Kaffeevollautomat ohne Milchaufschäumer: Puristische Maschinen für den schwarzen Genuss

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Wie wir testen | Unser Team

Ich will niemanden dissen (doch, will ich). Aber bei einem Satz wie „Ohne einen guten Milchaufschäumer ist der Kaffeevollautomat kaum mehr als eine gewöhnliche Espressomaschine“ merkt ihr sofort, dass der Autor keine Ahnung hat. Die Quelle könnt ihr selbst googlen.

Melitta Purista Arne close

Ich will niemanden dissen (doch, will ich). Aber bei einem Satz wie „Ohne einen guten Milchaufschäumer ist der Kaffeevollautomat kaum mehr als eine gewöhnliche Espressomaschine“ merkt ihr sofort, dass der Autor keine Ahnung hat. Die Quelle könnt ihr selbst googlen.

Erstens ist ein Kaffeevollautomat nicht mit einer Espressomaschine vergleichbar. Zweitens gibt es Siebträgermaschinen fast immer mit irgendeiner Form von Milchaufschäumer – ein paar Handhebelversionen mal ausgenommen. Drittens ist das Milchschaumsystem am Vollautomaten nur ein Bauteil oder Alleinstellungsmerkmal von vielen.

Wozu solltet ihr also ein Milchschaumsystem bezahlen, wenn ihr euren Kaffee oder Espresso ausschließlich schwarz trinkt und in nächster Zeit auch keine plötzliche Liebe zu Milchschaum zu befürchten ist?

Eine Ausnahme von dieser Regel gibt es: Kaffeevollautomaten für Firmen und Gastro sollten immer ein Milchschaumsystem mitbringen. Ausnahmslos. Denn irgendwann habt ihr garantiert einen wichtigen Kunden, der einen Cappuccino will. Dieser sollte auf Knopfdruck schnell bereitstehen.

Für den Privathaushalt und sehr kleine Bürogemeinschaften bis zu vier Personen kann sich der Verzicht auf das Milchschaumsystem aber lohnen.

Denn es gilt: Hervorragende Geräte wie der Melitta Purista beweisen, dass es sich für euch auszahlen kann, wenn ihr einen Kaffeevollautomaten ohne Milchaufschäumer kauft. In mehr als einer Hinsicht. Worauf ihr achten müsst, klären wir in diesem Ratgeber.

Melitta Purista – Der (derzeit) beste Kaffeevollautomat ohne Milchbehälter

Die Überschrift ist so nicht ganz richtig: Es ist ein bisschen vermessen, von einem Testsieger zu sprechen, wenn das derzeitige Angebot an Vollautomaten ohne Milchsystem im Konsumentenbereich sowieso nur aus drei ernstzunehmenden Modellen besteht – Tendenz fallend.

Günstiger Espresso-Könner

Melitta Purista

Würdiger Nachfolger des Caffeo Solo

Leise im Betrieb

Gelungener Espresso

Einfache Bedienung

Sehr kompakt

Edle Optik und Verarbeitung

Wenig Neues im Vergleich zum Caffeo Solo

Der Melitta Purista ist der Nachfolger des Melitta Caffeo Solo. Letzterer verschwindet langsam aus dem Angebot von Amazon und Co. Ansonsten bleibt uns nur noch der Tchibo Esperto Caffè oder Tchibo Esperto2.

Rechnen wir den Solo als Vorgänger heraus, setzt sich Melitta mit seinem Puristen knapp vor die Tchibo-Maschine:

  • Mit feinerem Mahlgrad werden Espresso und Kaffee sehr aromatisch und rund

  • Ihr könnt euren Lieblingskaffee speichern

  • Die Mindest- und Maximalfüllmenge sind großzügig bemessen

  • Das Mahlwerk aus Edelstahl mit fünf Stufen ist relativ leise

  • Der Vollautomat ist sehr kompakt und stylish

  • Der Preis ist ausnehmend kundenfreundlich

Das Preisargument ist bei einem Vollautomaten ohne Milch nach meiner Ansicht besonders interessant. Damit disqualifizieren sie sich aber auch für den anspruchsvollen B2B-Kunden.

Zum Zeitpunkt dieses Ratgebers kostet der Purista rund 370 Euro (April 2020). Suchen wir bei Melitta nach einem vergleichbaren Gerät mit Milchschaumsystem, landen wir beim Melitta Avanza. Hier wurde auf den Purista ein Milchschaumsystem draufgesetzt. Der Vergleich ist also perfekt. Der Avanza kostet euch zum Berichtszeitpunkt 470 Euro.

Melitta Avanza Kaffeevollautomat Milchschaumbezug

Die Rechnung ist klar: Wer niemals etwas anderes als schwarzen Kaffee trinkt, zahlt 1o0 Euro für nichts und wieder nichts. Beim derzeitigen Stand für den (etwas grobschlächtigeren) Caffeo Solo erhöht sich die Geldverschwendung sogar auf 180 Euro.

Welche Besonderheiten haben Kaffeevollautomaten ohne Milchaufschäumer noch?

Wenn es zuhause (oder im Büro mit sehr speziellen Mitarbeitern) nur guten, schwarzen Kaffee geben soll, dann spielt die sogenannte Long Coffee-Funktion (bzw. Kannenfunktion) eine wichtige Rolle. Danach fragen alle Kunden bei Vollautomaten, die Hersteller beantworten diesen Bedarf erst seit Neuestem.

Sage the Precision Brewer Kaffeemaschine Arne mit fertigem Kaffee

Es geht darum, auf Knopfdruck in etwa so viel Kaffee zu produzieren, wie ihr mit einer Füllung aus einer handelsüblichen Kaffeemaschine ziehen könnt. „Käffchen“ und Meetingrunde – ihr wisst schon.

Von Litermengen sind wir im Automatenbereich weit entfernt. Auch das macht diese Gerätekategorie fürs Büro wieder fast gänzlich unbrauchbar.

Aber sowohl die Tchibo Esperto Caffè als auch der Melitta Purista bekommen mit 250 bzw. 220 ml Kaffee in einem Rutsch bereits einen großen Becher voll. Das war vor wenigen Jahren noch undenkbar.

Wollt ihr wirklich laaaangen Kaffee, müsst ihr wieder viel mehr Geld kalkulieren und Dinge bezahlen, die ihr eventuell nicht braucht. So gibt es zum Beispiel von der DeLonghi Dinamica eine (teurere) Plus-Version, die Kaffee bis 750 ml kochen kann. Für knapp 800 Euro (Stand: April 2020)

Das Wichtigste an einem Kaffeevollautomat ohne Milchaufschäumer sind für mich aber folgende Besonderheiten:

  • Mit den kompakten Maßen finden sie Platz in jeder Küche

  • Die Reinigung ist noch einfacher und hygienischer

  • Die Bedienung ist ein Kinderspiel – auch bei der Ersteinstellung

  • Der Look wirkt stets edler (weil es keine „Beulen“ in Form von Milchsystemen gibt)

Alternativideen: Welcher Kaffeevollautomat ist gut und günstig?

Mit nur zwei aktuellen Modellen im Consumer-Bereich auf dem Markt fällt zwar die Qual der Wahl weg, aber ihr schränkt euch als Fans von Kaffee ohne Milch auch erheblich ein und verpasst möglicherweise das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

Bester günstiger Vollautomat

DeLonghi Magnifica S

Bester in der Einstiegsklasse

Ausnehmend günstig

Sehr kompakt

Durchdachte Details

Leicht zu reinigen

Gute Tassenergebnisse

Ohne Display

Ohne Edelstahl

Die klügste Alternative sind für mich Kaffeevollautomaten mit Dampflanze. Sie sind immer günstiger als ihre automatischen Schäum-Kollegen und konzentrieren sich im besten Fall auch auf das Wesentliche der Zubereitung: den Espresso und Kaffee.

Unschlagbar günstig ist unser ewiger Testsieger als Kaufempfehlung für die Einstiegsklasse: Der DeLonghi Magnifica ECAM 22.110.B ist ein großartiges Stückchen (hässlicher) Anfängertechnik, bei dem ihr nur bezahlt, was ihr tatsächlich braucht.

Eine gute Alternative mit ähnlich freundlichem Preisschild ist der sehr reduzierte Philips EP2220/10 SensorTouch. Auch hier könnt ihr die Dampflanze problemlos bezahlen, ohne sie zu nutzen.

Philips EP2220/10 Kaffeevollautomat Uebersicht mit Arne

Kaffeevollautomat ohne Milchschaum mal anders gedacht

Seid ihr euch sicher, dass ihr (vorerst) keinen Milchschaum braucht, stelle ich auch folgende Überlegung zur Debatte:

Wie wäre es gleich mit the real deal und einer Siebträgermaschine zum vernünftigen Einsteigerpreis?

Solis Perfetta Plus Arne spielt mit Milchschaumlanze

Als pure Kaffeetrinker wollt ihr die Essenz der Kaffeebohne erleben, ihre ganze Aromenvielfalt erkunden – und das natürlich in einem Espresso. Sonst würdet ihr euch mit Filtermaschinen beschäftigen und nicht in diesem Ratgeber stöbern.

Während Vollautomaten immer einen Kompromiss-Espresso zaubern, macht eine Siebträgermaschine genau das, was ihr euch wünscht. Und ja, die Unterschiede sind deutlich.

Mazzer Mini Kaffeemuehle Arne haelt Tamper

Der Nachteil ist, dass ihr bei einer Espressomaschine mehr lernen und können müsst. Außerdem müsst ihr extra eine Kaffeemühle kaufen und auch diese genau einstellen.

Auf der anderen Seite habt ihr bei der eigentlichen Kaffee- bzw. Espressozubereitung viel mehr Freiheiten und Eingriffsmöglichkeiten als bei einem Vollautomaten.

Jede neue Röstung kann auch perfekt ausgearbeitet werden. Und wenn ihr euch reingefuchst habt, verläuft die Zubereitung sogar schneller als im Vollautomaten.

Sollte außerdem entweder die Mühle oder die Maschine kaputtgehen, müsst ihr nicht gleich das ganze System austauschen. Außerdem holt ihr euch mit dem Einzelkauf bei jeder Komponente mehr Funktionsfähigkeit.

Wenn ihr diese Kombination in eurer kleinen Bürogemeinschaft allen Mitarbeitern einmal genau erklärt und zeigt, dann können sie bei der Bedienung absolut nichts falsch machen oder verstellen.

Rechnen wir das kurz für eine tolle Kombination in der Einstiegsklasse zusammen:

Preis-Leistungs-Hit

Solis Barista Gran Gusto

Überraschend professionell

Puristischer Look

Hochwertiges Zubehör

Einfache Programmierung

Milchschaumdüse etwas schwach

Die Solis Barista Gran Gusto kostet zum Berichtszeitpunkt rund 400 Euro (April 2020). Sie findet eine gelungene Balance zwischen Anfänger-Freundlichkeit und Fortgeschrittenen-Präzision.

Mit der Graef CM 800 Kaffeemühle für rund 112 Euro stehen euch 40 Mahlgradstufen zur Verfügung, von denen die feinste tatsächlich Feinstaubqualität hat. Eine komfortable automatische Mahlfunktion direkt in den Siebträger ist hier ebenfalls eingebaut.

Die Graef ist ein echtes Arbeitstier und ich glaube fast, dass ihr sie auch dann erstmal nicht austauscht, wenn ihr Lust auf einen Siebträger für Fortgeschrittene bekommt. Es gibt kaum einen Grund dafür.

Das ist euch noch zu happig? Dann könntet ihr die Graef (günstigere, Espresso-fähige Mühlen mit halbwegs sinnvollem B2B-Anklang kenne ich derzeit nicht) auch mit einem „Schnupper-Siebträger“ wie der DeLonghi EC 685 kombinieren. Die kostet nur rund 155 Euro.

Nettes Schnuppergerät

DeLonghi Dedica

Für Espresso-Neulinge

Kompakt & günstig

Einfache Bedienung

Guter Espresso & Milchschaum

Nur Einsteigerqualität

Ich sage es euch aber gleich: Habt ihr einmal den Dreh an der Espressomaschine raus, wollt ihr schnell mehr Leistung und mehr Profi-Allüren!

No Milk today: Habt keine Angst, etwas zu verpassen!

Zurück zum Kaffeevollautomaten ohne Milchschaumsystem und der Frage, warum es nur so wenige Geräte in dieser Kategorie gibt. Die Antwort ist klar: Weil es bescheuerte Sätze wie das Zitat aus der Einleitung gibt, haben Kunden das Gefühl, dass Milchschaum zum Vollautomaten dazugehören muss.

Tchibo Esperto Caffè Kaffeevollautomat alle Kaffeegetraenke

Das ist vollkommener Blödsinn, zumal ihr damit eine dritte und noch günstigere Möglichkeit ignoriert, die zuhause und auch im Mini-Büro funktioniert: Holt euch einen gelungenen minimalistischen Testsieger wie den Melitta Purista und stellt „für den Notfall“ noch einen automatischen Milchaufschäumer für unglaublich wenig Geld daneben!

Milchschaum aus den Induktionsgeräten überflügelt die Schaumqualität vieler Vollautomaten um Längen. Auch hier zeigt sich wieder deutlich, dass ein Gerät besser wird, wenn es sich ausschließlich um eine Sache kümmert.


Clatronic MS 3326

Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Sehr kompakt (trotz großer Schaummenge)

Sehr stabil

Leise

Handliches Design

Leichte Bedienung

Dezente Optik

Ein absoluter Schnäppchen-Tipp ist der Clatronic MS 3326 für annähernd 40 Euro. Soll’s etwas schnieker und schlanker sein, kann ich euch auch den Arendo Milkstar empfehlen – zum ähnlichen Preis.

Stellen wir alle hier vorgestellten Möglichkeiten zum Kaffeevollautomaten ohne Milchsystem nebeneinander, wird ziemlich deutlich, dass ihr preislich viel mehr Spielraum habt, wenn euer Kaffeemotto lautet: no milk today …

Zu Fragen und Ergänzungen stehe ich wie immer in den Kommentaren bereit!

Dein Kaffee-Experte
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Arne Preuss

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