Matcha wurde ursprünglich für die japanische Teezeremonie verwendet. Heute ist das Getränk, das aus edlem, grünem Tee in Pulverform besteht, in vielen Bars eine beliebte Kaffee-Alternative. Mit Milch aufgeschlagen und einem Latte-Art-Herz sieht es aus wie Cappuccino, nur eben in Grün. Warum muss ich jetzt an Shrek denken?
Matcha wurde ursprünglich für die japanische Teezeremonie verwendet. Heute ist das Getränk, das aus edlem, grünem Tee in Pulverform besteht, in vielen Bars eine beliebte Kaffee-Alternative. Mit Milch aufgeschlagen und einem Latte-Art-Herz sieht es aus wie Cappuccino, nur eben in Grün. Warum muss ich jetzt an Shrek denken?
Das dafür notwendige Teepulver aus Japan ist teuer, das macht Matcha zum Statussymbol to go. Dabei schmeckt Matcha nur so, wie grüner Tee eben schmeckt. Oder, hab ich da was verpasst? Findet es mit mir heraus. Denn ich habe ein passendes Kaffee-Rezept für euch.
Was ist Matcha Tee?
Matcha ist grüner Tee in Pulverform, der wie Oolong Tee, Pu-Erh Tee oder Silbernadeltee zu den hochwertigsten Teesorten der Welt gehört. Während des Anbaus wird die Teepflanze fast einen Monat lang beschattet, sodass sich in den Teeblättern viele Aminosäuren (verantwortlich für die dunkelgrüne Färbung), Antioxidantien und Chlorophyll bilden können.
Nach der Ernte kommen die Teeblätter in die Produktion und werden dort so lange bearbeitet, bis nur noch das Blattgewebe,Tencha genannt, übrig bleibt. Dieses wird dann ganz langsam zu feinem Pulver vermahlen, damit der Tee nichts an Qualität verliert. Das Heißgetränk wird auch nicht wie bei Tee üblich aufgegossen, sondern mit Wasser oder Milch aufgeschlagen.
Der Ursprung von Matcha liegt im antiken China. Dort wurden im 6. Jahrhundert n. Chr. während der Ära des Pulvertees alle Tees zu Pulver vermahlen. Im 12. Jahrhundert gelangte Matcha dann durch einen Mönch nach Japan. Die Japaner haben die Matcha-Teeproduktion danach perfektioniert und ihn zu besonderen Anlässen oder einer Teezeremonie getrunken.
Koffeingehalt: Hat Matcha Koffein?
Ja, auf einen Teelöffel Matcha Pulver kommen von 40 bis 80 Milligramm Koffein¹. Damit ordnet sich Matcha zwischen Filterkaffee und Handfilter ein (hier geht es zu meinen Koffein-Laborergebnissen). Wie bei Grüntee üblich hält der Koffein-Effekt über einen längeren Zeitraum an. Dank der im Matcha-Tee enthaltenen Aminosäure L-Theanin wird das Koffein langsamer und gleichmäßiger ins Blut aufgenommen.
Rezept-Idee: Kalter Matcha Kaffee
Natürlich könnt ihr Matcha wie Kurkuma Latte ohne Kaffee zubereiten, doch bei diesem erfrischenden Rezept mit Espresso bekommt ihr gleich die doppelte Portion Koffein.
Zubehör
Die Zubereitung des Matcha-Tees erfolgt traditionell nach japanischer Art. Im Internet könnt ihr euch ein passendes Matcha-Set bestellen. Mit rund 50 Euro ist das allerdings nicht ganz günstig und lohnt sich nur, wenn ihr euch eingehender mit traditioneller Teezubereitung beschäftigen wollt. Ansonsten könnt ihr auch andere Utensilien verwenden:
Shaker oder Mixer
Matcha-Schale, Matchawan, genannt, alternativ kleine Keramikschale
Bambuslöffel oder Teelöffel aus Holz)
Bambusbesen oder Schneebesen)
Großes Glas zum Servieren
Zutaten
Doppelter Espresso
2 TL brauner Zucker
60 ml Milch
60 ml Wasser
1 TL Bio-Matcha Pulver (gern Premium-Matcha-Qualität)
Eiswürfel
So funktioniert die Zubereitung
Bereitet doppelten Espresso zu.
Gebt ihn zusammen mit Eiswürfeln & Zucker in den Shaker und schüttelt den Inhalt kräftig durch.
Gebt einen Teelöffel Matcha-Pulver in die Schale & übergießt es mit 30 ml warmem Wasser.
Verrührt das Ganze mit dem Bambus- oder Schneebesen, bis sich eine Paste ohne Klumpen bildet.
Fügt nun das restliche Wasser zur Paste dazu & schlagt den Matcha schön cremig.
Schäumt die Milch mit einem Milchaufschäumer auf und gebt sie in ein großes Glas.
Gießt die Matcha-Creme in die aufgeschäumte Milch hinein.
Fügt danach den Inhalt aus dem Shaker dazu.
Kaffee-Alternative: Was ist Matcha Latte?
Bei Matcha Latte wird das grüne Teepulver ebenfalls zuerst zu Paste verrührt und anschließend mit Milchschaum vermischt. Ihr könnt wie bei der Goldenen Milch zum Aufschäumen Kuhmilch, Mandelmilch, Hafermilch oder eine andere Milchalternative nutzen.
Gebt zuerst die aufgeschäumte Milch ins Glas und übergießt dann mit dem Matcha Tee. Für die Süße könnt ihr noch etwas Agavendicksaft dazugeben.
Unterschied & Gemeinsamkeit: Matcha vs Kaffee im Vergleich
Kaffee wird aus geernteten, gerösteten und anschließend gemahlenen Kaffeebohnen zubereitet. Heißes Wasser trifft auf Kaffeemehl, dabei lösen sich Aromen und Stoffe, die als Kaffee in der Tasse landen.
Es gibt verschiedene Formen der Kaffeezubereitung: Ihr könnt euch für die Espressomaschine, den Kaffeevollautomaten oder eine andere Methode entscheiden.
Je nach Bohnensorte und Kaffeespezialität schmeckt Kaffee kräftig, mild, fruchtig, leicht bitter, schokoladig bis hin zu nussig.
Im Gegensatz dazu werden bei Matcha die Teeblätter bei der Herstellung des Pulvers so behandelt, dass sie nicht oxidieren. Sie werden gedämpft, damit die Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Damit gilt Matcha als natürlicher und ursprünglicher.
Matcha-Tee hat einen grasig-süß-milden Geschmack. Er enthält wie Kaffee Koffein, doch dieses ist an die sekundären Pflanzenstoffe gebunden. Das Koffein im Matcha wird langsamer und gleichmäßiger freigesetzt, da es an Tannine und L-Theanin gebunden ist, was zu einer längeren, aber milderen Wirkung im Vergleich zu Kaffee führt.
Die besten Kaffeebohnen für grünen Matcha Kaffee
Ich empfehle euch für die Zubereitung des Matcha-Kaffees Bohnen mit einem fruchtigen Aroma und leichter Säure. Sie passen gut zum mild-grasigen Geschmack des Matcha. Auch meine Coffeeness-Bohnen KLASSIK für Vollautomaten könnt ihr gern ausprobieren. Sie haben ein nussig-schokoladiges Aroma, das gut mit den Grüntee-Nuancen harmoniert. Wenn euch der Geschmack taugt könnt ihr die Bohnen auch als Kaffee-Abo bestellen.
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Die Wirkung & Vorteile: Ist Matcha Superfood?
Wer eine sanfte Alternative zu Kaffee sucht, greift oft zu schwarzem Tee oder Grüntee. In Sachen Wachmacher-Wirkung hat allerdings Matcha mit seinem hohen Koffeinanteil die Nase vorn. Matcha wird oft als Superfood gefeiert, doch viele seiner angeblichen Vorteile sind nicht wissenschaftlich belegt. Ist es wirklich ein Wundermittel oder nur ein Hype?
Tee | Koffein pro Portionsgröße |
---|---|
Grüner Tee | 20–45 mg Koffein pro 240 ml Tasse |
Schwarzer Tee | 40–70 mg Koffein pro 240 ml Tasse |
Matcha | 35-70 mg Koffein pro 1 Gramm (ca. 1 Teelöffel) Pulver* |
*was einer Portion von etwa 60-70 ml entspricht.
Wie bei anderen grünen Tees stehen die sogenannten Catechine ganz oben auf der Hitliste. Die sekundären Pflanzenstoffe gelten als hochwirksame Antioxidantien. Sie sollen unter anderem die Zellalterung aufhalten, das Immunsystem stärken und krebshemmend sein².
Darüber hinaus liefert Matcha spezielle Aminosäuren (wie L-Theanine). Sie werden von der Alternativmedizin-Industrie als Wirkstoff angepriesen, um damit die Konzentration zu förden³, den Blutdruck- und Blutzuckerspiegel zu senken, Angst und Stress abzubauen, ADHS zu mildern und mehr.
Was wirklich fest steht ist, dass das enthaltene Koffein in Matcha eine längere Wirkung hat als das von Kaffee. Das ist besonders wichtig für Personen, die auf ihren Koffeinkonsum achten müssen, wie etwa Schwangere.
Inhaltsstoffe von Matcha:
Antioxidantien
B-Vitamine
Beta-Carotin
Calcium
Catechine
Chlorophyll
Eisen
Kalium
Koffein
L-Theanin & andere Aminosäuren
Magnesium
Vitamin E
Verträglichkeit: Ist Matcha gesund?
Matcha liefert Energie für den Tag, mehr nicht. Deshalb finde ich die Frage, ob Matcha-Tee positive Effekte auf die Gesundheit hat, genauso blöd wie die Frage, ob Kaffee gesund ist.
Die Medien erwecken oft den Eindruck, dass wir uns durch den Konsum von sogenannten „Superfoods“ wie Matcha automatisch besser fühlen sollten. Doch was als gesund gilt, kann bei manchen Menschen, auch unangenehme Nebenwirkungen wie Magenschmerzen verursachen.
Wer allerdings aus irgendwelchen Gründen seinen Kaffeekonsum einschränken möchte, aber auf den Koffeinkick nicht verzichten will, für den ist Matcha ein empfehlenswertes Ersatzprodukt. Nicht mehr und nicht weniger.
Gibt es Nebenwirkungen?
In der Regel ist Matcha gut verträglich. Doch wie bei jedem anderen Lebensmittel auch, können Nebenwirkungen auftreten. Bei manchen Menschen kommt es zu Magenschmerzen, Verdauungsproblemen, Sodbrennen, Durchfall, Übelkeit oder Kopfschmerzen. Diese Symptome treten aber im Normalfall erst nach mehreren Tassen Matcha auf. Genaue Angaben lassen sich auch hier nicht machen, die Verträglichkeit ist immer individuell. Bei einem von euch reichen zwei Tassen schon aus, andere trinken problemlos vier bis fünf Tassen täglich.
Grüner Matcha Kaffee als Wachmacher: Koffein-Booster Trend oder Genuss?
Mich hat es ziemlich überrascht, dass Matcha einen so hohen Koffein-Wert von 40 bis 80 Milligramm pro Teelöffel aufweist. Die Kaffee-Alternative sorgt damit für einen ordentlichen Energie-Booster. Zwar schmeckt der Pulver-Tee aus Japan wie anderer grüner Tee auch, doch Marketing, Instagram und Co haben dafür gesorgt, dass Matcha heute in keiner hippen Kaffeebar mehr fehlt.
Und ja, die vielen Inhaltsstoffe sind nicht von der Hand zu weisen. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass Matcha gesünder oder ungesünder als Kaffee oder irgendwas anderes ist.
Nüchtern betrachtet, macht es kaum einen Unterschied, ob ihr gerade Matcha-Tee trinkt, oder ihn – wie in meinem Kaffee-Rezept – mit Kaffee kombiniert.
Viel wichtiger ist die Frage, ob euch der japanische Grüntee schmeckt. Denn Matcha ist vornehmlich für den Genuss da.
Was haltet ihr von Matcha als Ersatz für Kaffee? Habt ihr noch Rezeptideen für mich? Schreibt mir gerne einen Kommentar!
FAQ zu Matcha Kaffee
Matcha ist ein edler, grüner Tee in Pulverform, der gerne als Alternative zu Kaffee getrunken wird, da die Wirkung des Koffeins länger anhält.
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Das hängt davon ab, wie gut ihr Kaffee und Matcha vertragt. Die anerkannte Standardempfehlung für gesunde Erwachsene lautet: 400 mg Koffein pro Tag. Das gilt für Kaffee und Matcha gleichermaßen.
Quellen:
Kochman et al (2020) molecules: Health Benefits and Chemical Composition of Matcha Green Tea: A Review
Isemura (2019) molecules: Catechin in Human Health and Disease
Dietz & Dekker (2017) Current Pharmaceutical Design: Effect of Green Tea Phytochemicals on Mood and Cognition