So kann man sich irren: Noch vor kurzem war ich der festen Überzeugung, dass wir nichts mehr von Saeco Kaffeevollautomaten hören werden.
So kann man sich irren: Noch vor kurzem war ich der festen Überzeugung, dass wir nichts mehr von Saeco Kaffeevollautomaten hören werden.
Nachdem die italienische Marke von Philips gekauft wurde, kam zwar noch der ein oder andere Vollautomat unter dem einstmaligen Premium-Label für Menschen mit klassischem Geschmack auf den Markt. Doch dann wurde es nicht nur still um alle Modelle, es wurde praktisch zappenduster.
Das hatte natürlich den Vorteil, dass beliebte Saeco Kaffeevollautomaten wie der GranBaristo Avanti oder der Xelsis im Vergleich preislich deutlich nach unten gingen, aber weiterhin mit zahlreichen Funktionen, sehr gutem Espresso, einfacher Reinigung und einem immer besseren Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugten.
Praktisch ohne Vorwarnung krachte im Oktober 2021 mit dem Saeco Xelsis Suprema eine brandneue Maschine ins Haus. Auch wenn er kein wirklicher Game Changer ist, hat er von mir eine Top-Bewertung erhalten. Schon allein für sein hochmodernes und intuitives Bedienkonzept – das nicht mal eine App braucht.
Der Suprema ist der perfekte Anlass, sich alle Saeco Kaffeevollautomaten nochmal anzuschauen und sie mit anderen Marken aus meinem Kaffeevollautomaten Test 2023 zu vergleichen.
Welche Modelle lohnen sich weiterhin? Was macht eine Saeco-Maschine überhaupt aus und zu welcher Küche und welchem Bohnen-Geschmack passen sie am besten? Das findet ihr in diesem Ratgeber heraus.
Die neueste Maschine Saeco Xelsis Suprema mit Scheibenmahlwerk ist derzeit im Preisvergleich und in Sachen Testergebnisse wirklich überzeugend. Vom Einstellen bis zu Espresso und Milchsystem ist dieser Vollautomat mit riesigem Touchscreen ein tolles Stück Technik.
Ja, Saeco wurde von Philips gekauft und als Submarke in die Konzernstruktur integriert. Während Saeco für Kaffeevollautomaten der Oberklasse steht, konzentrieren sich Philips-Geräte auf Einfachheit vom Mahlgrad über die Einstellungen bis zum Milchbehälter.
Inhaltsverzeichnis
Saeco Kaffeevollautomaten: Modelle, Serien & Preis-Leistungs-Sieger im Überblick
Es ist schon schräg, wie präsent Saeco einstmals war – gerade im Vergleich zu heute. Auch ich kürte mehrere Kaffeevollautomaten zum Testsieger:
Der Incanto dominierte die Mittelklasse, der Moltio wurde von der Stiftung Warentest genauso wie von mir gefeiert, den PicoBaristo mochte ich genauso gern wie den GranBaristo.
Die meisten dieser Namen bzw. Maschinen sind Schnee von gestern. Und zwar richtig. Bis auf die Xelsis-Reihe, die gerade Zuwachs bekommen hat, sowie den Saeco GranAroma will das Unternehmen scheinbar nichts mehr mit seinen alten Kaffeevollautomaten zu tun haben.
Das heißt natürlich nicht, dass ihr sie nicht dennoch kaufen könnt. Viele Online-Händler und Elektromärkte führen weiterhin Saeco. Weil es früher so viele verschiedene Vollautomaten gab, schwirrt aber auch eine Menge oller Schrott durchs Internet.
Bei Saeco erkennt ihr ein altes Modell unter anderem an Dampflanzen, einem Kegelmahlwerk, einem uralten Zugang zu Latte Macchiato und Cappuccino usw. Aber wir sollten uns das genauer ansehen.
Darum habe ich möglichst alle Saeco-Geräte, die noch irgendwo angeboten werden, auf ihre Aktualität, ihr Preisniveau und die mögliche Kauf-Empfehlung untersucht.
Saeco Xelsis: Das (neue) Flaggschiff für Kaffee & Espresso nach Maß
Wenn ich Saeco Xelsis sage, meinte ich damit früher genau ein Modell, das ihr in verschiedenen Farben bzw. Ausführungen kaufen konntet. Inzwischen meine ich damit drei Serien-Abstufungen:
- Der klassische Saeco Xelsis (SM 7580/00)
- Xelsis Deluxe (SM8780 in Schwarz oder SM8785 in Edelstahl-Schwarz)
- Xelsis Suprema (SM8889/00 in Titan und SM8885/00 in Edelstahl)
Funktionell sind alle drei Kaffeevollautomaten mit Scheibenmahlwerk vom Brühdruck bis zum Bohnenbehälter nahezu identisch. Der einzige entscheidende Unterschied besteht in der Bedienung:
Der Xelsis SM7580 wird per Sensortasten und LED-Farbdisplay bedient, der Deluxe besitzt einen 5-Zoll-Touchscreen, der Suprema protzt mit einem 7,8-Zoll-Touchdisplay. Was wie ein unwichtiges Detail klingt, das höchstens zum ersten Einstellen gebraucht wird, stellt sich in der Praxis nicht nur als wichtig für den Preis heraus.
Im Testbericht zum Suprema Kaffeevollautomaten könnt ihr ausführlich lesen, warum das topmoderne One-Touch-Bedienkonzept über den riesigen Bildschirm für eine exzellente Kaffeezubereitung und erstklassige Ergebnisse aus dem Milchaufschäumer sorgt.
Ich persönlich würde schon allein deswegen auf die Suprema-Maschine sparen, die derzeit rund 1.600 Euro kostet. Aber auch alle anderen verfügbaren Xelsis-Vollautomaten besitzen einen mehr als überzeugenden Leistungsumfang auf der Höhe der Zeit:
- Keramikmahlwerk mit 12 Mahlgradeinstellungen
- Gehäuse aus Kunststoff und/oder Vollmetall
- Bis zu 22 vorprogrammierte Getränke für jeden Geschmack
- Kaffeestärke, Temperatur, Füllmenge etc. jeweils feinteilig einstellbar
- (Sehr guter) Milchschaum für Latte Macchiato, Cappuccino und Co über Cappuccinatore mit Milchbehälter aus Glas
- Bequeme One-Touch-Bedienung über CoffeeEqualizer-Menüführung.
- Schnellreinigung über „HygieSteam“-Technologie (besonders für Milchschlauch)
- Einfache Reinigung und leichtes Entkalken, Brühgruppe entnehmbar
- Komfortdetails wie beleuchteter verstellbarer Kaffeeauslauf usw.
Anders als das neue Suprema-Modell hatte der ursprüngliche Xelsis keine WLAN- oder Bluetooth-Anbindung. Eine App gibt es hier bis heute nicht. Das ist Absicht.
Der Hersteller möchte es seinen Kunden möglichst einfach machen und hat deswegen alles in das Display und Bedienbarkeit direkt an der Maschine gepackt. Davon profitiert ihr bei jedem Modell. Ältere Varianten mit Mahlwerk aus Keramik gibt es derzeit zum folgenden Preis:
- Saeco Xelsis SM7786/00 in Edelstahl/Anthrazit für rund 1.700 Euro (bei Media Markt)
- Saeco Xelsis SM7683/10 in Edelstahl Schwarz für rund 1.050 Euro (bei Amazon)
- Saeco Xelsis SM7580/00 in Klavierlack-Schwarz für rund 870 Euro (bei Media Markt)
Es dürfte klar sein, warum der neue Suprema meine Empfehlung ist – er kostet genauso viel wie ein alter Xelsis mit der besten Ausstattung.
Mein ursprüngliches Testgerät SM7580 halte ich allerdings für ein echtes Schnäppchen, wenn euch sowohl die Farbe als auch das Getouche egal sind. So bleibt euch auch mehr Geld für gute Kaffeebohnen.
Saeco GranAroma: Der „neue“ Mittelklasse-Kaffeevollautomat
Ich muss zugeben, dass ich das Modell Saeco Gran Aroma bis zur Recherche für diesen Ratgeber überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Der Kaffeevollautomat ist ähnlich wie der Suprema neu am Start und bringt einige spannende Einfälle mit:
- „Coffee Maestro“: Persönliche Einstellungen auf Basis von drei Aroma-Profilen (mehr oder weniger Kaffeepulver plus Zeit in der Brühgruppe)
- 14 oder 16 Kaffeespezialitäten (nach Ausführung)
- 4 oder 6 Benutzerprofile (nach Ausführung)
- 12-stufiges Scheibenmahlwerk aus Keramik
- Kaffeestärke, Kaffeemenge, Milchmenge, Temperatur, Milchschaummenge einstellbar
- Milchschaum über Cappuccinatore
- Einfache Reinigung und Entkalken
Wenn ihr euch jetzt an den Xelsis erinnert fühlt, seid ihr damit nicht allein. Vom Bedienpanel mit der vertrauten Display-Sensortasten-Kombination bis zum Milchaufschäumer und den Einstellmöglichkeiten bietet der Aroma heute exakt das, was ein Xelsis früher konnte.
Das ist insofern schlau, als der Hersteller nun auch wieder die Mittelklasse mit neuen Kaffeevollautomaten bespielen kann, ohne wirklich etwas Neues zu entwickeln. Sichtbarkeit lautet hier das Zauberwort.
Das „neue“ Gerät mit Milchkaraffe kostet jedenfalls zwischen 700 und 800 Euro und ist bereits bei vielen Händlern in drei Ausführungen erhältlich:
- SM6580/00 in Klavierlack-Schwarz
- SM6580/50 in Grau
- SM6585/00 mit Edelstahlfront
Wenn ihr interessiert seid, werde ich hier einen Test nachschieben, um zu schauen, ob ich im ersten Vergleich nicht doch eine neue Idee für guten Kaffee und schön schaumige Milch übersehen habe.
Saeco PicoBaristo Deluxe SM5573/10: Kleiner Kaffeeautomat mit großen Eigenschaften
Kreuzt man einen Xelsis Kaffeevollautomaten mit einem Incanto, entsteht der Saeco PicoBaristo. Während viele seiner Auflagen längst nicht mehr verfügbar sind, könnt ihr die „Deluxe“-Ausgabe noch relativ einfach bestellen.
Für etwa 740 Euro erhaltet ihr einen sehr kleinen Kaffeevollautomaten, der kompakt genug ist, um in jede Küche zu passen. Dabei müsst ihr in Sachen Kaffee und Zubereitung auf fast nichts verzichten. Insbesondere das clever positionierte integrierte Milchschaumsystem an der Front wirkt zu Ende gedacht. Darüber hinaus bietet der „kleine Barista“:
- Keramikmahlwerk mit 12 Mahlgradeinstellungen
- Gehäuse aus Kunststoff
- Bedienung über Display und farbige Auswahltasten für Getränke
- 12 vorprogrammierte Getränke plus heißes Wasser
- 4 Benutzerprofile
- Kaffeestärke in 5 Stufen einstellbar
- Milchschaum über integrierten Milchschäumer
- Temperatur in 3 Stufen einstellbar
- 2-Tassen-Funktion (nicht für Milchgetränke)
- Leicht entnehmbare Brühgruppe
- Einfache Reinigung und Entkalken
Auch wenn der PicoBaristo vom Kaffeeauslauf bis zum Wasserbehälter nach einer Edelmaterial-Orgie aussieht, ist hier praktisch alles Kunststoff.
Das kannten wir vom Paten Incanto ganz anders, der uns schon in der Mittelklasse ein massives Edelstahlgehäuse vor die Nase gesetzt hat. Und das nicht nur mit einem schnöden Kegelmahlwerk unter der Haube, sondern mit feinster Keramik-Scheibe.
Der aktuelle PicoBaristo Deluxe ist sicher längst kein Meilenstein mehr. Etwa der Dinamica Plus von DeLonghi spielt in einer ähnlichen Funktionsliga, ist genauso kompakt, bietet noch ein paar mehr Features und kostet um die 100 Euro weniger.
Saeco-Schnäppchen für guten Kaffee gefällig? Ältere PicoBaristo-Modelle
Wie wir wissen, sind Kaffeevollautomaten erst dann wirklich „alt“, wenn sie keinen Kaffee mehr zubereiten können, eure Bohnen nicht mehr richtig mahlen, trotz Reinigung müffeln oder nur noch ohne Milchaufschäumer funktionieren.
Zwar gibt es immer wieder Verbesserungen am Milchsystem und den Brüheinheit-Funktionen. Und es gibt Erfindungen wie das elektronische Mahlwerk und die automatische Einstellung der Aromastärke je nach Röstung im Bohnenbehälter. Doch
Doch Kaffee bleibt am Ende immer Kaffee.
Wenn ihr ein absolutes Saeco-Schnäppchen machen wollt, gibt es derzeit drei Maschinen bei Händlern wie Expert – oder manchmal auch im Prospekt von Kaufland und anderen Supermärkten:
- Saeco PicoBaristo SM5460/10
- Saeco PicoBaristo SM 5471/10
- Saeco PicoBaristo SM5471/10
Alle drei Versionen liegen um die 500 Euro und haben insgesamt etwas weniger Technik als die Deluxe-Variante an Bord – also weniger Kaffee-Varianten, ein einfacheres Display und haptische Tasten. Der Zugang zu Milch und Espresso ist auch ein wenig altmodischer als bei neueren Maschinen.
Der Saeco PicoBaristo SM5473/10 ist sogar noch regulär bei Amazon für rund 645 Euro zu haben. Sein prägendster Vorteil ist das Edelstahl-Gehäuse à la Incanto. Ob die Technik mit Scheibenmahwerk den Preis noch wert ist, müsst ihr selbst entscheiden.
Finger weg von diesen Saeco Kaffeevollautomaten?
Die Liste wirklich alter Saeco-Modelle ist atemberaubend lang. Das größte Problem dabei ist, ältere Vollautomaten von ihren verfügbaren Geschwistern zu trennen und sich durch die teilweise minimalen Abweichungen in der Modellnummer zu wühlen.
Alle Geräte, die ich hier aufführe, werden euch derzeit noch irgendwo angeboten. Meist handelt es sich um Zweitverwertungs- oder Ramsch-Unternehmen, denen ich grundsätzlich nicht über den Weg traue.
Tatsache ist zwar auch hier, dass auch diese Kaffeevollautomaten am Ende immer noch Kaffee machen können. Aber schon ein kurzer Blick auf völlig veraltete Displays oder ein altes Milchsystem, auf einen Münzeinwurf (wirklich!) oder einen hässlichen alten Wasserbehälter disqualifizieren die Geräte dennoch. Egal, wie günstig sie sind.
Natürlich ist auch klar, dass ihr Kaffeevollautomaten niemals gebraucht kaufen solltet. Trotz umsichtiger Reinigung, selbst wenn die Vorbesitzer oft entkalken, drohen Tiefenschimmel und Co. Zu den häufigsten Geräten in dieser Kategorie gehören derzeit:
- Saeco GranBaristo HD8975/01
- Saeco GranBaristo Avanti HD8967/01
- Saeco Incanto HD8918/21, HD8916/01, HD8918/41, HD8911/01, HD8914/01, HD8917/01
- Saeco Incanto Deluxe HD8921/01
- Saeco Intelia HD8770/01, HD8751/11
- Saeco Intelia Bella HD8900/11
- Saeco Minuto HD8763/01, HD8867/12, HD8867/11
- Saeco Moltio HD8777/11
- Saeco Moltio Premium HD8869/11
- Saeco PicoBaristo HD8925/01, HD8927/01
- Saeco PicoBaristo Deluxe SM5570/10
- Saeco Royal RI9914/01, RI9913/06, HD8930/01
- Saeco Xelsis SM7683/00, SM7785/00
- Saeco Xelsis Evo HD8954/01
Darüber hinaus findet ihr noch Bezeichnungen wie Royal Professional, Royal One Touch Cappuccino, HD8770/02 Intelia Evo Bella, Odea Giro, Lirika, Idelia, Exprelia, Vienna, Syntia oder Magic Comfort Plus.
Einige dieser Kaffeemaschinen waren mal als Vollautomaten für den professionellen Einsatz unterwegs, doch auch diese braucht ihr heute weder im Büro noch in der Bäckerei oder sonstwo im Gewerbe.
Was macht Saeco Kaffeevollautomaten aus?
Wenn sich ein Hersteller selbst als Testsieger in irgendeiner Kategorie bezeichnet, sollten wir stets stutzig werden. Doch Saeco Automaten lasse ich das durchgehen. Hier wird nicht der beste Kaffee oder der schaumigste Milchschaum abgefeiert.
Saeco nennt einige seiner Kaffeevollautomaten die besten Geräte in Sachen „Handhabung“. Und ich habe das Gefühl, dass sie damit richtig liegen. Nicht erst seit dem Suprema habe ich Saecos Kaffeevollautomaten schon immer gern und intuitiv bedient.
Darüber hinaus haben sie über alle Preisklassen und Maschinenkategorien hinweg stets viele starke Argumente für ihren Kauf mitgebracht:
- Die Vollautomaten lassen sich einfach einstellen – ganz gleich, wie viele Funktionen.
- Sehr viele Einstellungen und Programme für das perfekte Aroma.
- Espresso und Kaffee mit sehr gutem Geschmack – was nicht zuletzt am hochwertigen Scheibenmahlwerk liegt.
- Die Verarbeitung ist überdurchschnittlich hochwertig.
- Das Mahlwerk arbeitet vergleichsweise leise (Keramik lohnt sich in dieser Hinsicht).
- Cappuccino, Latte Macchiato, Flat White und Co waren schon immer gut – selbst als Milchschaum noch eine Herausforderung war.
- Jedes Gerät wird mit qualitativ ansprechender Milchkaraffe geliefert.
- Alle Funktionen sind sinnvoll und meist selbsterklärend.
- Das (automatische) Reinigungssystem ist sehr gründlich – vor allem für Milchschaum. Dampf pustet zwischendurch alle Leitungen frei.
- Die Brühgruppe ist einfach entnehmbar
Mit diesen Vorteilen ist es merkwürdig, dass sich Philips zwischenzeitlich nicht mehr um sein Premium-Segment gekümmert hat. Vielleicht, weil es angesichts von Konkurrenten wie Jura Kaffeevollautomaten oder DeLonghi Kaffeevollautomaten an der Akzeptanz durch die Kunden mangelte.
Vielleicht aber auch, weil Saeco mit dem Wir-wollen-keine-App-Credo eine Weile lang am Trend vorbeigeschwommen ist. Oder vielleicht, weil sich Philips Kaffeevollautomaten mit ihrer betonten Einfachheit für Kaffeepulver und Milch besser positionieren konnten.
Ich glaube auch, dass fehlende Elemente wie die Kannenfunktion, auf die alle insbesondere zum Zeitpunkt des letzten Xelsis-Launches abgegangen sind, ihren Beitrag dazu geleistet haben, dass Saeco-Maschinen nicht vom Fleck kamen.
Für sich genommen waren Saeco Kaffeevollautomaten jedoch immer eine sehr gute Wahl, die zudem weniger preisintensiv wirkten, als ihr Funktionsumfang vermuten ließ. Viele positive Bewertungen von Kunden, die sich dafür entschieden haben, unterschreiben das.
Daran ändert sich mit dem Suprema meiner Meinung nach überhaupt nichts. Es könnte sogar sein, dass er sich zum echten Verkaufshit entwickelt und Saeco insgesamt wieder eine Menge Auftrieb gibt. Aber ich habe mich bei diesem Hersteller schon öfter geirrt. Trotzdem wette ich fast eine Schiffsladung Bohnen.
Welcher Kaffee passt zu Saeco Kaffeevollautomaten?
Wenn ihr jetzt glaubt, dass ich euch schamlos mit Hinweisen auf meinen Coffeeness-Kaffeebohnen für Vollautomaten zutexte, habt ihr zwar recht. Schließlich wurden sie extra für Kaffeevollautomaten entwickelt, die nun mal alle ähnlich funktionieren.
Kaffee entwickelt für Vollautomaten
Mein Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.
Für Latte Macchiato
Espresso, schwarzer Kaffee
Schokoladig
Frisch geröstet
Bei Saeco Kaffeevollautomaten finde ich jedoch auch, dass ihr im Bohnenfach nicht nur auf Schoko-Karamell-Röstungen setzen solltet, die zu wirklich allen Maschinentypen passen.
Nicht erst der Xelsis Suprema hat gezeigt, dass sich der Hersteller große Mühe gibt, das Aroma einer Bohne in seiner ganzen Vielfalt abzubilden. Das lässt auch Noten zu, die sonst keine Rolle spielen (können), weil Mahlgrad, Brühgruppe, Pumpendruck usw. das nicht hergeben.
Das wiederum führt uns zu geschmacklichen „Abenteuern“ wie Säuren, floralen Aromen und fruchtigen Elementen, die wir üblicherweise in helleren Röstungen finden.
Allerdings gilt das bei Saeco nur für den Espresso. Klassischer Long Coffee bzw. schwarzer Kaffee wird auch hier etwas sehr mild und damit platter, als die Bohnen vielleicht von Haus aus sein sollten. In Sachen Kaffee ist Jura bisher ungeschlagen.
Für Saeco lohnen sich also durchaus auch hellere Röstungen, die ihr für einen Kaffee jedoch lieber als Espresso mit einer Extraportion heißen Wassers zubereiten solltet.
Saeco & die Konkurrenz: Ein Hersteller-Vergleich
Siemens Kaffeevollautomaten haben das leiseste Mahlwerk. Jura Kaffeevollautomaten haben den besten Kaffee. Und Saeco? Hatte lange kein sauberes Markengesicht, das man klar von anderen Herstellern unterscheiden hätte können.
Wie ich schon mehrfach betont habe, könnte sich das in der Kategorie Handhabung nun ändern. Selbst Krups Kaffeevollautomaten, die sich etwas auf ihre Einfachheit einbilden dürfen („für keine Einstellung in ein Untermenü“), müssen da passen.
Denn bei Saeco müsst ihr zwar in ein Untermenü, findet es aber sofort und könnt euch gleichzeitig über wesentlich mehr Funktionen freuen – und die Brühgruppe rausnehmen.
Krups und Saeco sind sowieso nicht dieselbe Medaille. Ein Siemens EQ.9 passt da schon besser als Vergleichsobjekt für einen Xelsis.
Zwar macht Saeco etwas mehr Krach. Espresso, Milchschaum und vor allem Getränke-Temperatur sind dennoch besser. Preislich nehmen sich beide kaum etwas, auch wenn es beim EQ.9-Flaggschiff selbstverständlich eine Smartphone-Anbindung gibt und die Hochwertigkeit nach meiner Ansicht noch etwas besser ist.
Aus dem Jura-Universum kommen aktuelle Vertreter der Z-Serie infrage. Z8 und Z10 sind aber erstens wesentlich preisintensiver und richten sich damit an eine Luxus-Zielgruppe, denen die Bedienung und „Einfachheit“ zwar wichtig ist, der es aber eher um Premium-Leistung geht.
Auch wenn es vielleicht etwas weit hergeholt ist, sollten wir Saeco auch nochmal mit höherwertigen Melitta Kaffeevollautomaten vergleichen. Weit hergeholt deshalb, weil die freundliche Familienmarke stets so wirkt, als wäre sie gar nicht für die Oberklasse gemacht.
Das stimmt jedoch insbesondere dann nicht, wenn wir uns zum Beispiel den Melitta Barista TS Smart anschauen. Dieser hat zwar weniger vorprogrammierte Getränke, dafür aber alle anderen Spielereien, die wir an einem Kaffeevollautomaten so lieben. Und das für rund 800 Euro weniger.
Ich weiß jedoch auch, dass viele von euch auf Dauer öfter Probleme mit ihrem Melitta-Gerät angemeldet haben, während Saeco-Ersatzteile scheinbar wesentlich weniger gesucht werden (müssen). Da seid ihr durch den Dauereinsatz natürlich schlauer als ich und ich würde mich über entsprechende Hinweise freuen.
Und was ist mit DeLonghi Kaffeevollautomaten und Saeco? Hier bin ich mir absolut nicht sicher. Während DeLonghi in jeder Preisklasse meist als Schnäppchen-Sieger aus dem Rennen geht, fehlt es Saeco dafür vor allem am wirklichen Innovationspotenzial.
Ein Monster-Touchscreen ist schön und gut. Eine einfache Bedienung umso mehr. Aber wenn ich für das gleiche oder sogar weniger Geld ein elektronisches Mahlwerk wie im PrimaDonna Soul haben kann, schlägt dieser Trumpf um Längen.
Das sehen wir insbesondere, wenn wir uns den „CoffeeMaestro“ im Suprema anschauen, der das „AdaptBean“-Prinzip des Soul übernimmt: Ihr gebt an, welche Röstung im Bohnenfach liegt, der Kaffeeautomat stellt alles dafür selbst ein. Beim Soul auch den Mahlgrad, auf den es am Ende ankommt. Beim Suprema eben nicht.
Fazit: Neustart, Reset oder weiter wie bisher?
Saeco Kaffeevollautomaten können viel – aber nicht alles. Es ist sicher viel zu früh, die Karten im Kaffeevollautomaten Test neu zu mischen, nur weil Saeco mit dem Saeco Xelsis Suprema einen gelungenen Wurf gelandet hat. Aber wir sollten die Italiener unter den Philips Kaffeevollautomaten definitiv wieder stärker im Auge behalten.
Es ist nicht so, dass die Welt auf weitere Geräte warten würde oder unbedingt noch eine Marke braucht, um sich vor dem Kauf nicht entscheiden zu können.
Allerdings haben wir zum Beispiel im Wettrennen zwischen DeLonghi und Jura gesehen, dass dieser Wettbewerb alle angespornt hat, tolle neue Funktionen in ihre Automaten zu integrieren.
Es könnte also sein, dass Saecos Beispiel der ultraeinfachen Direktbedienung per Touchscreen mächtig Schule macht, am Ende günstigere Maschinen hervorbringt und der Kaffee auch immer besser wird. Dagegen hat sicher keiner was.
Welche Erfahrungen habt ihr mit Saeco? Ich freue mich auf eure Tipps, Korrekturen und Ergänzungen in den Kommentaren!