura Z10 jedoch nur für Platz zwei. Denn die vollständige elektronische Steuerung (auch fürs Kegelmahlwerk) kostet euch über 1.000 Euro mehr als bei der italienischen Konkurrenz.

Dafür erhaltet ihr unbändige Schweizer Qualität und noch mehr Funktionen. Das Kaffee-Aroma sowie die Milchschaum-Qualität sind aktuell unschlagbar. Auch hier wird Technologie nicht um der Technologie willen verbraten.

Nur lässt sich die Jura Operating Experience (J.O.E.) nicht ganz so intuitiv bedienen wie die PrimaDonna-App. Für viele Jura Kaffeevollautomaten müsst ihr die Konnektivität außerdem über einen extra Adapter für WLAN bzw. Bluetooth kaufen.

WLAN als Verbindungsstandard ist eine schöne Sache, weil ihr euch nicht auf die Stabilität der Nah-Funkverbindung Bluetooth verlassen müsst, sondern euren Vollautomaten mit links ins Smart Home integriert. 

Ihr könnt beim Z10 also auch mit eurem Tablet im Keller an der Personalisierung der Kaffeestärke oder Füllmenge arbeiten, sofern das Internet bis dahin reicht.

Dennoch bleibe ich dabei, dass der Preis und eine etwas rumpeligere App in diesem Fall zu leichten Abzügen führen müssen. Auch wenn der Rest ganz nach meinem Geschmack ist.

Melitta Barista TS Smart: Das Urgestein der sinnvollen App-Steuerung

Auch wenn er schon etwas älter und im Vergleich nicht so spektakulär ist, landet der Melitta Barista TS Smart derzeitig häufig in einer Bestenliste – zum Beispiel auch bei Kaffeevollautomaten mit Milchschlauch.

Melitta Barista TS Smart mit allen Getraenken davor

Melitta Kaffeevollautomaten und ihre Melitta Connect App waren praktisch die ersten Modelle, die mich davon überzeugt haben, dass Kaffee per Smartphone zu Hause eine gute Idee ist.

Die Bluetooth-Verbindung ist stabil, die Benutzeroberfläche höchst intuitiv und das Funktionsangebot riesig. 

Interessant ist zudem, dass ihr eure Maschine in diesem Fall sogar besser in der App als am Display einstellen könnt. Zumindest, wenn es um die Ersteinstellungen für Kaffee, Espresso, Latte Macchiato oder Cappuccino geht.

Sobald ihr das Prinzip verstanden habt, funktioniert das zwar auch problemlos am TFT-Farbdisplay. Doch die schönsten Getränke erhaltet ihr zunächst per App-Steuerung. Darüber hinaus glänzen Melitta Maschinen wie immer mit einem durchdachten Milchsystem, einer einfachen Pflege und einer sehr guten Preis-Leistungs-Bewertung.

Melitta ist übrigens auch die Marke, die sich mit dem Italian Preparation Process, also der richtigen Reihenfolge von Milch und Espresso bei Cappuccino brüstet. Okay, cool.

Miele CM 6360: Qualität im total vernetzten Smart Home

Miele Kaffeevollautomaten haben es sonst bei mir schwer. Sie glänzen zwar mit exzellenten Bewertungen für das Milchsystem und die Kaffeequalität, sind bei der Reinigung ebenfalls top und können mit der Miele CM 6360 MilkPerfection auch über eine App gesteuert werden.

Miele CM 6360 mit Arne

Doch für meinen Geschmack (und sicher auch euren) sind die Maschinen meist schlichtweg zu hochpreisig. Dennoch gehört der deutsche Hersteller in dieses Ranking, weil er ein schönes Beispiel für die totale Integration von Haushaltstechnik auf erstklassigem Qualitätsniveau ist:

Die Miele App wurde nicht extra für Vollautomaten, sondern für alle Geräte entwickelt, die ihr von diesem Hersteller kaufen könnt. Selbst die smarte Waschmaschine lässt sich über Tablet oder Handy, aus dem Auto oder vom Klo aus steuern. Eine für alle!

Daran gefällt mir vor allem, dass wir nicht für jede Maschine eine eigene App benötigen, auch wenn das sicherlich auf Kosten des Angebots an Einstellungen geht.

Das muss aber kein Nachteil sein – vor allem, wenn es euch auf eine geradlinige Zubereitung und eine einfache Bedienung ohne komplizierte Anleitung ankommt.

Tatsache bleibt nur: Für Miele Kaffeevollautomaten müsst ihr mehr investieren und bekommt dafür weniger Funktionsbreite, aber mehr Qualitätstiefe. 

Siemens EQ.700 integral: Das Erfolgsrezept wird digital erweitert

Eigentlich wollte ich euch an dieser Stelle den Siemens EQ.9 s500 connect präsentieren, der ebenfalls zu den ersten Kaffeevollautomaten mit sinnvoller App-Steuerung gehörte und natürlich das Maß aller Dinge in Sachen leises Mahlwerk ist.

Siemens EQ.700 Kaffeevollautomat mit Arne

Allerdings ist dieser Siemens Kaffeevollautomat dann doch in die Jahre gekommen, zudem waren Kaffee oder Cappuccino vielen von euch immer zu kalt. Darum können wir gar nicht anders, als den neuen Siemens EQ.700 an seine Stelle zu setzen. 

Doch nicht nur die Temperatur macht ihn zu meinem Herstellerliebling in diesem Ratgeber: Die Kaffeemaschine findet die perfekte Mitte zwischen breiter Funktion, Steuerung per App und geradlinigen Ergebnissen auf Knopfdruck. Preislich ist sie nach meiner Ansicht derzeit auch die beste und modernste Markenwahl.

Die Siemens Home Connect App gehört zwar nicht zu den besten Lösungen für iOS oder Android. Auch hier sollt ihr das ganze digitale Zuhause steuern. Dennoch ist dieses gelungene Upgrade eines altbekannten Erfolgsrezepts eine echte Empfehlung

Sonderfall Saeco Kaffeevollautomaten: Alexa, halt dich da raus!

Saeco Kaffeevollautomaten haben in dieser Liste theoretisch nichts verloren. Und das macht sie so erwähnenswert. Sowohl Mutterkonzern Philips als auch die Edelmarke Saeco verzichten seit Jahr und Tag auf Apps. Und zwar mit Ansage.

Saeco GranAroma Display

Hier buttern die Entwickler ihre ganze Kreativität lieber in 

  • das perfekte Menü an einem Touch- oder TFT-Farbdisplay, 

  • eine einfache Reinigung und natürlich 

  • in gekonnten Kaffee, Cappuccino und Co. 

Ihre Begründung? 

Am Ende müsst ihr die Tassen sowieso unter den Auslauf stellen. 

Word!

Wie zwingend und durchdacht diese Logik ist, zeigt sich sowohl beim aktuellen Saeco GranAroma als auch beim Saeco Xelsis Suprema mit einem genialen Riesen-Touchscreen.

Die Bedienung ist hervorragend, Cappuccino oder Latte Macchiato sind sehr feinteilig steuerbar und ihr werdet die App nicht vermissen. Garantiert.

Wenn wir schon dabei sind: Auch Krups Kaffeevollautomaten, Philips-Modelle und alle günstigeren Geräte beweisen, dass eine App Ansichtssache ist – und am Ende nicht den Ausschlag geben muss. 

Kaffeevollautomaten mit App: Brauch ich das wirklich?

Es gibt zwei Sorten Menschen: Solche, die Alexa sogar zum Klopapier kaufen schicken und solche, die schon Schweißausbrüche bekommen, wenn die Kaffeemaschine mehr als einen Knopf besitzt.

In jedem Fall ist klar, dass die App-Qualität absolut nichts mit der Qualität von Brühgruppe, Mahlwerk oder Milchaufschäumer zu tun hat. Etwa beim Milchaufschäumsystem dreht sich alles um die Düsen, bei der Brühgruppe um die erreichbare Temperatur usw.

Eine gelungene App ist jedoch eine Einladung, euch intensiver mit Kaffee zu beschäftigen, als es sonst der Fall wäre. 

Direkt ins Herz der Kaffeemaschine

Ohne App schauen die meisten am Anfang kurz in die Anleitung, wischen ein bisschen durch die Getränke und Einstellungen und machen dann jeden Morgen irgendeinen Kaffee mit irgendeiner Form von Milch.

Wer aber auf dem Sofa lümmeln und jede Pore am Milchschaum und jede Drehung am Mahlwerk mit einem Fingerwisch steuern kann, wird sich zwangsläufig intensiver mit der gesamten Ausstattung seiner Maschine beschäftigen. Oder zum Beispiel die Abschaltautomatik auf Stromsparen trimmen.

Die Macht der Gewohnheit

Dennoch bleibt die Tatsache, dass wir nach der ersten Begeisterung für all die Möglichkeiten in der App trotzdem stets auf dieselben Benutzerprofile mit derselben Kaffeemenge zugreifen und nicht so oft zwischen Cappuccino und Latte Macchiato wechseln, wie wir uns beim Kauf selbst weisgemacht haben.

Es gibt also objektiv keinen Grund, den Preis für eine App zu zahlen, die ihr sowieso nur für die Erstjustierung nutzt. Ein Knopfdruck kommt nun mal zum selben Ergebnis für wesentlich weniger Geld.

Crema (oder Milch) für alle!

Wenn überhaupt, dann haben gute Apps nur ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal: Eine Warteschlange oder „Coffee Playlist“, in der ihr die Zubereitung verschiedener Kaffees vorher festlegen könnt. Ganz gleich, ob alle Espresso trinken oder sich ein Milchgetränk dazwischen schiebt.

Das macht sich bei der privaten Kaffeerunde genauso super wie beim Meeting im Büro. Nur wo hakt es dann wieder? Genau, bei den Tassen.

Auch bei der Reinigung, beim Nachfüllen von Wassertank und Milchbehälter, beim Justieren von Edelstahl- oder Keramikmahlwerk und nicht zuletzt bei einer wackeligen Bluetooth-Verbindung landen wir am Ende immer wieder vor der Kaffeemaschine.

Daher bleibe ich dabei, dass die App in meinem Kaffeevollautomaten Test nur eine untergeordnete Rolle spielt und vor allem Demonstrationszwecken dient. Wie seht ihr das? Ich freue mich auf eure Kommentare!

Dein Kaffee-Experte
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Arne Preuss

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